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Buch

In seinem Weltbestseller »Weizenwampe« klärte Dr. med. William Davis uns über die gesundheitlichen Schäden von Getreidekonsum auf und lieferte mit seinen Kochbüchern viele kreative Ideen, sich glutenfrei zu ernähren. Der »Weizenwampe Gesundheitsplan« geht nun einen Schritt weiter und begleitet uns mit vielen Tipps und Strategien in ein gesundes und schlankes Leben ohne Weizen.

Autor

Dr. med. William Davis ist Präventionsmediziner und Kardiologe. Er ist der Gründer des »Track Your Plague«-Programms zur Früherkennung von Herzerkrankungen. Mit seinem Bestseller »Weizenwampe« überzeugte er weltweit Millionen begeisterter Leser von der weizenfreien Ernährung. Er lebt in Milwaukee, Wisconsin, und führt dort seine eigene Praxis.

Außerdem von Dr. med. William Davis im Programm

Weizenwampe

Weizenwampe – Das Kochbuch

Weizenwampe – Das 30-Minuten-Kochbuch

auch als E-Book erhältlich.

Dr. med. William Davis

Weizenwampe –
Der Gesundheitsplan

Getreidefrei fit und schlank

Aus dem Amerikanischen
von Imke Brodersen

Alle Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag sorgfältig erwogen und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist daher ausgeschlossen.

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1. Auflage

Deutsche Erstausgabe März 2016

Wilhelm Goldmann Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

© 2016 der deutschsprachigen Ausgabe:

Wilhelm Goldmann Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

© 2014 der Originalausgabe: William Davis, MD

Originaltitel: Wheat Belly - Total Health

Originalverlag: Rodale Books, New York

Published by arrangement with Mohrbooks AG Literary Agency and The Cooke Agency International and Rick Broadhead & Associates, Inc.

Umschlaggestaltung: Uno Werbeagentur, München

Umschlagillustration: FinePic®, München

Redaktion: Ruth Wiebusch

Satz: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

JE · Herstellung: CB

ISBN 978-3-641-16400-3
V001

www.goldmann-verlag.de

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Für alle Leser, die sich wacker und voller
Überzeugung gegen die üblichen Ernährungsvorgaben
zur Wehr setzen und entdecken wollen, wie gut

echte Nahrung der menschlichen Gesundheit tun kann.

Inhalt

Einleitung

Teil I

Kein Getreide ist gutes Getreide

1. Freiheit für das Ur: Leben ohne Getreidemast

2. Sollen sie doch Gras essen

3. Der Siegeszug des Getreides

4. Der gefoulte Darm: Darmprobleme durch Getreide

5. Volles Korn für Hirn und Herz?

Teil II

Getreidefrei leben

6. Die Umstellung

7. Der Alltag

Teil III

Weizenfrei und nährstoffoptimiert

8. Getreidebedingte Nährstoffmängel ausgleichen

9. Die vollständige Genesung vom posttraumatischen Getreidedarmsyndrom

10. Stoffwechsel im Gleichgewicht:
Blutzucker, Cholesterin, Knochen und Entzündungsneigung

11. Die irritierte Schilddrüse:
Fettfalle für Gewicht und Gesundheit

12. Hormonstörung:
Ärger mit der obersten Regulierungsbehörde

13. Schluss mit dem Selbstbeschuss:
Ausstieg aus Autoimmunreaktionen

14. Plateauphase:
Wenn das Gewicht nicht schmelzen will

15. Klarer, klüger, schneller:
Getreidefrei und leistungsfähig

Epilog

Anhang

Anhang A. Rezepte für umfassende Gesundheit

Anhang B. Verstecktes Getreide:
Hier müssen Sie auf der Hut sein

Anhang C. Getreidefrei einkaufen

Anhang D. Bezugsquellen und Ansprechpartner

Danksagung

Quellen

Register

Einleitung

Sie sind getreideverseucht.

Ihr Leben und Ihre Gesundheit wurden durch »gesundes Vollkorn« angeschlagen. Der Obergangster in der ganzen Bande ist der moderne Weizen, der Judas der Ernährungsweisheit, Despot der Müslischale, Tyrann der Backwaren und halbwüchsiger Liebling der industrialisierten Landwirtschaft. In den Augen bildet sich grauer Star, die Arterien werden immer steifer, die Haut entwickelt Runzeln und Ausschläge, die Gelenke und Organe entzünden sich, der Bauch wird immer runder, der Blutzucker klettert, und manchen Männern wächst eine weiche runde Brust. Das Gehirn scheint im Nebel zu tappen, die Medikamentenliste wird immer länger, und Sie rennen eilig zur nächsten Toilette – während Sie gleichzeitig dazu verleitet werden, immer mehr von dem zu verzehren, was alle offiziellen Ernährungsgremien empfehlen … bis Sie dem ganzen Theater nach den Enthüllungen in der Weizenwampe ein Ende setzen.

Sie pfeifen mutig auf alles, was ernährungswissenschaftlich abgesegnet ist, und setzen sich über Empfehlungen der Ernährungspyramiden und Idealteller hinweg. Sie kehren dem Gesundheitsministerium und allen renommierten Ärztegesellschaften ebenso den Rücken wie der Weizenlobby und den Backwarenherstellern, die sich in verzweifelten Verlautbarungen um Schadensbegrenzung bemühen. Erst da kehren Gesundheit und Lebenskraft allmählich zurück.

Ich habe diese Entwicklung selbst erlebt. Nachdem ich alles »gesunde Vollkorn« gestrichen hatte, ging mein Diabetes mehr und mehr zurück. Inzwischen bin ich kein Diabetiker mehr. Die Benommenheit, die trotz zahlloser Tassen Kaffee nicht weichen wollte, verschwand ebenso wie die unangenehme Reizdarmsymptomatik. Mein Triglyzeridspiegel fiel von 350 auf 42 mg/dl, das HDL-Cholesterin stieg von 27 auf 97 mg/dl, und die düsteren Gedanken und Stimmungen, mit denen ich seit vielen Jahren gekämpft hatte, waren wie weggewischt. Ich tat das Gegenteil von dem, was allgemein als »gesund« galt, und erlebte eine gesundheitliche Verwandlung.

Wenn einem bewusst wird, dass die übliche Ernährungsberatung ebenso wertvoll ist wie ein alter Kaugummi auf dem Bürgersteig, wird man unweigerlich skeptisch. Stammen Gesundheitsratschläge tatsächlich aus neutraler Quelle? Sind sie unvoreingenommen und wissenschaftlich begründbar? Diätempfehlungen beruhten bisher bestenfalls auf unvollständigen oder fehlinterpretierten Daten, und so brachte eine ganze Armee von Diätassistenten und »Experten« falsche Fakten unters Volk. Schlimmstenfalls entsprachen diese Ratschläge den Ambitionen der Agrarwirtschaft und anderer mächtiger Interessensgruppen, die daran arbeiten, die menschliche Nahrung zur Massenware zu machen, einem Wirtschaftsgut also, aus dem sich maximaler finanzieller Profit schlagen lässt. Dazu muss man uns überzeugen, dass wir uns von Lebensmitteln abhängig machen, mit denen man billig und ohne Rücksicht auf Herkunft und Qualität in großem Stil handeln kann und die von vielen heiß begehrt sind. Ja, Sie wurden getreideverseucht.

Wenn wir das ganze Marketing abziehen, die angebliche Wissenschaft, die verführerische Bequemlichkeit und das Verlangen der Sucht, stellen wir fest, dass die Zivilisation vor etwa 10 000 Jahren einem gewaltigen Denkfehler auf den Leim ging. Damals verwechselten wir Grassamen, die wir anfangs aus reiner Verzweiflung verzehrten, mit Nahrung. Danach gestatteten wir diesem Fehler, sich aufzublähen, weil wir ihn nicht nur für ein Grundnahrungsmittel, sondern für die ideale Nahrung für den Menschen hielten. Die Entlarvung der Tücken des modernen Weizens in Weizenwampe war der erste Schritt. Inzwischen können wir zum nächsten Schritt übergehen und alles Getreide über Bord werfen. Wenn dies geschafft ist, kommen wir der umfassenden Gesundheit näher und können die vielen schädlichen Auswirkungen, die durch jahrelangen Getreidekonsum bei uns entstanden sind und auch nach vollständigem Getreideverzicht weiter bestehen, aufdecken und rückgängig machen. Deshalb spreche ich gern von umfassender Gesundheit.

Im Weizenwampe Gesundheitsplan werden wir uns detailliert damit befassen, warum dieser Irrweg der Ernährung mehr Krankheit und Leid über die Menschheit gebracht hat als alle Kriege dieser Welt. Wir überlegen, wie und warum Experten dieser Massenhysterie aufgesessen sind und sogar Regierungseinrichtungen und die Politik dazu gebracht haben, der Täuschung zu verfallen. So entstand ein Paradebeispiel kollektiven Wahnsinns, schlimmer als bei den Hexenprozessen. Der nächste Schritt unserer Entdeckungsreise wird die Frage sein, wie man nach der Zerschlagung dieses getreideinduzierten Chaos’ im Körper die einzelnen Facetten sortieren und Ernährung, Gewicht, Hormone und andere Aspekte der Gesundheit wiederherstellen kann.

Manches im Leben entzieht sich unserem Einfluss – darunter die Gene, die Familie oder die Schuhgröße –, doch über die meisten Faktoren, die unseren Alltag bestimmen, haben wir durchaus Kontrolle. Der Verzicht auf Getreide ist ein mutiger erster Schritt, aber es bleiben noch viele weitere, bis die Jahre der gesundheitlichen Vernachlässigung, der wir ausgesetzt waren, Schnee von gestern sind. In diesem Buch finden Sie die richtigen Strategien, um die Wunden aus Ihrer Getreidezeit zu heilen und das Knäuel der daraus erwachsenen Gesundheitsbeschwerden zu entwirren. Nach dem Verzicht auf Getreide können Darmflora und Verdauung weiterhin gestört sein, und es können Nährstoffmängel und chronische Krankheiten wie Osteoporose auftreten. Mit all diesen Punkten muss man sich auseinandersetzen. Bestimmte Medikamente, die Sie bisher gegen diverse getreideabhängige Gesundheitsprobleme eingenommen haben, sind nun vielleicht nicht mehr erforderlich. Manche Menschen gehen zu anderen ungesunden Ernährungsformen über, indem sie glutenhaltiges durch glutenfreies Getreide ersetzen oder ungesunde Süßungsmittel verwenden, und stellen fest, dass es ihnen zwar nicht mehr ganz so schlecht geht wie mit Getreide, sie jedoch in Bezug auf ihre Gesundheit immer noch überflüssige Kompromisse eingehen. Erst wenn diese Punkte abgearbeitet sind, winkt umfassende getreidefreie Gesundheit.

Machen Sie sich auf Enthüllungen zu Ernährung und Gesundheit bereit, die selbst aufmerksamen Lesern der Weizenwampe neu sein werden. Im vorliegenden Buch schrecke ich vor keinem Tabu zurück. Mir geht es nicht um Schlagzeilen oder Bewunderung, sondern um vorurteilsfreie Informationen jenseits der Einflusssphären der Agrarindustrie oder einer voreingenommenen Epidemiologie. Ich werde unangenehme Fragen stellen und dabei vorgefertigte Meinungen verwerfen, um zur Wurzel der Ernährungsweisheit vorzudringen. Denn dort können wir entdecken, dass sich ohne Getreide nicht nur eine lange Reihe chronischer Krankheiten in Luft auflösen, sondern zugleich umfassende Gesundheit und Leistungsfähigkeit winken, die wir nie für möglich gehalten hätten.

Wir werden des Kaisers neue Kleider entlarven und dabei zusehen, wie seine Weizenwampe und die Herrenbrüste schrumpfen, die geschwollenen Gelenke wieder beweglich werden und die Haut sich beruhigt. Durch Umgehung anderer Getreidesorten können wir Zeuge der weiteren Gesundung werden und ihm schließlich Gewänder anlegen, die eines Königs wirklich würdig sind. Und dieser König sind Sie, getreidefrei und unbeschwert.

Getreidefreie Ernährung ist massentauglich

Vor drei Jahren, beim Erscheinen des Vorläuferbuchs Weizenwampe, hätte ich den Weizenwampe Gesundheitsplan noch nicht schreiben können. Seither haben so viele Menschen ihr Leben umgestellt, so viele Ärzte und Beschäftigte im Gesundheitswesen sich mit diesem Konzept angefreundet, und wir haben so viel dazugelernt, während der weltweite Widerstand gegen den Slogan vom »gesunden Vollkorn« gewachsen ist und durch die vielen Beteiligten ein ständiger Zustrom an neuen, unerwarteten Erkenntnissen entstand. Der Weizenwampe Gesundheitsplan fasst zusammen, was Millionen erlebt haben, nachdem sie sich für ein getreidefreies Leben entschieden und dabei herausgefunden haben, was umfassende Gesundheit wirklich bedeutet. Als Kollektiv machen wir etwas rückgängig, was die Menschheit seit 300 Generationen verpfuscht hat, auch wenn Ernährungswissenschaftler, Gesundheitsbehörden und andere Verteidiger des Status quo die Nase rümpfen oder über uns herfallen, weil sie zusehen müssen, wie die letzten 40 Jahre ihrer Arbeit plötzlich bedeutungslos werden.

Im Informationszeitalter bekommt das Schwarmwissen ein ganz neues Gewicht, wird blitzschnell geteilt und kann herkömmliches »Wissen« rasch kippen. Zum Beispiel wissen wir inzwischen, dass Weizenintoleranz in Wahrheit einer Intoleranz gegen jegliches Getreide entspricht, weil alle Getreidesorten letztlich genetisch verwandte Gräser sind. (Ja, Gräser, so wie das Gras im Garten oder auf der Wiese, das die Pferde und Ziegen fressen. Was diese einfache biologische Erkenntnis bedeutet, werden wir später im Detail besprechen.) Heute wissen wir, dass praktisch jeder davon profitiert, wenn nach dem Verzicht auf Getreide wieder eine gesunde Darmflora entsteht. Wir wissen, dass Jodmangel Gewichtsabbau und Gesundheitsbemühungen behindern kann. Viele Menschen erfreuen sich nach dem Verzicht auf Weizen ihrer größeren Energie, ohne die ganze Kraft der Jugend wiederzugewinnen, weil Rückstände von perchlorathaltigen synthetischen Düngemitteln und bromierte Mehlaufheller aus kommerziellen Backwaren und Pizzateig ihre Schilddrüse so beeinträchtigt haben, dass sie ihr Gewicht nur unzureichend kontrollieren können, die Haare vorzeitig dünner werden und der Darm nur träge funktioniert. Je mehr Menschen sich dem Getreide verweigern, desto klarer wird, dass Getreideverzicht zwar viel bewirkt, der Stoffwechsel jedoch so aus dem Gleichgewicht geraten sein kann, dass auch eine eisern eingehaltene Diät ohne weitere Eingriffe keinen Gewichtsabbau bewirkt. Inzwischen verstehen wir besser, dass Autoimmunerkrankungen sowie entzündliche und neurologische Krankheiten zusätzliche Bemühungen erfordern, damit eine möglichst vollständige Genesung erfolgen kann. Getreideverzicht bewirkt weit mehr als nur Gewichtsverlust. Es geht um ein erstaunlich wirkungsvolles Gesamtpaket aus heilenden, leistungsfördernden und lebensverlängernden Maßnahmen, die den Körper länger jung halten.

Selbst wenn jemand mit Weizenverzicht gesundheitlich bereits einen großen Schritt getan hat, kann die Beschäftigung mit den Strategien im Weizenwampe Gesundheitsplan und ihre Umsetzung der Gesundheit noch bessere Dienste leisten. Falls Sie zu den Menschen gehören, die ohne Weizen heute fünf, 20 oder gar 50 Kilo weniger Bauchfett mit sich herumschleppen und bestimmte Krankheiten rückgängig machen konnten, können auch Sie durch verschiedene Maßnahmen noch mehr für sich tun.

Vielleicht gehören Sie aber auch zu der Gruppe, die selbst ohne Weizen nicht sonderlich gesünder wurde. Sie kämpfen nach wie vor mit 25 Kilo Übergewicht, Gelenkschmerzen, Hautproblemen und anderen gesundheitlichen Einschränkungen und fragen sich, ob Sie abgesehen von Medikamenten und Therapien nicht doch noch etwas für Ihre Gesundheit tun können. Manch einer spürt inzwischen, wie gut es ihm ohne Weizen geht, und er möchte auf Dauer so gesund wie möglich leben. Und für den einen oder anderen ist das Thema »weizenfrei« noch Neuland. In diesem Fall besteht das ultimative Ziel darin, getreidefrei zu leben. Zu welcher Kategorie auch immer Sie gehören, hier finden Sie die richtigen Antworten.

Getreidefrei leben: Uneingeschränkt leistungsfähig

Drückende Gesundheitskosten belasten unsere Wirtschaft. 50 Kilo Übergewicht überbeanspruchen Hüften, Knie und Füße, die für solche Lasten nicht ausgelegt sind und ächzend vorzeitig verschleißen. In dieser Weise unterminieren auch Getreidebestandteile die Funktionen des menschlichen Körpers von Kopf bis Fuß. Sobald man diese zermürbende Bürde entfernt, sind die Menschen wie befreit. Die Wirtschaft floriert, die Gelenke atmen auf, und der Körper funktioniert so, wie er soll.

Neben den gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Getreide sollten wir auch über die Leistungsfähigkeit sprechen: Wie leistungsfähig sind Sie auf emotionaler, geistiger, beruflicher und körperlicher Ebene, wenn die größten Hindernisse einmal beiseitegeräumt sind? Hierbei geht es um schulische, berufliche und sportliche Leistungen, aber auch um die Beziehungsfähigkeit, also praktisch alle Lebensbereiche. Wer sich rundum gut fühlt (und auch so aussieht), bringt das gewisse Extra mit, das einen Tag entweder akzeptabel oder aber wunderbar macht. Umfassende Gesundheit ist äußerlich sichtbar, denn die Haut wird glatter, der Bauch flacher, die Beine schwellen ab, der Gang wird beschwingt, und die Beweglichkeit insgesamt nimmt zu. Gleichzeitig schlafen wir besser, bei Frauen normalisiert sich der Zyklus, Kopfschmerzen verschwinden, und die Verdauung funktioniert ohne Probleme.

Neben angenehmeren Zyklen profitieren Frauen von einer höheren Fruchtbarkeit und niedrigeren Östrogenspitzen. Am Ende fühlen sie sich wieder rund um die Uhr wohl, nicht nur hin und wieder oder praktisch nie. Männer spüren den sinkenden Östrogenspiegel und den höheren Testosteronspiegel in Form von besserer sexueller Leistungsfähigkeit und dem Schrumpfen peinlicher Brustbildung.

Umfassende Gesundheit ist durchaus messbar. Ihr Ziel sollte ein ausgewogener Stoffwechsel sein, der sich über Triglyzerid- und Cholesterinspiegel, Blutzucker, Hämoglobin A1c (Langzeitblutzucker), Schilddrüsenhormone und Nährstoffgehalt im Blut nachweisen lässt, aber auch in Form von Blutdruck und Körperfettanteil.

Normalsterbliche können ohne die typischen Schmerzen und Energieabfälle unter Getreideeinfluss leichter, schneller und weiter gehen, laufen oder springen. Dieses Phänomen betrifft jedoch auch Hochleistungssportler, die in zunehmendem Maße zu getreidefreier Ernährung übergehen. In diesem Buch gehen wir darauf ein, wie man darüber hinaus Leistungssteigerungen erzielen kann. Manchmal sind die ergänzenden Schritte erstaunlich einfach – zum Beispiel beim Ausgleich von Jod- oder Eisenmangel; in anderen Fällen sind die Lösungen komplizierter, zum Beispiel wenn es um die Wiederherstellung und die Erhaltung eines gesunden Darms oder um die Auswirkungen von Hormonstörungen geht. Das Ziel besteht darin, das individuelle Potenzial zu erkennen und auf möglichst vielen Ebenen so gesund und leistungsfähig wie möglich zu sein. Wir wollen keineswegs neue getreidefreie Übermenschen erschaffen, sondern lediglich die Leistungsstufen erreichen, die wir bisher allenfalls flüchtig streifen konnten.

Viele dieser Bemühungen wären gar nicht erforderlich, wenn wir gewisse Ernährungslegenden gar nicht erst geglaubt hätten. Wenn wir ohne Kontakt mit hochgezüchtetem Pseudogetreide aufgewachsen wären, das unsere Gesundheit auf so unnachahmliche Weise unterminiert, ohne die gestörten Schilddrüsen- und Sexualhormone infolge von Getreide, das zahllose industriell erzeugte, chemische Bestandteile enthält, welche das Hormonsystem behindern, so wäre die Lage vielleicht anders. Und wenn wir wie die Urmenschen in einer subtropischen Klimazone weitgehend im Freien gelebt hätten, wo wir jede Nacht tief und fest schlafen würden, ohne uns dem unablässigen Stress des modernen Lebens auszusetzen, nun, dann wären wir alle vermutlich in Bestform. Für die Mehrheit der Menschen trifft dies jedoch nicht zu. Doch sobald wir verstehen, was schiefgelaufen ist, können wir die Situation zurechtrücken.

Umfassend gesund ohne Getreide in drei Schritten: Nicht mehr und nicht weniger

Der Weizenwampe Gesundheitsplan besteht aus drei Teilen, die eine logische und zwingend erforderliche Abfolge darstellen, wenn wir tatsächlich umfassend gesund sein wollen. So wie ein Kind krabbelt, bevor es läuft, oder Algebra büffelt, ehe es Integralrechnungen löst, entfaltet sich auch die Gesundheit in einer natürlichen Abfolge.

Solange Sie noch Getreide verzehren, können Sie nicht wieder gesund werden: Perfekte Gesundheit und der Verzehr von Vollkornbrötchen oder Roggentoast aus genmanipuliertem Mehl schließen einander aus. Man ist sich häufig nicht einmal bewusst, dass Getreide seine schädliche Wirkung entfaltet, während wir arbeiten, schlafen, im Auto sitzen oder fernsehen. Schließlich spüren wir kaum, dass in unserem Inneren eine viel zu durchlässige Darmwand vor sich hin schmort und jederzeit eine Autoimmunreaktion auslösen kann, die Sprech- und Koordinationsstörungen oder die Muskelschwäche einer Multiplen Sklerose bewirken könnte. Oder es sammeln sich Ablagerungen in den Linsen an, die unsere Augen verschleiern, bis wir trotz angeblich ausgewogener Ernährung und viel Sport mit 53 plötzlich die Diagnose »grauer Star« erhalten. Oder unsere geistige Aufnahmefähigkeit geht langsam zurück, und plötzlich wissen wir nicht mehr, wo wir das Auto geparkt haben. Dass wir etwas nicht wahrnehmen, bedeutet nicht, dass es nicht existiert. Es ist da, auch wenn wir uns »gut« fühlen, und muss in Ordnung gebracht werden. Sonst brauchen wir von umfassender Gesundheit gar nicht erst zu träumen.

In Teil I geht es um die Frage, warum wir nicht nur auf Weizen, sondern auf jedes Getreide verzichten sollten, um rundum gesund zu werden. Dieses Thema ist so wichtig, weil die schädlichen Auswirkungen von Getreide durch andere gesunde Nahrungsmittel, Ergänzungsmittel, Bewegung oder Medikamente nicht vollständig wettzumachen sind. Aus Sicht der Evolution ist Getreideverzicht dem Homo sapiens von Natur aus angemessen und passt zu unserer Physiologie und unserem Stoffwechsel.

In Teil II beschäftigen wir uns damit, wie diese Reise im Einzelnen verläuft und wie man den Entzug von den im Getreide enthaltenen Opiaten übersteht. Das ist die vermutlich größte Herausforderung auf dem Weg zur Gesundheit, die ohne die richtige Unterweisung und Unterstützung leicht nach hinten losgehen kann, bis man wieder am gleichen Punkt ist wie zuvor. Ich zeige Ihnen, woran Sie erkennen, dass eine Reexposition mit eng verwandten Proteinen stattgefunden hat, die den Körper in alte Reaktionen zurückkatapultierte, die wir überwunden glaubten, und alles Erreichte zunichtemachen könnte. Außerdem klären wir, wie der Körper sich auf diese neue Lebenssituation einstellt, woran die Anpassung scheitern kann und wie wir die Zügel fest in die Hand nehmen.

In Teil III geht es um ein umfassendes Gesundheitskonzept, das wir erst angehen können, wenn alle schädlichen Auswirkungen des Getreides wegfallen. Wie können Sie Energie, Schlaf, Konzentration, Stimmung, Darmfunktion, Hormonsystem, Stoffwechsel und die körperliche und sportliche Leistungsfähigkeit optimieren? All diese Lektionen wenden wir praktisch an, während wir entdecken, dass ein Leben ohne Getreide wirklich höchst gesund ist.

Zu viele von uns, die dem Dogma vom »gesunden Vollkorn« auf den Leim gegangen sind, haben nie erlebt, wie leicht und mühelos umfassende Gesundheit zu erreichen ist. Wenn die gesundheitlichen Probleme durch Getreide das Leben nicht länger belasten und einem klar wird, dass der angebliche Nutzen reine Einbildung war, geraten auf vielerlei Ebenen wundersame Dinge in Gang. Das ist umfassende Gesundheit.

Teil I

Kein Getreide ist gutes Getreide

Von Weidetieren, Heufütterung und Mastvieh