Nr. 1499
Das Mondgehirn erwacht
Der letzte Tag der Apokalypse – die Geburt einer neuen Ära
von Ernst Vlcek
Seit Perry Rhodan mit den Teilnehmern der Tarkan-Expedition zurückgekehrt ist, sich einen Weg in die abgeschottete Milchstraße gebahnt hat und zu den galaktischen Widerstandskämpfern gestoßen ist, hat sich vieles ereignet – Positives und Negatives. Es gab für die Sache der Freiheit sowohl Erfolge als auch Rückschläge zu verzeichnen.
Dann, am 15. Mai des Jahres 1147 NGZ, startet das »Unternehmen Exitus«. Der Kampf entbrennt, bei dem es für die Freiheitskämpfer um alles geht!
Als die Schlacht geschlagen ist, zeigt es sich, was kluge Planung, technische Überraschungen und eine hohe Kampfmoral bewirken können. Der übermächtige Gegner, der alle Sternenvölker der Milchstraße fest im Griff zu haben schien, muss aufgeben.
Um diesen Sieg aber umfassend zu machen und seine Ergebnisse zu sichern, gilt es für Perry Rhodan, eine riskante Konfrontation mit seinem Erzfeind zu überstehen.
Selbst Rhodans Tod muss in Kauf genommen werden, wenn damit das Schicksal der Herren der Straßen besiegelt werden kann. Denn nur so kann der letzte Tag der Apokalypse enden und eine neue Zeit beginnen.
Diese neue Zeit bahnt sich an, als DAS MONDGEHIRN ERWACHT ...
Perry Rhodan – Der Terraner spürt den Hauch der Ewigkeit.
Atlan – Der Arkonide besucht das Mondgehirn.
Julian Tifflor – Er leistet den Träumern Erste Hilfe.
Reginald Bull – Er führt einen Phantomkampf.
Eirene – Rhodans Tochter entdeckt die Faszination des Fremdartigen.
Willom – Ein Nakk mit ausgeprägtem Spieltrieb.
Er stand am Beginn eines langen, schlauchartigen Tunnels. Der Tunnel erstreckte sich vor ihm in schnurgerader Richtung. An seinem Ende leuchtete ein Licht, und hinter ihm war das Nichts.
Die gewölbten Wände waren wallender Nebel, wie aus komprimiertem Rauch marmoriert. Dennoch hatten sie ausreichend Festigkeit, ihn zu tragen; der Boden unter den Sohlen seiner Stiefel bot sicheren Halt und war elastisch.
Ihn lockte das Licht am fernen Ende.
Er setzte sich in Bewegung und ging festen Schrittes darauf zu. Aber wie schnell er auch ging, er kam dem Licht nicht näher. Es schien sich mit jedem Schritt, den er machte, um die Distanz, die er zurücklegte, wieder von ihm zu entfernen.
Und dabei wäre er so gerne in das Licht eingegangen!
Er wusste, dass es die Ewigkeit war. Wenn er das Licht erreichte, dann wäre dies ein Neubeginn, und alle Sorgen und Mühen hätten ein Ende.
Und während er so auf das Licht zustrebte, ohne ihm wirklich näher zu kommen, begannen die Wände des Tunnels zu leben. Sie zeigten Szenen aus seinem langen, ausgefüllten und ereignisreichen Leben. Doch geschah dies in so rasender Abfolge, dass er die Bilder kaum verarbeiten konnte. Es waren tausend Momentaufnahmen in der Sekunde oder mehr.
Er durcheilte die Stationen seines Lebens gewissermaßen in Lichtschnelle. Von seiner Geburt bis zu ...
... bis zu meinem Tod?, fragte er sich. Ist das Ewigkeitslicht da vorne das Tor zum Leben danach?
Das Ende von etwas und der Beginn von etwas anderem?
Ihn schwindelte, denn der Strudel der Zeit schleuderte ihn in ferne Vergangenheit und von dort mit unvorstellbarem Tempo durch die Jahrhunderte und Jahrtausende.
Die ersten fünfunddreißig Jahre: Vom Schritt ins Leben bis zum Sprung ins All, der den Sturm auf die Galaxis einleitete.
2103 der alten Zeitrechnung: Der Empfang des Zellaktivators.
Und tausend Jahre später: Private Schicksalsschläge, Verlust von Frau und Tochter.
Und nach noch nicht ganz zweitausend Jahren: Der Abschied von vielen guten Freunden und Kampfgefährten, Mitstreitern wie ... Keine Zeit, die vielen Namen zu memorieren, es ging alles viel zu schnell!
Aber dann wurde das Tempo des Szenenablaufs auf einmal gebremst. Unwillkürlich stockte auch ihm der Schritt. Denn aus den Nebelwänden des Tunnels traten Schatten. Die Schatten wurden im Licht zu vertrauten Personen. Es waren jene Freunde und Kampfgefährten vergangener Tage, deren Abbilder gerade noch wie Phantome an seinem inneren Auge vorbeigerast waren – so schnell, dass nicht genügend Zeit geblieben war, ihnen ihre Namen zuzuordnen.
Er hatte mit ihrer Erscheinung lediglich assoziieren können, dass sie in ES aufgegangen waren. Doch nun lief die Vergangenheit auf einmal gemächlicher ab, und die guten Bekannten kamen zurück. Sie stellten sich in einer Reihe auf und standen entlang den Tunnelwänden Spalier, und sie winkten.
Ihm war seltsam zumute, so als nehme er eine Parade der Toten ab. Doch waren Kitai Ishibashi, André Noir, Ralf Marten, Betty Toufry und die anderen Altmutanten nicht tot. Sie lebten in ES weiter. Und sie lächelten ihm wissend zu und winkten.
Winkten sie ihn zu sich? Natürlich, anders war ihre Gestik gar nicht zu verstehen. Und sie deuteten nach vorne, in Richtung des Lichtes, als wollten sie ihm den richtigen Weg in ihre Gemeinschaft weisen.
Er sah den Teleporter Tako Kakuta neben dem Späher-Mutanten Wuriu Sengu stehen. Auf diesen folgten der Telekinet Tama Yokida und der Frequenzseher Son Okura. Sie alle blieben stumm, gaben ihm lediglich durch Handzeichen zu verstehen, was er zu tun habe: Er müsse zuerst in das Licht eingehen, bevor er auf ihre Ebene gelangen könne. Er verstand.
Ribald Corello, das Multitalent, der verkrüppelte Mutant mit dem viel zu großen Kopf, war da. Ebenso sah er den Pseudo-Neandertaler Lord Zwiebus, der mit Balton Wyt, Merkosh, dem Gläsernen, dem Zentauren Takvorian und Tatcher a Hainu und Dalaimoc Rorvic im Jahre 3587 alter Zeitrechnung in ES aufgegangen war, um die Superintelligenz paramental zu stärken. Sie alle standen Spalier und noch viele mehr. Millionen und Milliarden Bewusstseine drängten sich in den hinteren Reihen. 20 Milliarden insgesamt – die gesamte Bevölkerung, die sich Jahre vor dem Opfergang der Mutanten, beim Rücksturz der Erde durch den so genannten Schlund, auf dem Planeten befunden hatte und von der Superintelligenz ES in deren Bewusstseinspool aufgenommen worden war.
Sie alle riefen, lockten ihn.
Komm zu uns! Dein Platz ist hier! Du hast den ersten Schritt getan, der zweite ist nur halb so schwer.
Was war geschehen, das die mit ES verschmolzenen Bewusstseine als »ersten Schritt« bezeichnen konnten? Er müsste doch eigentlich wissen, was passiert war. Aber sein Gedächtnis gab über kein entsprechendes Ereignis Auskunft. Er erinnerte sich an gar nichts. Er war jedoch bereit, den Rufern auf die nächsthöhere Daseinsebene zu folgen. In seinem Menschenleben hatte er alles getan und erreicht, was es zu tun und zu erreichen gab.
Jetzt war er reif für die Ewigkeit. Er hatte die Bewährungsprobe bestanden, nun sollte es ihm vergönnt sein, nach höheren Werten zu streben. Er hatte sich diese Gunst redlich verdient.
Weitere Personen wie die sechs Bewusstseine, die zusammen mit Kershyll Vanne ein Konzept gebildet hatten, bestätigten es ihm: Du gehörst zu uns.
Komm, komm, lockten sie.
Und er machte sich auf den Weg. Beschleunigte seinen Schritt. Wurde schneller und schneller. Bis er lief.
Aber noch immer kam er dem Licht nicht näher. Es war zum Verzweifeln. Er wollte sich den Bewusstseinen zuwenden, die ihn zu diesem letzten entscheidenden Schritt aufgestachelt hatten.
Doch sie waren fort. Sie hatten ihre Körperprojektionen zum Erlöschen gebracht und waren nicht mehr zu sehen. Um ihn herum hatten sich die Röhrenwände aus komprimiertem Nebel wieder geschlossen. Der Nebel verdichtete sich, wurde undurchdringlicher, auch dunkler. Das Nichts saß ihm im Nacken. Das verheißungsvolle Licht vor ihm, so relativ nahe und doch schier unerreichbar, schien seine Leuchtkraft ebenfalls allmählich zu verlieren.
Nein! Das durfte nicht geschehen.
Er lief noch schneller.
Auf einmal verlor er den Boden unter seinen Füßen. Mit jedem Schritt sank er tiefer.
Und das Licht vor ihm – das Tor zu ES – wurde schwächer. Und er war noch so weit davon entfernt. Keine Chance, es zu erreichen. Keine Chance für die Ewigkeit.
Aber er wollte unbedingt das Ziel erreichen. Alles in ihm verlangte danach, in ES aufzugehen, eins mit der Superintelligenz zu werden.
Doch nun verglomm der letzte Rest von Licht in der Ferne. Dunkelheit war um ihn. Das Nichts hatte über das Licht gesiegt und alles verschlungen. Quälende Leere war auch in seinem Geist.
Mit einem letzten wehmütigen Gedanken dachte er, dass er noch nicht reif für die Ewigkeit war. ES hatte ihn abgelehnt.
Was würde nun werden?
Er fiel und fiel und ...
... und schlug hart auf. Er öffnete die Augen. Und da war ein Licht. Und ein Schemen. Aber nicht das Licht. Zu grell. Zu wirklich. Blendend. Und der Schemen hatte keine Identität.
Er schloss die Augen sofort wieder.
Was für ein Traum!
Und davor?
Er sammelte seinen verwirrten Geist und versuchte sich zu erinnern.
Irgend etwas hatte ihm den Atem geraubt. Er hatte geglaubt, ersticken zu müssen. Seine letzte Erinnerung war, dass die aufkommende Ohnmacht ihn taumeln ließ und er sich an der Schleusenwand abzustützen versucht hatte. Und dann kam der wirre Traum – es konnte sich nur um einen Traum gehandelt haben, sagte er sich –, der Traum von den in ES aufgegangenen Mutanten und den anderen vielen Milliarden Bewusstseinen, die ihn auf eine Lichtquelle zugetrieben hatten.
Was für einen Streich hatte ihm da sein Unterbewusstsein gespielt? Sehnte er sich tief in seinem Innern gar danach, in ES aufzugehen? Vielleicht, aber darauf kam es nicht an.
Was war davor geschehen?
Die Schleusentür des Werftmoduls! Wie war er in sie gelangt? Ach ja, natürlich: Er war in der festen Absicht hergekommen, um ... – die Erinnerung fügte sich langsam und bruchstückhaft zusammen wie die Teile eines vom Zeitwind in alle Richtungen verwehten Puzzles – ... mit der alten Space-Jet SOF-Zero zu einer Welt zu fliegen. Allein. Zu einer Welt namens Palkaru. Aus welchem Grund?
Ager Catomen!
Als sei dies das Kodewort, der Schlüssel zu seinem Gedächtnis gewesen, brach die Erinnerung wie eine Flutwelle über ihn herein.
Er wollte nach Palkaru, um sich dort mit dem Herrn der Straßen zu treffen. Aber diesbezüglich hatte sein Gedächtnis eine Lücke. Was war auf Palkaru passiert? Wie war die Begegnung mit Ager Catomen ausgegangen? Er konnte dies nicht eruieren. Er erinnerte sich einfach nicht an dieses so wichtige Ereignis. Denn sein Gedächtnis gaukelte ihm vor, dass er, noch bevor er an Bord des Beibootes hatte gehen können, in der Hangarschleuse besinnungslos zusammengebrochen war! In diesem Fall hätte er jedoch Palkaru nie erreicht – und die Begegnung mit dem Herrn der Straßen hätte nicht stattgefunden ...
Und dann? Der Traum.
Dieser hatte sich nahtlos an die Realität angefügt und damit begonnen, dass er, als er mit Atlan in die Hangarschleuse trat, dort seinem Spiegelbild begegnete. Dieses erwies sich als ein exaktes Ebenbild von ihm und als überaus höflich.
»Tut mir leid, Perry, aber es muss sein ...«, hatte sich der andere Rhodan noch entschuldigt. Eine reine Höflichkeitsfloskel, ohne Spur von Bedauern.
Aber war dies auch die richtige Reihenfolge? Oder war es in Wirklichkeit nicht etwa so gewesen, dass er zuerst mit seinem Doppelgänger zusammentraf und dann erst die Besinnung verlor – von diesem betäubt wurde?
Er lag noch immer, so, wie er hingefallen war, zusammengekrümmt auf dem Boden der Schleusenkammer. Nur trug er keinen SERUN mehr. Taumelnd erhob er sich. Er atmete schwer. In seinen Atemwegen hatte sich ein seltsamer, leicht bitterer Geruch festgesetzt.
»Jetzt müsstest du aber allmählich wieder zu dir kommen, Perry«, hörte er Atlans Stimme von ganz nahe.
Immer noch leicht benommen, öffnete er die Augen zum zweiten Mal. Diesmal blendete ihn die Beleuchtung nicht mehr, und der vormals identitätslose Schemen bekam Atlans Gesicht.
»Was ist passiert?«, fragte Rhodan und rappelte sich hoch. Atlan stützte ihn dabei; der Gesichtsausdruck des Arkoniden wollte ihm gar nicht gefallen.
»Eine ganze Menge«, antwortete Atlan. »Aber bevor ich dich darüber informiere, sollten wir die Kommandozentrale aufsuchen. Die anderen möchten auch wissen, wie die Sache abgelaufen ist. Und ich möchte nicht alles zweimal erzählen müssen. Komm, gehen wir.«
Perry Rhodan wehrte Atlans helfende Hand ab und betätigte den Öffnungsmechanismus zum Hangar. Die Schleuse ging auf, und frische Luft strömte in die Kammer. Mit einem Blick stellte Rhodan fest, dass der Hangar leer war; von der SOF-Zero keine Spur. Er wandte sich mit einem fragenden Blick an Atlan, doch der wiederholte nur:
»Komm jetzt, Perry.«
Der Arkonide öffnete die andere Schleuse und trat in den menschenleeren Ringkorridor hinaus. Es herrschte eine unheimliche Stille, so als sei das ganze Schiff verwaist.
Irgend etwas stimmte da ganz und gar nicht. Und Atlan war das personifizierte schlechte Gewissen. Und überhaupt, was sollte diese Geheimnistuerei? Er war einige Zeit ohne Bewusstsein gewesen – für wie lange? Und die alte Space-Jet mit dem eingebauten DAVIP-AV war verschwunden.
Plötzlich überkam es ihn siedend heiß.
Er hielt Atlan am Arm zurück und sagte: »Eine Frage musst du mir jetzt beantworten, Atlan. Ich erinnere mich nicht daran. Hat das Treffen zwischen mir und dem Herrn der Straßen nicht stattgefunden? War ich nicht auf Palkaru?«
»Ja und nein«, antwortete Atlan ausweichend. »Das lässt sich nicht so einfach beantworten. Gedulde dich bitte noch ein wenig.«
Er hatte inzwischen seine lückenlose Erinnerung an alle davorliegenden Ereignisse zurückbekommen. Doch diese endete, als er mit Atlan auf dem Weg zur umgebauten SOF-Zero gewesen war. In der Schleusenkammer des Werftmoduls. Mit der Konfrontation seines Doppelgängers.
Und danach nichts. Lediglich ein Traum – ein Albtraum eigentlich.
Er war jetzt wieder bei völlig klarem Verstand. Er brauchte nur eins und eins zusammenzuzählen, um sich zusammenzureimen, was passiert sein könnte.
Sie erreichten den Antigravlift, traten in den Schacht und fuhren bis zur Kommandozentrale hoch.
Diese war voll besetzt. Eigentlich überbesetzt, denn neben den Diensthabenden war auch die halbe übrige Mannschaft versammelt.
Dazu kamen seine Frau Gesil, seine Tochter Eirene; January Khemo-Massai, Ali Ben Mahur, Aaron Silverman. Es herrschte eine seltsame, bedrückte Stimmung. Die Szenerie wirkte wie erstarrt, die Personen bewegten sich nur wie in Zeitlupe, aber nicht wirklich verlangsamt, sondern wie mit bleiernen Gliedern, so als hemme etwas ihre Bewegungsfähigkeit. Sie standen offenbar im Bann von irgend etwas, das sie förmlich lähmte.
Perry Rhodan trat in die Kommandozentrale seines Schiffes und sagte mit kalter, schneidender Stimme:
»Wie ich sehe, sind alle versammelt. Das trifft sich gut. Hören wir uns also an, was Atlan zu erzählen hat.«
Sie waren von seiner Stimme wie elektrisiert. Sie drehten sich, einer nach dem anderen, in seine Richtung und starrten ihn an wie ein Gespenst. Gesil mit Tränen in den Augen. Eirene mit großen Augen und offenem Mund. Norman Glass mit hektischen Gesichtsflecken, erblassend.
Khemo-Massai, Ben Mahur und Aaron Silverman, diesen Männern, die für den Start der Space-Jet verantwortlich waren, schenkte er besonderes Augenmerk. Aber sie waren nicht weniger überrascht als die anderen, wirkten wie vom Blitz getroffen.
Für einen Moment, der wie eine Ewigkeit dauerte, herrschte absolute Stille. Dann redeten auf einmal alle durcheinander, setzten sich in Bewegung und stürzten sich wie die wilde Horde auf ihn.
Aus dem Stimmengewirr konnte er eine Frage herausfiltern, die in allen möglichen Variationen auf ihn einstürmte:
»Perry, du lebst?«
*
Rhodan war verwirrt. Er war in Zorn und Wut in die Kommandozentrale gestürmt, um von den anderen Rechenschaft zu verlangen. Und nun dieser emotionale Empfang aus Unglauben und Erleichterung.
Selbst die drei von ihm verdächtigten Verantwortlichen für die SOF-Zero starrten ihn an wie einen Geist. Ihm wurde klar, dass es unter jenen, die sich in der Kommandozentrale aufhielten, keine Mitwisser an dem Komplott gegen ihn gab.
Er drehte sich nach Atlan um, der hinter ihm stand. Seinen Mund umspielte ein seltsames Lächeln.
Jetzt war Rhodan klar, dass Atlan die alleinige Verantwortung für das trug, was passiert war. Nur gegen den Arkoniden hatte sich sein Zorn zu richten. Perry Rhodan kreuzte den Blick mit ihm. Atlan lächelte immer noch – wissend, geradezu triumphierend, aber irgendwie auch wehmütig.
»Gib es zu, du ganz allein hast dieses Komplott ausgeheckt, Arkonide!«, sagte Rhodan Atlan auf den Kopf zu. »Du hast mich hinterhältig aus dem Verkehr gezogen, um mich an meinem Vorhaben zu hindern.«
»In der Tat – und ich habe richtig gehandelt«, sagte Atlan ruhig.
In seinem Gesicht war nun keine Spur mehr von Triumph zu lesen, allerdings auch kein Bedauern, dafür so etwas wie Trauer. Was für eine seltsame Mischung aus vorhandenen und fehlenden Emotionen für diese Situation, dachte Rhodan.