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Autorin und Verlag haben den Inhalt dieses Buches mit großer Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Für eventuelle Schäden an Mensch und Tier, die als Folge von Handlungen und/oder gefassten Beschlüssen aufgrund der gegebenen Informationen entstehen, kann dennoch keine Haftung übernommen werden.

Impressum:

Copyright © 2014 by Cadmos Verlag, Schwarzenbek

Gestaltung und Satz: Ravenstein, Verden

Lektorat der Originalausgabe: Dorothea von der Höh

Coverfoto: Marcus Stössinger (Fairy Floss‘ Blueberry Muffin)

Fotos im Innenteil: Julia Bettendorf, Dr. Janey Heine, Steffi Hindorf, Nicole Hollenstein, Silke Löffler, Lucie Martin, Julia März, Petra Meisel, Ulrike Pottrick, Sara Pufahl, Michaela Saiko, Markus Schmuck, Constance Schwertner, Doreen Stäbe-Unger, Marcus Stössinger, Sandy Travis, Claudia Weyer, Thorsten Wunsch

Konvertierung: S4Carlisle Publishing Services

Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische

Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten.

Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Verlag.

Printed in Germany

eISBN: 978-3-8404-2817-3

INHALT

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Vorwort

Aussies

Der erste Eindruck

Charakter und Wesen

Die Größenvarietäten

Der Miniature Australian Shepherd – Die Entstehung der Rasse

Standard Australian Shepherd und Mini Aussie – gemeinsame Wurzeln

Die kleinen Aussies

Einflussreiche Züchter

… im amerikanischen Raum

… im deutschsprachigen Raum

Australian Shepherd, Miniature Australian Shepherd oder Miniature American Shepherd?

Standards und Unterschiede

Allgemeines Erscheinungsbild

Fellfarben, Fehlfarben und Fehlzeichnungen

Welche Farben gibt es?

Fehlzeichnungen und Fehlfarben

Die Rute

Der Kopf

Die Ohren

Augen und Augenfarbe

Die Nase

Die Zähne

Hals und Körper

Die Gliedmaßen

Die Vorderhand

Die Hinterhand

Der Gang

Charakter und Wesen des Mini Aussies

Ein kleiner Hütehund

Der Mini Aussie im Umgang mit Menschen und anderen Tieren

Der Mini Aussie – ein Jäger?

Kreativ, clever und geschickt

Lachende Aussies

Anschaffung und Auswahl

Ist ein kleiner Aussie der richtige Hund für mich?

Zucht mit Herz und Verstand

Warum kein Welpe ohne Papiere?

Die Aufzucht

Beim Züchter

In der neuen Familie

Der Alltag mit dem Mini Aussie

Die Erziehung des Mini Aussies

Ein Mini Aussie braucht eine Aufgabe

Hüten

Treibball

Agility

Obedience

Discdogging (Hundefrisbee)

Trickdogging

Dogdancing

Rettungs- und Suchhundearbeit

Therapie- und Diensthundearbeit

Der Mini Aussie als Reitbegleithund

Die Fellpflege

Das gewünschte Erscheinungsbild

Rundumpflege „Do it yourself“

Worauf achten bei der Fütterung?

Artgerechte Ernährung

Obst und Gemüse

Diarrhö – Durchfall

Exsikkose – Austrocknung

Gesundheit

Rassetypische Krankheiten

Körper und Gelenke

Augen

Sonstige Krankheiten und Überempfindlichkeiten

Zum guten Schluss

Danke

Über den Autor

Zur weiteren Information

Nützliche Webadressen

Interessante Buchtipps

Abkürzungen

Vorwort

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Wieso ein Buch über den Miniature Australian Shepherd? Weil ich der Meinung bin, dass viele Bücher nur einen Teil des Ganzen betrachten. Ich möchte mich mit diesem Buch an interessierte Aussie-Fans und solche, die es noch werden wollen, wenden, die mehr über „ihre Rasse“ erfahren möchten und auch einmal über den Tellerrand – die Größe (!) – hinwegschauen.

Seit vielen Jahrhunderten „formt“ der Mensch seinen Begleiter Hund. Wir sollten nicht so verwegen sein zu behaupten, genau die richtige Größe für eine Rasse gefunden zu haben – die Größe ändert sich mit den Anforderungen und der Zeit. Ein großer Hund für großes Vieh – ein kleiner Hund, weil er leichter und agiler ist und unter Umständen besser in mein Leben passt. Und spätestens hier sollten wieder alle Aussie-Freunde einer Meinung sein: Nichts ist schöner, als möglichst viel Zeit mit seinem Aussie zu verbringen – und dazu muss er nun mal zu den Lebensumständen von Frauchen und Herrchen passen!

Noch eines in eigener Sache: Da wir hier unter Freunden sind und ein gemeinsames Interesse teilen, habe ich bewusst als Anrede das Du gewählt. Ich hoffe, das ist euch nicht zu persönlich – aber wir sind ja unter uns!

Im Folgenden sind offizielle Rassebeschreibungen/Rassestandards in Graublau gedruckt.

Aussies

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Aussies fallen den meisten Menschen als bunte, aufmerksame und quirlige Hunde mit hin und wieder stechend blauen oder gefleckten Augen auf. Vieles haben die Aussies gemeinsam, und dennoch sind sie alle verschieden!

Der erste Eindruck

Alle Aussies haben dieselben Wurzeln. Und ja – auch die ganz Kleinen dürfen sich nur „Aussie“ nennen, wenn 100 Prozent Australian Shepherd in den Linien ist.

Für den flüchtigen Betrachter ist sicher schon das Äußere ein Blickfang. Aussies sind kraftvolle Hunde mit wunderschönem buntem Fell, beständige und begeisterte Arbeiter und treue Begleiter und Beschützer. Vielen Menschen bleiben besonders die oft sehr auffälligen Augen der Aussies in Erinnerung – zum einen entgeht dem wachen Blick nur sehr selten etwas und zum anderen sind die Augen häufig gesprenkelt oder völlig blau. Gerade nicht merlefarbene Aussies mit einem oder gar völlig blauen Augen stechen hier sehr heraus. Die Halter müssen allerdings mit der Frage leben, was denn da „außer Husky noch drinsteckt". Bei den kleinen Vertretern der Rasse kommt noch der lebenslange Niedlichkeitsfaktor hinzu, der dazu führt, dass auch erwachsene Hunde von vielen Menschen als Welpen angesehen werden.

Ein Aussie folgt seinen Besitzern am liebsten auf Schritt und Tritt, wie ein kleiner Schatten. Die ausgesprochen intelligenten Hunde wollen immer mit dabei sein und etwas tun. Bei vielen Gelegenheiten schauen die wachen Augen, als wollten sie die Gedanken ihrer Menschen lesen: „Was kann ich tun, um zu helfen? Wäsche in die Maschine, Geschirr in der Spüle vorreinigen, Blumen pflanzen oder Ölwechsel – kein Problem!“

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Aussie-Liebe (Foto: Fairy Floss Aussies)

Charakter und Wesen

Die bestechendste Eigenschaft, die einen Aussie gleich welcher Größe ausmacht, ist seine Wesensstärke! Ein gut geprägter Aussie ist weder aggressiv noch ängstlich.

Zwar gefallen diese Hunde gern, jedoch nicht um jeden Preis. Sie wägen ab und treffen unter Umständen auch sehr schnell selbst Entscheidungen. Man sollte nie vergessen, dass diese Rasse für die Arbeit gezüchtet wurde. Im Gegensatz zu den meist sehr sensiblen Border Collies hat der Aussie kein Problem damit, Großvieh durch einen herzhaften Biss in die Fessel zur Bewegung zu motivieren oder auch seine Herde vor Gefahren und Fremden zu schützen.

Aussies sind laut Standard Fremden gegenüber eher reserviert. Dies ist jedoch sehr typabhängig; keinesfalls dürfen sie sich scheu zeigen. Auch können sich Aussies unter Umständen sehr territorial verhalten.

Aussies müssen eine Aufgabe im Alltag haben. Die enthusiastischen Arbeiter sind nur ungern längere Zeit beschäftigungslos allein zu Hause. Ein gelangweilter Aussie wird sich selbst eine Aufgabe suchen, und diese kann dann sehr zum Missfallen der Besitzer sein. Die vielseitigen Hunde bleiben bis ins hohe Alter lernfähig und fordern ihre Halter. Die kleineren Aussies stehen ihren großen Geschwistern in puncto Agilität in keinster Weise nach, im Gegenteil! Die Kleinen sind aufgrund ihres leichteren Körperbaus meist agiler und flinker als die Großen.

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Den Aussie gibt es in verschiedenen Größen, aber im Charakter unterscheiden sie sich nicht. (Foto: S. Hindorf)

Die Größenvarietäten

Aussies wurden schon immer in unterschiedlichen Größen gezüchtet. Die Größe des „Arbeitstieres" Aussie war in den Anfängen der Rasse niemals ein entscheidendes Kriterium für die Zuchtauswahl. Raue Zeiten der Cowboys und Farmer prägten einen körperlich und geistig robusten Arbeitshund. Erst mit den Rassestandards sind auch Größen festgelegt worden:

     
25–36 cm Toy Australian Shepherd
36–46 cm Miniature Australian Shepherd/Miniature American Shepherd
46–52 cm Australian-Shepherd-Hündinnen (Standard)
51–58 cm Australian-Shepherd-Rüden (Standard)
     

Auf sogenannte „Teacup“-(Teetassen-)Züchtungen gehe ich im Weiteren nicht detaillierter ein. Es gibt in den USA Züchter, die auch noch Größen unter 25 Zentimetern anstreben. Diese Zwergzüchtungen haben jedoch, abgesehen von der Fellfarbe, nicht mehr viel mit einem Aussie gemein.

Beim Miniature Australian Shepherd liegt die bevorzugte Größe zwischen 36 und 46 Zentimetern. Die Qualität des Hundes hat jedoch vor kleinen Abweichungen in der Größe Vorrang – so kann ein körperlich herausragender Mini Aussie durchaus auch einmal 48 Zentimeter groß sein! Die Körperlänge (vom Brustbein bis zum Sitzbein) ist etwas größer als die Widerristhöhe. Das ideale Längen-/Höhenverhältnis liegt bei 5 : 4.

FEHLER:

Zu kleine Aussies mit weniger als 36 Zentimetern Schulterhöhe entsprechen nicht dem Mini-Aussie-Standard. Diese Aussies fallen in die Größenrichtlinien für Toy Aussies.

Der Miniature Australian Shepherd –
Die Entstehung der Rasse

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Ob man ihn nun Miniature Australian Shepherd oder Miniature American Shepherd nennt: Fest steht, dass der Mini Aussie aus dem Standard Australian Shepherd hervorgegangen ist.

Standard Australian Shepherd und Mini Aussie – gemeinsame Wurzeln

Die Geschichte des Miniature Australian Shepherds, des Miniature American Shepherds und des Toy Australian Shepherds begann mit dem Standard Australian Shepherd. Über den Ursprung der Aussies gibt es unterschiedliche Theorien und Geschichten.

Seit mehreren Tausend Jahren nutzen Menschen Hunde zum Hüten und Bewachen ihrer Herden. Wahrscheinlich begann die Geschichte des Aussies um 1700 in Spanien und Frankreich, wo die Basken ihre Schafe mithilfe ihrer Hunde hüteten. Mit dem Export der Schafe nach Australien gingen auch manche Basken mit ihren Hunden auf die Reise. Im späten 18. Jahrhundert, als Rancher Schafe aus Australien nach Nordamerika importierten, kamen neben den Schafen (Australian Sheeps) auch deren Hirten mit ihren Hunden. Die herausragenden vierbeinigen Arbeiter beeindruckten die amerikanischen Farmer, die sie aufgrund der vorherrschenden Bluemerle-Zeichnung „little blue dogs“ – kleine blaue Hunde – nannten und mit ihren eigenen Hunden verpaarten.

Eine weitere Theorie geht davon aus, dass sich der Australian Shepherd aus dem English Shepherd entwickelte, der um 1700 mit den britischen Immigranten nach Nordamerika kam. Der ursprüngliche English Shepherd, der noch als Rasse existiert, hat große Ähnlichkeit mit dem heutigen Australian Shepherd. Die Vertreter dieser Theorie gehen davon aus, dass die ursprüngliche Rasse mit verschiedenen Hütehunden gekreuzt wurde, was dann letztlich zum Aussie führte.

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Beim Hüten einer Schafherde ist ein Arbeitsaussie in seinem Element. (Foto: J. Bettendorf)

Eines ist jedoch sicher: Der Aussie ist „made in America“. Daher ist auch der nun für die Mini Aussies vom MASCUSA (Miniature American Shepherd Club of the United States of America) unter dem AKC FSS eingetragene Name „Miniature American Shepherd“ nicht schlecht gewählt. In die Kategorie Foundation Stock Service werden Hunderassen einsortiert, die der American Kennel Club im Hinblick auf eine mögliche Anerkennung führt.

Der „amerikanische Aussie“ entwickelte sich anfangs hauptsächlich im Westen von Amerika, wo die Farmer sehr eng mit ihrem Vieh und den Hunden verbunden lebten. Siedler, die in den Westen auswanderten, nutzten ihre Hunde, um die Herden in den Bergen und den Prärien zusammenzuhalten. Zu dieser Zeit waren die meisten dieser „Hüter“ bluemerle und sahen schon sehr nach Aussie aus, wie man auf Bildern aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert sehen kann. Um diese Zeit erkannten die Farmer auch endgültig die Stärken ihrer Hunde: entschlossen genug, um Hab und Gut zu schützen, geduldig genug, das Vieh über große Distanzen zu hüten, und der Familie ein Freund in schweren Zeiten.