Hermann Straubinger

Übersäuerung

Die besten Tipps für ein
harmonisches Säure-Basen-
Gleichgewicht Ihres Körpers

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Hermann Straubinger
Übersäuerung
Die besten Tipps für ein harmonisches
Säure-Basen-Gleichgewicht Ihres Körpers

ISBN E-Book (epub): 978-3-86374-085-6

(Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-083-2, 1. Auflage 2013)

Mankau Verlag GmbH
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Endkorrektorat: Dr. Thomas Wolf, MetaLexis
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Gestaltung Innenteil: Sebastian Herzig, Mankau Verlag GmbH

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Wichtiger Hinweis des Verlags:
Der Autor hat bei der Erstellung dieses Buches Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr; Verlag und Autor können keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung der in diesem Buch dargestellten Inhalte ergeben. Bitte respektieren Sie die Grenzen der Selbstbehandlung und suchen Sie bei Erkrankungen einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker auf.

Inhalt

Vorwort

Sauer macht krank

Der Säure-Basen-Haushalt

Der Mensch – das basische Wesen

So entstehen Säuren in unserem Körper

Säuren durch falsche Ernährung

Säuren durch Mineralstoff- und Vitaminmangel

Säuren durch Krankheiten

Säuren durch Stress

Säuren durch Bewegungsmangel oder Überanstrengung

Die Organe des Säure-Basen-Haushaltes

Das ABC der Säurekrankheiten

Phasen der Erkrankung

Stadien der Übersäuerung

So stellen Sie Ihre Übersäuerung fest

Säurekrankheiten von A–Z

Essen Sie sich gesund

Grundpfeiler Ernährung und Bewegung

Die sieben Ursachen für Übergewicht

So essen Sie richtig

Gesunde basische Ernährung

Eiweiß – Baustein des Lebens

Fett – die zweitwichtigste Energiequelle

Kohlenhydrate – der Energiespender Nummer Eins

Einfach basisch mit Obst und Gemüse

Gesunde Ernährung schmeckt!

Die verborgenen Kräfte von Obst und Gemüse

Die Hitliste der Obstsorten

Die Hitliste der Gemüsesorten

Obst- und Gemüsesäfte – die gesunde Alternative

Gesunde Powersäfte

Basenfasten mit Früchten

Saftfasten heißt sanft fasten

Vorbereitung

Saftrezepte für die Vorfastentage

Die Saftfastentage

So bereiten Sie Ihre Basensäfte zu

Wie entsafte ich was?

Saftrezepte für die Fastenwoche

Bewegung und Entspannung

Ohne Bewegung geht’s nicht

Die zehn goldenen Regeln

Einfach entspannen

Raffinierte basische Kartoffelrezepte

Kartoffel – das steckt drin

Hauptgerichte – klassisch raffiniert

Salate mit Kartoffeln

Suppen mit Kartoffeln

Stichwortverzeichnis

Vorwort

Fühlen Sie sich seit einiger Zeit nicht ganz wohl? Vielleicht sind Sie oft müde, können sich nicht mehr konzentrieren? Sie haben häufig Kopfschmerzen und sind gereizt. Möglicherweise waren Sie auch schon beim Arzt? Der konnte nur nichts Konkretes feststellen. Trotzdem: Irgendetwas stimmt nicht! Möglicherweise ist Ihr Säure-Basen-Gleichgewicht gestört – die Voraussetzung für Gesundheit, Vitalität und Lebensfreude. Still und unbemerkt hat es sich über Jahre in Richtung sauer verschoben – durch falsche Ernährung, zu wenig Bewegung oder Stress. Die Zivilisationskrankheit Übersäuerung kann für die unterschiedlichsten Beschwerden verantwortlich sein. Die gute Nachricht aber: Das muss nicht sein. Sie können Ihrem Körper helfen, indem Sie sich gezielt entsäuern. Dabei erholt sich Ihr Organismus nach und nach, und die Krankheitssymptome hören auf. Sie fühlen sich wie befreit, wie neugeboren.

Verschaffen Sie sich Klarheit: Machen Sie selbst den Säure-Check. Und lesen Sie, wie Ihr Körper wieder ins Gleichgewicht kommt: Was Sie essen müssen, damit die Basen wieder die Oberhand gewinnen. Wie gut Ihnen schon etwas Bewegung und Entspannung tut.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei.

Hermann Straubinger

Sauer macht krank

Sauer macht lustig, so heißt es – wahrscheinlich, weil man beim Verzehr von sauren Speisen sein Gesicht verzieht und so aussieht, als ob man lachen würde. Doch zum Lachen besteht kein Grund, denn schon die Fruchtsäure von Obst, etwa eines Apfels, ist in der Lage, unseren harten Zahnschmelz anzugreifen! Zum Glück steuert der Speichel dem entgegen und ist in der Lage, die Säure schnell zu neutralisieren – sofern er nicht selbst zu sauer ist.

Der Säure-Basen-Haushalt

Übersäuerung, saures Milieu, Säurekrankheiten – das sind Begriffe, die noch vor nicht allzu langer Zeit nur von Heilpraktikern und »alternativen« Ärzten gebraucht wurden. Das hat sich geändert. Dank exakter Messmethoden und einer Reihe von Studien sehen auch immer mehr Schulmediziner darin die Ursache unterschiedlichster Krankheiten. Immer geht es dabei um eine Störung in unserem Säure-Basen-Haushalt. Wie der Ausdruck »Haushalt« schon vermuten lässt, haben wir es hier nicht mit einem konstanten Verhältnis von Säuren und Basen zu tun, sondern die Säure- und Basenmengen verändern sich ständig. So wechseln sich über den Tag verteilt so genannte Säurefluten mit Basenfluten ab. Das ist gut erkennbar an unserem Urin. Morgens haben wir einen sauren Urin, während er in der Regel gegen 14.00 Uhr am stärksten basisch ist (→ Säuremessung im Urin auf Seite 57). Ist dieser normale Wechsel in Richtung »basisch« gestört, heißt das nicht, dass wir es mit einer bedrohlichen Übersäuerung unseres Blutes (Azidose) zu tun haben, wohl aber, dass unser Organismus mit zu viel Säuren überschwemmt wird. Und dass die natürliche Fähigkeit unseres Körpers, schädliche Säuren zu neutralisieren und auszuscheiden, mehr oder weniger erschöpft ist.

Die Folgen davon sind zunächst Befindlichkeitsstörungen wie schlechte Stimmungslage, es können aber auch Kopfschmerzen und Allergien auftreten. Und schließlich sind Krankheiten wie Nierenleiden oder sogar ein Herzinfarkt möglich. Die gute Nachricht: Sie können bei Anzeichen einer Übersäuerung eine Menge tun, um Ihren »Haushalt« wieder in Ordnung zu bringen. So wie man einen Finanzhaushalt wieder in Ordnung bringen kann, wenn man rechtzeitig zu sparen beginnt. In diesem Fall müssen Sie eben an Säuren sparen, und dabei liefert den wesentlichsten Beitrag ein basischer Speiseplan. Denn in der Hauptsache trägt unsere »moderne« Ernährung zur Übersäuerung unseres Körpers bei. Statt Gemüse, Kartoffeln und Vollkornsorten stehen zu oft Fleisch, industriell veränderte Nahrungsmittel, Feinmehlgebäck und große Mengen von Zucker auf unserem Speiseplan. Schon im Kindesalter werden die Weichen mit »Fastfood« in Form von Pizza, Hamburger, Cola-Getränken oder süßen Cornflakes in Richtung sauer gestellt. Dabei wirkt sich nicht nur das »Food« verheerend aus, gleichermaßen leidet unser Organismus am »Fast« – dem schnellen, kaum zerkauten Hinunterwürgen unserer Nahrung. Bei den Heranwachsenden kommen dann Alkohol, Rauchen und weitere Genussgifte dazu. Und dies alles spielt sich ab vor dem Hintergrund saurer Böden, sauren Regens, sauren Grundwassers und saurer Luft. Trotzdem: Die ersten Symptome lassen manchmal lange auf sich warten, da sich unser Körper lange Zeit durch eine Reihe von Gegenmaßnahmen gegen die andauernde Übersäuerung stemmt. Erst wenn unsere Basenreserven langsam erschöpft sind, treten Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsmangel, Kopfschmerzen, Muskelkater, Leistungsschwäche, allergische Erscheinungen oder Herz-Kreislaufstörungen auf.

Der Mensch – das basische Wesen

Der Großteil allen Lebens stammt aus dem Meer. Zwei Drittel der Erdoberfläche besteht aus diesem basischen Lebenswasser, das einen pH-Wert von 8,0 bis 8,5 aufweist (→ »Säuren, Basen und pH« auf Seite 14). Auch der Mensch ist biologisch gesehen ein basisches Wesen. Das Blut ist und muss ständig basisch bleiben (pH 7,35 bis 7,45). Schon geringste Abweichungen würden sich lebensbedrohlich auswirken. Alle Zellen werden vom basischen Blut versorgt. Das menschliche Leben entwickelt sich neun Monate lang in einem basischen Fruchtwasser (pH 8 bis 8,5). Damit unser Körper gesund bleibt, mag er es also ausgeglichen bis basisch – abgesehen vom Magen, der mit der starken Salzsäure unsere Nahrung zersetzt und Bakterien abtötet, und von der Haut, die mit ihrem leichten Säureschutz Krankheitserreger abwehrt. Dabei hält unser Organismus den Säuregrad seiner Organe und Flüssigkeiten in sehr engen Grenzen. Dieser Säuregrad wird als so genannter pH-Wert angegeben. Die Skala reicht von extrem sauer mit pH-Wert 1 (Schwefelsäure) über neutral bei pH-Wert 7 (reines Wasser) bis extrem basisch mit einem pH-Wert von 14 (Natronlauge). So hat unser Blut einen sehr engen pH-Wert zwischen 7,35 und 7,45. Das zeigt, wie genau es unser Körper mit seinem Lebenssaft nimmt. Schon geringe Abweichungen führen zu massiven Störungen, die schnell lebensbedrohliche Erkrankungen hervorrufen können. Ein Blut-pH-Wert unter 6,8 ist tödlich.

TYPISCHE PH-WERTE
1,0 Batteriesäure (Bleiakku)
1,2 Magensäure (Magensaft)
3,2 Limonade, Cola, Apfelsaft
3,8 Kohlensäure
4,8 Essigsäure
5,0 Kaffee
5,5 menschlicher Schweiß
5,6 sauberes Regenwasser
6,6 Trinkmilch
6,65 destilliertes Wasser bei ca. +55 °C
7,0 destilliertes Wasser bei +25 °C
7,4 Blut
8,1 Backpulverlösung
8,2 Seewasser
8,3 Darmsaft
10,5 Waschmittellösung
12,5 Kalkwasser
14 Natronlauge (1 mol/L)

Wie unser Blut hat auch jeder Teil oder »Saft« unseres Körpers seinen ganz bestimmten »gesunden« pH-Wert, in dem unsere Biokatalysatoren, die Enzyme, ihren Job optimal verrichten können. Dabei handelt es sich immer um einen Bereich und nicht um einen festen Wert, und das zeigt an, dass der pH-Wert durch vieles beeinflusst wird. Und zwar in beide Richtungen. Das kann unsere Ernährung sein, ein Medikament, eine Entzündung oder auch Stimmungsschwankungen. Unser Körper versucht dann mit einem ausgeklügelten Regelungssystem, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Bezeichnenderweise sind fast alle diese Systeme dazu da, »saure« Störungen auszugleichen. Basen stellen also die weitaus geringere Bedrohung dar.

So basisch ist unser Körper

Blut

Blut ist mit pH 7,35 bis 7,45 in einem sehr engen Bereich deutlich basisch. Ein Blut-pH-Wert unter 6,8 führt zum Tod. Unter 7,35 spricht man von einer Azidose, über 7,45 von einer Alkalose.

SÄUREN, BASEN UND PH

Chemisch gesehen sind alle Flüssigkeiten Säuren, die ein freies positives Wasserstoff-Ion (H+) besitzen. Je mehr dieser Wasserstoff-Ionen in der Flüssigkeit sind, desto stärker ist die Säure. Basen, auch Laugen genannt, sind die Gegenspieler von Säuren. Sie haben ein negativ geladenes Hydroxid-Ion (OH–) und können das H+-Ion der Säure an sich binden. Also: Säuren können H+-Ionen abgeben, Basen können H+-Ionen aufnehmen. Treffen nun beide aufeinander, kommt es zu einer so genannten Neutralisation. Die Wirkung der beiden hebt sich auf, und herauskommt ein Salz und Wasser.

Säure + Base → Neutralisation → Salz + Wasser

Dies ist ein wichtiges Prinzip unseres Säure-Basen-Haushaltes, der damit gefährliche Säuren unschädlich macht. Nach diesem Muster neutralisiert zum Beispiel der basische Bauchspeichel der Bauchspeicheldrüse – immerhin 1,5 Liter täglich – die Magensäure im Zwölffingerdarm.

Der Säure- und Basengehalt wird mit dem so genannten pH-Wert angegeben. Die Bezeichnung kommt von »potentia hydrogenii« und zeigt schon, um was es geht: um die Kraft des Wasserstoffs. Gemessen wird nämlich die Konzentration der Wasserstoff-Ionen. Die Skala reicht von 1 für extrem sauer (Schwefelsäure) bis 14 für extrem basisch (Natronlauge). Genau in der Mitte liegt die neutrale 7 des reinen Wassers. Dieser Wert ist weder sauer noch basisch. Je niedriger also der Wert, desto saurer, je höher, desto basischer ist die gemessene Flüssigkeit. Dabei ist der Unterschied zwischen pH 4 und pH 6 nicht etwa nur 2, sondern auf Grund einer speziellen Skaleneinteilung, die man logarithmisch nennt, ist pH 4 ganze 10-mal saurer als pH 5 und 100-mal saurer als pH 6.

Magen

Magensaft ist eine wässrige Flüssigkeit, die Salzsäure (pH 1,0 bis 3,0) und das eiweißspaltende Verdauungsenzym Pepsin enthält. Etwa 1,5 bis 3 Liter werden täglich gebildet. Der niedrige pH-Wert des sauren Magensaftes wirkt bakterienabtötend und führt zu einer Ausflockung (Denaturierung) von Eiweiß, wodurch dieses durch die eiweißspaltenden Enzyme besser »angreifbar« wird.

Speichel

Speichel ist mit pH 7,1 bis 7,0 leicht basisch bis neutral. Wer viel Zucker zu sich nimmt, bildet Plaquebakterien, die ihren Energiebedarf durch den Abbau von Zucker aus Nahrungsmitteln decken. Dabei entstehen Säuren in der Mundhöhle, und der pH-Wert des Speichels fällt in einen sauren Bereich ab. Die Auflösung des Zahnschmelzes beginnt bei einem pH-Wert von 5,5. Ist der Zucker aufgebraucht, führt der Speichel wieder zu einem Anstieg des pH-Wertes. Er repariert die entstandenen Schäden und remineralisiert die Zähne.

Muskeln

Muskeln und Organzellen liegen mit pH 6,9 im sauren Bereich, weil sie Tag und Nacht unter Bildung von Kohlensäure Nährstoffe verbrennen. Sportler, die verstärkt auf kohlenhydrat- und eiweißreiche Nahrungsmittel zurückgreifen, sind besonders gefährdet zu übersäuern. Wenn der Sauerstoff in den Muskelzellen nicht mehr ausreicht, stellt unser Körper auf anaerobe (»ohne Sauerstoff«) Energiegewinnung um. Dabei werden Kohlenhydrate ohne Sauerstoff abgebaut. Es entsteht unter anderem Milchsäure (Laktat). Je mehr Laktat produziert wird, umso stärker sinkt der pH-Wert im Muskel, er wird zunehmend saurer und bringt immer weniger Leistung.

Bauchspeicheldrüse

Das Verdauungssekret der Bauchspeicheldrüse ist mit pH 8,0 stark basisch, da es den sauren Nahrungsbrei vom Magen im Zwölffingerdarm neutralisieren muss. Über den Dünndarm werden dann die Nährstoffe von unserem Organismus aufgenommen, weil unsere Verdauungsenzyme in basischer Umgebung an die Arbeit gehen können.

Harn

Der Harn schwankt mit Werten von pH 5,0 bis 8,0 von stark sauer bis stark basisch. Durch die Entsäuerung in der Nacht ist der Morgenurin am sauersten, nachmittags zwischen 14.00 Uhr und 17.00 Uhr am basischsten, weil unser Magen mit jeder Mahlzeit neben der Magensäure auch lebenswichtige Basen produziert. Urin besteht zu 95 % aus Wasser, in dem der Harnstoff gelöst ist, der übrig bleibt, wenn wir in der Leber Eiweiß abbauen. Daneben verlassen die Harnsäure und das Kreatinin ebenfalls als Stoffwechselendprodukte und kleinere Mengen organischer und anorganischer Salze (Kochsalz), Phosphate und Säuren mit dem Harn unseren Körper. Die Niere ist unser wichtigstes Organ zur Ausscheidung überflüssiger Säuren!

Dünndarm

Der pH-Wert von 8 ist klar basisch. Das wichtigste Eiweiß-Verdauungsenzym Trypsin, das im Saft des Dünndarms vorkommt, hat ebenso sein pH-Optimum im Bereich von 8. Bei steigendem Säuregehalt wird dieses Enzym wie die Mehrzahl aller Enzyme gehemmt oder sogar zerstört.

WICHTIGE ENZYME
Pankreatin Bauchspeicheldrüsenenzym
Katalase Spaltet Wasserstoffsuperoxid in Wasser und Sauerstoff
Papain Papaya-Enzym gegen Entzündungen/
Verdauungserkrankungen
Prypsin Eiweißstoffwechsel
Pepsin Eiweißstoffwechsel
Kathepsin Eiweißstoffwechsel
Lipase Fettstoffwechsel
Bromelaine Ananas-Enzym zur Behandlung des Verdauungstraktes
Hyaluronidase Keimdrüsen und Samen des Mannes
Diastastasen/Amylasen Zucker- und Stärkestoffwechsel, Bauchspeichel- und Mundspeicheldrüse
Chymotrypsin Bauchspeicheldrüsenenzym, Eiweißstoffwechsel

Enzyme – die Katalysatoren unseres Lebens

Enzyme sind so genannte Biokatalysatoren, ohne die keine der lebenswichtigen chemischen Reaktionen in unserem Körper ablaufen würde. Ohne Enzyme gäbe es kein Leben. Erst durch ihre Anwesenheit kann in unserer Zelle aus der Nahrung Energie und Baustoffgewonnen werden. Chemisch gesehen sind sie nichts anderes als spezielle Eiweißstoffe (Proteine) mit katalytischen, also umsetzungsaktiven Fähigkeiten. Alle Proteine wiederum bestehen aus Hunderten oder Tausenden von Aminosäuren. Insgesamt gibt es 20 solcher Aminosäuren, aus denen 99 % aller Proteine und damit auch Enzyme zusammengesetzt sind. Jedes Enzym hat seine bevorzugten »Nahrungsteilchen«. Manche verarbeiten nur Stärke wie das Enzym Amylase im Speichel, andere wie die Urease nur Harnstoff in der Leber und wieder andere nur bestimmte Fettmoleküle im Dünndarm (Lipase). Aber sie sind nicht nur wählerisch, was die verwertbaren Nährstoffe angeht, sie brauchen auch noch bestimmte Voraussetzungen:

  Vitamine und Spurenelemente sind oft so genannte Co-Faktoren unserer Enzyme. Ohne deren Hilfe können die Enzyme ihrer Arbeit nicht oder nur ungenügend nachkommen. Die Folge: unvollständiger Stoffwechsel in den Zellen und dadurch Säureanstieg. Diese zellulären Säuren werden im Bindegewebe abgelagert, in das Blut abgesondert und dort üblicherweise von den Puffer-Systemen abgefedert. Das belastet jedoch unsere Basenreserven und »versulzt« unser Bindegewebe (→ Seite 44 »Das Bindegewebe – unsere Mülldeponie«).

  So genannte Koenzyme dienen als zusätzliche Helfer. Zum Beispiel wird das Koenzym Q oder Q 10 gebraucht, um in den Kraftwerken unserer Zellen, den Mitochondrien, Glukose zu verbrennen, um so Energie zu gewinnen. Koenzyme sind mit den Vitaminen verwandt und benötigen auch Vitamine von außen. Wer sich vitaminarm ernährt, leistet Stoffwechselstörungen Vorschub.

  Am schnellsten arbeiten Enzyme bei Temperaturen zwischen 33 und 37 °C. Darunter und darüber verlangsamt sich die Arbeitsgeschwindigkeit. Das Enzym wird in seiner Aktivität gehemmt. Bei über 50 °C werden die meisten Enzyme zerstört. Deswegen sind auch gekochte Nahrung oder industriell hergestellte Nahrungsmittel ohne wertvolle Enzyme.

  Alle Enzyme arbeiten nur optimal bei einem bestimmten pH-Wert. Dies muss keineswegs immer der neutrale pH-Wert 7 sein. Das im Magensaft vorkommende Pepsin fühlt sich nur im deutlich sauren Bereich zwischen 2 und 3 wohl, Trypsin, das im Saft des Dünndarms vorkommt, liebt es dagegen stark basisch. Und weil das so wichtig ist, versucht unser Körper, den pH-Wert immer in einem festen Bereich zu halten. Man nennt das auch Pufferung (→ Seite 38). Eine pH-Wertveränderung ist im Gegensatz zu einer Temperaturerhöhung über 50 °C nicht »tödlich« für das Enzym. Stellt man den richtigen pH-Wert wieder her – etwa durch eine Basenkur – funktioniert das Enzym meist wieder.

So funktionieren unsere Enzyme

In einer Flüssigkeit wie etwa Wasser sind Millionen kleinster Teilchen in ständiger Bewegung. Manche sind schnell, manche langsam, und die meisten bewegen sich mit einer mittleren Geschwindigkeit. Damit es zu einer chemischen Reaktion kommen kann, müssen zwei der Teilchen aufeinander prallen. Dazu ist eine bestimmte Mindestgeschwindigkeit nötig, auch Aktivierungsenergie genannt. Leider sind jedoch die meisten Moleküle nicht schnell genug, haben nicht genügend Dampf im wahrsten Sinne des Wortes. Denn mit Hitze könnte man ihnen »Beine machen«. Dann nämlich bewegen sich alle Moleküle oder Atome schneller, und der Anteil der Teilchen mit der notwendigen Mindestgeschwindigkeit für eine chemische Reaktion steigt rapide an.

Nun kann aber das Innere unserer Zellen nicht aufgeheizt werden, um lebensnotwendige Reaktionen zu beschleunigen. Über 40 °C werden die meisten Proteine zerstört, was unseren Tod bedeuten würde. Deswegen funktioniert es umgekehrt: Nicht die Flüssigkeitstemperatur wird angehoben, bis genügend viele Teilchen die Mindestgeschwindigkeit (Aktivierungsenergie) für eine Reaktion erreicht haben, sondern die Mindestgeschwindigkeit für einen erfolgreichen Zusammenstoß wird mit so genannten Katalysatoren herabgesetzt.

Diese Katalysatoren sorgen wie in unseren Autos dafür, dass die giftigen „Abgase“ schon bei niedrigeren Temperaturen möglichst vollständig umgewandelt werden. Und das erledigen in unserem Körper so genannte Biokatalysatoren – die allgegenwärtigen Enzyme.

So entstehen Säuren in unserem Körper

Säuren durch Stoffwechselvorgänge

Die von unserem Blut gelieferten Nährstoffe enthalten zwar schon Energie, aber die ist chemisch gebunden und steht den Zellen und damit zum Beispiel unseren Muskeln nicht direkt zur Verfügung.

Ebenso wie das Benzin in einem Automotor müssen auch die Nährstoffe zuerst verbrannt werden, um Bewegung zu erzeugen.

Das geschieht in speziellen »Zellkraftwerken«, den Mitochondrien, die in fast jeder Zelle vorhanden sind. Alle Energie also, die wir zum Leben nutzen können, entsteht durch Verbrennung (= Oxidation). Und durch Oxidation kann diese Energie schrittweise auf eine Art »Energiewährung« wie das ATP (→ Seite 22) übertragen werden.

Die Energieproduktion im Körper

Damit die Energie produziert werden kann, müssen einige Bedingungen erfüllt sein:

→  Wir brauchen genügend Zucker oder Fette,

→  es muss ausreichend Sauerstoff vorhanden sein,

→  die zur Energiefreisetzung benötigten Enzyme müssen optimal arbeiten können.

Dazu wird erst einmal im Darm unsere Nahrung in ihre Bestandteile zerlegt, die Lunge nimmt Sauerstoff aus der Luft auf, und unser Herz-Kreislauf-System transportiert die aufbereiteten Nährstoffe und den Sauerstoff an das Bindegewebe heran, das die Zellen umschließt. Erst von hier gelangt es dann in die Zellen. Bei optimaler Verbrennung bleiben Wasser und Kohlendioxid (CO2) übrig. Pro Tag produzieren wir etwa ein Kilogramm CO2. Dieses muss schnellstmöglich abtransportiert werden, sonst wird die Zelle sauer, und das wäre ihr Untergang. Ein gesunder Organismus hat damit auch keine Schwierigkeiten, denn er scheidet das Kohlendioxid jederzeit über die Atemwege aus.

Zu einer Übersäuerung kommt es erst, wenn zu wenig Sauerstoff vorhanden ist oder aber die Verbrennung nicht vollständig ablaufen kann, weil nicht genügend Mineralstoffe zur Verfügung stehen oder die Enzyme in einem zu sauren Zellmilieu nicht optimal arbeiten. Jedes unvollständig verbrannte Zucker- oder Fettmolekül säuert unseren Stoffwechsel. Die dabei gebildeten Säuren, besonders die Milchsäure aus Glukose und Ketosäuren aus Fetten, werden wir dann nicht mehr so einfach über die Atmung los.

Neben dieser »natürlichen« Säureproduktion durch unseren Stoffwechsel entstehen meist durch falsche Ernährung, mangelnde Bewegung und Stress oft regelrechte Säurefluten, auf die unser Körper sehr viel weniger vorbereitet ist. Schafft er es dann nicht, die Säuren auszuscheiden, spricht man von Übersäuerung. Bei einer latenten Azidose ist der Körper zwar »übersäuert«, man hat jedoch noch keine gesundheitlichen Beschwerden, da ein komplexes Puffersystem unseren Körper noch vor den Säuren schützt. Aber wie jedes Puffersystem hat auch dieses seine Grenzen.

ATP – DIE ENERGIEWÄHRUNG

In den Kraftwerken unserer Zellen – den Mitochondrien – werden Nährstoffe wie Kohlenhydrate (Zucker) und Fett mit Hilfe von Sauerstoff verbrannt. Dabei entsteht der »Brennstoff« ATP (Adenosintriphosphat) sozusagen als universelle zellulare Energiemünze. Es besteht aus dem stickstoffhaltigen Adenin, dem Zucker Ribose und drei Phosphatmolekülen.

Dieses ATP ist der Motor des Lebens, und zwar in allen Organismen dieser Erde. Beim Abspalten einer der drei Phosphatmoleküle wird Energie frei. Sie kann jetzt in allen Bereichen zum Aufbau neuer Moleküle oder Zellen eingesetzt werden. Zurück bleibt das ADP (Adenosindiphosphat), das in Mitochondrien wieder in ATP umgewandelt werden kann.

ATP als Energiemünze hat entscheidende Vorteile gegenüber Fett oder Zucker:

  Der Energiegehalt ist kleiner – man hat sozusagen energetisches Kleingeld.

  ATP kann leichter regeneriert werden.

  Die Energie steht schnell ohne große Umwandlungsprozesse zur Verfügung.

Erste Anzeichen einer Übersäuerung

→  Müdigkeit

→  Kopfschmerzen

→  Konzentrationsmangel

→  Leistungsschwäche

→  Schlafstörungen

→  Herz-Kreislaufstörungen

 

Ein durchschnittlicher Mensch setzt pro Stunde etwa 5 kg ATP um, also 120 kg ATP pro Tag. Bei Leistungssportlern kann der Verbrauch bis auf 100 kg pro Stunde steigen. Solche Mengen liegen natürlich nicht in gespeicherter Form vor, sondern müssen ständig hergestellt werden. Und zwar in jeder einzelnen Zelle durch die Verbrennung der »Energiespeicher« Zucker und Fett. Bei einer vollständigen Verbrennung von Glukose bräuchte man nur knapp 15 g Glukose, um 1 kg ATP zu bilden.

Ist unser Stoffwechsel im Gleichgewicht, wird genauso viel Energie hergestellt, wie verbraucht wird. Man spricht dann von einem aeroben (mit Sauerstoff) Stoffwechsel. Bei großer körperlicher Anstrengung oder Stoffwechselstörungen kann es aber vorkommen, dass nicht genügend Sauerstoff zugeführt werden kann. Folge: Die Moleküle für ATP können nicht mehr ganz verbrannt werden, und unser Körper behilft sich damit, dass er die halbfertigen ATP-Vorprodukte in Milchsäure umbaut. Wir kennen alle die Folgen aus diesem anaeroben Stoffwechsel: Muskelkater durch Übersäuerung der Muskulatur in Kombination mit mikroskopisch kleinen Faserrissen.

Säuren durch falsche Ernährung

Man ist, was man isst, heißt es. Und man fühlt sich auch so, möchte man hinzufügen. Wenn man bedenkt, wie unterschiedlich unsere Nahrung ist, die wir täglich zu uns nehmen, und wie kompliziert die Prozesse sind, mit denen unser Körper daraus Energie und Baustoffe gewinnt, ist es nicht weiter verwunderlich, dass wir unseren Organismus mit der falschen Ernährung nicht gerade unterstützen, ja richtig Schaden zufügen können.

Der Weg der Nahrung durch unseren Körper

Die Verdauung unserer Speisen beginnt im Mund, wo die Nahrung mit den Zähnen mechanisch zerkleinert wird. Unser Speichel (täglich 1 bis 1,5 Liter) macht sie für den Weitertransport in die Speiseröhre gleitfähig. Schon im Speichel spaltet das Enzym Amylase komplexe Kohlenhydrate (Stärke, Glykogen, Dextrine) in kleinere Untereinheiten (Oligosaccharide, Malzzucker). Wer Brot lang genug kaut – und das sollte man sowieso! – wird feststellen, dass es süßlich schmeckt. Gewürze wie Pfeffer, Chili, Senf oder Paprika erhöhen die Enzymtätigkeit und die Speichelproduktion. Nicht zuletzt reinigt der Speichel unsere Zähne und neutralisiert im Mund entstandene oder mit der Nahrung zugeführte Säuren, etwa Fruchtsäuren von Obst. Deswegen: mit dem Zähneputzen nach Obstgenuss etwa eine Stunde warten, bis der Speichel seine Arbeit getan hat.

Aufspaltung durch Säure

Vom Mund geht’s über die Speiseröhre in den Magen, wo der Speisebrei mit dem Magensaft (täglich 1,5 bis 3 Liter) vermischt wird. Der niedrige pH-Wert von 1,5 des sauren Magensaftes tötet Bakterien ab und führt zu einer Ausflockung (Denaturierung) von Eiweiß. Bier, Wein und Stärkeres fördern die Magensäuresekretion erheblich. Ebenso Eiweiß, während Fett die Säureproduktion hemmt. Über die Magenwand werden in geringem Maße Fett verdauende Enzyme und vor allem das Eiweiß spaltende Enzym Pepsin zugegeben. Die Verdauung der Kohlenhydrate wird im Magen ohne eigene Kohlenhydrat verdauende Enzyme fortgesetzt. Ein hoher Fettanteil erhöht also die Verweildauer der Nahrung im Magen. Der fette Schweinebraten liegt dann schwer im Magen, wie man sagt.

Der Magen produziert aber neben der Salzsäure gleichzeitig den passenden basischen Puffer dazu: das Natriumbikarbonat. Man kennt es auch als doppelkohlensaures Natron oder Bullrichsalz aus der Apotheke gegen Sodbrennen. Eingelagert in den Magenschleim wirkt diese Substanz zum einen wie ein chemischer Schutzwall gegen die Selbstverdauung durch die ätzende Magensäure. Den Rest benötigen unsere Organe Leber, Bauchspeicheldrüse und die Darmschleimhautdrüsen, wo sie gespeichert werden und dann den sauren Magenbrei im Dünndarm neutralisieren.

Aufnahme der Nahrungsbestandteile

Durch den Magenpförtner kommt der Nahrungsbrei in den Zwölffingerdarm. Im Dünndarm dann werden die Nahrungsbestandteile mit Hilfe von Enzymen weiter zerlegt. Kohlenhydrate werden durch spezielle Enzyme (Disaccharidasen) in ihre kleinsten Bestandteile zerlegt. Die Fettverdauung findet hauptsächlich im oberen Teil des Dünndarms statt. Dazu wird die von der Leber gebildete Gallenflüssigkeit zuerst in der Gallenblase zwischengespeichert und dann in den Zwölffingerdarm abgegeben, um die Fette zu emulgieren. Später können sie so von den Verdauungsenzymen (Lipasen) besser aufgeschlossen werden.

Die im Magen begonnene Eiweißverdauung wird im Darm fortgesetzt. Das Sekret der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) enthält Enzyme wie das Trepsin, das große »Eiweißbrocken« in kleinste Moleküle (Peptide, Aminosäuren) abbaut.

Die zweite wichtige Aufgabe des Dünndarms ist die Überführung dieser kleinsten Nährstoffteilchen in die Blutbahn. Dafür ist die Oberfläche dieses Organs durch die so genannten Darmzotten stark vergrößert. Schleimhautfalten mit fingerförmigen Ausstülpungen, auf denen sich der so genannte Bürstensaum befindet, erhöhen die Fläche des Darmes auf die Größe eines Tennisplatzes. Im Dickdarm wird vor der Ausscheidung dem Rest des Speisebreis Wasser entzogen, das zusammen mit wertvollen Mineralstoffen wieder zurück in den Körper transportiert wird.

Die Darmflora

Über diesen komplexen Mechanismus der Verdauung ist unser Körper darauf eingerichtet, unterschiedlichste Nahrungsstoffe aufzunehmen und zu verarbeiten. Sehr wichtig für den gesunden Aufschluss der Nahrung ist zudem die Mikroflora im Darm – unterschiedlichste Bakterien, die teilweise auch Vitamine produzieren können. Die Nahrung, die Ausscheidungen dieser Mikroorganismen und die Körpersekrete bestimmen das Mikroklima im Darm. Ist es gestört, kommt es zu einer säurebildenden Gärung. Das beeinflusst auch die Verarbeitung und Zurückgewinnung von Nahrungsbestandteilen.

Säure durch die Nahrung

Einseitige Ernährung führt nicht nur zu Mangelerscheinungen, weil zu wenig an lebenswichtigen Mineralstoffen aufgenommen wird, sondern ebenso, weil diese Stoffe bei der Verarbeitung industrieller Nahrungsmittel in unserem Körper zu stark verbraucht werden. So kommt es zum Beispiel häufig nach übermäßigem Verzehr von raffiniertem Zucker zu Vitamin-B-Mangel.

Chemisch konservierte Nahrungsmittel können auch schnell das Mikroklima in unserem Darm schädigen. Die Folge: Es kommt zu säurebildender Gärung im Darm.

Jede Verdauung von Eiweiß bildet Säure. Besonders aber wirkt sich tierisches Eiweiß auf den Säure-Basen-Haushalt negativ aus. Aber auch da gibt es Unterschiede. So bilden die Aminosäuren in Milch und Käse weniger Säure als der Spitzenreiter unter den sauren Lebensmitteln, das Fleisch. Nukleinsäuren und Aminosäuren wirken nämlich säuernd, weil sie zu anorganischen Säuren Phosphorsäure und Schwefelsäure umgewandelt werden. Die können nicht weiter abgebaut werden und müssen mit Basen neutralisiert und durch die Nieren ausgeschieden werden. Je mehr Fleisch wir also konsumieren, desto mehr Basen brauchen wir zur Ausscheidung. Fleisch hat auch jede Menge eigentlich basischer Purine aus der DNS (Zellkern).

Um sie ausscheiden zu können, müssen sie jedoch in Harnsäure umgewandelt werden und sind so ebenfalls säuernd. Pflanzliches Eiweiß hat dagegen immer auch eine Menge an basischen Mineralien und nicht so viele Zellkerne wie tierisches Eiweiß.

Fleisch macht sauer

Mehrere Studien haben gezeigt, dass ein Säureüberschuss durch übermäßigen Fleischkonsum zu einer verstärkten Mobilisation von Kalzium aus der Knochensubstanz führt, den Knochen also Kalzium entzogen wird. So ließ Prof. Peter Burckhardt am Universitätshospital in Lausanne seinen Patienten die freie Wahl: Hackfleisch mit Nudeln und Parmesan, gebackene Kartoffeln mit Tomatensalat oder Fisch mit Reis. Kalorienanzahl, Kalzium- und Proteingehalt waren etwa gleich. Das Ergebnis: Schon nach einigen Tagen unterschieden sich die Kalzium-Verluste um bis zu 75 %! Eine Überprüfung des Urin-pH-Wertes ergab, dass zwei Diäten zu einem eher sauren und die anderen zu einem eher basischen Urin führten. Deswegen rät Prof. Peter Burckhard zu »knochenfreundlicher« Nahrung. Das sind Stoffe, die im Körper in Basen abgebaut werden. Und das hat keineswegs mit dem Geschmack zu tun. So ist etwa die Zitrone kein Säurebildner, weil aus vielen Mineralstoffen der Zitrusfrucht starke Basen gebildet werden und die Zitronensäure zur schwachen Kohlensäure umgebaut wird. Die wiederum verlässt unseren Körper als Kohlendioxid über die Atmung.

Säuren durch Mineralstoff- und Vitaminmangel

Vitamine und Mineralstoffe brauchen wir bei allen unseren Stoffwechselvorgängen. Nur leider enthält unsere Nahrung immer weniger davon. Unglücklicherweise haben gerade die Nahrungsmittel, für die wir am nötigsten Mineralstoffe und Vitamine bräuchten, um sie in unserem Körper richtig zu verwerten, am wenigsten davon.

Vitamine