Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

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Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

 

Nr. 1797

 

Station der Roach

 

Showdown nach 200.000 Jahren – Aachthor will seine Rache vollenden

 

von Arndt Ellmer

 

 

Gegen Ende des Jahres 1220 Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist das Problem der dreißig Millionen ehemaligen Imprint-Süchtigen so gut wie gelöst: Die BASIS konnte in das bisher abgeschottete Zentrum der kleinen Galaxis Hirdobaan vorstoßen, und mit Hilfe einer Blues-Hilfsflotte kann nun die große Rettungsaktion ablaufen.

Aus den Überresten der zerstörten Level-Planeten hat sich jeweils die sogenannte Evolutionsebene gelöst – es entstand ein gigantisches Raumschiff mit einem Durchmesser von rund 1500 Kilometern. Kommandant des Raumschiffes ist Aachthor, und er erhielt seinen Auftrag vor über 200.000 Jahren: Lebenssporen mit Hilfe des Gigantraumers in einem noch unbekannten Teil des Universums zu verbreiten.

Dafür braucht das mächtige Wesen aber die Hilfe von Perry Rhodan und den anderen Aktivatorträgern. Aachthor nimmt sie an Bord des Sporenschiffes und fliegt mit ihnen nach Queeneroch, der Nachbargalaxis.

Dort kommt es zu einer völlig unerwarteten Begegnung – in der STATION DER ROACH ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Colounshaba – Die Konstrukteurin der Arcoana in Nöten.

Pulandiopoul – Der Tänzer auf den Spuren der fernen Vergangenheit.

Perry Rhodan – Der Terraner an Bord eines Sporenschiffes.

Aachthor – Ein mächtiges Wesen sinnt auf Rache.

Michael Rhodan – Der ehemalige Freihändler folgt dem Sporenschiff.

1.

Vergangenheit: Im Uhrwerk

 

»Der Großdenker ruft euch!«

Der Bordkommunikator der LAMCIA riss die Wissenschaftlerin aus ihren Gedanken. Umständlich richtete sie ihren Oberkörper auf und presste den mächtigen Hinterleib gegen die Vertiefung inmitten der Zentralmulde.

»Qeyonderoubo?«

»Qeyonderoubo!«, lautete die Bestätigung aus einer der Kommunikationszentralen Dadurshanes. »Wer sonst?«

Colounshaba erhob sich endgültig, verließ ihren Kommandoplatz und hangelte sich zu einem der Ausgänge empor.

»Hast du es gehört?«, sang sie in Richtung der Ruhenischen.

Ihre Mundzangen erzeugten leise, sanfte Töne. Diese waren ganz dazu angetan, jeden Arcoana in einen Zustand der Aufgeschlossenheit und Freude zu versetzen.

Nicht so Pulandiopoul. Ihm fehlte es an dem nötigen Feingespür für leise Töne.

Einen Viertel-Weltenlauf war es her, seit Colounshaba Affraitancars Netzberg zum letzten Mal verlassen und den Großdenker mit ihrem Abschlussbericht über die Untersuchungen der Spindel und die Berechnungen am Modell allein gelassen hatte. Seit dieser Zeit hatte sie sich ausschließlich um den Maciuunensor gekümmert.

»Es kann nichts von Bedeutung sein«, erklärte der Tanzheiler. »Unsere Arbeit ist abgeschlossen. Die Terraner und ihre Verbündeten haben, was sie wollten.«

Mit einem Satz sprang er aus der Ruhenische und zerriss beinahe ein paar Fäden. Er zog sich an der Aufstiegsseite empor zur Hohen Seite des Kommandoraumes, verhedderte sich in den Strängen und schaukelte hilflos hin und her.

»Warte!«, stieß er hervor. »Willst du damit sagen, dass der Großdenker uns in die Galaxis Milchstraße schicken will? Ohne mich. Was gehen mich die Galaktiker und Terraner an?«

»Vergiss nicht: Ihnen haben wir es zu einem Teil zu danken, dass die Riin zur Einsicht gekommen sind.«

»Das ist lange vorbei. Es ist Geschichte.«

»So, wie die Hinterlassenschaft unserer Vorfahren Geschichte ist, nicht wahr?«

Sie traf ihn an einer empfindlichen Stelle in seinem Gemüt.

»Hör auf, hör auf!«, sang er schrill. »Es ist kein Vergleich. Was gäbe ich darum, wenn wir nie aus den Roach hervorgegangen wären.«

»Ich werde also allein fliegen müssen, falls Qeyonderoubo uns in die Milchstraße schickt.«

»Nein, nein! Wo du hingehst, bin ich dabei.«

Die Lamellen des Durchgangs öffneten sich. Colounshaba sauste an den weißen Fäden entlang zur Schleuse und sprang mit einem mächtigen Satz zum geschmeidigen Belag des Lineatops hinab, auf dem die LAMCIA ruhte. Von dem kleinen Raumhafen führte ein samtener Pfad zwischen der Siedlung und der vor kurzer Zeit gestalteten Hügelprojektion entlang. Letztere zeigte eine bizarre Landschaft in allen Farben des Regenbogens, eine Erinnerung an die ehemalige Hauptwelt Occreshija.

Hinter der Projektion lag Affraitancars Netzberg, in dem der Großdenker Qeyonderoubo, der weiseste aller lebenden Arcoana, seinen Sitz hatte.

Der rötliche Schimmer am Himmel Dadurshanes begleitete sie unentwegt. Während Colounshaba gleichmäßig und zielstrebig dahineilte, hüpfte Pulandiopoul mit grotesken Sprüngen hinter ihr her, mal links, mal rechts, kurz fallen lassen, ein mächtiger Satz vorwärts und einer zurück.

Die Erbauerin des Maciuunensor zwang sich, nicht auf ihren Gefährten zu achten. Ihre Augen musterten das verheißungsvolle Firmament. Die Filterschirme über der Hauptwelt sorgten Tag und Nacht dafür, dass die üppige Vegetation in einen exotischen Hauch getaucht blieb und Ruhe und Behaglichkeit vermittelte.

Auch Sicherheit und Geborgenheit.

Pulandiopoul wusste es wohl kaum zu würdigen. In seiner oberflächlichen Art ließ er sich nicht von diesen Eindrücken des Paradieses überwältigen.

Hinter den Hügeln ragte in Sichtweite der Netzberg in die Höhe, einst Behausung Affraitancars, der das grandiose Uhrwerk Sheokor-System geschaffen hatte und später dem Wahnsinn verfallen und gestorben war. Hoch über dem Berg stand das Doppelgestirn Sheolander/Kormeunder und näherte sich dem Zenit.

Affraitancars Netzberg besaß beeindruckende Ausmaße. Neunhundert Fadenlängen betrug der Durchmesser, zweihundert die Höhe.

Colounshaba hielt dicht vor einem der Lichttunnel an und wartete stumm. Das Schweigen der Ehrfurcht gehörte sich in der Nähe des Großdenkers.

»Wieso gehst du nicht weiter? Bestimmt hat Qeyonderoubo keine Lust, lange zu warten«, polterte Pulandiopoul hinter ihr und rannte sie beinahe um.

Sie stieß ihn heftig von sich weg und entlockte ihm einen Hagel aus misstönenden Klängen.

»Schweig still, Dummkopf!«, herrschte sie ihn an. Im nächsten Atemzug taten ihr die Worte leid. »Ich meine es nicht so. Aber du scheinst alles vergessen zu haben, was Eltern und Lehrer dir beibrachten.«

Statt einer Antwort begann Pulandiopoul zu tanzen. In vollendeter Anmut bewegte er seinen Körper hin und her, hüpfte Besänftigung und vollführte ein Stakkato aus Neugier und Aufmunterung. Ähnlich wie Shanorathemas mit seinem unwiderstehlichen Gesang vermochte auch er Seelenkranke zu heilen.

Ein paar Dutzend Patienten gab es noch im Uhrwerk, mehr nicht. Der Metallsänger kümmerte sich aufopfernd um sie. Die anderen waren unter dem Schutz des systemumspannenden Maciuunensor bereits genesen.

Keine Furcht mehr vor den Sriin haben, die überall aus dem Nichts auftauchten und alles durcheinanderbrachten. Keine Angst mehr vor Boloshambwer und seinen Spießgesellen bekommen, die einen in keiner Lebenslage in Ruhe ließen und zu jeder Tages- und Nachtzeit störten, hänselten und Schmerz bereiteten.

»Hallo!«, sangen die Mundzangen Pulandiopouls plötzlich. »Hallo!«

Colounshaba fuhr herum. Sie spreizte ihr vorderes Beinpaar und richtete sich drohend auf.

»Störe nicht die Meditation unseres Großdenkers!«, rief sie. »Was ist das für ein Wort, ›Hallo‹?«

»Ich habe es den Terranern abgelauscht, als wir mit der BASIS zur Großen Leere flogen. Es gefällt mir.«

Er gab ihr die Übersetzung, und Colounshaba schwieg verwirrt. Bisher hatte sie nicht gewusst, dass er Vorlieben für fremde Dinge entwickeln konnte. Erst wollte er nichts von einem Flug in die Milchstraße und zu den Terranern wissen, dann begeisterte er sich für ein Wort aus ihrer Sprache.

Kein Wunder, dachte sie. Es ist ein banales Wort.

Sie setzte sich in Bewegung und betrat den Rand des Lichttunnels. Mit allen ihren Sinnen lauschte sie in das Innere des Netzberges und durchforschte den Eingang nach Hinweisen.

»Qeyonderoubo?«, fragte sie leise.

Geduldig wartete sie auf eine Antwort. Hinter ihr beendete Pulandiopoul seinen Tanz und folgte ihr.

»Geh weiter!«, drängelte er. »Er ist nicht da. Sonst hätte er dich längst empfangen.«

Obwohl sich alles in ihr sträubte, ohne Einladung in den Netzberg einzudringen, streckte sie ihren Körper und klammerte sich an einen der Besucherfäden. Spätestens jetzt musste Qeyonderoubo ihre Ankunft bemerken. Der Faden gab die Erschütterungen an alle wichtigen Stränge im Innern des Netzberges weiter.

Die einzige Antwort bestand in einem Luftzug. Er entstand, weil sich etwas Kaltes, Dunkles aus dem Innern des Berges näherte und zu ihnen herausglitt.

Kein Arcoana, kein Lebewesen.

»Hilfe!«, ächzten die Mundzangen Pulandiopouls. Hastig zog er sich vom Netzberg zurück. »Affraitancars Geist!«

Colounshaba verspottete ihn in Gedanken und richtete alle ihre Sinne auf das Ding im Tunnel. Es war ein Gegenstand aus Metall.

»Du bist eine Maschine«, sprach sie leise. »Ein Roboter.«

Es handelte sich um einen schwebenden Trikter. Er besaß die Form eines Ellipsoids und ähnelte im Unterschied zu früheren Baureihen nur entfernt einer Arcoana. Gliedmaßen vermochte sie nicht festzustellen, und der Rumpf war kleiner.

»Der Großdenker hat mir einen Namen gegeben. Er lautet Lestrade.«

Colounshaba hatte Mühe, ihre Gedanken beisammenzuhalten. Qeyonderoubo erstaunte sie ein ums andere Mal. Er hielt sich im Netzberg einen Roboter mit ungewöhnlicher Form und ungewöhnlichem Namen.

»Woher stammt dein Name, Lestrade?«

»Es gibt einen Riin dieses Namens. Unser Volk nannte ihn Berowingar.«

Riin – die positive Bezeichnung für die Sriin.

Colounshaba verstand, welche Gedanken Qeyonderoubo bewogen, so etwas zu tun.

»Ich habe es immer gewusst«, sang sie feierlich in Richtung Lestrades. »Mit Qeyonderoubos Hilfe haben wir uns in kürzester Zeit über Vergangenes hinweggesetzt. Er verkörpert eine neue, eine wirklichkeitsnahe Art von Großdenker. Anfangs hielt ich ihn für nicht besonders begabt. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, dass es purer Instinkt war, mit dem ich ihn zum Großdenker machte. Ein Instinkt, der vielen unseres Volkes verlorengegangen ist. Mit Qeyonderoubo hat eine neue Zeit begonnen.«

Die Gesamtheit der Arcoana allerdings war noch nicht reif für diese neue Zeit.

»Und so hat es also doch etwas Gutes gehabt, dass die Riin uns einst aus unserer selbstzerstörerischen Beschaulichkeit weckten und uns begreiflich machten, dass unser Weg in die Dekadenz führt, in einen Abgrund jenseits der Evolution«, sang sie voller Ehrfurcht weiter. »Melde uns deinem Herrn, Lestrade!«

»Der Großdenker befindet sich nicht hier«, erwiderte der Roboter mit erstaunlich melodischer Stimme. »Aber er hat euch eine Botschaft hinterlassen. Folgt mir in den ersten Webraum, ich schwebe euch voraus.«

 

*

 

Das Netz im Webraum besaß eine eigentümliche Struktur. Dem Betrachter erschien es aus allen Perspektiven, als sei es in ein größeres Netzwerk eingebettet. Tatsächlich woben die Spinnautomaten grundsätzlich nach fünfdimensionalen Berechnungen und schufen dann ein vierdimensionales Abbild in der dreidimensionalen Welt.

Entsprechend diesem Prinzip veränderte das Netz Qeyonderoubos bei jeder Bewegung Colounshabas sein Aussehen und erweckte den Eindruck, als sei es von ständigem Wogen erfüllt. Der Eindruck erlosch in dem Augenblick, als sie die ersten Fäden berührte und ein Teil des Knotenwerkes wurde.

»Warte, ich begleite dich!«, rief Pulandiopoul und beschleunigte.

Ungeschickt, wie er war, streifte er Lestrade und schob ihn ein Stück aus seiner Position. Aus dem bisher glatten Rumpf des Roboters schossen Tentakel und schlangen sich von hinten um den Körper des Arcoana. Pulandiopoul verlor den Kontakt zum Untergrund und zappelte hilflos in den mechanischen Fängen.

»Loslassen, sofort loslassen!«, zeterte er.

»Tut mir leid. Ich habe Anweisung, dich vom Netz fernzuhalten. In deinem Übereifer würdest du nur Unheil anrichten.«

Ehe sich der Arcoana versah, schubste ihn der Roboter durch die Öffnung hinaus in den Tunnel und bewachte ihn dort.

Colounshaba bekam davon nicht viel mit. Mit ihren Berührungen der Fäden erreichten sie erste Hinweise des Großdenkers.

»Ich grüße dich, Colounshaba. Folge den Knoten in der direkten, aufsteigenden Linie. Dies ist die einfachste Art, dir ohne Umschweife all das mitzuteilen, was wichtig ist.«

Die Erbauerin des Maciuunensor kam der Aufforderung nach und trippelte an dem Faden entlang zum ersten Informationsknoten. Die Spitzen ihrer empfindlichen Kammklauen begannen ihn abzutasten.

»Du wirst dich fragen, warum ich euch gerufen habe. Der Ruf gilt natürlich vor allem dir, doch ich wollte deinen Begleiter nicht von Anfang an kränken«, entzifferte sie die Botschaft. »Ich habe die alten Unterlagen durchforstet und alle Hinweise auf Queeneroch untersucht. Danach habe ich mir deinen Bericht ins Gedächtnis gerufen und eine Entscheidung gefällt.«

Die Information endete ohne weiteren Hinweis, und Colounshaba machte sich auf zum nächsten Knoten. Ganz kurz registrierte sie, dass sich Pulandiopoul draußen noch immer lautstark beschwerte.

Queeneroch – die tote Galaxis.

Gemeinsam mit Pulandiopoul hatte sie auf dem Weg zur Großen Leere diese Galaxis untersucht. Mit Hingabe waren sie beide auf den Spuren ihrer kriegerischen Vorfahren gewandelt.

Überall in Queeneroch hatten sie Zerstörung gefunden, aber keine Angehörigen ihres alten Volkes mehr. Untersuchungen an den Trümmern auf mehreren Planeten zeigten auf, dass die Roach bereits vor vielen Jahrzehntausenden alle Intelligenzwesen der Galaxis und danach sich selbst ausgerottet hatten. Unterschiede zur Entwicklung in der Heimatgalaxis Noheyrasa ließen sich nicht feststellen, mit der Ausnahme, dass in Queeneroch die Zeit der Besinnung und der Evolution ausgeblieben war. Der Trümmerring des Hauptplaneten der Roach im Guinnekh-System präsentierte sich als unrühmliches Mahnmal der Geschichte.

»Queeneroch birgt viele Geheimnisse, aber auch viele Gefahren«, teilte ihr der zweite Netzknoten mit. »Nennt mir eure Bedenken, und ich werde sie berücksichtigen. Niemand, auch ich nicht, will euch eine solche Gefahr zumuten. Erinnere dich, Colounshaba. Viele tausend Arcoana bezahlten die Erforschung Noheyrasas und der Vergangenheit unserer Heimatgalaxis mit dem Leben. Sie gerieten in Fallen ihrer eigenen Vorfahren. Es wäre zu viel verlangt, von dir und deinem Begleiter ein solches Opfer zu verlangen. Wollt ihr den Auftrag jedoch annehmen, dann betrachtet ihn als geheim. Ich weiß nichts, darf nichts wissen, und unser Volk darf es nicht erfahren. Es ist zu früh. Vielleicht ist die Zeit reif, wenn ihr zurückkehrt. Das Wissen um die Vergangenheit stellt eine Gefahr für uns alle dar. Ein neuer Schock würde uns in den unheilbaren Wahnsinn stoßen, aus dem uns selbst die Künste eines Shanorathemas nicht befreien könnten. Verlasst das Uhrwerk und kehrt erst dann zurück, sobald ihr auch den letztmöglichen Planeten untersucht habt. Entnimm den nächsten Knoten meine Gedanken zu den Hintergründen.«

Aufgeregt kletterte Colounshaba weiter und sog begierig jedes Wort des Großdenkers in sich hinein. Über die Vergangenheit in Noheyrasa, die Jahrtausende der Wiedergutmachung und die Qualen durch die Sriin brauchte er ihr nichts zu erzählen. Das kannte sie alles selbst gut genug – einschließlich des genialen Rückzugsplans in eine ferne Galaxis und die Erschaffung von Affraitancars Uhrwerk als Bastion.

Ganz kurz streifte sie ihre eigene, ambivalente Rolle als Erbauerin des Systemschirmes und gleichzeitig als ungeschickte Besucherin anderer Sterneninseln. Sie selbst war es gewesen, die den Sriin unabsichtlich den Weg ins Sheokor-System gezeigt hatte. Ihre Schuld am Beinahe-Zusammenbruch ihres Volkes ließ sich nicht in Maßeinheiten angeben, und Maciuunensor stellte in ihren Augen lediglich so etwas wie eine teilweise Wiedergutmachung dar. Völlig zufrieden würde sie erst dann sein, wenn alle Mitglieder ihres Volkes aus dem seelischen Tief zurück ins Licht gefunden hatten.

Irgendwann in der Zukunft, wenn viele Weltenläufe des Uhrwerks vergangen waren, das im Rhythmus der Hauptwelt Dadurshane schlug.

Colounshaba erreichte den obersten und letzten Knoten der Nachricht. Sie verstand Qeyonderoubos Vorsicht und bewunderte seine Weisheit.

Der Großdenker war längst über sich selbst hinausgewachsen. Das Schicksal des Sheokor-Systems lag nirgends sicherer als bei ihm, in den Klauen seiner Vorderbeine und in den sieben Taschen seines pastellgrünen Leubans.

»Ich hoffe, dass ihr den Auftrag annehmt. Wir werden auf euch warten. Bestimmt wird es viele Weltenläufe dauern, bis ihr zurückkehrt. Die guten Wünsche unseres Volkes begleiten euch.«

Der Knoten begann zu zerbröckeln, und Colounshaba kletterte hastig nach unten auf die Weltenseite. Über ihr löste sich das Gespinst in weißlichen Staub auf und legte sich wie feiner Hauch auf den gewölbten Untergrund. Die Arcoana hinterließ winzige Spuren darin und trug einen Teil des Staubs auf ihrem Rücken davon.