cover

Alle Rechte, einschließlich das der vollständigen oder auszugsweisen Vervielfältigung, des Ab- oder Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten und bedürfen in jedem Fall der Zustimmung des Verlages.

Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer.

Saskia Walker

Pearls of Passion: Haltlos

Roman

Übersetzung aus dem Amerikanischen von

Ivonne Senn

MIRA® TASCHENBUCH

Band 55678

MIRA® TASCHENBÜCHER

erscheinen in der Harlequin Enterprises GmbH,

Valentinskamp 24, 20354 Hamburg

Geschäftsführer: Thomas Beckmann

Copyright © 2012 by MIRA Taschenbuch

in der Harlequin Enterprises GmbH

Titel der nordamerikanischen Originalausgabe:

Going Down

Copyright © 2012 by Saskia Walker

erschienen bei: Spice Briefs

Published by arrangement with

HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l

Konzeption/Reihengestaltung: fredebold&partner gmbh, Köln

Covergestaltung: Deborah Kuschel (Art Director), Marina Grothues (Foto), Hamburg

Redaktion: Bettina Lahrs

Titelabbildung: Harlequin Books S.A.

Autorenfoto: © by Harlequin Enterprises S.A., Schweiz

ISBN epub 978-3-86278-811-8

www.mira-taschenbuch.de

eBook-Herstellung und Auslieferung:

readbox publishing, Dortmund

www.readbox.net

Werden Sie Fan von MIRA Taschenbuch auf Facebook!

“Was soll’s. Ich stehe auf Herausforderungen”, murmelte ich vor mich hin, als ich den antiquierten Aufzug zu meiner neuen Bleibe betrat. Die protzige schmiedeeiserne Konstruktion war das Komplizierteste, was ich je gesehen hatte.

Als ich am Vorabend hier angekommen war, hatte ich die Treppen genommen und mein Gepäck vom Concierge in den Aufzug stellen lassen. Ich hatte einen klaren Kopf bekommen wollen und bewunderte während des Aufstiegs in den vierten Stock die Eleganz des alten Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert, das im 15. Arrondissement in Paris stand. Für meinen sechsmonatigen Aufenthalt in der Stadt hatte man mir hier eine kleine Wohnung zugeteilt.

Der Fahrstuhl befand sich in der Mitte des Gebäudes. Die wesentlich robuster aussehenden Marmorstufen wanden sich um ihn herum. Vom vierten Stock aus hatte ich in den Fahrstuhlschacht geschaut und gesehen, wie der alte Lift sich seinen Weg nach oben erkämpfte. So einschüchternd er war, so wunderschön war er auch mit seinem schwarzen Eisen und dem Jugendstildesign. Doch die ganzen filigranen Verzierungen konnten mich nicht davon ablenken, dass der Boden aus kaum mehr als einer Metallplatte bestand und dass man zu allen Seiten die Kabelstränge und die Wände des Aufzugsschachts sehen konnte.

Heute Morgen trug ich ein Businesskostüm und Pumps und nahm an, dass ich für den Weg nach unten besser den Lift nutzen sollte. Die Frage war nur, wie er funktionierte. Ich beugte mich über das Metallgitter und schaute in den Schacht. Der Fahrstuhl stand zwei Etagen unter mir.

“Wollen Sie nach unten?”

Ich zuckte erschrocken zusammen und drehte mich zu dem Mann um, der mich angesprochen hatte.

Ich wusste nicht, was mich mehr überraschte, dass ich sein Kommen nicht bemerkt hatte oder dass er mich automatisch auf Englisch ansprach. Denn er war eindeutig Franzose.

Franzose und umwerfend.

Ganz in Schwarz gekleidet – ein Hemd, dessen oberster Knopf offen stand, Jeans, Lederjacke –, beobachtete er mich aus blauen Augen, die in starkem Kontrast zu seiner getönten Haut standen. Sein schwarzes Haar war raspelkurz geschnitten, der kantige Kiefer, die hohen Wangenknochen und die ausgeprägte Stirn gaben ihm ein unverwechselbares Aussehen. Obwohl ich meine höchsten High Heels trug, überragte er mich. Er musste ein Nachbar sein. Vielleicht war er gerade auf dem Weg die Treppe hinunter gewesen, als er mich gesehen hatte. Ich strich meinen Rock glatt und war mir bewusst, dass ich ihm vermutlich einen schönen Ausblick geboten hatte, als ich mich über das Geländer gelehnt hatte.

Er zeigte auf die Türen des Fahrstuhls. “Der Käfig stört Sie ein wenig, nicht wahr?”

Der Käfig. Was für eine faszinierende Bezeichnung für den Lift – und so passend. “Nein, überhaupt nicht”, flunkerte ich. “Ich finde ihn wunderschön. Leider weiß ich nur nicht, wie man ihn bedient.”

“Erlauben Sie mir, dass ich es Ihnen demonstriere.”

Er legte eine Hand kurz ermutigend auf meinen Rücken. Die Berührung kribbelte am ganzen Körper. Der Mann drückte den Fahrstuhlknopf. Er war rund, aus Elfenbein und in glänzendes Messing gefasst. Mit einem vernehmlichen Knacken spannten sich die Fahrstuhlkabel an und der Mechanismus erwachte summend zum Leben. Bald darauf kam der Käfig in Sicht.

“Einige der Bewohner des Hauses vermeiden, ihn zu benutzen, aber er ist eigentlich recht sicher und vor allem wunderschön.” Der verführerische Unterton in seiner Stimme stellte sicher, dass ich ihm meine volle Aufmerksamkeit widmete.

“Ja, er ist wirklich ein kleines Kunstwerk.”

Er bedachte mich mit einem anerkennenden Blick.

Nachdem der Fahrstuhl seine Halteposition erreicht hatte, löste der Fremde die äußeren und inneren Gittertüren und rollte sie beiseite. Ich betrat den Käfig, wie er ihn genannt hatte, und er schloss die Türen hinter uns. Das Klappern von Metall, der resolute Klang des inneren Schlosses gaben einem wirklich das Gefühl, in einem Käfig eingesperrt zu sein, wäre da nicht das Licht, das durch die Ritzen im Fußboden geleuchtet hätte. Der Fremde drückte den Knopf fürs Erdgeschoss, und der Fahrstuhl machte sich rumpelnd auf den Weg. Adrenalin schoss durch meinen Körper, und ich schwankte leicht auf meinen hohen Absätzen.

Mein Begleiter drehte sich zu mir um. Ein sinnliches Lächeln umspielte seine Lippen, als er seinen Blick langsam und anerkennend über meinen Körper gleiten ließ. Ich fühlte mich vollkommen nackt. So intensiv hatte mich noch niemand gemustert. Er starrte mich nicht wirklich an. Es war mehr, als könnte er meine Maße erfassen, indem er mich so anschaute. Eine Hand hatte er auf der dekorativen Metallspule liegen, die andere ruhte auf seiner Hüfte. Seine Pose war selbstsicher, doch so träge sie auch wirkte, sah er gleichzeitig aus, als wäre er jederzeit zum Angriff bereit. Was war schlimmer – sein forschender Blick oder die Tatsache, dass ich durch die Ritzen im Fußboden des Fahrstuhls in den Schacht hinunterschauen konnte? Während der Fahrt fühlte ich mich, als hinge ich in mehr als einer Weise über einem gähnenden Abgrund.

Als der Fremde mir in die Augen schaute, zuckte es um seine Mundwinkel. Hatte ich seinen Test bestanden? Ich nahm meine Laptoptasche in die andere Hand und versuchte, meine Unsicherheit beiseitezuschieben. Das war nicht leicht, und meine Kleidung – die mir heute Morgen in der Wohnung noch so geschäftsmäßig und professionell erschienen war – schien sich jetzt viel zu eng und verführerisch um meine Kurven zu schmiegen. Das lag an der Art, wie er die Rundungen meiner Brüste und Hüften bewundert hatte. Beinahe, als hätte er mich berührt. Wie wäre es wohl, überlegte ich, wirklich von ihm berührt zu werden? Der Mann strahlte unglaublichen Sexappeal aus. Reiß dich zusammen, schalt ich mich beschämt. Ich lief Gefahr, mich zum Vollidioten zu machen. Das lag vielleicht an der Freiheit, in einer fremden, aufregenden Stadt zu sein. Oder vielleicht lag es auch einfach nur an meinem Begleiter.

“Ist das noch der Originalfahrstuhl?”, fragte ich in dem Versuch, die Spannung zu lösen, die sich in mir aufbaute.

“Ja. Er wurde 1899 gebaut und in den 1970ern hätte man ihn beinahe herausgerissen. Er sollte durch einen modernen Fahrstuhl ersetzt werden, aber zum Glück hat man das Vorhaben nie in die Tat umgesetzt. Es wäre eine Tragödie gewesen, diese Schönheit zu verlieren.”

Ein Mann, der die schönen Dinge im Leben zu schätzen wusste. Ich fragte mich, was es an meinem charmanten Nachbarn noch alles zu entdecken gab. Trotz der Tatsache, dass ich mit Diplomaten und Regierungsbeamten zusammenarbeitete, traf ich selten jemanden, der so faszinierend war.

Als der Fahrstuhl im Erdgeschoss zum Stehen kam, legte der Fremde eine Hand an den Riegel und hielt einen Moment inne. Er stand nahe bei mir, gefährlich nah. Ich konnte sein Aftershave riechen – ein scharfer, moschusartiger Duft, der meine Sinne bestürmte und in mir den Wunsch weckte, den Mann zu berühren.

“Sie wohnen unter mir”, sagte er.

Unter ihm. Warum musste ich bei den Worten sofort an Sex denken? Weil er so verdammt sexy war.

“Wenn ich zu laut Musik höre”, fuhr er fort, “sagen Sie mir bitte sofort Bescheid.” Er öffnete die Gitter.

Ich erinnerte mich daran, am Abend zuvor beim Einschlafen leise klassische Musik gehört zu haben, aber das hatte mich nicht gestört – ganz im Gegenteil. Die Musik war also aus seiner Wohnung gekommen. “Was ich gestern Abend gehört habe, hat mir gefallen”, sagte ich und trat aus dem Fahrstuhl in den Empfangsbereich des Hauses.

“Das freut mich. Ich bin Musikproduzent. Tagsüber arbeite ich in meinem Studio, aber manchmal bringe ich Demobänder mit nach Hause, um sie in einer anderen Umgebung anzuhören.” Er schloss die Gittertüren hinter uns. “Die Türen müssen richtig geschlossen werden, sonst reagiert der Fahrstuhl nicht, wenn man ihn anfordert.”

Gemeinsam durchquerten wir die Eingangshalle mit ihrem im Schachbrettmuster gefliesten Fußboden.

“Also werden Sie La Cage erneut betreten?”

Ein Lächeln schwebte um seinen attraktiven Mund, und seine Augen glitzerten. Die Frage klang sehr zweideutig, und das wusste er auch, dessen war ich mir sicher. In meinem Magen machte sich eine gewisse Aufregung breit, das Blut rauschte nur so durch meine Adern. “Oh ja. Ich habe die Fahrt sehr genossen. Vielen Dank.”

Ich schaute ihm in die Augen und lächelte ebenfalls leicht. Ich wollte ihn wissen lassen, dass ich interessiert war. Ich war Single und in Paris, natürlich hatte ich über die Möglichkeit nachgedacht, neue Leute kennenzulernen. Ich hatte jedoch angenommen, die Gelegenheit würde sich am ehesten über meine Arbeit ergeben.

Als wir das Gebäude verließen, salutierte der Concierge zum Gruß in seinem kleinen Büro aus polierter Eiche und Glas auf der rechten Seite der Eingangshalle.

“Darf ich Sie mit dem Auto zu ihrem Arbeitsplatz bringen?” Mein Begleiter zeigte mit dem Kinn auf einen schwarzen Mercedes, der am Bürgersteig parkte.

“Danke, aber ich bin mit einem Kollegen in der Metrostation verabredet.” Hätte ich ansonsten sein Angebot angenommen? Natürlich! Als ich ihm jetzt in die blauen Augen schaute, fragte ich mich, wie sich sein sinnlicher Mund wohl auf meinem anfühlen würde.

Au revoir, Jennifer.”

Mir stockte der Atem. In meinem Kopf läuteten sofort alle Alarmglocken. “Woher kennen Sie meinen Namen?”

“Ich bin nicht nur Ihr Nachbar, sondern auch Ihr Vermieter.” Er bot mir seine Hand. “Armand Lazare.”

Sein Händedruck war sehr kräftig, was gut war, denn meine Beine drohten unter mir nachzugeben, als er mich berührte. Dann führte er meine Hand an seine Lippen und setzte einen angedeuteten Kuss auf den Handrücken. Als er meine Hand wieder losließ, musste ich mich an der Marmorsäule am Fuße der Treppe festhalten, um mein Gleichgewicht wiederzufinden. Was für ein wunderbarer Auftakt für meinen Parisaufenthalt.

“Au revoir”, flüsterte ich und sah ihm nach, wie er über die Straße zu seinem Auto ging. Was für ein Mann. Sein Körper war schlank und fit mit breiten Schultern und schmalen Hüften. Ich riss mich zusammen und eilte so schnell ich konnte zur Metrostation, um ja nicht Gefahr zu laufen, dass er sich umdrehte und mich beim Gaffen ertappte.

Den ganzen Tag über musste ich immer wieder an diese Begegnung denken. Die Begegnung mit meinem Nachbarn in La Cage verfolgte mich auf ganz intime Weise.

Als ich in dieser Nacht in meinem Bett lag und die leisen Töne der Musik hörte, dachte ich an ihn und streichelte mich dabei zum Höhepunkt. Der leichte Rockbeat unter der klassischen Musik ging mir unter die Haut, erfüllte mich mit sinnlichen Gedanken. Ich sah mich selbst in dem Käfig, den Rücken gegen das Metallgitter gedrückt, seine Hände überall auf mir. Wollen Sie nach unten? Die Art, wie er das gesagt hatte, erweckte in mir das Bild, wie ich auf die Knie ging und seinen Gürtel öffnete, während er mich mit diesen eindringlichen Augen anschaute. Kurz bevor wir den Käfig verlassen hatten, war er so nah gewesen, dass ich sein Aftershave hatte riechen können. Doch ich wollte ihn noch näher. Ich schaute zur Decke, stellte mir vor, wie er über mir war, nackt und begierig und tief in mich hineinstoßend.

Im Takt der Musik fuhr ich mit meinen Fingern über meine geschwollene Klit, ließ meiner Fantasie freien Lauf und ließ Armand Lazare jede Zelle meines Körpers füllen, bevor ich endlich Erlösung fand.

Am folgenden Morgen kam Armand gerade die Treppe herunter, als ich meine Wohnungstür abschloss.

“Guten Morgen, Jennie.”

Bonjour Armand.” War es zu offensichtlich, dass ich mich über unser erneutes Zusammentreffen freute? Und wenn schon, es war mir egal.

Er zeigte auf den Fahrstuhl. “Sollen wir?”

Nachdem er die Türen hinter uns geschlossen hatte, drehte er sich zu mir um. Ich atmete tief durch und genoss das Gefühl, mit ihm allein in diesem engen Raum zusammen zu sein. Obwohl er sich nicht bewegte, erweckte er immer den Eindruck, als würde er auf und ab tigern. Das lag in seiner Natur.

Wir begannen unseren langsamen Abstieg.

“Gefällt Ihnen die Arbeit in der Botschaft?”

Seine Frage überrumpelte mich kurzfristig. Er wusste, was ich arbeitete. Vermutlich hatte er es von der Botschaft erfahren, als man die Wohnung für mich angemietet hatte. Ich stellte mir vor, was sie wohl gesagt hatten – weiblich, Single, Konferenz- und Eventorganisatorin. War er auch Single? Ich hatte ihn noch nicht mit einer Frau zusammen gesehen, aber das hieß gar nichts.

“Ja, es bringt viel Spaß, danke. Ich finde mich langsam ein. Der Aufzug dort ist allerdings nicht so schön wie dieser hier.”

Ich wollte über ihn sprechen, nicht über mich. War das zu offensichtlich?

“Es gibt nicht mehr viele von diesen alten Fahrstühlen.” Wie um seine Worte zu untermalen, strich er über eine Metallstrebe, was Sachen mit mir anstellte, die er hoffentlich nicht mitbekam. Zwischen meinen Oberschenkeln breitete sich Hitze aus.

“Als ich gestern Abend im Bett lag, habe ich ihre Musik gehört. Sie war wunderschön.”

Er nahm das Kompliment mit einem leichten Neigen des Kopfes an. Humor funkelte in seinen Augen auf. Ich hatte das Gefühl, als wüsste er, was ich getan hatte, während ich der Musik lauschte. Warum glaubte ich das? Weil ich wollte, dass er es wusste? Irgendetwas an diesem Mann machte mich wollüstig und schamlos. Ich wollte, dass der Abstand zwischen uns verschwand und er mich berührte.

“Leben Sie allein?”, fragte ich.

“Ja.” Ohne zögern.

Ich nickte. Unsere Blicke trafen sich. Wir umkreisten einander, das gegenseitige Interesse war unverkennbar. Als der Fahrstuhl abrupt anhielt, keuchte ich überrascht auf. Ich war so auf Armand fixiert gewesen, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass unsere Fahrt ihr Ende erreicht hatte. Er trat neben mich und hielt mich am Ellbogen fest, bis ich mein Gleichgewicht zurückhatte.

“Danke”, hauchte ich atemlos.

Am Empfang gab es einige Aufregung, offenbar traf eine Lieferung ein.

“Darf ich Sie heute zur Arbeit fahren?”, fragte er, bevor er mich losließ.

Erneut musste ich ablehnen. Mein Kollege war fest entschlossen, mich bis zum Ende der Woche durch die Metro zu geleiten.

Aber am Montag würde ich endlich Ja sagen können.

Als ich am folgenden Tag, einem Freitag, meine Wohnung verließ, nahm ich mir vor, Armand zu fragen, was ich an meinem ersten freien Wochenende in Paris unternehmen könnte.

Allerdings war er nirgendwo zu sehen. Ich wartete an meiner Tür, ließ mir extra viel Zeit, meine Schlüssel in der Handtasche zu verstauen. Er tauchte nicht auf. Ich schaute auf meine Uhr. Es war Viertel vor acht, genau wie an den bisherigen Tagen.

Ich lauerte erwartungsvoll am Fahrstuhl, doch er zeigte sich immer noch nicht. Dann fiel mir auf, dass der Lift auf meiner Etage stand, als wäre er dort extra für mich bereitgestellt worden. Ich schüttelte das komische Gefühl ab, das mich bei diesem Gedanken beschlich, und öffnete den äußeren Riegel. Dann stemmte ich die Rollgitter auf. Es war an der Zeit, dass ich das einmal alleine ausprobierte. Abends nahm ich immer die Treppe, um die Ereignisse des Tages auf dem Weg nach oben abzuschütteln, aber jetzt wollte ich nicht Treppensteigen.

Die Gitter waren schwerer, als ich erwartet hatte, aber nachdem die geölten Rollen einmal in Bewegung waren, ging es leichter. Natürlich war Armand wesentlich stärker als ich, deshalb sah es bei ihm immer so leicht aus. Nachdem ich das innere Gitter geschlossen hatte, fiel mir ein, dass ich so ja auch die Gelegenheit verpasst hatte, ihn nach einem Tipp für die kommenden Tage zu fragen. Vielleicht war er übers Wochenende verreist. Der Gedanke ließ mich erkennen, wie sehr ich seine Gesellschaft in den letzten Tagen genossen hatte. Es war so ein schöner Start in den Tag, mit meinem sexy Vermieter im La Cage eingesperrt zu sein.

Als der Lift sich langsam dem Erdgeschoss näherte, fühlte ich mich beinahe ein wenig verloren. Ich weiß, das war dumm, aber ich konnte nicht anders. Er war so aufregend. Ich fragte mich, woran das lag. Zum einen an seiner sexuellen Anziehungskraft, aber da war noch etwas anderes. Als ich so allein in dem Käfig stand, kam mir in den Sinn, dass sein ungewöhnliches Selbstbewusstsein ihn so attraktiv machte. Er war ein souveräner Mann mit einer gewissen natürlichen Autorität.

Ein Schauer lief mir über den Rücken; ein Schauer der Erregung. Wäre er als Liebhaber genauso?

Ja. Das wusste ich. Er wäre meisterhaft.

Ich streckte eine Hand nach einer Metallstrebe aus und hielt mich an ihr fest. Meine Sinne liefen Amok, allein diese Gedanken erregten mich. Ich schaute zur Treppe, während ich hinunterfuhr, und stellte mir vor, dass er sie hinunterging und mich dabei anschaute. Und obwohl er nicht da war, verfolgte mich seine Anwesenheit.

Als ich am Abend zu meinem Wohnhaus zurückkehrte, sah ich Armands Mercedes auf der anderen Straßenseite stehen. Das Fahrerfenster war heruntergelassen. Im Näherkommen stockte mir der Atem, denn ich sah seine Reflexion im Seitenspiegel. Er stieg aus dem Auto, warf seine Sonnenbrille auf den Sitz und schloss die Tür.

Ich schaute zu ihm, und er winkte und lächelte und kam dann über die Straße und war in dem Moment an meiner Seite, als ich die Vordertreppe zu unserem Haus erreicht hatte. Hatte er gewartet, gehofft, mich abfangen zu können? Diese Begegnung war kein Zufall, so viel stand fest.

“Guten Abend, Nachbarin aus dem vierten Stock”, sagte er.

“Guten Abend, Nachbar aus dem fünften Stock”, erwiderte ich.

Während wir nebeneinander die schwarz-weiß geflieste Halle durchquerten, bemerkte ich, dass mir das noch besser gefiel, als wenn wir uns heute früh getroffen hätten. Außerdem konnte ich ihn so noch wegen des Wochenendes fragen.

“Sollen wir gemeinsam La Cage besteigen?”

Lag es nur an seinem köstlichen französischen Akzent, dass dieser Vorschlag so unglaublich sexy klang, oder hatte er beabsichtigt, es wie den Auftakt zu etwas vollkommen anderem als einer gemeinsamen Liftfahrt klingen zu lassen? Der zweideutige Unterton in seinen Sätzen brachte mich jedes Mal, wenn wir die wenigen Minuten zusammen verbrachten, um den Verstand.

Ich nickte. “Auch wenn ich zugeben muss, dass ich es heute Morgen allein geschafft habe.”

Er hielt einen Moment inne, bevor er die Gitter schloss. “Sie allein in dem Käfig. Wie wunderschön Sie ausgesehen haben müssen. Wie ein exotischer Vogel.” Seine Augen schienen förmlich zu brennen. “Ich bedaure, dass ich das nicht gesehen habe.”

Ich konnte ihn nur sprachlos anstarren. Er hielt das hier wirklich für einen schönen Käfig, und ich befand mich darin. Das metallische Klirren, als er die Türen zusammenschob, schien jeden einzelnen meiner Nerven zum Surren zu bringen.

Er ließ sich Zeit, überprüfte die komplizierte Vorrichtung genau. Als die Türen gesichert waren, drückte er den Knopf für den fünften Stock. Dann lehnte er sich gegen das Gitter und verschränkte die Arme lose vor der Brust. Er schaute mich an, ein wenig wachsamer als sonst.

Er hatte nicht den Knopf für den vierten Stock – meinen Stock – gedrückt. Hatte er es vergessen oder absichtlich nicht getan, sodass ich meine Hand an ihm vorbei ausstrecken musste, um den Knopf selber zu betätigen? Er kam mir nicht wie jemand vor, der so etwas vergessen würde, aber vielleicht war er mit seinen Gedanken woanders? Mein Herz raste.

Der Kabelmechanismus surrte und setzte sich nach einer endlos erscheinenden Zeit in Bewegung. Immer noch hatte er den Knopf für meine Etage nicht gedrückt. Der einzige Knopf, der leuchtete, war der für sein Stockwerk. Wenn er es vergessen hatte, sähe ich wie der letzte Trottel aus, sobald wir an meiner Etage vorbeifuhren.

Die Spannung eskalierte.

“Oh”, sagte ich, als wäre es mir gerade erst aufgefallen. Ich griff an ihm vorbei, doch bevor ich den Knopf drücken konnte, legte er seine Hand darüber und hielt mich so auf.

“Ich dachte, Sie hätten Lust, mit in meine Wohnung zu kommen, etwas Wein zu trinken und ein wenig der Musik zu lauschen, die Ihnen so gut gefallen hat.” Er behielt die Hand über dem Knopf. Sein Blick war so verführerisch, dass kein Zweifel an seiner Intention blieb. Das hier war nicht nur ein einfacher Besuch unter Nachbarn.

So viel zu meinem Vorhaben, ihn nach ein paar Freizeitaktivitäten fürs Wochenende zu fragen. Er hatte mich auf ein viel schnelleres Gleis umgeleitet. Ich ließ meine Hand fallen und nickte. “Ja, das würde mir gefallen.”

Die Art, wie er die Kontrolle über den Abend übernommen hatte, erregte mich.

Den Rest des Weges legten wir schweigend zurück. Er strahlte wieder etwas Getriebenes aus. Meine Erwartung wuchs sekündlich.

“Ist Ihre die einzige Wohnung auf dieser Etage?”, fragte ich, als wir den Fahrstuhl verließen. Es gab nur eine Tür, die jedoch – anders als alle anderen in dem Haus – kein Namensschild trug.

“Ja. Das Gebäude gehörte meiner Großmutter, und als ich es erbte, baute ich diese Etage aus, um den großartigen Blick und das tolle Licht zu nutzen.”

Sobald er die Tür geöffnet hatte, sah ich, was er meinte. Obwohl wir in einem langen Flur standen, erfüllte das Licht, das durch die Glasfront am anderen Ende fiel, den Raum mit dem bernsteinfarbenen Schein der über der Skyline untergehenden Sonne.

“Kommen Sie bitte herein.”

Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich an der Tür gezögert hatte. Mein Magen zog sich zusammen. Erst hatte ich seinen Käfig betreten, jetzt betrat ich seine Höhle. Ich wollte es, aber die Angst vor dem Ungewissen hatte mich fest im Griff.

Er führte mich ins Wohnzimmer, und ich war sofort fasziniert von dem großzügigen Raum und dem atemberaubenden Ausblick. Die leicht getönten, vom Boden bis zur Decke reichenden Fensterscheiben gewährten einen unverbaubaren Blick über die Dächer der Stadt. Ich durchquerte das Zimmer, das mit schwarzen Lackschränken und niedrigen Ledersofas eingerichtet war, legte Laptoptasche und Mantel ab und trat ans Fenster.

Erst als ich das Klirren von Gläsern hörte, bemerkte ich, dass Armand mich allein gelassen hatte. Ich hörte, wie er etwas zu trinken einschenkte und dann die Stereoanlage anschaltete. Fusion Music erfüllte den Raum, orchestral, aber mit einem unterschwelligen Sambabeat. Ich drehte mich um, auf der Zunge einen Kommentar über den wunderschönen Ausblick, doch meine Worte entglitten mir, als ich das riesige gerahmte Foto an der Wand sah.

“Wow.” Ich hob meine Augenbrauen und starrte einfach nur das sehr freizügige Motiv an. Eine nackte Frau, stark angeleuchtet, sodass ihr Körper an einer Seite mit der Dunkelheit verschwamm. Sie hing an einem Seil von der Decke. Das Seil führte um ihre Handgelenke, dann kreuz und quer über ihren Oberkörper, ihre Taille und ihre Hüften. Die Art, wie das Seil angebracht war, betonte ihre nackten Brüste und die rasierte Muschi. Sie starrte mit feurigen, anklagenden Augen aus dem Bild. Dicke, stumpf abgeschnittene blondierte Haare verliehen ihr ein leicht punkiges Aussehen.

Armand sah mich an, als erwartete er, dass ich etwas sagte. Er hatte sein Jackett ausgezogen. “Kennst du Shibari?”

Ich schüttelte den Kopf.

“Das ist die Kunst der sinnlichen Fesselung. Findest du es abstoßend?”

In seinen Augen blitzte Humor auf.

Er wusste, dass es mich nicht abstieß. Er wusste genau, was es mich machte. Geil und mit jeder Minute geiler. Es war, als hätte er mich hierhergeführt und vor das Bild gestellt, um eine Reaktion von mir zu erhalten, und das war ihm gelungen. Zwischen meinen Beinen war ich schon ganz heiß und feucht, mein Körper zitterte vor Unsicherheit und Erwartung. Ich hatte gedacht, wir würden Wein trinken, uns unterhalten und Musik hören, eine Art langsames Vorspiel. Stattdessen fühlte ich mich mit einer Situation konfrontiert, die ich sowohl erregend als auch nervenaufreibend fand.

Als ich nichts sagte, kam er zu mir. Er legte einen Finger unter mein Kinn und hob mein Gesicht an. Er schaute mir in die Augen, als wollte er meine Seele erforschen.

Ich schluckte, zwang mich, mich angemessen zu benehmen. “Ist das Ihre Freundin?”

War das eine ungehörige Frage? Vielleicht, aber das dachte ich erst, nachdem sich sie schon gestellt hatte. Ich hatte meiner Sorge bezüglich der Territorialansprüche und dessen, was hier vor sich ging, Ausdruck verliehen.

“Deine Direktheit gefällt mir.” Wie selbstverständlich war er zum vertrauteren Du übergegangen.

Meine Direktheit war zwar eher meiner Tollpatschigkeit zu verdanken, aber das würde ich ihm nicht verraten.

“Sie ist eine Freundin”, fuhr er fort. “Wir waren mal ein Liebespaar, aber das ist schon lange her. Sie ist in die USA gezogen. Wir haben allerdings die gleichen Interessen, wie du siehst.” Sein Blick huschte zu dem Bild und zurück zu mir.

Das war deutlich. Seine Interessen waren Fesseln und Käfige. Ich zwang mich, erneut das Bild anzusehen. Armand hatte sie so gefesselt und dargestellt, das erkannte ich sofort.

“Es ist Kunst.” Sein Mund verzog sich zu einem provokativen Lächeln.

Es war Kunst, ja. Außerdem offen fetischistisch und erotisch, doch ich wollte nicht kleinlich sein … nicht, solange er mich auf diese Weise berührte. Außerdem faszinierte mich das Bild irgendwie.

Armand musterte mich, seine Finger strichen über meine Kehle. “Die menschliche Natur übt eine ungeheure Faszination auf mich aus. Manchmal sind wir so gierig, möchten schöne Dinge als unser Eigentum behalten, damit wir sie bewundern, in einen Käfig sperren können.”

Er war so nah, das ich mir sicher war, er würde mich gleich küssen.

“Von den schönsten Vögeln zu den seltensten, wildesten Tieren … und anderen Menschen.”

Seine Knöchel glitten über meine Brust, seine Berührung war vage und gleichzeitig verlockend. “Der Drang, das zu besitzen, was wir begehren, und sei es nur für einen flüchtigen Augenblick, ist sehr stark in uns.”

Seine Fingerspitzen, die mich durch den Stoff meiner Kleidung hindurch erkundeten, und seine philosophischen Ausführungen über Käfige und Besitztümer erregten mich. Der blonde Punk starrte mich über Armands Schulter hinweg mit diesen anklagenden Augen an. Ich wollte auch so zur Schau gestellt werden. Nackt und anstößig und hilflos – und so offensichtlich sein Spielzeug. Alles, was er übers Einsperren gesagt hatte, und das Geräusch der Metalltüren, die von ihm zusammengeschoben wurden, erfüllte meinen Geist.

Ich dachte, er würde mich küssen, aber obwohl er auf meine Lippen schaute, tat er es nicht. Stattdessen stellte er mir eine andere Frage, die ich nicht erwartet hatte.

“Warum bist du mit hier heraufgekommen, Jennie?” Seine Stimme klang ernst.

Mein Herz raste. “Weil du mich eingeladen hast.”

Er schüttelte den Kopf und schaute mir tief in die Augen. “Und der wirkliche Grund?”

Röte schoss mir in die Wangen. Ich wand mich unter seinem ernsten Tonfall, verlagerte das Gewicht von einem auf den anderen Fuß. Ich konnte nicht glauben, dass er von mir verlangte, es laut auszusprechen. Die Anziehung zwischen uns war da gewesen, aber diese plötzliche Befragung erweckte in mir das Gefühl, ungeschickt und viel zu offensichtlich gewesen zu sein.

“Du bist so schön, wenn du errötest.” Seine Miene wurde weicher. “Der Grund, warum du hier bist, ist, dass eine gewisse Neugierde zwischen uns besteht, n’est-ce pas?”

“Ja, das stimmt.” Es war schwer, meine Gedanken so offen auszusprechen. Aber der Rausch, den ich erlebte, nachdem ich es getan hatte, war ganz unglaublich. Es war befreiend, und nun, da es raus war, fühlte ich mich, als wenn wir uns auf die nächsthöhere Ebene begeben hätten.

“Hast du irgendetwas gesehen, was dich überrascht hat? Das Foto vielleicht?” Er ließ seine Hand unter mein Jackett gleiten und fuhr mit den Fingerknöcheln über die Knöpfe meiner Bluse, als wenn er sie darauf vorbereitete, gleich geöffnet zu werden.

“Ja, das hat mich überrascht.”

“Es hat diesen Effekt, aber sie war eine willige Sklavin, glaub mir.”

Darauf würde ich wetten. Ich senkte die Lider, weil ich seinem forschenden Blick nicht mehr standhalten konnte. Ich wollte es kaum glauben. Er berührte mich, stellte mir provokative Fragen, während wir hier in seinem Wohnzimmer mit den schwarzen Lackmöbeln standen, mit der blondierten Bondage-Queen, die uns zuschaute, und schaffte es, mir das Gefühl zu geben, ihr niemals ebenbürtig sein zu können. Eine willige Sklavin. Ich erkannte, wieso. Dieser Mann brachte mich zum Schmelzen, indem er mich einfach nur ansah. Eine Berührung von ihm hätte mich in eine Pfütze aus purer Lust zu seinen Füßen verwandelt. Aber ich fühlte mich auch unglaublich ungenügend und unbeholfen.

“Vielleicht sollte ich lieber gehen.” Ich drehte mich um und unterbrach so den Blickkontakt.

Armand hielt mich zurück, in dem er mir eine Hand auf die Schulter legte. Mit der anderen fasste er um mich herum und strich mir vom Schlüsselbein bis zur Taille. Die grobe, fordernde Natur seiner Berührung raubte mir den Atem. Ich schloss die Augen. Als ich laut stöhnte, zog er mich zu sich zurück. Mein Oberkörper ruhte an seiner kräftigen Brust.

“Willst du jetzt wirklich gehen, Jennie?” Seine Finger schoben meinen Kragen beiseite. Seine Lippen waren auf meinem Hals, auf meinem Schlüsselbein, verursachten mir ein Kribbeln. “Wenn du gehen willst, lasse ich dich gehen. Aber ich glaube nicht, dass du das wirklich willst.”

Ich hätte ihn aufhalten können, das machte er ganz deutlich, aber ich wollte nicht. Seine Hüften rieben sich langsam an meinen, und ich nahm den Rhythmus auf.

“Nein”, sagte ich atemlos. “Ich will nicht gehen. Ich bin nur …” Überwältigt.

Es fühlte sich gut an, und ich wollte keine Angst davor haben, es zu erkunden. Ich wollte diesen meisterhaften Mann kennenlernen, der mich innerhalb weniger Minuten mehrmals schockiert hatte.

Mit seinen Händen fest auf meinen Schultern drehte er mich herum und eroberte meinen Mund. Endlich. Sein Kuss ließ mich dahinschmelzen. Meine Lippen gaben nach, und seine Zunge glitt zwischen sie. Er verschlang mich, seine Zunge kostete meine Unterlippe, bevor sie in meine warme Mundhöhle vorstieß. Ich klammerte mich an seinem Hemd fest. Meine Pussy schmerzte, meine Klit pochte wie wild.

“Ich wollte dich in dem Moment, in dem ich dich das erste Mal gesehen habe”, flüsterte er und entzog sich mir. Seine Stimme war rau. Er zog mir das Jackett aus, ließ seine Finger dann in mein Haar gleiten und befreite es von der Spange, mit der es aufgesteckt war. Als es mir auf die Schultern fiel, murmelt er etwas auf Französisch.

Ich nickte. “Mir ging es genauso.”

Meine Worte schienen ihn anzustacheln, denn er fluchte auf Französisch. Seine Augen wurden dunkel, und seine Hände glitten zu meinem Rock. Ohne viel Federlesens schob er ihn mit einer groben Bewegung über meine Hüfte. Dann legte er seine Hände unter meinen Hintern, hob mich hoch und schlang meine Beine um seine Hüften. Ich war so erstaunt, dass ich die Arme um seinen Nacken legte und mich an ihm festklammerte. Einer meiner Schuhe fiel zu Boden. Einen Moment später folgte der andere. Die Position, in die er mich gebracht hatte, presste meine gespreizte Pussy gegen seine Erektion. Nicht in der Lage, meine Reaktion darauf zu unterdrücken, packte ich seine Schultern und wiegte meine Hüften, um mich an der harten Ausbuchtung zu reiben.

Er spannte den Kiefer an und trug mich mühelos zu dem langen Esstisch, der auf der anderen Seite der großen Lounge stand. Er setzte mich darauf ab und drückte meinen Oberkörper sanft mit einer Hand nach unten, bis ich flach lag. “Ich denke, dass wir erst ficken müssen, bevor wir spielen können.”

Ich bog meinen Rücken durch. Überwältigt.

Mit einem Handrücken bedeckte ich meine Augen und stöhnte laut ob seiner unverfrorenen Bemerkung. Er würde mich gleich hier und jetzt auf seinem Esszimmertisch nehmen.

Während ich mit zitternden Händen die Knöpfe meiner Bluse öffnete, zog er sein Hemd aus, und ich erhaschte den ersten Blick auf seinen Körper. So mühelos, wie er mich getragen hatte, hatte ich schon gewusst, dass er stark sein musste, aber es war noch einmal etwas anderes, diese harten, definierten Muskeln zu sehen. Er schaute auf mich herunter und schüttelte den Kopf. “Das muss einfach getan werden.”

Sobald ich meine Bluse geöffnet hatte, beugte er sich vor, um den Spalt zwischen meinen Brüsten zu küssen. Ich legte den Kopf in den Nacken, sodass er die harte Tischplatte berührte. Armands Art, die Kontrolle zu übernehmen, ließ meinen Puls rasen und die Hitze zwischen meinen Beinen immer heißer brennen. Er zog an den Körbchen meines BHs, befreite meine Brüste aus dem Stoff. Mit der Zunge umkreiste er erst einen Nippel, dann den anderen, bis sie sich ihm steif entgegenreckten.

Armand hob den Kopf, schob eine Hand zwischen meine Beine und legte sie auf die Seidenspitze, die meine pochende Möse bedeckte. Diese direkte, fordernde Geste weckte in mir den Wunsch, endlich Erlösung zu finden. Er drückte einmal fest zu, was mich aufkeuchen ließ.

Mit dem Zeigefinger strich er über meinen nackten Bauch und sandte mir Schauer der Erregung über den Rücken. Als ich nach unten schaute, sah ich einen feuchten Fleck auf meinem Höschen. Ich presste die Lippen fest zusammen und stöhnte leise. Armands Miene wurde immer finsterer. Ich schaute noch weiter hinunter und sah die Wölbung hinter seinem Reißverschluss. Schnell schloss ich die Augen.

Ich spürte, wie sein Finger unter das Bündchen meines Slips glitt und daran zog. Ich hob meine Hüften an, damit er mir das Höschen ausziehen konnte. Als ich ganz nackt vor ihm lag, presste ich meine Oberschenkel zusammen. Er hatte bisher nur sein Hemd ausgezogen, und ich fühlte mich so ausgeliefert.

“Öffne deine Beine”, befahl er.

Bei diesen Worten zuckte es tief in meinem Bauch.

“Zeig sie mir.” Er griff in seine Hosentaschen und holte ein Kondom heraus, das er auf den Tisch legte.

Ich wollte sehen, wie er es aufriss und überstreifte. Ich wollte, dass sein harter Schwanz bereit war, in mich einzudringen. Es war dieses wahnsinnige Verlangen, das mich mutiger machte. Ich spreizte meine Beine ein wenig und wagte es, mich ihm zu darzubieten.

Es reichte anscheinend. Armand reagierte sofort. Als Erstes streichelte er die zarte Innenseite meiner Oberschenkel mit einem Finger. Ich fing an zu keuchen, meine Hüften zuckten auf dem harten Tisch. Er streichelte mich immer weiter. Als die Muskeln in meinen Oberschenkeln anfingen, sich zu entspannen, hob er meine in halterlosen Strümpfen steckenden Beine und stellte meine Füße fest auf den Tisch. Er zwang mich, die Füße weit auseinander hinzustellen und ihm so freien Blick auf meine Möse zu gewähren. Das Blut rauschte in meinen Ohren. Einen Moment lang waren das und die leise Musik die einzigen Geräusche im Raum. Armand stand schweigend zwischen meinen gespreizten Beinen und bewunderte mich offensichtlich, während ich so liederlich und verdorben vor ihm lag.

“Wunderschön.” Er strich mit dem Finger über meine feuchten Schamlippen.

Ich schrie auf. Wie Folter empfand ich seine aufreizende Berührung meiner Klit. Meine Hüften drängten sich ihm entgegen. Ich wollte mich an seiner Hand reiben, so verzweifelt sehnte ich mich nach Erlösung.

“Ruhig.” Er packte meinen Kiefer mit fester Hand und sorgte dafür, dass ich ihm in die Augen schaute. “Ich werde dich jetzt vorbereiten”, flüsterte er. “Und dann werde ich dich ficken, und zwar richtig hart und schmutzig.”

Die Ansage machte mich sprachlos, aber ich musste auch nichts erwidern, weil er den Kopf senkte und seine Zunge in die feuchte Höhle meiner Fotze tauchte und dann wieder und wieder über meine geschwollene Klit leckte. Der Rausch, die Erleichterung, das Vergnügen – einen Moment lang bekam ich keine Luft mehr. Dann zwang mich der stete Schlag seiner Zunge, laut zu keuchen. Er stützte sich mit den Händen rechts und links von mir am Tisch ab, seine Schultern glänzten, während sein Mund meine harte Perle verschlang. Er aß von mir auf seinem Esstisch, als wäre ich ein köstliches Mahl und er ein verhungernder Mann.

Sein Aftershave und der Geruch seines Körpers tanzten durch meine Sinne. Ich wollte ihn noch mehr. Seine Hände packten meine Arschbacken, und er hob mich an seinen Mund. Die Muskeln an seinen Schultern zuckten. Die ganze Zeit über gingen mir seine Worte durch den Kopf. Sein Versprechen, mich hart und schmutzig zu ficken, machte mich nur noch wilder. Meine Brüste schmerzten, meine Nippel zogen sich zusammen. Meine Klit fühlte sich unglaublich angespannt und heiß an, während seine immer schneller werdenden Zungenschläge mich näher und näher an den Abgrund trieben. Dann biss er leicht in mein zartes Fleisch, und der Höhepunkt brauste über mich hinweg. Er steckte seine Zunge in mich hinein und sammelte meinen reichlich fließenden Saft auf.

Ich rang immer noch nach Luft, als ich hörte, dass er die Kondomverpackung aufriss. Ich schaute gerade rechtzeitig hin, um zu sehen, wie er es über seinen mächtigen Schwanz rollte. Meine Muschi, die immer noch unter meinem Orgasmus zuckte, spannte sich vorfreudig an. Einen Moment später zog er mich mit einer schnellen Bewegung über den Tisch, sodass ich direkt an der Kante lag und meine Beine in der Luft baumelten. Noch nie war ich so grob behandelt worden, und noch nie hatte ich mich so besoffen gefühlt von etwas, das ich als barbarisch und primitiv empfunden hätte, würde ich länger darüber nachdenken.

Als ich die Hitze seines Schwanzes an meiner glitschigen Öffnung spürte, ballte ich die Hände zu Fäusten. Ich erinnerte mich an seine Warnung. Ich war nicht bereit. Ich fühlte mich zu verletzlich – zu bloßgestellt und sensibel mit meiner lustgetränkten und geschwollenen Pussy. Aber Armand hatte mich gewarnt, und jetzt nahm er seine Position ein und stieß die ganze Länge seines Schwanzes in mich hinein, dehnte mich, füllte mich aus und vereinnahmte jede Zelle von mir.

“Armand!”

Der Druck seiner Wurzel an meiner Klit löste sofort einen neuen Orgasmus aus. Mein Oberkörper hob sich vom Tisch, meine Hände umklammerten Armands Schultern.

Er ließ mir keine Zeit, sondern drückte mich zurück auf den Platte, legte sich meine Beine über die Schultern und stieß dabei immer wieder in meine übersensible Möse, wobei er sich mit den Händen am Tisch abstützte, um sich erbarmungslos in mich hineinzutreiben.

Innerhalb weniger Sekunden war ich wieder am Abgrund. Die unterschiedlichsten Gefühle tobten durch meinen Unterleib.

Der Tisch war schwer, doch er bewegte sich unter uns, so hart fickte Armand mich. Seine Stirn glänzte, die Tiefe und der Rhythmus seiner Stöße trieben uns immer weiter. Ich hörte das feuchte Schmatzen meiner nassen Möse, während sein Schwanz hinein- und wieder herausglitt. Meine Klit war so sensibel, dass sie beinahe schmerzte, und doch fühlte es sich großartig an. Ich war so nah an meinem nächsten Orgasmus, dass ich den Rücken durchbog und mir die Fingernägel in die Handflächen grub.

Armand beugte sich über mich, verschränkte meine Beine hinter seinem Hals und drückte mit seinem Körpergewicht auf meine Pussy. Erneut floss ich über. Die Erlösung war so groß, dass mir schwindelig wurde, obwohl ich flach auf dem Tisch lag. Seine harte Rute in mir und sein Körper an meiner Klit ließen mich wieder und wieder kommen.

Die Muskeln in seinen Schultern traten hervor. Er schloss die Augen.

Er versteifte sich, hielt inne, dann zuckte sein Schwanz mehrmals. Eine weitere Welle traf mich, meine Oberschenkel zitterten, als alle Nerven von der Wucht dieses multiplen Orgasmus auf einmal gespannt wurden.

Er führte mich zum Essen aus.

“Du brauchst eine Stärkung”, sagte er. “Ich werde gut auf dich aufpassen, wenn du das Wochenende mit mir verbringst.”

Stärkung für was, fragte ich mich und erinnerte mich an seinen Kommentar, dass wir später spielen würden. Und jetzt verbrachte ich auf einmal das ganze Wochenende bei ihm, nicht nur den Abend. Angst und Verlangen flammten in mir auf und ließen mich zittern. Ich war verstört. Er war noch nicht fertig mit mir. Dieses Wissen war irgendwie aufregend. Als wir aus dem Haus traten, kamen mir die Lichter und Geräusche der Stadt noch überwältigender vor, als sie es sowieso schon waren. Ich war high vom Nachglühen und folgte Armand willig.

Er führte mich zu einem kleinen Bistro, das zu Fuß nur zwei Minuten von unserem Wohnhaus entfernt lag. Es war schlicht, aber gut besucht. Als wäre Armand sich meiner übersensiblen Sinne bewusst, bat er um eine ruhige Nische im hinteren Bereich. Dort setzte er sich neben mich und gab mir das Gefühl, mit ihm zusammen in unserer ganz eigenen Welt zu sein. Er bestellte für uns beide und fütterte mich mit den Fingern mit Delikatessen, während ich einfach nur staunend dasaß und alles annahm, was er mir gab. Nur ein paar Stunden in seiner Gesellschaft, und er war schon zu meinem Meister geworden.

Der Rotwein, den er bestellt hatte, war sehr gut und sorgte dafür, dass sich meine Muskeln entspannten. War das seine Intention gewesen? “Die Frau auf dem Foto …”

“Ja.” Er lehnte sich zurück und musterte mich.

“Sie war eine Freundin von dir?”

“Ja.” Er legte den Kopf schief. “Stört dich das?”

“Nein.” Aber natürlich tat es das. Welche Frau will schon die wunderschöne Ex sehen, selbst wenn es sich nur um einen One-Night-Stand oder ein wildes Wochenende oder sonst etwas handelte? “Ich habe kein Recht … wir sind nur …”

Ich wandte den Blick ab.

“Dein Haar hat die Farbe von Honig”, sagte er und lenkte so meine Aufmerksamkeit zu ihm zurück. Er strich mit den Fingern durch meine dichte Mähne. In seinen Augen schimmerte Bewunderung. Als mein Blick seinen traf, schüttelte er den Kopf. “Du bist genau das, was ich will.”

Diese schlichte Aussage bewirkte genau das, was sie sollte.

Sie schob meine Zweifel beiseite.

“Ich habe vor, dich ausgiebig zu genießen”, fügte er hinzu. “Bist du dazu bereit?”

Die Zweifel waren fort, aber die Nervosität nicht.

Trotzdem atmete ich tief ein und nickte.

“Strippe für mich”, sagte er, als wir wieder in seinem Apartment waren.

Ich schaute zur Fensterfläche. “Kann man uns hier nicht sehen?”

Während unseres vorherigen Stelldicheins war ich so gebannt gewesen, dass mir der Gedanken gar nicht gekommen war. Aber jetzt, wo er mich mitten ins Zimmer gestellt hatte, fühlte ich mich wie auf dem Präsentierteller. Die Lichter waren an und der Himmel über den Dächern der Nachbarhäuser dunkel.

“Nein. Nur ich.”

Meine Hände zitterten, als ich nach dem Reißverschluss meines Rocks griff. Ich wollte es tun, aber ich hätte nie gedacht, dass ich jemals der Aufforderung eines Mannes Folge leisten würde, mich auszuziehen. Es fühlte sich allerdings gut an. In dem Moment stand ich unter seinem Kommando und genoss es, solange es dauerte.

Was hatte er mit mir vor? Die Frage kreiste in meinem Kopf und machte mich nervös und angespannt. Ich zog meine Bluse aus. Kickte die High Heels von mir. Ich schob den Rock über meine Hüften und hakte die Daumen unter den Bund meines Seidenhöschens, hielt dann aber inne.

Er hob eine Augenbraue.

“Wirst du … wirst du das Seil an mir anwenden?”

“Nein.” Er sagte es ohne Zögern. “Vielleicht ein andermal.” Er lächelte nachsichtig. Vielleicht freute es ihn, dass ich neugierig war. “Ich habe etwas anderes für dich im Sinn, etwas, dass es dir vielleicht erleichtern wird, deine Scheu davor zu verlieren, dich mir zu zeigen.

Das weckte meine Aufmerksamkeit.

“Vertraust du mir, dass ich auf dich achtgebe? Das ist sehr wichtig.”

Ich verließ mich auf meinen Instinkt. “Ja. Ja, das tue ich.”

“Ich bin nur an Vergnügen interessiert … extremes Vergnügen, das gebe ich zu, aber ich habe kein Verlangen, dir wehzutun. Sollte das passieren, musst du es mir sagen.”

Ich schluckte. “Ich verstehe.”

Er betrachtete mich einen Augenblick länger. “Es ist deine Unterwerfung, deine Lust unter meinen Händen, die mir Freude bereitet. Ich muss deine Grenzen austesten, um meine eigenen zu erfahren.”

Meine Daumen steckten immer noch im Bund meines Höschens, und meine Finger zupften rastlos an dem Stoff. “Was schwebt dir vor?”

Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.

“Das wirst du herausfinden, wenn du für mich strippst.” Der Humor, der seine Miene erhellte, wärmte mich von innen.

Ich griff nach hinten, öffnete meinen BH und zog ihn aus. Als ich ihn zur Seite warf, deutete Armand auf meinen Slip.

Er wollte mich wieder in diesem Zimmer. Nackt. Wieso hier drin? Ich sollte es bald herausfinden.

Als ich mein Höschen über meine Beine nach unten geschoben hatte und aus dem Hauch Spitze herausgetreten war, nickte er. Ich legte meine Hände an meine halterlosen Strümpfe am rechten Bein und fing an, sie herunterzurollen. Als ich zu dem anderen Bein wechselte, schlenderte er hinter mich und strich mit dem Finger unter meinen entblößten Pobacken entlang. Diese kurze, provokante Berührung ließ alle meine Nerven erzittern. Es fiel mir schwer, mich weiter auszuziehen, aber ich fuhr fort.

Nachdem ich ganz nackt war, ließ ich den zweiten Strumpf fallen und präsentierte mich.

Armand öffnete eine Schublade in einer der Kommoden und holte eine dünne Edelstahlstange heraus, an deren Enden jeweils Handschellen hingen. Er hielt den dünnen Metallstab in der Mitte und streckte ihn mir hin. “Biete mir deine Handgelenke an.”

Ich tat wie geheißen.

Er öffnete die Metallschnallen, die das weiche Leder zusammenhielten. Meine Arme wurden von dem Stab weit auseinandergehalten. Ich hatte so etwas noch nie zuvor gesehen und merkte schnell, dass ich vollkommen hilflos war. Ich konnte meine Hände nicht bewegen, außer er erlaubte es mir.

Als beide Hände gefesselt waren, packte er den Stab in der Mitte mit einer Hand und hob ihn hoch, wobei er meine Arme über meinen Kopf streckte. Die Bewegung kam so plötzlich und unerwartet, dass ich laut keuchte. Meine Schultern verspannten sich, meine Brüste hoben sich und drückten sich durch die Bewegung aneinander. Die Anspannung breitete sich in meinem gesamten Rücken aus.

Er schaute mich an und fuhr dann mit seiner freien Hand die Kurven meiner Brüste nach.

Meine Wangen erhitzten sich. Ich war so unerträglich unsicher, dass ich den Kopf zur Seite drehte.

“Du errötest so schön, weil deine Haut so blass ist.”

Ich wand mich. Ich war nicht mehr überzeugt, ob ich das hier konnte. Obwohl ich es wollte. Ich musste mir auf die Zunge beißen, um nichts zu erwidern. Dann strich er mit seinen Fingern über meine harten Nippel und zwickte sie. Schmerz durchzuckte mich, köstlicher Schmerz, wie ein starkes Rauschmittel, das meinen Unterleib mit Sehnsucht erfüllte. Wenn ich vorhin schon gedacht hatte, sein Spielzeug zu sein, so war das nichts im Vergleich zu dem hier. Er hatte jetzt die vollkommene Kontrolle über mich. Ich ließ meinen Kopf nach hinten fallen und schrie auf.

Sein Blick glitt über meinen Körper und zurück zu meinem Gesicht. “Ich habe vor, jeden Teil von dir zu erkunden.”

Mir brach der Schweiß aus, legte sich wie eine feuchte Decke über meine Haut. Ich hob einen Fuß, versuchte, mein Gewicht zu verlagern. Ich wusste, dass ich einen flehenden Ausdruck in den Augen hatte. “Bitte, Armand.”