Götz Aly | Susanne Heim
Vordenker der Vernichtung
Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung
Fischer e-books
Götz Aly absolvierte die Deutsche Journalistenschule, studierte Politologie und Geschichte. Als Mitbegründer redigierte er 1984–1992 die Bände 1–10 der »Beiträge zur nationalsozialistischen Gesundheits- und Sozialpolitik«; 1985–1988 leitete er das Projekt »Täterbiographien« am Hamburger Institut für Sozialforschung; 2002–2010 gehörte er zu den Initiatoren und Herausgebern des Editionsprojekts »Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945«.
Susanne Heim arbeitete nach dem Studium der Politik- und Literaturwissenschaft am Hamburger Institut für Sozialforschung, promovierte in Berlin zum Dr. phil. und war Leiterin des Forschungsprogramms der Max-Planck-Gesellschaft »Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus«. Seit April 2005 ist sie Projektleiterin des Editionsprojekts »Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945«.
Die Zeit des Nationalsozialismus
Eine Buchreihe
Begründet und bis 2011 herausgegeben von Walter H. Pehle
Überarbeitete Neuauflage der Erstausgabe von 1991
Erschienen bei FISCHER Ebooks
Frankfurt am Main, Juni 2013
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2013
Coverabbildung: Bundesarchiv Koblenz
Covergestaltung: buxdesign, München
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Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-402572-8
Die erste Ausgabe dieses Buches erschien 1991 bei Hoffmann und Campe in Hamburg und zwei Jahre später als Fischer Taschenbuch. Für die Neuausgabe haben wir das Manuskript leicht überarbeitet. Nähere Angaben dazu finden sich im Nachwort S. 475–484.
Rauschning, Gespräche mit Hitler (1940), S. 122.
Neumann, Behemoth (1984). Das Buch erschien zuerst 1942 bei Oxford University Press, in erweiterter Form 1944.
So jedenfalls der Titel der 1973 veröffentlichten Lebenserinnerungen von Hans Kehrl, dem Chef der Planungsabteilung zunächst in Görings Vierjahresplanbehörde, dann im Rüstungsministerium Speers.
Vermerk über die Äußerungen des Reichsführers-SS am 14. 8. 1942 nach seiner Fahrt nach Kiew; zit. nach Ackermann, Himmler (1970), S. 273.
So ist dort zum Beispiel von dem monatelang innenpolitisch brisanten Thema der »Euthanasie-Aktion« nie die Rede. Ähnliches gilt weitgehend für den Mord an den europäischen Juden. Denn dies sei, wie Himmler sich ausdrückte, »ein niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte«.
Broszat, Plädoyer für eine Historisierung (1985).
Wie Anm. 9.
Besprechung im Reichsluftfahrtministerium vom 14. 10. 1938; abgedruckt in: IMG, Bd. 27 (1947), S. 163.
Soweit nicht anders angegeben, sind die folgenden Zitate aus dem Dokument 1816-PS des Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozesses entnommen. Es handelt sich dabei um eine in einzelnen Teilen unvollständige stenographische Mitschrift der Sitzung vom 12. 11. 1938. Abgedruckt in: IMG, Bd. 28 (1947), S. 499–540.
Die »Arisierungspolitik hatte vor allem die Funktion, die ökonomische Position des nichtjüdischen Mittelstands zu verbessern, indem sie ihn von der Konkurrenz befreite«. Bennathan, Demographische Struktur der Juden (1966), S. 125, 131.
Die Umschichtung in der deutschen Wirtschaft, in: Politiken vom 28. 10. 1938; Jahrbuch des deutschen Handwerks 1938/39, Berlin 1939, S. 16 (Dort wird der Rückgang des Gesamtbestands der Handwerksbetriebe für 1938 mit 11 Prozent angegeben, ein »zahlenmäßiger Verlust, der aber im Ganzen als leistungsmäßiger Gewinn zu buchen« sei.); Müller, Entwicklung des Handwerks (1938); Block, Industrial Concentration (1943).
Göring damals in einem Telefongespräch mit dem Wiener Gauleiter Odilo Globocnik: »Ich habe da noch vergessen: Fischböck! Fischböck muss also Handel und Wirtschaft bekommen. – Globocnik: Selbstverständlich, das ist doch ganz klar!« Die Mitschrift des Telefonats findet sich abgedruckt in: Hochverratsprozess gegen Dr. Guido Schmidt (1947), S. 461.
Die Säuberung des Berliner Einzelhandels, in: Wirtschaftsblatt der Industrie- und Handelskammer zu Berlin 36 (1938), Heft 32/33, S. 1611.
RGBL. 1938/1, S. 1642.
Fernschreiben des SD-Hauptamts Berlin an Stahlecker in Wien vom 11. 11. 1938; BArch, R 58/486, Bl. 28. In dem Schreiben wird im Auftrag Heydrichs verlangt, Eichmann »sofort nach Berlin in Marsch zu setzen«, damit er am nächsten Tag an einer größeren Besprechung über die »künftig einzuschlagende Generallinie« gegenüber der jüdischen Bevölkerung teilnehme. Eichmann sollte dort seine Erfahrungen »zur praktischen Durchführung« mitteilen.
Es handelt sich um den Reichskommissar zur Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich, Josef Bürckel (siehe S. 31).
Krausnick, Judenverfolgung (1965), S. 343.
Der Stadtpräsident der Reichshauptstadt Berlin, Sonderbericht über die Entjudung des Einzelhandels in Berlin, Berichterstatter: Regierungsrat Dr. Ernst Schaar; BArch, R 7/2170, Bl. 56–76. Nach einem Bericht des Berliner Lokalanzeigers vom 25. 1. 1939 hatten nicht nur zwei Drittel, sondern mehr als fünf Sechstel der Einzelhandelsgeschäfte jüdischer Eigentümer »zu bestehen aufgehört«, von 3750 blieben 600 übrig, die anderen waren »infolge eines fehlenden Bedürfnisses geschlossen worden«. Sozialdemokratische Partei Deutschlands, Deutschlandberichte (1938), S. 1178f.; (1939), S. 208ff.
Wagner, Überführung jüdischer Betriebe in deutschen Besitz (1941), S. 237f.; Bennathan, Demographische Struktur der Juden (1966), S. 131.
Nieuwe Rotterdamsche Courant Nr. 538 vom 15. 11. 1938.
Boberach (Hrsg.), Lageberichte des Sicherheitsdienstes (1984), S. 20, 26.
Die Judenfrage als Faktor der Außenpolitik im Jahre 1938, verfasst von Emil Schumburg am 25. 1. 1939, abgedruckt in: Akten zur Auswärtigen Politik, Serie D, Bd. 5 (1953), S. 781.
Katalog zur Ausstellung »Die Entjudung der Wirtschaft in der Ostmark«, o.J., S. 3. Die Ausstellung fand im Juli/August 1939 statt, sie stand einem »interessierten und ausgewählten Kreis von Volksgenossen« offen. Dazu auch: Bericht des Reichskommissars für die Privatwirtschaft (d.i. eine Nachfolgeinstitution der Vermögensverkehrsstelle) Walter Rafelsberger an Goebbels vom 6. 11. 1939; YIVO, OccE 6a-1.
Kernbauer, Weber, Österreichs Wirtschaft 1938–1945 (1988), S. 49.
Wien, wie es exportiert und importiert, Zeitungsartikel o.D.; BArch, R 104/D/1–44.
Schreiben Gaters an Oberregierungsrat Rudolf Kratz vom 24. 6. 1938; AVA, RK/Karton 38. Kratz schaltete später noch den nachmaligen Bundeswirtschaftsminister und Bundeskanzler Ludwig Erhard in die Rationalisierung der österreichischen Wirtschaft ein, und zwar »unter der Kommandostelle des Gauleiters«; Erhard sagte »die Mitarbeit gern zu«. (Vgl. »Besprechung mit Herrn Dr. Ehrhardt (!) vom Institut für Wirtschaftsbeobachtung der deutschen Fertigware, Nürnberg« mit Kratz Anfang Dezember 1938; ebd., Karton 84.)
Vorschläge für die Arisierung der Schuheinzelhandelsgeschäfte vom 24. 6. 1938; abgedruckt in: VEJ, Bd. 2 (2009), S. 182–184, Dok. 49.
AVA, RK/Karton 84. Dieser Aktenbestand enthält auch den umfangreichen »Bericht über die Arbeiten des RKW – Dienststelle Österreich« vom November 1938. Eine Vielzahl von Einzelberichten des RKW findet sich im Archiv der Kammer für gewerbliche Wirtschaft für Wien, Pakete 2528/1 u. 2.
RKW, Dienststelle Österreich, BU-Erhebungsbogen; AVA, RK/Karton 84/2205/2.
Schubert, Entjudung der ostmärkischen Wirtschaft (1940); Der Staatskommissar für die Privatwirtschaft (Hrsg.), Bericht über die Entjudung in der Ostmark (Stichtag: 1. 2. 1939). Der Bericht findet sich unter der Signatur II 32693 in der Bibliothek der Handelskammer Wien.
Zur Südosteuropa-Gesellschaft siehe S. 312f. in diesem Buch.
Bericht über die Entjudung in der Ostmark, S. 13, 17 (wie Anm. 24). Auf einer Tagung der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung vertrat Rafelsberger sein Konzept im Herbst 1938 in Graz. Rafelsberger, Wirtschaftliche Eingliederung der Ostmark (1938).
AVA, RK/Karton 84.
Zweite und dritte Ergänzung »zu den Vorschlägen über eine wirkungsvolle Entjudung«, verfasst von Walter Rafelsberger am 22. und 27. 10. 1938; AVA, RK/Karton 47, abgedruckt in: VEJ, Bd. 2 (2009), S. 111, Dok. 16; Rosenkranz, Verfolgung und Selbstbehauptung, 1978, S. 208ff.; Botz, Wohnungspolitik und Judendeportation in Wien (1975), S. 89ff.
Briefe von Rafelsberger und Neubacher an Göring bzw. Funk; AVA, RK/Karton 74. Die Formulierungen Rafelsbergers finden sich später im Protokoll der Wannseekonferenz wieder.
Aktenvermerk der Generalbaudirektion für Straßenwesen vom 13. 3. 1939; ZSTAP (heute: BArch), 46.01/1200, Bl. 321–323.
Bericht über die Entjudung in der Ostmark, S. 10 (wie Anm. 24).
Gemeint ist Überbesetzung, beide Begriffe wurden häufig synonym verwandt.
Bericht über die Entjudung in der Ostmark, S. 21 (wie Anm. 24).
Einige Ergebnisprotokolle der Beiratssitzungen finden sich im AVA, RK/Karton 47 und 74.
Brief des stellvertretenden Höheren SS- und Polizeiführers in den Niederlanden Friedrich Knolle an seinen Chef Wilhelm Harster vom Dezember 1940; zit. nach de Jong, Wereldoorlog, Bd. 5 (1974), S. 100.
Niederschrift über die Sitzung des interministeriellen Ausschusses über Fragen der Kapitalbeteiligung am 23. 9. 1941 im Reichswirtschaftsministerium; PAAA, Inland IIg/219.
Eichholtz, Kriegswirtschaft 1 (1984), S. 374.
Wie Anm. 36.
Bericht des Reichswirtschaftsministeriums für den interministeriellen Ausschuss vom September 1941; zit. nach Eichholtz, Kriegswirtschaft 1 (1984), S. 375f.
Ebd., S. 375.
De Jong, Wereldoorlog, Bd. 7 (1976), S. 419.
Ebd., S. 430.
Presser, Ondergang, Bd. 2 (1974), S. 205.
De Jong, Wereldoorlog, Bd. 6 (1975), S. 41.
Ebd., Bd. 6 (1975), S. 263.
Ebd., Bd. 5 (1974), S. 602f.
Den (ersten) Vierjahresplan verkündete Hitler zwei Tage nach seiner Ernennung zum Reichskanzler am 1. 2. 1933. Üblicherweise wird mit diesem Begriff jedoch der zweite Vierjahresplan bezeichnet, den Hitler am 18. Oktober 1936 auf dem Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg bekanntgab. Er ernannte Göring zum Beauftragten für den Vierjahresplan, der sich zu diesem Zweck ein kleines Amt schuf, die Vierjahresplanbehörde, kurz auch Vierjahresplan oder VJP genannt.
Vortrag von Erich Neumann vor der Verwaltungsakademie Berlin am 29. 4. 1941; zit. nach Eichholtz, Kriegswirtschaft 1 (1984), S. 37.
Hitlers Denkschrift zum Vierjahresplan 1936, eingeleitet von Wilhelm Treue (1955).
Donner, Deutsche Kriegswirtschaft (1944), S. 402f.
Eichholtz, Kriegswirtschaft 1 (1984), S. 42.
IMG, Bd. 28 (1947), S. 506.
Wie Anm. 50.
Otto Donner, Der Vierjahresplan. Vortrag vor der Verwaltungsakademie Berlin am 29. 4. 1941; Geheimes Staatsarchiv Berlin, Rep. 90 M/36, Bl. 29, 34.
Protokoll der Sitzung bei Göring vom 7. 11. 1941 (Dr. Ritter); BArch, R 25/99.
Carl Rachor in einem Brief an Robert Hallwachs vom 16. 5. 1955; Geheimes Staatsarchiv Berlin, Rep. 90/2472.
BArch, DC Max Bergbohm.
Vermerk über die Besprechung wegen Überwachung der Haltung der in den Ostgebieten eingesetzten Reichsdeutschen. Die Besprechung fand am 5. 8. 1943 im Ostministerium statt unter Vorsitz von Gauleiter Alfred Meyer und unter Beteiligung der »interessierten Ressorts und Stellen des Hauses« – darunter Gramsch; Historisches Zentralarchiv Riga, P-1018c/1/86, Bl. 14.
Otto Donner, Der Vierjahresplan. Vortrag vor der Verwaltungsakademie Berlin am 29. 4. 1941; wie Anm. 54.
Ebd., Bl. 46f.
Mitteilung Görings vom 7. 12. 1939 über die Erweiterung des Generalrats für den Vierjahresplan; ZSTAP (heute: BArch), RMEL/941, Bl. 86; dazu auch Petzina, Autarkiepolitik im Dritten Reich (1968), S. 134ff.
Ein Konflikt, der sich exemplarisch an dem Verhältnis zwischen dem Reichsernährungsminister Walther Darré und seinem Staatssekretär Herbert Backe ablesen lässt (BArch, DC Herbert Backe, Walther Darré, Hans Joachim Riecke; BArch, Nachlässe Walther Darré, Herbert Backe). Der Konflikt findet sich ähnlich, wenn auch nicht so scharf ausgeprägt, im Verhältnis zwischen dem Reichsarbeitsminister Franz Seldte und seinem Staatssekretär Friedrich Syrup.
Ein Staatssekretär der Kriegswirtschaft, in: Deutsche Allgemeine Zeitung vom 2. 10. 1941.
Staatssekretär im Vierjahresplan und in der Kriegswirtschaft. Zum 50. Geburtstag von Staatssekretär Körner, in: Der Vierjahresplan vom 15. 9. 1943.
Angeregt hatte dies der Ministerialrat im Vierjahresplan Normann bei einer interministeriellen Besprechung am 8. 1. 1941. Normann schlug vor, »die Juden völlig aus dem deutschen Arbeitsrecht herauszunehmen und einer erschöpfenden Regelung zu unterstellen, die man etwa als ›Judentarif‹ bezeichnen könnte«. Pätzold (Hrsg.), Verfolgung, Vertreibung, Vernichtung (1987), S. 280. Hans-Henning von Normann, in der Vierjahresplanbehörde unter anderem zuständig für »Judensachen«, wurde später Bundesanwalt beim Bundesverwaltungsgericht.
Hilberg, Vernichtung der europäischen Juden (1982), S. 652.
Neumann, Behemoth (1984), S. 565.
Personalnotizen, in: Deutsche Allgemeine Zeitung vom 24. 10. 1936; Frankfurter Zeitung vom 25. 7. 1938.
Wie. Anm. 17.
RGBL. 1938/I, S. 415f.
Niederschrift über die Sitzung im Reichsministerium des Inneren am 16. 12. 1938 in Angelegenheit der Judenfrage; StA Hamburg, Familienarchiv Krogmann I/C 14 VIII, Bl. 464–473, abgedruckt in: Bevölkerungsstruktur und Massenmord (1991), S. 15–21, hier: S. 20. An dieser Sitzung nahmen neben dem Innen- und dem Wirtschaftsminister auch der Finanzminister teil, der Chef der Reichskanzlei, der Polizeipräsident von Berlin, »ferner eine große Anzahl von Gauleitern, Oberpräsidenten, Regierungspräsidenten, SS-Gruppenführer Heydrich u.v.a.«. Allein aus Hamburg war der Regierende Bürgermeister mit zwei Begleitern angereist.
IMG, Bd. 31 (1947), S. 230ff.
Zit. nach Faschismus, Getto, Massenmord (1962), Dok. 1.
Präg u.a. (Hrsg.), Diensttagebuch des deutschen Generalgouverneurs (1975), S. 109–111. An der Besprechung nahmen u.a. Finanzminister von Krosigk, die Staatssekretäre der wichtigsten Ministerien, ferner die Gauleiter der an das Generalgouvernement angrenzenden Gebiete teil. Das Protokoll dieser Krisensitzung (»Karinhall-Besprechung«) ist abgedruckt in: IMG, Bd. 36 (1947), S. 299–307.
Niederschrift über die Besprechung am 1. 4. 1940, Anlage 5 zur Niederschrift der Beauftragten des Rechnungshofs; ZSTAP (heute: BArch), Reichsfinanzministerium/B 6159, Bl. 102; aus anderer Quelle abgedruckt in: Dokumenty i Materialy do dziejów okupacji niemieckiej (1946), S. 167f.
Vermerk Rademachers vom 12. 8. 1940: »Gedanken über die Gründung einer intereuropäischen Bank für die Verwertung des Judenvermögens in Europa«; PAAA, Inland IIg/177, Bl. 228.
Eichholtz, Kriegswirtschaft 1 (1984), S. 231.
Czech, Kalendarium von Auschwitz (1989), S. 80.
Wirtschaftsstab Ost, Beurteilung der Lage in Stichworten vom 14. 7. 1941; BArch, RW 31/11, Bl. 49f.
BArch, RW 12/189.
Besprechung zwischen Göring, Backe, Riecke und der Wehrmachtsführung; IMG, Bd. 36 (1947), S. 105f.
O.M.G.U.S., Ermittlungen gegen die I. G. Farbenindustrie AG (1986), S. 320f.
Reithinger, Europäisches Außenhandelssystem (1934), S. 738.
Reithinger, Europäisches Bevölkerungsproblem (1934), S. 607.
Reithinger, Europäisches Agrarproblem (1934), S. 553.
Ebd.
Anton Reithinger, Bericht über eine Reise nach Polen im November 1932; ZSTAP (heute: BArch), I. G. Farben/A 622.
Volkswirtschaftliche Abteilung der I. G. Farben, Bericht über Polen (1938); ZSTAP (heute: BArch), I. G. Farben/A 3672.
Buell, Poland (1939). Buell war Präsident der Foreign Policy Association, neben dem Council on Foreign Relations einer der zwei großen außenpolitischen Think Tanks des New Deal.
Institut D’Economie Sociale, Structure Sociale des Campagnes Polonaises (1937) (französische Zusammenfassung einer polnischen Studie); Seton-Watson, Osteuropa zwischen den Kriegen (1948); Kagan, Agrarian Regime of Pre-War Poland (1943), S. 241–269; Lipinski, Deflation als Mittel der Konjunkturpolitik (1936).
Der deutsche Statistiker von Ungern-Sternberg, der über jeden Verdacht erhaben ist, er könne Sympathien für eine radikale Veränderung der Besitzverhältnisse hegen, kritisierte die polnische Landreform als zu begrenzt: Bei einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 25 Mio. Hektar und einer Ackerfläche von 18,6 Mio. Hektar seien nur 2,5 Mio. Hektar in die Agrarreform einbezogen worden. (Ungern-Sternberg, Bevölkerungsverhältnisse in Estland, Lettland, Litauen und Polen (1939), S. 117.)
Seton-Watson, Osteuropa zwischen den Kriegen (1948), S. 137.
Madajczyk beschreibt die enge Zusammenarbeit zwischen polnischen und deutschen Agrarplanern in den Jahren nach 1934. Ihre gemeinsam entwickelten Konzepte zur Sanierung der polnischen Landwirtschaft sahen u.a. die »Ausdünnung« der galizischen Landwirtschaft vor, eine gesteuerte Industrialisierung sowie Aussiedlung des »Bevölkerungsüberschusses« in die trockenzulegenden Sumpfgebiete Polens. Madajczyk, Faszyzacja polityki agrarnej (1954), S. 56–73. (Für den Hinweis danken wir Michael G. Esch.)
34 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe umfassten nicht mehr als 2 Hektar, weitere 31 Prozent bis zu 5 Hektar Land. Zusammen bewirtschafteten die Betriebe dieser Größenordnung ca. 15 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche. 0,6 Prozent der Betriebe waren größer als 100 Hektar und bewirtschafteten insgesamt 43 Prozent der Agrarfläche. Nach Ansicht von Fachleuten waren damals mindestens 5 Hektar Land notwendig, um eine Bauernfamilie zu ernähren, 15 Hektar galten als das Minimum für einen rentablen Betrieb. Dennoch lebten de facto viele Familien von dem Ertrag ihrer 1 bis 2 Hektar großen Höfe, oder aber sie verdingten sich zusätzlich auf den Feldern der Großgrundbesitzer.
Lipski, Landwirtschaft in Polen (1964), S. 7.
Waren in früheren Jahren bei einem Geburtenüberschuss von 400000 Menschen pro Jahr 900000 emigriert, so wanderten 1937 nur noch 20000 Menschen mehr aus, als aus dem Ausland zurückkamen. (Polens Agrarreform, in: Berliner Börsen-Zeitung vom 13. 2. 1937. Die folgenden Zeitungsartikel sind fast alle der Ausschnittsammlung des Bundesarchivs, Bestand »Deutsche Reichsbank« entnommen.)
Buell schreibt, für den polnischen Bauern sei der Verkauf seiner Überschüsse mit einer Art Schuldbewusstsein verbunden, er habe eine »natürliche Aversion gegen die Ausbeutung der Natur im großen Stil« (S. 203).
Polen von Polen gesehen (1939), S. 73. Das Buch erschien im Auftrag des polnischen Außenministeriums.
Zur Wirtschafts- und Finanzlage Polens, in: Osteuropäische Korrespondenz vom 21. 4. 1926.
Polens Finanzen und Wirtschaft im Zeichen der Amerika-Anleihe, in: Rigasche Rundschau vom 27. 10. 1927.
Ebd. Der »Finanzberater«, der laut Vertrag für die Dauer von drei Jahren weitgehende Kontrolle über die polnische Wirtschaftspolitik ausübte, war Charles S. Dewey, ehemaliger Unterstaatssekretär im US-Finanzministerium. Buell, Poland (1939), S. 127.
Hatte ein Bauer vor dem Ersten Weltkrieg für einen Pflug den Gegenwert von 134 kg Roggen zu bezahlen, so waren es 1937 bereits 273 kg. »10 kg Zucker kosteten (…) vor dem Kriege 46 kg Roggen, heute dagegen 110 kg. Dabei sind noch nicht jene Gebiete berücksichtigt, wo ungünstigere Verkehrsverhältnisse, höhere Transportkosten und beschränkte Absatzmöglichkeiten die Lage der Bauern noch mehr erschweren.« Kattowitzer Zeitung vom 24./25. 12. 1937.
Zu seiner Biographie: Madajczyk, Okkupationspolitik Nazideutschlands (1987), S. 62.
Zit. nach Die Not des polnischen Dorfes, in: Kölnische Zeitung vom 29. 12. 1932.
Buell, Poland (1939), S. 144.
Ebd., S. VI.
Das Industrialisierungsprojekt hieß COP = Centralny Okręg Przemysłowy = Zentrale Industriezone.
Polens Bauernproblem, in: Deutsche Zukunft vom 31. 5. 38; Buell, Poland (1939), S. 161. Im Februar 1939 berichtete die Deutsche Botschaft Warschau, dass das polnische Bevölkerungswachstum für die Jahre 1928 bis einschließlich 1937 4,5 Millionen Menschen betrage, während im gleichen Zeitraum die Zahl der Industriearbeiter nur um 20000 gestiegen sei. Bericht über die allgemeine Wirtschaftslage in Polen im Jahre 1938; ZSTAP (heute: PAAA), Auswärtiges Amt/68353, Bl. 181f.
Wirtschaftsdienst (Jg. 22) vom 15. 1. 1937.
Nachrichten für Außenhandel (Berlin) vom 25. 8. 1937. Die Volkspartei war aus einem Zusammenschluss der drei »maßgebenden polnischen Bauerngruppen« unter Führung von Wincenty Witos entstanden.
Seton-Watson, Osteuropa zwischen den Kriegen (1948), S. 196.
Der Bund war die 1897 gegründete älteste jüdische Arbeiterpartei in Litauen, Russland und Polen. Nach dem Ersten Weltkrieg war der Bund die mitgliederstärkste politische jüdische Organisation in Polen; er bekämpfte den Zionismus und trat für Gleichberechtigung und kulturelle Autonomie der jüdischen Minderheit ein.
Die Judenfrage wird in Polen akut, in: Deutsche Allgemeine Zeitung vom 22. 12. 1938.
Wunderlich, Polen in politisch-geographischer Betrachtung (1933), S. 52. Im Jahr 1917 hatte Wunderlich die Herausgabe und Redaktion des offiziellen »Handbuchs von Polen« im Auftrag der deutschen Besatzungsverwaltung besorgt.
Radt, Juden in Polen (1935), S. 22.
Segal, New Poland and the Jews (1938), S. 146.
Mendelsohn, Jews of East Central Europe (1983), S. 28.
Rundfunkrede von Oberst Zygmunt Wenda, Stabschef des »Lagers der Nationalen Einheit«; zit. nach: Polen erstrebt Massenabwanderung der Juden, in: Berliner Börsen-Zeitung vom 22. 12. 1938.
Mendelsohn, Jews of East Central Europe (1983), S. 75.
Die Judenfrage in Polen, in: Neue Freie Presse Wien vom 14. 1. 1938.
Die polnische Innenpolitik, in: Danziger Neueste Nachrichten vom 17. 2. 1939; Segal, New Poland and the Jews (1938).
Die Judenfrage in Polen, in: Neue Freie Presse Wien vom 14. 1. 1938.
Buell, Poland (1939), S. 303.
Mendelsohn, Jews of East Central Europe (1983), S. 74. Die der polnischen Presse entnommenen Zahlen beurteilt Mendelsohn als »wahrscheinlich viel zu niedrig«.
Brechtken, Madagaskar für die Juden (1987), S. 88. Gerichtet wurden solche Forderungen vornehmlich an die britische Regierung mit Verweis darauf, dass auf diese Weise auch die britische Palästinapolitik entlastet würde. Die Emigration der jüdischen Minderheit Polens nach Palästina schien 1936 unmöglich zu werden, nachdem es dort abermals zu – diesmal besonders heftigen – Unruhen der arabischen Bevölkerung gekommen war. Die britische Regierung fürchtete nun einerseits die Ausweitung des Aufstands, andererseits die Hinwendung der arabischen Nationalbewegung zu den Achsenmächten und nahm daher von ihrer Zusage Abstand, jüdische Emigranten aus Polen in Palästina anzusiedeln.
Brechtken, Madagaskar für die Juden (1987), S. 109ff.
Ebd., S. 124f.
Mendelsohn, Jews of East Central Europe (1983), S. 80.
Nach dem Haavara-Abkommen (Ha’avara ist das hebräische Wort für Transfer), das 1933 zwischen dem Reichswirtschaftsministerium und der Jewish Agency abgeschlossen wurde, zahlten Juden, die aus Deutschland nach Palästina emigrierten, einen Teil ihres Vermögens auf ein Konto bei der Reichsbank. Einen (im Verlauf der Jahre immer geringeren) Teil davon erhielten sie bei ihrer Ankunft in Palästina ausgezahlt, nachdem aus Deutschland für den entsprechenden Betrag Waren nach Palästina exportiert worden waren. Für die Emigranten bestand der Vorteil des Abkommens darin, dass sie ihre Vermögen günstiger als zum offiziellen Devisenkurs transferieren konnten. Der deutsche Fiskus profitierte von der Vereinbarung, weil sie zum einen die jüdische Auswanderung förderte, ohne dass sie knappe Devisen gekostet hätte und zum anderen einen Anreiz dafür schuf, dass die jüdischen Emigranten selbst dafür warben, den Boykott deutscher Waren zu beenden, der zum Schutz der jüdischen Minderheit in Deutschland gedacht war. Feilchenfeld u.a., Haavara-Transfer nach Palästina (1972).
»Mit einem Blankoscheck in der Tasche«, in: Kattowitzer Zeitung vom 4. 4. 1939.
Eine Ausnahme ist Alfred Döblins »Reise in Polen« (1987). In dem Buch beschreibt Döblin seine Begegnung mit der jüdischen Welt in Polen im Jahre 1924. Er schildert ohne den sonst verbreiteten westlichen Hochmut die eigene Fremdheit und macht den Versuch, diese Welt aus sich heraus zu verstehen.
Wunderlich, Polen in politisch-geographischer Betrachtung (1933), S. 42.
Ebd., S. 43.
Wingendorf, Polen (1939), S. 91f.
Zur Biographie Oberländers: BArch, DC Theodor Oberländer; Braunbuch Kriegs- und Naziverbrecher (1968), S. 292ff.; Der Oberländerprozess (1960).
Seraphim (Hrsg.), Polen und seine Wirtschaft (1937), S. 4; ähnlich ders., Wanderungsbewegung des jüdischen Volkes (1940), S. 8.
Seraphim (Hrsg.), Polen und seine Wirtschaft (1937), S. 21.
Ebd., S. 23.
Ebd., S. 35.
Oberländer, Überbevölkerung Polens (1935).
Zur kritischen Würdigung Seraphims und der deutschen Ostforschung insbesondere: Goguel, Mitwirkung deutscher Wissenschaftler am Okkupationsregime in Polen (1964); Volkmer, Forschung zu Osteuropa (1989), S. 109–214; Burleigh, Germany Turns Eastwards (1988). In allen drei Büchern wird die Rolle untersucht, die die deutsche Ostforschung im Rahmen der nationalsozialistischen Expansionspolitik gegenüber Polen und der Sowjetunion einnahm.
Seraphim, Judentum im osteuropäischen Raum (1938).
Ebd., S. 129.
Ebd., S. 556.
Ebd., S. 303.
Ebd., S. 291.
Ebd., S. 175, 185, 266.
Ebd., S. 224.
Ebd., S. 287f.
Ebd., S. 320.
Ebd., S. 354.
Ebd., S. 567.
Ebd., S. 568.
Peter-Heinz Seraphim, Polen, das Land der großen Unterschiede, in: Frankfurter Zeitung vom 30. 4. 1939.
Schramm, Ostjuden als Problem des 19. Jahrhunderts (1968), S. 352. Abendroth gehörte zu den ganz wenigen bundesdeutschen Hochschullehrern, die sich in der Zeit des Kalten Kriegs als aktive Sozialisten verstanden. Er wurde daher 1961 aus der SPD ausgeschlossen und gehörte 1968 zu den Mentoren der Studentenbewegung. Der Baltendeutsche P.-H. Seraphim (1902–1979) lebte damals ebenso wie Abendroth in Marburg und arbeitete am Gottfried-Herder-Institut, wo er allerdings nur seine letzten Berufsjahre verbrachte. In den Jahren zuvor hatte er als Studienleiter und geschäftsführender Direktor der Verwaltungsakademie Industriebezirk in Bochum die Führungskräfte aus dem öffentlichen Dienst und der Wirtschaft des Ruhrgebiets fortgebildet.
Conze, Überbevölkerung in Polen (1940), S. 40. (Den Hinweis auf diese Arbeit verdanken wir Karl Heinz Roth.)
Ebd., S. 48.
Conze, Strukturkrise des östlichen Mitteleuropas (1953), S. 319–338.
Wie Anm. 2.
Brinkmann, Problem der agraren Überbevölkerung (1943), S. 58f. Die Arbeitstagung, auf der dieser Vortrag gehalten wurde, war von Himmlers Berater für Siedlungspolitik, Konrad Meyer, organisiert worden; siehe das folgende Kapitel.
Ebd., S. 61.
Oberländer, Überbevölkerung Polens (1935), S. 9.
Cohn, Theorie des Bevölkerungsoptimums (1934), S. 16ff.
Die Verwendung mathematischer Formeln erfreute sich unter den Optimumstheoretikern großer Beliebtheit. Noch der banalsten Feststellung verliehen sie damit den Anstrich von Wissenschaftlichkeit und glaubten selbst das »Glücksmaximum und somit das politische Optimum« mathematisch ausdrücken zu können. Laut Gunnar Myrdal lag es dort, »wo das mathematische Produkt aus der Anzahl der Personen und dem durchschnittlichen Glücksniveau sein Maximum erreicht«. Cohn, Theorie des Bevölkerungsoptimums (1934), S. 86.
Verhandlungen des Vereins für Sozialpolitik, Krisis der Weltwirtschaft (1926), S. 170.
Mombert, Bevölkerungsentwicklung und Wirtschaftsgestaltung (1932), S. 38.
Ebd., S. 40.
Helmut Meinhold, Die Aufgaben der Sektion Wirtschaft im Institut für Deutsche Ostarbeit, Manuskript, Januar 1941; BArch, R 52 IV/144, Bl. 41.
Oberländer, Überbevölkerung Polens (1935), S. 49.
Helmut Meinhold, Die Industrialisierung des Generalgouvernements (Manuskriptreihe des Instituts für Deutsche Ostarbeit. Nur für den Dienstgebrauch!), Dezember 1941; BArch, R 52 IV/144d, S. 41f.
Meinhold, Arbeiterreserven des Generalgouvernements (1942), S. 282.
Ebd., S. 180f.
Meinhold, Überbevölkerung im ehemaligen Polen (1942), S. 132.
Oberländer, Überbevölkerung Polens (1935), S. 51f.
Meinhold, Industrialisierung des Generalgouvernements (1941); BArch, R 52 IV/144d, S. 167.
Ebd., S. 168.
Oberländer, Überbevölkerung Ostmitteleuropa (1943), S. 421f.
Meinhold, Industrialisierung des Generalgouvernements (1941); BArch, R 52 IV/144d, S. 213f.
Nonnenmacher, Wirtschaftsstruktur des galizischen Erdölgebietes (1941), S. 15ff.
Neumann, Behemoth, 1984, S. 190.
Oberländer, Überbevölkerung Ostmitteleuropa (1943), S. 418.
In diesem Zusammenhang ist von Interesse, dass sich das Parteigericht der NSDAP 1937/38 mit dem von studentischer Seite erhobenen Vorwurf einer »bolschewistischen Einstellung« Oberländers auseinandersetzte und den Angegriffenen rehabilitierte. Schriftwechsel aus dem Jahr 1938; BArch, DC Theodor Oberländer.
Demnach war das Land größtenteils nicht in Privatbesitz, sondern gehörte der Dorfgemeinde, die den einzelnen Familien – meist alle fünf Jahre neu – ein Stück Land zur Bebauung zuteilte. Seine Größe richtete sich entweder nach der Anzahl der männlichen Arbeitskräfte oder nach der Zahl der Esser. Wer die Dorfgemeinschaft verließ, verwirkte sein Recht auf Land.
Die Zahlen differierten je nach Berechnungsgrundlage. So kam auch der im westlichen Ausland angesehene Bevölkerungswissenschaftler Lev J. Lubny-Gerzik zu dem Schluss, dass allein in vier von ihm untersuchten Regionen 14 bis 18 Millionen Menschen überzählig seien. Andere Wissenschaftler gingen demgegenüber von einem Bevölkerungsüberschuss von 7,5 Millionen in der gesamten Sowjetunion aus. L. E. Minc, Agrarnoe perenasesnie i rynok truda v SSSR (Die agrarische Überbevölkerung und der Arbeitsmarkt in der UDSSR), Moskau/Leningrad 1929; zit. nach Hoffmann, Überbevölkerung Russlands (1932), S. 103; Silberkweit, Analyse und Kritik (1934); Jugov, Volkswirtschaft der Sowjetunion (1929). Jugov verweist darauf, dass »nach den Absichten der Siedlungsverwaltung im Laufe von 10 Jahren 5 Millionen Menschen umgesiedelt werden«. Allerdings stünden dafür nicht genügend Haushaltsmittel zur Verfügung. Jugov selbst hielt die Umsiedlung von 25 bis 30 Millionen Menschen für erforderlich, äußerte aber Zweifel an der praktischen Durchführbarkeit. Letztlich sei eine »allgemeine Industrialisierung und Intensivierung der Volkswirtschaft die einzig radikale und wirklichkeitsnahe Methode« im Kampf gegen das Bevölkerungswachstum. Jedoch würde sie allein selbst bei »amerikanischem Wachstumstempo« kaum ausreichen, um die »Überbevölkerung (zu) absorbieren« (S. 112f.).
Levin, Russian Peasants and Soviet Power (1968), S. 507.
Conquest, Ernte des Todes (1988), S. 305. Conquest gibt an, dass von einer ukrainischen Bauernbevölkerung zwischen 20 und 25 Millionen ungefähr 5 Millionen verhungerten. Möglicherweise sind diese Zahlen zu hoch. Im Jahr 1943 schätzte ein ukrainischer Autor, dass 2 bis 4 Millionen Menschen in der Ukraine dem Hunger und der Aussiedlung im Rahmen der »Entkulakisierung« zum Opfer gefallen seien. Kubijowytsch, Siedlungsgeschichte (1943), S. 80.
Oberländer, Überbevölkerung Ostmitteleuropa (1943), S. 419.
Oberländer, Überbevölkerung Polens (1935), S. 93.
Helmut Meinhold, Die Erweiterung des Generalgouvernements nach Osten. A. Allgemeines (Manuskriptreihe des Instituts für Deutsche Ostarbeit. Nur für den Dienstgebrauch!), Juli 1941; BArch, R 52 IV/144 a, S. 1.
Thalheim, Wanderungen in Krise und Neuaufbau (1942), S. 188.
Ebd., S. 186. Thalheim, 1900 in Reval geboren, war Direktor des Weltwirtschaftsinstituts der Handels-Hochschule Leipzig. Nach dem Krieg baute er das Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin auf und war u.a. Mitglied des Direktoriums des Bundesinstituts zur Erforschung des Marxismus-Leninismus (Institut für Sowjetologie), des Ostkollegs der Bundeszentrale für Heimatdienst, Vorstandsmitglied des Vereins für Sozialpolitik und Mitglied des Forscherkreises im Forschungsbeirat für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands beim Bundesminister für Gesamtdeutsche Fragen. Thalheim befasste sich nicht nur mit der Mobilität der Bevölkerung, sondern auch mit deren Qualität. In seiner 1941 erschienenen Schrift »Die natürlichen und gesellschaftlichen Grundlagen der Wirtschaft« schrieb er im Kapitel »Die Bevölkerung«: »Der nationalsozialistische Staat weiß aber auch, dass eine Volksvermehrung nur dann wertvoll ist, wenn sie von den erbgesunden Familien getragen ist. Nur diese wird daher gefördert, während die Vermehrung der Erbkranken und der Asozialen (gerade bei den Letzteren war die Kinderzahl früher oft besonders hoch) mit harten, aber für die Zukunft des Volkes notwendigen Mitteln gehemmt wird.«
Thalheim gehörte zu den wenigen deutschen Hochschullehrern, die nach 1945 versuchten, sich mit ihrer Schuld auseinanderzusetzen. Siehe Seeliger (Hrsg.), Braune Universität (1966).
Archiv für Wanderungswesen und Auslandskunde. Studien und Mitteilungen zur Wanderungsbewegung der Kulturvölker und zu ihrer Auswirkung auf Staat, Gesellschaft und Wirtschaft, vereinigt seit 1940 mit: Deutsche Kultur in der Welt, herausgegeben im Auftrag des Instituts für Auslandskunde und Deutschtum im Ausland von Professor Dr. Hugo Grothe.
Korherr, Europäische Wanderungsströme (1941), S. 210–213.
Loesch, Umsiedlungsbewegung in Europa (1942), S. 36–69. Für seine Huldigung dieses »Umsiedlungswerks« stand Loesch das Geheimmaterial des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums zur Verfügung. Loesch war Direktor des Instituts für Grenz- und Auslandsstudien, dessen Mitarbeiter am Generalplan Ost mitwirkten (siehe S. 396f.).
Gottong, Juden im Generalgouvernement (1940), S. 20. Gottong arbeitete zunächst als Judenreferent in der Abteilung Bevölkerungswesen und Fürsorge des Generalgouvernements. Unmittelbar vor Erscheinen dieses Aufsatzes hatte er sich mit der Schließung des Warschauer Ghettos beschäftigt; wenige Monate später wurde er Assistent an der Sektion Volkstumsforschung des Instituts für Deutsche Ostarbeit, an dem auch Meinhold und Nonnenmacher beschäftigt waren. Promoviert hatte Gottong bei Hans F. K. Günther und Bruno K. Schultz – zwei führenden Rasse- und Volkstumstheoretikern.
Meyer, Großraumprobleme der Agrarpolitik (1943), S. 5–15.
Zit. nach Buchheim, Rechtsstellung und Organisation des Reichskommissars (1958), S. 240.
Himmler über Siedlungsfragen, gelegentlich eines Besuches am 22. 10. 1940 in Madrid; BArch, R 49/20; zit. nach Roth, Generalplan Ost (1985), Dok. 4.
Koehl, RKFDV (1957), S. 45.
Buchheim, Rechtsstellung und Organisation des Reichskommissars (1958), S. 275.
Koehl, RKFDV (1957), S. 24.
Buchheim, Rechtsstellung und Organisation des Reichskommissars (1958), S. 276.
Geheimes Schreiben von Rudolf Creutz an den Höheren SS- und Polizeiführer Danzig-Westpreußen vom 1. 3. 1940; BArch, DC Ulrich Greifelt.
Ayaß, Gebot der nationalen Arbeitsdisziplin (1988), S. 43–74.
Himmler über Siedlungsfragen; wie Anm. 3.
Greifelt in der Zeitschrift »Siedlung und Wirtschaft«; zit. nach Pressedienst für Wirtschaftsaufbau (Berlin) vom 13. 3. 1944 S. 2.
Hilberg, Vernichtung der europäischen Juden (1982), S. 284; Monatsbericht der D. U. T. für den Januar 1942; ZSTAP (heute: BArch), 17.02/300, Bl. 2.
Koehl, RKFDV (1957), S. 84, 236.
Buchheim, Rechtsstellung und Organisation des Reichskommissars (1958), S. 258. Organisatorisch drückte sich das darin aus, dass die Reichsstatthalter bzw. Oberpräsidenten der jeweiligen Gaue zugleich Beauftragte des RKF waren, die jeweiligen Höheren SS- und Polizeiführer aber als ihre Ständigen Vertreter fungierten. Nur im Gau Danzig-Westpreußen und im Generalgouvernement waren die HSSPF selbst unmittelbar Beauftragte des RKF (ebd., S. 249).
Nach dem Stand vom 1. 8. 1942 gab es Beauftragte des RKF für folgende Regionen: Warthegau, Danzig-Westpreußen, Oberschlesien, Ostpreußen, Generalgouvernement, Steiermark, Kärnten, Lothringen, Luxemburg, Elsass, Tirol-Vorarlberg, Salzburg, Sudetenland, Norwegen, Niederlande, Reichskommissariat Ostland, Südrussland (Kiew) und Frankreich (Buchheim, Rechtsstellung und Organisation des Reichskommissars (1958), S. 249f.). Über die Tätigkeit des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums in Slowenien liegt eine ausgezeichnete Regionalstudie vor: Ferenc, Quellen zur nationalsozialistischen Entnationalisierungspolitik (1980).
Biuletyn Głównej Komisji Badania, Bd. 12 (1960), Dok. 9F.
Ebd., Dok. 16F.
Bericht des Höheren SS- und Polizeiführers Warthe vom 18. 12. 1939; ebd., Dok. 23F.
1940 erhöhte der RKF die Zahl der Polen und Juden, die für die eingesiedelten Volksdeutschen vertrieben werden sollten (siehe S. 144f.).
Aus dem »Bericht von Dr. Könekamp – Polenfahrt vom 29. 11. bis 9. 12. 39«; BArch, R 57 neu/31.
Siehe S. 135f.
Siehe S. 139f.
Rajakowitsch war promovierter Jurist, Rechtsanwalt und »alter Kämpfer« in Österreich. »Während des Krieges« war er dem Amt Eichmanns ehrenamtlich »ganztägig zur Verfügung gestellt und wurde zunächst zur Bearbeitung juristischer Fragen bei den Zentralstellen für jüdische Auswanderung in Wien, Prag und Berlin verwendet«. Beim Einmarsch in Polen war er in einer Einsatzgruppe des SD in der Gegend um Krakau dabei; von 1941 bis 1943 bearbeitete er beim Befehlshaber der Sicherheitspolizei in Den Haag »Judenangelegenheiten«; BArch, DC Erich Rajakowitsch.
Biuletyn Głównej Komisji Badania, Bd. 12 (1960), Dok. 71F.
Schreiben Heydrichs an den Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD in Kralsau und an die Inspekteure der Sicherheitspolizei und des SD in Breslau, Posen, Danzig und Königsberg vom 21. 12. 1939; Biuletyn Głównej Komisji Badania, Bd. 12 (1960), Dok. 32F.
Vermerk des SS-Obersturmführers Franz Abromeit vom 8. 1. 1940; ebd., Dok. 37–39F.
Gemeint ist hier die elsässische und lothringische Landbevölkerung, die einen französisch-deutschen Dialekt sprach.
Vermerk über die Besprechung am 4. 8. 1942 über »Richtlinien für die Behandlung von ausgesiedelten Elsässern« zwischen Vertretern des Stabshauptamts des RKF, dem Leiter des Ansiedlungsstabs Straßburg, der Volksdeutschen Mittelstelle, dem RSHA, dem RuS-Hauptamt und der D. U.T.; BArch, DC, Research Günther Stier.
Besprechung des SS-Gruppenführers von dem Bach mit dem Chef des Rasse- und Siedlungshauptamts der SS am 26. 11. 1939; BArch, DC Friedrich Brehm.
Brief des Sturmbanners Brehm vom 15. 11. 1940 an einen Kollegen (»Mein lieber Helmut!«); BArch, DC Friedrich Brehm (siehe S. 153ff.).
Das Aussiedlungstempo Himmlers und des RKF war bereits vor der Besetzung Frankreichs von der Vierjahresplanbehörde abgebremst worden; vor allem unter dem Gesichtspunkt, »dass brauchbare Arbeitskräfte nicht verschwinden«. Sitzung über Ostfragen unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Generalfeldmarschall Göring am 12. 2. 1940 (»Karinhall-Besprechung«); IMG, Bd. 36 (1947), S. 299–307. An der Sitzung nahmen neben v. Krosigk, Himmler, Frank und den Gauleitern der eingegliederten Ostgebiete alle Staatssekretäre des Generalrats des Vierjahresplans teil sowie der Leiter der HTO.
Brief Brehms vom 3. 11. 1940 an den Leiter der Hauptabteilung Planung und Boden des RKF, Konrad Meyer; BArch, DC Friedrich Brehm.
Richtlinien für Eindeutschung polnischer Familien des SS-Führers im Rasse- und Siedlungswesen beim Höheren SS- und Polizeiführer Südost; BArch, DC, Research Günther Stier.
Alte und sieche Personen, die eigentlich »eindeutschungsfähig« waren, galten ausdrücklich »nicht als erwünschter Blutzuwachs«. (BArch, DC, SS-HO/4992) Volksdeutsche waren »grundsätzlich einzubürgern, es sei denn, dass erbbiologische, volkspolitische oder sicherheitspolizeiliche Bedenken bestehen«. (»Zum Entwurf einer Dienstanweisung für die EWZ«, o.D.; BArch, DC, SS-HO/3180–3254.)
Die »Deutsche Volksliste« in Posen. Bericht über ihre Entstehung und die Entwicklung des Verfahrens, verfasst von Herbert Strickner um die Jahreswende 1942/43, abgedruckt in: Pospieszalski, Niemiecka Lista Narodowa (1949), S. 117; zur Datierung des Berichts ebd., S. 326.
Aly, Roth, Restlose Erfassung (1984), S. 105–108.
Niederschrift Himmlers vom 28. 5. 1940, abgedruckt in: VFZG 5 (1957), S. 194–198.
Ebd.
Aufzeichnungen Himmlers über die zukünftigen deutschen Bauernsiedlungen vom 24. 6. 1940; zit. nach Ackermann, Himmler (1970), S. 300ff.
Vermerk über die Äußerungen des Reichsführers SS am 14. 8. 1942 nach seiner Fahrt nach Kiew; zit. nach ebd., S. 273.
Erlass für die Überprüfung und Aussonderung der Bevölkerung in den eingegliederten Ostgebieten; Staatsarchiv Katowice, Bodenamt/1a, Bl. 53ff.
Die Menschen der Gruppen 1 und 2 der DVL wurden sowohl deutsche Staatsangehörige als auch Reichsbürger, die Gruppe 3 erhielt nur die deutsche Staatsangehörigkeit, aber keinen Reichsbürgerstatus.
Redenotizen Himmlers für einen Vortrag bei der SS- und Polizeiführer-Tagung am 16. 9. 1941 in Hegewald; BArch, NS 19/4009.
Diese Regelungen galten nicht für Juden und »Zigeuner«. Später wurden diese Bevölkerungsgruppen auch formell aus der Kategorie der Schutzangehörigen ausgegrenzt; vgl. z.B. Rundverfügung Nr. 779/42 des Präsidenten des Landesarbeitsamts und Reichstreuhänders der Arbeit in Oberschlesien vom 8. 6. 1942; Staatsarchiv Katowice, Gauarbeitsamt OS/577, Bl. 56.
In Slowenien erklärte der RKF 500000 von insgesamt 800000 Einwohnern zu deutschen Staatsangehörigen auf Widerruf, in Lothringen 500000 von 600000 (Madajczyk, Okkupationspolitik Nazideutschlands (1987), S. 469).
Ngb. Dok., NO-5640/VIII/Rebutt. A.; zit. nach Buchheim, Rechtsstellung und Organisation des Reichskommissars (1958), S. 246.
Vermerk vom 7. 5. 1940 »Betr. Planungskarten«; Staatsarchiv Katowice, Bodenamt/Id, Bl. 1.
Redenotizen Himmlers zum Vortrag vor den Reichs- und Gauleitern in Berlin am 10. 12. 1940; BArch, NS 19/4007.
Aktenvermerk des Angestellten Schick der Treuhandstelle Kattowitz, Nebenstelle Saybusch, vom 20. Mai 1942; Staatsarchiv Katowice, HTO/9797, Bl. 88.
DAI-Kommission, Bericht Dr. Quiring, Nr. 9, Geheim, Litzmannstadt, den 19. 4. 1940; BArch, R 57neu/15.
Zit. nach Bartoszewski, SS-Obersturmbannführer Karl Adolf Eichmann (1961), S. 13.
Wie Anm. 20.
DAI-Kommission, Bericht Dr. Quiring, Nr. 9, Geheim, Litzmannstadt, den 19. 4. 1940; BArch, R 57neu/15.
Buchheim, Rechtsstellung und Organisation des Reichskommissars (1958), S. 259.
Lorenz war außerdem Vorsitzender des Deutschen Auslandswerks und von 1941 an Präsident des Verbands der Deutschen im Ausland (VDA). 1948 wurde er zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt, jedoch im Frühjahr 1955 wieder freigelassen. Er starb 1974.
Koehl, RKFDV (1957), S. 64.
Sandberger war stellvertretender Gruppenleiter im Amt I/E des RSHA. Im Dezember 1941 wurde er zum Chef der Sicherheitspolizei und des SD in Estland ernannt. Als Leiter des Einsatzkommandos 1a der Einsatzgruppe A befehligte Sandberger 1942 Erschießungen jüdischer Kinder, Frauen und Männer in der Sowjetunion. Er blieb bis Herbst 1943 Leiter des Sonderkommandos 1a. 1948 wurde er in Nürnberg zum Tode verurteilt, 1951 aber begnadigt und freigelassen. Er starb 2010.
BArch, DC Ernst Fähndrich.
Geschäftsberichte der Deutschen Umsiedlungs-Treuhand-Gesellschaft m.b.H. Berlin (D. U. T.) für die Jahre 1940–1943; sie finden sich in der Bibliothek des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel.
BArch, DC Leo Reichert (Leiter der Hauptabteilung Wirtschaft des RKF).
PAAA, Handakten Luther/Schriftverkehr L-Sch/1940/Bd. 4; ZSTAP (heute: BArch), Film 3890, Aufn. 2443784. Am 10. 12. 1940 rechnete Himmler vor, dass das für die Zwecke des RKF in Polen geraubte Vermögen bereits 3,3 Milliarden Reichsmark betrug. (Wie Anm. 48)
In der Zusammensetzung des Aufsichtsrats zeigt sich, welche verschiedenen Interessen in der D. U. T. koordiniert wurden. Es hatten dort Sitz und Stimme: Ministerialrat Dr. Hugo Fritz Berger, der das Reichsfinanzministerium vertrat; Hans Kehrl repräsentierte in Personalunion die Vierjahresplanbehörde und das Reichswirtschaftsministerium; Aufsichtsratsvorsitzender war der Staatssekretär z.b.V. im Auswärtigen Amt Wilhelm Keppler, der lange Zeit Hitlers persönlicher Berater in Wirtschaftsfragen sowie Hauptverbindungsmann zwischen der NSDAP und der Wirtschaft gewesen war und der den Freundeskreis Heinrich Himmler mitbegründet hatte. Helfferich, 1932–1946 (1969). Vertreten waren selbstverständlich auch die NSDAP, die Reichsbank, Industrie und privates Bankgewerbe sowie – mit drei Mitgliedern – die SS.
Das geschah nach einer Bekanntmachung von Hermann Göring über die Errichtung der Haupttreuhandstelle Ost am 19. 10. 1939, abgedruckt in: Haupttreuhandstelle Ost (1940), S. 5.
Siehe Anm. 101.
Ratzmann, Wesen und Aufgabe der Treuhandstelle Posen (1940), S. 9.
Personalnotiz »Konrad Meyer«, in: Die Bewegung vom 14. 1. 1941.
Erlass über die Reichsstelle für Raumordnung vom 26. 6. 1935; RGBL. 1935/I, S. 793
Vortrag Konrad Meyers anlässlich der Eröffnung der Ausstellung »Planung und Aufbau im Osten« in Posen am 23. 10. 1941; Nbg. Dok., NO-3348.
Buchheim, Rechtsstellung und Organisation des Reichskommissars (1958), S. 274.
Schreiben des Siedlungsamts ans RUSHA, z. Hd. von v. Rautenfeld, vom 9. 1. 1943; BArch, DC Friedrich Kann.
Protokoll einer Besprechung vom 15. 12. 1939 zwischen SS-Brigadeführer Greifelt (Chef der RKF-Zentrale in Berlin) und Dr. Jarmer (Chef der Reichsstelle für Raumordnung). An dieser Besprechung nahmen außerdem Prof. Dr. Konrad Meyer, Dr. Walter Gebert (RKF) und Oberregierungsrat Dr. Heinrich Siemer teil. Letzterer wurde zum Verbindungsreferenten der Reichsstelle für Raumordnung zum RKF bestimmt. (BArch, DC Ernst Jarmer) 1943 hieß es dann: »Der Reichskommissar für die Festigung des deutschen Volkstums bedient sich« zur Durchführung seiner Aufgabe »im Einverständnis mit der Reichsstelle für Raumordnung der örtlichen Landesplaner, die dazu seine Beauftragten sind«. Ziel dieser Arbeit sei, »sich den Notwendigkeiten für die völkische Existenz lebendig einzufügen (landwirtschaftliche Produktionssteigerung, Stärkung der Rohstoffgewinnung, bessere Wirtschaftsverteilung, Bevölkerungspolitik durch Stärkung der Rasse und ihrer qualitativen und quantitativen Vermehrung, Sicherung der Ernährungs- und Rohstoffgrundlage, zweckmäßige Arbeitsbeschaffung)«. Hamm, Grundsätzliches über die Raumordnung (1943), S. 26.
Rössler, Institutionalisierung einer neuen Wissenschaft (1987), S. 177–194.
SS-Obersturmbannführer Fähndrich auf einem Lehrgang für volksdeutsche Redner vom 6.–14. 9. 1941; BArch, DC Ernst Fähndrich.
Der Reichskommissar für die Festigung des deutschen Volkstums, Stabshauptamt, und der Generalinspektor für Wasser und Energie (Hrsg.), Richtlinien für die Elektrifizierung in den ländlichen Bereichen der eingegliederten Ostgebiete, Berlin 1943.
Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums, Planungshauptabteilung, Planungsgrundlagen für den Aufbau der Ostgebiete, o.D. (ca. Januar 1940); BArch, R 49/157a, Bl. 15; zit. nach Roth, Generalplan Ost (1985), Dok 1.
Vermerk der Hauptabteilung I im Stabshauptamt des RKF vom 29. 1. 1941; BArch, R 49/Anh. III/26, Bl. 17–26.
Christaller, Zentrale Orte in Süddeutschland (1933).
Rössler, Institutionalisierung einer neuen Wissenschaft (1987), S. 184.
Christaller, Zentrale Orte in den Ostgebieten (1941), S. 22ff.
Vermerk über eine Dienstreise vom 15. 8.–17. 8. 1940 »I. zur Besichtigung der vom Aufbaustab des Reichskommissars f.d.F.d.V. geleisteten Arbeiten im Warthegau, II. zur Feststellung der Art und Weise der Zusammenarbeit zwischen Landesplanung (Planungsbehörde) und Aufbaustab«; Staatsarchiv Katowice, Land Pl GO/S/21, Bl. 3–5.
Ebd., Bl. 8.
»Die Reichsstudentenführung hat sich mit großem Idealismus in die Aufgabe vertieft. Eine große Anzahl von Studenten haben ihr Studium für längere Zeit unterbrochen, um in diesen Angelegenheiten sich einzuarbeiten (Volkswanderlehrlinge und Volkswandergesellen).« (Ebd., Bl. 5) Nicht nur der Aufbaustab, auch die Landesplanungsbehörde arbeitete »sehr stark mit Studenten, insgesamt etwa 25 Mann. (…) Sie machen Entwürfe für verschiedene Musterdörfer als Studienarbeiten und werden vor ihrer Aussendung in die Dörfer eingehend geschult.« (Ebd., Bl. 7)