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Inhalt

I

Zahnärzte sind wie Petroleumsucher, sie setzen den Bohrer an und wühlen unbarmherzig und verbissen. Der Zahnarzt Doktor Aagaard kurbelt den Marterstuhl in seinem Ordinationszimmer hoch hinauf, beugt sein Gesicht ganz tief über Thesis Gesicht und arbeitet in ihrem Mund herum. Der Bohrer surrt. Daneben steht ein Fräulein im weißen Kittel, ihr Pferdegesicht glotzt teilnahmslos in Thesis aufgerissenen Mund. Sie hält ein Glas warmes Wasser in der Hand; wenn alles vorbei ist, darf Thesi den Mund ausspülen. Aber noch gar nichts ist vorbei, dieser Doktor Aagaard bohrt und bohrt.

Da versucht Thesi mit letzter Kraft in seine Hand zu beißen.

Doktor Aagaard zieht seine Hand aus ihrem Mund und sieht sie fragend an.

»Ich wollte nur fragen – suchen Sie etwas Bestimmtes in meinem Mund?«, fragt Thesi matt.

»Wa-ba?«, macht der Doktor und lässt sekundenlang den Bohrer sinken.

›Wa-ba‹, sagt er, weil er ein Däne ist. Es heißt, ›Wie beliebt?‹, auf Dänisch und klingt nur für Ausländer so komisch, weil Dänisch überhaupt komisch klingt. Thesi ist keine richtige Dänin, manchmal vergisst sie noch, dass sie in Kopenhagen ist. Jetzt zum Beispiel, im Ordinationszimmer vom Zahnarzt. Zahnarztstühle schauen auf der ganzen Welt gleich aus. Thesi hat die ganze Zeit die Augen fest zugepresst und ein paar Minuten lang geglaubt, dass der Doktor Aagaard gar nicht der Doktor Aagaard ist, sondern der nette, alte Doktor Neumann. Aus Wien. Von früher. »Sie bohren so tief, suchen Sie etwas? Muss – muss das sein …?«, jammert Thesi.

»Mund ausspülen!«, sagt Doktor Aagaard nur; die Assistentin, die seit Jahren im Schein der grellen Zahnarztlampe verblüht, drängt Thesi das Glas mit dem lauwarmen Wasser auf. Auf lauwarmes Wasser kriegt jeder Mensch Brechreiz. Thesi spült und spült – sie weiß, je länger sie gurgelt, umso kürzer wird Doktor Aagaard nachher weiterbohren, im Wartezimmer sitzt doch noch ein Haufen Patienten. Das Glas wird schließlich leer, sie legt geduldig den Kopf zurück, der Bohrer surrt weiter.

Und jetzt beginnt Doktor Aagaard auch noch zu plaudern. Alle Ärzte plaudern mit ihren Patienten, wenn sie gerade im Begriff sind, ihnen besonders wehzutun.

»Eine interessante Verlobung steht uns bevor –«, plaudert mechanisch dieser Doktor Aagaard und konzentriert sich auf Thesis Weisheitszahn, links unten. »Sven Poulsen, Sie kennen doch den Namen, der große Architekt – übrigens ein reizender Mensch, langjähriger Patient von mir …«, renommiert Doktor Aagaard und bohrt stillvergnügt. »Ja, Poulsen wird wieder heiraten – nicht zucken, es tut ja nicht so weh, so – schön den Mund offen halten, brav – er wird sich mit Fräulein Karen Nielsen verloben, Tochter von Nielsens Söhne, die große Schiffsreederei – bitte, etwas Guttapercha, wir machen eine Füllung –.« Das eckige Fräulein reicht ihm irgendetwas, Thesi liegt noch immer mit geschlossenen Augen da und hält mechanisch den Mund offen, Doktor Aagaard plaudert …

»… Fräulein Nielsen ist erst neunzehn. Aber was spielt das für eine Rolle bei einem Kerl wie Poulsen! Übrigens, seine neue Villa … Den Mund schön offen halten, jetzt kommt die Füllung – haben Sie noch nicht von der neuen Villa gehört, die sich Poulsen in Klampenborg gebaut hat? Bezaubernd, ich war neulich draußen. So – die Füllung hält, übermorgen kommen Sie wieder, sagen wir um –.« Thesi hebt den Kopf. Das Fräulein hält ihr wieder das lauwarme Wasser unter die Nase. Thesi steht erschöpft auf, tritt vor den Spiegel über dem Waschtisch und setzt den Hut auf. Der Hut sieht sehr mitgenommen aus. Thesi hat ihn die ganze Zeit zwischen den Händen gehalten, und wenn der Doktor fest bohrte, dann hat sie den Hut genauso fest verbogen.

»Also, übermorgen um halb elf?«, bestimmt Doktor Aagaard. Er steht beim Schreibtisch und studiert seinen Stundenplan, will ein Zeichen machen, hält inne. – »Verzeihen Sie – ich habe so ein schlechtes Namensgedächtnis. Zähne merke ich mir genau, jede Plombe von Ihnen weiß ich auswendig, aber Namen – Ihr werter Name?«

Thesi lächelt.

»Poulsen, Herr Doktor, Frau Poulsen«, sagt sie freundlich und schüttelt dem Doktor die Hand. »Mit Ihrem berühmten Patienten da – mit diesem Sven Poulsen war ich neulich verheiratet. Wiedersehen, Herr Doktor – Mittwoch um halb elf!«

Draußen ist sie.

Doktor Aagaard bemüht sich um ein würdiges Gesicht.

»Es ist mir peinlich, Fräulein Sorensen«, sagt er zu dem Pferd beim Marterstuhl. Das Pferd hantiert beim Spuckbecken herum.

»Die geschiedene Frau Poulsen, Herr Doktor – und ich habe Sie die ganze Zeit angeblinzelt«, sagt Fräulein Sorensen vorwurfsvoll.

»Zum Teufel Sie sind so kurzsichtig, Sie blinzeln einen ja immer an«, knurrt Doktor Aagaard und wäscht sich wütend die Hände.

»Also – den nächsten Patienten!«

Thesi ist nachmittags um halb drei vom Zahnarzt gekommen. Jetzt ist drei und sie liegt in der Badewanne. Morgens oder abends badet man schnell und gewohnheitsmäßig. Aber nachmittags, wenn Sonne ins Badewasser fällt – viel Sonne ist es leider nicht, Badezimmer haben schmale Fenster in den Hof hinaus – nachmittags ist es herrlich in der Badewanne. Neben der Badewanne steht ein Stuhl, auf dem Stuhl liegt die Aschenschale. Thesi zündet sich eine Zigarette an und liegt ganz still im Wasser. Heiß, herrlich heiß. Sie raucht einen tiefen Zug – dieses Biest von einem Zahndoktor bohrt und bohrt –, gut geht es einem in der Badewanne, man kann nachdenken und –

Und deshalb – also deshalb liegt sie jetzt in der Wanne, Montag drei Uhr nachmittags, während andere Leute im Büro sitzen oder spazieren gehen oder Kaffee trinken.

Thesi denkt nicht gern nach. Höchstens manchmal in der Badewanne. Komische Mission erfüllen diese Zahnärzte, überlegt sie. Zahnärzte sind das letzte Bindeglied zwischen geschiedenen Eheleuten. Dieser Doktor da – wie das Biest gebohrt hat! –, also dieser Doktor ist seit urdenklichen Zeiten der Zahnarzt von Herrn Poulsen. Dann hat Herr Poulsen die Wienerin geheiratet, die Thesi. Und als Thesi einen Zahnarzt brauchte, schickte er sie natürlich zu seinem Doktor Aagaard. So – Thesi ist vor zwei Jahren von Herrn Poulsen fortgegangen, Scheidung, Schluss mit Herrn Poulsen, seine Freunde grüßen sie kaum noch, und ihre Freunde, die neuen, jetzigen kennen ihn überhaupt nicht. Man lässt sich scheiden, das machen viele Leute; irgendwann bekommt man auch einen neuen Mann. Aber – wer wechselt freiwillig den Zahnarzt? Kein Mensch, überlegt Thesi, ich bleibe doch auch bei Doktor Aagaard. Bis der Tod uns scheidet …

Karen Nielsen … Thesi dreht den Wasserhahn auf und lässt heißes Wasser nachfließen, sie drückt das letzte Stückchen Zigarette aus, jetzt kann auch die rechte Hand ins Wasser kriechen. Thesi rutscht tief in die Wanne hinein, gar nichts denken, das heiße Wasser und der Dunst löschen alles aus, alles – nur nicht den Namen: Karen Nielsen.

Sie ist natürlich blond, denkt Thesi, eine Karen Nielsen muss blond sein. Wie angenehm, wenn man Karen heißen kann. Hier heißen fast alle Frauen Karen. Ein paar noch Ingrid oder Mette. ›Thesi – was ist Thesi für ein Name‹, – fragt jeder, der sie hier kennenlernt. Thesi seufzt auf: Karen, glückliche Karen …

Das heiße Wasser wird kühl. Thesi ist zu faul, um wieder den Wasserhahn aufzudrehen. Da liegt sie also und fröstelt. Dieser Sven hat eine neue Villa in Klampenborg und eine neue Braut. Sven und Thesi haben einmal in einer schönen altmodischen Wohnung in der Bredgade gewohnt. Sven baut die modernsten Häuser von Kopenhagen und sammelt heimlich alte Kommoden und Renaissancestühle. Vor zwei Jahren hat Thesi die Wohnungstür in der Bredgade wütend und endgültig hinter sich zugeknallt. Seitdem hat er sich eine Villa in Klampenborg gebaut. Zwei Jahre … In Dänemark muss man zuerst eineinhalb Jahre getrennt wohnen, dann gibt das Gericht die Scheidung. Das dänische Scheidungsgesetz ist sehr vernünftig, sagen die Juristen. In eineinhalb Jahren überlegt man sich viel. Thesi und Sven hatten sich nichts zu überlegen. Eineinhalb Jahre – in dieser Zeit wurde Thesi eine gute Modezeichnerin. Die großen Warenhäuser kaufen ihre Modelle und schreiben ›Original Wiener Modelle‹ auf die Kleider, die nach Thesis Entwürfen geschneidert werden. Thesi ist früher in Wien in die Kunstgewerbeschule gegangen und hat ein bisschen Modezeichnen gelernt. Das war alles. Hier kauft man ihre Zeichnungen. Thesi hat eine energische Art, sie den Direktoren der Modellabteilungen einzureden, Thesi – selbst ein Original Wiener Modell. Nach eineinhalb Jahren schrieb sie Herrn Poulsen einen höflichen Brief: ›Danke, ich verzichte auf Deine weitere Unterstützung, ich will von Dir nichts als die Scheidung.‹ Vor einem halben Jahr sind wir richtig geschieden worden, rechnet Thesi aus. Der Briefträger schiebt Thesis Post immer durch den Briefspalt an ihrer Wohnungstür, er läutet nie an, Thesi ist so unregelmäßig zu Hause. Vor einem halben Jahr findet Thesi auf dem kleinen Teppich vor der Tür einen unsympathisch seriösen Briefumschlag. Reißt ihn auf: die Scheidungsurkunde. Damals ist Thesi eine volle Stunde lang in der Badewanne gelegen.

So – und jetzt ist das Wasser wirklich saukalt. Thesi plätschert herum, man könnte sich auch waschen und fest mit dem Waschlappen abreiben, überlegt Thesi, aber sie ist zu faul, kein Mensch wäscht sich um halb vier Uhr nachmittags, also – heraus!

Thesi huschelt sich in einen riesigen Bademantel, grell geblümt, schleppend. Nimmt einen kleinen Handspiegel und eine Pinzette und legt sich auf die Wiese. Wiese ist eine breite, wiesengrüne Couch mit bunten Polstern und nimmt den ganzen Raum ihres winzigen Schlafzimmers ein. Diese Wiese ist auch Thesis Arbeitstisch, sie liegt dann auf dem Bauch und zeichnet.

Jetzt wird nicht gezeichnet, jetzt wird gezupft. Thesi hockt auf einem der großen Polster, hält den Spiegel vor ihr Gesicht und beginnt Augenbrauenzupfen. Es tut weh, natürlich, aber es muss sein. Thesis Augenbrauen sind ganz schmal, wie gemalt. Sie hat große, graue Augen und lange Wimpern – die hat sie von Mama. Und braune Locken, widerspenstig, immer zerrauft – auch von Mama. Den großen Mund hat sie angeblich von Papa. Und das ist eigentlich alles, was Thesi von den Eltern geerbt hat. Richtig – noch die Couch! Auch von Papa. Die Couch wurde als Bett geboren und später modernisiert. Thesi zupft ernsthaft die paar kleinen Augenbrauenhaare fort, die außerhalb der schmalen dunklen Linie stehen. Um sechs wird Direktor Andersen heraufläuten, und unten wird sein großes dunkelblaues Auto stehen und sie wird mit Direktor Andersen, Chef der Modellabteilung des größten Kopenhagener Warenhauses, nachtmahlen gehen. Und er wird ›Einsame, kleine Frau – erzählen Sie mir Ihre Geschichte‹ zu ihr sagen. Sie war zwar noch nie mit Direktor Andersen nachtmahlen, heute ist Premiere, aber das sagen alle Herren, wenn sie mit einer jungen geschiedenen Frau nachtmahlen. Und dann lassen sie die Frau gar nicht erst ausreden, sondern reden fortwährend von ihren eigenen Enttäuschungen und wie einsam sie sind, so im Grund ihres Herzens, und dabei schenken sie fortwährend Wein ein und Kognak und wollen, dass man beschwipst wird. Nachher, beim Nachhausebringen, muss man schrecklich geschickt und taktvoll sein, damit so ein Herr Direktor nicht beleidigt ist, weil man nicht mehr mit ihm in seiner Junggesellenwohnung Kaffee trinken will. Den Direktor Andersen darf man überhaupt nicht kränken, schließlich steht die Sommerkollektion bevor. Direktor Andersen hat zwar kein Haar auf dem Kopf, er ist nur halb so groß, wie ein Mann sein soll, und doppelt so breit, wie ein Mann sein darf – macht nichts, es wird ein reizender Abend werden, sie wird nachher sehr taktvoll sein, und er wird denken – nächstes Mal klappt es bestimmt!

Thesi geht in ihr Wohnzimmer, es schaut riesengroß aus, weil Thesi so wenig Möbel hat. Durchs Fenster sieht man eine weite Rasenfläche, eigentlich ist es nur der Hof eines großen Mietshauses, aber junger, gelbgrüner Rasen ist doch beinahe ein Garten. Thesi hat diese Aussicht lieb. Gras ist nichts Fremdes, dachte sie, als sie die kleine Wohnung nahm, ich will nicht immer in eine fremde Straße schauen. Thesi nimmt die winzige Espressomaschine, stellt sie auf den kleinen Tisch und braut Mokka. Sie ist müde vom heißen Bad und sie will doch gut ausschauen, wenn sie mit Direktor Andersen ausgeht. Darauf hat ein Herr das Recht, wenn er mit einer Dame speist und für das Essen mindestens – Thesi rechnet, mindestens den Wert von sieben Paar feinen Seidenstrümpfen bezahlt. Denn Thesi rechnet nicht in Dänenkronen, sondern in Seidenstrümpfen.

Karen Nielsen zerbricht sich sicherlich nie den Kopf, ob sie sich die hauchdünnen Seidenstrümpfe bei Illum kaufen kann oder nicht. Acht Kronen das Paar. Die Tochter von Nielsens Söhne, Schiffsreederei. Karen ist neunzehn. Als ich neunzehn war – Thesi gibt sich einen Ruck: Blödsinn. Sven heiratet, vor einem Jahr hat ihr jemand erzählt, dass Sven mit einer kleinen Schauspielerin befreundet ist. Ob Sven befreundet ist oder heiratet, ist doch ganz egal, es ist – Der Mokka ist fertig. Sie trinkt ganz schnell eine Tasse leer. Es ist gar nicht egal. Heiraten ist so etwas Endgültiges. So feierlich. Alle Leute gratulieren … Schluss, es wird nicht mehr darüber nachgedacht. Direktor Andersen muss mit mir zu Nimb gehen, beschließt Thesi. Ich muss mir vorher überlegen, was ich essen werde, es sieht nicht fein aus, wenn man stundenlang auf der Speisekarte herumstudiert – ich werde zuerst einen Hummer-Cocktail haben und dann –

Sicherlich ladet Sven die ganze Familie Nielsen in die neue Villa ein, und es gibt herrlich zu essen und Karen spielt schon die Hausfrau; sie kann mit allen Gästen reden, erstens kann sie Dänisch, zweitens kennt sie alle, drittens – Thesi trinkt noch eine Tasse Mokka und beschließt: Nach dem Hummer-Cocktail frage ich, ob ich ein richtiges Wiener Schnitzel haben kann. Und Andersen muss noch diesen Monat Zeichnungen von mir kaufen, sonst krieg ich die Miete nicht zusammen. Dabei fällt ihr ein – Radiorate! Sie schaut auf die Uhr: halb sechs. Schnell anziehen, in einer halben Stunde kommt Direktor Andersen, halb sechs – um halb sechs ist Sven noch im Atelier. Central 2124 ist die Telefonnummer, merkwürdig, man merkt sich oft die gleichgültigsten Telefonnummern. Jetzt rufen ihn sicher viele Leute an, um zu gratulieren. Ob das Atelier noch die alte Nummer hat …?

Ja, das Atelier hat noch die alte Nummer.

»Bitte – bitte, kann ich Herrn Sven Poulsen sprechen?«

Eine unbekannte Damenstimme: »Wen darf ich melden?«

Sven hat also eine andere Sekretärin. »Frau Poulsen.«

»Einen Augenblick, ich werde nachsehen, ob der Herr Architekt noch da ist.«

Natürlich ist er noch da, denkt Thesi, um halb sechs ist er immer noch im Atelier, der Schuft – wenn er sich vor mir verleugnen lässt …

Aber Sven Poulsen lässt sich gar nicht verleugnen.

»Hallo? –?«

»Ja – hier Thesi, ich wollte nur –«

»Thesi! Wie geht es immer? Wir haben uns endlos lang nicht gesprochen –«

»Danke, es geht mir gut«, sagt Thesi und wundert sich, weil sie auf einmal blödsinnig Herzklopfen hat; das Herz klopft so komisch im Hals, man soll nur nichts an der Stimme merken – o Gott, jetzt ist so eine lange Gesprächspause, sie muss doch sagen, warum sie angerufen hat –

»Ich wollte nur sagen – ich war nämlich heute beim Zahnarzt –«, sie schluckt und – schrecklich peinlich – wieder eine Pause.

Da lacht Sven los: »Und das wolltest du mir sagen? Hat es dir wehgetan, kleine Dame?«

Jetzt lacht Thesi auch. Sie ist sehr dankbar, weil Sven deutsch mit ihr spricht. So wie früher. Beim Anwalt, wo sie ihn zuletzt gesehen hat, wurde dänisch unterhandelt. Sie ist überhaupt nicht mehr verlegen, lächerlich, sie wird doch noch mit Sven telefonieren können. »Du kennst doch den Doktor Aagaard«, sagt sie, »diesen Sadisten, dieses Scheusal – es ist links unten, weißt du, der Weisheitszahn –«

»Du Armes«, sagt Sven.

Wieder eine Pause. Thesi nimmt sich zusammen.

»Aber deshalb rufe ich dich nicht an, sondern – der Doktor Aagaard hat mir erzählt, dass du – ja also, dass du –« Es ist todpeinlich, dass sie stottert.

»– dass du dich verlobt hast oder verloben wirst oder so –« Pause.

»Und da wollte ich dir gern gratulieren, wirklich, ich wünsche dir von Herzen alles Gute.«

Erleichtert atmet sie auf. Sie hat ihr Sprüchlein aufgesagt, jetzt muss er etwas sagen, also Sven – red schon!

»Es ist wirklich sehr lieb von dir, dass du deshalb angerufen hast«, sagt Sven, »ich bin ganz gerührt, ich weiß gar nicht –«

»Und deiner Braut wünsche ich unbekannterweise auch alles Gute«, kräht Thesi ganz schnell dazwischen.

»Ich danke dir sehr, auch im Namen meiner Braut. Sie – ja, sie würde sich bestimmt sehr freuen, dich einmal kennenzulernen«, fügt er noch hinzu. Pure Verlegenheit, konstatiert Thesi, warum soll sich dieses Fräulein Nielsen freuen?

»Kann man ja mal machen«, sagt sie möglichst vergnügt. »Der Doktor Aagaard hat mir auch von deinem neuen Haus erzählt«, beginnt sie und weiß genau, was jetzt kommen wird. Richtig –

»Ich würde mich riesig freuen, wenn du dir das neue Haus einmal ansehen kämest«, sagt Sven begeistert. Das meint er ehrlich, denkt Thesi, er ist auf alle Häuser stolz, die er gebaut hat. Und er angelt sicherlich nach Leuten, die seine eigene Villa bewundern sollen. »Schön. Wenn ich einmal in der Nähe bin – wo ist eigentlich deine Villa?«

»Klampenborg, du fährst mit der S-Bahn, es ist gar nicht weit von der Station, frag nur bei der Station –.« Sven ist wirklich sehr eifrig geworden.

»Hoffentlich bin ich zu Hause, wenn du kommst, ich muss dir vor allem die Halle und das Bibliothekszimmer zeigen, es wird dir großartig gefallen, ich hab unsern alten Kamin aus der Bredgade im Bibliothekszimmer einbauen lassen.«

»Warum nicht in der Halle?«

»Du wirst schon sehen, also – komm bald, ja? Und ich danke dir noch schön für den Anruf. – Leb wohl!«

Das Gespräch ist zu Ende. Absolut. Aber –

»Du – Sven?«

Er ist noch am Apparat. Sehr erstaunt: »Ja? Noch etwas?«

»Sven – ist sie blond?«

Pause. Thesi schämt sich. Jetzt hat sie sich ihr damenhaftes Gespräch verpatzt. »Pardon –«, sagt sie ungeschickt.

»Natürlich ist sie blond«, sagt Sven, »ich war immer für blond. Mit einer Ausnahme –«

Thesi mit den dunklen Haaren weiß nichts zu sagen. Sven ist ungeduldig: »Noch etwas? Also – dann leb wohl!«

 

Kleiner Direktor Andersen hat ein großartiges neues Auto mit blinkendem Kühler und blitzenden Scharnieren und alles nagelneu, wie es sich für einen kleinen dicken Direktor gehört. Kleiner dicker Direktor mit großem Auto fährt pünktlich um sechs vor Thesis Haus vor. Springt flott – das heißt, er denkt, es sieht flott aus – heraus und drückt beim Haustor auf den Klingelknopf neben dem Schild: Thesi Poulsen. Oben wird eine Wohnungstür aufgerissen und Thesi schreit durchs Stiegenhaus: »In einer Minute bin ich unten.«

Direktor Andersen lächelt zufrieden. Hat keine Ahnung, dass Thesi in einer rosa Kombination an der Tür gestanden ist, dass sie sich erst noch das Kleid anziehen muss, dann frisieren, dann Lippen malen, dann Nase pudern, dann Hutaufsetzen, dann Handschuhe suchen. Direktor Andersen hat keine Ahnung davon und geht pfeifend vor seinem Auto auf und ab. Es soll ein reizender Abend werden mit dieser Kleinen – wie heißt sie nur? Ja, Thesi Poulsen, mit dieser reizenden kleinen Wienerin und ihrem scheußlich schlechten Dänisch. Fünf Minuten geht er auf und ab, zehn Minuten, eine Viertelstunde …

Thesi steht vor dem großen Spiegel im Vorzimmer und pfeift den Deutschmeistermarsch. Seit ihrem zehnten Lebensjahr kann sie pfeifen, seit ihrem zehnten Lebensjahr pfeift sie in guten Lebenslagen den Deutschmeistermarsch.

»Wir sind vom k. und k. Infanterieregiment, Hoch- und Deutschmeister Nummer 4, aber stier …«

Thesi steckt zwei weiße Gardenien an ihr schwarzes Kleid –

»Nummer vier, aber stier …«

Sie rückt einen lächerlich kleinen Hut in die Stirn – »… vom k. und k. Infanterieregiment …«

Sie legt einen kleinen schwarzen Schleier über die Augen.

»Hoch- und Deutschmeister Nummer –«

Wo sind die Handschuhe?

Thesi schießt durch die Wohnung. Auf der grünen Couch sind sie nicht, vielleicht im Badezimmer? Auch nicht. Auf dem Radio –? Ja, das ist eine Idee. Nein, auch nicht auf dem Radio. Auf keinem der gewohnten Plätze. In der Küche – natürlich, aber wo? Küchentisch leer, Gasherd auch leer. Thesi pfeift sehr leise und nachdenklich.

Im Eiskasten! Sie reißt den Eiskasten auf – na also, Gott sei Dank.

Direktor Andersen ist unterdessen ärgerlich geworden. Kleine dicke Menschen werden besonders schnell bös, wenn man sie warten lässt. Da geht das Haustor auf – und Direktor Andersen beginnt freundlich zu grinsen. Thesi kommt: schwarzes Kleid mit weißen Gardenien, kleiner Hut, kleiner Schleier, weiße Handschuhe. Silberfuchscape achtlos über den Arm geworfen – Dame, von oben bis unten große Dame. Thesi steigt ins Auto, der kleine Dicke schaltet aufgeregt herum und schnauft dazwischen: »Wo wollen Sie speisen, Frau Poulsen?«

Eigentlich wollte er irgendwohin ins Grüne fahren. Dyrhavsbakken oder so etwas. Dort gibt’s kleine versteckte Restaurants, auf der Nachhausefahrt kann man dann von der großen Allee abzweigen und mit dem Wagen halten – na ja, und so ein bisschen – es sollte doch ein gemütlicher Abend für den Direktor werden. Aber jetzt? Thesi Poulsen, große Dame? So hat er sie nicht in Erinnerung gehabt, sie kam neulich zu ihm ins Büro und wollte Zeichnungen anbringen. Eine kleine Zeichnerin mit einem aparten Gesichterl – weiter nichts.

»Was halten Sie von Nimb?«, fragt Thesi freundlich.

»Daran habe ich auch gedacht«, sagt der Dicke.

Nimb ist das teuerste Restaurant der Stadt, und Thesi sieht heute so teuer aus.

Thesi schaut jetzt still in den hellen Maiabend, die Sonne geht irgendwo in der Ferne unter, die grünen Kupferdächer von Kopenhagen flammen rot und violett. Komisches Land – denkt Thesi wieder einmal, bei uns in Wien hat die Karlskirche ein Kupferdach und die Peterskirche und – ja, auch die Technische Hochschule. Schluss. Mächtig stolz sind wir immer auf diese drei Dächer gewesen, nicht einmal im Krieg und nachher, als es in Wien so dreckig ging, haben wir die Kupferdächer abgekratzt. Aber nah daran war man, sehr nah. Und in diesem Kopenhagen hat jeder Telefonautomat und jedes Toilettenhäuserl sein Kupferdach. Glückliche dicke Leute hier, gut, dass ich dageblieben bin, sehr gut … Dieser Abend verläuft genau so, wie Thesi erwartet hat. Sie sitzen bei Nimb auf der Terrasse, es dämmert, die kleinen gelben Lampen auf den einzelnen Tischen werden angeknipst, alles verschwindet in silbergrauer Dämmerung, man kann die vielen Gesichter rund herum nicht unterscheiden und sie sind auch nicht wichtig. Die Kapelle spielt den Einzugsmarsch aus »Aïda«, wie es sich für eine Restaurantkapelle gehört. Thesi löffelt Hummer-Cocktail und Direktor Andersen startet die Unterhaltung, wie zu erwarten, mit – »Thesi – was ist Thesi für ein Name?«

Thesi löffelt hingegeben und antwortet mechanisch: »Ein Wiener Name, eine Abkürzung, eigentlich heiße ich Maria Theresia.«

Direktor Andersen sucht nach neuem Gesprächsstoff. Er weiß nichts von Maria Theresia, von der wirklichen Maria Theresia nämlich, nach der Thesi genannt ist. Jeder Wiener würde lächeln, wenn er diese Thesi da, schmal, klein und smart, ansehen und dabei erfahren würde, dass sie Maria Theresia heißt. Wie die dicke österreichische Kaiserin vom Denkmal auf der Ringstraße, mit der man bis zum Überdruss in den Wiener Schulen gequält wird und von der man sich zuletzt doch nur merkt, dass sie sehr tüchtig und sehr ernsthaft war, ihr Reich vergrößerte und sich rapid schnell vermehrte, jedes Jahr ein Baby. Thesis Papa war Offizier und suchte für Thesi einen österreichischen Namen, und Mama fand den Namen vornehm und Thesi war doch noch ein Baby und konnte sich nicht dagegen wehren. Die Eltern sind gestorben und Thesi hat dann bei der Großmama gelebt, Großmama ist in Wien, und Wien ist weit, Österreich liegt in unwahrscheinlich süßer ferner Vergangenheit und existiert außerdem gar nicht mehr. Versunken, eine reizende Erinnerung für die Fremden, die in Tirol Ski gelaufen und im Wörther See geschwommen sind und auf dem Großglockner der Ewigkeit gegenüberstanden. Und für die Österreicher selbst eine brennend offene Wunde im Herzen. Nicht daran rühren, Herr Direktor Andersen, fragen Sie jetzt um Gottes willen nicht, warum Thesi als geschiedene Frau in der Fremde herumläuft, statt wieder zu Hause bei Großmama zu leben, fragen Sie nicht, Herr Direktor – Krach. Er fragt schon.

»Und – Sie sind gern in Kopenhagen, kleine Frau? Sie – äh – Sie sind geschieden, sagten Sie neulich – und sind trotzdem hiergeblieben? Also gern hier, was? Roten oder weißen Wein, kleine Frau?«

»Weißen, Herr Direktor. Und nicht zu süß, ja?« Der Einzugsmarsch aus »Aïda« ist zu Ende, ebenso dröhnend setzt ein Wiener Liederpotpourri ein, Gott sei Dank – der Wein. Schnell trinkt Thesi ein paar Schluck.

„So küsst man nur in Wien

Mit einer Wienerin –

Nur, wer im Mai in Wien geküsst –“,

spielt die Kapelle, und jetzt kommt leider Gottes Direktor Andersen in Schwung und sieht Thesi tief in die Augen.

»Kleine einsame Frau – erzählen Sie mir Ihre Geschichte«, sagt er programmgemäß. Wartet natürlich gar nicht ab, bis Thesi den Mund aufmacht, sondern fängt gleich von sich zu erzählen an. Äußere Erfolge, ja, die hat er, aber im Herzen ist er natürlich einsam … Thesi trinkt Wein und sieht ihn freundlich an. Schließlich ist sie nicht zu ihrem Vergnügen mitgekommen, sondern zu seinem.

»Suchen Sie jemanden, kleine Frau?«, fragt plötzlich Andersen.

Thesis Blick geht nämlich zwischen den Tischreihen auf und ab, sie kneift die Augen etwas zusammen, um besser die Gesichter im Dämmerlicht zu unterscheiden. Direktor Andersen muss zweimal fragen, ihr Lächeln deutet zwar an, dass sie ihm gespannt zuhört. Aber er muss doch zweimal fragen, sie hat überhaupt nicht aufgepasst. Beim zweiten Mal zuckte sie zusammen und neigt ihr Gesicht zu ihm und sieht ihn bittend an:

»Verzeihen Sie, ich hab nur ein bissel herumgeschaut – nein, ich suche niemand Bestimmten. Heut ist ein so schöner Abend, ganz Kopenhagen isst hier Nachtmahl.«

Ihr liebes Lächeln versöhnt ihn. Und er plaudert weiter, jetzt hält er bei seiner Gymnasialmatura und imitiert Professoren. Männer über vierzig erzählen entweder Militär- oder Gymnasialerinnerungen, denkt Thesi gelangweilt und lässt ihre Augen herumwandern. Hier nachtmahlen also die reichen Bürger. In Dänemark gibt es überhaupt nur Bürger, reiche und weniger reiche. Also – die reichen Bürger sind heute hier. Mit Frau und Schwiegermutter. Mit der offiziellen Freundin (mit der inoffiziellen geht man nicht zu Nimb). Mit Braut und Mama von der Braut und Papa von der Braut. Thesis Blicke suchen, sie hat schon zu viel getrunken, jetzt bestellt der kleine Direktor neuen Wein, das Nachhausebringen wird scheußlich werden, ein Kellner schenkt ein.

„Es muss ein Stück vom Himmel sein,

Wien und der Wein, Wien und der Wein –“

spielt die Kapelle. Das Einzige, was übrig bleibt, sind Wiener Lieder, denkt Thesi. »Prost!«, macht Direktor Andersen, »Prost!«, lächelt Thesi. Da grüßt Direktor Andersen sehr höflich nach rechts.

Thesi folgt seinem Blick und schaut auch nach rechts. Sie lächelt und grüßt ebenfalls.

Rechts, zwei Tische weiter, nehmen drei Damen und ein Herr Platz. Die kleine Gesellschaft starrt neugierig zum kleinen Direktor hinüber. Thesi wendet ihr Gesicht ab und sitzt aufrecht da: die drei Damen haben jetzt ein Gesprächsthema.

»Ach – Sie kennen Nielsens«, sagt Direktor Andersen neugierig. »Frau Elsbeth Nielsen und ihre Tochter, Fräulein Karen. Die andere Dame kenne ich nicht, es wird wahrscheinlich – Fräulein Karen ist sicherlich eine Bekannte von Ihnen?«

»Nein«, sagt Thesi, »ich kenne Nielsens überhaupt nicht. Ich habe nur den Gruß des Herrn erwidert, er ist ein Bekannter von mir.«

Andersen lässt nicht los. Die ganze Zeit schon wollte er Thesi nach ihren Kopenhagener Bekannten fragen, möchte sie so gern irgendwo einreihen können. Er will nur wissen, wer ihr geschiedener Mann war, dann kennt er sich gleich aus. In Kopenhagen weiß jeder über jeden Bescheid. Es ist ein Rätsel, es gibt Tausende Hansen und Tausende Jensen und Tausende Nielsen. Der Rest heißt Andersen, Sorensen oder Poulsen. Trotzdem kennen sich die Leute aus, man muss nur wissen, welcher Jensen und welcher Sorensen … Andersen leidet Höllenqualen, weil er über Thesi so schlecht Bescheid weiß.

»Der Herr muss Sven Poulsen sein, der Architekt –«, tippt Andersen. »Fräulein Karen ist mit ihm verlobt. Ihre Mutter hat es gestern erzählt, Frau Nielsen kauft nur bei uns in der Modellabteilung. Interessant, Sie kennen also Herrn Sven Poulsen –«

»Ja«, sagte Thesi schlicht und trinkt Wein.

»Vielleicht – ist er vielleicht mit der Familie Ihres früheren Mannes verwandt?«, spekuliert Andersen weiter. Thesi gibt keine Antwort und zündet sich eine Zigarette an.

»Herr Poulsen ist ein Freund von Ihnen, schau – schau! Ja, er hat Glück bei den Frauen«, sagt der kleine Dicke neckisch.

»Gar nicht, schau – schau«, sagt Thesi. »Herr Poulsen ist kein Freund von mir. Ich habe ihn seit Monaten nicht gesehen.«

»Er hat so plötzlich Karriere gemacht«, beginnt Andersen und jetzt geht es wie am Schnürchen, alles weiß er über diesen Sven Poulsen, den er gar nicht persönlich kennt. Dass Sven ein verrückter Kerl ist, dass er ein Niemand war, bis ihn irgendein närrischer amerikanischer Millionär kennenlernte. Sven redete dem ein, ein richtiges Haus muss vorn aus Glas sein, damit man beinahe im Garten wohnt, und flach muss es sein, damit man auf dem Dach in der Sonne liegen kann, und dies muss es können und jenes muss es können. Und zuletzt nahm ihn der Amerikaner hinüber und Sven baute ihm in Florida ein Haus. Vorn Glas und hinten weiß der Teufel was; das Haus kam in alle Zeitungen, Sven fuhr später nach Dänemark zurück und jetzt lässt sich jeder, der auf sich hält, von Sven ein Haus bauen und wohnt hinter Glas. Die Leute sind ganz verrückt mit Sven und die Frauen sind besonders verrückt und er, kleiner dicker Andersen, wundert sich, dass die Nielsen ihre Karen einem Mann geben, der erst vor ein paar Monaten geschieden worden ist. »Wer seine Frau war, weiß kein Mensch, Sven hat sie selten in Gesellschaft mitgenommen, aber –«

»Stopp … Erzählen Sie mir, wie hat Poulsen Fräulein Nielsen kennengelernt und warum heiratet er sie?«, verlangt Thesi.

»Die beiden haben einander bei Jensen getroffen, bei Kai Jensen, Jensen & Co., die Bank-Jensen. Sie hat das hellblaue Samtmodell von uns angehabt, eines unserer besten Modelle. Und Poulsen ist doch schon über vierzig, da hat ihm eben das neunzehnjährige Mädchen gefallen, Sie verstehen? Und sie ist sehr gebildet, sie studiert Geschichte, wahrscheinlich interessiert sie sich auch für Architektur, Sie verstehen? Und dann, in Norwegen – Sie verstehen …?«

»Ich bin kein Trottel«, sagt Thesi, »ich verstehe.« Andersen lässt sich nicht stören: »Die beiden waren Ski laufen und –«

»Ski laufen?«, fragt Thesi, als ob das etwas Besonderes wäre.