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Impressum:

Landleben im Cadmos Verlag

Copyright © 2009/2011 by Cadmos Verlag, Schwarzenbek

Gestaltung und Satz: Ravenstein + Partner, Verden

Coverfoto: Tierfotoagentur.de/Tzimopulos/Richter

Fotos im Innenteil: animals-digital.de, Cornelissen, Fritschy, Henke, JBTierfoto,

Koepke, Luhofer, Nau, Paikert, Pinnekamp, Raats, Schanz, Striepe, Teunis,

Tierfotoagentur, van Erp, Visser

Konvertierung: S4Carlisle Publishing Services

Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten.

Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Verlag.

eISBN: 978-3-8404-6289-4

Inhalt

Einleitung

Schafe – mehr als Rasenmäher

So wurde das Schaf zum Haustier

Schafrassen

Für die Hobbyschafhaltung besonders geeignete Rassen

Liebhaberrassen

Wissenswertes vor der Anschaffung

Haltung

Herdentiere

Haltungsformen und Unterbringung

Wie viel Platz brauchen Schafe?

Weide

Umzäunung

Wechselbeweidung

Andere Weidetiere

Giftpflanzen

Stall

Standort und Größe

Futter- und Liegeplätze

Trennung und Gatter

Umgang mit Schafen

Typisches Schafverhalten

Einfangen und Hinsetzen

Pflegen und Behandeln

Schafzucht

Allgemeine Überlegungen

Verpaarung

Brunst

Trächtigkeit

Geburt

Normale Geburt

Probleme bei der Geburt

Lämmeraufzucht

Herdenaufbau oder Verkauf

Schlachtung

Schafprodukte

Wolle

Fleisch

Milchprodukte

Fütterung

Wiederkäuer fressen anders

Was Schafe brauchen

Wasser

Lecksteine und Futterzusätze

Sommerfütterung

Gras

Kraftfutter im Sommer

Winterfütterung

Heu

Kraftfutter im Winter

Frisches Zusatzfutter

Pflege und Gesundheit

Klauenpflege

Scheren

Wurmkur

Vorbeugung gegen Ektoparasiten

Impfung

Die Stallapotheke

Schafkrankheiten

Krankheiten in der Lammzeit

Moderhinke

Parasitenbefall

Pansenstörungen

Darmerkrankungen

Infektionskrankheiten

Vergiftungen

Adressen rund ums Schaf

Danke

Einleitung

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Schafe sind freundliche, neugierige Tiere, die das Leben auf dem Land bereichern. Und sie sind manchmal ganz schön flott! (Foto: JBTierfoto)

Das Leben auf dem Land liegt im Trend und viele Menschen suchen einen ruhigen Ort, an dem sie sich vom hektischen Alltag erholen können. Ist einmal das ländliche Domizil gefunden, richtet man sich häuslich ein und entdeckt, welche Möglichkeiten das Leben im Grünen bietet. Es steckt zwar viel Arbeit dahinter, Haus und Hof zu pflegen und zu unterhalten, man merkt aber schnell, wie gut es tut, draußen tätig zu sein und sich mit Tieren und Pflanzen zu beschäftigen.

Wer eine Wiese hat, muss mähen, deshalb entscheiden sich viele Menschen für Schafe als lebendige Rasenmäher. Eine Entscheidung, die sie sicher nicht bereuen, wenn sie die Bedürfnisse der wolligen Vierbeiner berücksichtigen, sie artgerecht versorgen und lernen, mit diesen relativ großen Tieren richtig umzugehen. Wer glaubt, ein Vorgarten oder eine winzige Weide reiche für Schafe aus, wird den munteren und bewegungsfreudigen Wollknäueln allerdings nicht gerecht. Dieses Buch erklärt alles, was man wissen muss, um Schafe richtig zu halten, und zeigt, dass sie mehr sind als lebendige Rasenmäher: freundliche, neugierige und interessante Tiere, die das Leben auf dem Land bereichern.

Schafe – mehr als Rasenmäher

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Jedes Schaf ist ganz sicher mehr als ein „Rasenmäher“ – es ist eine Persönlichkeit! (Foto: Paikert)

Schafe spielen schon seit Tausenden von Jahren eine Rolle im Leben der Menschen. Sie zählen zu den ältesten Haustieren und sind für Menschen, die von der Schafhaltung leben, nicht nur Lebensgrundlage, sondern auch Lebensinhalt. Bei Menschen, die in ein Haus auf dem Land gezogen sind, weil sie das Landleben so lieben, hat die Schafhaltung meist als Hobby Einzug gehalten.

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Das Mufflon gehört zu den Urahnen der Hausschafrassen. (Foto: Tierfotoagentur/WS)

Manchmal sind es nur zwei bis drei Tiere, mit denen nicht selten der Aufbau einer eigenen kleinen Herde am Haus beginnt. Zu dem positiven Aspekt des „Rasenmähens“ kommt dann meist noch viel mehr hinzu: die Freude an der Schafhaltung im Kleinen und der Ausgleich, den dieses Hobby im oftmals hektischen Alltag bietet.

So wurde das Schaf zum Haustier

Urahnen unserer Hausschafrassen sind das Mufflon und der Arkal. Daraus sind schon vor vielen Tausend Jahren Schafrassen entstanden, die im nahen Zusammenleben mit Menschen als domestizierte Haustiere vielfältigen Ertrag brachten. Zu Beginn war vor allem das Fleisch das wichtigste Produkt, das zum Lebensunterhalt beitrug. Erst später kam die Nutzung der Wolle hinzu.

Wildschafe, deren Nachkommen es noch heute gibt, sind Schafe, die nicht geschoren werden, sondern die ihr dünneres Fell im Frühjahr von selbst verlieren. Sie unterscheiden sich auch vom Verhalten her und sind beispielsweise viel flüchtiger als ihre dickwolligen Verwandten, die auf einen hohen Wollertrag gezüchtet worden sind und deshalb einmal im Jahr geschoren werden müssen. Das Merinoschaf mit seiner besonders feinen Wolle wurde im Mittelalter gezüchtet, eine Zeit, in der die Herstellung feiner Stoffe Hochkonjunktur hatte. Die Wanderschafhaltung hat deutlich abgenommen, gewinnt hierzulande aber in ökologischen Beweidungsprojekten mit dem Ziel der Landschaftspflege wieder an Bedeutung. Hobbyschafhaltung dagegen ist in den meisten Fällen Koppelhaltung am Haus, für die es andere Dinge zu beachten gibt, als wenn man mit Schafen unterwegs ist.

Schafrassen

Es gibt viele verschiedene Schafrassen, die in den jeweiligen Ursprungsländern meist aufgrund der Nutzungsanforderungen sowie der Haltungsbedingungen entstanden sind, bei denen auch das Klima eine große Rolle spielt. So gibt es noch sehr ursprüngliche Landschafrassen, aber es sind dies Rassen, die für eine optimale wirtschaftliche Nutzung als Woll- oder Fleischschaf gezüchtet worden sind.

Allgemeine Einteilung der Schafrassen

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  Landschafe

  Bergschafe

  Fleischschafe

  Milchschafe

  Haarschafe

  Merinoschafe

Die Bezeichnungen geben Auskunft über den Lebensraum oder die vornehmliche Nutzung der Tiere.

In diesem Buch kann nicht auf alle Rassen eingegangen werden, es werden vor allem die genannt, die sich für die Hobbyschafhaltung besonders eignen. Außerdem werden Rassen beschrieben, die sich in den letzten Jahren zu ausgesprochenen Liebhaberrassen bei denen entwickelt haben, die Schafe vor allem deshalb halten, weil sie Freude daran haben.

Für die Hobbyschafhaltung besonders geeignete Rassen

Hält man Schafe als Hobby in kleinem Rahmen an Haus und Hof, sollte man sich für eine Rasse entscheiden, die keine außergewöhnlichen Haltungsbedingungen erfordert, pflegeleicht ist und mit der ein einzelner Mensch auch ohne Hilfe leicht umgehen kann.

Die im Folgenden genannten Schafrassen haben sich für diese Haltungsform bewährt und erfreuen sich unter Hobbyschafhaltern großer Beliebtheit. Sie unterscheiden sich nicht nur rein äußerlich, sondern auch bezüglich der Pflege und des Charakters.

Ouessant-Schaf

Das Ouessant-Schaf zählt zu den kleinsten Schafen der Welt. Es stammt ursprünglich aus der Bretagne und wird deshalb auch als Bretonisches Schaf bezeichnet. Diese kleine Rasse eignet sich für Anfänger aufgrund der Größe und der geringen Ansprüche, die diese Schafe stellen, ganz besonders. Die ursprüngliche Farbe der Ouessant-Schafe ist schwarz, für die Zucht zugelassen sind braun, weiß und schimmelfarben. Ouessant-Schafe sind sehr genügsam und kommen auch mit relativ kleinen Weiden aus. Wenn genügend Weidefläche zur Verfügung steht, ist eine Zufütterung nur im Winter erforderlich. Die Tiere müssen einmal jährlich geschoren werden und haben für ihre geringe Größe relativ viel Wolle.

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Das ist Dagobert, ein besonders hübscher Ouessant-Schafbock in der selteneren Farbe Braun. Gemessen an den Beinen der Besitzerin kann man sehen, wie klein diese Rasse ist. (Foto: Striepe/www.ouessant.de)

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Klein und fein: eine Ouessant-Herde mit dem klangvollen Nachnamen „vom Eulenhof“. (Foto: Henke/www.ouessant.de)

Zwartbles-Schaf

Das Zwartbles-Schaf stammt aus den Niederlanden und eignet sich ebenfalls sehr gut für die Hobbyschafhaltung. Die Schafe sind im Vergleich zu den Ouessant-Schafen recht groß, trotzdem ist es nicht schwer, mit ihnen umzugehen, außerdem werden sie sehr zutraulich. Auch diese Schafrasse ist sehr robust und eignet sich für alle Haltungsformen. Von den Ansprüchen her sind sie am ehesten mit Milchschafen zu vergleichen, da sie auch als Hochleistungstiere gezüchtet sind und damit höhere Ansprüche an Fütterung und Haltung stellen als zum Beispiel die Ouessant-Schafe. Bei dieser fruchtbaren Schafrasse mit häufigen Mehrlingsgeburten ist das Ablammen meist unproblematisch. Trotzdem müssen Sie in der Lammzeit zur Stelle sein, um eingreifen zu können, wenn es erforderlich sein sollte. Zwartbles-Kenner raten, die Tiere trotz ihrer Frühreife erst im zweiten Jahr decken zu lassen. Zwartbles-Schafe sind sehr hübsche schwarze Schafe mit weißer Blesse, weißen Fesseln und einer weißen Schwanzspitze. Bei älteren Tieren tendiert die Farbe eher zu Graumeliert. Die irische Rasse Balwen Welsh Mountain ähnelt den Zwartbles-Schafen sehr, die Tiere sind aber etwas kleiner und haben einen weißeren Schwanz. Die männlichen Tiere der Balwen-Welsh-Mountain-Schafe sind im Gegensatz zu den Zwartbles-Schafen gehörnt.

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Zwartbles-Schafe sind Hochleistungstiere, die besondere Ansprüche an Fütterung und Haltung stellen. Trotzdem eignen sich die zutraulichen Tiere auch für die Hobbyschafhaltung. (Foto: Luhofer)

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Bentheimer Schafe sind ruhig und werden leicht zahm. (Foto: Fritschy)

Bentheimer Landschaf

Diese hornlose Rasse ist aus einer Kreuzung zwischen Heideschaf und Marschschaf entstanden. Sie eignet sich auch für die Haltung auf feuchteren Böden mit relativ hohem Grundwasserstand, trotzdem müssen die Tiere unbedingt auch trockene Liegeflächen zur Verfügung haben. Die Schafe sind recht groß, jedoch ruhig, gut zu handhaben und werden auch erstaunlich zahm. Kennzeichnend sind der schwarze Augenring und die schwarzen Spitzen an den Ohren. Bentheimer Landschafe haben einen langen bewollten Schwanz, sehr lange Ohren und feine weiße Wolle von sehr guter Qualität.

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Coburger Fuchsschafe fallen vor allem durch die rötliche Farbe am Kopf auf. (Foto: Fritschy)

Coburger Fuchsschaf

Eine wunderschöne rötliche Farbe, die vor allem am Kopf und an den unbewollten Beinen erkennbar ist, kennzeichnet diese mittelgroße, schöne Schafrasse. Die Lämmer haben ebenfalls den roten Farbton, der bei älteren Schafen zu einem goldenen Schimmer wird. Die hornlosen Coburger Fuchsschafe sind robust und widerstandsfähig und eignen sich gut für die Haltung am Haus. Die feine Wolle lässt sich gut verspinnen, stricken, aber auch filzen.

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Die Weiße Gehörnte Heidschnucke ist eine der Heidschnuckenarten. Dieses Muttertier hat ein beschädigtes Horn. Dies kann durch äußere Einflüsse geschehen, aber auch Folge einer Wachstumsstörung des Horns sein. (Foto: Tierfotoagentur)

Heidschnucke

Heidschnucken sind sehr ursprünglich, genügsam und pflegeleicht. Die kurzschwänzigen Tiere waren früher fast ausschließlich für die Vegetationspflege in Heidegebieten zuständig, sind inzwischen aber auch in anderen Landschaften weitverbreitet. Sie sind anspruchslos und pflegeleicht. Ihre meist strähnige grobe Wolle eignet sich nicht für das Verspinnen, die Herstellung von robusten Matten und Teppichen ist aber gut möglich. Es gibt Heidschnucken ohne Hörner, wie die Weiße Hornlose Heidschnucke, auch Moorschnucke genannt, die in Feuchtgebieten gut leben kann. Zwei Varianten haben schöne schneckenförmige Hörner: die Weiße Gehörnte Heidschnucke und die Graue Gehörnte Heidschnucke.

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