Cover
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
Impressum
PERRY RHODAN – die Serie
Nr. 1737
Das Corrax-Rätsel
Eine Zivilisation voller Widersprüche – sie liegt jenseits der Abruse
von Horst Hoffmann
Gegen Ende des Jahres 1217 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 4804 alter Zeit – operieren die Unsterblichen um Perry Rhodan mit insgesamt fünf Raumschiffen auf der »anderen« Seite des Universums, im Arresum. Sie wissen, dass nur von dieser Seite aus die unheimliche Gefahr zu beseitigen ist, die über den Mars nun auch die Erde und die gesamte Menschheitsgalaxis zu bedrohen beginnt.
Während ihres Aufenthalts im Arresum konnten Perry Rhodan und seine Begleiter zahlreiche Erkenntnisse über die Abruse sammeln, jene mysteriöse Macht, deren tödliche Kristalle offensichtlich bereits das ganze bekannte Arresum beherrschen. Bisher stießen die Terraner außerhalb des Einflussbereiches der Ayindi nur auf die Lebensinsel der Barrayd – alles andere scheint völlig tot zu sein.
Immerhin erlangten sie mehr Wissen über das System der Abruse, über Schneeflocken- und Kommandantenschiffe sowie über die Werftplaneten, auf denen Raumschiffe »gezüchtet« werden. Über die Archive von Sprink und die Trümmer von Avanatas Armada arbeiteten sich die Terraner vor, immer auf der Suche nach dem »Herzen der Abruse«, und »Voltagos Auge« weist ihnen die letzte Spur.
Mittlerweile fanden sie die Grenzen der Abruse und den Planeten der Corrax – offensichtlich das dritte intelligente Volk im Arresum, das den Unsterblichen bekannt wird. Doch hier stoßen sie auch auf DAS CORRAX-RÄTSEL ...
Kaghoul – Ein Corrax soll den Unsterblichen weiterhelfen.
Atlan – Der Arkonide übernimmt die Rolle des Bösewichts.
Gucky – Der Mausbiber leidet unter merkwürdigen negativen Ausstrahlungen.
Nadja und Mila Vandemar – Die Spiegelgeborenen in doppelter Not.
Solegh – Eine Verwalterin der Corrax.
Perry Rhodan,
13. Dezember 1217 NGZ
»Bleibt stehen«, sagte Perry zu seinem Sohn Michael und Myles Kantor. Sie trugen SERUNS und unterhielten sich ausnahmslos über Helmfunk. Ihre Deflektorfelder machten sie für die Augen anderer Wesen unsichtbar. »Sie werden gleich knapp an uns vorbeikommen. Nur ausweichen, wenn es nicht mehr anders geht.«
»Das kann schneller nötig sein, als wir denken«, versetzte Myles. »Wer dieses Ding bei uns so steuern würde, der müsste entweder schlafen oder seiner Leber mindestens eine Flasche Hochprozentigen gegönnt haben.«
»Total besoffen, meinst du.« Mike grinste. »In der Sprache des Pöbels.«
»Bitte verschone uns jetzt mit deinen Anfällen«, bat Perry.
»Anfälle?«
»Besser gesagt, Rückfälle – in deine Verkleidungsnummern als Roi Danton.«
»Manchmal«, seufzte der ehemalige Freihändlerkönig, »überkommt es mich eben wieder – bei allem Elend der Welt. Vor allem dieser hier. Nun seht doch, sind sie nicht zu bedauern, die armen Burschen und Bürschinnen?«
Seine beiden Begleiter gingen auf den müden Scherz nicht mehr ein. Mike seufzte noch tiefer, wurde aber gleich ernst und konzentrierte sich auf das, weshalb sie eigentlich hergekommen waren: auf den etwa europagroßen Kontinent des zweiten Planeten im Purpur-System. Reginald Bull hatte ihn Coral getauft, »Welt der Korallen«, eine angenehm warme Sauerstoffwelt in der öden, meist toten Planetenlandschaft des Arresums.
Kontinent war vielleicht das falsche Wort. Es handelte sich um eine Korallenbank, wie es sie zu vielen Tausenden auf diesem knapp erdgroßen Planeten gab, der keinen Mond besaß (und daher auch keine Gezeiten) und eine gelbe Normalsonne umlief. Fast fünf Sechstel der Oberfläche bestand aus Meer, und die unzähligen Inseln waren aus purpurnen Korallen gewachsen, die meist als bizarre Gebilde aus dem Wasser ragten.
Diese größte Bank, von Küste zu Küste einige tausend Kilometer lang, brachte vielleicht die ersten verwertbaren Hinweise auf ihre Bewohner – auch wenn Gucky behauptet hatte, die meisten Gedankenimpulse kämen aus den Tiefen des Meeres.
Dorthin war Shift-zwei unterwegs mit Atlan, Ronald Tekener und Dao-Lin-H'ay. Shift-drei mit Alaska Saedelaere, den Vandemar-Zwillingen und Voltago hatte sich ebenfalls ein Ziel auf der großen Landmasse gesucht; dort, wo aus dem Orbit die futuristisch aussehenden Städte entdeckt worden waren.
Alle anderen hielten sich, mehr oder weniger freiwillig, an Bord ihrer Rochenschiffe auf, die den Planeten weiterhin umkreisten – Icho Tolot und Philip auf der CIRIAC, Julian Tifflor auf der CAJUN, Reginald Bull und Gucky auf der CADRION. Der Nakk Paunaro beobachtete von seiner TARFALA aus. In zehn bis maximal fünfzehn Stunden sollten sich die Shifts wieder einschleusen und die Teams ihre Erfahrungen austauschen.
Die drei Galaktiker sagten jetzt nichts mehr. Sie standen am Rand einer langen Kette von Korallenhügeln, die vom Meer aus wie ein urweltlicher Drachenkamm ins langsam ansteigende Land hineinwuchs. Etliche Kilometer hinter diesem Kamm, zwischen steil aufragenden Korallenkalkfelsen, war ihr Shift geparkt, ebenfalls in ein Deflektorfeld gehüllt. Sie waren die Strecke hierher in geringer Höhe geflogen, in der Annahme, dass es auf Coral – wenigstens über dem Meer – keine technischen Anlagen gab, die ihre geringen Emissionen orten würden. Sollten solche Anlagen wider Erwarten zum Leben erwachen, dann hätte Reginald Bull sie von der CADRION aus im gleichen Augenblick gewarnt.
Coral: die Welt der Korallen – und der Corrax!
Sie kamen vom Meer, wo zwischen diesem und dem ein Kilometer weit gegenüberliegenden, sich ins Land fressenden Korallenkamm ein breiter Streifen aus rotem Kalksand war, der bis zu der Siedlung der seltsamen Bauern führte.
Mit einiger Fantasie hätte man sich an einen flachen, idyllischen Strand auf der Erde versetzt fühlen können, nur dass er statt von Palmen von den Korallentürmen umrahmt war.
»Vorsicht jetzt«, sagte Perry Rhodan leise.
Sie waren bereit, mit einem Schub ihrer Gravo-Paks sofort aus der Gefahrenzone zu verschwinden, aber die drei Corrax, die vorne an den Kontrollen saßen, ließen ihr Gefährt zwar in argen Schlangenlinien, aber doch konsequent in Richtung auf ihre Siedlung zufahren.
Es war eine seltsame Konstruktion, eine Art Schlepper mit riesigen, breiten und runden Reifen, zwischen denen sich der Führerstand halb verbarg. Die drei Corrax hantierten an Hebeln und Rädern herum, aber es sah nicht gerade so aus, als hätten sie eine Ahnung von dem, was sie damit taten.
An den Schlepper, zu dessen beiden Seiten und senkrecht nach oben breite Sonnensegel angebracht waren, war eine ziemlich große Plattform angekuppelt, die ebenfalls von diesen großen Rädern getragen wurde, drei auf jeder Seite.
Und diese Plattform, eigentlich nichts als eine gut zehn Meter lange und halb so breite Stahlplatte, war meterhoch mit grünbraunem Tang beladen, den die Corrax aus dem Meer geholt und mit primitiven Werkzeugen aufgeladen hatten. Die drei Galaktiker hatten es beobachtet und da schon gestaunt. Was sie jetzt aber sahen, war der Gipfel aller bisher beobachteten Widersprüchlichkeiten.
Die Corrax, die man zunächst für Fischer gehalten hatte, ernteten den Tang im Meer, und zwar tauchend. Es waren allem Anschein nach Amphibienabkömmlinge – auch dies eine neue Erkenntnis, denn bislang hatte man sie für reine Landbewohner gehalten. Guckys Hinweise mussten ja noch nichts bedeuten, denn auch Landbewohner konnten sich, aus verschiedenen Gründen, Unterwasserstädte errichten und dort leben.
Aber diese Corrax hier tauchten lange und lösten den Tang so, dass er von anderen »Fischern« mit großen Netzen aus dem Ozean geholt werden konnte. Am Strand hatten sie ihn dann mit ihren Forken auf das Fahrzeug geladen, das nun an den drei Menschen vorbeizog. Es gab nicht viele Geräusche von sich, fuhr ruhig und gleichmäßig, abgesehen natürlich von dem Schlängelkurs.
»Ich kann's nicht begreifen«, sagte Myles Kantor. »Sie nutzen die Energie ihrer Sonne! Dieser Schlepper fährt mit sonnenenergiebetriebenen Motoren – aber die Corrax sind nackt und technisch vollkommen unbedarft, darauf verwette ich meinen SERUN!«
»Mach das nicht«, riet ihm Mike. »Den brauchst du noch.«
Aber der Wissenschaftler hatte nur ausgesprochen, was sie alle verwirrte.
Wesen von tiefster Primitivität fuhren ein Fahrzeug mit einem Antrieb, wie ihn nur technisierte Zivilisationen hervorbrachten.
»Wir folgen ihnen«, sagte Perry Rhodan. »In ihrem Dorf werden wir vielleicht schlauer.«
*
Die Corrax waren durchschnittlich ein Meter dreißig große, bullig wirkende Echsenwesen. Sie gingen aufrecht und zogen lange, kräftige Schwänze hinter sich her, auf die sie sich beim Stehen gelegentlich auch stützten. Ihre Haut war grau und am ganzen Leib mit Schuppen besetzt. Zwischen den jeweils fünf Fingern und Zehen befanden sich Reste von Schwimmhäuten, und der turmartige Kopf mit den zwei kleinen Augen, den Atemöffnungen und dem breiten Mund erinnerte an den eines Fischs. Hinter den messerscharfen, spitzen Zahnreihen befand sich ein Spuckorgan, mit dem ein Nervengift verspritzt werden konnte, bei normaler Schwerkraft bis zu zwanzig Meter weit.
Am Halsansatz konnte man bei genauem Hinsehen verkümmerte Kiemen erkennen.
Die Ansicht, bei den Corrax würde es sich um reine Landbewohner handeln, rührte daher, dass man sie in den Projektionen der Sinta immer nur in purpurroten, völlig wasserlosen Korallenlandschaften gesehen hatte.
Perry Rhodan hatte das Gefühl, dass ihm noch eine Reihe anderer Überraschungen bevorstand. Die Corrax aus den Spiegelungen hatten sich in verschiedenen Entwicklungsstadien befunden. Dies mochte mit Myles Kantors Hypothese zu erklären sein, dass die Krieger der Sinta in den Projektionen ebenso Bilder aus einer potenziellen Zukunft waren wie Sinta selbst.
Und Sinta, glaubte Myles, war nichts anderes als eine mögliche, vielleicht die erstrebte Zukunftsform der Abruse.
Aber die Zellaktivatorträger aus dem Parresum hatten jetzt, in ihrer realen Zeit, zwei Corrax-Raumer entdeckt. Zwar waren es in beiden Fällen Wracks gewesen, aber einwandfrei solche, die erst vor Jahrhunderten gestrandet waren – einmal auf einem ansonsten bedeutungslosen Mond, einmal eingefangen von einem Schwarzen Loch und in dessen Akkretionsscheibe langsam verglühend.
Deshalb hatten sie gehofft, dass es irgendwo hier, über fünfzig Millionen Lichtjahre von der Lebensenklave der Ayindi, eine weitere Lebensinsel gäbe, in der heute noch Corrax lebten. Und deshalb hatten sie die Suche danach aufgenommen – und die Grenze der Abruse entdeckt.
Das Purpur-System befand sich rund drei Millionen Lichtjahre hinter dieser Grenze, aufgrund deren Krümmung man möglicherweise die Ausdehnung der Abruse und ihrer Todesstrahlung errechnen konnte. Nahm man eine gleichmäßige Ausbreitung nach allen Seiten hin an, dann durchmaß die Abruse etwa zweihundert Millionen Lichtjahre.
Rhodan zwang sich dazu, diese Gedanken zurückzudrängen und sich nicht auch mit der Frage zu quälen, weshalb es auf dem Planeten der Corrax keine Raumfahrzeuge, keine Raumhäfen und keine Städte und Anlagen gab (bis auf die beiden beobachteten Ausnahmen, wohin Alaskas Team unterwegs war), die dem technischen Stand eines raumfahrenden Volkes entsprachen.
Mittlerweile hatte die Plattform zwischen einigen weiten Feldern Halt gemacht. Die Straße, ein mehrere Meter breiter, ausgewalzter Weg, führte gerade auf die Siedlung zu, deren einzelne Gebäude sich schon deutlich erkennen ließen. Es gab keine geometrischen Formen. Quaderförmige Blöcke reihten sich aneinander, wie willkürlich ineinander versetzt. Dazwischen gab es Gassen und Plätze – aber nirgendwo Fahrzeuge oder sonstige Energieverbraucher.
Die etwa zehn Corrax, die den ganzen Weg vom Strand bis hierher hinter dem Schlepper hermarschiert waren, kletterten umständlich auf die Plattform und begannen sofort, mit ihren Forken den Tang auf die Felder zu verteilen. Von beiden Seiten kamen andere Corrax herbei, die hier anscheinend schon gewartet hatten, und stopften den Tang in große Gefäße, die sie anschließend auf ihre Köpfe hoben und dorthin trugen, wo die Felder noch nicht von dem Wassergewächs bedeckt waren – allerdings von schwarzer, halb verfaulter Masse.
Myles zeigte auf einen solchen Flecken.
»Wenn das hier so etwas wie eine Plantage sein soll, dann sind den Corrax die Erntegötter aber schlecht gesonnen«, meinte er.
Michael lachte. »Plantage? Auf einer Plantage wird etwas angebaut, aber du kannst keine Wasserpflanzen auf trockenem Land anpflanzen, du Genie. Und diese Äcker sind verdammt trocken, nämlich purer Korallenkalk. Wenn die Corrax Tang ernten wollen, müssen sie ins Wasser gehen, und das tun sie ja auch.«
»Ich meinte ja auch etwas anderes«, wehrte sich Kantor gereizt. »Dass hier nichts wachsen kann, weiß ich auch. Aber vielleicht soll sich das ändern.«
»Du meinst, dass die Corrax den Tang hierher schaffen, um ihn verrotten zu lassen und später als Dünger, also als organische Grundlage, in den Korallenkalk einzuarbeiten?«, fragte Perry.
Kantor hob die Schultern.
»Ich bin so schlau wie ihr, aber irgendetwas tun sie mit dem Zeug. Ein Feld düngt man nur, wenn später darauf etwas angebaut werden soll.« Er warf Mike einen bissigen Seitenblick zu. »Aber bisher haben wir noch auf keiner Insel etwas gesehen, das wie Pflanzen aussieht. Coral wirkt, für arresische Verhältnisse, auf den ersten Blick wie ein Paradies. Aber auch hier ist es wie überall im Arresum: Wenn hier etwas lebt und gedeiht, dann nur so niedere Lebensformen, dass sie praktisch keine Rolle spielen.«
»Jedes Leben hat seine Rolle im Gefüge seiner Welt«, widersprach Perry. »Die Korallen hier sind, zum Beispiel, nur der Kalkpanzer, den Korallentiere zu ihrem Schutz um sich haben wachsen lassen – wahrscheinlich im Laufe von Jahrmillionen. Und diese Korallentiere haben sich von Plankton ernährt. Wir haben ...«
»Das wissen wir doch alles, Dad«, unterbrach ihn Mike. »Aber dort hinten scheint sich jetzt etwas zu tun.«
Er wies mit ausgestrecktem Arm dorthin, wo eine Gruppe von fünf, sechs Corrax den neu herangeschafften Tang in Empfang nahmen, auf dem Boden ausbreiteten und aus ihren Munddrüsen bespuckten. Das Entladen der Plattform war immer noch im Gange. Perry, Mike und Myles gingen vorsichtig auf die Corrax zu, die den bespuckten Tang mit den Händen ausbreiteten. Sie blieben, nach wie vor unsichtbar, so dicht bei den »Bauern« stehen, dass die Translatoren ihrer SERUNS die Worte auffangen und analysieren konnten, mit denen sich die Amphibienwesen während ihrer Arbeit verständigten.
Ein Stück weiter begannen aus dem Kalk wieder feste Korallen zu wachsen, noch relativ niedrig, aber bald zu Türmen von mehreren Metern Höhe aufragend. Auch dort war inzwischen Tang hingebracht worden, und wie die Corrax hier, so bespuckten die dort stehenden Wesen das Meergewächs aus ihren Drüsen und strichen es danach über die Korallengebilde.
Und nun, kurz vor ihnen stehend, erkannten die Terraner, dass die Corrax hier auf den Feldern genau das Gleiche machten. Sie wischten zuerst den Kalksand weg, bis sie auf Korallengestein stießen, und beschmierten dieses dann mit dem bespuckten und durchgekneteten Tang.
»Bisher«, sagte Perry, »wurde immer nur beobachtet, wie die Corrax ihre Feinde mit dem Nervengift aus ihren Munddrüsen bespuckten und lähmten.«
»In Sintas Projektionen, ja«, stimmte Mike zu, der selbst Zeuge einer solchen Spiegelung geworden war. »Hier hingegen scheinen sie den Tang mit dem Gift ...«, er suchte nach den richtigen Worten, »... anzureichern oder gar zu befruchten.« Er lachte, als ihm klar wurde, wie sich das anhören musste.
»Irgendeinem Zweck muss dieser Aufwand dienen«, meinte Myles. »Wir sollten zum Rand dieses Feldes gehen, wo der Tang auf die Korallentürme geschmiert worden ist. Da hinten sieht es mir so aus, als klebte er schon eine ganze Weile daran. Vielleicht lässt sich eine Veränderung an ihm feststellen.«
»Er wirft Blasen«, sagte Michael trocken. »Blasentang, noch nie gehört?«
Es war wieder der Versuch, die eigene Ratlosigkeit mit blassen Scherzen zu überspielen.
Da die Unterhaltung der Corrax – die Translatoren waren »gefüttert« genug, um ihre sehr primitive Sprache gut zu übersetzen – nichts hergab, das die Galaktiker weitergebracht hätte, stimmten die beiden Rhodans dem Vorschlag des Wissenschaftlers zu.
»Eins fällt mir auch hier wieder auf«, sagte Perry, bevor sie aufbrachen. Vom Strand her kam ein neuer Lastenschlepper angefahren. »Diese Corrax arbeiten emsig – aber ich glaube nicht, dass sie überhaupt wissen, was sie tun, und wozu ...«
*
Dieser Tang, der vermutlich schon vor etlichen Tagen an die Korallen geklebt worden war, konnte keine Blasen mehr werfen. Er war vollkommen ausgetrocknet und hing zum Teil in Fahnen von den Korallengebilden herab; eine abgestorbene Masse, die bei der ersten Berührung zu Staub verwehte.