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Brigitte Pregenzer

Hildegard

von Bingen

Heilsteine

einfach anwenden

Mit Fotos von Brigitta Wiesner

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Mitglied der Verlagsgruppe „engagement“

Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind
im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2015 Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck

Gott hat den Menschen wie einen überaus
schönen Edelstein auf die Erde gesetzt, in dessen
Glanz sich die gesamte Schöpfung betrachtet
.

Hildegard von Bingen
Liber Divinorum Operum

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Zu diesem Buch

Dieser kleine Ratgeber soll helfen, die Hildegardheilsteine einfach und rasch zu finden und richtig anzuwenden. Daher gibt es nach der Vorstellung der Steine neben einem ausführlichen Register eine Tabelle mit den körperlichen Symptomen und eine weitere Tabelle mit den charakterlichen Eigenschaften, jeweils mit den dazugehörigen Steinen. So findet der Leser z. B. zum Thema „Zorn“ oder unter dem Begriff „Rheuma“ rasch die von Hildegard empfohlenen Steine und deren Anwendungsmöglichkeiten.

Die Steine selbst sind in alphabetischer Reihenfolge gelistet und jeder einzelne Stein wurde liebevoll fotografiert, um Verwechslungen zu vermeiden. Dabei werden Originaltexte von Hildegard zitiert und die zeitgemäßen Anwendungen beschrieben.

Als Grundlage für dieses Buch dienten neben den Erkenntnissen, die Hildegard von Bingen in ihrem Werk „Physika“ niedergeschrieben hat, die wertvollen Beschreibungen von Dr. Gottfried Hertzka und die zitierten Bücher im Literaturverzeichnis.

Die zahlreichen eigenen Erfahrungen mit den Hildegardheilsteinen und Rückmeldungen von Anwendern waren ein wichtiger Grund, dieses Buch zu schreiben, und finden somit ihren Ausdruck.

Inhalt

Die Heilkraft der Steine

Entstehung und Tradition

Vorkommen und Form

Wirkung und Heilkraft

Heilsteine bei Hildegard von Bingen

Anwendung und Reinigung

Die Hildegard-Heilsteine

Achat

Amethyst

Bergkristall

Beryll – Aquamarin

Chalzedon

Chrysolith

Chrysopras

Diamant

Goldtopas

Hyazinth

Jaspis (Heliotrop)

Karneol

Onyx

Prasem

Rubin

Saphir

Sarder

Sardonyx

Smaragd

Süßwasserperlen

Gold

Stärkung der Hildegardtugenden

Krankheiten / Gemütszustände A–Z

Literaturverzeichnis / Quellennachweis

Stichwortverzeichnis

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Die Heilkraft der Steine

Entstehung und Tradition

Steine üben seit jeher eine große Faszination auf Menschen jeden Alters aus. Ob als „wertlose“ Kieselsteine, strahlende Edelsteine oder bescheidene Halbedelsteine – sie wecken die Sammelleidenschaft bei Kindern und Erwachsenen. Kinder begnügen sich mit den verschiedenen Farben und Formen, Erwachsene schaffen sich Werte mit Edelsteinen oder definieren sich durch besonders schöne Exemplare.

Die Kristallbildung und das so genannte Kristallgitter sind die Kriterien, nach welchen die Steine in Gruppen eingeteilt werden. Die innere Struktur der Kristalle bzw. das Raumgitter bestimmt die physikalischen Eigenschaften wie Form, Härte, Dichte und Spaltbarkeit sowie das Aussehen. Diese Kriterien sind wichtig für die Schleifer bei der Bearbeitung der Steine, sie sind aber auch ein Grund für die unterschiedlichen Frequenzen von Steinen und diese bestimmen wiederum die spezifische Heilwirkung.

Die meisten Edel- und Halbedelsteine sind Mineralien und sind auf unterschiedliche Art entstanden. Einige kristallisierten aus Schmelzen im Erdinneren aus, andere aus vulkanischen Laven an der Erdoberfläche. Einige „fielen“ aus wässrigen Lösungen aus oder wuchsen mit Hilfe von Organismen. Andere bildeten sich quasi nachträglich durch Umkristallisation unter großem Druck und bei hoher Temperatur.

In allen Kulturen und Religionen spielen Steine eine bedeutende Rolle. Sie wurden und werden noch immer als Schmuck getragen, bei Ritualen eingesetzt und zur Heilung verwendet. Das Wissen um die Kraft der Steine wurde über Generationen weitergegeben und verlor erst vor wenigen Jahrzehnten an Bedeutung. Heute setzen wir Steine wieder vermehrt und bewusst ein und können uns ihre Wirkung wissenschaftlich erklären.

In antiker Zeit waren Edelsteine so kostbar, dass nur Herrscher und Priester diese erstehen und tragen konnten. Sie symbolisierten Ansehen, Macht und Reichtum und waren schon damals Grund für Kriege und Raubzüge.

In der christlichen Tradition kennen wir die so genannten zwölf Apostelsteine, die im Brustschild des Priesters in Gold eingearbeitet waren und ihm die Gesundheit erhalten, das Ansehen stärken und geistigen Schutz verleihen sollten. Sie nahmen auf die zwölf Apostel Bezug, die ihrerseits den zwölf Stämmen Israels entsprachen, wie die Zahl Zwölf in der damaligen Zahlenmystik generell bedeutend war. Alle zwölf Apostelsteine und deren Wirkung werden auch bei Hildegard von Bingen beschrieben.

Vorkommen und Form

Edelsteine kommen überall auf der Welt vor, aber ihr Vorkommen ist unterschiedlich dicht bzw. häufig. Regionen mit vermehrtem Steinvorkommen werden als „Lagerstätten“ bezeichnet, während sich in anderen Regionen nur bestimmte „Fundorte“ befinden. Südafrika, Süd- und Südostasien, Australien, Brasilien, der Ural und die Gebirgszonen der USA sind, was Edelsteine betrifft, Regionen mit großen Lagerstätten. Zudem sind gewisse Kontinente und Länder bekannt für bestimmte Edelsteinvorkommen. So sind z. B. Opale typisch für Australien, der Achat für Brasilien und der Heliotrop für Indien.

Je nach der Entstehung der Gesteine unterscheidet der Mineraloge so genannte magmatische, sedimentäre und metamorphe Lagerstätten. Eine weitere Benennung spricht von primären und sekundären Lagerstätten. Die primären sind diejenigen, wo Edelsteine noch mit ihrem Muttergestein verbunden sind und „immer schon da waren“. Bei den sekundären Lagerstätten wurden die Edelsteine von ihrem Ursprungsort etwa durch Flüsse weitertransportiert und an einem anderen Ort wieder sedimentiert.

Der Abbau der Steine erfolgt auch heute noch unter schweren Bedingungen, und wenngleich Technik eingesetzt wird, ist es doch größtenteils Handarbeit. Vor allem die Gewinnung von Diamanten geschieht unter besonders erschwerten Umständen und ist aus ethischen Gründen zu überdenken, und der Kauf ist Vertrauenssache.

Der Form nach unterscheiden wir Roh- bzw. Bruchsteine, Trommelsteine, Kugelsteine, Scheiben, Gemmen sowie Drusen bzw. Kapellen.

Roh- oder Bruchsteine

sind grobe, naturbelassene Steine, die nach ihrem Fund bzw. Abbau nicht weiter bearbeitet wurden. Sie sind relativ günstig im Preis und eignen sich als Raumschutzsteine oder zur Zubereitung von so genanntem Stein- oder Kristallwein bzw. -wasser.

Trommelsteine

werden auch Handschmeichler genannt und sind eher kleine, polierte Steine, die in speziellen Trommeln so lange miteinander und gegeneinander geschliffen werden, bis sie eine glatte Oberfläche haben. Bei dieser Prozedur werden verschiedenkörnige Schleifmittel dazugegeben, damit sich die Steine gut aneinander reiben. Dieser Arbeitsvorgang kann bis zu fünf Wochen dauern. Trommelsteine sind ebenfalls günstig im Preis und werden als Handschmeichler, zur Bereitung von Kristallwasser, zum Lutschen am Stein, zum Auflegen und (mit einer Bohrung) auch als Anhänger verwendet.

Kugelsteine

gibt es in verschiedenen Größen und sie entstehen, indem möglichst gleich große und quadratisch geschnittene Steine miteinander geschliffen bzw. getrommelt werden. Große Kugelsteine werden einzeln von Hand gefertigt, kleine Kugelsteine werden gebohrt und als Kette gefädelt. Das Bohren der Löcher erfolgt mit Spezialtechniken von beiden Seiten, damit der Stein an den Bohrlöchern nicht splittert. Kugelsteine werden als Kette, Armband oder als Einzelstück getragen.

Scheiben

sind zugeschnittene Steine, die abgerundet und poliert werden. Das Polieren der Scheiben geschieht vorsichtig, da die dabei entstehende Hitze den Stein zum Springen bringen kann. Scheiben werden auch zu sechs- oder achteckigen Platten und zu so genannten Donuts oder Pi-Scheiben weiterverarbeitet. Diese haben ein Loch in der Mitte und werden gerne an einem Lederband um den Hals getragen.

Scheiben eignen sich als Schmuckstück, zum Auflegen und unter dem Kopfkissen.

Drusen, Kapellen

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