Anna Santini
Der kleine Feng-Shui-Meister
Die Informationen, Empfehlungen und Anwendungen in diesem Buch wurden nach bestem Wissen zusammengestellt. Verfasser und Verlag können jedoch für gleich welche Schäden keinerlei Haftung übernehmen.
Dieses Buch basiert auf der Originalausgabe, die unter dem gleichen Titel 1999 im Verlag Droemer Knaur, München, erschienen ist.
Copyright © 2013 MayaMedia GmbH Verlag Dr. Andreas Gößling, Coburg
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ISBN 978-3-944488-13-4
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Was ist Feng Shui?
Yin und Yang
Qi und Sha
Traditionen und Anwendungsbereiche
Drache, Tiger, Schildkröte und Vogel
Die Fünf Elemente
Wie man die Elemente günstig einsetzt
Feng-Shui-Hilfsmittel
Das regulierende Element
Grundmerkmale eines Hauses
Formen
Zimmer
Türen
Fenster
Treppen
Gerade Linien
Winkel
Wasser
Gestaltung von Wohn- und Arbeitsräumen
Der Eingang
Das Wohnzimmer
Das Esszimmer
Die Küche
Das Bad
Das Arbeitszimmer
Das Schlafzimmer
Keller
Büro- und Geschäftsräume
Ladengeschäft
Büro
Hauspflege
Ordnung und Sauberkeit
Reinigungsrituale
Der Feng-Shui-Garten
Farbanordnung
Bevorzugte Pflanzen
Steine
Wasser und Wege
Gartenhäuser
Statische und mobile Gärten
So ermitteln Sie Ihre persönliche Feng-Shui-Zahl
Ermittlung der Jahreszahl
Welche Räume eignen sich für wen?
Warum geht von einigen Orten ein Gefühl des Friedens und Wohlseins, von anderen dagegen Unbehagen aus? Warum scheinen einige Familien oder Unternehmen vom Schicksal gebeutelt, andere wiederum vom Glück verwöhnt?
Einem Feng-Shui-Meister fällt die Antwort auf diese Fragen nicht schwer: Die Erde und Himmel bestimmenden Kräfte sind an dem einen Ort in Harmonie, während an anderen Orten Chaos herrscht.
Positive Energie bringt Erfolg, Gesundheit und Wohlstand, wenn sie frei fließen kann. Wird sie jedoch durch ungünstige Landschaftskonturen oder die falsch positionierte Eingangstür eines Hauses oder Möbelstücks behindert, ist Unglück die Folge.
Feng Shui (sprich: Fong schoi, wörtlich „Wind und Wasser“) ist eine seit mindestens dreitausend Jahren entwickelte und verfeinerte chinesische Harmonielehre, die sich auf die Landschaft und im engeren Sinn auf Einrichtung und Gestaltung von Wohn- und Arbeitsräumen bezieht. Es ist die Kunst des gesunden Wohnens.
Sie hilft den Menschen, im Einklang mit ihrer natürlichen Umgebung zu leben. Feng Shui ist auch die Lehre davon, wie man die gegensätzlichen Kräfte des Universums in ein Gleichgewicht bringen und somit die Grundlage für ein gesundes, erfolgreiches, glückliches und langes Leben legen kann.
Das taoistische Grundkonzept geht von der Dualität allen Seins aus: Zur Helligkeit gehört die Dunkelheit, zur Hitze die Kälte, zum Männlichen das Weibliche. Positives existiert nur im Zusammenhang mit Negativem, Passivität nur gemeinsam mit Aktivität. Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
Ihr entspricht das chinesische Begriffspaar Yin und Yang, dessen untrennbare Zusammengehörigkeit sich in dem bekannten Symbol ausdrückt (siehe Abbildung).
Yin und Yang
Yin und Yang sind die Urkräfte, die das Leben und das Universum beherrschen. Sind sie ausgeglichen, herrscht Harmonie. Diese Harmonie muss in allen Lebensbereichen herrschen.
In einem großen Zusammenhang ist das Gleichgewicht zwischen kosmischen und irdischen Kräften ebenso wichtig wie die Balance in unserer direkten Umgebung: Auch der Grundriss unseres Wohnhauses, die Anordnung der Zimmer, sogar das Arrangement der Möbel innerhalb der Wohnung haben einen entscheidenden Einfluss auf Glück und Erfolg in unserem Leben.
Die Kunst des Feng Shui dient der Steigerung der Lebenskraft außerhalb wie auch innerhalb von Wohnräumen.
Ursprünglich ist es die Lehre von der idealen Stätte, an der sich der Mensch im natürlichen Gleichgewicht, in der völligen Harmonie zwischen Himmel und Erde befindet Dabei nutzt Feng Shui die energetischen Ströme und Kraftfelder in der Erde wie auch den „kosmischen Atem“, um die positiven Energien (Qi, auch: Ch’i) anzuziehen und schädliche Einflüsse (Sha) abzuwehren.
Qi sollte ungehindert fließen können. Es bewegt sich am günstigsten in sanften Kurven. In einem gesunden, ausgeglichenen Menschen strömt Qi frei, und gleichermaßen sollte auch das Qi eines Hauses nicht auf Blockaden stoßen oder durch enge Flure und Winkel, ungünstig angeordnete Türen und Fenster vermindert, verlangsamt oder zu schnell vorangetrieben werden,
Ein Haus sollte so gestaltet sein, dass möglichst viel Qi hineingelangt, es in sanften Kurven durchströmt und jeden Raum entsprechend seiner Erfordernisse mit einer vitalen oder mit einer entspannenden Atmosphäre auflädt.
Umgekehrt versucht man die schädlichen Einflüsse des Sha von einem Haus abzuwenden oder sie zumindest zu neutralisieren.
Sha wird beispielsweise durch „geheime Pfeile“ angezogen: Spitzen, die in Form von Winkeln o.Ä. auf das eigene Heim gerichtet sind. Auch gerade Wege außerhalb und innerhalb eines Hauses leiten Sha herbei und sind ebenso wie scharfe Kanten, Ecken und Winkel zu vermeiden.
Durch gezielte Eingriffe in unsere Umgebung vermag Feng Shui den stärkenden Energiefluss Qi so zu lenken, dass er unsere Umgebung durchströmt, mit Kraft auflädt und dadurch zugleich unser Leben positiv beeinflusst.
Jeder Mensch hat die Erfahrung gemacht, dass er sich in einer bestimmten Landschaft besonders wohl fühlt oder von einem Haus, das er zum ersten Mal betritt, stark angezogen ist und dort am liebsten wohnen würde.
Umgekehrt kennt man den Eindruck, dass ein Raum kalt und unwirtlich wirkt und man ihn schnell wieder verlassen möchte.
Es gibt einerseits Orte, an denen alles gedeiht, und andererseits Häuser, deren Bewohner vom Pech verfolgt zu sein scheinen, ständig kränkeln, berufliche und private Misserfolge erleiden.
Die verantwortliche Macht mag man Schicksal, persönliche Unfähigkeit oder wie auch immer nennen, für die Chinesen aber ist für Glück oder Unglück – neben der Vorherbestimmtheit – zu einem nicht unwesentlichen Teil das Feng Shui des Ortes verantwortlich: seine Energie, die wir unbewusst spüren und die unser Leben mitgestaltet.
Feng Shui kann man als eine geomantische Methode betrachten, mit der Energien geklärt werden können, die ein Gebäude und dadurch auch dessen Bewohner beeinflussen. Insofern ist es die irdische Ergänzung zur Astrologie.
In der chinesischen Tradition haben sich im Laufe der Zeit zwei Feng-Shui-Ansätze entwickelt, die beide erstmals im 9. nachchristlichen Jahrhundert schriftlich niedergelegt wurden:
Die Formschule geht von Formationen einer hügeligen Landschaft aus, während die Kompass-Schule zunächst in einer gebirgslosen Gegend entwickelt wurde und auf einer Symbolik der Kompassrichtungen basiert.
Heutige Feng-Shui-Methoden kombinieren die Elemente beider Schulen. Eine günstige Lage für ein Haus ist folgendermaßen charakterisiert:
Eine ungünstige Lage hingegen zeichnet sich durch folgende Merkmale aus: