In ihrem historischen Roman über das alte Afrika erzählt Maryse Condé von Segu, der einst mächtigen Stadt der Bambara am Niger, und vom Schicksal der Familie Traoré. Noch einmal beschwört sie jene prächtige, geheimnisvolle Welt herauf, die in Afrika untergegangen ist.
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Maryse Condé (*1937 in Guadeloupe) studierte Literaturwissenschaften in Paris und lebte viele Jahre in Westafrika. Bis 2002 war sie Dozentin an der Columbia University in New York. 1988 wurde sie für ihre Familiensaga Segu mit dem LiBeraturpreis ausgezeichnet. 2018 erhielt sie den New Academy Prize für Literatur.
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Uli Wittmann, geboren 1948, promovierte in Ethnologie und Literaturwissenschaften. Er übersetzt aus dem Englischen und Französischen, u. a. Werke von J. M. G. Le Clézio, Philippe Djian, Ben Okri, Simone Schwarz-Bart, Alexis Jenni, Noëlle Châtelet und Michel Houellebecq.
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Wie Spreu im Wind
Roman
Aus dem Französischen von Uli Wittmann
Der Segu-Zyklus (2)
E-Book-Ausgabe
Unionsverlag
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Die Originalausgabe erschien 1985 unter dem Titel Ségou: La terre en miettes bei Éditions Robert Laffont, Paris.
Die deutsche Erstausgabe erschien 1993 im Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln.
Originaltitel: Ségou: La terre en miettes (1985)
© by Éditions Robert Laffont, Paris 1985, 1998
© by Unionsverlag, Zürich 2020
Alle Rechte vorbehalten
Umschlag: Moma Sport
Umschlaggestaltung: Martina Heuer
ISBN 978-3-293-30846-6
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Gegen Ende des 18. Jahrhunderts ist das Bambara-Reich Segu im heutigen Mali auf dem Höhepunkt seiner Macht. Sein Reichtum stammt aus dem Krieg, das heißt aus dem Handel mit Gefangenen, die als Sklaven verkauft werden, und aus den Steuern, die die unterworfenen Völker zahlen müssen, insbesondere die Fulbe, ein Nomaden- oder Halbnomadenvolk von Viehzüchtern. Die Bambara von Segu hängen einer animistischen Religion an und sind tief in ihrem Glauben verwurzelt. Dusika Traoré aus Segu ist adliger Abstammung und Oberhaupt einer einflussreichen Familie, die der königlichen Macht des Mansa nahesteht. Doch durch seine Überheblichkeit und Selbstgefälligkeit verscherzt sich Dusika das Vertrauen der anderen Ratsmitglieder am königlichen Hof, denen es gelingt, den Zorn der Götter auf ihn zu lenken. Er verliert seine Stellung als Berater am Hof. Darüber hinaus werden vier seiner Söhne zum Werkzeug der Rache des Schicksals. Naba kommt als Sklave in Brasilien um, Malobali stirbt in einem Kerker des Königreiches Abomey im heutigen Benin, Sigas ganzes Leben ist nur eine Folge von Enttäuschungen, und Tiékoro vor allem, Dusikas Lieblingssohn, wird ein aufsehenerregendes Schicksal zuteil. In gewisser Weise ist Tiékoros Los symbolisch für das Schicksal des Reiches von Segu. Ganz allein entdeckt er den Islam, der zunächst nur unter bestimmten Gruppen, den Fulbe und den Somono, seine Anhänger hat. Tiékoro geht nach Timbuktu, um dort an der Universität Theologie zu studieren, und kehrt dann in seine Vaterstadt zurück, um den Monotheismus zu lehren. Er scheitert jedoch und stirbt unter dem Schwert des Henkers. Dennoch kann nichts den Vormarsch des Islam aufhalten. Von religiösem Eifer beflügelt, gründen die Fulbe den theokratischen Staat Massina. Zwischen den Bambara, die hartnäckig an ihrem animistischen Glauben festhalten, und den moslemischen Fulbe herrscht eine Zeit lang ein prekäres Gleichgewicht, das durch die Ankunft des Tukulor-Marabut El-Hadj Omar zerstört wird. Er nimmt eine noch unversöhnlichere Haltung als die Fulbe ein und ist entschlossen, die Ungläubigen von der Erdoberfläche zu vertreiben. Er erklärt den Dschihad, den heiligen Krieg. Das Reich von Segu, das sich für unbesiegbar gehalten hatte, ist von allen Seiten bedroht und muss, um zu retten, was zu retten ist, sich mit einem Teil seiner Feinde verbünden. Vom souveränen Königreich wird es zu einem Vasallenstaat der Fulbe. Mit vereinten Kräften will man sich dem siegreichen Vordringen El-Hadj Omars entgegenstellen.
Das Schicksal der Männer ist mit dem Krieg verbunden, es tauchen aber immer wieder markante Frauengestalten auf: Nya, die Mutter, Dusikas erste Frau, Mittelpunkt des Lebens im Anwesen. Sira, die Fulbe, die die Gefangenschaft nicht erträgt, und die Sklavinnen Nadie und Yassa lehnen sich alle auf ihre Art gegen das Schicksal auf, das man ihnen aufzwingen will.
Innerhalb der Familie Traoré wird der Widerstandsgeist gegen den Islam von Tiéfolo verkörpert, dem nach Sigas Tod die Rolle des Familienoberhaupts zufällt. Aber auch er muss sich vor der jüngeren Generation beugen, die im Geist des Islam aufgewachsen ist: Mohammed, Tiékoros ältester Sohn, und Malobalis Sohn Olubunmi, der nur davon träumt, die Heldentaten seines Vaters zu übertreffen.
Nabas Nachkommen dagegen gehen einen anderen Weg. Sie werden nicht mit dem Islam konfrontiert, sondern mit dem Katholizismus, den die Missionare nach Afrika gebracht haben. Das ist ein weiterer Aspekt der Auseinandersetzung, in dessen Mittelpunkt die Seele Afrikas steht.
Für das Verständnis des Textes unerlässliche Begriffe werden in einer Fußnote erklärt und sind in einem Glossar des Übersetzers zusammengefasst.
Der rechte Weg