
Aynara Garcia

Der Tag,
der nie war…
Eine wahre Geschichte von Träumen,
die Wirklichkeit wurden


© 2015 Aynara Garcia
Erste Auflage
Herausgeber: Aynara Garcia
Autor: Aynara Garcia
Umschlaggestaltung: Sonja, Garcia Burgos
Coverfoto: Nadja, Berberovic,
Lektorat, Korrektorat: Stephan Müller, Helga Ehrhardt, Rolf-Dietmar Ehrhardt
weitere Mitwirkende: Daniela Balzer, Ute Trapp
Verlag: Salutano Verlag,
ISBN: 978-3-943878-16-5
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Inhalt

Vorwort
Prolog
Mein Leben bevor die Welt Kopf stand
Und die Welt steht Kopf….
Innersinnlichkeit
Mama, da sind Leute im Zimmer!
Was passiert, wenn du stirbst….
Die Ankunftsebene
Beobachtungen im Schlaf
Unverhoffte Besuche
Was geschieht vor der Geburt
Neue Horizonte
Der Tag, der nie war
Das Wetter und meine Katze
Pflanzen und Energie
Gesundheit und der Seelenwunsch
Alles in Ordnung oder ?
Wahrnehmung und Verantwortung
Teilaspekte der Seele
Energetische Arbeit
Energetische Angriffe und Selbstverteidigung
Besetzungen oder Anhaftungen
Poltergeist oder wütend?
Die Transformation
Projektionen und Energievampire
Abgrenzung
Verschobene Entscheidungen
Schamanische Begegnungen und der Mörder
Mein Happy End und die Trümmer der Vergangenheit
Das Herz - Zentrum des Lichts
Familienmuster und Prägungen
Falsche Wege
Die Befreiung
Epilog
Danksagung
ANHANG
Natur der Seele - Channeling
Über die Autorin

Vorwort

Seit meiner Geburt habe ich besondere Dinge erlebt, die ich in diesem Buch mit Ihnen teilen möchte. Viele Jahrzehnte blieben meine Fragen nach Erklärungen unbeantwortet.
Die metaphysische Welt ist sagenumwoben und das klassische Bild, das mir meine Umgebung und auch die Medien in den 80er- und 90er- Jahren von Esoterik vermittelten, war leider durchsetzt von allerlei bunten Vorstellungen von scheinbar wirklichkeitsfernen, säuselnden Menschen, die mit beiden Füßen irgendwo, aber nicht auf dem Boden der Tatsachen zu stehen schienen. Für meine Fragen schien es keine rationalen Erklärungen zu geben.
Ich war immer ein Mensch, der dem Gefühl nach mit beiden Beinen auf dem Boden stand. Jedoch war ich aufgrund meiner Erfahrungen immer offen dafür, dass unserer Welt mehr zugrunde liegt, als das Auge sehen kann.
Mysteriösen Erzählungen, ob Geschichten über Jesus oder unerklärliche Phänomene, bin ich immer mit Interesse begegnet. Ich war immer auf der Suche nach Antworten. Aber auch die klassischen Glaubenssysteme des Christentums boten für mich keine adäquaten Antworten auf die Fragen nach den Fähigkeiten des Geistes. Ich beschäftigte mich eine Zeitlang aus Neugier mit Physik und verschlang Artikel über Teilchenphysik. Aber auch dort gab es für mich keine ausreichende Antwort.
Ich gehöre zu jenen, die glauben, dass wir Menschen nicht alles wissen. Wenn wir uns etwas nicht erklären können, besteht einfach eine Lücke in dem, was wir von unserer Umwelt zu wissen glauben und was dahinter steckt. Ich könnte jetzt sagen, was wirklich ist. Aber das sage ich hier bewusst nicht. Denn die Wirklichkeit ist ein individuelles Phänomen, das von der persönlichen Perspektive und von ganz individuellen Werte- und Glaubensfiltern abhängt.
Von weitem betrachtet, glaubte ich tief in meinem Inneren schon immer, dass der physische Körper nicht der Anfang der Kette ist, sondern „das Ende“. Sofern man dies überhaupt so absolutistisch sagen kann.
Die Fähigkeiten des Menschen gehen weit über das hinaus, was unser Alltagsbewusstsein wahrnimmt. Und es gehört in der Psychologie zum allgemeinen Wissen, dass ein Großteil der Wahrnehmungsprozesse unbewusst abläuft, während ein sehr geringer Bruchteil von etwa 5 % (die offiziellen Zahlen und Maß-Systeme variieren hier) bewusst abläuft. Untersuchungen haben gezeigt, dass im Unterbewussten ein gewaltiges Potential besteht, dessen Fähigkeiten der breiten Masse der Gesellschaft weitestgehend unbekannt ist, obwohl seit Jahren signifikante1 Forschungsergebnisse zu diversen Phänomenen wie Clairvoyance, Telepathie und Hellfühligkeit existieren, von denen ich selbst einige erlebt habe. Diese Erlebnisse möchte ich Ihnen in diesem Buch schildern.
Ich möchte Sie nicht von einer bestimmten Sichtweise überzeugen. Aber ich möchte Sie einladen, unvoreingenommen meine Erlebnisse mit mir zu teilen. Ich lade Sie ein, Ihren Horizont offen zu halten für eine Entdeckungsreise, die Sie nur mit einem offenen Geist antreten können.
Altertümliche Vorstellungen von Tod und Mystizismus oder Stigmatisierung durch mystifizierten Aberglauben haben das ihre dazu getan, um eine ernsthafte und sinnvolle Auseinandersetzung mit den metaphysischen Fähigkeiten des Menschen zu erschweren. Gerne ziehen wir scheinbar Unerklärliches in Zweifel und bezeichnen jene Erlebnisse als Phantasie oder Einbildung. Wir schieben das Erlebte in den Bereich des verrückten Weltbildes oder aus biologischer Sicht auf ein Ungleichgewicht in der Biochemie des Körpers. Die Psychologie spricht gar von Ich - Störungen. Als seien unsere Fähigkeiten eine Krankheit, anstatt auf breiter Front zu lehren, vernünftig mit ihnen umzugehen.
In unserer deutschen Gesellschaft gehört es zur gängigen Praxis, solche Impulse zu unterdrücken und die Vernunft über die Stimme des Herzens zu stellen.
Ich möchte hervorheben, dass grundsätzlich jegliche Wahrnehmung von Bedeutung ist. Dabei ist zunächst einmal unerheblich, ob es sich um eine sogenannte Einbildung handelt oder etwas, das unter Zeugen oder bestimmten Testbedingungen auch von anderen erfahrbar gemacht werden kann. Denn jede Wahrnehmung wird durch unseren Geist weitergegeben und verdient es, beachtet und mindestens von uns selbst ernst genommen zu werden.
Erst über das Internet stieß ich 2002 auf Menschen mit ähnlichen Erfahrungen, die Sinneswahrnehmungen und andere Phänomene ernst nahmen und die Themen Medialität und Jenseits ernsthaft und rational erforschten. Sie sammelten mit Hilfe von Medien Informationen in Form von strukturierten Fragen und Antworten. Durch meine Recherchen erfuhr ich zum ersten Mal etwas über diese Art der Kommunikation. Jeder kann davon halten was er möchte. Jeder hat seine eigene Realität. Und wie ein Freund einmal bemerkte, könnte man auch annehmen, die Summe aller Realitäten kommt der Wirklichkeit näher. Ich persönlich hatte dadurch einen Zugang zu Informationen gefunden, der bei allgemeinen Fragen über die Strukturierung des Jenseits anfing und über den Werdegang nach dem Sterbeprozess bis hin zum Aufbau der Schöpfung an sich ging. Trotz anfänglicher Skepsis, war nun mein Interesse geweckt.
Bei all den Dingen, die ich erlebt hatte, passte jedoch vieles zu meinen Erlebnissen. Deswegen informierte ich mich bald über verschiedene Literatur. Ein sehr rationales wie auch komplexes Werk von Jane Roberts Seth, das mehrere Bücher umfasst und in der Bibliothek der Yale Universität gelagert wird, gab dabei einen tiefgreifenden Einblick in die Natur der persönlichen Realität, die bis heute eine Grundlage für meine persönlichen Erkenntnisse bietet.
Es gibt eine Vielzahl von Medien und ebenso viele Bücher wie Sand am Meer. Lässt man die verschiedenen Glaubenssysteme unbeachtet und filtert nach Kerninformationen, kristallisieren sich nach einer Reihe verschiedener Quellen Schnittmengen heraus, die sich teilweise über Jahrhunderte hinweg für die meisten Autoren decken. Während dies noch keine stichhaltige Grundlage sein mag, die uns die Welt tiefgreifend erklärt, genügte es für eine allgemeine Beantwortung vieler persönlicher Rätsel, die sich im Laufe meines Lebens ereignet hatten und für die es in der klassischen objektiven Welt keinen Platz gab.
Esoterik bedeutet, wir sind Teil der Welt, in der wir leben und es ist tatsächlich nicht möglich, sich so weit daraus zu entfernen, dass es ein Objekt und ein Subjekt gäbe. Reine Objektivität basiert immer auf einer Illusion, da sie immer von dem Glaubenssystem und den Filtern des Betrachters durchsetzt ist.
Ich habe im Laufe der Jahre viele bodenständige Menschen kennengelernt, die sich nur hinter vorgehaltener Hand trauten, von ihren Fähigkeiten und Begegnungen zu erzählen. Ich hoffe, mit diesen Erzählungen jene zu erreichen, die vielleicht Ähnliches erlebt haben. Ich möchte Ihnen Mut machen, dass nicht alles, was wir sehen, der Wirklichkeit entspricht und nicht alles, was nicht jeder sieht, Einbildung ist. Denn so, wie es Talente für Musik oder Kunst gibt, existiert auch ein Talent für mediale Wahrnehmung. Wir alle sind mit dem Potential ausgestattet, diese Fähigkeiten zu nutzen. Aber nicht jeder verwendet sie auf gleiche Weise in der gleichen Intensität.
Und so möchte ich dieses Vorwort mit einem Satz von Nikola Tesla schließen, der einmal gesagt hat:
„An dem Tag, an dem die Wissenschaft beginnt, nichtphysische Phänomene zu untersuchen, wird sie mehr Fortschritte in einem Jahrzehnt machen, als in allen vorangegangenen Jahrhunderten ihrer Existenz.“
1 Eine Reihe von zahlreichen Messergebnissen wurde zusammengefasst in dem Buch „Supernormal“ von Dr. Dean Radin

Prolog

Nichts geschieht zufällig. Und aus heutiger Sicht betrachtet bilden alle meine Erlebnisse, gleich einem Puzzle aus vielen Einzelteilen, einen großen Zusammenhang. Und so möchte ich mit jener Geschichte beginnen, die gleichzeitig einen wichtigen Meilenstein für Antworten startete.
Wir lernen als Kind aus Büchern, Filmen oder auch aus unserem Umfeld verschiedene Vorstellungen von Liebe kennen. Und wenn Du selbst in das Alter kommst, dann tastest Du Dich vor und machst deine eigenen Erfahrungen anhand irgendeines Bildes von Liebe, das Dir vermittelt wurde.
Ich machte, so wie viele andere Jugendliche, eine Odyssee und versuchte für mich herauszufinden, was Liebe ist und wie diese sich eigentlich anfühlt. Denn die einfache Liebe zwischen Kindern und Eltern oder zu Freunden konnte es ja wohl nicht sein. Von je her war ich jemand, der Beobachtungen anstellte und Verhaltensweisen verstehen wollte. Es kam vor, dass ich völlig arglos etwas tat und anschließend für mich völlig unverständliche Schelte erntete. Und so sah ich mich der Herausforderung gegenüber, verstehen zu wollen.
Ich erinnere mich an Experimente, die ich schon mit 8 Jahren und früher durchführte. Wenn es von der Schule oder aus dem Kindergarten schlechte Nachrichten – das heißt in der Vorstellung meiner Eltern – gab, kam es vor, dass meine Mutter oder mein Vater sehr wütend wurden.
Natürlich wollte ich das nicht. Also versuchte ich herauszufinden, ob es vielleicht Möglichkeiten gab, bei denen sie nicht so wütend auf mich wurden, zum Beispiel wenn sie gerade gute oder schlechte Laune hatten. Dabei experimentierte ich mit verschiedenen Varianten.
So ähnlich handhabte ich es, als diese Geschichten mit Jungs und Mädels anfingen.
Einer derer, der länger eine Beziehung mit mir hatte, war ganz nett, sah gut aus, aber irgendwann fand er sein Auto spannender. Das bedeutete, er vergaß die Begrüßung, wenn wir uns verabredet hatten und verschwand bei seinem Auto.
So fiel es mir nicht schwer, den Avancen eines Klassenkameraden nachzugeben. Das erste Mal entzündete sich etwas. Es war mehr als pure Leidenschaft. Es war wie eine psychische Berührung seiner Seele mit meiner, die einen einzigartigen Klang hatte, der mich zum Klingen brachte.
Diese theatralische Beschreibung ist die beste Umschreibung für dieses Gefühl.
Es ist mehr als nur ein Gefühl. Wenn ich hier von Gefühlen spreche, dann liegen diesen immer mehrschichtige Informationen zugrunde, die beliebig komplex sein können. Man könnte es auch Informationspaket nennen, in dem alles zusammengepackt ist, und das Gefühl ist eine Nuance aus einem zusammengehörigen Kanon. Das Gefühl ist wie die Etikette dieses Kanons. Jeder Mensch für sich hat in meiner Empfindung so einen Kanon, einen einzigartigen individuellen Ton, eine Signatur. Wollte ich diesen Menschen in der Astralwelt2 oder im reinen Energiefeld ansprechen, wäre es diese Signatur, nach der ich greifen würde.
Ich war ihm vom ersten Moment an verfallen. Er war wie ein Schmetterling, der alle Frauen liebte, zumindest sagte er das, auch wenn ich mit einem Lächeln sehr wohl weiß, was das war.
Wir führten 3 Jahre eine für mich sehr erfüllte leidenschaftliche Beziehung, aber er wollte die Welt entdecken. Und so kam es, dass er unsere Beziehung beendete. Es fühlte sich an, als hätte mir jemand ein Messer ins Herz gerammt und jetzt, wo ich das schreibe, kann ich immer noch die Wellen der Erschütterung fühlen.
Trotz allem waren wir weiterhin zusammen in derselben Klasse und so blieben wir auch nicht lange voneinander getrennt.
Was nun folgte, war meiner Unfähigkeit geschuldet, mich der Tatsache zu stellen, dass ich all das, was wir geteilt hatten, nun nicht mehr mit ihm teilen sollte.
Ich habe lange analysiert, was diese Trennung so unmöglich für mich machte. Alleine über die darin enthaltenen Nuancen und Themen könnte man eine ganze Abhandlung schreiben. Einige davon wurden transformiert. Für spätere Zwecke sei nur ein Thema erwähnt, dass es auch ein Gefühl von Bodenlosigkeit gab.
Ich habe immer an die Einzigartigkeit von Menschen geglaubt und das man nicht, einfach einen gegen einen anderen austauschen kann.
Es war der Wunsch, ein Teil seiner Welt zu sein, so wie er ein Teil meiner Welt war, der großen Eindruck und ein Gefühl der seelischen Verbundenheit hinterlassen hatte. Dieses Gefühl wollte sich durch nichts aufheben lassen, und auch er wollte oder konnte sich nicht wirklich trennen. Für lange Zeit schien es mir unmöglich, zu irgendjemandem eine solch intensive Verbindung zu fühlen, sodass ich sie als einmalig interpretierte. So wie wir leidenschaftlich auf sexueller Ebene harmoniert hatten, konnten wir nie wirklich voneinander lassen.
Gleichzeitig versuchten wir Distanz aufzubauen, aber nicht mit genug Ernsthaftigkeit. Wie der Alkoholiker, der sich nach dem letzten Glas Wein schwört, morgen sei es genug.
Ich begleitete ihn mit seiner neuen Freundin zu Partys und wir besuchten uns weiterhin gegenseitig. Wenn ich mich nicht meldete, tat er es. Er vertrat die Ansicht, man könne mehrere Menschen auf diese Weise lieben und Monogamie sei ein künstliches Konstrukt des Egoismus. Während ich ihm das zwar zugestehen konnte, sah ich mich nicht in der Lage, ähnliches Verlangen zu haben. Ein Partner genügte mir völlig. Ich liebte ihn so, wie er war, aber unter all dem litt mein Herz so tief. Ich sagte ihm, dass er nicht wisse, wie sich das anfühlt. Deswegen könnte er das gar nicht so sagen. Gleichzeitig versuchte ich, seine Position nachzuempfinden. Denn bei all dem fühlte ich trotzdem immer seine Zuneigung und rätselte über diese beliebige Art der Liebe.
Wir belügen uns selbst und glauben,
das hat keine Folgen…
Er starb im Alter von 24 Jahren bei einem Motorradunfall.
An diesem Tag startete ich mit Freunden eine Urlaubsreise nach Schottland. Er hatte sich anschließen wollen, aber er meldete sich nicht. Ich fühlte nur etwas Komisches, das ich jedoch ignorierte. Sensitive Wahrnehmung kann mitunter sehr subtil sein, vor allem, wenn man solche Schilde aufgebaut hat, wie ich zu dieser damaligen Zeit.
Unsere Schottlandreise, auf der ich mit meinem neuen Freund zusammen war, neigte sich dem Ende zu. Wir befanden uns am Hafen und warteten auf den Einstieg in die Fähre, die uns für die Nacht nach Amsterdam bringen sollte. Ich rief meine Mutter an, um ihr zu erzählen, dass wir bald auf die Fähre gehen würden. An ihrer Stimme hörte ich, dass etwas nicht stimmte. Zögernd erzählte sie mir von seinem Unfall.
Mir stockte der Atem. Meine Gedanken rasten, während ich versuchte zu realisieren, dass ich ihn nun endgültig verloren hatte. Mein Blick trübte sich und bald kniete ich weinend im Gras.
In solchen Situationen fühle ich mich immer besonders empfindlich. Wie eine Antenne auf Überspannung. Ich hatte vor diesem Tag oft das Gefühl, es sei jemand im Raum und konnte bei früheren Todesfällen in ähnlichen Situationen oft nur mit eingeschaltetem Licht schlafen.
Dieses Mal ging das nicht. Mein Freund und ich würden im Schiff unser Zimmer mit zwei anderen Freunden aus der Reisegruppe teilen und ich konnte niemandem zumuten, bei eingeschaltetem Licht zu schlafen. Mir graute vor der Nacht.
Die Nacht kam und es kam der Moment, in dem sich das Schiff leerte. Die Fähre fuhr ruhig auf dem Meer. Mein Freund und die anderen wollten schlafen gehen. Alle Läden hatten geschlossen und das geschäftige Treiben auf dem Schiff wich leeren und beleuchteten, stillen Gängen. Ich fühlte mich zusehends wie ein Tiger in einer Sardinenbüchse. Aber für eine einsame Tour durch das Schiff hatte ich keinen Bedarf. Und so begleitete ich die anderen widerwillig in unser Zimmer.
Das Licht wurde ausgeschaltet und ich legte mich neben meinen Freund ins Bett.
Meine Gedanken rasten und kreisten um den verlorenen Freund. Ich lag mit einem Kribbeln in meinem Rücken zur Ausgangstür. Die Spannung war unerträglich und ich lag steif im Bett. Ich schloss die Augen und nach einer Weile fiel ich trotz rasender Gedanken in einen Halbschlaf. Aber sobald ich diese Klippe übergangen hatte, sah ich plötzlich den Raum, als hätte ich die Augen nicht geschlossen.
Es war dunkel und das Zimmer war nur durch ein Notlicht über der Tür erhellt. Ich drehte mich um, sodass mein Gesicht Richtung Tür schaute und schloss erneut meine Augen. Augenblicklich sah ich immer noch den Raum. Unter dem Notlicht vor der Tür stand eine dunkle Gestalt, deren Umrisse ich nur durch das schwache Licht erkennen konnte.
Erschrocken öffnete ich die Augen. Kalter Schweiß trat mir durch die Poren. Aber niemand war zu sehen. Ich wusste sofort, dass diese dunkle Gestalt Kj war. Aber die Elektrizität im Raum war unerträglich.
Ich schloss wieder meine Augenlider. Sofort war es so, als hätte ich die Augen nicht geschlossen und sah wieder die Gestalt unter der Tür stehen.
Ich wälzte mich einige Stunden im Bett, bis ich schließlich aufgab. Ich stand auf, verließ das Zimmer und betrat den Gang. Meine Armbanduhr zeigte zwei Uhr früh morgens. Hinter mir öffnete sich erneut die Tür. Mein Freund trat auf den Gang. Ich sagte ihm, ich könne nicht schlafen und wollte durch das Schiff laufen. Er sagte nichts und begleitete mich. Egal wo ich hin ging, die Spannung verfolgte mich. Die Einsamkeit auf dem Schiff machte die Ablenkung davon fast unmöglich.
Irgendwann musste ich auf Toilette gehen. Ich öffnete die Tür und sah zögernd in den hell erleuchteten Raum, den ich alleine betreten würde… es blieb mir nichts anderes übrig. Ich gab mir einen Ruck, betrat den Raum und hinter mir fiel die Tür zu. Mein Freund blieb draußen.
Die Spannung um mich herum schien zu steigen und war nun unerträglich, sodass ich fast rückwärts wieder aus dem WC fliehen wollte. In meinem Kopf schrie es förmlich: „Ich bin nicht tot!“ Aber es half alles nichts, also gab ich mir erneut einen Ruck und ging auf Toilette. Als ich die Tür der Kabine schloss, intensivierte sich die Spannung im Raum weiter und in meinem Kopf gellte immer wieder der gleiche Satz: „Ich bin nicht tot, ich bin nicht weg, ich bin noch hier!“ Ohne weiter darüber nachzudenken brüllte ich fast: „Kj, ich weiß, dass Du noch da bist, aber bitte verschwinde und lass mich in Ruhe!“
Augenblicklich ließ die Spannung nach und ich fühlte, dass er weg war. Sofort tat es mir leid und ich bedauerte, dass ich ihn weggeschickt hatte.
Ich verließ die Toilette und betrat den Gang, wo mein Freund auf mich wartete. Wir sprachen nicht. Ich war es gewohnt, über das, was ich sah oder hörte, zu schweigen und dachte keine Sekunde darüber nach, meinem Freund davon zu erzählen. Wir hatten die ganzen Stunden kein Wort gesagt. Wir liefen schweigend durch die Gänge, bis mir irgendwann die Füße wehtaten. Wir ließen uns an einem kleinen Tisch nieder und starrten vor uns hin. Plötzlich sagte mein Freund: „Ich konnte gar nicht schlafen. Ich habe dauernd gedacht, da steht jemand an der Tür.“
2> Feinstoffliche Ebene (auch Astralebene genannt) die wir betreten, wenn wir träumen oder wenn wir unseren Körper verlassen. Sowohl nach dem Tod, als auch bei ausserkörperlichen Erfahrungen.

Mein Leben bevor die Welt Kopf stand

1997 - ich war 21 und hatte mich gerade für ein Studium der Informatik entschieden. Meine Freundin Daniela und ich besuchten einen pensionierten Heilpraktiker, der mit einem astrologischen Horoskop arbeitete. Ich kann mich nicht mehr an den Anlass unseres Besuches erinnern. Aber es sollte ein besonderes Erlebnis werden, an das ich mich Jahre später zurück erinnern würde.
Er hatte mein Geburtsdatum und meine Geburtsuhrzeit erhalten und ließ sich von seinem Computer mit Hilfe eines Programmes ein Horoskop erstellen. Es war eine runde Grafik, mit Sternzeichen und seltsamen Linien darauf. Dieses druckte er aus und beugte seinen Kopf darüber. Eine gefühlte Ewigkeit saß er still da und sagte kein Wort.
Plötzlich fing er an zu sprechen:
„Das, was Du jetzt machst, ist nicht deine Bestimmung. Es ist eine Phase, die mit 37 Jahren abgeschlossen ist und dann wirst Du in einen anderen Beruf wechseln. Du wirst außerdem mit 29 heiraten und dich mit 37 scheiden lassen. Deine Bestimmung ist entweder etwas Religiöses oder Mystisches.“
Ich schnaubte und sagte: „Ich habe ja gerade erst angefangen zu studieren. Und heiraten … ich habe ja nicht einmal einen festen Freund! Mit Religion oder Mystik habe ich nichts am Hut. Ich glaube nur, was ich sehe.“ Wie sollte das nicht meine Bestimmung sein.
„Es wird aber so kommen. Es ist hier ganz deutlich. Diese Phase ist nur eine vorübergehende und sie wird nicht von Dauer sein. Du solltest Dich mit Religion oder Mystik beschäftigen.“
Es schien ihm wichtig zu sein. Denn, als wir uns verabschiedeten, legte er mir noch einmal ans Herz, mich damit auseinanderzusetzen.
Einige Jahre später…
Bis zu diesem besonderen Tag im September 2003, der mir überdeutlich zeigte, dass das Innere meiner Seele das völlig anders sah.