Jeder hat sein Leben ganz zu leben

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Fußnoten

  1. »Wir haben die feste Überzeugung, daß nicht der praktische Versuch, sondern die theoretische Ausführung der kommunistischen Ideen die eigentliche Gefahr bildet, denn auf praktische Versuche, und seien es Versuche in Masse, kann man durch Kanonen antworten, sobald sie gefährlich werden, aber Ideen, die unsere Intelligenz besiegt, die unsere Gesinnung erobert, an die der Verstand unser Gewissen geschmiedet hat, das sind Ketten, denen man sich nicht entreißt, ohne sein Herz zu zerreißen, das sind Dämonen, welche der Mensch nur besiegen kann, indem er sich ihnen unterwirft. Doch die Augsburger Zeitung hat die Gewissensangst, welche eine Rebellion der subjektiven Wünsche des Menschen gegen die objektiven Einsichten seines eigenen Verstandes hervorruft, wohl nie kennengelernt, da sie weder eigenen Verstand noch eigene Einsichten noch auch ein eigenes Gewissen besitzt.«

    (Karl Marx: Der Kommunismus und die Augsburger »Allgemeine Zeitung«, in: Karl Marx/Friedrich Engels, Werke, Berlin/DDR, 1956ff. [künftig: MEW], Band 1, S. 108)

  2. Ein Kommilitone.

  3. Die Äußerung bezieht sich auf Martin Heideggers Satz, »daß das Sein nie west ohne das Seiende, daß niemals ein Seiendes ist ohne das Sein«. (Martin Heidegger, Was ist Metaphysik, 5. Aufl. [1. Aufl.: 1929], S. 41)

  4. Ernst Bloch (1885–1977), bedeutender deutscher Philosoph, der versuchte, Marxismus und Christentum in Übereinstimmung zu bringen. Sein Hauptwerk ist »Das Prinzip Hoffnung«.

  5. Martin Heidegger (1889–1976), bedeutender deutscher Philosoph. Bekannte sich zum Nationalsozialismus. Hauptwerk: »Sein und Zeit«.

  6. Georg Lukács (1885–1971), marxistischer ungarischer Literaturhistoriker und Philosoph. So umstritten wie bekannt war sein Werk »Geschichte und Klassenbewußtsein. Studien über marxistische Dialektik«.

  7. Ludwig Landgrebe (1902–91), die längste Zeit in Köln lehrender österreichischer Philosoph, der sich vor allem mit Gesellschaft und Geschichte befaßte.

  8. Karl Löwith (1897–1973), Philosophiehistoriker, der sich vor allem mit den christlichen Wurzeln des Abendlands auseinandersetzte.

  9. »Nicht die Wahrheit, in deren Besitz irgendein Mensch ist oder zu sein vermeinet, sondern die aufrichtige Mühe, die er angewandt hat, hinter die Wahrheit zu kommen, macht den Wert des Menschen. Denn nicht durch den Besitz, sondern durch die Nachforschung der Wahrheit erweitern sich seine Kräfte, worin allein seine immer wachsende Vollkommenheit bestehet. Der Besitz macht ruhig, träge, stolz – Wenn Gott in seiner Rechten alle Wahrheit und in seiner Linken den einzigen immer regen Trieb nach Wahrheit, obschon mit dem Zusatze, mich immer und ewig zu irren, verschlossen hielte und spräche zu mir: wähle! Ich fiele ihm mit Demut in seine Linke und sagte: Vater gib! die reine Wahrheit ist ja doch nur für dich allein!« (Gotthold Ephraim Lessing: Über die Wahrheit, 1777)

  10. Der berühmte polnische Regisseur Andrzej Wajda vollendete seinen Film »Der Kanal« 1956.

  11. Rudi Dutschke jobbte in dieser Zeit in der Küche des Harnack-Hauses in Berlin-Dahlem. Es befindet sich inzwischen im Besitz der Max-Planck-Gesellschaft.

  12. Rudi Dutschke lernte Thomas Ehleiter in der Küche des Harnack-Hauses kennen, wo es einen Speisesaal für amerikanische Offiziere gab. Dutschke und Ehleiter verdienten sich Geld durch Tellerwaschen und Kartoffelschälen. Ehleiter wurde später Psychologe. Er führte Dutschke in die Frühschriften von Karl Marx ein. Nach dem Attentat im April 1968 half Thomas Ehleiter Rudi Dutschke, sein Denk- und Sprechvermögen zurückzugewinnen.

  13. Karl Jaspers (1883–1969), Philosoph, Psychiater und politischer Schriftsteller.

  14. Vermutlich ein Verweis auf den Philosophen Leszek Kolakowski (geb. 1927); er emigrierte 1968 aus Polen. Im Westen wurde er bekannt durch seine Aufsatzsammlung »Der Mensch ohne Alternative. Von der Möglichkeit und Unmöglichkeit, Marxist zu sein«.

  15. Jerzy Andrzejewski (1909–83), polnischer Schriftsteller. Sein Roman »Asche und Diamant« erschien 1948.

  16. Rudi Dutschke lernte auf einer Klassenreise in den Harz ein dänisches Ehepaar mit zwei Kindern kennen. Er hat sie später in Dänemark besucht.

  17. Vermutlich Jytte, eine dänische Frau.

  18. Czeslaw Milosz (geb. 1911), polnischer Dichter und Publizist.

  19. RCDS: Ring Christlich-Demokratischer Studenten, Studentenorganisation von CDU und CSU.

  20. Zeitung der Subversiven Aktion.

  1. Paul M. Sweezy (geb. 1909), marxistischer US-amerikanischer Theoretiker. Zu seinen wichtigen Werken zählt »Theorie der kapitalistischen Entwicklung« (1970).

  2. Karl Kautsky (1854–1938), führender marxistischer Theoretiker der SPD und der 11. Internationale.

  3. Rudolf Hilferding (1877–1941), marxistischer Theoretiker und Politiker der SPD. Er stammte wie Kautsky aus Österreich und gehörte zusammen mit Otto Bauer zu den Begründern des Austromarxismus, der den Sozialismus auf parlamentarischem Weg anstrebte.

  4. Otto Bauer (1881–1938), österreichischer Sozialist, Mitbegründer des Austromaxismus.

  5. SDS: Sozialistischer Deutscher Studentenbund, 1946 gegründet, 1970 aufgelöst.

  6. 1959 gründeten Wolfgang Fritz Haug und Fridda Haug die marxistische Zeitschrift »Das Argument«.

  7. 1962 gründeten Dieter Kunzelmann, Rudolphe Gasché, Christopher Baldeney und Frank Böckelmann die Subversive Aktion. Erste Zellen gab es in München, Tübingen, Stuttgart, Frankfurt a.M. und bald auch in Westberlin; dort spielten Rudi Dutschke und Bernd Rabehl eine Hauptrolle. Die Subversiven nannten ihre Zeitung »Anschlag« und wurden deshalb auch als »Anschlaggruppe« bekannt.

  8. Im Februar 1964 verteilte die Subversive Aktion an der Freien Universität in Westberlin ein Flugblatt gegen die Burschenschaft Obotritia, die beantragt hatte, als förderungswürdige studentische Gemeinschaft an der Universität zugelassen zu werden. Burschenschaften waren laut FU-Satzung verboten.

  9. Zwischen der Münchner Gruppe um Dieter Kunzelmann und den Subversiven in Westberlin gab es Streit um Aktionen und die Führungsrolle.

  10. Ein Theologieprofessor an der FU in Westberlin.

  11. Paul J. Tillich (1886–1965), deutsch-amerikanischer Theologe, begründete nach dem Ersten Weltkrieg den Bund Religiöser Sozialisten.

  12. Die »Neuen Blätter für den Sozialismus«, die ab 1930 erschienen, waren stark von Tillich beeinflußt.

  13. Im Neuen Testament die Heilszeit, die mit dem Kommen Christi anbricht. Bei Tillich säkularisiert als die erfüllte politische Zeit zu verstehen.

  14. Carol: Gretchen Klotz.

  15. Willy Brandt (1913–92) war von 1957–66 Regierender Bürgermeister Westberlins.

  16. Die etwa 400 Teilnehmer der Demonstration trafen sich am 18. Dezember 1964 auf dem Platz der Luftbrücke. Organisatoren waren der SDS und die Subversive Aktion.

  17. Moise Tschombé war Präsident der kongolesischen Separatistenprovinz Katanga. 1961 hatte Tschombé den demokratisch gewählten Präsidenten des Kongo, Patrice Lumumba, ermorden lassen. Im Dezember 1964 war er zum Staatsbesuch in Westberlin.

  18. Rudi Dutschke hatte Kontakte zum Dritte-Welt-Kreis, in dem sich vor allem Studenten aus Lateinamerika zusammengetan hatten.

  19. In der DDR war Rudi Dutschke ein trainingsfleißiger, guter Leichtathlet gewesen. Nach seiner Übersiedlung nach Westberlin wirkte er zeitweise in einem Ringerverein mit.

  20. OSI: Otto-Suhr-Institut der FU Berlin.

  1. Tilman Fichter ist u.a. Mitverfasser einer Studie über den SDS: Tilman Fichter/ Siegward Lönnendonker, Macht und Ohnmacht der Studenten. Kleine Geschichte des SDS, Hamburg 1998.

  2. Wolfgang M. Schwiedrzik (geb. 1940), 1963–70 SDS-Aktivist, 1970–78 Mitglied der maoistischen KPD/AO. Arbeitet heute als Verleger, Dramaturg und Publizist. Schwiedrzik hat nach eigener Erinnerung Tschombé nicht treffen können, weil dieser durch einen Hinterausgang aus dem Rathaus geführt wurde. Ein halbes Jahr später warf er allerdings zehn Eier auf das Westberliner Amerikahaus, was weltweite Empörung auslöste.

  3. Die Familie Dutschke lebte in Luckenwalde (DDR).

  4. Der sowjetische Jugendverband Komsomol hatte eine SDS-Delegation nach Moskau eingeladen.

  5. Da Rudi Dutschke am Konzil des Subversiven Forums wegen seiner Moskaureise nicht teilnehmen konnte, legte er seine Positionen schriftlich nieder.

  6. In Anspielung auf die dogmenstarke katholische Kirche nannten die Subversiven die Versammlung ihrer Zellen ironisch »Konzil«.

  7. Zur Delegation zählte auch Jürgen Horlemann. Er gründete später gemeinsam mit Christian Semler, Wolfgang M. Schwiedrzik u.a. die maoistische KPD/AO.

  8. Am 17. Juni 1953 rebellierten Arbeiter in der DDR gegen hohe Arbeitsnormen, dann gegen die SED-Diktatur.

  9. 1956 wurde ein Massenaufstand in Ungarn von der Roten Armee blutig niedergeschlagen.

  10. Rudi Dutschke bezieht sich u.a. auf Nikolai Bucharin (1888–1938) und Leo Trotzki (1879–1940), vielleicht auch auf die russische Arbeiteropposition um Alexander G. Schlapnikow und Alexandra M. Kollontai, die seit 1920 gegen die Verfestigung der Sowjetdiktatur protestierten. Die Arbeiteropposition wurde Ende der zwanziger Jahre zerschlagen.

  11. Ein Jahr nach Rudi Dutschkes Moskaureise veröffentlichen Jacek Kurón (geb. 1935) und Karol Modzelewski (geb. 1937), beide Mitglieder der kommunistischen Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PVAP), einen offenen Brief, in dem sie die stalinistische Diktatur ihres Landes marxistisch kritisierten. Deutsche Ausgabe: »Monopolsozialismus. Offener Brief an die Grundorganisation der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei und an die Mitglieder der Hochschulorganisation des Verbandes Sozialistischer Jugend an der Warschauer Universität«, Hamburg 1969. Die Autoren wurden mehrere Jahre inhaftiert.

  12. Am Tag seiner Rückkehr aus dem Exil, am 17. April 1917, verkündete Lenin in Petrograd sein politisches Programm für die Bolschewiki: »Alle Macht den Sowjets (Räten)!«

  13. Leo Trotzki (1879–1940) war neben Lenin Führer der Bolschewiki in der Oktoberrevolution. In den Machtkämpfen nach Lenins Tod unterlag er und wurde des Landes verwiesen. Er starb an den Folgen eines Mordanschlags auf Stalins Befehl in Mexiko. In der Sowjetunion, und nach dem Zweiten Weltkrieg in den Ländern des sozialistischen Lagers, wurde Trotzki aus Fotos über die Revolution und den Bürgerkrieg retuschiert.

  14. In den Jahren 1935–39 ließ Stalin große Teile der Führung der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und der Roten Armee ermorden, zum Teil in Schau- oder Geheimprozessen.

  15. Leningrad (heute: St.Petersburg) überstand im Zweiten Weltkrieg trotz enormer Opfer der Bevölkerung eine fast 900tägige Blockade durch deutsche Truppen (Anfang September 1941 bis 27. Januar 1944).

  16. Im Kronstädter Aufstand vom 2. bis zum 18. März 1921 erhoben sich 16000 Matrosen, Anhänger der Revolution, gegen die bolschewistische Einparteienherrschaft. Die Rote Armee schlug den Aufstand blutig nieder.

  17. Der französische Kommunist Victor Serge (1890–1947) arbeitete im Apparat der Kommunistischen Internationale, bis er 1928 als »Mitglied der trotzkistischen Opposition« ausgeschlossen wurde. Seine Autobiographie trägt den Titel »Beruf Revolutionär. Erinnerungen 1901 – 1917 – 1941«.

  18. 1920/21 war Georg Lukács verantwortlicher Redakteur des in Wien erscheinenden Periodikums »Kommunismus. Zeitschrift der Kommunistischen Internationale für die Länder Südeuropas«.

  19. KPdSU: Kommunistische Partei der Sowjetunion, Zusammenschluß der Parteien der sowjetischen Unionsrepubliken.

  20. Gemeint ist das Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale (EKKI). Das EKKI war gewissermaßen das Zentralkomitee der Komintern.

  1. Auf dem 20. Parteitag der KPdSU 1956 verurteilte der neue KP-Chef Nikita S. Chruschtschow in einer Geheimrede vor den Delegierten Exzesse der Stalinzeit.

  2. Sepp Herberger (1897–1977), Trainer der bundesdeutschen Fußballweltmeistermannschaft 1954.

  3. Alexander A. Blok (1880–1921), bedeutender russischer Schriftsteller.

  4. Die St.Petersburger Zeitung »Cmena« gibt es heute noch.

  5. Im Oktober 1964 setzte das Zentralkomitee der KPdSU den 1. ZK-Sekretär Chruschtschow ab. Ihm folgte Leonid Breschnew.

  6. Die Moskauer Literaturzeitschrift »Nowy Mir« (»Neue Welt«) war bekannt für ihre (Vor-)Abdrucke aus Werken der Sowjetliteratur. An dem, was sie abdruckte oder erörterte, erkannte man oft, wie die Kulturpolitik der KPdSU sich entwickelte.

  7. Alexander Solschenizyn wurde 1969 aus dem sowjetischen Schriftstellerverband ausgeschlossen, was einem Berufsverbot gleichkam. 1970 erhielt er den Literaturnobelpreis. Sein bekanntestes Werk ist »Der Archipel Gulag«, die Schilderung des sowjetischen Unterdrückungs- und Lagersystems 1918–56. Weil er dieses Werk im westlichen Ausland veröffentlicht hatte, verwies die KPdSU Solschenizyn 1974 des Landes.

  8. Anspielung auf Ernst Blochs Hauptwerk »Das Prinzip Hoffnung«.

  9. Ulrich K. Preuß ist heute Professor für Politologie am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin.

  10. Theo Pirker (1922–95), linker Gewerkschafts- und Wirtschaftstheoretiker. In seiner Studie über »Blinde Macht« kritisiert er die Gewerkschaftspolitik nach 1945.

  11. Wahrscheinlich Hans-Martin Kuhn, der zu SDS-Zeiten »Kapital«-Kurse leitete.

  12. Hans Magnus Enzensberger (geb. 1929), Schriftsteller und Essayist, gründete 1965 die einflußreiche Zeitschrift »Kursbuch«.

  13. Pseudonym für Richard Löwenthal (1908–91); der Berliner Politologe war bis 1929 Mitglied der KPD, dann der Abspaltung »KPD-Opposition« (KPO), später arbeitete er in der Grundwertekommission der SPD mit.

  14. Vermutlich die polnische Marxistin Natalie Moszkowska.

  15. Rudolf Großmann (Pseudonyme: Friedrich Stürmer, Pierre Ramus; 1882–1942), österreichischer Anarchist.

  16. Paul A. Baran/Paul M. Sweezy: Monopolkapital. Ein Essay über die amerikanische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung.

  17. Ferenc Janossy (gestorben 1977), marxistischer ungarischer Theoretiker; Janossy war Georg Lukács’ Stiefsohn.

  18. Gegen den Vietnamkrieg.

  19. BV: Bundesvorstand des SDS.

  20. Der Dritte-Welt-Arbeitskreis des SDS wurde auch »Viva-Maria-Gruppe« genannt, nach dem romantisierenden Film von Louis Malle über die mexikanische Revolution mit Brigitte Bardot und Jeanne Moreau. Rudi Dutschke hat sich den Film wenigstens viermal angesehen.

  1. Rudi Dutschke und Gretchen Klotz heirateten im März 1966.

  2. Im Mai 1966 besuchte Rudi Dutschke – zusammen mit Gretchen Dutschke u.a. – Ferenc Janossy und Georg Lukács in Budapest.

  3. Gegen vom Rektor der FU, Hans-Joachim Lieber, verhängte Raumverbote für linke politische Veranstaltungen.

  4. Gretchen Dutschke bestand das Graecum nicht.

  5. Rudi Dutschkes Eltern besuchten ihn und Gretchen in Westberlin.

  6. Gretchen Dutschkes Bruder Tim Klotz besuchte Rudi und Gretchen Dutschke in Westberlin.

  7. Gerald Schneider besuchte Rudi und Gretchen Dutschke in Westberlin, Schneider ist heute Leiter der Neuropsychologischen Abteilung am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

  8. Auf der Delegiertenkonferenz zeigte sich zum erstenmal eine Mehrheit der Antiautoritären gegen jene Kräfte, die sich an der DDR orientierten.

  9. Die Kommunediskussion dauerte mehrere Monate. Am 1. Januar 1967 gründeten schließlich zwölf Mitglieder der Kommune-Diskussionsgruppe die Kommune I, auch »Ki« genannt, darunter Dieter Kunzelmann, Fritz Teufel und Rainer Langhans. In der Ki gab es keine Privatsphäre. Sie löste sich im November 1969 auf.

  10. »Die Frage lautete: Wie und unter welchen Bedingungen kann sich der subjektive Faktor als objektiver Faktor in den geschichtlichen Prozeß eintragen? Guevaras Antwort für Lateinamerika war, daß die Revolutionäre nicht immer auf die objektiven Bedingungen für die Revolution zu warten haben, sondern daß sie über den Focus, über die bewaffnete Avantgarde des Volkes die objektiven Bedingungen für die Revolution durch subjektive Tätigkeit schaffen können.« (Bergmann, Dutschke, Lefèvre, Rabehl: Rebellion der Studenten oder Die neue Opposition, Reinbek 1968, S. 69)

  11. Studenten der FU und des SDS verhinderten die Aufführung des rassistischen Films »Africa adio« von Jacopetti im »Astor« am Berliner Ku’damm.

  12. Versammlungen des SDS.

  13. Vermutlich bezieht sich Rudi Dutschke auf eine Auseinandersetzung mit der SED-Fraktion im SDS über das außenpolitische Konzept der KPdSU, das die chinesischen Kommunisten scharf angriffen. Moskau erklärte, es sei möglich, daß Kapitalismus und Sozialismus friedlich koexistieren könnten.

  14. Gemeint ist die »Spaziergangsdemonstration« am 17. Dezember 1966, auf der der SDS versuchte, mit der Bevölkerung zu diskutieren.

  15. Auf der »Spaziergangsdemonstration« wurde Rudi Dutschke verhaftet.

  16. Möglicherweise ist die Einladung zu einer Diskussion an der Evangelischen Akademie Bad Boll gemeint. Sie fand im Februar 1968 statt, zu den Teilnehmern zählten neben Rudi Dutschke Ernst Bloch, Werner Maihofer (FDP) und Ossip K. Flechtheim.

  17. Spektakuläre Aktion der Kommune I mit Joghurt, Pudding und Mehl gegen den US-Vizepräsidenten Hubert H. Humphrey.

  18. Ein Gerücht, das am Tag der Tötung des Studenten Benno Ohnesorg durch einen Polizisten die Stimmung anheizte.

  19. Gegen die Ermordung Benno Ohnesorgs.

  20. Professor Wetzel war Dekan der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Er ließ entgegen dem Verbot des Rektors gegen die Ermordung Ohnesorgs protestierende Studenten und Lehrkräfte in die Räume der Fakultät. Dafür erhielt er eine öffentliche Rüge des Regierenden Bürgermeisters Heinrich Albertz.

  1. Prof. Hans-Joachim Lieber.

  2. Klaus Meschkat war Mitglied des SDS, nach der Promotion bei Hans-Joachim Lieber arbeitete Meschkat als Assistent am Osteuropa-Institut der FU. Rudi Dutschke nahm an seinem ersten Seminar teil. Meschkat gehörte zu den Gründern des Republikanischen Clubs im Januar 1967.

  3. Sozialistische Jugend – Die Falken, Jugendorganisation der SPD.

  4. Ein Studentenwohnheim.

  5. Manfred Rexin, ein Vertreter der Falken.

  6. Knut Nevermann (SPD) war 1967 AStA-Vorsitzender der FU, später Leiter der Hamburger Landesvertretung in Bonn.

  7. Bernd Rabehl (geb. 1938), führender Vertreter des SDS, Freund Rudi Dutschkes, heute Professor an der FU Berlin. Die Hans-Böckler-Stiftung entzog ihm Anfang 2000 das Mandat eines Vertrauensdozenten wegen des Vorwurfs rechtsextremistischer Äußerungen.

  8. Margherita von Brentano: Philosophin, von 1970–72 Erste Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin. Rücktritt wegen des Anstellungsverbots für die Marxisten Ernest Mandel und Wolfgang Lefèvre. Seit 1995 Namengeberin eines Preises der FU.

  9. Jakob Taubes, Professor am 1967 eingerichteten Institut für Hermeneutik.

  10. Vermutlich Gabriele Kröcher-Tiedemann (gest. 1995), später Mitglied der Revolutionären Zellen, wegen Mordes lange Jahre inhaftiert.

  11. Wolfgang F. Haug, Gründer und Herausgeber der Zeitschrift »Das Argument«.

  12. Volkstümler: politisch-literarische Bewegung im Rußland des 19. Jahrhunderts. Lenin setzte sich mit ihnen auseinander. Rudi Dutschke ironisiert offenbar die geplante Spaziergangsdemonstration, bei der die Demonstranten sich unters Volk mischen wollten.

  13. Wolfgang Büsch (SPD), Westberliner Innensenator.

  14. Präsident Südvietnams.

  15. Lyndon B. Johnson (1908–73), von 1963–69 Präsident der USA. Verstärkte das kriegerische Engagement der USA in Vietnam, das eine internationale Protestwelle auslöste.

  16. Kurt Georg Kiesinger (1904–88), Bundeskanzler der großen Koalition 1966–69.

  17. SHB: Sozialistischer Hochschulbund der SPD.

  18. Am 9. Juni 1967 fand in Hannover der Kongreß »Hochschule und Demokratie« anläßlich der Beisetzung von Benno Ohnesorg statt.

  19. Peter Gäng, ab 1966 zweiter Bundesvorsitzender des SDS. Gemeint ist vermutlich das Buch: Peter Gäng/Reimut Reiche, Modelle der kolonialen Revolution. Beschreibung und Dokumente, Frankfurt a.M. 1967.

  20. Bahman Nirumand, Persien, Modell eines Entwicklungslandes oder die Diktatur der Freien Welt, Reinbek 1967.

  1. Dirk Müller; Müller war seit 1965 im Berliner SDS und 1966/67 dessen Westberliner Landesvorsitzender.

  2. Freundin von Dirk Müller.

  3. Jürgen Habermas warf Dutschke nach dessen Rede auf dem Ohnesorg-Kongreß in Hannover am 9. Juni 1967 »linken Faschismus« vor.

  4. Peter Wellert, damals Mitglied des SDS.

  5. Niels Kadritzke, Landesvorsitzender des Westberliner SHB, im November 1965 zum AStA-Vorsitzenden gewählt.

  6. Veranstaltungslokal in Berlin.

  7. Vermutlich der Historiker Arnulf Baring.

  8. Nach dem Tod von Benno Ohnesorg erhielt der SDS enormen Zulauf und fand Sympathien auch in der bürgerlichen Öffentlichkeit.

  9. Alexander Kluge (geb. 1932) drehte Dokumentarfilme über den SDS.

  10. Harry Ristock, SPD-Linker, Mitglied des Westberliner SPD-Landesvorstands.

  11. Der Kommunarde Fritz Teufel wurde am 2. Juni 1967, während der Demonstrationen gegen den Schahbesuch, verhaftet unter dem falschen Vorwurf, einen Stein geworfen zu haben. Am 22. Juni traten etwa hundert Studenten im Wohnheim der Evangelischen Studentengemeinde in einen Hungerstreik, um Teufel aus der Haft zu befreien. Er kam aber erst am 10. August frei.

  12. Viet-nam Cong San: Kommunisten für Vietnam. Seit 1957 kämpfte die Vietcong-Guerilla gegen die Regierung Südvietnams und später auch gegen die US-Truppen.

  13. In den USA bekannten sich Teile derAPO und der Bürgerrechtsbewegung zu militanten Kampfformen, so etwa die 1966 gegründete Black Panther Party for Self-Defense.

  14. Als Teil der Gegenöffentlichkeit gründete G. A. Petermann mit wenigen anderen Genossen das »Oberbaumblatt«. Darin veröffentlichte Rudi Dutschke auch unter Pseudonym.

  15. Christian Semler gehörte zu den führenden Köpfen des SDS, später Parteigründer: KPD/AO, heute Redakteur der »taz«.

  16. Möglicherweise hat Dutschke das Gedicht »Der Proletar« von Ludwig Pfau vervielfältigt. Pfau gehörte 1848/49 zu den badischen Revolutionären.

  17. Wolfgang Lefèvre, im April 1965 zum AStA-Vorsitzenden an der FU gewählt, führendes SDS-Mitglied.

  18. Golly (Golli): Helmut Gollwitzer (1908–93), 1957–75 Theologieprofessor an der FU, gehörte in der NS-Zeit zur Bekennenden Kirche.

  19. Vermutlich Prof. Wilhelm Heinitz.

  20. Kurt Sontheimer (geb. 1928), 1969–93 konservativer Politikwissenschaftler an der Universität München.

  1. Jürgen Bernd Runge war damals Vorsitzender des Westberliner RCDS.

  2. Walter Kreipe war Mitglied des AStA der FU Berlin.

  3. Frantz Fanon (1925–61), politischer Theoretiker, sein Buch »Die Verdammten dieser Erde« über Kolonialismus und Antikolonialismus übte weltweit großen Einfluß aus.

  4. Pseudonym von Rudi Dutschke.

  5. Elisabeth Käsemann studierte bald darauf in Argentinien. Im Mai 1977 wurde sie von Soldaten der Militärjunta ermordet. Gegen die mutmaßlichen Mörder betreibt die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ein Ermittlungsverfahren.

  6. Vermutlich G. A. Petermann.

  7. Vermutlich der Entwicklungsexperte Jürgen Hoffmann.

  8. Nach langen und harten politischen Auseinandersetzungen verabschiedete der Bundestag am 24. Juni 1968 die Notstandsgesetze.

  9. Eine Bekannte Rudi Dutschkes.

  10. Im Juni 1961 entführte die DDR-Staatssicherheit auf Befehl Walter Ulbrichts den Gewerkschaftsjournalisten Heinz Brandt in Westberlin und inhaftierte ihn in Ostberlin. Brandt wurde im Mai 1964 in den Westen entlassen.

  11. Der AStA der FU und der Republikanische Club organisierten am 17. Juni 1967 eine Gegenveranstaltung zu den offiziellen Gedenkfeiern des Westberliner Senats anläßlich des Arbeiteraufstands in Ostberlin und großen Teilen der DDR am 17. Juni 1953.

  12. Vermutlich Dirk Müller.

  13. Offenbar Pfarrer der Evangelischen Studentengemeinde (ESG) in Westberlin.

  14. Hermann L. Gremliza, Herausgeber von »konkret«, war damals »Spiegel«-Redakteur.

  15. Das Gespräch erschien in der »Spiegel«-Ausgabe vom 10. Juli 1967.

  16. Ekkehart Krippendorff, damals SDS-Aktivist, war bis vor kurzem Professor am Institut für Internationale Politik und Regionalstudien der FU.

  17. SU: Sowjetunion.

  18. Eine Anspielung auf die 2. Front im Zweiten Weltkrieg: die von der Sowjetunion lange vergeblich geforderte Landung der Westalliierten in Frankreich, die im Juni 1944 erfolgte. Rudi Dutschke verband die Solidarität mit Vietnam mit der Kritik am stalinistischen Herrschaftssystem.

  19. Konrad Born war ein alter Mann, der revolutionäre Gedichte schrieb.

  20. USPD: Unabhängige Sozialdemokratische Partei, gegründet im April 1917 aus Protest gegen die Mehrheitssozialdemokratie, die den Kriegskurs der kaiserlichen Regierung unterstützte. 1920 vereinigte sich eine linke Mehrheit mit der KPD, 1922 kehrte der Rest zur SPD zurück.

  1. Gemeint ist die SPD.

  2. Ein Student aus Haiti. Er starb als Revolutionär in seiner Heimat.

  3. Peter Schneider war führendes Mitglied des SDS, heute Publizist.

  4. Seit 1966 gab es in Berlin-Wilmersdorf den politischen Club »Ça Ira«.

  5. Wolfgang Nitsch (geb. 1938), Mitglied im SDS seit 1958, heute Professor für Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsdidaktik in Oldenburg.

  6. Gemeint ist: »Straße des 17. Juni« in »Straße des 2. Juni« umgetauft; am 2. Juni 1967 wurde Benno Ohnesorg erschossen.

  7. A. Joffe, ein Pseudonym Rudi Dutschkes.

  8. Debatte über eine Machtergreifung in Westberlin. Teilnehmer u.a.: Peter Wellert, Urs Müller-Plantenberg, Christian Semler, Peter Schneider, Bernd Rabehl, Wolfgang Lefèvre.

  9. Am 19. April 1967 protestierten Studenten auf einem Sit-in gegen die Absicht des Rektors Lieber und des Akademischen Senats, dem SDS die Förderungswürdigkeit abzuerkennen. Der Rektor ließ das Sit-in von der Polizei auflösen. Der Rektor sperrte die Bezüge der beiden AStA-Vorsitzenden Hartmut Häußermann und Bernhard Wilhelmer und des Studentenparlamentsvorsitzenden Wolfgang Lefèvre und leitete gegen sie, gegen den Ältesten des Konvents, Knut Nevermann, sowie gegen Rudi Dutschke Disziplinarverfahren ein.

  10. AKs: Arbeitskreise.

  11. Der Anspruch der Studentenschaft und ihrer Organe, auch zu allgemeinpolitischen Themen Stellung zu nehmen.

  12. Vielleicht Prof. Wilhelm Heinitz.

  13. Prof. Eduard Baumgarten.

  14. Gemeint ist der österreichische Sozialist und Mitbegründer des Austromarxismus, Max Adler.

  15. Horst Ehmke (geb. 1929), SPD-Politiker und Bundesminister, heute Schriftsteller.

  16. Carlo Schmid (1896–1979), Völkerrechtler und SPD-Politiker, 1966–69 Bundesratsminister.

  17. Heinrich Albertz (1915–93), evangelischer Theologe und SPD-Politiker. 1966/67 Regierender Bürgermeister von Berlin. Später in der Friedensbewegung engagiert.

  18. sie: die Diskussion.

  19. Von Christian Riechers erschien 1965 der Aufsatz »Theorie und Praxis der PCI«, in: Neue Kritik, Nr. 6/1965, S. 9–12.

  20. PCI: Kommunistische Partei Italiens.

  1. Amadeo Bordiga (1899–1970), italienischer Linkskommunist.

  2. Horst Kurnitzky war damals SDS-Aktivist. Er lebt heute als Philosoph, Religionswissenschaftler und Architekt und als freier Autor und Publizist in Mexiko und Berlin.

  3. Che Guevara (1928–67), kubanischer Revolutionär, Guerillaführer und marxistischer Theoretiker mit starkem Einfluß (»Focustheorie«) auf die 68er Bewegung. Gaston Salvatore übersetzte Che Guevaras Schrift »Schaffen wir zwei, drei, viele Vietnams« zusammen mit Rudi Dutschke ins Deutsche. Die Schrift erschien als erstes Buch in der »kleinen revolutionären Bibliothek« der Oberbaumpresse.

  4. Rudi meint die Reichskriegsflagge, ein Nazisymbol.

  5. Der Verleger Giangiacomo Feltrinelli besaß eine umfassende Bibliothek zur internationalen Arbeiterbewegung. Rudi Dutschke wollte in ihr für seine Doktorarbeit forschen. Feltrinelli starb 1972.

  6. Gemeint ist Che Guevaras gescheiterter Versuch, einen Guerillakrieg in Bolivien anzufachen. Che Guevara wurde dabei getötet.

  7. Régis Debray war Guerillakämpfer, Begleiter Che Guevaras und später Berater des französischen Präsidenten François Mitterand. Bekannt wurde er durch sein Buch »Revolution in der Revolution« (1967).

  8. Roman Rosdolsky, Genesi e struttura del Capitale (1971); eine deutsche Ausgabe erschien in der Europäischen Verlagsanstalt unter dem Titel »Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen Kapitals«, Frankfurt a.M. 1968.

  9. Karl Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie (1857/58), der »Rohentwurf« des »Kapitals«.

  10. Die Bibliothek des Instituts für Sozialgeschichte in Amsterdam.

  11. Feltrinellis Freundin.

  12. Ernest Mandel (1923–95), bedeutender marxistischer Theoretiker und Führer der IV. (trotzkistischen) Internationale.

  13. Hans-Jürgen Krahl war neben Rudi Dutschke der bedeutendste Theoretiker des SDS. Er war der führende Kopf des Frankfurter SDS. Krahl kam 1970 bei einem Autounfall ums Leben.

  14. Ulrike Meinhof (1934–76), Journalistin, Mitglied der RAF, 1972 verhaftet, 1976 Selbsttötung. Ulrike Meinhof war damals mit Klaus Rainer Röhl verheiratet.

  15. Klaus Rainer Röhl, Journalist, Chefredakteur von »konkret« und »das da«, heute Mitglied der FDP.

  16. Rudolf Augstein (1923–2002), Herausgeber des »Spiegel«.

  17. Für das Anti-Springer-Tribunal.

  18. KU: Kritische Universität.

  19. Dietrich Bonhoeffer (1906–45), evangelischer Theologe, Mitglied der Bekennenden Kirche, von den Nazis hingerichtet.

  20. Camilo Torres (1929–66), katholischer Theologe und Revolutionär. Schloß sich der kolumbianischen Guerilla an, wurde erschossen.

  1. Ralf Dahrendorf (geb. 1929), Politologe, Mitglied der FDP.

  2. Jens Litten, Mitglied des Hamburger SDS.

  3. Beirat des SDS.

  4. Genannt nach einer militanten japanischen Studentenorganisation, die Blockadeaktionen organisierte.

  5. Eine SDS-Aktivistin.

  6. Olaf Dinné, damals Leiter des Jazzklubs »Lila Eule« in Bremen.

  7. Die Polizei durfte auf dem exterritorialen Gelände des Westberliner Flughafens nicht eingreifen.

  8. Jazzklub in Bremen.

  9. Gaston Salvatore (geb. 1941 in Chile) studierte Jura, Soziologie und Politologie. Er gehörte zu den bekanntesten Vertretern des Westberliner SDS. Salvatore lebt heute als Schriftsteller in Venedig. Rudi Dutschke und Gaston Salvatore freundeten sich an bei der Übersetzung von Che Guevaras Buch »Schaffen wir zwei, drei, viele Vietnams« (1967).

  10. Vielleicht Darmstadt.

  11. Seit Ende 1967 brachen Fraktionskämpfe aus im SDS. Lefèvre, Semler u.a. stritten mit der »Dutschke-Fraktion« um Strategien und um die Vorherrschaft.

  12. Internationales Nachrichten- und Forschungs-Institut (INFI), gegründet 1968. Ursprünglich »Che-Guevara-Institut«. Rudi Dutschke u.a. gründeten das Institut bei der Vorbereitung des Vietnamkongresses, der im Februar 1968 stattfand. Es wurde von Feltrinelli finanziert.

  13. Auf dem Vietnamkongreß im Februar 1968 protestierte die Linke gegen die US-Aggression in Indochina. Der Kongreß bestand aus zwei Teilen: Beratung und Aktion. Auf einer Fahne auf dem Kongreßpodium stand Che Guevaras Forderung: »Die Pflicht eines Revolutionärs ist es, die Revolution zu machen.« Der Westberliner Senat hatte die Vietnamdemonstration erst in letzter Minute erlaubt. Im SDS hatten Auseinandersetzungen stattgefunden über die Frage, ob trotz des Verbots demonstriert werden sollte, und zwar an US-Kasernen vorbei. Rudi Dutschke forderte, auf jeden Fall zu demonstrieren, andere, wie Bernd Rabehl, rieten zur Vorsicht, weil sie eine blutige Straßenschlacht fürchteten.

  14. Brigitte Gollwitzer, Frau Helmut Gollwitzers.

  15. Am 11. April 1968 wurde Rudi Dutschke von einem von der »Bild«-Zeitung aufgehetzten Hitler-Verehrer namens Josef Bachmann niedergeschossen. Die Texte bis zum 13. 7. 1968 entstammen Rudi Dutschkes Übungsbuch.

  16. Georg Moch (CDU).

  17. Mit Hilfe von Thomas Ehleiter trainierte Rudi Dutschke, um seine Denk- und Sprechfähigkeit zurückzugewinnen.

  18. Die folgenden Texte stammen aus Rudi Dutschkes Übungsheft.

  19. Der Kommunist Eugen Leviné, einer der Führer der bayerischen Räterepublik, erklärte kurz vor seiner Erschießung 1919, Kommunisten seien Tote auf Urlaub.

  20. Karl Marx, Thesen über Feuerbach, in: MEW, Bd. 3, S. 5.

  1. Ebenda, S. 5f.

  2. Es handelt sich im folgenden um Auszüge aus Herbert Marcuses Aufsatz über »Repressive Toleranz«.

  3. Alberto Bayo, ehemals Hauptmann der republikanischen spanischen Armee, später Ausbilder der Guerilla Fidel Castros. Che Guevara war sein Lieblingsschüler.

  4. René Dumont, französischer Ökonom, Bewunderer Che Guevaras.

  5. Fritz J. Raddatz (geb. 1931), Literaturwissenschaftler, Redakteur, Lektor, viele Jahre Leiter des Feuilletons der »Zeit«, Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher.

  6. Bernward Vesper (1938–71), Ehemann von Gudrun Ensslin, Autor des Kultbuches »Die Reise« (1977).

  7. Über Rudi Dutschkes Reise in die ČSSR des »Prager Frühlings« unter dem reformfreudigen Parteichef Alexander Dubček.

  8. In dieser Zeit war Rudi Dutschke in Italien Gast von Hans Werner Henze (geb. 1926), Komponist, Dirigent und Regisseur.

  9. Die Ungarn hatten sich 1956 bewaffnet gegen die sowjetische Okkupation gewehrt.

  10. KPI: Kommunistische Partei Italiens, sie verfolgte damals den Kurs des »Eurokommunismus«, eine von Moskau weitgehend unabhängige Politik.

  11. Hubertus Hüppoff und seine Partnerin Dorothea lebten zusammen mit den Dutschkes in einer Wohngemeinschaft in London.

  12. Gretka: Gretchen.

  13. Nach Westberlin.

  14. Vermutlich Gretchen Dutschke.

  15. Vermutlich Manfred Scharrer.

  16. Die Dutschkes überlegten, ob sie nach China reisen sollten.

  17. »Roprekorr«: »Rote Pressekorrespondenz«, von Feltrinelli finanziertes linkes Organ in Westberlin.

  18. Im Juni 1969 trafen sich Vertreter von 75 kommunistischen Parteien in Moskau.

  19. Walter Benjamin (1892–1940), Wissenschaftler und Schriftsteller, stand der Frankfurter Schule nah.

  20. GB: Großbritannien.

  1. André Glucksmann (geb. 1937), damals maoistisch beeinflußter Philosoph.

  2. Ein Bekannter der Dutschkes in London.

  3. Es handelt sich um das legendäre freie Konzert der Rolling Stones im Hyde Park, auf dem sie ihren neuen Gitarristen Mick Taylor vorstellten, der an die Stelle des verstorbenen Brian Jones trat.

  4. 1845 verfaßte Karl Marx gemeinsam mit Friedrich Engels die Schrift »Die deutsche Ideologie«.

  5. Vermutlich der Dirigent Christoph Eschenbach (geb. 1940).

  6. MIR: Movimiento de Izquierda Revolucionario, 1965 gegründete revolutionäre Bewegung in Chile, die sich an Castro orientiert.

  7. Bolívar Echeverria, ein Freund von Rudi Dutschke aus Ekuador. Echeverria ist ein marxistischer Theoretiker und arbeitet als Professor an der Universität von Mexiko City.

  8. Manfred Scharrer (geb. 1945), Werkzeugmacher, Studium der Geschichte und Politik, zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, lebt in Berlin und Mosbach (Baden). Enger Freund Dutschkes.

  9. Lin Biao gehörte lange Jahre zur Führung der Kommunistischen Partei Chinas und galt als Nachfolger Maos. Nach Fraktionskämpfen stürzte er angeblich 1971 im Flugzeug über der Mongolei ab beim Versuch, in die Sowjetunion zu fliehen.

  10. Volkskongreß, »Parlament« in der VR China.

  11. 1912 gegründete Partei im vorrevolutionären China, seit 1949 Regierungspartei in Taiwan.

  12. Erich Fried (1921–88), politisch engagierter Lyriker, lebte seit 1938 in London. Enger Freund Rudi Dutschkes.

  13. Petra Fried (geb. 1965) ist die Tochter von Erich und Catherine Fried.

  14. Schrift (1845) von Marx und Engels.

  15. Karl Korsch (1886–1961), marxistischer (Geschichts-)Philosoph, 1923 Mitbegründer des Instituts für Sozialforschung, zeitweise Mitglied der KPD. Vermutlich las Rudi Dutschke Korschs Schrift »Die materialistische Geschichtsauffassung« (1929).

  16. Spitzname von Gustav Lamsche, eines Vertreters des westdeutschen SDS in Paris. Er arbeitet heute als Medienmanager und Filmemacher in London.

  17. Rosa Meyer-Leviné (1899–1979) war die Ehefrau von Eugen Leviné und nach dessen Hinrichtung des KPD-Vorsitzenden Ernst Meyer.

  18. Ein Irrtum, Rosa Luxemburg wurde im Januar 1919 ermordet.

  19. »Luxemburgismus« war ein stalinistisches Feindbild und bezog sich auf die angebliche Parteifeindlichkeit (»Spontaneität«) Rosa Luxemburgs.

  20. Es handelt sich offenbar um Prof. Harold Kahn.

  1. John und Sue Flores.

  2. Rudi Dutschkes Vater.

  3. Michael Foot (geb. 1913), lange Zeit Wortführer des linken Labour-Flügels.

  4. Der Verdacht, dass Hosea-Che Dutschke O-Beine hatte, trog.

  5. Sabby und seine Frau hatten Roy adoptiert.

  6. Seit der Operation am Kopf trug Rudi Dutschke zum Schutz gegen die Sonne eine Mütze.

  7. Westberliner Bürger durften nicht zur Bundeswehr eingezogen werden. Das galt auch für Studenten, die aus Westdeutschland nach Westberlin zogen.

  8. Vermutlich eine Anspielung auf den komplizierten Status von Berlin.

  9. Gemeint ist die Auslieferung wehrpflichtiger westdeutscher Bürger von Westberlin an die BRD. Aufgrund der alliierten Sonderrechte in Berlin durften deutsche Fluggesellschaften Westberliner Flughäfen nicht benutzen.

  10. Tony Cliff (Ygael Gluckstein; 1918–2000), Gründer und Führer der revolutionären britischen Socialist Workers Party (SWP).

  11. In Westberlin gab es militante Proteste gegen die Auslieferung westdeutscher Wehrpflichtiger an die BRD.

  12. BEA: British European Airways, Vorgängergesellschaft von British Airways.

  13. Rudi Dutschkes Bruder.

  14. John Arden ist ein englischer Dramatiker. Margaretta D’Arcy ist eine englische Schauspielerin und Dramatikerin. Beide leben heute in Irland.

  15. KPF: Kommunistische Partei Frankreichs.

  16. Trotzkistische Taktik des Eindringens in fremde (reformistische) Organisationen.

  17. Die Tochter von Pucki Treulieb; beide wohnten mit den Dutschkes in der Londoner Wohngemeinschaft.

  18. »Harzer«: Sammelsurium von Westberliner Gruppen – darunter Minderheitsfraktionen der Roten Zelle Germanistik, der Roten Zelle Ökonomie, der Roten Zelle Ingenieure sowie den Betriebsgruppen Bosch und Siemens, die von Germanistikstudenten gebildet wurden, die im Sommersemester 1969 als »Betriebskader« in Fabriken gegangen waren.

  19. Peter Neitzke, damals Mitglied des Westberliner SDS, dann KPD/AO, heute Architekturtheoretiker.

  20. Auf der Arbeitskonferenz der »Roten Pressekonferenz« am 6./7. Dezember 1969 zeigte sich die Spaltung der nicht an der Sowjetunion orientierten Linken in Basisgruppen und Marxisten-Leninisten (Maoisten).

  1. Ruth Fischer (1895–1961), 1924/25 KPD-Führerin und Mitglied des EKKI, 1926 Ausschluß aus der KPD. 1933 Emigration.

  2. Mit der Neuen Ökonomischen Politik ließen die russischen Kommunisten in Grenzen wieder Privateigentum an Produktionsmitteln und private Märkte zu, um Versorgungsmängel zu bekämpfen.

  3. Im Herbst 1923 orientierte die KPD auf Betreiben der Kommunistischen Internationale auf einen revolutionären Aufstand in Deutschland. Die unrealistische Aktion wurde im letzten Moment abgesagt. Die Absage erreichte allerdings die Hamburger Kommunisten nicht, deren Aufstand bald niedergeschlagen war.

  4. Josef Bachmann tötete sich in der Nacht vom 23.  auf den 24. Februar 1970.

  5. Freundin von Bernd Rabehl.

  6. Gisela Breyer (geb. 1942) lebte mit den Dutschkes in einer Wohngemeinschaft in London.

  7. Revolutionäre britische Zeitschrift.

  8. KPD/AO: Kommunistische Partei Deutschlands/Aufbauorganisation. Maoistische Parteigründung von u.a. Jürgen Horlemann und Christian Semler.

  9. US-Präsident Richard Nixon und sein Sicherheitsberater Henry Kissinger weiteten 1970 den Vietnamkrieg auf Kambodscha aus.

  10. Golli (Golly): Helmut Gollwitzer.

  11. Willi Stoph (1914–99), zu verschiedenen Zeiten Staatsratsvorsitzender, Innenminister, Verteidigungsminister und Ministerpräsident der DDR. Mitglied des SED-Politbüros seit 1953.

  12. Am 21. Mai 1970 trafen sich Bundeskanzler Willy Brandt und DDR-Ministerpräsident Willi Stoph in Kassel. Am 19. März hatten sie sich bereits in Erfurt getroffen.

  13. Rudi Dutschke hatte sich an verschiedenen Universitäten als Doktorand beworben. Er wurde nach einigen Schwierigkeiten schließlich am King’s College in Cambridge angenommen.

  14. Rudi Dutschke mußte einen Aufsatz zum Thema seiner Doktorarbeit vorlegen.

  15. Gemeint ist offenbar der Marxismusforscher Helmut Fleischer.

  16. Einer von Rudi Dutschkes Ärzten in London.

  17. Der damals etwa fünfzehnjährige Sohn von Helga Rinne, einer Freundin von Gretchen Dutschke.

  18. Der Board of Graduate Studies in Cambridge war zuständig für die Zulassung von Rudi Dutschke als Doktorand.

  19. John Fekete verließ mit seiner Familie 1956 Ungarn. Er wurde kanadischer Staatsbürger und studierte wie Rudi am King’s College in Cambridge. Er wurde ein guter Freunde der Dutschkes. Heute arbeitet er als Professor in Kanada.

  20. Ein ungarischer Bekannter der Dutschkes.

  1. Der schottische Psychologe und Psychiater Ronald David Laing (1927–89) war einer der führenden Vertreter der humanistischen Psychologie oder Antipsychiatrie.

  2. Klaus und Thomas sind die Zwillingssöhne (geb. 1969) von Erich und Catherine Fried.

  3. Martin Buber (1878–1965), jüdischer Religionsphilosoph.

  4. Vermutlich Manfred Scharrer.

  5. Am 14. Mai 1970 befreiten Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin den wegen Kaufhausbrandstiftung inhaftierten Andreas Baader.

  6. Neal Ascherson (geb. 1932), Redakteur des »Observer«, Kolumnist des »Independent on Sunday« und Schriftsteller.

  7. Das britische Innenministerium betrieb die Ausweisung Rudi Dutschkes aus Großbritannien. Am 8. Januar 1971 entschied ein Geheimtribunal, das Immigration Appeal Tribunal, die Dutschkes auszuweisen.

  8. Zu Stalin.

  9. Die Aktion Widerstand war eine Neonaziorganisation.

  10. GDR: German Democratic Republic = DDR

  11. Das von den Konservativen – »Torys« – eingebrachte »Gesetz über industrielle Beziehungen« (»Industrial Relations Bill«) zur Beschneidung von Gewerkschaftsrechten.

  12. Des zum Teil geheimen Verfahrens über die Ausweisung der Dutschkes aus Großbritannien.

  13. Der Warschauer Vertrag garantierte u.a. die Oder-Neiße-Linie als polnische Westgrenze.

  14. Sir Peter Rawlings, Staatsanwalt im Verfahren über die Ausweisung der Dutschkes aus Großbritannien.

  15. Wegen der sich schnell verschlechternden wirtschaftlichen Lage streikten Arbeiter in Polen, besonders in Danzig. Wegen der Streiks mußte der Erste Sekretär der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PVAP), Wladislaw Gomulka, zurücktreten.

  16. In Cambridge.

  17. Wegen des Ausweisungsverfahrens.

  18. Sir Peter Rawlings.

  19. Der Staatsanwalt hatte Rudi Dutschke vorgeworfen, eine Militäreinrichtung in Swansea ausspioniert zu haben.

  20. Jan Kavan lebte damals im Exil in London. Später wurde er tschechischer Außenminister und Parlamentsabgeordneter.

  1. Tochter von Bob und Sheila Young.

  2. Sheila Young, Bob Youngs Frau.

  3. Von 1936–39 bekämpften sich spanische Faschisten mit deutscher und italienischer Unterstützung und Republikaner mit internationaler Hilfe. Am Ende stand die Errichtung der Franco-Diktatur in Spanien.

  4. Die meisten Exilkubaner leben im US-Bundesstaat Florida.

  5. Joseph R. McCarthy leitete die Verfolgung von Intellektuellen, Künstlern und Regierungsangestellten in der ersten Hälfte der fünfziger Jahre in den USA. Der »McCarthyismus« kennzeichnete den Höhepunkt der antikommunistischen Hysterie.

  6. Im Verfahren über die Ausweisung der Dutschkes aus Großbritannien.

  7. Vermutlich eine Anspielung auf Rudi Dutschkes Aufenthalt in der Tschechoslowakei zur Zeit des »Prager Frühlings«.

  8. Francisco Franco (1892–1975), spanischer Diktator, leitete den faschistischen Militäraufstand gegen die spanische Republik, der zum Bürgerkrieg von 1936–39 führte.

  9. Anfang Dezember 1970 wurde der deutsche Honorarkonsul Eugen Beihl in San Sebastian von baskischen Separatisten entführt. Sie wollten damit die Verhängung von Todesurteilen gegen sechzehn Basken vor dem Kriegsgericht in Burgos verhindern. Der Konsul kam Ende Dezember frei, die Angeklagten wurden begnadigt.

  10. Gemeint ist der Rücktritt des polnischen Parteichefs Gomulka.

  11. Vermutlich Ernest Mandel.

  12. Sheila Young.

  13. Der Bruder von Manfred Wilke lebt heute als Psychologe in London.

  14. Vielleicht Hegels »Wissenschaft der Logik«.

  15. Vielleicht Hegel.

  16. Im Ausweisungsverfahren.

  17. Paul Sering (Richard Löwenthal), Jenseits des Kapitalismus. Ein Beitrag zur sozialistischen Neuorientierung, Wien 1948.

  18. »Aus so krummem Holze, als woraus der Mensch gemacht ist, kann nichts ganz Gerades gezimmert werden.«

  19. Henry A. Kissinger (geb. 1923), 1969–77 US-amerikanischer Sicherheitsberater und Außenminister. Mitverantwortlich für die Verstrickung der USA in den Indochinakrieg.

  20. Der damalige britische Innenminister hieß Reginald Maudling.

  1. Miguel Garcia saß als Anarchist unter Franco in spanischen Gefängnissen und emigrierte nach England. Er arbeitete dann als Sekretär der anarchistischen Gruppe Black Flag.

  2. Die englischen Rebellen waren die Angry Brigade.

  3. Edward Heath (geb. 1916), konservativer britischer Premierminister 1970–74.

  4. »Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kömmt drauf an, sie zu verändern.« (Karl Marx, Thesen über Feuerbach, in: MEW, Bd 3, S. 7).

  5. Karl Marx, Einleitung zur Kritik der politischen Ökonomie, in: MEW, Bd. 13.

  6. Béla Fogarasi, marxistischer ungarischer Philosoph, Mitbegründer des Frankfurter Instituts für Sozialforschung.

  7. An der Universität in Aarhus.

  8. Kommunistisches Informationsbüro, 1947–56 Gremium der moskautreuen kommunistischen Parteien, in gewisser Hinsicht Nachfolgeorganisation der 1943 von Stalin aufgelösten Kommunistischen Internationale.

  9. Texte von Georg Lukács, Béla Fogarasi u.a.

  10. Es ließ sich nicht klären, ob Rudi Dutschke 1972 kein Tagebuch führte oder ob es verlorengegangen ist.

  11. Rudi Dutschke hatte kurze Zeit eine amerikanische Freundin namens Elsa Rassbach.

  12. Mit der Doktorarbeit.

  13. KPU: Kommunistische Partei Ungarns.

  14. So umstrittene wie bekannte Aufsatzsammlung von Georg Lukács.

  15. In den Werken von Marx und Engels finden sich verstreut Hinweise auf eine Gesellschaftsformation oder Produktionsweise, die aus der angenommenen Abfolge der Gesellschaftsformationen – Urgesellschaft, Sklavenhaltergesellschaft, Feudalismus, Kapitalismus, Sozialismus-Kommunismus – herausfällt: die (auf die Urgesellschaft folgende) »asiatische Produktionsweise« oder »orientalische Despotie«. Engels schreibt z.B.: »Die alten Gemeinwesen, wo sie fortbestanden, bilden seit Jahrtausenden die Grundlage der rohesten Staatsform, der orientalischen Despotie, von Indien bis Rußland. Nur wo sie sich auflösten, sind die Völker aus sich selbst weiter vorangeschritten, und ihr nächster ökonomischer Fortschritt bestand in der Steigerung und Fortbildung der Produktion vermittelst der Sklavenarbeit.« (Friedrich Engels, Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, in: MEW, Bd. 20, S. 168) Die wenigen Marxisten, die sich – nicht nur zu Rudi Dutschkes Zeit – mit den betreffenden Auslassungen von Marx und Engels beschäftigten, diskutierten kontrovers über die Existenz einer asiatischen Produktionsweise, sie erörterten vor allem, ob es sich dabei um eine eigenständige Gesellschaftsformation gehandelt habe.

  16. Bernd Rabehl, Marx und Lenin, Berlin 1973.

  17. David B. Rjasanov (David Goldendach; 1870–1938), führender Marx-Experte der Sowjetunion, 1921–31 Leiter des Moskauer Marx-Engels-Instituts (später Institut für Marxismus-Leninismus), Opfer des Stalin-Terrors.

  18. Rudi Dutschke wohnte dort bei Helga Reidemeister (geb. 1940). Sie lebt als Filmemacherin in Berlin.

  19. Die Gesellschaft in der Phase des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus-Kommunismus.

  20. Ein 1973 ins Leben gerufenes Projekt des DKP-nahen Instituts für Marxistische Studien und Forschungen (IMSF).