Nicky Sitaram Sabnis
Ayurveda-Coach
Was mir bekommt – was mir guttut
Knaur e-books
Nicky Sitaram Sabnis, geb. 1959 in Indien, leitet seit 1998 die ayurvedische Küche in der Abtei Frauenwörth auf der Fraueninsel im Chiemsee und veranstaltet regelmäßig Seminare und Kochkurse. Zusammen mit seiner Frau führt er die Ayurveda-Zentren im Chiemgau. Er hat bereits zwei Bücher über Ayurveda veröffentlicht, und seine Kochkunst wurde in mehreren Fernsehsendungen vorgestellt.
Wichtiger Hinweis
Die Informationen in diesem Buch dienen der Gesunderhaltung; sie sind vom Autor erprobt, sorgfältig recherchiert und nach bestem Wissen und Gewissen dargestellt. Das hier Aufgeführte ersetzt jedoch in keinem Fall den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker. Autor und Verlag haften nicht für Schäden, die aus dem Gebrauch oder Missbrauch des Dargestellten entstehen.
Das vorliegende Buch ist eine stark gekürzte Fassung des 2007 im Knaur Verlag erschienenen Werkes von Nicky Sitaram Sabnis, Entschlacken und Entgiften mit Ayurveda.
© 2015 der eBook-Ausgabe Knaur eBook
© 2015 Knaur Verlag
Ein Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Redaktion: Christine Stecher
Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Coverabbildung: FinePic®, München
ISBN 978-3-426-43673-8
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Die jahrtausendealte Lehre des Ayurveda beruht auf der Einsicht, dass wir mit der Welt verbunden sind und die Welt mit uns. Demnach ist der Mensch gesund, wenn er vom Kosmos das aufnimmt, was er braucht, und das wieder abgibt, was er nicht benötigt. Es muss ein Gleichgewicht zwischen Nehmen und Geben bestehen, damit unser Körper all seine Funktionen aufrechterhalten kann. Dieses Gleichgewicht ist bei jedem Menschen individuell verschieden ausgeprägt, aber Unwohlsein und Krankheit sind stets eine Abweichung von der eigenen persönlichen Balance.
Der Ayurveda beschreibt viele unterstützende Maßnahmen – von der Ernährung bis hin zur Meditation –, die es uns ermöglichen, in harmonischem Einklang mit der Natur zu leben. Außerdem wird betont, wie wichtig Entgiftung und Entschlackung für die Erhaltung und Regeneration der körperlichen und geistigen Kräfte sind. Doch um erst gar kein Ungleichgewicht entstehen zu lassen, ist es von entscheidender Bedeutung, die eigene Konstitution genau zu kennen – im Ayurveda Prakruti genannt. Um uns wohl zu fühlen und vital zu sein, sollten wir herausfinden, was für uns individuell bekömmlich und gesundheitsfördernd ist, und uns in unserer Lebensführung und Ernährung danach richten.
Es gibt keine Patentrezepte, die für jeden Menschen in gleicher Weise gelten, doch mit dem Ayurveda – wörtlich »Wissen vom Leben« – stehen sehr differenzierte Anleitungen und Maßnahmen zur individuellen Gesundheitsvorsorge bereit. Ein Schwerpunkt ist dabei die Ernährung, bei der es stets darum geht, das für die individuelle Konstitution Passende zu wählen.
Obwohl der Ayurveda die Zusammensetzung einzelner Nahrungsmittel kennt, liegt der Schwerpunkt seines Ernährungskonzepts woanders. Denn all diese Inhaltsstoffe sind für unsere Sinne nicht nachvollziehbar. Wir wissen zwar, dass eine Zitrusfrucht viel Vitamin C enthält, können diesen Bestandteil in der Regel aber weder schmecken noch riechen noch sehen – er bleibt für uns abstrakt. Der subjektiven Erfahrung im Umgang mit den Nahrungsmitteln wird im Ayurveda mehr Bedeutung beigemessen als den objektiv nachweisbaren Inhaltsstoffen. So entwickeln wir im Laufe des Lebens Appetit auf bestimmte Lieblingsspeisen, anderes mögen wir gar nicht.
Nach ayurvedischer Auffassung richtet sich der Wert der Ernährung nach der individuellen Verträglichkeit der Speisen, den momentanen Bedürfnissen sowie nach persönlichen Vorlieben und Abneigungen. Deshalb sind die Nahrungsmittel, die wir mit Lust essen, die wir als besonders schmackhaft empfinden und nach deren Genuss wir uns wohl fühlen, für unseren Körper die beste Medizin. Was und wie viel wir essen, wie wir die Nahrung zubereiten, wie viel Zeit wir uns zur Nahrungsaufnahme nehmen und in welcher geistigen Verfassung wir während der Mahlzeit sind, entscheidet darüber, ob wir uns richtig oder falsch, gut oder schlecht ernähren.
Auf die vielen äußeren und inneren Einflüsse im Rahmen unserer Ernährung und Lebensgestaltung, die uns in oder aus der Balance bringen, soll nun genauer eingegangen werden, damit Sie gemäß Ihrer Persönlichkeit und Konstitution den für Sie richtigen Weg einschlagen können.
Viele Jahrhunderte lang haben ayurvedische Priester, Ärzte und Gelehrte ein umfangreiches Wissen über die Gesundheitsvorsorge sowie die Erkennung und Heilung von Krankheiten und über eine ausgeglichene Ernährungsweise gesammelt. Sie erarbeiteten und formulierten bestimmte Grundprinzipen, die bis heute Anwendung finden. Im Folgenden seien sie kurz vorgestellt.
Nach der ayurvedischen Philosophie ist die gesamte Schöpfung aus den fünf Elementen Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde hervorgegangen. Die unmanifestierte Urmaterie (Mahat-Tattwa) kam durch die Urlebensenergie (Prana) in Bewegung, und es entstand zuerst das Raumelement Äther (Akasha). Durch die Verdichtung des Äthers bildete sich das Luftelement (Vayu). Aus der Reibung der Luft entstand das Feuerelement (Tejas). Aus der Hitze des Feuers kondensierte sich das Wasserelement (Jala oder Ap). Aus der Dichte des Wassers schließlich entstand das Erdelement (Prithvi).
Im menschlichen Körper finden wir die Elemente in bestimmten Strukturen und Funktionen wieder:
Erde |
Knochen, Zähne, Nägel und Haare |
Wasser |
Blutkreislauf, Körpersäfte |
Feuer |
Stoffwechsel |
Luft |
Atmung, Bewegung |
Äther |
Nervensystem |
Jeder Mensch besitzt von Geburt an eine individuelle Zusammensetzung der fünf Elemente, sie prägen seine Konstitution, sein Temperament und seinen Charakter sowie sein äußeres Erscheinungsbild. Diese Grundkonstitution (Prakruti) verändert sich im Laufe des Lebens nur wenig, deshalb können wir durch eine daran angepasste Ernährung wirkungsvoll Gesundheitsvorsorge betreiben und unsere Lebensenergie stärken.
Die fünf Elemente ordnen sich zu drei Lebensenergien, die als Doshas bezeichnet werden: Vata, Pitta und Kapha. Sie steuern alle körperlichen und geistigen Vorgänge des Organismus und ergänzen sich perfekt in ihrem Zusammenspiel, so dass ein individuelles Gleichgewicht entsteht.
Bis in die letzte Zelle eines jeden Gewebes und Organs sind die drei Doshas vorhanden, allerdings in unterschiedlicher Gewichtung. Sie sind einem ständigen Wechsel unterworfen und folgen den Rhythmen von Tag und Nacht sowie der Jahreszeiten, und sie verändern sich im Laufe unseres Lebens. Zu bestimmten Tages- und Jahreszeiten und je nach Alter ist ein Dosha jeweils besonders aktiv:
Dosha |
Tageszeit |
Jahreszeit |
Alter |
Vata |
2–6 Uhr und 14–18 Uhr |
Frühjahr und Herbst |
ab ca. 60 Jahre |
Pitta |
10–14 Uhr und 22–2 Uhr |
Sommer |
25–60 Jahre |
Kapha |
6–10 Uhr und 18–22 Uhr |
Winter |
bis 25 Jahre |
Auch in der gesamten Natur wirken diese speziellen Lebensenergien zusammen, was konsequenterweise unsere Nahrung prägt. So enthalten unsere Lebensmittel ebenfalls die drei Doshas in jeweils unterschiedlicher Intensität und Menge. Durch die richtige Auswahl und Zusammenstellung unseres Essens können wir unserer eigenen Konstitution gerecht werden und damit für Wohlbefinden sorgen.
Elemente: Äther und Luft.
Eigenschaften: beweglich, schnell, leicht, trocken, kalt, rauh, durchdringend, subtil, fein.
Zirkuliert in allen Hohlräumen, Hauptsitz ist der Dickdarm. Bewirkt die Weiterbewegung des Darminhalts und steuert den Stoffabbau (Katabolismus). Ist verantwortlich für alle körperlichen und geistigen Abläufe, die mit Bewegung zu tun haben: Ausscheidungen, Ein- und Ausatmung, Körperbewegungen, die schnellen Impulse der Nerven, Blutkreislauf, das Sprechen und alle Denkprozesse.
Vata-Menschen: schlank, schmal, feingliedrig, flink, rasche Bewegungen, schnelle Sprechweise. Leichter Schlaf, der oft unterbrochen wird.
Vata im Organismus: Trockenheit im Darm mit Neigung zu Verstopfung und Blähungen, wechselhafter Appetit. Dünne, trockene und kühle Haut.
Vata im Denken: liberal, geistreich, witzig, originell, sprunghaft, intuitiv, abwägend, oberflächlich; schlechtes Gedächtnis, große Vergesslichkeit.
Vata im Fühlen: sprunghaft, kühl, freiheitlich, unentschlossen, vage, unbestimmt, zurückhaltend.
Vata im Handeln: fleißig, gewandt, rastlos, nervös, vermittelnd, höflich, taktvoll, spontan, eigenwillig.