Victoria Pade, Cindy Kirk, Amanda Berry, Teresa Southwick
BIANCA EXTRA BAND 20
IMPRESSUM
BIANCA EXTRA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: kundenservice@cora.de |
Geschäftsführung: | Thomas Beckmann |
Redaktionsleitung: | Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.) |
Produktion: | Jennifer Galka |
Grafik: | Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto) |
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA EXTRA
Band 20 - 2015 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
© 2013 by Victoria Pade
Originaltitel: „It’s a Boy!“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: SPECIAL EDITION
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Meike Stewen
© 2013 by Cynthia Rutledge
Originaltitel: „The Doctor and Mr. Right“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: SPECIAL EDITION
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Rita Hummel
© 2014 by Amanda Berry
Originaltitel: „One Night with the Best Man“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: SPECIAL EDITION
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Anna-Pia Kerber
© 2014 by Teresa Southwick
Originaltitel: „The Rancher Who Took Her In“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: SPECIAL EDITION
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Stefanie Rose
Abbildungen: KNSY / Picture Press, alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 07/2015 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733732523
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
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Für seine erfolgreichen Kaufhäuser sucht CEO Lang Camden stets nach kulinarischen Köstlichkeiten. Doch beim Anblick der schönen Heddy spürt er: Diese Frau ist verführerischer als ihre himmlisch süßen Kuchen …
Aus seiner schönen Nachbarin wird Gabe Davis einfach nicht schlau. Eigentlich müsste auch sie das erotische Knistern zwischen ihnen spüren. Aber Michelle geht auf Distanz – was verheimlicht sie vor ihm?
Penny war schon immer das schönste Mädchen der Stadt – und das wildeste! Als Luke sie jetzt wiedersieht, ist er sicher, sie beide sind füreinander bestimmt. Doch wovor hat die mutige Penny nur Angst?
Wie ein Wirbelwind stürmt die impulsive Kate in das Leben von Cabot Dixon – und sie beide wären ein perfektes Team! Dennoch: Cabots Stolz lässt es nicht zu, dass er sie bittet, auf seiner Ranch zu bleiben …
„Carter! Nicht mit den Händen in den Käsekuchen, dafür gibt es doch den Löffel!“ Der Mann stöhnte leise auf. „Ja, fass dir ruhig noch mit den klebrigen Händen an den Kopf. Jetzt ist dein ganzes Haar voller Käsekuchen, na toll. Kannst du nicht bitte mal einen Moment lang ruhig sitzen bleiben?“
Zwei Personen waren an dem kleinen Drama beteiligt, das sich gerade vor Heddy Hanrahans Augen abspielte: ein überwältigend gut aussehender Mann im Geschäftsanzug und ein kleiner Junge, den Heddy ungefähr auf zwei Jahre schätzte. Der Mann war dem Jungen offensichtlich nicht gewachsen.
Es war Montagnachmittag, und die beiden saßen als einzige Gäste an einem Tisch in Heddys kleiner Käsekuchenbäckerei. Der süße blauäugige Junge hatte inzwischen das hellbraune Haar voller Käsekuchen.
Heddy konnte nicht anders, sie musste immer wieder zu ihnen hinüberschauen. Schließlich zwang sie sich, den beiden den Rücken zuzudrehen. Jetzt fiel ihr Blick auf die große Spiegelwand hinter dem Tresen … und sie erschrak. Sie hätte nicht gedacht, dass ihr ihre Sorgen so deutlich ins Gesicht geschrieben standen.
Eigentlich hatte sie gehofft, dass ihr Geschäft besser laufen würde, nachdem ihre Käsekuchen in einer Zeitschrift als „die besten in ganz Colorado“ gelobt worden waren. Tatsächlich hatte das den Verkauf zunächst ein bisschen angekurbelt. Aber jetzt, zwei Wochen später, war alles wieder beim Alten, und sie hatte so gut wie keine Kunden.
Die vielen Sorgen um ihre Zukunft taten ihr auch äußerlich nicht gut. Auf ihrer Stirn deutete sich eine senkrechte Falte an, und ihre ohnehin schon sehr helle Haut wirkte blasser als sonst und bildete einen noch stärkeren Kontrast zu ihren rotbraunen Locken und ihren haselnussbraunen Augen.
Das hat mir gerade noch gefehlt, dachte sie. Sie kniff sich in die Wangen und beschloss, am nächsten Tag etwas mehr Rouge aufzulegen.
Für ihr kupferfarben glänzendes Haar nahm sie ihre blasse Haut aber gern in Kauf. Die vollen Locken fielen ihr in sanften Wellen bis über die Schultern, wenn sie sie offen trug. Das kam allerdings selten vor. Normalerweise steckte sie sich das Haar locker hoch. Dann umrahmten die Locken sanft ihr Gesicht, sodass ihre Frisur zwar ordentlich, aber nie streng wirkte.
Komisch eigentlich, dass sie sich gerade jetzt solche Gedanken über ihr Aussehen machte. An ihrem extrem attraktiven Kunden konnte das wohl kaum liegen. Das wäre ja vollkommen lächerlich!
Schnell wandte sie sich vom Spiegel ab und widmete sich der Glasvitrine mit den Käsekuchen, um sie ein bisschen zurechtzurücken – damit es nicht so aussah, als hätte sie nichts zu tun. Heddy verkaufte ihre Kuchen stückweise oder im Ganzen, aber viele davon waren nicht mal angeschnitten.
Vorsichtig spähte sie durch die Glasvitrine in den Cafébereich des Ladens. Dort versuchte der Mann gerade, dem Jungen mit einer Papierserviette den Kuchen aus den Haaren zu entfernen. Vergeblich. Dabei wirkte er so konzentriert, dass er bestimmt nicht mitbekam, ob Heddy ihn nun beobachtete oder nicht.
Sie richtete sich auf und überprüfte dabei schnell, ob ihre weiße Bluse immer noch ordnungsgemäß im Jeansbund steckte. Tatsächlich hatte sie im Moment einfach nichts zu tun. Da blieb ihr kaum etwas anderes übrig, als ihre einzigen Gäste zu beobachten. Und das lag nicht etwa daran, dass ihr erwachsener Kunde einer der attraktivsten Männer war, die sie je gesehen hatte. Aber das interessierte sie nicht, denn in ihrem Leben gab es keine Männer mehr.
Trotzdem war ihr sein umwerfendes Aussehen nicht entgangen. Der Mann hatte dunkelbraunes Haar, das sie an Espresso und Zartbitterschokolade erinnerte. An den Seiten trug er es kurz; oben war es etwas länger und leicht zerzaust. Und dann seine Augen! Sie waren so dunkelblau wie der Himmel um Mitternacht. Der Mann hatte eine breite, kantige Stirn und eine gerade Nase, die weder zu lang noch zu kurz war.
Seine Lippen fand Heddy irgendwie sexy. Und schon als er den Laden betreten hatte, war ihr aufgefallen, wie groß er war. Zudem hatte er breite Schultern und wirkte durchtrainiert – weil er einen Anzug trug, konnte Heddy das nicht genau beurteilen. Der saß aber jedenfalls perfekt und war bestimmt maßgeschneidert. Wahrscheinlich hätte der Mann sich anders angezogen, wenn er geahnt hätte, wie der kleine Junge sich hier benehmen würde.
„Na, bravo!“, murmelte er. „Jetzt hast du sogar zwei Fäuste voll Käsekuchen.“
Heddy beobachtete den Kleinen dabei, wie er sich die zerdrückte Masse erst aus der einen, dann aus der anderen Hand in den Mund schob. Dabei konnte sie sich ein Lächeln nicht verkneifen: Offenbar wusste der Junge ihren Kuchen zu würdigen! Außerdem sah er in seinem kleinen Holzfäller-Outfit hinreißend aus. Er trug winzige derbe Schnürstiefel, umgekrempelte Jeans und ein kariertes Flanellhemd. Dazu an jedem Handgelenk eine Armbanduhr aus Plastik, eine knallgelb, die andere blau.
Erneut musste Heddy lächeln, und gleichzeitig wurde sie traurig. So ging ihr das immer, wenn sie mit Kindern zu tun hatte.
Wenigstens war dieses Kind kein Mädchen, sondern ein Junge …
Der Kleine sah dem Mann ein bisschen ähnlich, zumindest um die Augen herum. Wahrscheinlich waren die beiden verwandt. Vater und Sohn konnten sie kaum sein, dafür verhielt sich der Mann zu distanziert. Vielleicht war er ja sein Onkel und passte heute Nachmittag auf den Kleinen auf?
Auf jeden Fall hatte Heddy ihre helle Freude daran, wie gut dem Jungen ihr Käsekuchen mit weißem Mousse au Chocolat schmeckte. Kaum war der Teller leer, leckte er ihn noch einmal gründlich ab und rief laut: „Mehr!“
Daraufhin schenkte ihr der Mann ein verschämtes und unheimlich charmantes Lächeln, bei dem jede andere Frau wahrscheinlich weiche Knie bekommen hätte. Heddy natürlich nicht, sie war für so etwas nicht empfänglich. „Tja, und ich dachte, es reicht locker, wenn wir uns ein Stück teilen“, bemerkte er. „Tut mir leid, dass wir hier so eine Schweinerei veranstaltet haben. Bekommen wir trotzdem noch Nachschlag? Diesmal hätten wir gern eins mit weißer Schokolade und Himbeeren.“
„Kein Problem.“ Heddy war froh über jede Bestellung. Sie schnitt ein Stück Kuchen ab, befeuchtete ein frisches Geschirrtuch mit warmem Wasser und brachte beides zu ihren Gästen. Den Teller stellte sie so auf den Tisch, dass der Kleine ihn nicht erreichen konnte. Dann reichte sie dem Mann das feuchte Handtuch. „Damit können Sie dem Jungen das Gesicht abwischen“, erklärte sie. „Das klappt bestimmt besser als mit den trockenen Papierservietten.“
„Am allerbesten würde es mit einem Gartenschlauch klappen“, murmelte er, nahm das Tuch aber dankend entgegen. „Sie sind nicht zufällig Heddy Hanrahan, oder?“
„Doch, die bin ich.“ Sie betrachtete ihren Kunden etwas aufmerksamer. Auf einmal kam er ihr bekannt vor. Vielleicht war er vorher schon mal hier gewesen?
„Freut mich, ich bin Lang Camden“, stellte er sich vor.
„Camden … wie die Warenhauskette Camden Superstores?“
„Ganz genau, die gehört unserer Familie.“
Einer von den Camdens, du liebe Güte …
Darum war er ihr auch vage bekannt vorgekommen: Seiner Familie gehörte nicht nur besagte Warenhauskette. Die Camdens besaßen darüber hinaus mehrere Immobilien, Produktionsstätten, Lagerhäuser, Fuhrparks und was sonst noch in Verbindung mit ihrem weltweit operierenden Einzelhandelskonzern stand. Jedes Jahr fand man sie unter den Top Ten der reichsten Amerikaner, und immer wieder wurde in Zeitungen und Zeitschriften über die vielen Familienmitglieder berichtet.
Zehn Nachkommen des Firmengründers leiteten die Geschicke des Unternehmens, alle aus einer Generation. Ihre Großmutter Georgianna Camden lebte in Denver.
Heddy kannte die Familie zwar nicht persönlich, hatte aber alle Berichte über sie mit besonderem Interesse gelesen. Schließlich hatten ihre Mutter und ihr Großvater schlimme Erfahrungen mit den Camdens gemacht.
Immer wieder hatte Heddy sich wüste Beschimpfungen über sie anhören müssen. Deswegen kam ihr der Mann, der sich ihr gerade als Lang Camden vorgestellt hatte, wohl so bekannt vor: Wahrscheinlich hatte sie sein Gesicht schon mehrmals auf Fotos neben dem einen oder anderen Zeitungsartikel gesehen.
„Haben Sie kurz Zeit?“, erkundigte er sich jetzt.
Was konnte dieser Camden-Mann von ihr wollen? „In Ordnung“, sagte sie vorsichtig, allein aus Neugier.
„Mögen Sie sich zu uns setzen? Am besten vielleicht auf den Stuhl da drüben, da sind Sie erst mal in Sicherheit.“ Mit dem Kopf wies er auf die andere Seite des Tisches. Der kleine Junge neben ihm war gerade auf seinen Stuhl geklettert und beugte sich zu dem zweiten Stück Käsekuchen vor.
Heddy ging um den Tisch herum und setzte sich. Dann zeigte sie auf den Kuchenteller. „Achtung!“
Gerade rechtzeitig schob Lang Camden den Teller außer Reichweite, griff sich den Jungen und setzte ihn wieder auf den Stuhl.
„Mehr!“, rief der Kleine.
Der Mann probierte von der Kreation aus Himbeeren und weißer Schokolade. Dann nahm er einen sauberen Löffel und fütterte den Jungen.
„Hmm …“, schwärmte der Kleine und öffnete sofort wieder den Mund, damit sein Aufpasser die zweite Portion nachschob.
„Das ist Carter“, erklärte Lang Camden. „Er ist zweieinhalb Jahre alt und absolut begeistert von Ihren Käsekuchen. Ich übrigens auch. Was ich bisher probiert habe, war einfach nur toll.“ Damit hatte er immer noch nicht verraten, welche Beziehung er zu Carter hatte.
„Vielen Dank“, sagte Heddy und fragte sich, was ein Mitglied der reichen Camden-Familie in ihrer kleinen Bäckerei in Arcada zu suchen hatte, einem beschaulichen Vorort von Denver.
„Mir ist neulich ein Artikel über Ihren Laden ins Auge gefallen“, erklärte Lang Camden, ganz als könnte er Gedanken lesen.
„Der beste Käsekuchen in ganz Colorado, und niemand weiß davon?“, zitierte Heddy die Überschrift.
„Genau den meine ich.“ Er nahm sich einen weiteren Bissen.
„Meins!“, protestierte Carter laut.
„Ja, schon gut.“ Lang Camden schob dem Jungen den Teller hin und ließ ihm damit Narrenfreiheit. „Wie viele verschiedene Sorten Käsekuchen haben Sie eigentlich im Angebot?“, erkundigte er sich und fixierte sie mit seinen faszinierenden blauen Augen.
„Eine ganze Menge. Von den Mousse-au-Chocolat-Kuchen gibt es mehrere Varianten. Außerdem mache ich noch die klassischen Käsekuchen, mit Früchten oder ohne. Dabei nehme ich meist Obst, das gerade Saison hat. Ich ändere mein Programm von Woche zu Woche, und auf Bestellung backe ich auch herzhafte Kuchen.“
Er nickte. „Wir wollen unser Sortiment in den Camden-Märkten um eine Feinschmeckerlinie ergänzen. Ihre Käsekuchen passen perfekt in unser Programm. Was halten Sie davon? Würden Sie uns beliefern?“
Einen Moment lang war Heddy sprachlos. „Das meinen Sie doch nicht ernst“, brachte sie schließlich hervor.
„Doch, sehr ernst sogar.“
Sie stieß einen undefinierbaren Laut aus. Lang Camdens Vorschlag kam ihr einfach nur absurd vor. „Dieser Laden hier war früher mal mein Wohnzimmer mit Wintergarten“, erklärte sie. „Bevor ich die Bäckerei eröffnet habe, habe ich mir im Untergeschoss eine kleine Backstube einbauen lassen, in der ich gerade genug Kuchen für meinen Laden zubereiten kann. Ich habe hier nicht die Kapazitäten, um Käsekuchen für einen einzigen Camden-Megamarkt herzustellen.“
Ganz abgesehen davon hatte ihre Familie schon einmal eine ähnliche Vereinbarung mit einem der Camdens getroffen. Der kleine Betrieb ihres Großvaters war daran kläglich zugrunde gegangen.
„Wir hatten uns das so vorgestellt, dass wir Ihre Käsekuchen erst mal flächendeckend in Colorado einführen. Irgendwann sollen sie dann in jedem Camden-Megamarkt auf der ganzen Welt erhältlich sein.“
Jetzt machte er wirklich Witze! Beeindruckend, wie ernst er dabei aussah …
Vielleicht wusste er gar nichts davon, dass die Camdens Heddys Familie damals in den Ruin getrieben hatten? Immerhin war das Ganze schon eine Weile her. Heddy war zu der Zeit noch nicht geboren, und ihre Eltern kannten sich nicht mal. Wahrscheinlich hatte Lang damals auch noch nicht gelebt. Er musste etwa in ihrem Alter sein, also nicht viel älter als dreißig. Damals hatten ihre Mutter und ihr Großvater einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, wie ihre Mutter betonte. Dabei war nicht nur ihre Existenz zerbrochen, sondern auch ihr Herz.
Unabhängig davon konnte Heddy auf keinen Fall auf Lang Camdens Angebot eingehen. „Wie gesagt, ich kann Ihnen nicht das bieten, was Sie sich von mir wünschen.“ Sie erschrak. Hatte das eben ein kleines bisschen anzüglich geklungen? So hatte sie es auf keinen Fall gemeint.
Trotzdem war die Doppeldeutigkeit auch ihm nicht entgangen. Ein Lächeln breitete sich auf seinem attraktiven Gesicht aus. „Ich weiß, warum Ihnen die Sache nicht geheuer ist“, sagte er. „Weil die Bäckerei Ihrer Familie an einem ähnlichen Abkommen zugrunde gegangen ist.“
Dann wusste er also doch Bescheid!
„Und deshalb wollen wir es diesmal anders regeln“, fuhr er fort. „Zunächst bekommen Sie von uns eine finanzielle Starthilfe, damit Sie Ihre Produktionsmöglichkeiten erweitern können …“
„Was soll ich von Ihnen bekommen?“, unterbrach sie ihn.
„Finanzielle Starthilfe“, wiederholte er. „Und zwar als Zuschuss, nicht als Kredit. Trotzdem sind und bleiben Sie die alleinige Inhaberin Ihres Unternehmens.“
Das machte Heddy nur noch skeptischer. „Klingt etwas zu schön, um wahr zu sein“, erwiderte sie.
„Warum das? Das wäre nicht das erste Mal, dass wir ein vielversprechendes junges Unternehmen fördern.“
„Aber doch nicht in diesem Umfang, oder?“
„Ich will ehrlich zu Ihnen sein“, begann Lang Camden mit ernster Stimme. „Sie liegen schon richtig mit Ihrer Vermutung. Es ist für uns wirklich das erste Mal, dass wir jemanden so umfangreich unterstützen. Trotzdem gilt für diesen Zuschuss das Gleiche, das auch für alle anderen Zuschüsse galt: Sie behalten das Geld in jedem Fall. Und mich bekommen Sie als Dreingabe.“ Dabei lächelte er sie so einnehmend an, dass Heddy ganz anders zumute wurde.
„Was meinten Sie eben? Dass ich Sie auch mit dazubekomme?“ Erschrocken stellte Heddy fest, dass sie sich gerade so anhörte, als fände sie sein Zusatzangebot besonders reizvoll.
„Ja, ich unterstütze Sie persönlich dabei, eine Backstube einzurichten, in der Sie unseren Bedarf an Käsekuchen decken können. Ich bin in unserem Unternehmen dafür zuständig, neu gegründeten Firmen auf die Sprünge zu helfen. Ich helfe Ihnen bei der Ausstattung und suche mit Ihnen nach dem geeigneten Personal. Außerdem stehe ich Ihnen so lange zur Seite, bis alles rundläuft, damit Ihnen nicht passiert, was damals Ihrer Mutter und Ihrem Großvater widerfahren ist.“
„Und wo ist der Haken?“, wollte Heddy wissen.
„Falls es überhaupt einen gibt, besteht der wohl darin, dass Sie die Kuchen exklusiv an unsere Einzelhandelskette liefern sollen. Aber sonst …“
„Und wenn Sie nichts verkaufen? Dann nehmen Sie sie wieder aus dem Sortiment, und ich bin erledigt.“
„Das kann nicht passieren“, beruhigte er sie. „Wir legen vertraglich fest, dass Sie in einem solchen Fall nicht mehr an das Exklusivitätsabkommen gebunden sind. Die neue Backstube bleibt nach wie vor in Ihren Händen, und Sie können andere Großkunden beliefern. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sich Ihre Käsekuchen in den Camden-Märkten nicht verkaufen. Bei uns haben Sie eine professionelle Marketingabteilung an Ihrer Seite. Außerdem ist unsere Kette weltweit sehr erfolgreich.“
Das Angebot war Heddy immer noch nicht geheuer, obwohl sie keinen Haken daran entdecken konnte. Sie schüttelte den Kopf.
„Wir setzen einen hieb- und stichfesten Vertrag auf“, versprach Lang Camden. „Den können Sie gern so vielen Anwälten und Unternehmensberatern vorlegen, wie Sie wollen, und anschließend alles in Ruhe mit uns durchsprechen.“
In diesem Moment kletterte Carter wieder auf seinen Stuhl und beugte sich weit vor, um auch den zweiten Kuchenteller abzulecken. Der Stuhl kippte gefährlich nach vorn, und Heddy sprang auf, um den Jungen festzuhalten.
Gleichzeitig griff Lang Camden nach dem Stuhl. Gemeinsam konnten sie verhindern, dass der Kleine schlimm stürzte.
„Carter …“, stöhnte Lang.
„Schmeckt lecker!“, rief das Kind. „Will mehr!“
„Ich glaube, es reicht für heute. Aber wir kaufen gleich noch einen Kuchen und nehmen ihn mit nach Hause.“
„Himbeer!“, verlangte Carter begeistert.
Erneut setzte Lang Camden den Jungen auf den Stuhl. Er versuchte noch einmal, sein Gesicht mit dem feuchten Küchentuch abzuwischen – vergeblich.
Carter befreite sich schnell aus dem Griff des Mannes. Dann lief der Kleine zur Kuchenvitrine und leckte sie ab – wie er vorhin die beiden Kuchenteller abgeleckt hatte.
„Carter!“, ermahnte Lang ihn.
„Mehr Kuchen!“, erläuterte der Kleine sein Verhalten.
Der Mann verdrehte die Augen. „Es tut mir wirklich leid. Ich weiß auch nicht, was mit ihm los ist.“
„Kein Problem“, gab Heddy zurück. „Ich finde das sogar ganz schmeichelhaft.“
„Wir können ihn ja zu Werbezwecken einsetzen“, schlug Lang Camden vor. „Natürlich nur, wenn Sie auf meinen Geschäftsvorschlag eingehen.“
Aber Heddy schüttelte den Kopf. „Ich will nicht …“
„Aber wie soll es sonst weitergehen?“, argumentierte er. „Ich sehe doch selbst, dass das Geschäft nicht richtig läuft. Das stand auch in diesem Zeitschriftenartikel. Ihre Kuchen schmecken zwar fantastisch, aber Sie haben leider nicht genug Kunden.“
„Ja, aber …“
„Kein Aber. Ich bin heute extra vorbeigekommen, um mich zu vergewissern, dass sich Ihre Kuchen in unseren Geschäften gut verkaufen würden. Da bin ich mir inzwischen ganz sicher. Jetzt würde meine Familie Sie gern dabei unterstützen. Sie gehen wirklich keinerlei Risiko ein. Falls wir Ihre Kuchen wieder aus unserem Sortiment nehmen müssen, können Sie immer noch andere Kunden in großem Umfang beliefern. Oder aber Sie verkaufen ihre Backstube wieder und bauen sich von dem Geld etwas anderes auf.“
„Ich verstehe das nicht“, sagte Heddy. „Warum tun Sie das alles?“
Lang Camden seufzte. „Vor einigen Jahrzehnten hat die Bäckerei Ihrer Familie unsere damaligen Läden mit Brot beliefert und war irgendwann nicht mehr in der Lage, die Nachfrage zu bedienen. Mein Vater und die anderen Verantwortlichen haben sich schließlich nach einem anderen Lieferanten umgesehen. Ihr Familienbetrieb stand völlig ohne Kunden da, weil sich die Bäckerei ganz auf die Camden-Märkte konzentriert hatte.“
Das ist aber noch nicht alles, dachte Heddy. Zwischen ihrer Mutter und Mitchum Camden hatte damals nicht nur eine geschäftliche Verbindung bestanden, sondern auch eine persönliche. Ob Lang Camden wohl auch darüber Bescheid wusste?
„So etwas darf auf keinen Fall wieder passieren“, fuhr er fort. „Darum bieten wir Ihnen diese Sicherheit.“
„Es hört sich aber …“
„Zu schön an, um wahr zu sein. Das haben Sie vorhin schon mal gesagt. Aber wir profitieren ja auch von dem Abkommen. Sie bieten ein Produkt an, das wir unbedingt verkaufen wollen. Deswegen sorgen wir dafür, dass Sie es in ausreichenden Mengen herstellen können. Und je mehr Käsekuchen Sie herstellen, desto mehr können wir verkaufen. Also haben wir beide etwas davon. Und Sie haben garantiert nichts zu verlieren. Es sei denn, Sie machen so weiter wie bisher. Dann müssen Sie Ihr Geschäft vielleicht bald schließen.“
„Will großen Kuchen haben!“, rief Carter ihnen von der Vitrine aus zu.
Heddy nutzte das als Vorwand, aufzustehen und hinter den Tresen zu gehen. Vielleicht konnte sie mit etwas räumlichem Abstand besser über dieses seltsame Angebot nachdenken.
Lang stellte sich zu dem Jungen an die Kuchenvitrine und bat Heddy, den größten Kuchen für sie einzupacken. „Vielleicht schlafen Sie einfach mal eine Nacht über meinen Vorschlag“, sagte er. „Sie können sich auch gern mit jemandem beraten. Danach sprechen wir in Ruhe über alles. Wir würden auf jeden Fall sehr gern mit Ihnen zusammenarbeiten.“
Warum bloß? fragte Heddy sich. Liegt das wirklich nur daran, dass meine Käsekuchen so gut schmecken? Daran hätte sie gern geglaubt, aber sie wusste nur zu gut, wie rücksichtslos die Camdens schon gegenüber ihren Geschäftspartnern gewesen waren.
„Denken Sie einfach noch mal darüber nach, ja?“, bat Lang sie und reichte ihr seine Kreditkarte.
Schweigend zog sie die Karte durch das Lesegerät und gab ihm den Ausdruck zum Unterschreiben.
„Ich melde mich noch mal“, sagte er und steckte die Karte wieder ein. „Und ich verspreche Ihnen jetzt schon, dass ich Sie in jeder Hinsicht unterstützen werde, wenn Sie einverstanden sind.“
„Okay, ich lasse mir die Sache durch den Kopf gehen“, willigte sie schließlich ein. Weitere Zugeständnisse wollte und konnte sie nicht machen. Wenn sie sich ausmalte, wie ihre Mutter auf dieses Angebot reagieren würde …
Lang Camden verabschiedete sich und verließ mit Carter den Laden, um draußen in einen großen Geländewagen zu steigen.
Was hatte ihr dieser Mann da eigentlich gerade vorgeschlagen? War er ihr Retter in der Not, oder würde sie einen Pakt mit dem Teufel eingehen, wenn sie sein Angebot annahm?
Teufel oder nicht, eines war ihr auf jeden Fall schon mal klar: Lang Camden sah wirklich teuflisch gut aus. Ein Glück, dass sie im Gegensatz zu ihrer Mutter gegen solche Reize immun war.
Ich bin immer noch Daniels Ehefrau, sagte sie sich. Und das werde ich auch bleiben.
Obwohl ihr Mann schon lange nicht mehr lebte …
„Komm, Carter, wir gehen zum Billardtisch und rollen die Kugeln in die Löcher“, sagte Jonah Morrison zu dem kleinen Jungen. „Dann können dein Dad und GiGi sich in Ruhe unterhalten.“ Sie saßen gerade mit Lang und Georgianna Camden in Georgiannas riesiger Küche. Georgianna war Langs verwitwete Großmutter und das Oberhaupt der Camden-Familie. Sie wurde von allen liebevoll GiGi genannt. Jonah Morrison war ihre Jugendliebe. Erst vor kurzer Zeit waren sie sich wiederbegegnet.
Begeistert sprang Carter von seinem Platz auf und folgte Jonah Morrison aus dem Zimmer.
Jetzt war Lang mit seiner Großmutter allein. „Ich glaube, daran gewöhne ich mich nicht mehr“, murmelte er. „Dass mich jemand als Dad bezeichnet.“
GiGi lachte. „Ach, das kommt schon. Irgendwann drehst du dich automatisch um, sobald jemand nach seinem Dad ruft. Noch bevor dir einfällt, dass du Carter gar nicht dabeihast.“
„Es ist viel wahrscheinlicher, dass ich ihn vergesse, wenn ich ihn dabeihabe“, gab Lang zurück.
„Heute musst du ihn auf jeden Fall erst mal baden und ihm die Haare waschen“, stellte GiGi fest. „Was hat er sich denn da reingeschmiert? Pudding?“
„Käsekuchen. Wir waren gestern zusammen in Heddy Hanrahans kleiner Bäckerei und haben auch einen Kuchen mitgebracht. Heute Morgen ist Carter gleich zum Kühlschrank gerannt und hat mit beiden Händen in den Kuchen gegriffen. Dabei hat er sich wohl auch etwas in die Haare geschmiert. Ich war leider schon viel zu spät dran und musste dringend zur Arbeit. Deshalb konnte ich mich bis jetzt nicht darum kümmern.“
Er seufzte. „Aber Heddy Hanrahans Käsekuchen sind wirklich erstklassig. Darum bin ich heute gleich vorbeigekommen. Ich habe ihr ein Angebot gemacht und möchte mich mit dir darüber unterhalten.“
So leicht ließ sich GiGi nicht von Carters Zustand abbringen. „Dann läuft der Junge also schon den ganzen Tag mit Käsekuchen in den Haaren herum?“ Sie betrachtete Lang missbilligend.
„Was soll ich denn machen? Ihr wollt mir ja nicht mehr helfen, auf ihn aufzupassen!“ In den letzten drei Monaten hatten sich Langs Schwestern, seine Cousine und GiGi immer wieder um den Jungen gekümmert. „Könnt ihr mir nicht wenigstens so lange unter die Arme greifen, bis ich ein Kindermädchen für ihn gefunden habe? Oder auch zwei? Ich bin mir nicht sicher, ob eine Person ihn allein in den Griff bekommt.“
GiGi schüttelte den Kopf. „Kommt nicht infrage“, sagte sie. „Carter ist jetzt schon seit drei Monaten bei dir. Im Januar hast du ihn bei dir aufgenommen, und inzwischen haben wir April. Wir sind alle sehr stolz auf dich, weil du dich gleich bereit erklärt hast, dich um ihn zu kümmern. Aber jetzt wird es langsam Zeit, dass du in deine Vaterrolle hineinwächst.“
„Ich weiß“, räumte Lang ein. Es war ihm unangenehm, dass er dieser Aufgabe so lange aus dem Weg gegangen war. „Aber jeden Tag vierundzwanzig Stunden lang verantwortlich zu sein – das schaffe ich nicht. Ich brauche dringend Unterstützung, und meine Sekretärin lässt sich ganz schön Zeit mit ihrer Suche nach dem passenden Kindermädchen.“ Ihm selbst blieb neben seinem anspruchsvollen Beruf und Carter keine Zeit, nach Unterstützung zu suchen.
Seine Großmutter fuhr sich durch das kurze grau melierte Haar. „Dir müsste doch klar sein, dass so etwas nicht so schnell geht“, gab sie zu bedenken. „Wir sind eine wohlhabende Familie und müssen deswegen besonders vorsichtig sein. Selbst wenn deine Sekretärin eine geeignete Kandidatin gefunden hat, muss sie erst noch deren Hintergrund überprüfen lassen. Und so etwas dauert.“
„Ja, ich weiß.“ Lang seufzte. Der Reichtum der Camdens lockte immer wieder Betrüger an.
„Jedenfalls ist Carter dein Sohn, nicht unserer“, betonte GiGi. „Und trotzdem hast du von uns allen am wenigsten Zeit mit ihm verbracht. Seit Audrey dich verlassen hat, hältst du alle Menschen auf Abstand, die du nicht schon seit Jahren kennst. Dabei ist der Junge doch dein Sohn!“
„Wenn ich mir seit der Trennung von Audrey alle Menschen vom Leib gehalten hätte, würde es Carter gar nicht geben“, argumentierte Lang.
„Das war ja auch nur ein Abenteuer für eine Nacht. Aber wenn es um echte Nähe geht, versteckst du dich hinter deinem Schutzwall, damit dich bloß niemand so verletzen kann wie damals Audrey. So kannst du aber auch kein erfülltes Leben führen.“
„Vielleicht warte ich nur auf die Richtige.“
„Wahrscheinlich wartest du auf eine zweite Audrey, die bitte schön genauso sein soll wie ihre Vorgängerin. In den letzten dreieinhalb Jahren hast du nämlich bei jeder noch so sympathischen Frau irgendein Haar in der Suppe gefunden. Weil sie immer in irgendeiner Hinsicht nicht mit Audrey mithalten konnte.“
Was sollte das eigentlich gerade? Lang war doch nicht hergekommen, um sich von seiner Großmutter eine Standpauke halten zu lassen! „Ich glaube eher, dass ich auf jemanden warte, für den ich das Gleiche empfinde wie damals für Audrey. So eine Frau habe ich allerdings noch nicht kennengelernt.“ Leise fuhr er fort: „Es wäre aber schön, wenn sie meine Gefühle auch erwidert.“
„Die Frauen, mit denen du dich bisher getroffen hast, können dir sowieso nicht geben, was du dir wünschst“, gab GiGi zu bedenken. „Und im Moment ist es viel wichtiger, dass du dich wie ein guter Vater um deinen Sohn kümmerst.“
„Du siehst ja, was passiert, wenn ich das mache. Jetzt hat Carter das Haar voller Käsekuchen.“ Dann kam er auf den eigentlichen Grund für seinen Besuch zurück: „Und das liegt nicht nur daran, dass ihr mich mit Carter hängen lasst. Du wolltest ja unbedingt, dass ich ausgerechnet jetzt in dein Wiedergutmachungsprojekt einsteige.“
Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Langs Urgroßvater H. J. Camden den Grundstein des Unternehmens gelegt, aus dem der riesige Camden-Konzern entstanden war. Wie skrupellos der zielstrebige H. J. damals vorgegangen war, hatten seine Nachkommen erst lange nach seinem Tod herausgefunden. Vor Kurzem waren seine Tagebücher entdeckt worden. Aus den Aufzeichnungen ging deutlich hervor, dass das Camden-Imperium auf dem Leid vieler Menschen aufgebaut worden war. Auch sein Sohn Hank und seine beiden Enkel Mitchum und Howard hatten dabei mitgewirkt.
Daher hatten GiGi und ihre zehn Enkel beschlossen, die Betroffenen so gut wie möglich für das zu entschädigen, was man ihnen angetan hatte. GiGi schickte ihre Enkel nacheinander zu den Familien, um herauszufinden, wie schlimm diese unter den Camdens gelitten hatten … und was die Camdens heute für sie tun konnten. Aus diesem Grund hatte Lang gestern Heddy Hanrahan in ihrer Bäckerei besucht.
„Vielleicht tut es dir sogar ganz gut, dass du im Moment so viel um die Ohren hast“, gab GiGi zu bedenken. „So etwas kann auch dazu führen, dass man sich anderen Menschen mehr öffnet.“
Ob sie gerade aus eigener Erfahrung sprach? Als ihre Enkelkinder durch ein Flugzeugunglück plötzlich verwaist waren, hatte sie alle zehn bei sich aufgenommen. GiGi hatte sich damals liebevoll um Lang, seine Geschwister, Cousins und Cousinen gekümmert, und sie waren sich dadurch sehr nahegekommen. Wahrscheinlich hoffte sie jetzt, dass es sich zwischen ihm und Carter ähnlich entwickeln würde. Trotzdem fühlte sich Lang gerade ziemlich überfordert.
„Dann erzähl mir doch mal, wie es gestern bei Heddy Hanrahan war, damit du schnell wieder nach Hause fahren und den Jungen waschen kannst“, forderte GiGi ihn auf.
Lang schilderte ihr, wie das Treffen mit der jungen Frau verlaufen war. „Morgen fahre ich nach der Arbeit noch mal bei ihr vorbei und frage sie, was sie von unserem Angebot hält“, schloss er.
„Glaubst du, dass sie weiß, was zwischen ihrer Mutter und deinem Vater passiert ist?“
Lang zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, wir haben uns nur über Geschäftliches unterhalten. Und Carter hat jede Menge Käsekuchen gegessen. Zwei Sorten haben wir probiert, und beide waren ausgezeichnet. Die verkaufen sich in unseren Märkten bestimmt richtig gut.“
„Und sonst?“, hakte Gigi nach. „Wie hat Heddy Hanrahan reagiert, als du dich ihr vorgestellt hast?“
„Im ersten Moment wirkte sie etwas erschrocken, aber sie ist trotzdem freundlich geblieben und hat uns nicht aus dem Laden geworfen. Sie hat sich sogar in Ruhe unser Angebot angehört und will darüber nachdenken.“
Als sie zusammen am Tisch gesessen hatten, hatte er immer wieder ihr schönes Gesicht betrachtet: ihre makellose helle Haut, ihre haselnussbraunen Augen mit den grünen Einsprengseln, ihre sanft geschwungenen Brauen. Sie hatte hohe Wangenknochen, eine schmale, gerade Nase und wunderschöne rosafarbene Lippen, die wie zum Küssen gemacht waren. Nicht, dass er sie hätte küssen wollen, das wäre ihm nie in den Sinn gekommen.
„Hat sie ihre Mutter gar nicht erwähnt?“, sprach GiGi in seine Gedanken hinein.
„Nein“, erwiderte Lang. „Über Persönliches haben wir uns nicht unterhalten, nur über das Geschäft.“ Plötzlich kam ihm ein erschreckender Gedanke. „Könnte sie etwa rein theoretisch meine Halbschwester sein?“
„Auf keinen Fall“, gab seine Großmutter zurück. „Laut diesem Zeitschriftenartikel ist sie jetzt dreißig. Und es ist inzwischen sechsunddreißig Jahre her, dass dein Vater mit ihr zusammen war. Ich hatte bloß gehofft, dass ihre Mutter immer noch glücklich mit ihrem Vater verheiratet ist. Das würde immerhin darauf hinweisen, dass sie diese unglückliche Geschichte mit deinem Vater gut überwunden hat.“
GiGi und ihre Enkelkinder hofften bei jedem ihrer Wiedergutmachungsprojekte, dass die Rücksichtslosigkeit ihrer Vorfahren bei den Betroffenen keine bleibenden Schäden hinterlassen hatte.
„Ist sie denn hübsch?“, erkundigte sich GiGi jetzt.
„Ja, wunderschön sogar“, sagte Lang und bemühte sich, möglichst gelassen zu klingen. „Warum, was wäre, wenn sie hässlich wäre? Würden wir ihr die Zusammenarbeit dann nicht anbieten?“
GiGi lächelte ihren Enkel vielsagend an, als wollte sie ihm damit zu verstehen geben, dass sie ihn durchschaute. Dabei interessierte ihn Heddy Hanrahan als Frau gar nicht. Im Moment interessierten ihn überhaupt keine Frauen. In seinem Leben ging es auch so schon drunter und drüber. Obwohl es ihn schon interessieren würde, wie diese Heddy aussah, wenn sie ihr rostrotes Haar offen trug …
Jedenfalls wollte er mit seiner Großmutter nicht weiter über die junge Frau oder ihr Aussehen diskutieren, sondern so schnell wie möglich nach Hause. „Carter!“, rief er laut in Richtung Küchentür, durch die Jonah mit dem Jungen verschwunden war. „Kommst du? Wir wollen fahren.“ Dann wandte er sich wieder an GiGi. „Wir verschwinden jetzt besser. Dann könnt ihr noch etwas für euch sein, dein Highschoolschwarm und du“, bemerkte er, um sich ein bisschen dafür zu rächen, dass sie ihm mit ihren Bemerkungen zu seinem Privatleben ganz schön auf die Pelle gerückt war.
Aber GiGi lächelte nur. „Das ist lieb von dir.“
In diesem Moment kam Carter zu ihnen in die Küche, und sie gingen gemeinsam zur Haustür, wo ihre Jacken hingen.
„Lass mich bitte wissen, wie es morgen mit der wunderschönen Heddy Hanrahan gelaufen ist!“, rief GiGi ihm hinterher, als er mit seinem Sohn zum Auto ging.
„Ja!“, antwortete er knapp und setzte Carter in seinen Kindersitz.
Es war wie verhext: Kaum hatte seine Großmutter Heddys Namen erwähnt, sah er sie schon genau vor sich. Sie ist wirklich wunderschön, dachte er. Aber das ist mir egal.
Denn obwohl er das GiGi oder seiner restlichen Familie gegenüber nie zugeben würde, war er wirklich nicht bereit, eine Frau an sich heranzulassen.
Nicht einmal, wenn sie so schöne rote Haare hatte wie Heddy Hanrahan.
„Ich habe mir deine Einnahmen und Ausgaben inzwischen mehrmals angeschaut und komme leider immer wieder zu dem gleichen Ergebnis.“ Heddys Cousine Clair seufzte. „Du hast deinen Laden seit fünfzehn Monaten und machst damit immer noch keinen Gewinn.“
Heddy hatte Clair gleich am Montagabend nach Lang Camdens Besuch angerufen und ihr von seinem Angebot erzählt. Clair arbeitete als Wirtschaftsprüferin und kümmerte sich kostenlos um Heddys Buchführung. Inzwischen war es Mittwochnachmittag, und Clair war gerade vorbeigekommen, um ihrer Cousine zu erklären, wie es wirklich um die kleine Käsekuchenbäckerei stand.
„Den Großteil von Daniels Lebensversicherung hast du verwendet, um dein Geschäft aufzubauen“, fuhr Clair fort. „Und von dem Rest bestreitest du gerade deinen Lebensunterhalt, weil du bisher keinen einzigen Cent Profit erwirtschaftet hast. Allmählich geht dir das Geld aus. Gibt es irgendeinen Grund anzunehmen, dass das Geschäft demnächst besser läuft?“
„Eigentlich hatte ich gehofft, dass durch diesen Zeitschriftenartikel viel mehr Kunden kommen, aber das war nicht so“, gestand Heddy.
„Dann rate ich dir dringend, das Angebot der Camdens anzunehmen“, schloss Clair. „Entweder das, oder du kehrst wieder in deinen alten Beruf zurück und arbeitest als Krankenschwester.“
„Das geht nicht“, widersprach Heddy heftig. „Ich halte es nicht aus, Kinder in meiner Nähe zu haben.“ Allein der Gedanke versetzte sie in Panik. Seit der schrecklichen Nacht, die ihr ganzes Leben verändert hatte, ging ihr das so. Damals, vor fünf Jahren, hatte sie ihren Beruf als Kinderkrankenschwester aufgegeben.
„Aber dir ist doch klar, dass dich absolut keine Schuld trifft, oder? Dass es nicht deswegen passiert ist, weil du in dieser Nacht auf der Kinderstation gearbeitet hast? Es hat dir sogar das Leben gerettet“, sagte Clair mitfühlend. „Vielleicht kannst du dir ja vorstellen, in einem anderen Bereich als Krankenpflegerin zu arbeiten? Du warst doch wirklich gut in deinem Beruf …“
Heddy schüttelte energisch den Kopf. „Das kommt nicht infrage. Kann ja sein, dass du mich jetzt für völlig unvernünftig hältst, aber ich kann auf keinen Fall wieder in meinem alten Beruf arbeiten. Die Käsekuchenidee war meine Rettung.“
Clair seufzte. „Dann würde ich das Angebot von diesem Lang Camden annehmen“, wiederholte sie. „Clark und ich sehen uns den Vertrag genau an, damit dir nicht das Gleiche passiert wie deiner Mutter und deinem Großvater. Soweit ich das mitbekommen habe, hört sich die Sache sehr vernünftig an. Wenn sich deine Kuchen in den Camden-Märkten nicht verkaufen, kannst du immer noch andere Lebensmittelläden oder Restaurants beliefern. In jedem Fall stehst du hinterher besser da als jetzt.“
So sah Heddy das auch. Trotzdem gab es noch andere Dinge zu bedenken. „Schon, aber … wie soll ich das meiner Mutter beibringen?“, sagte sie. „Bis jetzt habe ich ihr noch nichts von der Sache erzählt. Sie dreht bestimmt durch, wenn sie das hört.“
„Ja, und das ist sogar nachvollziehbar. Trotzdem …“
Die beiden Cousinen saßen an einem Tisch im Cafébereich der Bäckerei, Heddy mit dem Rücken zum Eingang, Clair direkt gegenüber. In diesem Moment ging die Tür auf.
„Da kommt mein zweiter Kunde für heute“, murmelte Heddy ihrer Cousine zu.
Diese starrte gerade ziemlich fasziniert in Richtung Eingang.
Heddy stand auf, drehte sich um … und ihr Blick fiel auf Lang Camden. Auch heute hatte er Carter dabei.
„Oh“, entfuhr es ihr. Schlagartig war ihr klar, was es mit Clairs Gesichtsausdruck auf sich hatte.
„Hi.“ Lächelnd nickte Lang den beiden Frauen zu. Er trug wieder einen Anzug, diesmal in einem dunklen Graublau mit einem hellblauen Hemd und einer passenden Krawatte. Seit Montag hatte Heddy sich einzureden versucht, dass der Mann in Wirklichkeit gar nicht so umwerfend aussah, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Aber jetzt musste sie feststellen, dass er sogar noch attraktiver war.
„Hi“, erwiderte Heddy schließlich. „Clair, das ist Lang Camden. Mr Camden, das ist Clair Darnell, meine Cousine und beste Freundin. Und außerdem meine Buchhalterin“, fügte sie hinzu.
„Schön, Sie kennenzulernen, Mrs Darnell“, sagte Lang Camden. „Ich hoffe, Sie überzeugen Heddy Hanrahan gerade davon, mein Angebot anzunehmen.“
Clair war sofort wieder im Hier und Jetzt. „Wir haben uns eben ein bisschen darüber unterhalten“, erwiderte sie vorsichtig. Dann nahm sie ihre Handtasche und einen Ordner vom Tisch und wandte sich an Heddy. „So, jetzt muss ich weiter. Sag mir Bescheid, wenn du dich entschieden hast, ja? Ich kann auch gern mitkommen, wenn du deiner Mutter davon erzählst …“
„Vielen Dank.“ Heddy begleitete ihre Cousine zur Tür.
Währenddessen lief Carter zur Kuchenvitrine, und Lang folgte ihm.
Clair beugte sich zu Heddy. „Hey, du hast mir gar nicht erzählt, wie umwerfend er aussieht!“, raunte sie ihr zu. „Wenn ich nicht glücklich verheiratet wäre …“
Heddy lachte leise und tat, als hätte sein Aussehen sie nicht weiter beeindruckt. Was natürlich nicht stimmte. Seit Montag hatte sie immer wieder sein Bild vor Augen gesehen, außerdem hatte sie sogar schon von ihm geträumt. Und zwar dreimal in nur zwei Nächten …
Clair lugte über Heddys Schulter zur Kuchenvitrine hinüber. „Wer ist eigentlich der kleine Junge?“
„Das weiß ich nicht. Am Montag hatte er ihn auch schon dabei.“
In diesem Augenblick verkündete Carter lautstark, dass er heute ein Stück Kuchen mit „Hai-Bären“ probieren wollte.
„Ich glaube, du wirst da vorn gebraucht. Wir telefonieren noch mal, okay?“, sagte Clair und warf einen letzten Blick auf den attraktiven Mann, bevor sie den Laden verließ.
„Ich will Hai-Bär-Kuchen“, wiederholte Carter, sobald Heddy hinter dem Tresen stand.
„Ich glaube, er meint Heidelbeeren“, vermutete Lang. „Das hoffe ich jedenfalls. Carter nimmt also ein Stück Käsetorte mit Blaubeeren und weißer Mousse au Chocolat, und ich probiere mal Ihren gebackenen Käsekuchen.“
„Gern.“ Heddy holte die beiden noch unberührten Kuchen aus der Vitrine.
„Kommen Sie gleich zu uns?“
„In Ordnung.“ Bei seinem Vorschlag setzten sich die Schmetterlinge in ihrem Bauch in Bewegung.
Warum bin ich eigentlich so aufgeregt? fragte sie sich. Hing es etwa damit zusammen, dass sie kurz davor stand, sein geschäftliches Angebot anzunehmen? Und dass sie jetzt Angst hatte, wie ihre Familie darauf reagieren würde? Oder hatte Lang selbst diese Wirkung auf sie? Wie er so dastand, mit seiner imposanten Statur, dem kunstvoll zerzausten dunklen Haar und dem leichten Bartschatten …
Er setzte sich mit Carter an den Tisch, der dem Tresen am nächsten war. Heddy brachte den beiden ihren Kuchen und nahm ihnen gegenüber Platz.
Der kleine Junge trug heute Jeans und Pullover. Er griff sich sofort einen Löffel, teilte einen viel zu großen Bissen von seinem Tortenstück ab und versuchte vergeblich, alles auf einmal in den Mund zu schieben. „Hmm …“, murmelte er mit vollem Mund.
Lang Camden teilte sich mit seinem Löffel ebenfalls etwas von Carters Torte ab, probierte es und bestätigte das Urteil des Jungen. Dann aß er ein Stück von seinem eigenen Kuchen. Genüsslich verdrehte er die Augen. „Und ich dachte schon, dass die Mousse-au-Chocolat-Torten nicht mehr steigerungsfähig sind. Aber die hier ist unglaublich saftig und cremig – einfach nur lecker.“
Heddy lächelte. „Das freut mich.“
„Und ich freue mich noch viel mehr, wenn Sie unsere Märkte beliefern“, erwiderte er.
Darauf ging Heddy zunächst nicht ein. Ihre Mutter würde ausrasten, wenn sie ihr erzählte, dass sie sich auf Geschäfte mit den Camdens einließ, da war sie sich sicher. Andererseits war ihr im Gespräch mit Clair klar geworden, dass ihr kaum etwas anderes übrig blieb, wenn sie nicht wieder als Krankenschwester arbeiten wollte. „Meine Kuchenrezepte müssen aber absolut geheim bleiben“, sagte sie, als wollte sie Lang Camden damit herausfordern.
Er zuckte bloß mit einer Schulter. „Kein Problem. Wir interessieren uns nur für das fertige Produkt. Alles andere überlassen wir Ihnen.“
„Ich kann auch kein Eigenkapital in die neue Backstube einfließen lassen, die wir aufbauen müssten“, fuhr sie fort. „Und ich will mich dafür nicht verschulden.“
„Wie gesagt – Sie bekommen das Startkapital als Zuschuss von uns.“
„Bevor ich den Vertrag unterschreibe, will ich ihn meiner Cousine und ihrem Mann vorlegen. Sie ist Wirtschaftsprüferin, und er ist Anwalt.“
„Das finde ich gut – dass Sie Menschen an Ihrer Seite haben, die sich mit so etwas auskennen und sich vergewissern können, dass alles in Ordnung ist. Wir sind natürlich einverstanden.“
Trotz allem, was er sagte, war Heddy schrecklich nervös. Aber nachdem ihre Mutter und ihr Großvater so schlechte Erfahrungen mit den Camdens gemacht hatten, war das wohl nur natürlich. „Okay“, sagte sie schließlich. Ihr war längst klar geworden, dass es keinen anderen Ausweg aus ihrer Misere gab.
Im selben Moment entglitt Carter der Löffel, und ein Stück Käsekuchen flog auf Lang Camden zu, um auf dem Revers seines Maßanzugs zu landen.
„Ach, Carter!“, stöhnte er und bearbeitete den schmierigen Fleck mit einer Papierserviette. „Den Anzug habe ich gerade erst aus der Reinigung geholt!“ Er nahm dem Jungen den Löffel weg.
Unbeeindruckt teilte sich Carter das nächste Stück mit dem Löffel ab. Dabei rieb er sich mit der anderen Hand das Auge.
„Hatte er heute keinen richtigen Mittagsschlaf?“, fragte Heddy.
„Nein, eigentlich gar keinen. Ich nehme mir zwar vor, ihn nachmittags hinzulegen, aber das klappt leider nicht immer.“
„Kinder in seinem Alter brauchen dringend ihren Mittagsschlaf“, erklärte sie. „Und zwar täglich. Sie brauchen das zum Krafttanken, außerdem tut ihnen die Routine gut …“ Sie hielt inne. Was tat sie da eigentlich gerade? Ihr stand nun wirklich nicht zu, Lang Camden einen Vortrag zum Thema Kindererziehung zu halten.
Allerdings schien er ihr das nicht übel zu nehmen. „Tja, ich muss noch eine Menge dazulernen“, gab er zu.
Damit wusste Heddy immer noch nicht, wie Lang und Carter zueinander standen, und warum der Mann sich überhaupt um den Jungen kümmerte.
„Ich warne Sie lieber vor, dass ich die nächsten Termine mit Ihnen nur im Doppelpack wahrnehmen kann … und zwar so lange, bis ich jemanden gefunden habe, der sich tagsüber um Carter kümmert.“
Ihr zog sich der Magen zusammen, wenn sie sich vorstellte, bei jeder Geschäftsbesprechung mit Lang Camden auch auf Carter zu treffen. „Im Doppelpack?“, wiederholte sie.
„Ja. Ich nehme Carter im Moment überall mit hin“, erklärte Lang und fixierte sie mit seinen unglaublich blauen Augen. Dann sprach er weiter: „Habe ich das vorhin eigentlich richtig verstanden? Waren Sie mit meinem Angebot einverstanden, kurz bevor ich unter Käsekuchenbeschuss stand?“
„Ja.“
„Sie werden es nicht bereuen.“
Das konnte sie nur hoffen. „Und was passiert jetzt?“