Für meinen Vater
Dr. med. Fayez Abu-Naaj – Arzt aus Leidenschaft!
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2., aktualisierte Auflage
Lektorat/Erstkorrektorat | Layout/Satz | Umschlaggestaltung | Bildredaktion
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Zweitkorrektorat
Karl-Heinz Smuda, Berlin | www.smuda-berlin.de
Besonderer Dank an
Frank Geisler, Medizinisches Bildarchiv | www.medical-pictures.de
ISBN 978-3-939990-09-3
Einführung
Prolog
Grußwort
Über dieses Buch
Meine eigene Story
Kompetenz im Team
Adipositas
Der Body-Mass-Index
Adipositas in Deutschland
Du bist, was Du isst!
Psychologie und Adipositas
Folge- und Begleiterkrankungen der Adipositas
Adipositas und Diabetes
Adipositasbehandlung bei Kindern und Jugendlichen
Von Adlern und Ziegen
Adipositaschirurgie
Historie und Entwicklung der Adipositaschirurgie
Bin ich ein OP-Kandidat?
Freund oder Feind?
Die richtige Adresse
Qualität als Prinzip
Das Gespräch mit dem Arzt
Wer soll das bezahlen?
Wie funktioniert bariatrische Chirurgie?
Narkose – in sicheren Händen
OP-Methoden
Schlank ohne OP – Magenballon und EndoBarrier
Der Magenbypass
Der Schlauchmagen (Magensleeve-Resektion)
Das Magenband
Die biliopankreatische Diversion (BPD)
Der Magenschrittmacher
Erfahrungsberichte – von Siegen und Niederlagen
Nachsorge
Ernährung nach einer bariatrischen Operation
Erfolg im Team – Konzept Smart XL®
Schwangerschaft – vor oder nach einem bariatrischen Eingriff?
Hautstraffung nach erheblichem Gewichtsverlust
Glossar
Bildnachweis
Anmerkungen
Im Ratgeber wurde immer die männliche Form stellvertretend für beide Geschlechter verwendet. Obwohl viele Behandlungsadressen »visceral« im Namen tragen, findet sich im Buch nur die gemäß Duden korrekte Schreibweise »viszeral«.
Prolog
Grußwort
Über dieses Buch
Meine eigene Story
Kompetenz im Team
»Der Dicke« blickte in den Spiegel und musterte sich gründlich. In der Vergangenheit hatte er diese Situation häufig gemieden und betrachtete – wenn überhaupt – nur dann sein Spiegelbild, wenn er bekleidet war und vor einer Verabredung noch einmal prüfen wollte, ob das gewählte Outfit auch wirklich alle Problemstellen kaschierte, die ihm zu schaffen machten. Aber seit Jahren hatte er immer weniger private und berufliche Verabredungen. Auch das Kaschieren gelang ihm schon seit vielen Jahren nicht mehr. Wie auch? Schließlich wurde aus seinen anfangs »ein paar Kilogramm mehr auf der Waage« eine lebensbedrohende Krankheit, eine Krankheit, der Mediziner den treffenden Namen »Fettsucht« geben – oder »Adipositas«, wenn es nicht ganz so schlimm klingen sollte. Allgemein war er immer wieder davon fasziniert, mit welchen Wortschöpfungen die Mediziner ihn nicht zu kränken versuchten. So wurde aus »fett korpulent«, aus »träge bewegungsarm« und aus »maßlosen Fressattacken« eine »zu reichhaltige Ernährungsweise«. Wie sie es auch beschrieben, von Jahr zu Jahr spürte er die Konsequenzen seines Fehlverhaltens deutlicher. Es fiel ihm immer schwerer, seinen massigen Körper zur Bewegung zu motivieren. Dem Argument seiner Eltern und der wenigen noch zu ihm haltenden Freunde: »Unternehme endlich etwas!«, begegnete er mit einer Mischung aus Ignoranz und Fatalismus. Wenn jemand zu hartnäckig Kritik übte, wurde er gemieden. So gelang es ihm, sein Umfeld zu konditionieren, und er schaffte sich eine Welt, die ihn – zumindest solange er sich innerhalb ihrer »Mauern« bewegte – vor starker Kritik und unbequemen Fragen bewahrte. Draußen in der realen Welt schaffte er dies nicht. Denn er spürte sowohl die abschätzigen Blicke als auch die teils fassungslosen Gesichtszüge der Passanten, die ihn meist erst dann musterten, wenn sie glaubten, er würde es nicht bemerken. Aber wie gesagt, wenn er es selbst nicht sah, so spürte er es. Noch schlimmer war, dass jeder dieser Blicke, jedes Getuschel und jedes Gelächter ihm einen Stich ins Herz versetzte. Also ging er diesen Situationen immer öfter aus dem Weg und verkroch sich in seinem Büro oder zu Hause. Früher war er im Schwimmverein und spielte regelmäßig Tennis. Als er damit aufhörte, weil der Stress in der Schule immer größer wurde, legte er an Gewicht zu. Anfangs setzte er sich immer neue Grenzen, die er nicht überschreiten wollte: »Nicht über 80 Kilo!«, »Nicht über 90 Kilo!«, »Bei 100 Kilogramm ist Schluss!« Leider war aber nie Schluss. Hatte er anfangs mit Diäten und einer sechswöchigen Kur kurzfristig Erfolge erzielen können, so gelang ihm dies schon lange nicht mehr. Vielmehr hatten diese Maßnahmen eher dazu beigetragen, dass er sich nach ersten Erfolgserlebnissen immer noch schlechter fühlte, wenn er erkannte, dass seine »Diätkarriere« immer gleich verlief: Motivation – Aktion – Stagnation – Depression. Er hatte diesen Kampf aufgegeben und war dabei zu ertrinken. Seine Eltern erkannten dies anscheinend auch. Denn anders war es nicht zu erklären, dass sie in der vergangenen Woche gemeinsam mit ihm bei einem Professor saßen, der mit einer Operation sein Leben retten wollte. Anfangs kam er sich vor wie ein Vieh, das seinem Schlachter begegnete. Er hatte bereits von diesen Methoden gehört, jedoch verhielten sich einerseits die Medien diesen Maßnahmen gegenüber sehr zurückhaltend, andererseits wurden sie auch von der Gesellschaft eher als Schönheitsoperationen abgetan. »Wenn du zu dick bist, musst du einfach weniger essen!«, hatte er schon oft gehört und daraus geschlossen, dass derjenige, der es sagte, dieses permanente Hungergefühl, diese Heißhungerattacken – gerade dann, wenn es ihm besonders schlecht ging – nicht kannte und wohl auch nie kennenlernen würde. Natürlich waren seine wenigen verbliebenen Freunde skeptisch und führten eine Vielzahl von Gründen an, warum sie sich selbst niemals für einen solchen Eingriff entscheiden würden. Aber um sie ging es hier auch nicht, sondern einzig und allein um ihn und um sein besseres Leben. Er war 30 Jahre alt, wog mittlerweile 208 Kilogramm, bekam schlecht Luft und schwitzte bei jeder körperlichen Aktivität. Sein Selbstwertgefühl war auf dem Nullpunkt, und jetzt würde er verdammt noch einmal handeln. Dazu war er mehr denn je entschlossen, als er sich jetzt so im Spiegel betrachtete und ihm ein Klopfen an der Badezimmertür signalisierte, dass er sich für seine Operation zurechtmachen solle.
Liebe Leser,
Wohlstand und Industrialisierung haben die Lebens- und Essgewohnheiten grundlegend verändert. Als unerwünschte Begleiterscheinung hat sich die Fettsucht, auch Adipositas genannt, epidemisch ausgebreitet. Wendet man die Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an, gelten weltweit eine halbe Milliarde Menschen als massiv übergewichtig. So zeigen Erhebungen in Mitteleuropa, dass jeder Vierte an Adipositas erkrankt ist. Adipositas zählt in Industrienationen zu den wichtigsten Ursachen von Invalidität und vorzeitigem Tod. Betroffene Menschen kämpfen nicht nur mit den gesundheitlichen Folgen ihres extremen Übergewichtes, sondern auch mit der daraus resultierenden gesellschaftlichen Ablehnung. In den Kommentaren, die die gesundheitlichen und volkswirtschaftlichen Kosten der Adipositas behandeln, finden sich häufig abschätzige Bemerkungen, wie »Friss die Hälfte!« oder »Geh zu Fuß!«. Aber auch in der Ärzteschaft fehlte lange Zeit das Interesse, das dieses bedeutende Gesundheitsproblem verdient. Die American Medical Association (AMA), die größte ärztliche Standesvertretung der USA, erkennt die Adipositas erst seit 2013 als Krankheit an. Angesichts der weltweit circa 2,6 Millionen Todesfälle pro Jahr, die auf das Konto der Fettleibigkeit gehen, erstaunt es sehr, dass der Adipositas so lange kein Krankheitswert beigemessen worden ist.
An Ratschlägen, wie dem Übergewicht beizukommen sei, fehlt es nicht. Von A wie »Atkins-Diät« bis Z wie »Zero Size-Konzept« gibt es eine Unzahl von Abmagerungskuren, die einen nachhaltigen Gewichtsverlust versprechen. Während einige Diäten die Kalorienzufuhr gleichmäßig begrenzen, setzen andere auf die Reduktion oder gar den Verzicht einzelner Nährstoffgruppen. Je nach Diät heißt es dann: »Keine Kohlenhydrate!«, »Kein Fett!« oder aber »Viel Eiweiß!«. Andere Programme setzen vor allem beim Lifestyle an und animieren zu mehr sportlicher Aktivität und Bewegung im Alltag. Natürlich ist auch die Pharmaindustrie daran interessiert, der Adipositas als großes volkswirtschaftliches Problem medikamentös beizukommen. Dabei werden pharmakologisch ganz unterschiedliche Strategien verfolgt. Einige medikamentöse Wirkstoffe setzen im Magen-Darm-Trakt an, indem sie die Spaltung von Fetten durch Enzyme der Bauchspeicheldrüse hemmen und damit deren Aufnahme im Dünndarm verhindern. Andere hingegen beeinflussen die Signalübermittlung von Nervenzellen, die im Gehirn das Gefühl von Sättigung vermitteln sollen.
Trotz kurzfristiger Erfolge bei vielen dieser herkömmlichen Therapien sind die langfristigen Ergebnisse bisher enttäuschend. So konnte keine dieser konservativen Therapien einen anhaltenden Gewichtsverlust nachweisen. Ganz anders sehen die Langzeitergebnisse von chirurgischen Maßnahmen aus. In Langzeitstudien mit großen Patientenzahlen ließ sich feststellen, dass sich die Übergewichtschirurgie günstig auf die Lebensqualität und -erwartung schwer übergewichtiger Patienten auswirkt.
Interessanterweise führen chirurgische Eingriffe, wie der Magenbypass oder der Schlauchmagen, nicht nur zu einem deutlichen und nachhaltigen Gewichtsverlust, sondern korrigieren häufig auch Begleiterkrankungen, wie Bluthochdruck oder -zuckerkrankheit. Da Magenbypass-Operationen, neben einer Gewichtsreduktion, zu einer tiefgreifenden Veränderung und Erholung des Stoffwechsels führen, spricht man heute zunehmend von metabolischer und nicht mehr von bariatrischer Chirurgie.
Obwohl der Magenbypass in verschiedenen Variationen bereits seit beinahe 50 Jahren erfolgreich zur Gewichtsreduktion angewendet wird, beginnen Forscher und Ärzte erst jetzt zu verstehen, welche Wirkungsmechanismen für den nachhaltigen Erfolg verantwortlich sind.
In der Annahme, dass allein die Verkleinerung des Magenvolumens (Restriktion) und die Verkürzung der Verdauungsstrecke im Dünndarm (Malabsorption) den Gewichtsverlust nach einem Magenbypass bewirken, wurden weitere operative Methoden entwickelt, die sich in restriktive oder malabsorptive Verfahren unterteilen lassen.
Die Grundlagenforschung in der metabolischen Chirurgie konnte jedoch nachweisen, dass den rein mechanistischen Konzepten von Restriktion und Malabsorption allenfalls eine untergeordnete Bedeutung für den Langzeiterfolg zukommt. Viel wichtiger scheint heute die tiefgreifende Veränderung des gastrointestinalen Hormonhaushaltes, der Hunger, Sättigung und Geschmack reguliert und damit das Essverhalten der Patienten bestimmt. Wie vielschichtig die Wirkungsmechanismen sind, zeigen die Forschungsergebnisse der vergangenen Jahre. Diese zeigen, dass auch eine veränderte Darmflora und ein veränderter Gallenstoffwechsel zur Erholung des Stoffwechsels nach Übergewichtschirurgie beitragen.
Neben dem unmittelbaren therapeutischen Nutzen für die übergewichtigen Patienten brachte die metabolische Chirurgie auch neue Erkenntnisse über das Zusammenspiel von Darm, Fettgewebe und Gehirn bei der Steuerung von Hunger und Sättigung mit sich. Das bessere Verständnis dieser grundsätzlichen Mechanismen könnte zu Therapien führen, welche die Chirurgie eines Tages ergänzen oder gar ersetzen werden. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.
Metabolische Operationen als Lifestyle-Operationen zu disqualifizieren, ist keinesfalls angebracht, denn viel wichtiger, als die angestrebte Gewichtsreduktion, ist die tiefgreifende Erholung des Stoffwechsels, welche die Lebensqualität, -erwartung und das Selbstwertgefühl der Patienten verbessert.
Übergewicht hat viele Gesichter. Mal zeigt es sich dezent, wenn die Hose etwas spannt oder sich im Kleid ein kleiner Bauch abzeichnet und es deshalb in die hinterste Ecke des Kleiderschrankes verbannt wird; ein anderes Mal deutlicher, wenn man sich immer schlechter bewegen kann oder der Aufstieg in das dritte Stockwerk einem »Sportprogramm« gleichkommt, weil wir 20 Kilo zu viel auf den Hüften tragen. In diesen Fällen ist es jedoch noch nicht zu spät, seine Ernährung umzustellen, den etwas fülliger gewordenen »Hintern« häufiger ins Sportstudio zu bewegen und somit den Kampf gegen die Pfunde erfolgreich zu gewinnen. Aber was, wenn das Gewicht außer Kontrolle gerät – wenn die Genetik, ein falsches Essverhalten oder verschiedene Stoffwechselprozesse das Gewicht immer weiter ansteigen lassen und zudem noch Kreislauf, Herz und/oder Stoffwechselsystem zunehmend belastet werden?
Wird eine gewisse Gewichtsgrenze überschritten, spricht der Volksmund von »Fettsucht«, die Medizin von »Adipositas«. Mittlerweile wissen wir, dass die Zahl der Menschen, die unter dieser Krankheit leiden, weltweit explodiert und konservative Behandlungsmethoden wie Diäten, Verhaltenstherapien und Medikamentengabe oft versagen, wenn sie für sich isoliert verordnet werden.
Anfangs noch häufig belächelt oder als Schönheitsoperation abgetan, hat sich die Adipositaschirurgie heute etabliert. So müssen selbst frühere Kritiker jetzt einräumen, dass Erkrankte nach einer operativen Maßnahme, kombiniert mit einer professionellen Ernährungsberatung sowie Bewegungs- und Verhaltenstherapie, die besten Erfolgsaussichten haben, ihr Wunschgewicht zu erreichen und zu halten. Und dies, obwohl noch nicht vollständig geklärt ist, weshalb viele Menschen nach einem solchen operativen Eingriff zum einen sehr stark an Gewicht verlieren, zum anderen sich auch Stoffwechselprozesse und Blutwerte in der Regel deutlich verbessern. Genau das veranlasst die Kritiker (und davon gibt es noch einige), den bariatrischen Chirurgen vorzuwerfen, sie wüssten nicht, was sie tun. Diese Argumentation polarisiert und schafft Verunsicherung bei den Betroffenen.
Im Rahmen meiner Recherche zu diesem Thema, die mich quer durch Deutschland und die Schweiz führte, habe ich Folgendes erkannt: In der Behandlung adipöser Menschen gibt es keine nur gute oder schlechte Therapie (was im Übrigen auf beinahe jede Krankheit zutrifft). Was es allerdings braucht, sind verantwortungsbewusste Experten, die gemeinsam mit ihren Patienten das Für und Wider ihres Behandlungskonzeptes abwägen, welche die individuelle Gewichts-, Gesundheits- und Lebenssituation des Einzelnen berücksichtigen und eine Operation ablehnen, wenn zu hohe Risiken oder andere fundierte Argumente dagegen sprechen. Zudem bedarf es der positiven Aspekte beider Therapieformen. So lassen sich die Adipositas und ihre Begleiterkrankungen nur dann effektiv behandeln, wenn konservative und chirurgische Maßnahmen eine Allianz bilden, also in ein sogenanntes multimodales Konzept integriert werden.
Abschließend möchte ich anmerken, dass ich kein Mediziner bin, sondern nur ein Autor, der sich intensiv mit dem Thema »Adipositas« auseinandergesetzt hat, weil er sich, selbst einmal 208 Kilogramm auf die Waage bringend, einem solchen chirurgischen Eingriff unterzog. Auch wenn ich heute davon überzeugt bin, dass er für mich die richtige Entscheidung war, so ist ein solcher Entschluss von individuellen Faktoren abhängig, die gemeinsam mit einem kompetenten Chirurgen in einer Klinik oder einem Behandlungszentrum besprochen werden sollten. Dieses persönliche Gespräch kann und möchte dieses Buch nicht ersetzen. Vielmehr geht es darum, Sie ausführlich und fundiert zu informieren, so dass Sie aufgeklärt und vorbereitet Ihren weiteren Weg beschreiten können – einen Weg in ein hoffentlich gesünderes und leichteres Leben.
Ihr
Als Arztsohn sollte man eigentlich über die Risiken und Gefahren eines zu hohen Körpergewichtes informiert sein. Selbstverständlich versuchte mir mein Vater auch ins Gewissen zu reden, scheiterte jedoch an meiner Dickköpfigkeit. So schritt der Zeiger der Waage ab meinem 14. Lebensjahr kontinuierlich voran. Verantwortliche hierfür fand ich schnell: Mal waren es die Gene, ein anderes Mal ein zu schwerer Knochenbau oder einfach eine gewisse Veranlagung. Rückblickend betrachtet muss ich zugeben, dass ich immer maßloser in meinem Essverhalten wurde und mit wachsendem Gewicht das Thema Sport und Bewegung immer mehr vernachlässigte. Als Jugendlicher sportlich noch sehr aktiv, stellte ich den Sport infolge zunehmender schulischer Belastung allmählich ein. Gewichtsgrenzen korrigierte ich von Jahr zu Jahr nach oben und der wachsenden Anzahl »gaffender« Passanten ging ich durch »Couchsitting« (Stubenhockerei) aus dem Weg. Die fachlichen Argumente meines Vaters und anderer Mediziner prallten an mir ab. Auch wenn ich nach außen hin Stärke durch Ignoranz vorspielte, war ich mit 32 Jahren und einem Körpergewicht von 208 Kilogramm ein körperliches und psychisches Wrack. Nicht, dass ich es bis dahin nicht mit unterschiedlichen Diäten oder Medikamenten versucht hätte, aber sämtliche Versuche führten lediglich dazu, dass ich nach kurzen Erfolgserlebnissen noch stärker an Gewicht zulegte. Auch hier war der Grund des Scheiterns wohl eine Mischung aus mangelnder Disziplin und einem unrealistischen Selbstbild. Heute weiß ich, dass wohl auch Stoffwechselprozesse und mein Insulinspiegel ab einer gewissen Gewichtssituation für diese negative Entwicklung mitverantwortlich waren. Ab 1999 befasste ich mich intensiv mit der Möglichkeit, mein Körpergewicht durch eine Operation in den Griff zu bekommen. Damals gab es nur einige Chirurgen in Deutschland, die sich mit diesem Thema beschäftigten. Meine Wahl fiel auf Professor Hans Troidl und die Universitätsklinik in Köln-Mehrheim. Der Professor machte mir klar, dass dieser Eingriff für mich mit hohen Risiken verbunden sein würde. Dazu sollte man wissen, dass man vor 15 Jahren fast alle Operationen mit nicht minimaler Verletzung (laparoskopisch) durchgeführte. Vielmehr wurde der Bauchraum mit einem großen Schnitt geöffnet und später wieder vernäht. So ergaben sich gleich zwei größere Risikobereiche: der Blutverlust während der Operation und die Gefahr einer Infektion oder Komplikationen bei der Wundheilung. Dennoch entschloss ich mich zu diesem Eingriff. Für mich ist es heute faszinierend zu sehen, wie sich die Adipositaschirugie in den vergangenen Jahren weiterentwickelt hat. Meine Magenbypass-Operation dauerte sechs Stunden. Obwohl der Eingriff gut verlief und keine Komplikationen auftraten, musste ich über zwei Wochen im Krankenhaus bleiben. In dieser – für mich schlimmsten – Zeit verlor ich zwar bereits acht Kilogramm Gewicht, fühlte mich jedoch »hundeelend«, da die etwa 40 Zentimeter lange Narbe zeitweise höllisch schmerzte und ich mich kaum bewegen konnte. Zudem konnte ich nichts essen und musste demzufolge künstlich ernährt werden. Mein Wohlbefinden besserte sich erst, als die Fäden gezogen worden und ich kleinere pürierte Mahlzeiten zu mir nehmen konnte. Innerhalb eines Monates nahm ich 12 Kilogramm ab. Es ging mir von Tag zu Tag besser. Wobei zu erwähnen ist, dass ich mich häufig übergeben musste, da ich sowohl meine Essgeschwindigkeit als auch die Nahrungsmenge häufig nicht der geänderten Magengröße anpasste – eine Erfahrung, die viele Operierte auch heutzutage noch mit mir teilen. Innerhalb von drei Jahren verlor ich durch den Magenbypass fast 65 Kilogramm Körpergewicht. Während dieser Phase hielten sich meine sportlichen Aktivitäten in Grenzen, und so muss ich heute erkennen, dass ein wesentlicher Teil meines damaligen Gewichtsverlustes aus der erzwungenen Umstellung auf kleinere Mahlzeiten resultierte. So änderten sich durch die Operation insgesamt folgende Faktoren:
Aufgrund des deutlich verringerten Magenvolumens konnte ich nur noch circa 20 Prozent der gewohnten Menge an Lebensmitteln zu mir nehmen. Überschritt ich diese Grenze, musste ich mich übergeben. Gerade kurz nach der Operation passierte dies sehr häufig, hatte ich mir doch in über 30 Jahren eine sehr schnelle und reichhaltige Nahrungsaufnahme angewöhnt, die ich nun schlagartig verändern musste. Dennoch konnte ich von Jahr zu Jahr immer etwas mehr essen, so dass für mich dieser Faktor mit der Zeit an Relevanz verlor.
Durch die Umgehung eines Teiles meines Dünndarmes konnte ich sowohl fettals auch zuckerhaltige Nahrungsmittel schlechter verdauen und damit auch die enthaltenen »Dickmacher« nur partiell verwerten. Zudem veränderten sich gewisse Stoffwechselprozesse, die das Hungergefühl reduzieren und die Darmflora beeinflussen. Diese und andere Begleiterscheinung werden in den medizinischen Fachbeiträgen ausführlich thematisiert.
Nach einem Magenbypass oder -ballon verursacht die Aufnahme von fett- und zuckerreicher Nahrung deutlich schneller Übelkeit als bei anderen Lebensmitteln. Meinem Selbstwertgefühl tat dies jedenfalls keinen Abbruch, denn dies war – bedingt durch den enormen Gewichtsverlust – auf einem Höhenflug. Von allen Seiten bekam ich Anerkennung und Respekt. Ich kaufte mir neue Kleidung und unternahm wieder viel mit Freunden. Bei all diesen positiven Einflüssen ignorierte ich, dass stetig weniger und später gar kein Gewichtsverlust mehr zu verzeichnen war – eine Entwicklung, die mich schockierte, als ich sie später wahrnahm. Sicher, ich hatte 65 Kilogramm abgenommen, war mit meinen 145 Kilogramm aber immer noch stark übergewichtig und musste meine Kleidung nach wie vor im Übergrößengeschäft kaufen. Zwar hatten sich mein Gesundheitszustand und meine Beweglichkeit schon deutlich verbessert, dennoch war mir bewusst, dass ich noch lange nicht am Ziel angekommen war. Also begann ich, meine Situation genau zu analysieren und erkannte schon bald die wesentlichen Gründe für meine Gewichtsstagnation:
Zum einen bewegte ich mich nach wie vor nicht genug, trieb keinen Sport und fuhr beinahe jede Strecke mit dem Auto. Das musste sich einfach irgendwann rächen. Schließlich hatte sich mein Körper langsam an die verminderte Kalorienzufuhr gewöhnt. Ein gravierender Grund war jedoch mein geändertes Essverhalten – denn ich hatte es nach drei Jahren geschafft, meinen Körper und die Einschränkung durch den Magenbypass zu überlisten. Zwar konnte ich deutlich weniger essen und musste mich gelegentlich nach wie vor übergeben, wenn ich zu schnell zu viel aß, jedoch hatte ich mir unwillkürlich ein Essverhalten angewöhnt, das diese Sanktionen umging. Ich aß kleine Mahlzeiten, nahm diese aber acht- bis zehnmal täglich zu mir. Nicht, dass ich jede Stunde in ein Restaurant ging oder den ganzen Tag in der Küche verbrachte, vielmehr waren es Tankstellen, Bäckereien und Supermärkte, die ich mehrmals am Tag aufsuchte, um kleinere Snacks zu konsumieren – keine »Monsterportionen«, aber über den Tag hinweg so viel, dass ich nicht weiter abnahm. Handeln war angesagt, denn ich war mir darüber bewusst, dass ich nie wieder so dick sein wollte. Zu groß war die gewonnene Lebensqualität schon jetzt. Also begann ich Sport zu treiben und änderte meine Ernährungsweise dahingehend, dass ich sowohl fette als auch süße Speisen noch stärker reduzierte und stattdessen immer Obst und Gemüse in einer Tupperwarenbox bei mir trug. Auch wenn es immer wieder zu sogenannten »Stagnationsperioden« kam, so habe ich doch heute mein Wohlfühlgewicht von 95 Kilogramm erreicht.
Warum ich Ihnen dies alles schildere? Ich möchte Ihnen vor Augen halten, dass ein solcher Eingriff kein Spaziergang ist. Jede Operation ist mit Chancen, aber auch mit Risiken verbunden, die Sie sehr sorgsam abwägen und über die Sie sich im Klaren sein sollten. Auch wenn Sie die in diesem Buch vorgestellten Operations- und Behandlungsmethoden beim Abnehmen deutlich unterstützen, sind doch immer Eigendisziplin und -initiative gefragt. Und sollten Sie glauben, auf Bewegungsangebote oder Ernährungsberatung nach der Operation verzichten zu können, so ist das ein Irrglaube, dem Sie sich spätestens nach dem ersten Gewichtsverlust bewusst werden.
Als Nicht-Mediziner ist es schwer, über komplexe und anspruchsvolle Themen wie Adipositas und deren Behandlungsmöglichkeiten zu schreiben. Von Beginn an war mir bewusst, dass ich Spezialisten aus unterschiedlichen Bereichen gewinnen musste, die dieses Buchprojekt mit Kompetenz und Engagement redaktionell unterstützen würden. Also suchte ich diese Experten persönlich auf und stellte mein Vorhaben detailliert vor. Dabei legte ich 30.000 Kilometer zurück und hatte zwei Monate später ein Team zusammengestellt, das mich sowohl fachlich als auch menschlich überzeugte. An dieser Stelle möchte ich Ihnen die einzelnen Co-Autoren näher vorstellen. Zu guter Letzt soll nicht versäumt werden, mich bei den vielen Betroffenen zu bedanken, die mir ihre persönlichen Siege und Niederlagen geschildert haben und mir sehr viele Anregungen und Eindrücke gegeben haben, die ich in meine redaktionelle Arbeit mit habe einfließen lassen.
Oberarzt der Abteilung Bariatrische und Endokrine Chirurgie
Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie, UniversitätsSpital Zürich
Redaktionelle Beiträge
Grußwort | Wie funktioniert bariatrische Chirurgie? – Mehr als nur Restriktion und Malabsorption!
Dr. med. Bueter absolvierte seine chirurgische Ausbildung am Universitätsklinikum Würzburg und ist seit Oktober 2010 Oberarzt an der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie am UniversitätsSpital Zürich in der Schweiz. Hier leitet er seit Mai 2013 das Programm für bariatrische und metabolische Chirurgie. Zuvor verbrachte er zwei Jahre am Imperial College London, wo er die grundlegenden Mechanismen bariatrischer Operation untersuchte. Durch seine Studien und wissenschaftlichen Arbeiten hat sich Dr. med. Bueter weltweit ein hohes Ansehen erworben. Er spricht regelmäßig als Experte auf internationalen Kongressen und hat zahlreiche Artikel zum Themengebiet der bariatrischen Chirurgie in hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlicht. Als bisher einziger Chirurg erhielt Dr. med. Bueter im Jahr 2010 den New Investigator Award der International Association for the Study of Obesity (IASO) – eine renommierte Auszeichnung, die alle vier Jahre herausragende junge Wissenschaftler auf dem Gebiet der Adipositasforschung ehrt.
Stellvertretender Oberarzt der Abteilung Viszeral- und Transplantationschirurgie
Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie UniversitätsSpital Zürich
Redaktionelle Beiträge
Grußwort | Wie funktioniert bariatrische Chirurgie? – Mehr als nur Restriktion und Malabsorption!
Der Humanmediziner Dr. med. Bächler ist seit 2012 Facharzt für Chirurgie. Seit Anfang 2013 absolviert er einen zweijährigen Forschungsaufenthalt am Institut für Veterinärphysiologie der Vetsuisse Fakultät an der Universität Zürich, wo er sich unter Leitung von Prof. Dr. med. Thomas Lutz und Dr. med. Bueter mit den physiologischen Grundlagen der Adipositaschirurgie beschäftigt. Sein besonderes Augenmerk gilt dabei der Rolle weiblicher Geschlechtshormone nach Roux-en-Y-Magenbypassoperationen. Seit 2012 fungiert Dr. med. Bächler als stellvertretender Oberarzt an der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie am UniversitätsSpital Zürich, wo er nicht nur in der bariatrischen Chirurgie, sondern auch in der Chirurgie des oberen Gastrointestinaltraktes ausgebildet wird.
Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Minimal-Invasive Chirurgie
Leiter des Zentrums für Adipositas- und Metabolische Chirurgie, AMC-WolfartKlinik München-Gräfelfing
Redaktionelle Beiträge
Adipositas in Deutschland | Der Magenschrittmacher | Die biliopankreatische Diversion
Der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurg Dr. med. Meyer war bis 2001 leitender Oberarzt im Klinikum Großhadern (Ludwig-Maximilian-Universität München) mit besonderem Schwerpunkt in der Minimal-Invasiven Chirurgie. Von 2002 bis 2009 hatte der Mediziner die Positionen des ärztlichen Direktors und Chefarztes der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie der Chirurgischen Klinik München-Bogenhausen inne. Unter seiner Leitung wurde ab 2004 in der Klinik München-Bogenhausen ein adipositaschirurgisches Zentrum aufgebaut. Seit 2010 hat Dr. med. Meyer die Positionen des Chefarztes der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Minimal-Invasive Chirurgie an der WolfartKlinik sowie Leiters der AMC-WolfartKlinik (Zentrum für Adipositas- und Metabolische Chirurgie) in München-Gräfelfing inne. Mit der AMC-WolfartKlinik konnte er erstmals in Deutschland seine Vision eines interdisziplinären Zentrums für Adipositastherapie mit chirurgischem Schwerpunkt unter einem Dach realisieren.
Von 2007 bis 2011 war Dr. med. Meyer Mitglied des Vorstandes der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft für Adipositastherapie (CA-ADIP) der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie. National und international hat er neben regelmäßiger Vortragstätigkeit mehr als 200 wissenschaftliche Publikationen und Buchbeiträge veröffentlicht.
Mit über 1.000 durchgeführten bariatrischen Operationen (Magenband, Magenbypass, Schlauchmagen, Diversionsmethoden und Schrittmacher) und endoskopischen Verfahren in annähernd 20 Jahren zählt der Arzt zu den erfahrensten Adipositaschirurgen Deutschlands.
Diplom Oecotophologin VDOE,
Adipositaszentrum der RoMed Kliniken
Redaktionelle Beiträge
Du bist, was Du isst! | Ernährung nach einer bariatrischen Operation
1989 schloss Frau Peters ihr Studium der Oecotrophologie an der Fachhochschule Hamburg als diplomierte Oecotrophologin ab. Seit 2004 trägt sie die Zusatzqualifikation »Diabetesassistentin DDG« und besitzt seit 2006 das VDOE-Zertifikat. Sie war unter anderem für die AOK-Kaufbeuren und -Memmingen sowie für die Stoffwechselklinik in Bad Worishofen in der Ernährungsberatung tätig. Von 2006 bis 2008 arbeitete Frau Peters als Ernährungsberaterin und Therapeutin an der Chirurgischen Klinik München-Bogenhausen. Hier führte sie auch Personalschulungen zu diätetischen Themen durch und wirkte beim Aufbau des Adipositaszentrums mit. Von 2009 bis 2014 war Frau Peters bei der AMC-WolfartKlinik (Adipositas- und Metabolische Chirurgie) in München-Gräfelfing tätig. Sie organisierte Veranstaltungen und Symposien zum Thema »Ernährung und Adipositas« und führte Ernährungsberatungen in Gruppen- und Einzelgesprächen durch. Seit Anfang 2015 arbeitet Frau Peters als Diplom Oecotrophologin im Adipositaszentrum des RoMed Klinikverbundes.
Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie
Leiter des Referenzzentrums Adipositaschirurgie, SRH Wald-Klinikum Gera
Redaktionelle Beiträge
Historie und Entwicklung der Adipositaschirurgie | Der Magenballon
Prof. Dr. med. Manger studierte Humanmedizin an der Humboldt-Universität Berlin, approbierte 1979 und qualifizierte sich während seiner Tätigkeit am Evangelischen Diakoniewerk Königin Elisabeth in Berlin-Lichtenberg im Jahr 1986 zum Facharzt für Chirurgie.
Zwischen 1987 und 1993 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Chirurgischen Klinik an der Berliner Charité und im Anschluss bis 1999 leitender chirurgischer Oberarzt an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, an der er 1998 im Fach Chirurgie habilitierte.
Seit 1999 ist Prof. Dr. med. Manger als Chefarzt für Chirurgie tätig – bis 2002 am Klinikum Frankfurt (Oder) und im Anschluss am SRH Wald-Klinikum Gera.
Er ist Mitinitiator und Projektleiter der Studie zur Qualitätskontrolle der operativen Therapie der Adipositas (GBSR), deren Pilotphase 2005 gestartet wurde.
Manger gehört seit 2013 zum Vorstand der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft für Adipositastherapie (CAADIP) und sieht seine Aufgabe in der bereits realisierten Verknüpfung des GBSR mit den Projekten im »Kompetenznetz Adipositas«.
OÄ der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, SRH Wald-Klinikum Gera | Leiterin des Registers »Bariatrische Chirurgie«, Institut für Qualitätssicherung in der operativen Medizin | Leiterin Adipositaszentrum, SRH Wald-Klinikum Gera
Redaktionelle Beiträge
Historie und Entwicklung der Adipositaschirurgie | Qualität als Prinzip | Der Magenballon
Von 1988 bis 1994 studierte Dr. med. Stroh Humanmedizin an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Sie approbierte 1994, promovierte 1995 und arbeitete in diesem Zeitraum am SRH Wald-Klinikum Gera in der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie. Bis 1996 an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena an der Klinik für Kinderchirurgie tätig, zog es die Medizinerin schließlich zum Wald-Klinikum Gera, in dem sie bis heute praktiziert. Im Jahr 2001 beendete sie die Weiterbildung zur Fachärztin für Chirurgie und ist seither in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie tätig. 2005 folgte die Ernennung zur Oberärztin und 2006 der Facharzttitel für Viszeralchirurgie und Proktologie. Im Zuge ihrer Tätigkeit in der Adipositastherapie absolvierte Dr. med. Stroh 2007 eine Fortbildung zur Ernährungsmedizinerin. Im Jahr 2011 folgte die Habilitation. Seit 1995 beschäftigt sich die Ärztin insbesondere mit der bariatrischen Chirurgie. Ihre klinischen Schwerpunkte liegen in der Adipositaschirurgie und Koloproktologie. Bis 10/2013 hatte sie das Amt der Sekretärin der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie der Adipositas e. V. sowie der CAADIP inne, ist seit 2007 Beiratsmitglied der Deutschen Adipositasgesellschaft und Vertreterin der IFSO für die DGCA e.V. Seit 10/2013 ist Dr. med. Stroh zudem Vorsitzende der DGCA e. V. Auf dem Gebiet der Adipositaschirurgie hat die Medizinerin zahlreiche Vorträge auf nationalen und internationalen Kongressen gehalten und Publikationen veröffentlicht. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualitätssicherung in der operativen Medizin koordiniert sie seit 2005 die Qualitätssicherungsstudie für operative Therapie der Adipositas.
Stroh hospitierte an mehreren bariatrischen Zentren in den USA und erhielt 1997 das Guleke-Stipendium der Thüringischen Gesellschaft für Chirurgie, 2001 den Guleke-Preis und 2006 das Reisestipendium der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie.
Leitender Chefarzt der Chirurgischen Klinik | Leiter des Kompetenzzentrums für Adipositaschirurgie
Weißeritztal-Klinik Freital (Helios Klinik Gruppe)
Redaktioneller Beitrag
Schwangerschaft – vor oder nach einem bariatrischen Eingriff?
Der gebürtige Dresdner Dr. med. Becker absolvierte sein Medizinstudium an der Universität Dresden, an der er auch 1991 promovierte. 1989 absolvierte der Mediziner erfolgreich seine Prüfung zum Facharzt für Chirurgie und subspezialisierte sich 1997 in Viszeralchirurgie. Er arbeitete unter anderem in Dresden, Hamburg, Tübingen, Lüttich und Freital und führt seit über 20 Jahren bariatrische Eingriffe durch, wie Magenband-, Magenbypass- oder Schlauchmagen-Operationen. Dr. med. Becker ist leitender Chefarzt der Weißeritztal-Klinik Freital, die seit 2014 zur Helios Kliniken GmbH gehört und seit 2013 als Kompetenzzentrum für Adipositaschirurgie zertifiziert ist. Initiiert wurde die Zertifizierung von Dr. med. Becker, der das Adipositaszentrum leitet und koordiniert.
Oberarzt, Bereichsleitung Anästhesie
Institut für Anästhesiologie, UniversitätsSpital Zürich
Redaktioneller Beitrag
Narkose – in sicheren Händen
Dr. med. Grande studierte Medizin an der Universität Freiburg im Breisgau. Nachdem er sein Studium 2003 mit Promotion abgeschlossen hatte, war er von 2004 bis 2006 im Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt in der Anästhesie und der chirurgischen Intensivmedizin tätig. Anschließend wechselte er als Anästhesist in das Klinikum Bremen Nord. Parallel zu seiner Tätigkeit als Narkosearzt übernahm Dr. med. Grande die Notarztstelle bei der Berufsfeuerwehr Bremen. Seit 2008 arbeitet er am Institut für Anästhesiologie am UniversitätsSpital Zürich, wo er bis heute im Kinderspital als Notarzt sowie in der chirurgischen Intensivmedizin tätig ist. 2009 als Facharzt für Anästhesie anerkannt, wurde Dr. med. Grande im selben Jahr zum Oberarzt des Institutes für Anästhesiologie ernannt und fungiert in der bariatrischen Chirurgie als Bereichsleiter. Er verfügt unter anderem über diverse Zusatzbezeichnungen im Bereich der Notfall- und Intensivmedizin, verfasste und publizierte viele Fachbeiträge zu den Themen »Anästhesiologie« und »Notfallmedizin« und hält über diese Themengebiete international Vorträge.
Fachanwältin für Medizinrecht, München
Redaktioneller Beitrag
Wer soll das bezahlen?
Als Fachanwältin für Medizinrecht ist Dr. jur. Köhler-Hohmann auf das Gesundheitsrecht fokussiert. Langjährig als Anwältin und bis 2013 als Leiterin der Rechtsabteilung des Städtischen Klinikums München tätig, hat sie sich auf das Krankenhausrecht spezialisiert. Sie vertritt Kliniken unter anderem in der Durchsetzung ihrer Entgeltansprüche gegen gesetzliche Krankenkassen und private Krankenversicherungen. Neben Kliniken unterstützt und vertritt sie auch Patienten bei der Durchsetzung ihrer Leistungsansprüche.
Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, RoMed Klinik Bad Aibling,
Leiter des Adipositaszentrums der RoMed Kliniken
Redaktioneller Beitrag
Der Schlauchmagen (Magensleeve-Resektion)
1998 beendete Dr. med. Thalheimer das Studium der Humanmedizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Nach Erlangung seiner Approbation als Arzt im Jahr 1999 war er von 2000 bis 2005 als wissenschaftlicher Assistent an der Chirurgischen Universitätsklinik Würzburg tätig.
2005 als Facharzt für Chirurgie anerkannt, folgte 2008 die Ernennung zum Oberarzt für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie der Universitätsklinik Würzburg und 2009 zum stellvertretenden Leiter des Adipositaszentrums Würzburg.
2010 erhielt Dr. med. Thalheimer die Lehrbefugnis für das Fach Chirurgie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. 2011 erlangte er den Facharzttitel für Viszeral Chirurgie und 2012 den für spezielle Viszeral Chirurgie.
Seit 2012 ist Dr. med. Thalheimer Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie der RoMed Klinik Bad Aibling. Einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit bilden der Aufbau und die Etablierung des interdisziplinären Adipositaszentrums der RoMed Kliniken der Stadt und des Landkreises Rosenheim.
Dr. med. Thalheimer war und ist an zahlreichen klinischen und wissenschaftlichen Studien zum Thema »Adipositaschirurgie« beteiligt.
CA der Chirurgischen Abteilung, Klinik Tönning | Ärztl. Leiter des Adipositas-Zentrums Nord, Klinikum Nordfriesland gGmbH
Redaktioneller Beitrag
Das Magenband
1986 schloss Dr. Krause sein Medizinstudium mit Promotion an der Universität Mainz ab. Als Facharzt für Chirurgie (1993) und Viszeralchirurgie (1998) befasst sich der Mediziner seit 1998 mit der bariatrischen Chirurgie. 2002 gründete Dr. Krause das Adipositas-Zentrum Nord am Klinikum Nordfriesland in Tönning und nimmt seither die Funktion des ärztlichen Leiters wahr. Als zweite deutsche Einrichtung dieser Art erfolgte 2010 die Zertifizierung zum Kompetenzzentrum für Adipositaschirurgie durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Dr. Krause ist zudem als ärztlicher Leiter des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) sowie als Chefarzt der Chirurgischen Abteilung der Klinik Tönning tätig. Des Weiteren ist er Mitglied der Deutschen Adipositas Gesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie der Adipositas, der International Federation for the Surgery of Obesity and Metabolic Disorders (IFSO) sowie Gründungsmitglied der CA-ADIP. Dr. Krause praktiziert unter anderem als Ernährungsmediziner und lebt als Vater von fünf volljährigen Kindern in Friedrichstadt.
Bariatric Nurse, Klinik Tönning | Koordination Patientenmanagement, Adipositaszentrum Nord
Redaktioneller Beitrag
Das Magenband