HUMOR im Alltag – mit Witz, Charme und Tiefgang (mit lustigen Illustrationen)
Nein, nicht erfunden! Den Medien entnommen und in Reime verpackt, damit noch deutlicher wird, was sich unsere lieben Zeitgenossen so alles einfallen lassen. Da geht es um menschliche Eigenheiten, um Ticks, Macken, Gewohnheiten, Stärken, Schwächen, Übertreibungen, Laster, Trends, Selbstüberschätzung, Konsumverhalten, Eitelkeiten; geschildert mit feinem Humor, aber auch mit kritischer Stimme.
Und, liebe Leser, es ist durchaus gestattet, dass Sie sich dort und da - ganz geheim - selber bei der Nase nehmen; schmunzelnd natürlich. –
Viel Spaß beim Lesen, beim Vorlesen, beim Unterhalten!
Reden schwingen
Wenn manche manche Reden schwingen,
reden sie von zu vielen Dingen,
haben dabei keine Eile
und verbreiten Langeweile.
Fakt, man kann es deutlich sehen,
dass Zuhörer oft Däumchen drehen.
Der Redner, in der Rede Fluss,
findet oft nicht hin zum Schluss.
Es bringt ihm sicher Renommee,
lässt er sie eher zum Buffet!
Gewinn – Verlust
Zufrieden mit ihren Berufen
und dem Glück, das sie sich schufen,
hat ein Paar, stets unverdrossen,
sein Leben, wie es war, genossen;
bis zu dem verflixten Tag,
an dem er sie jäh traf, der Schlag:
Ein Mega-Jackpot fiel ins Haus
- und löschte die Gehirne aus!
„Wir ziehen um, ein Schloss muss her
und eine Yacht am Mittelmeer!
Lieber doch ein Düsenjet,
darin feiert sich’s so nett!“
Der Ehemann übt forsch Kritik,
denn er will eine Bier-Fabrik!
Der Frau ist Arbeit eine Qual,
sie will schleunigst Personal!
Zwar hatten sie jetzt sehr viel Zeit,
doch leider ebensoviel Streit!
Adé, gemütliches Zuhaus!
Ihm folgte schnell das Ehe-Aus!
Freunde weg und tiefer Frust!
Gewinn, Gewinn – Verlust, Verlust …
Emotionen
Beim Fußballmatch da ist was los!
Ein solches eignet sich famos,
um mit Johlen und Gebärden
Emotionen los zu werden.
Begeisterung schallt laut hervor,
fliegt ein Ball in Richtung Tor!
Gemeinsam mit der Menge schreien,
das kann unsagbar befreien!
Man braucht sein Temperament nicht zügeln
und darf sich hinterher auch prügeln.
Wer sich dieses gern erspart,
sucht Emotion der anderen Art:
Voll Hingebung, in Reih und Glied,
lauschen Opernfans dem Lied;
dem Klang, der mächtig und erhaben
dringt aus dem Orchestergraben.
Falls der Regie ein Lob gebührt,
bleibt das Publikum gerührt;
enteilt, noch auf Gesanges Flügeln,
- ohne sich dabei zu prügeln.
Was der Kater erzählte
In warme Decken eingehüllt
hat Heinz sich einen Wunsch erfüllt.
Er weiß, dass in der Weihnachtsnacht
das Leben überall erwacht,
dass Tiere dann ihr Schweigen brechen
und ein Weilchen wirklich sprechen.
Die Nacht ist klar, der Mond scheint hell
und Heinz krault seines Katers Fell.
„Wir sitzen so gemütlich hier,
nun komm, erzähl’ mir was von dir!“
„Nun“, denkt Charly, „ist mir Recht.
Eigentlich ist das nicht schlecht.
Er berichtet in der Tat,
was er auf dem Herzen hat:
„Was du nicht willst, das man dir tu,
das füg’ auch keinem anderen zu!“
„Wie meinst du das? Komm, sag es mir!
Ich war doch immer gut zu dir!“
„Umso mehr kann ich’s nicht fassen
Du hast mich jüngst kastrieren lassen!“
Er blickt Heinz ernst und listig an.
„Was hat der vor? Du lieber Mann!“,
denkt Heinz und horcht. Aus seiner Sicht
gefällt ihm dieses Thema nicht.
Der Charly will sich revanchieren
und nicht länger diskutieren:
„Ich bring dich in ein Tierspital.
Hast du Angst vor Schmerz und Qual?
Komm herein, du bleibst jetzt hier,
wie du mir, so ich auch dir!
Leg dich hin, so geht das besser!“
Schon kommt einer mit dem Messer!
Gellend schreit der Heinz: „Oh nein!
Das kann, das soll, das darf nicht sein!!!“
Zum Glück ist er jäh aufgewacht
in jener kalten Weihnachtsnacht.
Froh, dass der Traum so plötzlich aus,
verlässt Heinz fluchtartig sein Haus.
„Lieber geh ich nächtens zechen,
als zuzuhören, was Tiere sprechen …“
Schneller, höher, weiter!
Mit dem Auto fliegen, das ist eine Wucht!
Hat man doch schon lang nach so etwas gesucht!
Man forscht und man erfindet und spricht erregt davon:
Den Proto-Typ, ihr Leute, gibt es sogar schon! (Auto-Aeromobil USA 2017)
Noch warte man ein wenig. Man rät, es sei am besten,
das Sparschwein, das zu Hause darbt, inzwischen stark zu mästen.
Schneller, höher, weiter; hoch, hoch, hoch hinaus!
Das Leben liebt den Fortschritt – weit weg von zu Haus!
Allerdings bedenklich, was heute alles fliegt,
und was ein flotter Car-Pilot dabei zu sehen kriegt:
Schau, schau, da fliegt der Meier! Der kommt direkt vom Mond,
den er, zunächst auf Probe, als Newcomer bewohnt.
Der Meier kommt auf Urlaub, ließ er stolz enthüllen.
Er will, nach Mondeskälte, sich einen Wunsch erfüllen:
Man beobachtet den Meier, wie er ganz entzückt,
von Sonnenstrahlen durchdrungen, Gänseblümchen pflückt.
Und schau, da ist der Huber! Das ist keine Farce!
Er fliegt um sein Erspartes direkt hin zum Mars!
Der Huber hat es eilig und macht sich langsam Sorgen:
Er muss sich nach der Landung dort gleich ein Grab besorgen.
Flugs nun aus den Wolken und ab geht’s ins Büro!
Mit dem Auto fliegen macht so richtig froh!
Die tapferen Frauen
Was Frau im Alltag alles schafft,
das ist häufig heldenhaft!
Baby schreit auf dem Balkon.
Jemand ist am Telefon.
Säugling übt sich in Beschwerden,
schreit und will gewickelt werden.
Herd mit einer Hand bedienen.
Briefträger ist grad erschienen.
Suppe kocht, das Fleisch ist gar,
die Nudeln hart, die Zeit ist rar!
Die Milch geht über! Der Gestank!
Hund ist läufig, Kind ist krank!
Waschen, trocknen, Hemden bügeln.
TV „on“, das kann beflügeln.
Mathe mit dem Sprössling lernen,
Flecken aus dem Hemd entfernen.
Blumen gießen, diese zarten,
das kann auch nicht länger warten.
Kinder-Party: 1, 2, 3!
Kommt nur, kommt! Herbei! Herbei!
Jemand klopft am Gartentor.
Kuchen, Kuchen schnell ins Rohr!
Und in praktisch keiner Zeit
steht schon ein Buffet bereit.
Einkauf machen, aber wann?
Wagen, Wagen springt nicht an!
Weihnacht! Das ist meist extrem!
Denken: Ach, was schenk ich wem?
Dann in die Geschäfte laufen,
wieder denken, wählen, kaufen.
Jammer! Wie die Zeit verrinnt!
Trockner still, der Trockner spinnt!
Heimlich auf die Liege schielen,
mit den Kindern schnell noch spielen!
Söhnchen fühlt sich nicht so toll,
es stinkt und hat die Hose voll!
Geschirr in Spülmaschine schlichten,
Schuhe putzen, Brote richten.
Immer freundlich, sowieso
und viel Arbeit im Büro.
Dort, an diesem fernen Ort,
gibt es Stress in einem fort!
Konzentrieren, Leistung bringen.
Burnout mit Kaffee bezwingen.
Perfektion hat hier Gewicht.
Konkurrenten schlafen nicht.
Pflichten, Pflichten, täglich, täglich;
immer top und niemals kläglich!
Während Mann, im Job gehetzt,
sich müde auf das Sofa setzt. -
Sein Arbeitstag war auch nicht lässig.
Das zu meinen wär’ gehässig.
Zeit, das Tagwerk zu beenden,
das Erlebte auszublenden.
Endlich einmal nichts zu tun,
auszuspannen, auszuruhen!
Der Gatte kommt von nebenan
und lächelt seine Traute an,
die der Küche grad entflieht
und die Betten neu bezieht.
Er kommt voll Hoffnung zu ihr her,
und natürlich will er mehr!
Liebe machen, das wär’ fein.
Sie gähnt und denkt: „Das muss noch sein!“
Pflichten, Pflichten, welche Flut!
Wie lange, glaubt ihr, geht das gut?
Schönheit bis ins hohe Alter!
Nie alt aussehen! Aber wie?
Es blüht die Schönheitsindustrie!
Werbung! Und was zieht am meisten?
Alles können wir uns leisten!
Cremen bauen im Verlauf
alte Haut neu wieder auf.
Qualität „geprüft mit Siegel“:
und schon fallen wir in die Tiegel.
Nicht in Altersgram versinken,
Wässerchen, Tinkturen trinken!
Pillen, Pillen, nochmals Pillen
stärken unseren Lebenswillen!
Und auch solche mit Hormonen
sollen ihren Einsatz lohnen.
Hier das Beste! Kommt und seht:
sie heben alles, was nicht steht:
die Laune und den Appetit,
und sie helfen ferner mit,
uns schlank und turnschuhfit zu halten,
die Jugendlichen wie die Alten.
Doch freilich, leider, irgendwann
schleicht sich das Alter doch heran;
zunächst mit kleineren Beschwerden.
Lass sie nicht zum Kummer werden!
Merkst du jäh mit bangem Schrecken,
dein Stiftzahn blieb im Germteig stecken,
mal dir ein Lächeln ins Gesicht.
Fürchte kleine Pannen nicht.
Glücklich, wer in Frieden wohnt,
von schweren Krankheiten verschont.
Mach dich schön auf deine Weise
für den Rest der Lebensreise.
Hab das Herz am rechten Fleck
und lächle Trübes öfter weg.
Absaugen
Sicher, doch, es muss was taugen,
wenn die Ärzte Fett absaugen.
Man muss stolze Summen geben.
Arzt muss auch von etwas leben!
Und gleich liegst du rank und schlank
wieder auf der Sonnenbank,
hast beim Essen freie Wahl:
„Herr Doktor, bis zum nächsten Mal!“
Tatoos
Tatoos zu haben, das ist Spitze!
Sehr gut sieht man sie bei Hitze,
bei der man – und das ist gescheit –
sich von Textilien befreit.
Es tatoon sich manche Frauen
an Stellen, wohin wir uns nicht trauen,
still und sittsam hinzublicken,
uns am Anblick zu erquicken.
Wenn die Dinger nicht verblassen,
kann man sie bis ins Alter lassen,
nur dass ein alter Apfel dann
gelegentlich auch runzeln kann.
Silikon
Mancher schwört, zum guten Ton
gehört doch heute Silikon!
Wie schimmert dann durch dünne Blusen
ein neuer, teurer, praller Busen!
Ein solches Ding ist nicht geeicht,
kann sein, dass Stoff aus ihm entweicht
und – „pchchch“, schon welkt es still dahin.
Enttäuscht ist da die Trägerin.
Sie geht mit Pillen gestärkt nach Haus.
Der Traum vom Prallsein ist jäh aus.
Jeder, der sie trifft, ist baff,
der Busen ist jetzt wieder schlaff.
Die Lippen, diese schönen, zarten,
dünnen, edlen und aparten,
wollen – oft auch mit Beschwerden -
zu Wülsten aufgerüstet werden.
Auch das gehört zum guten Ton
mit Spritzen und mit Silikon!
Haare
Mann, wäre doch des Hauptes Haar
dicht, so wie es früher war!
Die Forschung, Leute, hat’s gebracht!
Was die Forschung alles macht!
Es gibt jetzt Haare aus der Dose,
gut verpackt und nein, nicht lose!
Ein Döschen heim geholt ins Haus
spuckt feinste Baumwollfäden aus,
die sich gleich mit allen Kräften
an Kopfhaut und an Haare heften.
Doch lass dich nicht beim trauten Kuscheln
durch die Baumwollhaare wuscheln.
Es könnte nämlich leicht passieren,
dass jene sich diskret verlieren …
Das Haar von Älteren und Alten
kann Jugend leider auch nicht halten.
Rabenschwarz, tief rot gefärbt:
Mutter hat das nicht vererbt.
Für Jugend steht es eher schlecht.
Man sieht’s von fern: Das ist nicht echt!
Doch du allein entscheidest dann,
denn Silber steht nicht jedermann!
Noch schöner sein, ganz auf die Schnelle?
Gib dir die Wimperndauerwelle!
Piercings
Es gibt so viele tolle Sachen,
die beim Schmücken Freude machen:
Ringe durch die Lippen zwängen
oder in die Nase hängen;
an die Ohren in großer Zahl,
das klingt fast schon zu normal.
Achtung, wer auf Schmuck versessen:
Augenbrauen nicht vergessen!
Nabeln überreich beringen,
Schrauben durch die Zunge zwingen,
die den boy-friend sinnlich necken,
weil Küsse so viel besser schmecken!
Wo sonst der Schmuck noch schmücken kann,
hören wir uns hier nicht an.