Nr. 1426
Daarshol, der Cantaro
Er ist gefangen – aber er gibt sich nicht geschlagen
von Peter Griese
Die Galaktiker, die gemeinsam mit Perry Rhodan aus Tarkan, dem sterbenden Universum, zurückkehrten, haben sich aufgrund der Effekte eines Stasisfelds bei ihrer Heimreise um fast sieben Jahrhunderte verspätet – um eine Zeitspanne also, die sie unweigerlich zu Fremden in ihrer jeweiligen Heimat machen würde.
Solches ist schwer genug zu verkraften. Doch wesentlich schwerer als der Umstand, dass man nicht erwartungsgemäß das Jahr 448 schreibt, sondern das Jahr 1143 Neuer Galaktischer Zeit, wiegt die Tatsache, dass die Milchstraße nach einer kosmischen Katastrophe durch eine Barriere vom übrigen Universum total abgeschottet ist.
Auch wenn Perry Rhodan und seine Gefährten letztlich hinter diesen Wall gelangen, große Erkenntnisse darüber, was in der Galaxis wirklich vor sich geht, gewinnen sie nicht. Sie landen nämlich nicht im Jetzt, sondern in den Wirren der galaktischen Vergangenheit.
Indessen wird Atlan im Spätsommer 1143 NGZ einer harten Prüfung unterzogen. Schauplatz ist der Raum außerhalb der Milchstraße. Der Arkonide trifft auf Roi Dantons neue Freihändler, erlebt die Revolte und die Rehabilitierung der Drakisten, die in einer gefährlichen Konfrontation endet. Denn der Gegner ist DAARSHOL, DER CANTARO ...
Daarshol – Der Cantaro gibt sich nicht geschlagen.
Pedrass Foch – Ein tatendurstiger Drakist.
Gucky – Der Ilt als Fochs Partner.
Perry Rhodan – Der Terraner riskiert sehr viel.
Icho Tolot – Der Haluter als Retter in der Not.
»Ein Toter genügt«, stellte Perry Rhodan ernst fest. »Wir stehen kurz vor einem wichtigen Schritt, aber das darf uns nicht dazu verleiten, Menschenleben zu riskieren.«
Keiner der im zentralen Kontrollraum der CIMARRON Anwesenden widersprach ihm. Auch aus der angrenzenden Steuerzentrale, von wo der Erste Pilot und Kommandant Ian Longwyn gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Lalande Mishkom die Diskussion verfolgte, kam keine Widerrede.
Vee Yii Ly, der Cheftechniker der CIMARRON, hatte sich gemeinsam mit dem Chefwissenschaftler und Pararealisten Sato Ambush in die Laborräume zurückgezogen, um die gewonnenen Daten vom Vorstoß der Freihändler gegen das Cantaro-Schiff auszuwerten. Perry Rhodan rechnete nicht mit durchgreifenden Erkenntnissen von dieser Seite, aber er ließ die beiden Spezialisten gewähren.
Zu den wichtigsten Diskussionspartnern, die unmittelbar anwesend waren, gehörten Reginald Bull und der Mausbiber Gucky. Eirene, Covar Inguard und der Zwergvenno Beodu beteiligten sich kaum an der Beratung, wenngleich aus ihren Mienen ungeteiltes Interesse sprach.
Durch Telekomschaltungen nahmen auch die Führungscrews der anderen drei auf Gobi gelandeten Raumschiffe an der Lagebesprechung teil. Besonderes Gewicht hatten hier die Freihändler von der BLUEJAY, also der rehabilitierte Kommandant Reno Yantill, der kampferprobte Haudegen Pedrass Foch, die junge Malibu Varozza oder der Kommunikationsspezialist Omle Fitzcarrald.
Zu den Schiffen im Orbit um den Wüstenplaneten bestanden gesonderte Verbindungen. Ihnen oblag die Absicherung des Raumes und die Bewachung des Informationshändlers Men-Wo mit seinem Raumschiff HOANG-DAN.
Die Situation war allen klar, auch wenn im Moment Ratlosigkeit die Szene beherrschte. Der Grund dafür war das Scheitern von Pedrass Fochs Kommandounternehmen. Den Drakisten aus der Schar der von Roi Danton und Ronald Tekener geführten Freihändler war es nicht gelungen, das schwer angeschlagene und notgelandete Raumschiff der vermuteten Cantaro zu entern.
Einer der Freihändler war dabei umgekommen. Und das schmerzte alle, egal, ob sie sich als Freihändler oder Terraner oder Galaktiker fühlten. Allein dem tollkühnen Einsatz des Kommandoführers Pedrass Foch war es zu verdanken, dass es keine weiteren Opfer bei diesem ersten Unternehmen gegeben hatte.
Der wichtige Schritt, den Perry Rhodan erwähnt hatte, bezog sich natürlich auf die vermutete Gegenwart der Cantaro. Vieles sprach dafür, dass die Cantaro die neuen Beherrscher der Milchstraße waren.
Vieles über diese unbekannten Wesen war noch Spekulation, aber es war schon im Lishtar-System deutlich geworden, dass die Unbekannten nicht nur über eine hochentwickelte Technik verfügten, sondern auch selbst nicht rein organischer Natur waren. Die Hinweise, die sie auf Ayshran-Ho gefunden hatten, ließen eindeutig auf Droiden schließen, also auf Wesen, die teils syntronischen Charakter hatten und teils biologischen.
Und noch mehr sprach dafür, dass den Freihändlern mit dem havarierten Raumschiff Cantaro in die Hände gefallen waren. Noch bestand das Problem, dass sich der Gegner mit allen Mitteln gegen ein Eindringen wehrte.
Die Lage hier draußen am Rand der Milchstraße war alles andere als klar. Aber es gab diesen einen Hoffnungsschimmer: Das Raumschiff, das sie aufgebracht und zur Notlandung auf der Wüstenwelt Gobi der roten Riesensonne Bartolo gezwungen hatten, musste den Cantaro gehören.
Es glich jenem »Ewigkeitsschiff«, das man bei den Bekassu angetroffen hatte. Und über deren noch nicht ganz klare, aber sicher bestehende Verbindung zu den geheimnisvollen Cantaro wusste man auch einiges.
Die Spur war heiß in jeder Beziehung. Es galt, sie zu nutzen, bevor es zu spät war. Sicher spielte der Zeitfaktor eine wichtige Rolle. Beim Angriff der Freihändlerschiffe auf den Cantaro war deren Schiff schwer beschädigt worden. Ganz offensichtlich galt das nicht nur für die Antriebs-, sondern auch für die Kommunikationssysteme. Es war nämlich kein Not- oder Hilferuf aufgefangen worden.
Eine genaue Auswertung der Beobachter hatte zudem ergeben, dass die an der Unterseite des Rumpfes angebrachten 5-D-Antennen den Angriff nicht überstanden hatten. Vielleicht erklärte dies die Tatsache, dass keine Hilferufe registriert worden waren.
So positiv diese Tatsache für Perry Rhodan auch zu bewerten war, niemand konnte ausschließen, dass die Cantaro dieses Schiff längst vermissten und Suchkommandos in Marsch gesetzt hatten. Die Zeit drängte also.
Mit insgesamt sechs intakten Raumschiffen waren die Freihändler dem Cantaro natürlich überlegen. Aber das besagte wenig.
Die ARHA T'ARKON, was »Stern von Arkon« bedeutete, bewachte gemeinsam mit der Blues-Besatzung der YEELING im Orbit über dem Wüstenplaneten das gekaperte Raumschiff HOANG-DAN des kartanischen Informationshändlers Men-Wo. Obwohl an dem Kartanin kein Interesse mehr bestand, konnte Rhodan ihn nicht abziehen lassen. Die Gefahr, dass der Informationshändler sie verriet, war unübersehbar. Für Informationen wurden in diesen unsicheren Zeiten am Rand der Milchstraße horrende Summen bezahlt – eben wegen der vorherrschenden Unsicherheit, aber auch wegen der ominösen Mächte, die die Geschicke lenkten.
Und zu diesen Mächten zählten auch in der Außenregion der Milchstraße allem Anschein nach an erster Stelle die geheimnisvollen Cantaro.
Die ARHA T'ARKON und die YEELING standen für die gelandeten vier Einheiten als Eingreifreserve zur Verfügung. Perry Rhodan rechnete zwar nicht damit, dass es zu einer solchen Notwendigkeit kommen würde, aber er konnte gar nicht vorsichtig genug vorgehen. Zu wenig war noch über die Cantaro bekannt.
Seine CIMARRON zählte der Terraner praktisch zu den Schiffen der Freihändler, mit denen sich seine Verbände spontan verbündet hatten. Die anderen drei Raumschiffe, die in der Form eines Quadrats den gelandeten Cantaro eingekreist hatten, waren die MONTEGO BAY, die BLUEJAY und die haurische Zweiknick-Konstruktion, die den Namen VARRE DAK ZUL trug.
Der Cantaro lag im Schnittpunkt der Diagonalen, die die vier Freihändler-Schiffe bildeten. Er war von jedem Bewacher rund 2600 Meter entfernt.
Das 250 Meter lange Schiff hatte bei der Notlandung mit der nach unten ragenden Ankoppelvorrichtung einen Graben in den Planetenboden geschlagen, der einem Krater ähnelte. Auch dabei musste es schwere Schäden erlitten haben. Es lag nun, in Bugrichtung gesehen, um etwa 60 Grad zur Seite geneigt. Der Koppelfuß steckte tief im felsigen Untergrund.
Die an der Außenhülle des Cantaro-Schiffes beim Angriff der Freihändler entstandenen Schäden waren nicht zu übersehen. Große Löcher verunstalteten im Heckteil den Abschnitt, in dem das Transitionstriebwerk untergebracht war. Auch an anderen Stellen hatten die Kämpfe Spuren hinterlassen.
Zweifellos gab es Leben an Bord, denn die Schäden begrenzten sich auf wenige Sektoren. Auch die heftige Gegenwehr bei Pedrass Fochs Vorstoß unterstrich dies.
Perry Rhodan und seine Mannen waren dennoch ziemlich ratlos. Man hatte den Gegner in der Zange, aber man kam nicht in kurzer Zeit an ihn heran, ohne ihn tödlich zu treffen. Und tote Cantaro vertrugen sich mit der Moral des Terraners nicht. Abgesehen davon – sie hätten ihm auch kaum etwas genützt.
Das havarierte Cantaro-Schiff war in der Dunkelheit in verschiedener Weise gut sichtbar. Auf eine direkte Beleuchtung mit Scheinwerfern wurde verzichtet, solange dies nicht erforderlich war.
Einmal sorgten die Restlichtverstärker für eine Art der Darstellung. Eine zweite besorgten die Infrarotorter, eine dritte die Energieorter. Die Ortungssysteme profitierten insbesondere davon, dass das Schiff mehrere Regionen aufwies, die noch von den Kämpfen her stark erhitzt waren, aber auch von dem schwach schimmernden Energieschirm, in den sich die Cantaro-Einheit gehüllt hatte. Es sah so aus, als sei der Gegner so sehr geschwächt, dass er nur noch diesen einen Schirm errichten konnte. Bei Pedrass Fochs Vorstoß hatte sich das schnell als Trugschluss erwiesen.
Aus den verschiedenen Beobachtungs- und Ortungssystemen stellte der Syntronikverbund der CIMARRON mehrere Bilder her, die sich in ihrer Qualität durch nichts von einer hautnahen optischen Beobachtung bei hellem Tageslicht unterschieden.
Das cantarische Raumschiff lag reglos in der Wüste. Nichts deutete vom äußeren Anschein her darauf hin, dass es Lebewesen barg. Dass der schwache Schutzschirm noch einmal zu großer Stärke aufflammen würde, wie es bei Fochs Vorstoß geschehen war, durfte vermutet werden.
Es wäre ein leichtes für die vier Freihändler-Schiffe gewesen, den Cantaro ganz zu Schrott zu schießen. Damit hätte man das Hauptziel, die Droiden lebend in die Hände zu bekommen, ganz entscheidend gefährdet. Ein solches Vorgehen schied daher aus.
Rhodan wartete auf einen erneuten Bericht aus der Funkzentrale. Von hier wurde ohne Unterbrechung versucht, auf Normalfrequenzen Kontakt mit den Cantaro aufzunehmen. Bis jetzt war jedoch kein einziger Anruf beantwortet worden. Das notgelandete Schiff stellte sich tot. Wäre die heftige Gegenwehr beim Vorstoß Pedrass Fochs nicht gewesen, so hätte man annehmen können, dass kein Leben an Bord mehr herrschte.
»Es könnte sich um automatische Abwehrsysteme gehandelt haben«, vermutete Bully zu diesem Punkt. »Vielleicht machen wir nur Jagd auf ein paar Leichen. Wir können auch nicht ausschließen, dass die Cantaro, die ja nur zur Hälfte biologische Lebewesen zu sein scheinen, sich selbst abgeschaltet haben.«
»Mutmaßungen, für die es keine Anhaltspunkte gibt«, stellte der Syntronikverbund nüchtern fest. »Ich kann nur dazu raten, einen erneuten Vorstoß mit einem besser ausgerüsteten Kommando und nach sorgfältiger Planung zu unternehmen.«
»Wir haben nicht unbegrenzt Zeit«, erinnerte Gucky. »Die Cantaro werden dieses Schiff vermissen, wenn es ihm nicht gar gelungen ist, unbemerkt einen Notruf abzustrahlen. Irgendwann kommen welche. Und wir wissen, dass uns die Cantaro technisch haushoch überlegen sind. Also müssen wir schnell handeln. Warum darf ich nicht einen Versuch per Teleportation wagen?«
»Es ist einfach zu gefährlich, Kleiner«, lehnte Perry Rhodan die Bitte des Mausbibers zum wiederholten Male ab. »Ich bin nicht bereit, unüberschaubare Risiken einzugehen. Wir wissen zu wenig über diesen Gegner und fast nichts über seine Defensivschirme.«
»Wer gar nichts macht, erreicht auch nichts«, maulte der Ilt.
»Wer gar nichts macht, kann auch Fehler begehen!«, rief Lalande Mishkom aus der Zentrale. »Und das ist keine afrikanische Buschweisheit.«
Rhodan erkannte, dass die Diskussion nahezu nutzlos war. Er wandte sich direkt an die Funkzentrale, aber die Antwort, die er bekam, änderte auch nichts an der Situation. Das Wrack antwortete weiterhin auf keinen Anruf.
Der Terraner konnte zwar in absehbarer Zeit mit weiterer Unterstützung rechnen, denn am ehemaligen Sammelpunkt Phönix-1 wartete Nikki Frickel mit ihrer SORONG. Sie hatte den Auftrag, alle zurückkehrenden Einheiten des früher als Tarkan-Verband bezeichneten Raumschiffpulks unverzüglich zur Stammwelt der Freihändler weiterzuleiten.
Perry Rhodan konnte davon ausgehen, dass sich die HALUTA und die HARMONIE bereits auf dem Weg zum Ceres-System mit der Stützpunktwelt Phönix befanden oder gar dort schon eingetroffen waren.
Er wollte sich gerade an den Syntronikverbund wenden, um eine neue Strategie gegen das Cantaro-Schiff ausarbeiten zu lassen, als sich ein Bildschirm erhellte. Der annähernd kugelförmige und scheinbar zu groß geratene Kopf des Pararealisten Sato Ambush erschien.
Die großen braunen Augen suchten Perry Rhodan, und die schmalen Lippen zuckten leicht, ein deutliches Zeichen dafür, dass der Wissenschaftler etwas Wichtiges mitzuteilen hatte.
»Vee Yii und ich haben die tödlichen Energiefelder genau vermessen, die bei Pedrass Fochs Vorstoß so plötzlich aufgetreten sind.« Er sprach mit heller, klarer Stimme. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir die Aufzeichnungen richtig gedeutet haben. Die energetischen Stränge lassen sich recht gut zum gemeinsamen Ursprungsort verfolgen. Und an diesem muss sich die Generatorenstation befinden, die das Energiefeld aufbaute und versorgte. Sieh her!«
Ein zweiter Bildschirm wurde von Sato Ambush aktiviert. Auf ihm war das Schiff der Cantaro schematisch abgebildet. Unterhalb der bekannten Schutzschirm-Projektoren war ein Abschnitt dunkelblau unterlegt, im zigarrenförmigen Bugteil ein zweiter hellrot.
»Es deutet alles darauf hin«, ergänzte der Pararealist, »dass hier im blauen Bereich die Generatorenstation untergebracht ist. Wie wir von der Auswertung des Ewigkeitsschiffs der Bekassu wissen, befinden sich Mannschaftsräume ausschließlich im Bugteil, der hier rot abgebildet wird. Beide Sektoren liegen etwa 120 Meter auseinander.«
»Ich verstehe«, antwortete Perry Rhodan. »Du willst damit sagen, dass ich ohne Bedenken das Feuer auf jene blaue Zone eröffnen kann, ohne die Cantaro wirklich zu treffen. Sie würden aber ihrer wirksamsten Waffe beraubt, wenn uns die Zerstörung der Generatorenstation gelänge.«
»Genau das meinen Vee Yii und ich«, bestätigte Sato Ambush. »Wenn das tödliche Energiefeld nicht mehr existiert, kann das Cantaro-Schiff relativ gefahrlos geentert werden.«
»Wir werden diese Erkenntnisse bei den nächsten Schritten berücksichtigen«, erklärte Rhodan. »Damit können wir jedenfalls etwas anfangen, auch wenn sich die Kerle weiter in Schweigen hüllen und ...«
Er brach ab, denn völlig unerwartet brandete draußen schweres Geschützfeuer auf. Ian Longwyn fuhr sofort die Defensivschirme ganz hoch, denn der Syntronikverbund reagierte scheinbar nicht. Der Höllenlärm ließ auf überschwere Desintegratorgeschütze schließen, deren Einsatz auf der Oberfläche eines Planeten stets als besonders kritisch zu beurteilen war.
Perry Rhodan stieß einen Fluch aus.
»Wer, bei allen guten und bösen Geistern der Dimensionen«, schrie er voller Zorn, »ballert da wie ein Verrückter in der Gegend herum?«
Dass es nicht das Schiff der Cantaro war, konnte er unschwer auf dem Hauptbildschirm erkennen.
»Es ist die BLUEJAY«, meldete der Syntronikverbund. »Die Drakisten nehmen das Cantaro-Schiff unter Beschuss.«
»Das geht zu weit!«, zürnte der Terraner. »Diese Disziplinlosigkeit wird Reno Yantill büßen! Und ich dachte, er hätte sich nach der Rehabilitierung wieder in einen vernünftigen Mitstreiter verwandelt!«
*
Er war allein. Dieses Alleinsein bedrückte ihn nicht. Er war es gewohnt. Und doch war seine Lage ungewöhnlich. Zwei Dinge hüllten ihn ein – die ehemals stolze BARSHEEBA und die Einsamkeit.
Sein Raumschiff verdiente diese Bezeichnung kaum noch. Es funktionierten zwar noch viele Systeme, aber eigentlich war die BARSHEEBA ein Wrack. Und das hatte er dem üblen Intrigenspiel zu verdanken, in das er durch den Informationshändler und die Terraner verwickelt worden war.
Sie warteten draußen. Sie suchten die Chance, ihn in ihre Hände zu bekommen. Weder seine organischen noch die anorganischen Intelligenzzellen, Speicher und Denkprozessoren zweifelten daran, dass sie ihn ganz gewaltig unterschätzten. Nicht nur ihn. Sie sahen auch die BARSHEEBA ganz falsch, denn sie vermuteten in ihrem Innern eine größere Zahl intelligenter Wesen.
Sie vermuteten eine größere Mannschaft, die aus Cantaro bestand.