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Alle Charaktere, Schauplätze und Handlungen dieses Romans sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden und toten Personen sind unbeabsichtigt.

© Querverlag GmbH, Berlin 2006

Erste Auflage März 2006

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schrift­liche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Umschlag und grafische Realisierung von Sergio Vitale unter Verwendung einer Fotografie von getty images.

ISBN 978-3-89656-589-1

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Querverlag GmbH, Akazienstraße 25, D-10823 Berlin

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Prolog

„Wer war denn deine größte Liebe?“

Das hört sich an, als könne ich bereits auf ein langes, bewegtes Leben zurückblicken. Dabei habe ich die eine oder andere große Liebe sicher noch vor mir. Aber Klara hält Mitte vierzig für ein erfahrenes Alter. Sie hat mich heute in ihre Wohnung eingeladen, die sie kürzlich mit ihrer ersten großen Liebe bezogen hat. Es schmeichelt mir, wenn sie mich nach meinen Erfahrungen fragt.

„Rate mal.“

„Magdalena“, stellt Klara fest. Ich nicke. Natürlich weiß sie es. Schließlich haben wir viele Jahre zusammengelebt. Sie, ich und ihr Vater Michael, mit dem ich seit meiner Kindheit eng befreundet bin, zeitweise dazu noch die eine oder andere Mitbewohnerin. Die dickbauchige blaue Kanne, aus der sie mir jetzt Tee nachschenkt, stand früher immer auf dem Küchentisch unserer Wohngemeinschaft.

„Weiß Magdalena das eigentlich auch?“ fragt Klara und umschließt mit ihren Fingern den kleinen tropfenförmigen Rubin, der an einer silbernen Kette ihren Hals schmückt.

„Ich glaube nicht. Wir reden nur selten von früher.“

„Du solltest es ihr sagen.“ Klara lehnt sich vor und sieht mich beschwörend an. Ich muss lächeln. Mit diesem Blick hat sie es als kleines Mädchen immer wieder geschafft, Süßigkeiten von mir zu bekommen. Obwohl ich mir dadurch Ärger mit ihren Eltern einhandelte.

„Und warum?“ frage ich.

„Einfach, weil es wunderschön ist, das gesagt zu bekommen!“ Klaras Augen leuchten. Sie mag Magdalena sehr gern. Sie hat sie schon immer gemocht.

„Ja“, antworte ich nach einer Weile, „vielleicht mache ich das. Vielleicht.“

Damals hat es kein Vielleicht in mir gegeben. Ich wollte Magdalena. Ich wollte sie ganz. Nichts konnte mich daran hindern. Auch nicht die Mauer, die unsere Stadt teilte. Ich habe alle Visa mit den vielen Stempeln aufgehoben. Hier, in der Schublade, bei den Fotos, den Briefen und meinen alten Tagebüchern. Das älteste Visum ist auf den 23. März 1987 datiert.