Nr. 1488
Söhne der Hölle
Mörder im Training – eine Mutanten-Armee wird aufgestellt
von K. H. Scheer
Gegen Ende des Jahres 1146 NGZ sollte die jahrhundertealte galaxisweite Herrschaft der Cantaro und derer, die über diesen Klon-Wesen stehen, längst so gefestigt sein, dass niemand den gegenwärtigen Zustand verändern kann.
Diese Annahme hat sich längst als Irrtum herausgestellt Perry Rhodan mit seinen Tarkan-Rückkehrern, die Freihändler und die in der Organisation WIDDER vereinigten Widerstandskämpfer haben trotz größter Schwierigkeiten und wütender Attacken des übermächtigen Gegners mehr als einmal bewiesen, dass sie nicht so leicht unterzukriegen sind.
Im Gegenteil: Die Opposition ist durchaus in der Lage, empfindliche Schläge auszuteilen und Vorbereitungen für einen Generalangriff auf die Gewaltherrscher der Milchstraße einzuleiten, was die letzten Missionen an verschiedenen Schauplätzen bewiesen haben.
Während nun auf Heleios, dem Hauptquartier von WIDDER, die Angriffsplanung auf Hochtouren läuft, zeigt es sich, dass auch der Gegner nicht untätig verharrt.
Seine Vorbereitungen beginnen in einer Gen-Fabrik im Aptut-System. Wesen entstehen, denen schreckliche Kräfte innewohnen. Diese Kräfte werden weiter trainiert – und ihre Besitzer erweisen sich als SÖHNE DER HÖLLE ...
Alpacu – Ein Klon aus den Reihen der Octos.
Peeroush – Stratege der Cantaro.
Ager Catomen – Ein »Weiser Herr« erscheint.
Gucky und Ras Tschubai – Die Mutanten bekommen es mit einer Armee von Mördern zu tun.
Hudel – Ein Wesen aus der Retorte.
Tetch Wossonow – Ein Bote der Widder.
Octo-13 verzog das Gesicht. Das Stechen in seinem Gehirn steigerte sich für einen Augenblick zum qualvollen Schmerz.
Als das Rumoren im Heckteil der ANUBIS leiser wurde, mäßigte sich auch die Schmerzempfindung. Das rote Wallen vor seinen Augen verging. Er konnte wieder klar sehen und denken.
Der dreizehnte Gezogene aus dem Oktober-Stamm der Báalol-700-Klone wusste, dass der Transporter wieder eine Überlichtflugetappe beendet hatte und in den Normalraum zurückgefallen war.
Octo-13, dem man kurz nach seiner Werdung den Eigennamen Alpacu verliehen hatte, verstand nicht viel von den Künsten der modernen Weltraumfahrt. Ihm und seinen sechsunddreißig Brüdern war jedoch bekannt, dass es bei gewissen Manövern zu kritischen Emissions-Schwällen kommen konnte.
Bestimmte Schwingungen im ultrahyperhochfrequenten Bereich griffen jene Hirnsektoren an, in denen die psionischen Kräfte der Bios verankert waren.
Die Wissenschaftler der Endkontrolle auf der Genwelt Aptulat hatten im Hypno-Lehrprogramm dargelegt, weshalb man solche Strahlungsschauer niemals ganz ausschließen konnte.
Die Hypertriebwerke moderner Raumschiffe erzeugten nun einmal Emissionen in Hülle und Fülle. Man konnte oder wollte sie nicht gänzlich abschirmen.
Wollte ...?
Bei dem Gedanken an die Möglichkeit, dass man es vielleicht nur nicht für nötig hielt, erwachte Octos Argwohn mit jener Spontaneität, die für Wesen seiner Art typisch war.
Sie waren reizbar und überaus sensibel. Ihre Aggressivität konnte sich in wenigen Augenblicken bis zum Exzess steigern. Das Misstrauen gegen jeden und alles schien ein Nebenprodukt ihrer. Überzüchtung zu sein.
Octo-13 fiel der Begriff »Überzüchtung« ein.
So hatte sich auch der Ara-Genetiker Ilmarem ausgedrückt. Vorher hatte er sogar noch von Gen-Müll und anderen diskriminierenden Dingen gesprochen.
Nun – Alpacu lächelte erheitert und mit schwindendem Argwohn –, der Wissenschaftler Ilmarem war von ihm und seinen sechsunddreißig Brüdern aus der Oktober-Fertigung bestraft worden.
Sie hatten zuerst seinen Geist umnachtet, ihn zum Wahnsinn getrieben und ihn anschließend mit einer gemeinsamen psionischen Kraftanstrengung in einer Zellexplosion vergehen lassen.
Es war ganz einfach gewesen; einfacher, als man es sich vorher vorgestellt hatte.
Seit dieser Zeit ahnte Octo-13, welche Kräfte in ihm wohnten. Ganz sicher war er sich seiner Sache noch nicht, denn Peeroush, der Verehrungswürdige, hatte außer einer Belobigung nur wenig gesprochen.
Er war ebenfalls an Bord der ANUBIS gekommen. Allein der Gedanke an seine Anwesenheit, an seine unmittelbare Nähe, erfüllte Octo-13 mit einem Gefühl tiefen Glücks.
Mit widerstreitenden Gedanken und Gefühlsregungen beschäftigt, überhörte Alpacu fast die Schritte eines Näherkommenden.
Nachdem er das Geräusch jedoch vernommen hatte, reagierte er so, wie ein hochgezüchtetes Retortenwesen seiner Art zu reagieren pflegte.
Sein genetisch modifiziertes Gehirn war das eines Supermutanten normaler Zufallsabstammung, nur mit dem Unterschied, dass hochqualifizierte Wissenschaftler die Psi-Gaben der Zwangshypnose und Suggestion in ihm gezielt verankert hatten.
Noch waren die siebenunddreißig Klone der Oktober-Serie unerfahren in der Anwendung ihrer übergeordneten Kräfte, aber das würde sich schnell ändern. Der Verehrungswürdige hatte es verkündet.
Alpacu wirbelte seinen Körper herum. Im Bereich seines weit nach hinten ausladenden Schädels entstand ein Gefühl des Überdrucks. Er registrierte es mit wollüstigem Behagen, verriet es ihm doch, dass seine unheimlichen Kräfte spontan erwachten.
Alpacus Reflexe waren noch nicht trainiert. Dennoch erkannte er im Hintergrund des düsteren Ganges einen extrem schlanken, humanoiden Körper von 1,93 Metern Höhe.
Blütenweiße Haare bedeckten einen weit nach hinten ausladenden Schädel. Taubengraue Augen, die jetzt im Feuer innerer Abwehr aufzuleuchten schienen, kontrastierten zur gelblichen Gesichtshaut.
»Bruder ...!«
Octo-13 fuhr zusammen. Das Hochdruckgefühl in seinem Kopf verschwand augenblicklich.
Weiter hinten stand Octo-24. Alpacu erkannte und identifizierte den Bruder augenblicklich, obwohl jener keinerlei Erkennungssymbole auf seiner zartgelben Bordkombination trug.
Die siebenunddreißig Klone der Báalol-700-Serie glichen sich wie eineiige Zwillinge normalgeborener Zufallsformen, ohne jedoch deren Minimaldifferenzen in Psyche und Erscheinungsbild zu besitzen.
Die Siebenhunderter waren aus der gleichen, jedoch siebenunddreißigfach multiplizierten Ei-Konstruktion hervorgegangen, deren Genstruktur nach vielen Fehlschlägen endlich die erwünschten Werte ausgewiesen hatte.
Die extrakorporale Insemination des fertig gestellten Muttereis war ähnlich sorgsam überwacht worden. Zufallserscheinungen, die bei der Normalwerdung immer denkbar waren, hatte man bei dieser Art der künstlichen Befruchtung von vornherein ausgeschaltet.
Die Genstruktur in beiden Bio-Komponenten war nach dem von den Cantaro geforderten Programm genchirurgisch und durch Gen-Insertion ausgelegt worden. Unerwünschte Komponenten im Grund-Ei waren vorher durch die Gen-Delation beseitigt worden.
Die Báalol-700-Serie der Oktoberreihe hatte hochwertige Invitro-Klone mit stabiler Psi-Norm hervorgebracht. Es waren Lebewesen entstanden, die man bei einer Normalwerdung »Mutanten« genannt hätte.
Octo-13 begrüßte den Ankömmling mit nach vorn gerichteten Handflächen. Er ahnte nicht, dass er eine uralte Friedensgeste nachahmte.
»Ich entschuldige mich, Bruder«, sprach er mit wohltönender Stimme. »Mein Geist war abwesend. Habe ich dich psychisch verletzt?«
Octo-24 lächelte das Lächeln des Octo-13. Seine Gefühle waren exakt die gleichen wie die seines Mitgeklonten. Es gab auch im seelischen Bereich keine Unterschiede.
»Wie könntest du!«, behauptete der andere.
Ein Gefühl inniger Zuneigung durchströmte Alpacu. Niemals würden sich die Octos untereinander schädigen, kränken oder gar bekämpfen. Sie waren ein Körper und eine Seele in siebenunddreißigfacher Ausfertigung.
Octo-13 besaß keine telepathischen Fähigkeiten. Dennoch fühlte er, dass Nummer 24 nicht grundlos gekommen war.
Irgendwo im 250 Meter langen Rumpf der ANUBIS wurde das Geräusch anlaufender Maschinen hörbar. Es kamen einige Hyperemissionen durch, von denen die beiden Invitros aber nicht angegriffen wurden.
»Es gefällt mir nicht, diesen Schwingungen ausgeliefert zu sein«, meinte Octo-24 mit unvermittelt erwachender Aggressivität.
»Absolut nicht«, bekräftigte Alpacu, nicht weniger hochfahrend. Sie waren einer Meinung und eines Gefühls – selbstverständlich!
Er sah sich um und versuchte, das im Laufgang herrschende Dämmerlicht mit den Blicken zu durchdringen. Es gelang ihm nicht besser als einem anderen Lebewesen humanoider Art.
»Ich war auf der Suche nach Entarteten«, wechselte Octo-13 sprunghaft das Thema. Die vorangegangene Beschwerde des Bruders schien er vergessen zu haben.
»Wir haben sie gefunden«, fiel Octo-24 erregt ein. »Sie sind minderwertig. Der Verehrungswürdige hat sie als Gen-Müll bezeichnet.«
Bei der Nennung des Begriffs verneigten sich beide. Gleichzeitig erschien auf Alpacus Lippen das gleiche, mechanisch wirkende Lächeln, das sein Bruder bereits vor der Verneigung gezeigt hatte.
Ein Psychoanalytiker hätte es als Ausdruck einer im Geist aufkeimenden Gewaltvorstellung diagnostiziert.
»Unsere Brüder meinen, wir sollten sie wegen ihres ungebührlichen Verhaltens bestrafen. Einer von ihnen hat versucht, uns telepathisch zu belauschen. Die Kreaturen sind fehlkonstruierte Kämpfer-Monstren mit psionischen Teilfähigkeiten, die allerdings der Endüberprüfung nicht standhielten. Sie sind verdammt zum Vegetieren im Zwischenbereich.«
»Etwa auf der Zielwelt Mycon, die uns vorbehalten ist?«, fragte Octo-13 zurück. Sein ebenmäßiges Gesicht verzerrte sich in plötzlich aufbrandendem Hass.
»Richtig, dort soll der Gen-Müll abgeladen werden«, bestätigte der Bruder nicht weniger heftig. »Wir haben es soeben erst erfahren. Meinst du ebenfalls, wir könnten die Entarteten besiegen? In der Weise, wie wir Ilmarem besiegt haben?«
»Vernichtet haben!«, korrigierte Alpacu. »Ja, ich meine es ebenfalls. Es wäre klug, unsere Kräfte im Kollektiv zu üben. Wir werden die Minderwertigen gemeinsam zum Wahnsinn treiben und ihre Zellstruktur explodieren lassen.«
»Das gelingt nur bei der Blockbildung«, bestätigte Octo-24, um sinnend hinzuzufügen:
»Wenn wir gemeinsam sehr viele Unnütze zerstrahlt haben, wird es zukünftig vielleicht auch einem Bruder allein möglich sein. Unsere Macht könnte in sinnvoller Aufteilung erweitert werden.«
»An siebenunddreißig Orten zugleich«, begeisterte sich Octo-13. »Lass uns also beginnen, mit dem Müll zu experimentieren! Ist mit der Zustimmung des Verehrungswürdigen zu rechnen?«
Beide hoben lauschend die Köpfe. Vor ihnen glänzte der Bildschirm eines Monitors. Auf der ANUBIS konnte nichts unbeobachtet geschehen. Die Cantaro hatten dafür gute Gründe.
Der Bildschirm blieb dunkel. Die Tonträger des Monitors sprachen ebenfalls nicht an.
Da wussten die beiden Octos, dass der Verehrungswürdige nichts gegen ihre Pläne einzuwenden hatte. Andernfalls hätte er sich gemeldet.
Sie nickten sich zu, wandten sich um und schritten den schmalen Verbindungsflur hinunter. Ihr Gang war geschmeidig und aufrecht.
Keiner von ihnen kam auf die Idee, ein Befehlsempfänger oder Werkzeug zu sein. Sie hielten sich für Ausnahmegeschöpfe mit Sonderbefugnissen und besonderen Fähigkeiten.
Der Verehrungswürdige war für sie eine weit übergeordnete, götterähnliche Instanz, deren Beschlüsse unantastbar waren.
Sie erreichten einen runden Raum, in den vier Gänge mündeten. Im Hintergrund führte eine gewendelte Kunststofftreppe nach oben.
Dort, im oberen Rumpfteil des Schiffes, lag ihr Quartier.
Der Verehrungswürdige hatte ihnen selbstverständlich eine große, mit allem Komfort eingerichtete Gemeinschaftskabine zugewiesen – ein Zeichen seines Wohlwollens und seiner Anerkennung.
Zu einer anderen Definition waren die Bionten der Siebenhunderter-Klasse nicht fähig, zumal man ihnen nur einen Vergleichsfaktor bot.
Die missratenen Retortenwesen aus früheren Experimentalreihen hausten zusammengepfercht in den großen Laderäumen des Transporters.
Die dort herrschenden Zustände waren in jeder Beziehung chaotisch. Niemand griff ein, wenn sich die Missglückten gegenseitig bekämpften und umbrachten. Das Recht des Stärkeren triumphierte in allen Belangen.
Bei der robotgesteuerten Essensausgabe kam es ständig zu Gewalttaten. Die Benutzung der wenigen sanitären Einrichtungen war schon kurz nach dem Start von Aptulat zu einer Prestigefrage geworden.
Die stärksten und fähigsten Invitros beanspruchten alle Rechte für sich.
Bei diesen Vorgängen stellte sich sehr schnell heraus, welche Typ-Wesen trotz ihrer misslungenen Gen-Konstruktion noch einigermaßen verwertbar waren. Sie ahnten nicht, dass ihre Aktionen überwacht und mit kühler Nüchternheit ausgewertet wurden.
Die zirka sechstausend Kreaturen – man wusste nicht genau, wie viele man wirklich an Bord genommen hatte – waren ursprünglich mit dem Ziel gezüchtet worden, aus ihnen eine mit übersinnlichen Psi-Gaben ausgerüstete Spezialarmee zu machen.
Das Gebot des cantarischen Supremkommandos, funktionierende Mutanten mit differenzierten Fähigkeiten zu klonen, hatte von den Spezialisten des Gen-Planeten Aptulat lange Zeit nicht erfüllt werden können.
Es hatte sich als ungeheuer schwierig erwiesen, positive Natur-Mutanten nachzuahmen und gleichwertige Ebenbilder in der Retorte zu erzeugen.
Man hatte anfänglich auf alle möglichen Völker der Milchstraße zurückgegriffen, auf Wesen, deren DNS-Kode bereits eine Fähigkeit bot, die man als »übersinnlich« bezeichnen konnte.
Erst als man Naturmutanten aus dem Volk der Antis verwendete, hatte man erste Erfolge erzielen können. In den Vertretern des berüchtigten Báalol-Kultes hatte man Erbsubstanzen von hohem Modifikationswert gefunden.
Dennoch hatten die vielen Versuchsreihen nicht den Wünschen der Auftraggeber entsprochen. Es waren Kreaturen entstanden, die dem Ziel mehr schaden als nützen konnten.
Alle aber hatten sie bestimmte paranormale Fähigkeiten in allerdings verstümmelter Form mitbekommen.
Und diese Fragmente setzten die Fehlgeklonten nun gegeneinander ein – ungehemmt und mit bestialisch anmutender Vehemenz.
Octo-13 und 24 schritten mit gleichbleibendem Tempo die Wendeltreppe hinauf. Sie zeigten keine Ermüdungserscheinungen.
Ihr Intellekt war zweckbestimmt ausgelegt. Sie sollten im Interesse der galaktischen Machtpyramide kämpfen, nicht aber über Dinge nachdenken, die sie nicht zu interessieren hatten.
Deshalb wunderten sie sich auch nicht, dass nirgends ein Antigravlift oder ein mechanisch betriebener Aufzug vorhanden war. Sie hatten etwa hundert Meter nach oben zu steigen, und dabei blieb es.
Ihre paranormalen Fähigkeiten wussten sie gegenseitig schon ausreichend gut einzuschätzen. Sie waren alle ungemein fähige Hypnos und Suggestoren.
Im Blockverbund konnten sie andere Lebewesen zum Irrsinn treiben, indem sie Wahnsinnsimpulse hoher Intensität ausstrahlten.
Noch ahnten sie nicht, dass sie Kreaturen nachahmten, die man in der Milchstraße als Blitzer kennengelernt hatte.
Ihre Fähigkeit, im Kollektivverbund irrsinnig gewordene Wesen anschließend in einer Zellexplosion vergehen zu lassen, hatten sie schon erprobt.
Sie hatten Personen »gezündet« und es als großen Erfolg gewertet. Jemand, den sie gottähnlich verehrten, wusste es jedoch besser!
Der cantarische Stratege Peeroush rechnete mit einer wesentlich höheren Vernichtungskapazität. Die 37 Báalol-Klone aus der Oktober-Serie sollten laut Gen-Bauplan demnächst fähig sein, die Besatzungen von großen Raumschiffen zu zünden – sogar mehrere auf einmal.
Bis dahin aber war der Weg noch weit. Die Weißschöpfe hatten noch viel zu lernen und zu trainieren. Die Gelegenheit dazu musste ihnen gegeben werden!
Tentras hatte sich vor zehn Minuten entschlossen, Peeroush per Intern-Visiphon anzurufen.
Der cantarische Stratege war bereits auf dem Gen-Planeten Aptulat der absolute Herr gewesen. Nach seiner Ankunft auf der ANUBIS hatten sich die Machtverhältnisse nur unwesentlich geändert. Jetzt war er auf dem Raumtransporter der cantarischen Aktäon-Klasse der Herrscher über Leben und Tod.
Tentras war an Bord das einzige natürlich entstandene und nichtgeklonte Lebewesen.
Er entstammte dem Volk der Aras. Wie viele seiner Artgenossen hatte er sich schon vor Jahrzehnten von seinen eigentlichen Aufgaben als Galaktischer Mediziner befreien lassen, um sich fortan nur noch der hohen Kunst der Gen-Manipulation zu widmen.
Darin hatte er es zu einer gewissen Meisterschaft gebracht, die ihm schließlich zu einer Sonderstellung verholfen hatte.