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ISBN 978-3-417-22681-2 (E-Book)
ISBN 978-3-417-26547-7 (lieferbare Buchausgabe)
Datenkonvertierung E-Book:
CPI – Ebner & Spiegel, Ulm
1. Großdruckausgabe 2013
© der überarbeiteten Auflage 1985
SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG
Bodenborn 43 · 58452 Witten
Internet: www.scm-brockhaus.de
E-Mail: info@scm-brockhaus.de
Die Bibeltexte stammen aus der Lutherübersetzung von 1912
Umschlaggestaltung: Norina Formica,
Kommunikationsdesign, www.schupmann-partner.de
Umschlagbild: shutterstock, Juriah Mosin/nomidavid
Satz: Christoph Möller, Hattingen
Meiner lieben jüngsten Tochter,
Frau Maric-Luise Krueger, meiner treuen
Mitarbeiterin an diesem Buch, in
Dankbarkeit gewidmet.
Vorwort zur 1. Auflage im Jahr 1947
Aus Gottes Hand
In Gottes Hand
Das kommt nicht vor!
Erst das Lob und dann der Tadel
Geburtstagswünsche
Der Weg über die Zunge ist kurz
Ich bitte um Entschuldigung!
Betet ohne Unterlass!
Das Dengeln der Sense verzögert das Mähen nicht
Der rechte Blick
Gott nimmt es genau!
Zweierlei Bibellesen
Die drei kleinen G
Freude – allewege?
Vom rechten Werfen
In himmlischen Örtern
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
In diesem Büchlein möchte ich einige Rezepte für das tägliche Leben mitteilen, die ich selbst ausprobiert habe. Ich denke mir: Wenn sie sich in meinem Leben und in meinem Hause als probat erwiesen haben, dann werden sie es gewiss auch bei anderen tun. Ich habe jedenfalls diesen Worten aus der Bibel oder aus Menschenmund viel Segen zu verdanken. Darum gebe ich sie hier weiter mit dem Wunsch, dass sie auch anderen Segen vermitteln möchten.
Bad Blankenburg, Thüringer Wald,
im Sommer 1947
Ernst Modersohn
[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
In die friedliche Gemeinde Philadelphia – auf deutsch: Bruderliebe – kommen »Leute aus des Satans Schule«, so heißt es in Offenbarung 3,9. Was werden diese Leute in der Schule ihres Meisters wohl gelernt haben? Der Teufel, der Diabolos, ist der »Durcheinanderwerfer«, wie das Wort eigentlich zu übersetzen ist. Er richtet Verwirrung, Zwiespalt, Durcheinander an, wo er hinkommt. Das werden seine Schüler auch von ihm gelernt haben. Die arme Gemeinde Philadelphia, in die solche Satansschüler kommen! Wie wird es ihr ergehen!
Hast Du es nicht auch schon mit »Satansschülern« zu tun gehabt? Mit Menschen, die Dir das Leben schwer machten? Über die Du geklagt und gestöhnt hast? Sicherlich kennst Du sie auch. Du könntest wahrscheinlich gleich mehrere solcher Leute mit Namen nennen.
Wie hast Du auf sie reagiert? Nicht wahr – Du hast Dich über sie geärgert, Du hast Dich aufgeregt, sodass Du in der Nacht nicht schlafen konntest. Sie haben Dir viel Not bereitet.
Mir ist es auch so ergangen. Wie haben diese Satansschüler mir das Leben schwer gemacht! Da half mir Gott, durch Offb. 3,9 die rechte Stellung zu ihnen zu gewinnen, nicht mehr drunterzuliegen, sondern drüberzustehen, mich nicht mehr über sie zu ärgern.
Wie heißt denn dieser Vers?
»Siehe, ich werde geben aus des Satans Schule, die da sagen, sie seien Juden und sind’s nicht, sondern lügen; siehe, ich will sie dazu bringen, dass sie kommen sollen und niederfallen zu deinen Füßen und erkennen, dass ich dich geliebt habe.« Mit einem »Siehe« beginnt der Text. Was bedeutet das?
Wir erinnern uns wohl noch an unsere ersten Schuljahre, was unser Lehrer tat, wenn er unsere Aufmerksamkeit auf sich lenken wollte. Vielleicht schrieben oder rechneten wir gerade im Heft, nun wollte er unsere Augen auf sich richten. Darum klopfte er mit seinem Schlüssel oder Taschenmesser ein paar Mal auf das Pult. Das hieß: »Hierher sehen!« Nun richteten sich alle Augen auf ihn.
So heißt auch das »Siehe« im Munde Jesu soviel wie »Hierher sehen!« Wir machten nämlich den Fehler, auf die Satansschüler zu sehen. Wir konnten den Blick gar nicht von ihnen abwenden. Immer mussten wir uns mit ihnen beschäftigen – und uns über sie aufregen. Da ruft nun der Herr uns sein »Siehe!« zu: Ihr müsst nicht auf die Satansschüler sehen, sondern auf mich! Ich will euch einen Rat geben, was ihr mit den Satansschülern tun sollt!
Und dann kommen drei wichtige Worte. Sie heißen: »Ich werde geben.« Also – wer gibt die Satansschüler? Gott selbst gibt sie. Kann das denn etwas Schlechtes sein, was der Herr gibt? Wir singen doch: »Was Gott tut, das ist wohlgetan.« Also müssen die Satansschüler doch auch etwas Gutes sein, vielleicht müssen sie uns im Namen Gottes einen Dienst leisten.
Was könnte denn aber der Herr mit diesen Satansschülern bezwecken? Die Antwort gibt uns Römer 8, wo der Apostel schreibt:
»Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen. Denn welche er zuvor ersehen hat, die hat er auch verordnet, dass sie gleich sein sollten dem Ebenbilde seines Sohnes.«
Was ist aber dieses Bild seines Sohnes? Immer wieder wird der Sohn Gottes im Bilde eines Lammes dargestellt, im Alten Testament wie im Neuen. Jesaja vergleicht den Herrn mit dem Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird. Johannes der Täufer nennt ihn das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt. Petrus bezeichnet ihn als das unschuldige und unbefleckte Lamm. Im Himmel wird das Lied des Lammes gesungen. Da tönt es durch die Himmel: »Das Lamm, das erwürgt ist, ist würdig zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Lob!«
In dieses Bild des Lammes sollen wir umgewandelt werden. Und dazu benutzt der Herr »alle Dinge« und in besonderer Weise auch die Satansschüler.
Wenn alle Menschen uns gegenüber lieb und freundlich wären, dann würde das Bild des Lammes nie bei uns in Erscheinung treten. Gerade diese Störenfriede braucht Gott dazu: den unangenehmen Vorgesetzten, den schwierigen Kollegen, den unzufriedenen Untergebenen, den bösen Nachbarn und wer es sonst sein mag.
Ich liebe diesen kleinen Vers von Tersteegen sehr:
»Was geht’s mich an, wie’s der und jener macht
und wie man sich auch gegen mich beträgt?
Mach ich’s nur recht, steh ich nur auf der Wacht,
werd ich nur klein, werd ich nur rein gefegt -
dann scheure jeder, was er kann:
Gott schenkt’s, Gott lenkt’s – ich lieb’ den Mann.«
Vor Jahren bekam ich einmal Besuch von einer Lehrerin, die sich mächtig über ihren Rektor beklagte. Ich könnte mir gar nicht denken, was das für ein Mann sei. Er lasse keinen anderen Willen im ganzen Schulsystem gelten als nur den seinen, und man könne es ihm gar nicht recht machen. So sehr sie sich auch Mühe gebe, bei Lehrproben gut abzuschneiden – immer habe er etwas zu nörgeln und auszusetzen.
Mit großer Ausführlichkeit sang sie mir ihr Klagelied über ihren Rektor. Ich habe ihr geduldig zugehört. Als sie endlich fertig war, erwartete sie, dass ich sie trösten solle, dass sie mit einem solchen Manne zusammenarbeiten müsse.
Stattdessen verblüffte ich sie mit der Frage: »Haben Sie auch schon Gott für Ihren Rektor gedankt?«
Sie wiederholte das letzte Wort mit einem sehr langgezogenen: »Gedaaankt? Für so etwas dankt man doch nicht!«
Ich antwortete: »Aber das steht doch in der Bibel!«
»Wo steht das?«, fragte sie.
Ich sagte: »Zum Beispiel in Epheser 5,20: ›Saget Dank allezeit für alles Gott und dem Vater in dem Namen unseres Herrn Jesu Christi.‹
Und hier steht es noch einmal in 1. Thessalonicher 5,18: ›Seid dankbar in allen Dingen, denn das ist der Wille Gottes in Christo Jesu an euch.‹ «
»Steht das denn nicht in der Bibel?«
»Doch, es stimmt – das steht drin.«
»Und Sie haben noch nie danach gehandelt?«
»Nein – ich muss offen gestehen, dass mir der Gedanke noch nie gekommen ist, wirklich für alles zu danken.«
»Das wundert mich sehr. Sie sind doch schon lange eine gläubige Christin, nicht wahr?«
»Ja, das bin ich.«