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Chantelle Shaw, Jacqueline Baird, Rebecca Winters

ROMANA EXKLUSIV BAND 236

IMPRESSUM

ROMANA EXKLUSIV erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

Cora-Logo Redaktion und Verlag:
Postfach 301161, 20304 Hamburg
Telefon: 040/60 09 09-361
Fax: 040/60 09 09-469
E-Mail: info@cora.de

© 2006 by Chantelle Shaw
Originaltitel: „The Greek Boss’s Bride“
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Gudrun Bothe

© 2002 by Jacqueline Baird
Originaltitel: „Wife: Bought And Paid For“
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Karin Weiss

© 2003 by Rebecca Winters
Originaltitel: „The Frenchman’s Bride“
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Tina Beckmann

Fotos: JurgaR / Getty Images

© Deutsche Erstausgabe in der Reihe ROMANA EXKLUSIV
Band 236 - 2013 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg

Veröffentlicht im ePub Format in 08/2013 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 978-3-95446-651-1

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

 

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CHANTELLE SHAW

Geheimnis unter grichischen Sternen

Komm mit mir auf die Sonnenseite des Lebens! Schon in London erkennt Nikos Niarchou, Chef eines großen Touristikkonzerns: Kezia ist nicht nur die perfekte Assistentin, sondern auch eine mehr als begehrenswerte Frau! Doch selbst vor der traumhaften Kulisse des Mittelmeers wirft ein dunkles Rätsel seine Schatten auf ihr gemeinsames Glück …

JACQUELINE BAIRD

Hochzeitsreise nach Italien

Wahre Liebe ist für den italienischen Unternehmer Solo Maffeiano nur ein Mythos! Die umwerfende Penny ist für ihn der beste Beweis: Immerhin heiratet sie ihn nur, weil er ihr verspricht, dann ihr Familienanwesen zu retten. Oder schafft es die Hochzeitsreise ins sommerliche Italien, endlich auch Pennys Herz für ihn zu erwärmen?

REBECCA WINTERS

Entscheidung im Schloss der Versuchung

Hallie fällt es schwer, sich nicht in den fantastisch aussehenden Millionär Vincent Rolland zu verlieben. Und dann lädt er sie auch noch in sein zauberhaftes Château ein! Dabei hat sie doch nach einem Schicksalsschlag gelobt, für immer ins Kloster zu gehen. Allerdings verspürt sie für Vincent ganz und gar keine nonnenhaften Gefühle …

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Geheimnis unter grichischen Sternen

PROLOG

Nikos Niarchous angekündigter Besuch im Londoner Büro der Niarchou Leisure Group verursachte hektische Betriebsamkeit unter allen Angestellten. Scheinbar bin ich die Einzige, die sich nicht verrückt machen lässt, dachte Kezia gereizt, als sie die Eingangshalle durchquerte, in der es durchdringend nach Möbelpolitur roch.

„Man könnte fast annehmen, wir erwarten königlichen Besuch“, murmelte sie ihrer Kollegin aus der Finanzabteilung zu, die mit ihr den Lift betrat.

„Ein Besuch vom obersten Firmenchef bedeutet fast dasselbe“, entgegnete Jo Stafford ernst. „Über ein Jahr ist es her, seit er hier war, und der Filialleiter schwitzt Blut und Wasser, aus Angst, wir könnten keinen guten Eindruck machen. Nik Niarchou stellt höchste Anforderungen an jeden Einzelnen seiner Mitarbeiter, vom Topmanager bis hinunter zum Büroboten. Tu bloß nicht so, als würdest du dich nicht an ihn erinnern!“, fügte sie hinzu, da ihre Kollegin kein bisschen beeindruckt schien.

„Ich bin erst nach seinem letzten Besuch in die Firma gekommen“, erklärte Kezia gelassen. „Damals wurde zwar ziemlich viel darüber geredet, aber da ich ihn nicht persönlich kannte, wusste ich damit nichts anzufangen.“

„Trotzdem musst du inzwischen eine Menge über ihn gehört haben“, beharrte Jo. „Zumindest, dass seine Fertigkeiten im Schlafzimmer ebenso legendär sein sollen wie seine Kompetenz in der Chefetage. Die Klatschpresse ist ihm rund um die Uhr auf den Fersen. Ein mächtiger griechischer Milliardär, der nicht nur atemberaubend attraktiv, sondern auch noch Single ist! Kein Wunder, dass er die Schlagzeilen füllt. Besonders jetzt, da er sich auf Dauer in England niederlassen will.“

Jo neigte sich Kezia vertraulich zu, obwohl außer ihnen niemand im Fahrstuhl war.

„Es heißt, er habe sich einen fantastischen Landsitz in Hertfordshire gekauft. Und die Reihe der Bewerberinnen als Herrin auf Otterbourne House soll ellenlang sein.“

Der Fahrstuhl hielt in Kezias Etage, und sie stieg aus. „Gib mir lieber einen Wink, wenn dieser Halbgott hier auftaucht, sonst erkenne ich ihn womöglich gar nicht“, bat sie ihre Kollegin lächelnd.

Das wird auf keinen Fall passieren“, erwiderte Jo seufzend. „Nik Niarchou ist anders als jeder Mann, der dir bisher begegnet ist, glaub mir …“

Kezia durchquerte eilig den Eingangsbereich der PR-Abteilung und schüttelte beim Anblick der Empfangssekretärin den Kopf, die jede einzelne Tulpe nachmaß und kürzte, bevor sie die Blumen sorgfältig in einer extravaganten Vase arrangierte.

Die ganze Belegschaft spielt verrückt, dachte sie irritiert. Und all das wegen eines einzigen Mannes! Was für ein Tausendsassa das wohl sein mochte? Jo hatte ihn als eine Art griechischen Krösus beschrieben, und Kezia fand es wieder einmal ziemlich bestürzend, wie sehr sich die Menschen von Geld blenden ließen.

In Wirklichkeit war Mr Niarchou wahrscheinlich mittleren Alters, untersetzt mit einem leichten Bauchansatz. Doch das änderte nichts an seiner Macht als Firmenchef eines gewaltigen Konsortiums. Die viel zitierten hohen Ansprüche an sein Personal ließen Kezia nun doch hoffen, ihr Boss, Frank Warner, würde wenigstens heute rechtzeitig im Büro auftauchen … und möglichst nüchtern!

Um halb elf war Frank immer noch nicht erschienen, und Kezia spürte einen Anflug von Panik. Seit einem Jahr war sie jetzt die persönliche Assistentin des PR-Abteilungsleiters der Niarchou-Gruppe, und sie musste zugeben, dass sich der Job ganz anders gestaltete, als sie es erwartet hatte. Ihr Chef steckte mitten in einem erbitterten Scheidungskrieg und hatte ein Alkoholproblem.

Sie wusste zwar nicht, ob das eine unmittelbar mit dem anderen zu tun hatte, aber es fiel ihr immer schwerer, ihn vor den anderen Mitarbeitern zu decken. Kezia mochte Frank, doch momentan hätte sie ihn in heißem Öl sieden können. Auf dem Weg zur Kaffeemaschine schaute sie durchs Fenster auf den Firmenparkplatz hinunter … seinen Wagen konnte sie nicht entdecken.

„Verdammt, Frank! Wo bleibst du nur?“, brummte sie vor sich hin. Unwillig fuhr sie herum und prallte fast gegen einen Riesen. So erschien ihr wenigstens der Fremde in dem makellosen dunklen Designeranzug, der seine athletische Gestalt vorzüglich zur Geltung brachte. Langsam hob sie den Blick zu seinem Gesicht und sog hörbar den Atem ein. Scharf gezeichnete Wangenknochen, ein hartes Kinn, das einen entschlossenen Charakter bekundete, und ein großzügiger, gut geschnittener Mund, den man nur als sinnlich bezeichnen konnte.

Jo hat recht, dachte sie wie betäubt. Nikos Niarchou war anders als jeder Mann, den sie in ihrem Leben getroffen hatte.

Kezia hegte nicht den geringsten Zweifel, dem allmächtigen, phänomenal erfolgreichen Boss der Niarchou-Gruppe gegenüberzustehen, der sie aus wachsamen Raubtieraugen fixierte. Die unfassbare Aura von Autorität, gepaart mit Ungeduld, konnte sie gerade noch verkraften, aber was Kezia bis ins Innerste erbeben ließ, war die kaum verhüllte, fast aggressive sexuelle Anziehung, die von ihm ausging … und ihre Reaktion darauf.

„Eine sehr gute und berechtigte Frage, Miss Trevellyn. Wo ist Frank Warner?“

Seine tiefe Stimme war so sexy, dass Kezia Mühe hatte, Fassung zu bewahren. Abschätzend ließ er seinen Blick über den schlichten grauen Rock und die korrekte weiße Bluse wandern, die ihre weiblichen Kurven auf eine unschuldig herausfordernde Art zur Geltung brachten.

Kezia verschränkte die Arme vor der Brust und wünschte sehnlichst, sie hätte ihre Jacke nicht ausgezogen.

Sein Blick glitt tiefer zu ihren schlanken Beinen in den schwarzen Nylonstrümpfen. Dann ließ er ihn langsam wieder hochwandern zum Gesicht. Kezia fühlte sich bis auf die nackte Haut ausgezogen. Mit einiger Anstrengung versuchte sie, eine entspannte Haltung einzunehmen. „Sie haben den Vorteil, meinen Namen zu kennen, ich weiß aber leider nicht Ihren, Mr …?“

„Niarchou … Nikos Niarchou.“

Das Glitzern in den dunklen Augen verriet seine Belustigung darüber, dass sie so tat, als kenne sie ihn nicht. Die Leichtigkeit, mit der ihre zur Schau getragene Coolness enttarnt wurde, ließ Kezia erröten.

„Und Sie sind Kezia Trevellyn, Franks persönliche Assistentin.“

Er umschloss ihre Hand mit festem Griff, zog sie an die Lippen und presste einen heißen Kuss darauf. Es traf sie wie ein elektrischer Schlag. Kezia erwartete fast, Funken sprühen zu sehen. Mit einem kleinen Protestlaut befreite sie ihre Finger. Die Beine drohten unter ihr nachzugeben. Nie zuvor hatte sie etwas Vergleichbares gefühlt.

Instinktiv wusste Kezia, dass Nikos Niarchous dunkle, attraktive Züge nun für immer in ihr Bewusstsein eingebrannt waren. Und gerade deshalb begegnete sie kühl seinem herausfordernden Blick.

„Ja, ich bin Frank Warners persönliche Assistentin, doch ich fürchte, er ist heute Morgen außer Haus.“ Sie lief an ihm vorbei auf ihren Schreibtisch zu und blätterte demonstrativ im Terminkalender. „Sein Meeting müsste … gegen Mittag beendet sein. Wenn Sie ihn sprechen wollen, werde ich ihn bitten, Sie anzurufen, sobald er zurück ist.“ Mit einem höflichen Lächeln ging sie weiter in Richtung Tür, wobei ihre Körpersprache ihm deutlich signalisierte, ihr zu folgen.

Doch stattdessen zog Nikos Niarchou ihren Schreibtischstuhl zurück und nahm Platz. „Kommen Sie, setzen Sie sich zu mir, Miss Trevellyn, oder darf ich Sie Kezia nennen?“

Das Glitzern in seinen Augen besagte unmissverständlich, dass er sie nennen würde, wie er wollte – mit oder ohne ihre Erlaubnis. Offensichtlich war er ein Mann, der nicht mit Widerstand rechnete, und Kezia beschloss, um Franks willen, ihr leicht reizbares Temperament zu zügeln.

Sobald sie ihm gegenüber auf dem Besucherstuhl Platz genommen hatte, fühlte sie sich Nikos’ unergründlichem Blick ausgesetzt. Seine Augen und dichten Wimpern waren ebenso schwarz wie das volle Haar. Über den Schreibtisch hinweg nahm Kezia den Duft eines herben, teuren Aftershaves wahr und fühlte, wie sich ihr Magen zusammenzog. Sie konnte nicht mehr klar denken, und sosehr sie es versuchte, es wollte ihr nicht gelingen, den Blick von seinem gut geschnittenen Mund abzuwenden.

„Was geht hier vor, Kezia?“, fragte Nikos abrupt … oder Nik, wie sie ihn für sich selbst nannte, um nicht auch noch in Ehrfurcht zu erstarren, wie der Rest der Belegschaft. Doch der harte Unterton in seiner Stimme ließ Kezia zusammenfahren. „Wir wissen doch beide, dass Franks Terminkalender für diese Woche keinen Eintrag hat, ebenso wenig wie für die letzte. Ich habe das kontrolliert, bevor Sie hier waren.“

„Sie haben kein Recht, auf meinem Schreibtisch …“ Ihre Stimme verebbte, als er arrogant eine Braue hob. Er war der Big Boss und konnte tun und lassen, was er wollte. Sie wussten es beide.

„Wo ist er? In einem Pub?“

„Um elf Uhr morgens? Natürlich nicht! Er …“ Kezia brach ab und strich sich langsam eine vorwitzige kupferrote Locke hinters Ohr. „Es stimmt schon, dass Frank zurzeit private Schwierigkeiten hat“, gab sie widerstrebend zu. „Die Scheidung von seiner Frau setzt ihm sehr zu.“

„Und welchen Part spielen Sie, was das Scheitern dieser Ehe betrifft?“

„Entschuldigung?“ Auf Kezias Wangen brannten rote Flecken. „Was sollte Franks Scheidung mit mir zu tun haben?“

„Es wäre nicht das erste Mal, dass sich ein Mann seines Alters wegen seiner jungen attraktiven Sekretärin zum Narren macht“, entgegnete Nik kühl und ignorierte das wütende Funkeln in Kezias Augen. „Loyalität, auch dem Vorgesetzten gegenüber, ist bewundernswert, aber ich versuche zu ergründen, warum sie so weit geht, dass Sie für ihn lügen. Sie decken Frank. Schon der Erfolg der letzten Kampagne geht allein auf Ihr Konto. Glauben Sie, ich wüsste das nicht?“

„Wenn ich Frank gegenüber loyal bin, heißt das nicht automatisch, dass ich mit ihm ins Bett gehe!“, brachte sie vor Empörung zitternd hervor. „Er ist ein guter Freund und Kollege, mehr nicht!“ Abrupt erhob sie sich von ihrem Stuhl und starrte Nik Niarchou voller Verachtung an. Verdammt sexy und teuflisch arrogant, schoss es ihr durch den Kopf … und zu ihrem Entsetzen spürte Kezia, dass sich ihre Gesichtsfarbe noch vertiefte.

Außerdem war dieser Mann viel besser über die Missstände in der PR-Abteilung informiert, als es ihr bisher bewusst gewesen war. Kezia befürchtete, nicht mehr viel für Frank Warner tun zu können.

„Nun, wenn es keine Affäre ist, dann liegt es wohl am Alkohol“, resümierte Nik trocken. „Sie müssen doch selbst zugeben, dass es so nicht weitergehen kann, Kezia.“ Er erhob sich von ihrem Schreibtischstuhl und wirkte jetzt noch viel überwältigender.

„Was haben Sie vor? Frank ist ein guter …“ Nik hatte sich bereits abgewandt und ging zur Tür. Kezia folgte ihm auf dem Fuß. Erst dachte sie, er würde sie ignorieren, doch dann wandte er noch einmal den Kopf und betrachtete gleichmütig ihr ängstliches Gesicht.

„Ganz sicher werden hier Veränderungen vorgenommen“, erklärte er schonungslos. Dann umfasste er zu Kezias Überraschung ihr Kinn mit zwei Fingern und hob es etwas an. Jeder Nerv in ihrem Körper vibrierte. Ohne die geringste Anstrengung zog dieser Mann sie in seinen Bann. Er war ein Zauberer.

Und ein unglaublicher Liebhaber, schoss es ihr durch den Kopf.

Sie sah, wie sein starker Körper sich anspannte, die Augen sich verdunkelten, und fragte sich entsetzt, ob er etwa auch Gedanken lesen konnte.

„Ihre Ergebenheit Warner gegenüber ist zwar fehl am Platz, aber ebenso bewundernswert wie Ihre geleistete Arbeit und die dadurch zu verzeichnenden Erfolge. Meine persönliche Assistentin hat beschlossen, zu heiraten und mit ihrem Mann nach Australien zu gehen.“

Kezia blinzelte, verwirrt über den plötzlichen Themenwechsel.

„Nach zehn Jahren perfekter Zusammenarbeit lässt Donna mich einfach im Stich“, sagte er mehr zu sich selbst.

„Mit gutem Grund, soweit ich das beurteilen kann“, murmelte Kezia und verwünschte bereits im nächsten Moment ihren vorlauten Kommentar. Doch zu ihrer Überraschung warf Nik den Kopf in den Nacken und lachte.

„Ebenso geistreich wie schön – eine gefährliche Kombination.“ Er beugte sich etwas zu ihr hinunter. „Aber ich liebe die Gefahr. Sie bringt erst die Würze ins Leben, finden Sie nicht auch, Kezia? Der Posten meiner persönlichen Assistentin wird im Verlauf der nächsten Monate vakant. Ich freue mich auf Ihre Bewerbungsunterlagen.“

„Was macht Sie so sicher, dass ich überhaupt an dem Job interessiert bin?“, fragte sie steif, verärgert über so viel Arroganz.

„Instinkt“, gab er sanft zurück. Sein wissendes Lächeln brachte ihre Wangen erneut zum Brennen. „Und ich irre mich nur selten.“

1. KAPITEL

Himmel! Nik würde sicher gleich zu Hause sein!

Kezia schaute auf die Uhr am Armaturenbrett und trat aufs Gaspedal. Sie musste sich beeilen, sonst riskierte sie, dass ihr dynamischer und notorisch ungeduldiger Boss vor ihr den Landsitz erreichte, und dann wäre die Hölle los. Denn Nik Niarchou beabsichtigte, heute eine Gruppe bulgarischer Geschäftspartner nach Otterbourne House mitzubringen, die er mit seinem Entwurf für einen Hotelkomplex an der Schwarzmeerküste zu begeistern hoffte.

Da erwartete er natürlich, dass seine persönliche Assistentin zur Stelle war und die wichtigen Gäste angemessen empfing.

Hätte sich dieser Tag noch schlimmer entwickeln können? fragte Kezia sich wütend, während sie durch die Regenschleier blinzelte. Die Catering-Firma, die für die abendliche Dinnerparty gebucht war, hatte in letzter Minute abgesagt, und dann fiel auch noch der größte Teil des Personals wegen Grippe aus, wie ihr der zerknirschte Hausverwalter mitteilte.

Doch da sie vollauf damit beschäftigt war, nach Alternativen zu suchen, um die drohende Katastrophe abzuwenden, hielt sich Kezias Mitleid in Grenzen. Zum Glück gab es Mrs Jessop, Niks Haushälterin, die mit grimmiger Entschlossenheit ein üppiges Dinner vorbereitete, mit dem sie die wichtigen Besucher beeindrucken wollte.

Kezia war damit beauftragt worden, eine Auswahl an raffinierten Desserts aus einer Patisserie zu besorgen. Doch der Trip in die Stadt hatte länger gedauert, als abzusehen gewesen war. Durch die sintflutartigen Regenfälle waren viele Straßen überschwemmt, und dann kam zu allem Überfluss auch noch Nebel auf.

Verbissen versuchte sie, sich auf die regennasse Straße zu konzentrieren, aber wie gewöhnlich waren ihre Gedanken in erster Linie bei ihrem sexy Boss. Wie von Zauberhand schoben sich seine klassisch markanten Züge vor ihre Augen. Reiß dich zusammen, Mädchen! rief Kezia sich zur Ordnung, frustriert darüber, wie sich ihr Herzschlag mit jedem Meter beschleunigte, den sie Otterbourne näher kam.

Nik hatte die letzten Wochen in Griechenland bei seiner Familie verbracht, und es bestürzte Kezia, wie sehr sie ihn vermisste. Wie albern und beschämend für eine erwachsene Frau von vierundzwanzig, sich in geradezu lächerlicher Weise auf einen Mann zu fixieren, der völlig außerhalb ihrer Reichweite lag! Dabei fühlte sie sich wie ein Teenager angesichts der ersten großen Liebe! Und sie würde unter Garantie vor Scham sterben, sollte Nik je erfahren, wie sehr er ihre Sinne verwirrte.

Als Kezia endlich die Stadt hinter sich gelassen hatte, seufzte sie erleichtert auf. Noch fünf Minuten, dann würde sie in die breite Auffahrt zu Otterbourne House einbiegen und, mit ein bisschen Glück, noch vor Nik dort sein. Wobei ihr trotzdem herzlich wenig Zeit blieb, die Frisur und das Make-up zu überprüfen.

Nicht dass er es überhaupt bemerken würde! Was Nik betraf, war sie seine sehr zuverlässige, effiziente Privatsekretärin, deren einzige Aufgabe darin bestand, dafür zu sorgen, dass sein Leben so reibungslos wie möglich verlief.

Wie er ihr anlässlich des Einstellungsgesprächs vor drei Monaten eindrücklich zu verstehen gegeben hatte, wollte er kein dekoratives Püppchen um sich haben, sondern suchte nach einer Mitarbeiterin, die fleißig und engagiert war, sich aber dennoch unauffällig im Hintergrund hielt.

In dem marineblauen Businesskostüm und mit ihren mühsam in einem festen Knoten gebändigten roten Locken schien Kezia ihn beim offiziellen Vorstellungsgespräch endgültig von sich überzeugt zu haben. Doch so sehr sie auch nachdachte, sie konnte sich an keinen noch so winzigen sexuellen Funken erinnern, der zwischen ihnen aufgeflackert war wie bei ihrem ersten Treffen im Londoner Büro.

Mit keinem Blick, keiner Geste ließ Nik erkennen, dass er sich überhaupt an sie erinnerte. Und der Umstand, dass ihre Redegewandtheit und Schlagfertigkeit sie während des Einstellungsinterviews zum ersten Mal im Stich gelassen hatten, frustrierte Kezia immer noch zutiefst. Damals wie heute schien er einzig und allein an ihrem Organisationstalent interessiert zu sein, und manchmal fragte sie sich aufmüpfig, ob er es überhaupt bemerken würde, wenn sie völlig nackt im Büro vor ihm hin und her spazierte.

Ohne Vorwarnung schoss von der Seite her ein dunkler Schatten vor ihr Auto. Kezia trat hart auf die Bremse, kam auf der nassen Straße ins Schleudern und verlor die Gewalt über den Wagen. Sie driftete auf einen Baum zu, schrie vor Panik auf und versuchte, das Steuer herumzureißen. Der Motor ging aus, und der Wagen kam in dem dichten Gebüsch zum Stehen, das den Straßenrand säumte. So viel zur Konzentration, dachte sie zittrig. Der Sicherheitsgurt hatte sie vor größeren Verletzungen bewahrt, doch durch die Wucht des Aufpralls war sie mit dem Kopf aufs Lenkrad geknallt und spürte die Beule auf ihrer Stirn förmlich anschwellen.

Mit bebenden Fingern startete sie den Wagen, setzte ihn in mehreren Versuchen zurück auf die Straße, nahm den Gang raus und stieg dann erst aus, um etwaige Schäden zu begutachten. Es war zu dunkel, um wirklich etwas zu erkennen, aber wenigstens fuhr er noch.

Plötzlich fühlte Kezia Übelkeit in sich aufsteigen. Was war ihr überhaupt vors Auto gerannt? Wahrscheinlich ein Fuchs, der längst im Unterholz verschwunden ist, beruhigte sie sich selbst, während sie die Regenschleier mit den Augen zu durchdringen versuchte. Inzwischen war sie nass bis auf die Haut und fror erbärmlich. Und zu spät kommen würde sie jetzt in jedem Fall!

Trotzdem brachte sie es nicht fertig, ein möglicherweise verletztes Tier einfach so liegen zu lassen. Als ein klägliches Wimmern von der anderen Seite des Grabens an ihr Ohr drang, wagte sie einen beherzten Sprung. Der kleine Hund war kaum mehr als ein Bündel aus Haut und Knochen. In der Dunkelheit konnte sie unmöglich erkennen, ob er ernsthaft verletzt war. Doch als Kezia ihre Hand ausstreckte, versuchte er, zu ihr hin zu kriechen.

„Komm her, alter Junge“, murmelte sie sanft und spürte, wie das arme Tier vor Angst und Kälte zitterte, als sie es behutsam auf die Arme nahm. „Lass uns von hier verschwinden.“ Vorsichtig watete sie zurück durch den Graben, rutschte aber am glitschigen Ufer aus, verlor dabei einen Absatz und fluchte leise vor sich hin. Ihre neuen Schuhe waren ruiniert und das Kostüm über und über mit Schlamm bespritzt.

Nik würde durchdrehen, wenn sie ihm so unter die Augen trat! Vorsichtig bettete Kezia den kleinen Hund auf den Beifahrersitz. Während sie hinters Steuer schlüpfte, versuchte Kezia, sich Niks Gesicht vorzustellen, wenn sie nicht nur nach ihm in Otterbourne House erschien, sondern auch noch aussah, als habe sie sich den Weg dorthin durchs Unterholz erkämpft.

Der prächtige Landsitz lag am Ende einer breiten Allee, halb verborgen hinter hohen Koniferen. Nikos Niarchous Herz hob sich, als seine Limousine um die letzte Ecke bog und er den Anblick seines englischen Landsitzes, in seiner klassischen Eleganz, förmlich in sich aufsog. Es tat gut, wieder zurück zu sein – trotz des Dauerregens. Sosehr er seinen Trip nach Griechenland auch genossen hatte, die letzten Wochen waren ihm wie eine halbe Ewigkeit erschienen.

Es war wunderbar gewesen, so viel Zeit mit seiner Familie zu verbringen, doch die wenig subtilen Hinweise seiner Eltern, sich endlich ein nettes griechisches Mädchen zu suchen und eine eigene Familie zu gründen, waren ihm irgendwann gehörig auf die Nerven gegangen. Seine Mutter hatte zudem ihr Wiedersehen genutzt, um ihn zu drängen, kürzerzutreten, da er völlig erschöpft und müde aussähe. Was ihn aber tatsächlich dazu veranlasst hatte, den Besuch länger auszudehnen als geplant, war nicht allein das Bestreben gewesen, der Hektik seines Berufes eine Weile zu entfliehen, sondern der Anblick seines Vaters, der unerwartet zerbrechlich und mindestens so alt wie seine achtzig Jahre wirkte.

Doch jetzt fühlte sich Nik erholt und war direkt begierig darauf, die Zügel wieder in die Hand zu nehmen. Starten wollte er mit der Präsentation der geplanten Hotelanlage, mit der er die Bulgaren hoffentlich begeistern und für sich gewinnen konnte. Dabei vertraute er darauf, dass Kezia mit gewohnter Präzision und Zuverlässigkeit alles getan hatte, um dieses Meeting zu einem Erfolg werden zu lassen.

Während Nik seine Gäste durch die imposante zweiflügelige Tür in die großzügige Eingangshalle führte, schaute er sich erwartungsvoll um. Eigentlich hätte Kezia hier sein müssen. Er hatte sie ausdrücklich gebeten, als offizielle Gastgeberin zu fungieren, und runzelte unwillig die Stirn, als stattdessen seine betagte Haushälterin auf ihn zutrat, um ihn zu begrüßen.

„Wo ist Kezia?“, wollte er ohne Umschweife wissen.

„Guten Abend, Mr Niarchou. Es ist schön, Sie wieder hier zu sehen.“

„Es ist schön, wieder hier zu sein, Mrs Jessop.“ Das schnelle Lächeln ließ seine strahlend weißen Zähne sehen, erreichte aber nicht die dunklen Augen. „Ich habe allerdings Kezia an Ihrer Stelle erwartet.“ In seiner Stimme schwang ein ungeduldiger Ton mit. „Wo, zur Hölle, ist sie?“

Stundenlang hatte er sich an Bord seines Privatjets bemüht, die bulgarischen Geschäftsleute und ihre Ehefrauen zu unterhalten, was durch die Sprachbarrieren nicht gerade erholsam gewesen war, und jetzt brauchte er Kezia! Das Rahmenprogramm war nun einmal ihre Sache. Er hatte geplant, die Gäste ihr zu überlassen, während er sich duschte und umzog.

„Es gab ein Problem mit der Catering-Firma, aber das ist inzwischen geregelt“, versuchte seine Haushälterin ihn zu beruhigen. „Kezia musste deshalb noch kurz in die Stadt. Sie müsste aber jeden Moment hier sein.“

„Das hoffe ich.“

Missmutig schob Nik die Brauen zusammen. In den letzten Monaten hatte er sich immer hundertprozentig auf seine neue Mitarbeiterin verlassen können. Aufmerksam, feinfühlig und effizient, war Kezia die perfekte Assistentin, der man zutrauen konnte, ihre Arbeit selbstständig und reibungslos zu erledigen. Hinter ihrer beherrschten Fassade verbarg sich ein scharfer Geist, der Gespräche mit ihr ausgesprochen interessant machte – wie er es bereits bei ihrem ersten Treffen in London erlebt hatte.

Seit Jahren war Nik es gewohnt, seinen Willen durchzusetzen, dennoch amüsierte ihn Kezias stillschweigende Entschlossenheit, sich von ihm nicht unterdrücken zu lassen. Überrascht stellte er fest, dass er sie vermisst hatte und sich auf ihre kontroversen Diskussionen freute, die von Kunst bis hin zur Politik reichten.

Sein Blick verdüsterte sich, als sich die Tür zum Wohnzimmer öffnete und eine vertraute Erscheinung auf der Schwelle erschien.

„Was hat Miss Harvey hier zu suchen?“, fragte er seine Haushälterin scharf. Tania Harvey, seine gegenwärtige Geliebte, war eine ausgesprochen sündhafte Erscheinung mit aufregenden Kurven und Talenten im Bett, die in krassem Kontrast zu ihrem Intellekt standen. Und Nik hatte momentan weder Zeit noch Lust, den brandheißen News aus der Modelszene zu lauschen.

„Sie hat eine Dinnereinladung“, erklärte Mrs Jessop sonnig.

„Von wem?“, fragte er barsch.

Die Haushälterin zuckte zusammen und hob hilflos die Schultern. „Nicht von Ihnen? Dann vielleicht von Kezia …?“ Sie neigte lauschend den Kopf. „Oh, ich glaube, das ist ihr Wagen. Da können Sie sie gleich selbst fragen.“

„Das werde ich“, knurrte ihr Arbeitgeber.

Tania tippelte strahlend auf ihn zu, warf sich ihm an den Hals, und Nik musste seine ganze Selbstbeherrschung aufbieten, um sie nicht abzuschütteln.

„Hallo, Darling … willkommen daheim“, schnurrte sie in sein Ohr, auf eine Weise, die er anfangs ausgesprochen sexy gefunden hatte, die ihn jetzt aber ebenso nervte wie ihr besitzergreifendes Verhalten. Weder Tania noch irgendeiner anderen Frau würde er gestatten, Otterbourne als ihr Heim anzusehen – jedenfalls nicht in absehbarer Zukunft.

„Tania, was für eine charmante Überraschung. Ich habe nicht damit gerechnet, dich hier anzutreffen“, begrüßte er die atemberaubende Blondine höflich und befreite sich aus ihrem Klammergriff.

„Deine Assistentin hat mich eingeladen. Ich dachte, es sei auf deinen Wunsch geschehen. Du freust dich doch, Nik?“, fragte sie mit übertriebenem Schmollmund. „Kezia hat nachdrücklich auf meiner Anwesenheit bestanden.“

„Hat sie das? Wie gedankenvoll von ihr“, murmelte er trocken. „Natürlich freue ich mich, dich zu sehen. Doch dies ist als Arbeitswochenende gedacht. Ich werde also kaum Zeit für dich haben.“

„Umso besser, dass ich hier bin. Ich werde dir helfen, dich zu entspannen …“, gurrte sie.

Nik kniff die Augen unmerklich zusammen. Bis jetzt hatte Kezia Trevellyn sich als exzellente Arbeitskraft gezeigt, was aber nicht hieß, dass er ihr gestattete, auch sein Liebesleben zu organisieren!

Die Flotte von Luxuslimousinen vor dem Herrenhaus war für Kezia das sichere Zeichen, dass Nik und seine Gäste vor ihr eingetroffen waren. Rasch parkte sie ihren Mini Cooper an der Seite, knipste die Innenbeleuchtung an und überprüfte im Rückspiegel ihr Äußeres. Himmel, das war ja noch schlimmer als befürchtet!

Ihr Haar hatte sich aus dem Knoten gelöst. Feuchte tizianrote Locken bauschten sich um ihr Gesicht, das neben Schmutzstreifen auf Wange und Kinn von einer dicken Beule auf der Stirn verunziert wurde.

„Mach dich auf was gefasst“, warnte sie das schmutzige Fellbündel auf dem Beifahrersitz. Beim Klang ihrer Stimme spitzte das Hündchen die Ohren und warf Kezia einen seelenvollen Blick zu. Sie war sich immer noch nicht sicher, ob sie das Tier mit dem Wagen getroffen und verletzt hatte. Vorsichtig bettete sie es auf ihre Arme und schritt die Stufen zum Haupteingang empor.

„Da sind Sie ja endlich, meine Liebe.“ Mrs Jessop öffnete ihr die Tür und keuchte bei Kezias Anblick erschrocken auf. Doch deren Blick wurde wie magisch von der hohen, kraftvollen Gestalt ihres Arbeitgebers angezogen, die den Raum beherrschte.

Theos! Was ist denn mit Ihnen geschehen?“, begrüßte Nik sie eisig. Seine irritierte Miene hätte sie zum Lachen gereizt, wenn Kezia nicht so erschöpft gewesen wäre. Momentan dachte sie nur an ihre vor Dreck starrenden Schuhe und dass sie den auf Hochglanz polierten Boden mit ihren Schlammfüßen ruinierte.

„Ich hatte einen leichten Unfall.“ Verzweifelt versuchte sie, die aufsteigenden Tränen zurückzudrängen. Das ist nur der Schock, versicherte sie sich selbst. Seit Wochen hatte sie ihren Boss nicht gesehen, und der umwerfende Anblick, den er mit seinem sonnengebräunten Teint und den breiten Schultern in dem lässigen grauen Kurzmantel bot, gab ihr einen Stich ins Herz. Ohne seine stimulierende Gegenwart hatte sie sich wie ein halber Mensch gefühlt. Jetzt strömte das Blut wieder heiß durch ihre Adern.

„Ein Unfall? Was, zur Hölle, geht hier überhaupt vor sich? Und was ist das?“, grollte er und wies mit dem Kinn auf das zitternde Bündel in ihrem Arm.

„Ein Hund“, teilte sie ihm förmlich mit. „Er rannte unverhofft auf die Straße und zwang mich zu einem Ausweichmanöver. Möglicherweise ist er verletzt.“

„Vergessen Sie den verdammten Hund! Was ist mit Ihnen? Ich habe erwartet, Sie hier zu sehen. Stattdessen gondeln Sie in der Gegend herum und sammeln irgendwelche Streuner ein.“ Kezia begegnete seinem harten Blick und fühlte unversehens heiße Wut in sich aufsteigen. Den ganzen Tag über hatte sie sich abgeplagt, um seine verflixte Dinnerparty zu arrangieren. Ja, glaubte er denn, sie fuhr zu ihrem Vergnügen über zehn Meilen durchs regnerische Hertfordshire?

„Mrs Jessop hat erwähnt, dass es ein Problem mit der Catering-Firma gegeben hat“, knurrte Nik, da Kezia ihm eine Antwort schuldig blieb.

„Das ist gelöst“, gab sie kühl zurück und machte sich eine gedankliche Notiz, noch die Schachteln mit den Süßspeisen aus dem Wagen zu holen.

„Gut so. Ich möchte die Präsentation nämlich ohne unliebsame Zwischenfälle über die Bühne bringen und verlasse mich dahingehend auf Sie.“ Kezia wandte sich ab, und erst jetzt sah er die gewaltige Beule auf ihrer Stirn. „Theos! Warum haben Sie mir nicht gesagt, dass Sie verletzt sind?“ Behutsam strich er die feuchten Locken zur Seite und betastete vorsichtig die hässliche Schwellung.

„Sie haben mir ja gar keine Chance dazu gegeben“, murmelte sie verlegen. Sie waren einander viel zu nahe. Er roch so gut … frisch, maskulin, verführerisch …

Bestürzt senkte Kezia den Blick und sog scharf den Atem ein, als sie die schlammige Pfütze auf dem Fußboden bemerkte. „Ich wisch das sofort auf und rufe den Tierarzt …“

„Für Ihre Beule?“, fragte Nik irritiert.

„Für den Hund. Vielleicht ist etwas gebrochen. Auf jeden Fall hat er einen Schock erlitten. Er bewegt sich kaum noch.“

„Nun vergessen Sie doch mal den Köter!“, befahl Nik mit gedämpfter Stimme, um seine Gäste nicht unnötig zu alarmieren. „Ich werde einen Arzt anrufen. Möglicherweise haben Sie eine Gehirnerschütterung. Irgendetwas scheint jedenfalls mit Ihrem Kopf nicht in Ordnung zu sein“, setzte er sarkastisch hinzu.

„Mit mir ist alles in Ordnung!“, zischte Kezia unterdrückt zurück und hätte sich lieber die Zunge abgebissen, als zuzugeben, dass sie tatsächlich unter hämmernden Kopfschmerzen litt. „Ich habe Mrs Jessops Nichte Becky und einige ihrer Freunde aus der Stadt engagiert, um mir bei der Party zu helfen. Becky kann Ihren Gästen die Zimmer zeigen, und um Punkt sieben werden Cocktails im Salon serviert. Wie Sie sehen, ist alles unter Kontrolle.“

Doch er schien nicht überzeugt zu sein. „Es freut mich, dass Sie das sagen. Aber es würde mich interessieren, was Sie heute Abend anzuziehen gedenken. Denn so können Sie kaum mit uns am Tisch sitzen. Ich würde Ihnen auch dringend ein Bad empfehlen. Sie riechen ziemlich …“ Er brach ab, als Tania sich zu ihnen gesellte. „Vielleicht kann Tania Ihnen ja etwas leihen.“

„Ich glaube kaum, dass wir die gleiche Größe haben …“, zischte die Blondine, während sie Kezia von Kopf bis Fuß musterte.

Kezia schenkte ihr ein strahlendes Lächeln, das sie ihre letzte Kraft kostete. „Ich werde schon etwas finden“, versprach sie und wandte sich zur Treppe, die hinunter zum Dienstbotentrakt und zur Küche führte.

Zwanzig Minuten später hatte sich das schmutzige Fellbündel, nach einem Bad im Spülbecken des Wirtschaftsraumes, in einen kleinen schwarzen Hund zweifelhafter Abstammung verwandelt.

„Sieht ein bisschen nach Terrier aus“, stellte Mrs Jessop kritisch fest. „Aber was sonst noch dabei ist, weiß ich auch nicht.“

„Auf jeden Fall scheint er nicht verletzt, sondern nur halb verhungert zu sein“, meinte Kezia erleichtert. „Er ist sehr zutraulich. Ich werde morgen eine Annonce in die Zeitung setzen. Hoffentlich meldet sich sein Besitzer.“

„Darauf würde ich nicht wetten. Ich glaube, er wurde ausgesetzt. Das arme Tierchen scheint seit Tagen nichts gefressen zu haben … was nicht heißt, dass Sie ihn mit meinen zarten Hähnchenbrüsten füttern dürfen!“, empörte sich die Haushälterin. „Die sind fürs Dinner bestimmt. Glauben Sie, Mr Niarchou würde es gutheißen, wenn Sie den Hauptgang an einen verflohten Mischling verfüttern?“

„Die Flöhe sind alle beim Baden abgesprungen“, erklärte Kezia grinsend und streichelte zärtlich den mageren kleinen Hund. Als er ihr daraufhin die Hand leckte, fühlte sie, wie ihr Herz schmolz.

Als Kind hatte sie sich sehnlichst ein Lebewesen gewünscht, das sie lieben konnte, doch in dem Internat, in dem man sie ab dem achten Lebensjahr unterbrachte, waren Tiere verboten. Nur in den Ferien durfte Kezia ihre Eltern in Malaysia besuchen, wo ihr Vater arbeitete. Wie oft hatte sie ihre Mutter angefleht, ihr ein Haustier zu erlauben, aber Kezias Eltern gingen voll und ganz in ihrem gesellschaftlichen Leben auf und fanden kaum Zeit für ihre kleine Tochter – geschweige denn für ein Tier.

„Ich kann dich doch nicht einfach wieder hinaus in den Regen schicken“, murmelte sie jetzt bedrückt. „Liebe Mrs Jessop, würden Sie bitte nebenbei ein Auge auf ihn haben?“

„Während ich ein viergängiges Menü für vierzehn Personen vorbereite, meinen Sie?“, neckte sie die Haushälterin gutmütig.

„Tut mir so leid wegen der Catering-Firma“, murmelte Kezia zerknirscht. „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass sie mich in der letzten Minute haben hängen lassen. Diese Präsentation ist sehr wichtig für Nik, und Sie wissen ja selbst, wie anspruchsvoll er ist. Alles soll perfekt sein. Wenn Sie mit dem Essen allein zurechtkommen, Becky und die Mädchen das Dinner servieren, dann erledige ich den Rest.“

„Aber Sie sitzen doch mit den Gästen zusammen am Tisch, nicht wahr?“

„Nein, ich kümmere mich um den Wein und die anderen Getränke. Nebenbei muss ich dafür sorgen, dass alles reibungslos abläuft. Mein einziges Problem ist mein beschmutztes Kleid.“

„Becky hat immer Sachen zum Wechseln bei sich. Ich kann sie fragen, ob sie Ihnen etwas ausleiht. Sie beide haben fast die gleiche Größe. Aber Sie sollten sich mit dem Umziehen beeilen, wenn Sie oben beim Cocktailempfang anwesend sein wollen.“

Unter der Dusche schrubbte Kezia ihre Haut, bis sie brannte und sie endlich das Gefühl hatte, den Schlammgeruch aus dem Graben losgeworden zu sein. Sie konnte den angewiderten Ausdruck auf Niks Gesicht nicht vergessen und war entschlossen, ihm das nächste Mal absolut sauber und duftend entgegenzutreten.

Becky erwartete sie in Mrs Jessops Schlafzimmer. „Meine Tante hat mir erzählt, dass Sie einen Unfall hatten. Zum Glück habe ich noch einen Rock und Ersatzschuhe mit. Die kann ich Ihnen gerne leihen“, bot ihr das junge Mädchen an.

„Sie retten mir das Leben“, sagte Kezia gefühlvoll. „Vielen Dank, Becky.“

Die Schuhe erwiesen sich als schwarze Pumps mit hohen Pfennigabsätzen. Nicht gerade eine Fußbekleidung, die sich Kezia freiwillig ausgesucht hätte. Besonders, da sie den ganzen Abend über auf den Beinen sein würde. Zum Glück war der Rock keiner von Beckys geliebten Minis, sondern wies eine einigermaßen respektable Länge auf. Er passte Kezia wie eine zweite Haut. Unter dem glänzenden schwarzen Satin zeichneten sich ihr runder Po und die geschwungenen Hüften herausfordernd, aber nicht aufdringlich ab. Zu den schwarzen Strümpfen und den sexy Pumps eine tragbare Ergänzung, entschied Kezia für sich. Allerdings war es ein Outfit, das sich sehr von ihrer gewohnten Kleidung unterschied.

Ein schneller Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass sie sich sputen musste. Hastig eilte sie in Richtung Küche und stoppte abrupt, als sie Nik sah, der mit der Haushälterin redete.

„Ich wusste doch, dass es passen würde“, erklärte Mrs Jessop bei ihrem Anblick voller Genugtuung. „Sieht Kezia nicht reizend aus, Mr Niarchou?“

Nik lehnte mit verschränkten Armen am Küchentresen. „Sehr … einnehmend“, stellte er gedehnt fest. Seine Augen verdunkelten sich, und Kezia spürte zu ihrem Ärger, wie sie errötete. Ohne ihre gewohnte sonst eher konservative Kleidung fühlte sie sich irgendwie schutzlos, besonders, wenn Nik seinen Blick auf diese Weise über ihren Körper hinab bis zu den High Heels gleiten ließ.

„Ich weiß ganz genau, was Sie jetzt denken!“, fauchte sie ihn gereizt an.

„Ich hoffe aufrichtig, dass dem nicht so ist“, gab er geschmeidig zurück. „Man könnte mich sonst verhaften.“

„Mein Rock und die Schuhe sind ruiniert. Becky war so freundlich, mir auszuhelfen. Ich gebe zu, die Kleidung ist dem heutigen Anlass vielleicht nicht angemessen, aber …“

„Es kommt ganz darauf an, was Sie heute Abend vorhaben …“

Kezia ballte die Hände zu Fäusten. „Wenn Sie auch nur eine Sekunde annehmen, dass es mir Spaß macht, diese Sachen zu tragen, dann … dann …“

„Was dann?“

Das herausfordernde Funkeln in Niks dunklen Augen verschlug ihr die Sprache. Rasch senkte Kezia den Blick.

Geschmeidig wie ein Panther bewegte ihr Boss sich auf sie zu. „Wie geht es Ihrem Kopf?“, fragte er sanft.

„Bestens“, gab sie gepresst zurück. „Ich habe doch gesagt, Sie müssen sich keine Sorgen machen. Entgegen Ihren Befürchtungen arbeitet mein Gehirn präzise wie ein Uhrwerk“, setzte sie kühl hinzu.

Nik lachte. „Freut mich zu hören.“

Seine Verstimmung von vorhin schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Doch sein jungenhafter Charme machte Kezia mehr zu schaffen als seine Wut. Da konnte sie sich immer noch einreden, ihn ohnehin nicht zu mögen.

„Nik … um Himmels willen!“, wehrte sie ab, als er ihr Kinn umfasste und ihr Gesicht zu ihm anhob. „Was machen Sie da?“

„Ich überprüfe Ihre Pupillen“, murmelte er rau. Kezia war, als rückten Zeit und Raum in weite Ferne. Nur noch gedämpft nahm sie die vertrauten Küchengeräusche wahr. Ihre gesamte Konzentration war auf den Mann dicht vor ihr gerichtet.

„Seltsam …“

„Was?“, wisperte sie atemlos.

„Ich kann einfach nicht entscheiden, ob Ihre Augen grün oder grau sind. Eigentlich ist es eine ungewöhnliche Mixtur aus beidem. Und die Pupillen sind leicht erweitert. Warum, glauben Sie, ist das so?“ Sein Atem streifte ihre Wange.

„Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass es mir gut geht und … es bald sieben ist, Nik!“, versuchte Kezia es mit einem strengen sachlichen Ton. „Wir sollten längst oben sein und uns um Ihre Gäste kümmern.“

„Nur noch einen Moment … ich wollte vorher etwas mit Ihnen klären.“

Der neue Ton in seiner Stimme irritierte und beunruhigte sie. Was hatte sie jetzt schon wieder falsch gemacht? „Tut mir wirklich leid wegen des Caterings“, sagte sie schnell. „Aber Mrs Jessop hat ein vorzügliches Dinner …“

„Haushaltsprobleme interessieren mich nicht“, unterbrach er sie kühl. „Mein Anliegen ist persönlicher Natur. Es betrifft unsere Beziehung zueinander – um genau zu sein, Ihren offensichtlichen Drang, sich in mein Intimleben einzumischen.“

„Wie bitte?“ Der Raum begann sich plötzlich in alarmierender Weise um sie herum zu drehen, sodass Kezia Halt an der Tischkante suchen musste. Beklommen fragte sie sich, ob sie nicht doch eine Gehirnerschütterung erlitten hatte. „Ich weiß nicht, was Sie meinen“, behauptete sie mit flammenden Wangen.

Hatte er etwa ihre geheimen Gefühle für ihn erraten? Ahnte er, wie sehr sie sich seiner aggressiven Männlichkeit und sexuellen Präsenz bewusst war?

In dem Fall konnte sie keinen Tag länger für ihn arbeiten, so viel stand fest! Das wäre unerträglich. Gefangen in ihren Horrorvisionen, registrierte Kezia erst Sekunden später, dass Nik mit ihr redete.

„Ich spreche von Ihrer selbstherrlichen Entscheidung, Tania Harvey für heute zum Dinner einzuladen.“

„Ich habe sie nicht eingeladen … oder vielleicht doch …?“, korrigierte sie sich schnell. „Sie rief mich an, schien alles über die Dinnerparty zu wissen und vermittelte mir den Eindruck, Sie würden sie unbedingt an Ihrer Seite haben wollen.“

„Habe ich Sie angewiesen, Tania auf die offizielle Gästeliste zu setzen?“

„Nein, aber …“

„Warum treffen Sie dann eigenmächtige Entscheidungen, die meinen Anordnungen widersprechen? Ihr Job als meine persönliche Assistentin hat nichts mit meinem Liebesleben zu tun.“

„Ganz so ist es nun auch wieder nicht“, protestierte Kezia. Langsam reichte es ihr. „Als Sie die Affäre mit Ihrer letzten Blondine beendeten, wiesen Sie mich persönlich an, ihr Blumen zu schicken. Selbst das Abschiedsgeschenk habe ich beim Juwelier ausgesucht. Ist es da ein Wunder, dass ich dachte, es gehöre zu meinen Aufgaben, Ihren Harem glücklich zu machen?“

Theos, Sie vergessen, wer Sie sind!“, fuhr er sie wütend an. Kezia schluckte heftig, hielt aber seinem sengenden Blick stand. „Natürlich gibt es Zeiten, wo ich Sie auch mal um einen privaten Gefallen bitten muss. Allerdings erwarte ich ein gewisses Maß an Diskretion von Ihrer Seite. Was glauben Sie denn, warum ich Ihnen ein derart fürstliches Gehalt zahle?“

„Wegen meiner beruflichen Leistungen?“, schlug sie trotzig vor. „Sie können nicht von mir erwarten, dass ich Ihre Gedanken lese. Wenn Tania plötzlich nicht mehr aktuell ist, müssen Sie mich das schon wissen lassen.“

Kezias Erleichterung darüber, dass Nik sie doch nicht durchschaut hatte, wie sie anfangs befürchtet hatte, wich einer gesunden Empörung über seine ungerechtfertigten Anschuldigungen. Er mochte die Gestalt und das Gesicht eines griechischen Gottes haben, doch sein Herz war offenbar aus Stein. Und sie durfte sich wahrhaft glücklich schätzen, wenn er nie mehr in ihr sah als seine langweilige Sekretärin.

„Sie können nur froh sein, dass ich für dieses Wochenende keine andere … Begleitung mitgebracht habe“, knurrte er unwirsch. „Das hätte ziemlich peinlich für jeden hier werden können.“ Damit wandte er sich zur Treppe, die hinauf in die repräsentativen Räume führte.

„Das hätte dann bedeutet, Miss Harvey gegenüber untreu zu sein, Mr Niarchou“, sagte Kezia langsam. „Kein besonders feiner Zug.“ Zunächst dachte sie, er habe sie gar nicht gehört, doch dann drehte er sich um, und Kezia fröstelte unter seinem eisigen Blick.

„Lassen Sie uns eines klarstellen, Kezia“, sagte Nik mit trügerisch sanfter Stimme. „Wie ich mein Leben führe, geht Sie nichts an. Ist das klar?“

„Natürlich. So klar wie Kristall“, murmelte sie spröde und folgte ihm langsam.

2. KAPITEL

Nik verbiss sich eine passende Antwort, weil sie in Hörweite der wartenden Gäste gerieten, doch seine Verärgerung zeigte sich deutlich an dem zuckenden Muskel auf seiner dunklen Wange. Die Worte Sie sind gefeuert! hingen in der Luft, wie mit Flammenschrift geschrieben. Hastig senkte Kezia den Kopf.

Sekundenlang spielte sie mit dem Gedanken, einfach zu gehen und ihren Boss mitsamt seinen wichtigen Gästen und deren Frauen sich selbst zu überlassen. Besonders mit den Frauen, dachte sie säuerlich, angesichts der Art und Weise, wie die ausländischen Damen Nik Niarchou anstarrten.

Was überrascht mich daran? fragte sie sich zynisch. Abgesehen davon, dass jeder Mann in diesem Raum Macht und Reichtum repräsentierte und alle äußerst vorteilhaft im schwarzen Abendanzug wirkten, überstrahlte Nik sie durch seine imposante Größe, die markanten, attraktiven Gesichtszüge und sein nicht fassbares Charisma. Ganz sicher war sie nicht die einzige Frau im Raum, die ihn in Gedanken zu verführen und zu zähmen versuchte.

Auch nur eine deiner abstrusen Fantasien, dass sich unter der kühlen, glatten Fassade ein brodelnder Vulkan der Leidenschaft verbirgt, versuchte Kezia sich klarzumachen. Nikos Niarchou schien sich jedenfalls für keine der anwesenden Frauen im Speziellen zu interessieren, und Kezia bezweifelte langsam, dass seine arrogante, überlegene Fassade, egal durch wen oder was, jemals zum Bröckeln gebracht werden könnte.

Mit einem unterdrückten Seufzer wandte sie sich um und sah sich Tania Harvey gegenüber, die sich mit ihrem späten Auftritt bewusst zum Mittelpunkt der Aufmerksamkeit machte. In einem hautengen goldenen Kleid, das glänzende blonde Haar raffiniert aufgetürmt, brachte sie es fertig, gleichzeitig umwerfend elegant und unglaublich sexy auszusehen, das musste Kezia ihr neiderfüllt zugestehen. Auf ihren Lippen lag ein selbstbewusstes, zuversichtliches Lächeln, als sie mit wiegenden Hüften den Salon durchquerte.

„Was ist das für eine seltsame Catering-Truppe?“, rief sie viel zu laut aus. „Lauter Teenager! Von Ihnen hätte ich wirklich eine professionellere Organisation erwartet, Kezia.“

„Becky und ihre Freundinnen waren so nett, spontan einzuspringen, nachdem uns die Catering-Firma im Stich gelassen hat“, erklärte Kezia kühl. „Und ich werde sie dabei unterstützen, Drinks und Kanapees zu servieren.“

„Sie?“, fragte Nik mit erhobenen Brauen.

Kezia nickte ungeduldig. „Es sei denn, Sie haben einen anderen konstruktiven Vorschlag.“ Hatte er sie nicht eben erst daran erinnert, dass es ihre Pflicht sei, sein Leben so reibungslos wie möglich ablaufen zu lassen? Und wenn das bedeutete, als Kellnerin auf seiner verflixten Dinnerparty aufzutreten, dann war das eben so!

Mrs