Christiane Northrup
Göttinnen
altern
nicht
Wie wir der Zeit die Macht nehmen,
indem wir uns für die Fülle des
Lebens entscheiden
Aus dem Englischen
von Christina Knüllig
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Die amerikanische Originalausgabe erschien 2014 unter dem Titel
»Goddesses Never Age« im Verlag Hay House Inc. US
Textnachweise
Hafiz-Zitat mit freundlicher Genehmigung
des Kamphausen Verlags. Original »We Have Not Come to Take Prisoners«
aus: The Gift : Poems by Hafiz, by Daniel Ladinsky, (Penguin)
Copyright © 1999 Daniel Ladinsky
Gedicht »Der Kuss«, aus Make Me Your Own : Poems to the Drivine Beloved,
Copyright © 2013 by Tosha Silver
Deutsche Erstausgabe
© 2015 der deutschsprachigen Ausgabe
Arkana, München
in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH
© 2014 der Originalausgabe Christiane Northrup
Illustrationen: Scott Leighton, © Christiane Northrup Inc.
Lektorat: Antje Korsmeier
Covergestaltung: Uno Werbeagentur, München
Covermotiv: Irene Lamprakou / Trevillion Images
Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
ISBN 978-3-641-13665-9
V002
www.arkana-verlag.de
Der Göttin gewidmet,
die in jeder Frau lebt, und Gaia Sophia,
der Erde
Einleitung
1 Göttinnen sind alterslos
2 Göttinnen wissen um die Kraft der Lust
3 Göttinnen nutzen die Heilkraft von innen
4 Göttinnen wissen, wie Gesundheit geht
5 Göttinnen trauern, toben und machen weiter
6 Göttinnen sind sinnlich und sexy
7 Göttinnen lieben, ohne sich selbst zu verlieren
8 Göttinnen haben Freude am Essen
9 Göttinnen bewegen sich gern
10 Göttinnen sind wunderbar
11 Göttinnen nehmen das Göttliche an
12 Das 14-Tage-Programm der alterslosen Göttin
Dank
Anmerkungen
Quellen
Register
Eine meiner Freundinnen, so um die 20, sagte einmal zu mir: »Mensch, Mädchen, du bist was Besondres. Jung bist du nicht, alt bist du nicht. Ich weiß überhaupt nicht, was du bist. Du bist einfach etwas anderes!«
— Tosha Silver, Outrageous Openness
Kürzlich ging ich in ein Sportgeschäft, um die Bindungen meiner Skistiefel richten zu lassen. Die Verkäuferin, deutlich jünger als ich, fragte mich, wie alt ich sei. Wenn man ein bestimmtes Alter überschritten hat, so die Annahme, sollten sich Bindungen leicht lösen lassen, weil es mit dem Gleichgewicht nicht mehr so klappt und man leichter hinfällt. Nun bin ich aber körperlich aktiv, sogar mehr noch als in jüngeren Jahren. Ich tanze Tango, mein Gleichgewicht ist ziemlich gut. Das sagte ich der Verkäuferin, die gerade auf die Berechnungsformel der Bindung schielte. »Nehmen Sie 40.« So mache ich es auch, wenn ich Trainingsgeräte benutze. Ich will nicht, dass der Stepper mich wie eine gebrechliche ältere Dame behandelt, der man nichts mehr zumuten kann. Wenn sich das nicht richtig anfühlt, dann passe ich den Wert in der Maschine eben nach unten an; das ist mir vollkommen egal. Keinesfalls aber lasse ich zu, dass jemand mit einer Vorstellung von »40«, »50« oder »60« bestimmt, wie ich mich selbst betrachte.
Wenn jemand Sie nach Ihrem Alter fragt, fällt es Ihnen sofort ein? Oder ist es nicht eher so, dass es unwichtig ist, zumindest bis ein »runder« Geburtstag vor der Tür steht? Das Alter ist doch nur eine Zahl, und alterslos zu leben heißt, dass man sich nicht von einer Zahl bestimmen lässt, weder im Hinblick auf den Gesundheitszustand noch das Aussehen noch den Selbstwert. Mit 60 können Sie jünger sein als mit 30, weil Sie vielleicht eine andere Einstellung haben oder einen anderen Lebensstil pflegen. Alterslos zu sein heißt, die Regeln zu sprengen, die angeblich festlegen, was es bedeutet, so oder so alt zu sein. Kurz, es bedeutet, nicht »alt« zu werden, nicht das Gefühl zu haben, die besten Jahre lägen hinter einem und von nun an ginge es bergab.
Lassen Sie mich eines deutlich sagen: Wir werden älter, kaum dass wir geboren sind, doch in unserer Kultur wird das Wort »altern« erst dann verwendet, wenn es ungefähr ab 50 mit »Verfall« gleichgesetzt wird. Die Wahrheit ist, dass es Leute gibt, die schon mit 20 oder früher Zeichen des »Alterns« aufweisen: abnehmende Muskelmasse, schwankender Blutzucker, Verlust des Gleichgewichts. Andere dagegen können 70 sein und vor Gesundheit strotzen. Der Wissenschaftlerin und ehemaligen Leiterin der Abteilung Life Sciences der NASA Joan Vernikos zufolge ist Altern eher eine langsame Form des Schwereloswerdens: Denn das passiert, wenn man nicht mehr vom Sessel aufsteht, sich nicht bewegt, kein aktives Leben führt und sich nicht mehr der Schwerkraft stellt. Den 77-jährigen Astronauten John Glenn hat sie denn auch für seine Rückkehr in den Weltraum fit gemacht. Älter werden ist nicht gleichbedeutend mit dem Verlust der Gesundheit oder einem Abgleiten in kulturelle Bedeutungslosigkeit.
Göttinnen altern nicht handelt vom alterslosen Leben, das Sie erwartet, sobald Sie keine Angst mehr haben vor dem Fall – keine Angst zu scheitern. Längst ist ein Paradigmenwechsel hinsichtlich unserer Vorstellung vom Alter überfällig. Hundertjährige etwa sind die am schnellsten wachsende Gruppe in der US-Bevölkerung (mit einer Zuwachsrate von 75 000 pro Jahr).[1] Gegenwärtig gibt es 53 000 Hundertjährige in den USA, im Jahr 2050 werden es 600 000 sein. Ja, Sie haben ganz richtig gelesen: Innerhalb von zwei Generationen wird sich die Zahl der Amerikaner über hundert verzehnfacht haben. Das ist eben ein Aspekt jenes weltweiten Phänomens, dass die Menschen immer länger leben. Wenn Sie nun selbst ein langes Leben anstreben, dann wollen Sie die letzten Jahre davon sicherlich nicht bei schlechter Gesundheit verbringen und fortwährend daran denken, wie »alt« Sie sind. Ihre Zukunft können Sie beeinflussen, wenn Sie schon heute eine neue, altersunabhängige Einstellung an den Tag legen, die Sie darin unterstützt, körperlich, emotional, mental und spirituell zu wachsen.
Älter zu werden gibt Ihnen die Gelegenheit, Ihren Selbstwert und Ihre Kompetenz zu steigern, denn die neuronalen Verbindungen im Hippocampus und überhaupt im Gehirn nehmen zu und lassen so die Weisheit eines gut gelebten Lebens in Kopf und Körper Eingang finden. Dadurch können Sie sich von der Angst lösen, andere zu enttäuschen und nicht perfekt genug zu sein. Alterslos leben heißt mutig leben! Es bedeutet, sich nicht von den kleinen Dramen ablenken zu lassen, weil Sie aus Erfahrung wissen, worum Sie sich nicht zu kümmern brauchen und was Priorität hat. Das heißt auch, ein neues Verhältnis zur Zeit zu entwickeln, sie nicht mehr zu fürchten oder sie einholen zu wollen. Als kürzlich in einer Studie Menschen, die älter als 100 sind, gefragt wurden, wie es sei, die volle Dreistelligkeit zu erreichen, waren die drei am häufigsten gegebenen Antworten: »fühle mich gesegnet«, »bin glücklich« und »bin überrascht« – überrascht deshalb, weil ein altersloses Leben dem Alter, egal welchem, keine Aufmerksamkeit schenkt.[2]
Die Seele ist zeitlos, sie ist Ausdruck der göttlichen weiblichen, schöpferischen Kraft des Universums. Das heilige Weibliche wird traditionell gleichgesetzt mit Dunkelheit, dem Körper, dem Geheimnisvollen, Fruchtbaren, Empfangenden, dem Urschlamm – der Gebärmutter, die alles Leben hervorbringt und nährt. Jede Frau ist eine alterslose Göttin, Ausdruck des heiligen weiblichen Körperlichen. Allzu oft vergessen wir das, weil in unserer Kultur das Alter abgewertet wird. Wir sollten uns dessen bewusster sein und bestimmten negativen Botschaften klar entgegentreten.
Der klinische Neurologe Dr. Mario E. Martinez, Gründer des Biocognitive Science Institute, hat sich mit kulturell vermittelten Erwartungen oder »Biokulturellen Portalen« – Durchgängen, wie er es nennt – befasst, also jenen Zeiten im Leben, wenn es darum geht, die 30, 50 oder 65 zu passieren. Dr. Martinez meint, man solle Vergünstigungen für Senioren unbedingt zurückweisen, weil diese nur die falsche Vorstellung beförderten, man würde älter und schwächer, könne nicht mehr arbeiten und müsse von anderen betreut werden.[3] Mein Bruder hat diese Wahrheit kürzlich am eigenen Leib erfahren. Er buchte einen Flug und wählte den Seniorenrabatt, um 25 Dollar zu sparen. Am Flughafen angekommen musste er zusätzlich anstehen, um zu belegen, dass er tatsächlich Senior sei. Am Ende fühlte er sich wie ein Bürger zweiter Klasse. Das war die Ersparnis von 25 Dollar sicherlich nicht wert.
Meine Mutter, die auf die 90 zugeht, bekam Schwierigkeiten, weil sie sich auf den von Medicare vorgesehenen »Drug Prescription Plan« nicht einlassen wollte. Sie sah dazu keinen Anlass, weil sie keine Medikamente nimmt und es auch nicht vorhat. Wollen Sie vielleicht Ihren 65. Geburtstag mit der Überlegung verbringen, welche Krankheiten Sie bekommen könnten, um zu entscheiden, welche Medikamente Ihre Versicherung sondervertraglich abdecken soll? Warum ist das das kulturelle Portal, durch das Sie gehen müssen? Es liegt wahrscheinlich daran, dass man im 19. Jahrhundert das 65. Lebensjahr als staatliches Renteneintrittsalter auserkoren hat, weil es damals der allgemeinen Lebenserwartung entsprach. In der Folge haben Sterbetabellen und Statistiken dieses Alter plus minus fünf immer wieder bestätigt, nur dass heute die Lebenserwartung nach dem 65. Jahr noch weitere 24 Jahre beträgt! Warum also sollen wir meinen, mit 65 geht’s bergab? Oder mit 75 oder 85 oder überhaupt?
Sollten Sie jetzt noch nicht an Ihr Alter denken, dann werden Sie es vielleicht an einem runden Geburtstag tun oder wenn gleichaltrige Freunde oder Verwandte an etwas erkranken, das mit dem Lebensstil in Zusammenhang steht. Oder Sie werden durch eine Lebenskrise mit der Frage konfrontiert, wie Sie älter werden können, ohne dass es immer nur noch abwärts geht. Viele Frauen rufen in meiner Radiosendung an, um sich Rat zu holen. Sie leiden plötzlich an einer Autoimmunerkrankung, bekommen eine Geschwulst oder Krebs, haben eine Allergie. Wurden sie nicht durch eine gesundheitliche Krise aus der Bahn geworfen, dann durch den Verlust eines Jobs, einer Beziehung, einer Illusion. Manchmal berichten sie von der Entdeckung, dass ihr Ehemann sie betrügt, der Sohn oder die Tochter im College-Alter eine psychische Krankheit hat oder Drogen nimmt. Unsere Seelen ersinnen sich starke Weckrufe, um uns wachzurütteln.
Und dann natürlich »die Wechseljahre«: Sie sind ein natürlicher Übergangspunkt im Leben einer Frau. Um den Zeitpunkt unserer letzten Menstruation herum sind wir für ein neues Leben bestimmt. Unsere Körper wissen darum, unser Bewusstsein oftmals nicht. Als ich noch ärztlich tätig war, habe ich oft erlebt, wie hochintelligente, berufstätige Frauen einen Schwangerschaftstest machen ließen. Immer wenn ich ihnen ein positives Ergebnis bekannt gab, meinten sie: »Das kann doch nicht sein. Wie konnte das passieren?« Natürlich kannten sie sich mit Verhütung und dem Monatszyklus aus. Nur wollten sie nicht wahrhaben, dass sie sich eigentlich etwas ganz anderes wünschten, und zwar so sehr, dass sie es mit der Verhütung nicht mehr so genau nahmen. Wäre es nicht leichter, sich den Wunsch nach Neuem einzugestehen und gleichzeitig zu wissen, dass in diesem Zusammenhang Mutterschaft nicht der einzige Weg ist?
Kommen Frauen in die erste Phase der Wechseljahre – einer Übergangsperiode von ungefähr sechs bis zwölf Jahren bis zur eigentlichen Menopause –, dann sind sie oft nicht mehr bereit, ihre Träume aufzuschieben und nach den Erwartungen anderer zu leben. Vielleicht geht es um eine berufliche Veränderung, einen Umzug, das Beenden einer Beziehung oder darum, die eigene Sexualität zu erkunden. Achten Sie auf Ihre Sehnsüchte. Die kreativen Säfte steigen! Die Lebenskraft erwacht. Was Sie erschaffen, sollte Ihr neues Leben sein.
Vielleicht sind Sie aber auch noch nicht so weit. Der natürliche Wechsel in der Ausrichtung kann überraschend kommen – so wie die Wechseljahre. Eine Frau hat mir erzählt, ihre erste Hitzewallung sei so stark gewesen, dass sie ihrem Mann unterstellte, er habe ihr einen normalen Kaffee statt eines entkoffeinierten gegeben. Als er meinte, »du hast vielleicht eine Hitzewallung, bist du nicht im entsprechenden Alter?«, wurde sie ganz still.
Frauen denken oft gar nicht an die Wechseljahre, bis sie oder eine gleichaltrige Freundin oder ihre Schwester mittendrin sind. Bin ich schon so alt?, fragen sie sich dann. Was heißt das nun für mich? Was werde ich im nächsten Abschnitt meines Lebens erreichen? Was wird aus mir werden?
Was aus Ihnen werden wird, ist die mächtige, lustvolle, fruchtbare und alterslose Göttin, zu der Sie eigentlich geschaffen sind – Ausdruck der göttlich-weiblichen Lebenskraft, unbelastet von kulturellen Erwartungen, die Sie klein, übervorsichtig und immer darauf bedacht halten, bloß niemanden zu verärgern. Sie sind gerade dabei, die alterslose Göttin in sich zu entdecken, und die kennt viele Wege, um Kreativität, Erfahrung und Lebensfreude auszudrücken – von einem guten Körpergefühl über die Wiederentdeckung der Sexualität bis zum Beginn einer neuen Beziehung, eines neuen Projekts oder Lebensstils.
Göttinnen altern nicht ist ein Buch für Frauen jeden Alters, die ihr Leben schon heute genießen und erfahren wollen, wie es noch ein bisschen besser werden kann. Ich wollte kein Gesundheitsbuch für Frauen schreiben, das ihnen Angst vor dem Älterwerden macht und in dem es nur darum geht, wie man sich auf alle möglichen Eventualitäten vorbereitet, von Erkrankungen der Brust oder des Herzens bis zur Gebärmutter. Ich wollte den Körper nicht zerlegen, um dann den Frauen mit meinen zehn Tipps zu kommen, wie sie dieses oder jenes Stück vor dem Verfall bewahren oder dafür sorgen, dass nichts aus dem Ruder läuft. Diesen Gesundheitsansatz habe ich so dermaßen satt! Wenn Sie guten Rat zur Gesundheit der Brust suchen oder etwas über die Ernährung mit guten, gesunden Lebensmitteln erfahren wollen und es Sie interessiert, wie Sie weiterhin großartig aussehen können, dann finden Sie all das in diesem Buch. Doch Sie werden auch auf Ansichten stoßen, die Ihnen etwas abverlangen: etwa von den Mythen der Weiblichkeit abzulassen, die die Beziehungen, die wir untereinander pflegen, das Verhältnis zu unseren Körpern und zur Erde betreffen – Mythen, die Frauen verinnerlicht haben und die sie alt aussehen lassen.
In der Tat will Ihnen Göttinnen altern nicht helfen, das alte Denken hinter sich zu lassen. Etwa, wenn es darum geht zu zeigen, was der Körper schon alles richtig macht, wie Sie gesund und ausgeglichen bleiben, unabhängig vom aktuellen Gesundheitszustand – selbst wenn Sie bereits chronisch erkrankt sind. Ganz gleich, wie die Diagnose lauten mag, dieses Buch kann Sie bei Gesundheit unterstützen. Kapitel 1 räumt mit den überholten Mythen des Alterns auf und zeigt Ihnen, was es heißt, alterslos und eine Göttin zu sein. Denn die Wahrheit ist, dass sich unsere Körper nicht von unseren Gedanken und Gefühlen trennen lassen. Sie lassen sich auch nicht von der Erde trennen, der Großen Mutter, oder vom Himmel und den Sternen. Wenn man das einmal verstanden hat, dann wird auch klar, warum es so wichtig ist, sich von negativen Denkmustern und Gefühlen zu lösen. Denn diese verhindern, dass wir wirklich gesund sind und uns wohlfühlen. Und weil die Nr. 1 aller gesundheitsfördernden Maßnahmen ein freudvolles Leben und nachhaltiges Genießen ist, widmet sich das zweite Kapitel diesem Aspekt.
Die Kapitel 3 und 4 werfen ein neues Licht auf den Körper in den Wechseljahren und der Menopause. In Kapitel 5 erfahren Sie, wie Sie alte Gefühle, die Sie möglicherweise krank machen, loslassen. Das sind vor allem Kummer, Wut und Schuldgefühle. Kapitel 6 wird Sie bei der Rückeroberung Ihrer Sexualität – Ihres Aphrodite-Charakters – unterstützen. Sonst meinen Sie am Ende noch, Sie seien nicht sexy, nur weil Sie nicht mehr den Körper einer schlanken 22-Jährigen haben. In Kapitel 7 werden Sie noch einmal Gefühle wie Scham oder Perfektionismus loslassen, damit diese nicht Ihrem Verhältnis zu sich und den wichtigen Menschen in Ihrem Leben im Wege stehen. In Kapitel 8 geht es um ein neues Verhältnis zu Ernährung und dem Körper. Hier schließen Sie Frieden mit dem Bauch. Kapitel 9 handelt davon, wie frau sich lustvoll bewegen kann, statt sich zu zwingen, »Sport zu machen«. Kapitel 10 handelt vom Sich-schön-Finden, von Selbstbewusstsein, Sich-Schmücken oder optischen Veränderungen, ganz nach Bedarf. In Kapitel 11 erfahren Sie, wie Sie auf Ihre innere Weisheit nach Art der Göttin hören und die Ausschläge eines fein justierten »Bullshitomaten« wahrnehmen. Hier lernen Sie auch, wie Sie ein neues Band mit der Erde und ihren Bewohnern schmieden, weil Sie ganz zur alterslosen Göttin geworden sind. Im Kapitel 12 schließlich bekommen Sie eine praktische Handreichung, um die Ideen dieses Buches in einem 14-tägigen »Programm der alterslosen Göttin« umzusetzen. Im Anschluss gibt es noch eine Liste nützlicher Links, die Ihnen helfen, die Göttin in Ihnen weiter zu hegen und zu pflegen.
Nun aber sind Sie an der Wegscheide. Jetzt entscheiden Sie, wie Ihr Leben in den nächsten Jahren aussehen soll. Der Umstand, dass Sie das hier lesen, ist schon Beweis genug: Die Göttin in Ihnen ist bereit, die Führung zu übernehmen. Dies sage ich mit Nachdruck, denn ich lebe lang genug, um zu wissen, dass es keinen Zufall gibt. Wenn es Ihnen nicht ernst damit wäre, Ihr Leben zu ändern, würden Sie jetzt nicht diese Zeilen lesen.
Wollen Sie also mit Leidenschaft älter werden oder im Laufe der Jahre immer weiter abbauen? Wollen Sie sich an die alte Losung halten, wonach man gegen den Körper angehen muss, damit er nicht über die Stränge schlägt? Wollen Sie weiterhin die Bedürfnisse anderer vor Ihre eigenen stellen und sich selbst unter Einsatz von industriell verarbeiteten Lebensmitteln, Zucker und Koffein, Angst und schierer Willenskraft am Laufen halten? Oder wollen Sie den Absprung finden von einem Weg, der zu Krankheit, Gebrechlichkeit und schlechter Lebensqualität führt, um wirklich und wahrhaft mutig zu leben?
Älter werden muss man nicht fürchten. Das hier ist kein Anti-Aging-Buch, das Sie im Kampf gegen das Altern mit Munition versorgen soll – wobei die Kriegsmetapher auch gar nicht angebracht wäre. Wann immer Sie sich gegen etwas stellen, verleihen Sie ihm Macht. Anstatt also Angst vor dem Älterwerden zu haben und sich zu verkrampfen, denken Sie an den geheimnisvollen Umstand, wonach etwas beim Namen zu nennen Ermächtigung bedeutet – aber nicht Macht darüber, sondern Macht damit. So jedenfalls sieht es die Autorin Starhawk. Werden Sie zu einer neutralisierenden Kraft. Machen Sie etwas anderes aus dem Älterwerden. Dann sind Sie weder alt noch jung, sondern »jenseits davon«: eine alterslose Göttin.