GLÜCK
Warum hat das Unglück mehr Phantasie als das Glück?
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Macht die Natur deshalb so glücklich, weil sie keine Meinung von uns hat?
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Eine alte Hollywood-Weisheit lautet: »Glück ist, ein Star zu sein und einen besten Freund zu haben, der es nicht geschafft hat.« Brauchen wir für unser Glück das Unglück von anderen, besonders das unserer Freunde?
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Verwenden Sie zu viel Energie darauf, für andere glücklich auszusehen?
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Warum machen uns Sonntage traurig?
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Kann man von einem Bahnhof aus in die Freiheit fahren?
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Glück ist jede Sekunde gefährdet. Ist Unglück viel bequemer als Glück? Und gibt es deshalb Menschen, die gerne unglücklich sind?
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Ist das Einzige, was uns im Leben wirklich glücklich macht, die Erfüllung von Kindheitswünschen?
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Margarete Mitscherlich sagt nach einem halben Jahrhundert psychoanalytischer Praxis: »Unsere Fähigkeit, Glück zu empfinden, hängt von der frühkindlichen Beziehung zu unserer ersten Vertrauensperson ab.« Ist Glück Glückssache? Ein biografischer Zufall in Kindertagen?
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Warum weint man manchmal erst, wenn man getröstet wird?
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Sobald man weint, hat man das Gefühl, jetzt täusche man nichts mehr vor. Tut weinen deshalb gut?
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Reinigen Tränen den Blick?
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Sind Menschen, die besonders befähigt sind zu trauern, auch besonders befähigt, Freude zu empfinden?
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Kennen Sie die Heiterkeit und Vergnügtheit, die aus der Übereinstimmung mit sich selbst kommt?
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Ist Glück ohne Verdienst zu erlangen?
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Bezahlen Sie Ihr Glück mit der Angst, es zu verlieren?
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Sie wissen, dass es Ihnen ausgezeichnet geht. Aber warum spüren Sie es nicht?
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Sich jung fühlen, wenn man jung ist, sich alt fühlen, wenn man alt ist: Ist das Glück?
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Kann man geben, was man nicht hat? Kann jemand, der unglücklich ist, Glück geben?
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Fast überall, wo es Glück gibt, gibt es Freude am Unsinn. Woran liegt das?
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Warum macht Glück unproduktiv?
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Redet das wahre Glück nicht von sich?
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Das größte Glück: es entbehren können?
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Ist es für das Glück weniger wichtig, was man erlebt, als wie man es erlebt?
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Warum sind glückliche Menschen für uns oft so langweilig?
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Wird Glück, wenn man es teilt, größer oder kleiner?
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Ist Glück bloß das Pech, das man nicht hat?
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Der Mensch fühlt sich am besten, wenn er auf dem Weg zu einem erreichbaren Ziel ist, nicht, wenn er es erreicht hat. Kann das Glück zu finden eine Katastrophe sein, weil der Wunsch immer schöner ist als seine Erfüllung?
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Wer sich gut fühlt, tut Gutes, heißt es. Fördert das Glück wirklich die Hilfsbereitschaft, oder macht es uns selbstbezogen und asozial?
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Neid und Missgunst sind zersetzende Gefühle. Sollte, wer glücklich sein will, sich besser nicht vergleichen?
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Soll man das Glück in sich selbst suchen oder in Beziehungen zu anderen?
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Zwillingsstudien zeigen, dass das Glück eines Menschen einen genetisch festgelegten Sollwert hat. Die Abweichungen von diesem Sollwert – durch einschneidende biografische Erlebnisse etwa – sind eher gering und pendeln sich immer wieder auf dem gleichen Niveau ein. Einer, der Millionen gewonnen hat, und einer, dessen Haus unversichert abgebrannt ist: Beide sind nach ein paar Jahren ebenso froh oder unfroh wie zuvor. Ist Glück also eine angeborene Begabung? Und sind unsere Versuche, glücklicher zu werden, genauso zum Scheitern verurteilt wie der Versuch, größer zu werden?
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Der Beitrag des Reichtums zum persönlichen Glück wird dramatisch überschätzt. Ab einer recht bescheidenen Größe übersteigen seine Anschaffungs- und Erhaltungskosten seinen Nutzen, und das Glück nimmt nicht zu, sondern ab. Warum leben wir dann trotzdem in einer Habsuchtgesellschaft?
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Thomas Bernhard schreibt: »Die Armen und die Unglücklichen kaufen am meisten. Und je mehr sie kaufen, desto ärmer und unglücklicher werden sie.« Stimmt das?
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Goethe entwickelt die Idee eines Augenmenschen, der sich selbst genug ist: zum Sehen geboren, zum Schauen bestellt. Wäre das Glück?
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Kann einer, der etwas nicht bekommen hat, es kriegen, indem er es gibt?
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Für Gustave Flaubert gibt es drei Voraussetzungen, um glücklich zu sein: Egoismus, gute Gesundheit und Dummheit. Gehört Ignoranz zum halbwegs geglückten Leben?
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Wann haben Sie zuletzt in Augen geschaut, die einen mit Heiterkeit überfluten?
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Der Schriftsteller William S. Burroughs schreibt über Kokain: »Wenn Gott jemals etwas Besseres erschaffen haben sollte, dann hat er es für sich selbst behalten.« Sollte man öfter Drogen nehmen oder macht süchtig, was glücklich macht?
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Reichtum lähmt die Kräfte, Armut mobilisiert sie. Hatten Sie das Glück, einmal arm gewesen zu sein?
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Die Dichterin Else Lasker-Schüler schreibt: »Ich war so arm, dass ich in Berlin immer unter den Balkonen der Häuser ging, damit meine Eltern im Himmel mich nicht sähen.« Hatten Sie das Pech, einmal arm gewesen zu sein?
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Beweist unglücklich sein, dass man auch noch glücklich sein kann?
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Der, dem es am schlechtesten geht, ist am meisten gerechtfertigt. Gibt es Machtausübung durch Unglücklichsein? Kann man sich seine Nächsten dadurch unterwerfen, dass man erfolgreicher unglücklich ist als sie?
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Macht Leid egoistisch, oder fördert es die Empathie?
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Der amerikanische Schauspieler Yul Brunner hielt sich einen Lakaien, dessen Aufgabe es war, ihm die Zigaretten anzuzünden. Kann man sich Brunner als glücklichen Menschen vorstellen?
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Der Verleger Michael Klett erzählt über den Schriftsteller Ernst Jünger: »Wenn etwas Schlimmes geschah – als seine Frau starb, als sich sein Sohn erschoss –, war sein Hemd am linken Arm immer völlig blutig. Er trug stets eine Nadel unter dem Revers. Und wenn eine Schmerzwallung in ihm hochkam, hat er sich diese Nadel in den Unterarm gestochen, durch das Jackett hindurch, um sich vom psychischen Schmerz durch einen physischen abzulenken.« Eine nachahmenswerte Methode?
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Tieftraurige Menschen verraten sich, wenn sie glücklich sind: Sie umfassen das Glück, als ob sie es ersticken möchten. Töten Sie Ihr Glück aus Eifersucht, weil Sie zu gut wissen, dass es Ihnen ohnehin davonläuft?
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Milena Jesenská, die Journalistin und Freundin Franz Kafkas, schreibt: »Warum versprechen die Menschen einander nicht, einen Strauß Veilchen oder eine Tüte Rosinen mitzubringen? Warum versprechen sie nicht, dass sie sich im Zorn lieber selber schlagen, als einander etwas Widerwärtiges, Geschmackloses, Hässliches vorzuhalten? Warum versprechen sie nicht, sich gegenseitig die Freiheit des Schweigens, die Freiheit des Alleinseins zu lassen? Warum versprechen sie nicht diese unendlich schweren ›Kleinigkeiten‹, die man erfüllen kann und die doch niemals erfüllt werden, anstelle von so etwas Nebensächlichem wie dem Glück?« Ist es eine zerstörerische Dummheit, um des Glücks willen leben zu wollen?
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Kommt das Glück nur zu dem, der ihm nicht nachläuft?
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Ist Glück nur ein Wort aus dem Vorabendprogramm?
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LIEBE
Warum stirbt die Eifersucht viel später als die Liebe?
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Bringen Sie die Stärke auf, nicht von jedermann geliebt werden zu wollen?
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Erkennt man die eigene Liebe an dem Vorsatz, für den anderen ein besserer Mensch zu werden?
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Macht die Liebe mehr Menschen unglücklich als glücklich?
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Haben Sie Ihre großen Lieben erkannt?
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Wenn Sie auf Ihr Liebesleben zurückblicken: Waren Sie der Wählende oder der Erwählte?
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Wie erklären Sie Ihre Gleichgültigkeit gegenüber früheren Lieben?
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Löscht eine neue Liebe die alte?
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Frauen suchen, Männer finden: Ist das der Geschlechterunterschied der Liebe?
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Weckt der Anblick von Schönheit bei Ihnen Träume von Liebe?
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Lieben wir einander so, wie wir uns auch hassen?
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Goethes am häufigsten verwendete Grußformel am Schluss seiner Briefe lautet: »Lebe wohl, liebe mich.« Ist Ihre Sehnsucht, geliebt zu werden, mit den Jahren stärker oder schwächer geworden?
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Platons Kugelmenschen-Theorie besagt, dass jeder Mensch auf der Suche ist nach seiner anderen Hälfte, die ihn perfekt ergänzt. Sollte man sich also besser nicht in Menschen verlieben, die so sind wie man selbst?
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Wer verliebt ist, verliebt sich auch leicht. Wie erklären Sie dieses grausame Paradox?
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Kenntnis tut keiner Beziehung gut. Können wir uns überhaupt nur verlieben, ohne zu wissen, in wen wir uns verliebt haben?
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Gibt es eine Liebe, die traurig macht, weil sie im Liebenden eine Leere ausfüllen muss?
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Nährt sich Liebe vom Erkennen gemeinsamer Abneigungen?
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Sich in der Liebe in sich selbst verwandeln: Gelingt Ihnen das?
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Heißt lieben für Sie, in dem anderen sich selbst zu erobern?
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Warum fällt es Ihnen leichter, jemand anderen zu lieben als sich selbst?
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Die Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich sagt: »Zu lieben ist schöner, als geliebt zu werden. Wer das nicht spürt, hat ein therapiebedürftiges Problem.« Müssen Sie zum Therapeuten?
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Sind Sie jemand, der die Liebe nur im Liebesschmerz genießen kann?
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Warum ist es das Leichteste der Welt, einen Menschen zu verführen, für den wir nichts empfinden?
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Warum fühlen wir uns oft minderwertig, wenn wir einen Menschen wirklich begehren?
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Der Schriftsteller Elias Canetti schreibt: »Ich habe es satt, die Menschen zu durchschauen; es ist so leicht, und es führt zu nichts.« Will man sich in der Liebe selbst betrügen?
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Der Dramatiker Heiner Müller sagt über seinen Frauengeschmack: »Ich habe immer eine Sehnsucht nach der dummen Frau. Das liegt am Bedürfnis, sich von der eigenen Intelligenz zu erholen.« Verlieben wir uns manchmal, weil wir uns danach sehnen, uns selbst zu entfliehen? Und brennt Liebe aus, wenn wir dieses Ziel nicht erreichen?
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Was bedeutet es Ihnen, geliebt zu werden, wenn Sie selber nicht lieben?
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Ist zur Liebe nur fähig, wer die eigene Einsamkeit akzeptiert?
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Weckt Schönheit Liebe, oder bringt Liebe Schönheit hervor? Macht uns der andere glücklich, weil er schön ist, oder ist er schön, weil er uns glücklich macht?
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Der Regisseur Billy Wilder meint, dass Männer Frauen entweder lieben oder hassen; nur Schwule würden Frauen mögen. Geben Sie ihm recht?
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Der japanische Dichter Yasunari Kawabata hingegen schreibt: »Nur Frauen können wirklich lieben.« Entspricht das auch Ihrer Erfahrung?
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