Cover
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
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Impressum
PERRY RHODAN – die Serie
Nr. 1743
Digital-Gespenster
Die Erde im Hamamesch-Fieber – ein Mann begegnet dem Wahnsinn
von Peter Terrid
Während Perry Rhodan und seine Gefährten an der Großen Leere und in den Weiten des Arresums versuchen, einerseits zwischen Ayindi und der Damurial zu vermitteln und andererseits die unglaubliche Gefahr durch die Abruse zu beseitigen, verändert sich die Situation im heimatlichen Solsystem und in der Milchstraße.
Dort dehnt sich die Todesstrahlung vom Mars nach wie vor ohne Unterbrechung aus; wer in ihren Bann kommt, muss sterben. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Erde von der Strahlung erfasst und alles Leben auf dem Planeten vernichtet wird.
Zu Beginn des Jahres 1218 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 4805 alter Zeit – kommt für die Terraner aber auch noch der Ärger mit den Hamamesch dazu: Dieses Händlervolk aus Hirdobaan, das dank der BASIS-Expedition zur Großen Leere erst auf die Milchstraße aufmerksam wurde, hat mit mysteriösen Waren und phantastischen Basaren für Aufsehen gesorgt. Wer unter den Einfluss dieser Waren gerät, weist suchtartiges Verhalten auf – die Verantwortlichen Terras sehen darin eine ernsthafte Gefahr.
Mittlerweile entstanden in verschiedenen Gebieten der Milchstraße die ersten Basare. Der Versuch der Hamamesch, auch im Einflussbereich der Terraner Basare zu errichten, wurde von der Liga Freier Terraner und der Kosmischen Hanse gestoppt. Damit war der Einfallsreichtum der Händler nicht zu Ende: Sie schafften es, Homer G. Adams »süchtig« zu machen und den Basar KOROMBACH im Solsystem zu installieren. Dann spielen die Syntrons verrückt – es erscheinen die DIGITAL-GESPENSTER ...
Orpheus Chambers – Ein guter Mensch wider Willen.
Jerryn Zycor – Ein Mann kocht sein eigenes Süppchen.
Geo Sheremdoc – Der LFT-Kommissar kämpft für die Rettung der Terraner.
Koka Szari Misonan – Die Erste Terranerin sollte mehrere Probleme zugleich lösen.
NATHAN – Die Syntronik auf dem Mond geht eigene Wege.
»Du kannst eintreten«, säuselte die Syntronik, gleichzeitig glitt völlig geräuschlos die Tür zur Seite.
Ich zögerte und holte erst einmal tief Luft. Nicht, dass ich besonderen Respekt vor den Personen gehabt hätte, die hinter dieser Öffnung auf mich warteten. Dazu war ich zu lange in meinem Beruf tätig. Wenn man stets hinter den Geheimnissen der angeblich Großen in dieser und anderen Welten herschnüffelt, dann lernt man bald, dass diese Geheimnisse sich nur wenig von denen kleiner Leute unterscheiden. Es ist für gewöhnlich überall dasselbe: Verrat, Untreue, Schwindeleien und Hochstapelei sowie anderer Kleinkram.
Aber es kann mitunter nützlich sein, solchen Respekt wenigstens darzustellen. Also setzte ich ein möglichst gleichmütiges Lächeln auf und spazierte in den Raum.
Er war bemerkenswert schlicht eingerichtet, was das Mobiliar anging. Ein paar bequeme Sessel, ein Tisch, die üblichen Service-Einrichtungen. Eine Wand war transparent und bot einen hübschen Ausblick auf den Goshun-See. Da ich wusste, wo dieses Besprechungszimmer lag, folgerte ich, dass dieser Anblick echt war und nicht nur ein Holo, wie es sie zu Tausenden gab.
Die Frau erkannte ich sofort: Koka Szari Misonan, Erste Terranerin. Um zu sehen, dass sie Sorgen hatte, brauchte man keine große Menschenkenntnis. Ihre Züge wirkten angespannt, und wahrscheinlich hatte sie in der letzten Zeit sehr wenig geschlafen. Wenigstens verdienten sich ein paar von den hohen Herrschaften tatsächlich die Bezüge aus dem Steuersäckel.
»Du bist Orpheus Chambers?«
»Richtig, Orpheus Chambers, privater Ermittler!«, stellte ich klar und musterte den Mann, der neben der Ersten Terranerin stand. Er war ziemlich groß, an die zwei Meter.
Ein kahler Schädel, nicht besonders ausgeprägte Muskulatur, aber ungemein trainiert, wie ich vermutete. Eher der drahtige, zähe Typ. Graue Augen, leicht verkniffene Miene, Denkerstirn. Ein Willenstyp, der in manchen Fällen auch über Leichen gehen würde. Ich war sofort gewarnt. Der Umgang mit diesem Mann würde nicht leicht werden. Seelische und körperliche Kraftnaturen wie dieser Bursche hegten für gewöhnlich eine Antipathie gegen Leute meiner Statur. Was er bei mir zu sehen bekam, kannte ich aus dem großen Spiegel in meinem Bad. Ein Mann mit schütter werdendem Haar, einem Gesicht, das leicht blaurot gefärbt war – cyanotisch sagten die Ärzte dazu und hielten es für ein Kennzeichen starken Alkoholkonsums, womit sie richtig lagen. Dazu kamen ein stattliches Übergewicht, ein stets leicht keuchender Atem und die Tatsache, dass ich schon als junger Bursche etwas gegen Ärzte und Medosyns gehabt hatte. Folglich hatte ich mich damals nicht behandeln lassen, und so wirkten meine Wangen nach überstandener Akne wie eine Karte des Erdmondes, leicht fettig und voller Krater. Und der Jüngste war ich auch nicht mehr.
»Wir haben dich zu uns rufen lassen, Orpheus Chambers«, sagte der Hagere und blickte mich prüfend an, »weil wir deine Dienste in Anspruch nehmen wollen.«
»Wie du siehst«, gab ich gelassen zurück, »bin ich dieser Bitte gefolgt.«
Ein leises, kaum wahrnehmbares Zucken an den Mundwinkeln. Er hatte die kleine Retourkutsche erkannt und respektierte sie.
»Worum geht es?«, fragte ich und setzte mich unaufgefordert in einen der Sessel.
Meine Maxime: Man sollte nie stehen, wenn man sitzen, und nie sitzen, wenn man liegen kann. Jede Bewegung schwächt.
»Darum«, antwortete die Erste Terranerin und gab der Syntronik einen Befehl, das Holo einzuschalten.
Zu sehen war wenig später der Weltraum, dem Verkehr nach zu schließen, ungefähr »hinter« der Mondbahn. Ziel zahlreicher kleiner und größerer Raumschiffe war ein seltsames Gebilde, das an ein primitives Kinderspielzeug erinnerte, bei dem man kleine Klötze mit ebenso kleinen Verbindungselementen zusammenstecken konnte – vermutlich erlernten die meisten modernen Architekten mit diesem Kram ihr Handwerk. Und die Mehrzahl davon kam niemals über dieses Niveau hinaus.
In diesem Fall waren acht kleine Würfel zu einem Gebilde zusammengesteckt worden, das insgesamt wieder einen Würfel ergab; äußerst einfallsreich. Den gewissen ästhetischen Pfiff hatte man dadurch erzielt, dass man die Kanten dieser Würfel abgerundet hatte. Als eine der Deepspace Ferries ins Bild kam, hatte ich einen Anhaltspunkt, die Größe dieses Würfels zu schätzen. Kantenlänge knapp über sechs Kilometer. Ein ziemlicher Klotz, nicht so groß wie die BASIS, mit der Perry Rhodan zurzeit herumschipperte, aber doch recht beeindruckend.
»Ein Hamamesch-Basar«, sagte ich. »KOROMBACH. Kreist quasi hinter der Mondbahn im Orbit um Terra und hat vor drei Tagen eröffnet. Was hat das mit mir zu tun? Soll ich dort ein paar diskrete Einkäufe für euch tätigen?«
»Dein Tonfall gefällt mir nicht«, grollte der Kahlkopf und fixierte mich unverwandt.
»Ohne ihn bin ich nicht zu haben, also gewöhne dich daran«, gab ich zurück. »Und die Antwort ist nein!«
»Wir haben noch keine Frage gestellt«, wandte Koka Szari Misonan ein; sie war noch müder, als sie zugeben wollte. Vielleicht tat sie auch nur so, aber darauf fiel ich nicht herein. Wer sich in meinem Gewerbe von Sentimentalitäten einseifen lässt, verringert seine Chancen gewaltig. »Aber du hast richtig vermutet: Wir wollen dich nach KOROMBACH schicken. Wir wissen zwar viel über die Hamamesch, ihre Waren und Basare. Aber wir bekamen bisher keine guten Berichte über KOROMBACH.«
Mein Job war Nachrichtenbeschaffung, Information, vor allem solche Information, an die schwer heranzukommen war. Selbstverständlich wusste ich, was es mit diesem Basar auf sich hatte; sämtliche Medien des Solsystems predigten im Regierungsauftrag ununterbrochen, die Terraner sollten die Finger von den Hamamesch-Waren lassen. Angeblich machte dieser Ramsch süchtig. Ich hatte keine Lust, diese Voraussagen am eigenen Leib zu erproben.
»Was soll ich da? Einkaufen?«
»Wir brauchen Informationen über den Basar«, erläuterte Koka Szaris Partner. »Aus nahe liegenden Gründen können wir uns diese Informationen nicht selbst besorgen.«
Ich deutete auf das Holo.
»Da oben ist genügend Kundschaft, die ihr befragen könnt«, meinte ich. »Zehntausende von braven Bürgerinnen und Bürger, die sich über eure Warnhinweise hinwegsetzen. Wozu braucht ihr mich da noch?«
Ich wollte einen Haluter in der Drangwäsche knutschen, wenn die beiden nicht eine ausgewachsene Teufelei mit mir im Sinn hatten. Inzwischen hatte ich den Hageren richtig einsortiert. Das musste Geo Sheremdoc sein, die graue Eminenz im Hintergrund. Als LFT-Kommissar hatte er nahezu unbegrenzte Befugnisse und absolute Kommandogewalt, in der Praxis war er nur der Ersten Terranerin und NATHAN verantwortlich. Ein Grund mehr, vor ihm auf der Hut zu sein.
Sheremdoc sah mich kalt an.
»Wegen deiner besonderen Befähigung«, antwortete er. Seine Ironie konnte einem Löcher in die Seele ätzen.
Ich blickte ihn aufmerksam an – auf meine besondere Weise.
Es war ein Auftrag wie jeder gewesen: hinter einem ungetreuen Ehepartner herschnüffeln. Just in jenem Augenblick aber, in dem ich den untreuen Partner in voller Aktion auffand und für die Ewigkeit festhielt, tauchte die andere Hälfte des Ehevertrages auf, vor Eifersucht und Rachlust schäumend, mit einer Waffe in der Hand. Als die eheliche Zwistigkeit beendet war, lagen drei Tote in der Gegend herum, und mir hatte ein Streifschuss die obere Hälfte des Gesichtes verbrannt. Als ich drei Wochen später in diese beste aller Welten zurückkehrte, war mein Gesicht äußerlich wiederhergestellt, aber meine Augen hatte man nicht retten können.
Stattdessen hatte man mir künstliche Augen verpasst: hochwertige Optiken, die mit den erhalten gebliebenen Fasern des nervus opticus verbunden worden waren. Seither kann ich im Infrarotbereich sehen, weiß, wie die Bienen die Welt in Ultraviolett erleben, und kann recht schnell auf Lupen- oder Fernrohrwirkung umschalten.
In gewisser Weise, so kann man behaupten, ist mein Sehvermögen besser, als es jemals zuvor gewesen war. Für Nichtfachleute sind die künstlichen Augen nicht zu entdecken. Das Einzige, was ein Laie bemerken kann, ist eine gewisse Starrheit in meinem Blick; das allerdings passt gut zu meinem Beruf.
»Wir haben den Verdacht, genauer gesagt sogar gewisse deutliche Hinweise«, fuhr Koka Szari Misonan fort, »dass die verhängnisvolle Wirkung der Hamamesch-Waren unter anderem einen Blickkontakt zwischen den Waren und dem potenziellen Kunden oder Besitzer erforderlich macht. Erst dann beginnt eine Wirkung, so scheint es – und die geht dann nicht mehr nur über die Optik, sondern erfasst den ganzen Menschen.«
Ich nickte langsam. Es kam Klarheit in die Sache, und mein Widerstand gegen diesen Auftrag wuchs.
»Natürlich könnten wir ferngesteuerte Kameras in den Basar einschmuggeln«, setzte die Erste Terranerin ihre Erklärung fort. »Aber ein wirklicher Blickkontakt und eine einfache optische Aufzeichnung sind offenbar zweierlei Dinge. Eine solche Kamera stellt nichts fest. Was wir brauchen, ist ein Mensch, der sich in den Basar begibt und sich dort umsieht. Es geht auch um die Stimmung, die dort herrscht. Wir wollen wissen, wie die Hamamesch ihre Waren an den Mann bringen, was genau dabei passiert. Deshalb kommt es darauf an, jemanden hinaufzuschicken, der auch ein Gespür für die Zusammenhänge entwickelt.«
»Und an dieser Stelle komme ich ins Spiel? Gewissermaßen wegen meiner schönen Augen?«
»Andere Gründe gibt es bestimmt nicht«, versetzte Geo Sheremdoc kalt. »Wirst du den Auftrag annehmen?«
Ich dachte schon geraume Zeit darüber nach und wog alle Vorteile und Risiken gegeneinander ab.
Auf den ersten Blick war der Auftrag nicht weiter gefährlich. Hinauffliegen, sich umsehen, Eindrücke sammeln, genau beobachten und dann zurückkehren und ausführlich Bericht erstatten. Nicht sehr schwierig – vorausgesetzt, die Sache klappte.
Dass die Hamamesch mich enttarnen würden, hielt ich für unwahrscheinlich; niemand vermutete in mir einen privaten Ermittler. Ich war knapp einhundert Jahre alt und hundert Kilo schwer; selbst Koka Szari Misonan war ein Stück größer als ich. Mein Blutdruck war entschieden zu hoch, mein Herz machte mir zu schaffen, ich war fußlahm und beeindruckend faul, und all das sah man mir an. Ich war der lebende Beweis gegen den weit verbreiteten Glauben, im 13. Jahrhundert NGZ hätten alle Menschen eine tadellose Gesundheit.
Dass ich beim Besuch der Lunabahn nichts Brauchbares herausbekam, war ein Risiko, das meine Auftraggeber zu tragen hatten.
Blieb noch die Möglichkeit, dass der hübsche Trick vielleicht doch nicht klappte. Ich hatte bisher keinen Menschen getroffen, der den Hamamesch-Waren verfallen war; die Negativ-Propaganda der Regierung hielt ich für reichlich übertrieben. Aber wenn es mich erwischte, war ich übel dran. Ich hatte Drogenabhängige der unterschiedlichsten Kaliber kennen gelernt und mich während einer Ermittlung auch auf Lepso herumgetrieben, wo man mörderische Drogen und drogensüchtige Mörder fast zum gleichen Tarif bekommen konnte.
»Einhunderttausend«, sagte ich schließlich mit fester Stimme. »Sofort! Vorkasse. Und weitere dreihunderttausend, wenn der Auftrag erledigt ist.«
»Du musst dreihunderttausendfach übergeschnappt sein!«, fauchte Geo Sheremdoc.
Na also, dachte ich zufrieden, es ist doch möglich, ihn ein wenig aus der Fassung zu bringen.
»Wenn ihr einen findet, der es für weniger macht – ich bin nicht so scharf auf den Job, wie meine Forderung wohl beweist. Das Risiko ist vorhanden.«
Den beiden saß, das wusste ich sehr wohl, die Zeit im Nacken. In jeder Stunde wurde der Basar von einigen tausend Kunden angeflogen, machte einige zehntausend Süchtige an jedem Tag. Und der Zulauf würde sich steigern, mit jedem Hamamesch-Stück, das auf die Erde befördert wurde.
Es würde nicht allzu schwer sein, jemanden zu finden, der über eine ähnliche Optik verfügte wie ich. Aber ob dieser Jemand fähig und bereit sein würde, dieses unkalkulierbare Risiko einzugehen, war eine ganz andere Frage. Ich war zudem sicher, dass die Optik allein mich nicht schützen würde – so viel wusste ich bereits. Die Dinger wirkten anders.
Koka Szari Misonan und Geo Sheremdoc wechselten einen raschen Blick. Die Erste Terranerin stand unter großem Druck, und Sheremdoc war viel zu intelligent, um die Notlage nicht ebenfalls zu erkennen. Wahrscheinlich würde er mich am liebsten mit bloßen Händen erwürgen – vorausgesetzt, er bekam seine Finger um meinen dicken Hals herum.
»Einverstanden«, sagte Geo Sheremdoc schließlich. »Beliebt machst du dich damit allerdings nicht.«
Ich wuchtete mich ächzend aus dem Sessel hoch.
»Beleibt und beliebt passt ohnehin schwer zusammen«, antwortete ich ruhig; Sheremdoc mit einem Grinsen weiter zu reizen, schien mir wenig angebracht. »Wenigstens in diesem magersüchtigen Zeitalter, in dem jedermann auszusehen wünscht wie ein erschöpfter Marathonläufer. Wann soll ich anfangen?«
»Sofort«, antwortete Sheremdoc. »Wir werden dich mit Ausweisen versehen, die dir weitgehend alle Türen öffnen werden.«
»Sehr gut und umsichtig«, lobte ich.
»Nach Erledigung des Auftrags werden diese Privilegien sofort gestrichen«, fügte der LFT-Kommissar hinzu.
»Damit habe ich gerechnet«, sagte ich und stapfte zur Tür. Ein Zuruf von Geo Sheremdoc ließ mich innehalten.
»Kennst du eigentlich die Bedeutung deines Namens?«
Ich zuckte mit den Achseln. Der Name bedeutet, wer ich war, und mehr war für mich auch nicht wichtig.
»Orpheus ist eine Gestalt aus uralten terranischen Legenden«, klärte Sheremdoc mich auf; ich ahnte, dass er die letzte Gelegenheit nutzen würde, mir einen kleinen Nasenstüber zu verpassen. »Ein Sänger mit wunderbarer Stimme, der seiner verstorbenen Gemahlin in die Unterwelt folgte, um sie zurückzuholen.«
»Wenig Ähnlichkeit«, konterte ich unbeeindruckt. »Für eine Frau würde ich niemals so weit laufen. Aber wenn ich singe, werden die Toten ganz von selbst wach ...«
Damit verließ ich den Raum.
Sie hatten wirklich keine andere Wahl gehabt. Ein Zimmer weiter wurde ich von einem grimmig dreinsehenden Burschen mit meiner neuen ID-Karte versehen, die schon vorbereitet worden war. Und aus Prinzip blieb ich noch so lange, bis eine Rückfrage bei der Bank klarstellte, dass die ersten hunderttausend Galax tatsächlich auf meinem Konto gutgeschrieben worden waren.
Ich traute keinem Menschen, weder Männern noch Frauen oder Kindern. Ich traute keinen Hunden oder Wahrsagern, keinen Ärzten und keinen Juristen, und vor allem traute ich keiner Regierung, schon gar keiner, die ich nicht einmal gewählt hatte.