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P. Thomas Häberle OSB

Die Gesamtausgabe

Helfen und Heilen

Aus der Praxis eines Naturheilers

Raten und Retten

Gesundheit durch Naturheilmittel

Sammeln und Sichten

Rückblick auf 25 Jahre erfolgreiches Wirken

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Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische

Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

www.residenzverlag.at

© 2013 Residenz Verlag

im Niederösterreichischen Pressehaus

Druck- und Verlagsgesellschaft mbH

St. Pölten – Salzburg – Wien

Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten.

Keine unerlaubte Vervielfältigung!

ISBN ePub:

978-3-7017-4441-1

ISBN mobi:

978-3-7017-4442-8

INHALTSVERZEICHNIS

Helfen und Heilen

VORWORT

Von leiblichen und seelischen Krankheiten

Außernatürliche Einwirkungen

Vom Sinn meiner Schrift

Mein Werdegang

ERSTE ERFAHRUNGEN

VOM PENDELN

Die Vorteile des Pendels

Vorurteile gegen das Pendel

Zauberei und Magie

Die Handhabung des Pendels

Die Vorsicht beim Pendeln

Die Pendeluntersuchung

a) Feststellen der Krankheit

b) Feststellen der Medikamente

Die Grenzen des Pendels

Krankheiten, Heilung und Glaube

HEILMITTEL

Unterirdische Wasserläufe

Gefährlichkeit der unterirdischen Wasserläufe

Isolierung der schädlichen Ausstrahlungen

Das Kohlblatt

Olivenöl

Der Öltest

Vom Salz

Bäder

KRANKHEITSBEHANDLUNGEN

Herzleiden

Wie ich beispielsweise einen Herztest vornehme

Kreislaufstörungen

Vom Rauchen und Rauschgift

Auswüchse im Sport

Kummer und Sorgen

Blut, Blutkreislauf und Lymphorgane

Tuberkulose

Abszesse

Milzentzündungen

Der Hafer

Arterien- und Venenentzündungen

Blutdruck

Die Gicht

Schuppenflechten

Nierengrieß und Nierensteine

Zellulitis

Asthma und Atemnot

Bronchialasthma

Herz-, Brust- und Bauchwassersucht

Tumore

Kropf

Nasenpolypen

Bronchien und Lunge

Lungenentzündung

Rippenschmerz

Reinigung

Die Leber

Galle und Gallenblase

Vom Haarlemeröl

Von der Stechpalme

Speisefette und Speiseöle

Von moderner Unvernunft

Früchte und ihre Zuträglichkeit

Die Nieren

Vom Versalzen der Speisen

Kohlensäurehältige Getränke

Minimode

Nierenerkrankung und Heilung

Nierensteine

Die Nebennieren und der Blutdruck

Nochmals vom Hafer

Die Harnblase

Gförni

Gebärmuttersenkung

Der Hals

Angina

Rachenkatarrh

Die Mandeln

Die Schilddrüse

Über- und Unterfunktion der Schilddrüse

Die Nebenschilddrüsen

Von der Arthritis

Die Verdauung

Der Magen

Moderne Unsitten

Heilung von Magengeschwüren

Der Zwölffingerdarm

Dickdarmstauungen

Verstopfung

Der Blinddarm (Wurmfortsatz)

Leistenbrüche

Vom Krebs

Von der Chäslichrud-(Malven-)salbe

Afterhämorrhoiden

Die Zuckerkrankheit (Diabetes)

Ursachen und Heilungsmöglichkeiten

Traumatische Diabetes

Bettnässen

Prostataleiden

Drüsen- und Hormonstörungen, Ekzeme

Fettleibigkeit

Frauenleiden

Die Pille

Ekzeme (Ausschläge) und Hautjucken

Gürtelrose

Unreine Haut

Fußpilz

Der Kopf

Ursachen von Kopfweh

Hirnhautentzündungen

Epilepsie (Fallendes Weh)

Kopftumor

Heilkraft der Eichenrinde bei Tumoren

Kleinhirnentzündungen und Überdruck

Schlafstörungen

Ohnmachten

Knochen – Sehnen – Muskulatur

Rheuma

Ischias (Hexenschuß)

Ischiasnerv- oder Venenentzündung?

Sehnenscheidenentzündungen

Knochenentzündungen

Ratschläge nach Knochenbrüchen

Von der Wirbelsäule und den Füßen

Heutiger Unsinn mit dem Schuhwerk

Gelenkabnützung

Nochmals von der Gicht

Polyarthritis

Ist multiple Sklerose heilbar?

Mongoloide Kinder

Nervenzucken

Die Augen

Schutz der Augen

Grauer und schwarzer Star

Augenbäder mit Salzwasser, ihre verblüffende Heilkraft

Tränenkanalentzündungen

Grüner Star

Wirkungen der Halsgymnastik

Die Ohren

Ursachen von Gehörleiden

Mittelohrentzündung

Ohrensausen

Stirnhöhlenkatarrhe

Vom Mumps

Der Mund

Wunder Mund und wunde Zunge

Nochmals von Krebs und Tumor

Zahnzerfall und Zahnausfall

Von weiterer heutiger Unvernunft

Gegen Würmer

Die Nase

Schnupfen und Heuschnupfen

Umstürzend?

Auswirkungen von Hals-, Brust- und

Bauchinfektionen

Folgerungen

NACHWORT

Das Bild der Hand

ANHANG

Kurze Hinweise bei Erkrankungen des Viehs

ERGÄNZUNG ZU DEN AUSFÜHRUNGEN AUF SEITE 45

Raten und Retten

Vorwort

Erinnerungen

ALLGEMEINES

Überspezialisierung der heutigen Medizin

Komplexität der Krankheiten – konkrete Beispiele

SPEZIELLE KRANKHEITEN

Depressionen

Blutdruck

Fieberschübe

Harnsäure im Blut

Gicht (Arthrose)

Folgen von Antibiotika und fiebersenkenden Mitteln ....

Nebenerscheinungen bei der Gichtbekämpfung

Nierensteine

Leistenbrüche, Schenkelbrüche, Gebärmuttersenkungen

Bettnässen und infektiöser Zucker

Zentrum X

Öltest

Migräne

Kopfblutungen

Innere Stimmen, Nachtwandeln, Epilepsie

Sinnesstörungen

Heuschnupfen und ständiger Nasenfluß

Kinderlosigkeit

Sexuelle Überreizungen

Krankheit und Charakter

Dämonisches?

Grundsätzliches zu heutigen Auffassungen

Recht auf Lust?

Sorglosigkeit gegenüber der Gesundheit

Gesundheitsskrupulanten

Der Frosch im Magen

Der überforderte Pendler

Moderne Sklaverei

Sport und Studium

Fremde Behandlungsmethoden

Nach Jahren

Den Lebenden und Heimgegangenen verbunden

Über den Aufbau einer „Hausbibliothek“

Sammeln und Sichten

I.

VORWORT

II.

MEINE TREUEN HELFER UND BEGLEITER

 

Das Pendel

 

Das Olivenöl

 

Das Salz

 

Das Kohlblatt

 

Tees

III.

DAS ZENTRUM X

IV.

MEIN TAG ALS PENDLER

 

Kopfweh und Schwindel

 

Zerebrallähmungen

 

Spastische Lähmung

 

Einzig zerebralen Ursprungs?

 

„Ich sehe immer schlechter“

 

Kropf

 

Schilddrüsenüberfunktion

 

Akne/Bibeli

 

Fieberschübe

 

Knochenabbau

 

Eitrige Mandeln

 

Bluttest

 

Blutkrebs?

 

Nur Fisteln und Zysten?

 

Brustschmerzen

 

Parkinsonsche und Scheuermannsche Krankheit

 

Magendruck

 

Galle

 

Depressionen

 

Atemnot/Asthma

 

Magenbeschwerden

 

Vom Unterleib

 

Kreuzschmerzen

 

Diabetes

 

Urindrang

 

Darmdivertikel

 

Allergien

 

Heuschnupfen

 

Schluckauf

 

Pigmentflecken

 

Bluterkrankheit

 

Haarausfall

 

Nägelbeißen

 

Kinderlosigkeit

 

„Mein Kind will nicht einschlafen“

 

Bettnässen

 

Epileptische Anfälle

 

Ausfall der Menstruation

 

Krampfadern

 

Beinamputation

 

Psychologische Heilungen

 

Wunder?

V.

AM TELEFON

VI.

AM SCHREIBTISCH

VII.

ENTTÄUSCHUNGEN

VIII.

NACHWORT

IX.

ZUM SCHLUSS

P. THOMAS HÄBERLE OSB

HELFEN UND HEILEN

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VORWORT

Viel Leid liegt auf der Menschheit. Ist dies die ursprüngliche Absicht Gottes mit uns Menschen, daß er uns grundlos zum Kranksein, zum Leiden und letztlich – als unentrinnbares Schicksal – zum harten Tode bestimmt hat? Eine solche Annahme stünde aber dem Wort der Hl. Schrift entgegen: „Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, daß es sehr gut war, und er segnete sein Werk.“

Warum aber trotzdem der leidvolle Zustand des Menschen auf Erden? Wiederum müssen wir hinhören auf die Heilige Schrift, die uns vom Sündenfall der Stammeltern erzählt: „Durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt.“ Gott hatte gesprochen: „Vom Baum der Erkenntnis dürft ihr nicht essen. In dem Augenblick, wo ihr esset, werdet ihr sterben.“ Die Schlange aber, der Teufel, der Lügner und Mörder seit Anbeginn, sagt: „Keineswegs werdet ihr sterben. Vielmehr werden euch die Augen aufgehen, ihr werdet Gut und Bös erkennen und ihr werdet sein wie Gott.“

Unsere Stammeltern ließen sich verführen, und so traf sie Gottes strafende Gerechtigkeit: „Durch einen Menschen kam die Sünde, und durch die Sünde der Tod. In Adam haben wir alle gesündigt.“

Blieb nun dieser Zustand für alle Zeiten so, wie er durch die Sünde und die nachfolgende, alle Nachkommen Adams und Evas erfassende Strafverhängung Gottes geworden war? Nein, kaum hatte Gott Gericht gehalten, verhieß er in seiner Barmherzigkeit den Erlöser. In der Fülle der Zeit wurde der Sohn des ewigen Vaters Mensch, im Wirken des Hl. Schöpfergeistes, von der allerreinsten Jungfrau Maria. Er nahm unsere Schwachheiten auf sich, lebte auf Erden und spendete Wohltaten.

Was die vier Evangelien von den Krankenheilungen Jesu erzählen, ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Wirken unseres Heilandes und Erlösers. Und als die vom ewigen Vater bestimmte Zeit da war, brachte sich Christus für uns zum Opfer der Sühne dar. Das geschah am heiligen Karfreitag. Am heiligen Ostertag aber erstand unser Herr und Erlöser glorreich von den Toten, und 40 Tage später ging er heim zum Vater.

Die an Christus Glaubenden sind einbezogen in sein heiliges Leiden und Sterben, aber auch in seine Auferstehung. Und dies ist unser fester Glaube: am Ende der Tage wird auch unser Leib auferstehen und dem verklärten Leibe Christi gleichgestaltet sein.

Dann sind Leid und Tod für immer überwunden und „wir werden immerdar beim Herrn sein“.

Es ist heute Mode geworden, die Erzählung der Hl. Schrift von der Erschaffung des Menschen und dem Sündenfall in Abrede zu stellen. Man beruft sich auf die Ergebnisse der Erforschung der Menschheitsgeschichte. Man behauptet, die biblische Erzählung stehe in offensichtlichem Gegensatz zu den Feststellungen der Wissenschaft. Was wir bisher Sünde nannten, soll nichts anderes sein als „Entwicklungsrückstände“.

Ich weiß, daß ich damit ein heißes Eisen anrühre. Aber die Frage ist wirklich brennend und verlangt eine verpflichtende Antwort. Denn wenn die Aussagen der Hl. Schrift nicht der Wahrheit entsprechen, ist unserem Glauben der Boden entzogen. Welches ist nun unser Vorgehen? Wir wissen, daß die Offenbarung Gottes an uns Menschen in der Hl. Schrift des Alten und Neuen Bundes niedergelegt ist, und daß die Offenbarung eine viel weitere Sicht hat als die rein menschliche Erkenntnis. Die irdische Wissenschaft betrachtet die den Sinnen zugängliche Welt; sie kann freilich durch die richtige Anwendung der Denkprinzipien auch den einen Gott, den Schöpfer und Weltenlenker erkennen, aber darüber hinaus tappt sie im dunkeln. Anders der Glaube: er setzt auf die Wahrhaftigkeit Gottes und dringt von der Betrachtung der irdischen Dinge zur übernatürlichen Wirklichkeit vor. Da diese unseren Sinnen nicht zugänglich ist, nennen wir sie aus unserer Sicht heraus „Geheimnis des Glaubens“. Die Offenbarung hat also für die Menschen guten Willens mehr Glaubwürdigkeit als die Aussagen der Wissenschaft. Grundsätzlich stehen Glaube und Wissenschaft überhaupt nicht im Gegensatz zueinander. Wir wissen aber auch, daß die Aussagen der Hl. Schrift einem anderen Zwecke dienen als die der Naturwissenschaften.

Der Grund, warum wir die biblische Botschaft von der Erschaffung und dem Sündenfall des Menschen annehmen, liegt in der Menschwerdung des Sohnes Gottes. Von Jesus Christus aus geht unsere Schau in die Vergangenheit. Sprach unser Herr und Heiland nicht unmißverständlich vom Teufel, vom Fürsten dieser Welt, den hinauszuwerfen er gekommen sei? Und wenn moderne Schriftgelehrte die Tatsache der Ur- und Erbsünde leugnen wollen und behaupten, Christus habe nie mit einem einzigen Wort davon gesprochen, dann ist dieser Behauptung das Wort des Herrn aus Johannes 8,44 entgegenzuhalten: „Der Teufel … war der Mörder von Anbeginn, und steht nicht in der Wahrheit, weil es in ihm keine Wahrheit gibt. Er ist der Lügner und der Lüge Vater.“ Diese Anspielung an die Verführung der Stammeltern im Paradies ist klar genug! –

Welchen Sinn hätte überhaupt das Leiden und Sterben unseres Herrn, wenn er es nicht als das Lamm Gottes auf sich genommen hätte, um uns von Schuld und Sünde zu erlösen? Bei allen Stationen seines Leidens und Sterbens finden sich Hinweise auf das verhängnisvolle Geschehen zu Beginn der Menschheit, wo er, wie der hl. Paulus sagt, als der „zweite Adam“ gutmachte, was der erste Adam fehlte. „Ihr werdet sein wie Gott“, hatte der Teufel gelogen. Jesus muß vor Pilatus die Anklage hören: „Er hat sich zum Sohne Gottes gemacht.“ – „Dornen und Disteln soll die Erde zum Fluche tragen“, lautete Gottes Wort an Adam. „Christus trug diesen Fluch durch das Tragen der Dornenkrone ab“, sagte der hl. Basilius. – Und bedenkt man das Schlüsselwort zur Genüge, das unser Herr am Kreuze zum reumütigen Schächer sprach: „Noch heute wirst du mit mir im Paradiese sein“, so ist hier der Endpunkt der Zurückführung der Menschheit, von dem sie durch ihren Ungehorsam von Gott weggegangen war!

Bis aber der Tag der Auferstehung erscheint, ist unser Leib dem Gesetz der Vergänglichkeit unterworfen. „Der Tod ist der Sold der Sünde.“ Den Sinn des Todes kann der Ungläubige nicht erfassen. Wir aber haben die Antwort des Glaubens, und im Glauben steht auch die untrügliche Hoffnung der künftigen Auferstehung und Seligkeit. Der Tod übt also noch immer seine Herrschaft aus. Er kann plötzlich und gewaltsam kommen. Unsere Zeitungen sind täglich voll mit Nachrichten tragischer Unglücksfälle. Der Tod kann aber auch natürlich kommen. Die Kräfte des Menschen brauchen sich auf, das Herz versagt seinen Dienst und die Seele scheidet vom Leibe. „Der Geist geht zu Gott.“ Der müde Leib aber fällt der Verwesung anheim. Er ist Staub und kehrt zum Staube zurück. Der Tod kann aber auch vorzeitig eintreten, indem er durch eine Krankheit ein Menschenleben dem Ende zuführt. Es kann ein heftiges Fieber sein, das in wenigen Tagen das Leben auslöscht. Es kann auch ein langsames Siechtum sein, so daß der Tod als Erlöser von schwerem und peinvollem Leid erscheint.

Der Krankheit kann oft durch die ärztliche Kunst Einhalt geboten werden. Freilich ist damit der Tod des Menschen nur aufgeschoben. Nulla herba contra mortem – gegen den Tod gibt’s kein Heilkraut. Es ist aber alles einzusetzen, daß ein Leben so lange wie möglich erhalten bleibt. Der Arzt, der eines Menschen Leben rettet, ist nach dem Priester wohl der größte Wohltäter und Helfer der Menschheit. Darum ist er aber auch an die Verpflichtung seines Amtes gebunden, wie es der Priester für die ihm anvertrauten Seelen ist!

Auf welche Weise kann nun einem Menschen die Gesundheit wiedergegeben werden? Die heutige Medizin stellt auf künstlichem Wege viele Heilmittel her. Gott hat aber auch die Natur mit vielen Heilkräften ausgestattet: die Erde spendet Kräuter und Früchte, und die vier Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde besitzen viele, zum Teil noch völlig unbekannte Heilwirkungen.

Die Tiere finden instinktiv das natürliche Heilmittel. Der Mensch hingegen muß die heilenden Kräfte der Natur erforschen und auf Grund der Erfahrungen das richtige Heilmittel finden.

Natürlich gibt es auch Krankheiten, deren Ursache ein seelisches Leiden ist. Hier helfen die natürlichen Heilmittel wenig. Jahrelange seelische Belastung kann einen Menschen schwer krank machen.

Leib und Seele sind Wesensteile des Menschen. Beide beeinflussen sich gegenseitig. Sehr oft findet ein Mensch sein Gleichgewicht wieder, wenn er sich offen aussprechen kann. Die Ohrenbeichte ist ein unermeßlicher Segen für den Menschen, der durch ehrliches Bekenntnis seine Seelenruhe wiederfindet. Sie ist mehr als nur eine Aussprache unter vier Augen.

Krankheiten können also mit natürlichen und künstlichen Mitteln behoben werden. Es gibt für einzelne Fälle auch Heilung oder wesentliche Besserung durch Suggestion, Hypnose oder Magnetismus. Doch sind diese Heilmethoden noch lange nicht genügend erforscht, und ihre bleibende Wirkung ist nicht gesichert. Meines Erachtens muß doch die überwiegende Anzahl der Krankheitsfälle durch die erprobten Heilmittel der Medizin erfolgreich behandelt werden. Aber auch bei der Behandlung mit bewährten Medizinen ist ein seelisches Moment nicht außer acht zu lassen, und das ist die Person des Arztes. Wo der Patient zu seinem Arzte Vertrauen hat, geht die Heilung viel rascher voran. Der Mensch ist eben keine Maschine, die bei Behebung des Schadens wieder tadellos funktioniert, sondern ein Wesen, das eine feinfühlige Behandlung verlangt.

Es gibt aber auch ganz merkwürdige Krankheiten, die der Kunst auch des erfahrensten Arztes spotten. Es liegt auf der Hand, daß bei solchen Krankheiten das Einwirken außernatürlicher Kräfte vermutet wird. Ein böser Mensch kann eine Familie nachteilig beeinflussen. Wir können die Möglichkeit dunkler Machenschaften grundsätzlich nicht in Abrede stellen. Es gibt sie! Sie schrumpfen aber bei kritischer Überprüfung auf einen minimalen Bruchteil zusammen. Dort, wo ein lebendiger Glaube herrscht und wo die Gottesliebe lebt, wird man überhaupt kaum von solchen Dingen hören, geschweige denn, sie in Wirklichkeit feststellen.

Aus all dem Gesagten wird nun der Sinn meiner Schrift klar. Aus langjähriger Erfahrung als Lehrer, Seelsorger und Ratgeber in vielen Leiden kann ich wichtige Beobachtungen zur Sprache bringen.

Ich möchte nun nicht, daß diese Erfahrungen verlorengehen, sondern vielen Suchenden wertvolle Hinweise vermitteln. Wir müssen es bedauern, wenn bewährte Helfer dahingeschieden sind, ohne daß sie ihre Erfahrungen schriftlich festgehalten haben. Spätere Generationen müssen dann wieder mühsam auf neuem Grunde aufbauen. Überdies ist mir das Ausüben der diesbezüglichen Tätigkeit derart erschwert worden, daß ich praktisch kaum mehr etwas tun kann. Möchten andere, deren Hände nicht gebunden sind, aus meinen Erfahrungen lernen und zum Nutzen und Segen vieler Hilfesuchenden beitragen. Von denen, die bereits Hilfe fanden, werden sich nicht wenige aus meinen Darlegungen Rat holen und erfolgreich selber eine Kur unternehmen können, sofern es sich nicht um schwerwiegende Fälle handelt, die unter Kontrolle des Arztes gehören.

Schon meine Mutter selig zeigte ein reges Interesse an der Naturheilkunde. Sie besaß selber mehrere Kräuterbücher, kannte Pfarrer Kneipps Heilmethode und experimentierte mit uns Kindern viel in gesunden und kranken Tagen. Sie war eine kluge Frau, die ihr Wissen zu vermitteln verstand, und die Erinnerung an ihre Erfolge prägte sich meinem Gedächtnis unauslöschlich ein.

Dies alles weckte in mir schon frühzeitig ein reges Interesse für die Naturheilkunde. Vier volle Jahre durfte ich als Student an einer Klosterschule weilen, wo viel köstliche Freiheit und echter Familiengeist lebte. Ich konnte in dieser Zeit manches selber experimentieren. Besonders hatte es mir Pfarrer Künzles „Chrut und Unchrut“ angetan.

Einmal hatte ich bei einem Lustspiel die Hauptrolle bekommen, und ausgerechnet am Abend vor der Aufführung befiel mich Heiserkeit. Es wurde mir ein halber Liter Wein aus dem Klosterkeller bewilligt. Den Wein sott ich auf Pfarrer Künzles Rat 10 Minuten lang mit Bibernellwurzeln. Ich mußte mich nach jedem Schluck dieses schrecklichen Gebräus aufs Bett legen, aber anderntags hielt die Stimme durch!

In meinem Zimmer roch es nicht selten in schlimmster Weise nach Knoblauch und frischem Farnkraut. Einmal stopfte ich ein weißes Kopfkissen mit frischem Farnkraut voll, um besonders gut schlafen zu können. Ich tat zwar die ganze Nacht kein Auge zu, war aber am Morgen frisch wie nach einem ununterbrochenen achtstündigen Schlafe. Das Kissen freilich sah mit seinen grünen Flecken erbärmlich aus, so daß ich einen ernsthaften Verweis erhielt.

Ich trat im selben Kloster in den Bündnerbergen ein, und in den Fraterjahren sammelte ich selber manches Kraut und sott, sehr zum Ärger des Küchenbruders, vielerlei Tee.

P. Thomas Häberle OSB

ERSTE ERFAHRUNGEN

Als junger Pater wurde ich fast jeden Sonntag auf Aushilfe geschickt. Das Jahr 1947 wurde gewissermaßen mein Schicksalsjahr. Zehn volle Monate hatte ich ein Bergdorf an einer herrlichen Sonnenhalde zu betreuen.

Am Feste Mariä Lichtmeß brach sich eine Frau in den Fünfzigerjahren den Oberschenkel und lag deswegen drei volle Monate im Spital. Als sie heimkehrte, besuchte ich sie alle vierzehn Tage und tat meine Pflicht als Geistlicher. Sie kam aber nicht zu Kräften, sondern wurde zusehends schwächer. Ende Juni des Jahres hatte sich ihr Zustand so verschlechtert, daß sie weder essen mochte, noch Schlaf finden konnte. Ihr Gesicht war gelb, der Unterleib aufgetrieben und die Beine waren stark angeschwollen. Da faßte ich mir ein Herz und sagte ihr, sie solle die vom Arzt verordneten Schwitzpillen weglassen und statt dessen alle Viertelstunden einen Schluck Hagebuttentee trinken. Denn so hatte ich einmal in „Salvia“, der von Pfarrer Künzle redigierten Zeitschrift, gelesen: „Beginnende Wassersucht kannst mit Hagebuttentee bekämpfen; wenns aber vom Saufen kommt, ist nichts mehr zu machen!“ Auch verbot ich der Frau strikte jeden Bohnenkaffee. Ich verschrieb ihr jeden Tag eine gehörige Portion Holdermus und vor dem Schlafengehen zwei Äpfel. Dann kehrte ich wieder ins Kloster zurück.

Dort erst kam mir die Schwere meines Tuns so recht zu Bewußtsein. Am nächsten Sonntag wagte ich keinen Schritt in jenes Haus. Aber 8 Tage später mußte ich doch hingehen, um mein Amt als Seelsorger auszuüben. Als ich in die Stube trat, saß die Frau freudestrahlend auf ihrem Kanapee und sagte: „Jetzt kann ich wieder schlafen und mag auch wieder essen. Das Schwitzen hat aufgehört.“ Tatsächlich sah das eine Bein bereits wieder normal aus. Nach zwei weiteren Wochen war die Frau vollends hergestellt und ging wieder ihrer gewohnten Arbeit nach. Nur ein leichtes Hinken mit dem einen Bein war ihr geblieben.

Freilich belehrte mich später der berühmte Kräuterheilkundige und Pendler Pfarrer Emmenegger in Maienfeld, ich solle in Zukunft nie mehr Hagebutten unvermischt geben, sie griffen sonst auf die Dauer das Herz an.

Vier Jahre später kam ich vom Kloster weg an einen nicht sehr großen Seelsorgeposten in einem bündnerischen Seitental. Die Kranken lagen mir auch dort ganz besonders am Herzen. Die Betreuung der Kranken ist ein wichtiger Teil der Seelsorge. – Es ist merkwürdig, daß mir die Vorsehung stets zur rechten Zeit das Richtige in die Hände spielte. Zuerst erhielt ich das große Heilbuch des Pfarrers Kneipp. Dann sah ich bei einem Mitbruder das Yogabuch des indischen Arztes Doktor Yesudian. Derselbe Mitbruder wies mich hin auf Camille Droz’ Broschüre: „Das Kohlblatt und seine wunderbaren Heilwirkungen“.

Ein seit frühester Jugendzeit anhaftendes Leberleiden samt seinen unangenehmen Folgen trieb mich zum Kuren, und siehe da, der Erfolg blieb nicht aus.

Bei den zahlreichen Krankenbesuchen bei jung und alt sah ich nicht nur viele Arten von Krankheiten, sondern wurde selber immer mehr um Rat gefragt.

Der erste Fall, den ich mit Kohlblatt behandelte, war folgender. Ein Mann hatte ein lästiges Ekzem an der Hand. Der Arzt hatte mit Salben das Ekzem vom einen Ende der Hand zum anderen getrieben. Ich riet dem Mann, Tag und Nacht Kohlblätter aufzulegen. In zwei Wochen war das Übel gebannt.

Bei einem nächsten Fall kam eine verzweifelte Frau zu mir. Sie hatte einen hochroten Kopf, Arme und Beine aber waren eiskalt und zitterten. Nach Angaben des Pfarrers Kneipp handelte es sich hier um Hyperämie, eine Störung des Kreislaufs. Nach Kneipp verordnete ich 2–3mal täglich Fußwechselbäder, dazu das Lapidar Nr. 4 von Pfarrer Künzle. Nach einem Monat war die Frau geheilt.

Ich hatte auch Abbé Mermets Buch „Das Pendel“ gelesen, ebenso P. Kunibert Mohlbergs „Briefe an Tschü“. So wußte ich bereits einiges über den schädlichen Einfluß der unterirdischen Wasserläufe unter Schlafstellen. Eines Tages bat mich die Präsidentin des Müttervereines, einmal bei Frau Anna nachzusehen, es stehe nicht gut mit ihr. Diese Frau stand in der Mitte der Fünfzigerjahre. Sie zitterte, und Hand in Hand mit dieser Erscheinung trat ein merklicher Kräftezerfall ein. War es Krebs? Der Arzt war ratlos. Ich hatte einmal einem Buben im Religionsunterricht ein Coca-Cola-Hütchen abgenommen, und dieses diente mir nun anstelle der Taschenuhr als Pendel. Ich ging in das Haus, wo die Frau wohnte, und untersuchte es auf Wasserstrahlen. Es stellte sich heraus, daß die Frau just auf einer starken Wasserader schlief, die der Länge nach in etwa 20 m Tiefe unter dem Bette durchging. Dasselbe stellte ich beim Küchentisch fest, wo die Frau meist arbeitete.

Ich legte dort Bakelitteller unter das Bett und unter einen Teppich auf dem Boden. Nach einem Monat hatten das Zittern und die Schwäche ohne ein weiteres Medikament aufgehört!

Eine Frau bekam an einer Backe eine verdächtige Geschwulst. Der Arzt stach die Geschwulst auf, aber es kam weder Wasser noch Eiter zum Vorschein. Wiederum stand die Frage da: Krebs? Der Arzt schickte die Frau zur Untersuchung in ein Spital. Nach dreiwöchigen Proben waren alle Ergebnisse negativ, und man riet der Frau zur Operation. Das wollte sie aber nicht, und nach Hause zurückgekehrt, klagte sie mir ihr Leid. Ich konsultierte Pfarrer Kneipps Heilbuch. Und dort stand: „Harte Geschwulste heilt man mit Auflagen von Eichenrindenabsud.“ Nachts legte die Frau nun ein feuchtes Tüchlein auf, das in Eichenrindenabsud getaucht worden war. Tagsüber betupfte sie damit immer wieder die Geschwulst. Nach 2 Wochen war die Geschwulst verschwunden.

Die betreffende Frau hatte einen neunzehnjährigen Sohn, der einen Karbunkel am Hals hatte, eingesäumt von sechs Eißen. Der Bursche hatte auch schon Temperatur und schlich wie ein zum Tode Verurteilter umher. Was tun? Seine Mutter hatte Vertrauen zu mir gefaßt und bat mich um Hilfe. Ich verordnete dem Burschen strenge Bettruhe und veranlaßte seine Mutter, morgens, mittags und abends immer wieder frische Kohlblätter aufzulegen. Die Karbunkel brachen auf und verbreiteten einen fürchterlichen Geruch. Nach 3 Wochen aber war das Übel behoben und kehrte nicht wieder.

Ein alter Mann hatte sich am Schienbein eine schlimme Infektion zugezogen. Das Bein war stark angeschwollen und verfärbt. In zwei Wochen hatte das Kohlblatt alle eiternden Stoffe herausgezogen und die Wunde schloß sich wieder.

Ein schwerkranker Mann bekam eine Thrombose an einem Bein. Auch hier sah das Bein nach Kohlblattauflagen zwei Wochen später wieder normal aus.

Ich muß aber gestehen: es mochten ebenso wie das Kohlblatt auch die Spritzen des Arztes geholfen haben.

In einem Fall brauchte man meine Hilfe nicht. Da rief mich eine Mutter zu ihrem angeblich schwerkranken Buben. Sie erzählte mir voller Besorgnis, daß der Bub zu allem auch noch Blut im Urin habe; er müsse wohl sterben! Ich betrachtete den Inhalt des Nachtgeschirrs und fragte, ob der Bub kürzlich Randen (Rote Rüben) gegessen hätte. Die Frau bestätigte meine Vermutung! In diesem Falle brauchte der „Patient“ keine Medizin!

In einem anderen Fall, wo eine Mutter bewegt klagte, daß mit ihrem Buben etwas nicht geheuer sei, er müsse wohl sehr krank sein, er bekomme ständig Schwindelanfälle, klärte sich die Sache bald auf, als herauskam, daß der Junge täglich bis zu zwei Päckchen Zigaretten rauchte ...

So gingen 12 volle Jahre im abgelegenen Bergtal dahin, wo ich mit dem Volke Freud und Leid teilte, den Wechsel der Jahreszeiten in Gottes freier Natur erleben durfte, im Winter die Kälte, im Sommer die Hitze. Ich kümmerte mich um die vielen Nöte der Erdenpilger, taufte die angekommenen Erdenbürger und bestattete die müden Erdenwanderer zur letzten Ruhe.

Dann rief mich der Gehorsam wieder auf einen Einzelposten in den östlichsten Zipfel des Schweizerlandes, wo das von Kaiser Karl dem Großen gestiftete Kloster des hl. Johannes des Täufers steht. Seit Mitte des 12. Jahrhunderts ist es ein Frauenkloster, und ich hatte es als Spiritual und Verwalter zu betreuen. Nach 12 Jahren wäre ich gerne wieder zu meinen Mitbrüdern in mein Heimatkloster am jungen Rhein zurückgekehrt, und so fiel mir der Gang ins Münstertal nicht leicht. Meine gute alte geistliche Mutter aber tröstete mich: „Geh du nur, du bekommst nie soviel Gebet wie bei den Klosterfrauen.“ Und wahr war es, und ist es auch heute noch.

Als ich am neuen Bestimmungsort angekommen war, mußte ich bald feststellen, daß ich nie ruhig schlafen konnte. Nachts gab es immer schwere Träume und plötzliches Aufschrecken, obwohl ich jeden Abend nach dem Essen noch längere Zeit ins Freie ging. Immer träumte mir, ich sei in einem riesigen alten Gebäude. Ich irrte durch Zimmer und Gänge und fand keinen Ausgang. Da nahm ich mein Pendel und stellte eine starke unterirdische Wasserader fest, die schräg unter meinem Bett dahinfloß. Ich setzte drei dünne Bakelitteller ein, und nun schlief ich tief und ungestört, bis mich die Konventglocke noch vor 5 Uhr aus dem Schlafe rief.

Der Händler, der mir die Bakelitteller verkauft hatte, wollte wissen, wozu ich diese Katzenteller verwendete. Ich sagte es ihm. Da fragte er mich, ob ich nicht einmal nachsehen würde, seine Frau bekomme nachts immer so schreckliche Beinkrämpfe und leide an rasenden Kopfschmerzen. Wir legten Bakelitteller unter das Bett, die Krämpfe verschwanden und auch das Kopfweh wurde erträglich. Der betreffende Händler war zugleich Wirt, und da in einem Wirtshaus immer das Neueste verhandelt wird, sprach sich die Sache bald herum.

Es kam eine Mutter mit einem zwölfjährigen Buben, der jede Nacht schrie und im Bette aufsprang. Der Fall trotzte der Kunst des Arztes, der lediglich eine Herzstörung feststellte. Ich untersuchte das Haus, wo der Bub daheim war. Unter seinem Bett floß in 18 m Tiefe eine starke Wasserader, nicht weit von der Lage des Herzens. Ich setzte zwischen die Matratzen einen gewöhnlichen Kupferring von 28 cm Durchmesser ein, und von jenem Tag an hatte der Bub seinen gesunden, festen Schlaf.

Ich lernte auch Feriengäste kennen. Und hier bekam ich einen besonders interessanten Fall. Ein Herr, ungefähr 50 Jahre alt, wurde mir vorgestellt. Er litt an Knochenabbau, und der ihn behandelnde Arzt hatte ihm gesagt: „Ihr Fall ist unheilbar, Sie müssen in einem Jahr mit Ihrem Ableben rechnen!“ Dasselbe sagte ihm auch ein Spezialist in München, den er aufgesucht hatte. Auch dieser konnte ihm keine Hoffnung machen; zusätzliche Vitaminspritzen könnten den Zerfall höchstens einige Wochen aufhalten.

Der Fall interessierte mich. Wenn ich eine Pendeluntersuchung anstelle, befolge ich die Ganzheitsmethode, die auch Pfarrer Kneipp, Pfarrer Künzle und Pfarrer Emmenegger anwandten. Ich befasse mich mit dem ganzen Menschen und beschränke mich nicht auf die Untersuchung kranker Organe allein.

Ich stellte im besagten Falle eine vollständige Verschleimung der Lunge und der beiden Brustfelle fest. Nun war mir klar, wo der Knochenabbau herkam: Der Mann litt an starkem Sauerstoffmangel. Ich verordnete nachts und morgens kräftige Einreibungen mit Olivenöl, nachts Auflagen von Kohlblättern auf die Brust und täglich einen zweistündigen Spaziergang, ohne dabei zu schwitzen. Auch empfahl ich täglich eine gehörige Portion Haferflocken in zusagender Weise. Nach einigen Tagen erschienen auf beiden Seiten starke Ekzeme, die in zwei Wochen wieder abklangen. Nach drei Monaten bekam ich die Nachricht, daß der Knochenabbau aufgehört habe und der Herr bereits wieder zu 80% arbeiten könne. Nach zwei weiteren Monaten war er vollständig geheilt. Es sind nun beiläufig 5 Jahre her und der betreffende Herr arbeitet wieder wie in seinen jungen Jahren ...

Allmählich meldeten sich auch Ratsuchende aus dem benachbarten Südtirol. Eines Tages erhielt ich Nachricht von einem zweiundsechzigjährigen Herrn, der am linken Bein an Arterienverschluß litt. Er mußte ständig liegen, und die Ärzte verlangten dringend die Amputation des absterbenden Beines.

Er wollte das nicht und wandte sich an mich. Als Ursache seiner Erkrankung stellte ich Störungen durch eine unterirdische Wasserader fest. Wir setzten zwei Kupferringe ein, einen unter die Halsgegend, den anderen unter die Kniegegend. Ich ließ das kranke Bein morgens und abends von oben bis unten in Kohlblätter einwickeln. Drei Monate lang erhielt ich keine Nachricht. Dann trat der Mann eines Tages unerwartet in mein Büro. Freudestrahlend sagte er mir: „Hochwürden, mein Bein ist wieder gesund! Schauen Sie her!“

Zwei Monate später kam derselbe Herr mit seiner Frau zu mir. Auch sie klagte über Beschwerden. Ich fragte ihn beiläufig, wie es mit seinem Bein gehe: „Es geht mir nicht übel, aber die Zehen werden mir wieder kalt.“ Der Mann hatte die Kupferringe entfernt, setzte sie aber über mein Anraten sofort wieder ein. Wieder vergingen zwei Monate, und der Mann erschien erneut in meinem Büro. „Aber jetzt, Hochwürden, beginnt es wieder von neuem, und zwar oben am Bein.“ Ich pendelte und fand lediglich eine Muskelzerrung. Da platzte der Mann heraus: „Ja, Hochwürden, jetzt weiß ich warum! Ich bin letzthin vor lauter Freude über den Tisch gehüpft, daher kommt es!“ Er massierte die schmerzende Stelle zwei Wochen lang mit Olivenöl und geht heute wieder umher wie ein Junger!

Noch einen der interessantesten Fälle, die ich erlebt habe, möchte ich erzählen. Eine Mutter mit einem 9 Monate alten Knaben kam zu mir und sagte: „Der Bub schreit tags und nachts, die Ärzte haben bereits einen Gallengangverschluß operiert, sie können nicht mehr helfen, das Kind muß sterben.“ Ich untersuchte das Kind mit dem Pendel. Als Hauptursache stellte ich eine Wasserader fest, welche die verhängnisvollen Störungen verursachte. Ich fertigte selber zwei Kupferringe von 8 cm Durchmesser an und ließ sie an Ort und Stelle im Bettchen des Kindes einsetzen. Weiter meldete das Pendel eine starke Entzündung am Kleinhirn. Die Mutter bestätigte: „Tatsächlich fährt der Bub mit dem Händchen immer gegen den Nacken!“ Die Frau mußte nun auf meine Anordnung dem Kinde vier Wochen lang morgens und abends Kohlblatt auf den Nacken auflegen, oder wenn das an einem Tag aus irgendeinem Grunde nicht möglich war, an diesem Tag den Nacken des Kindes am Morgen zwei Minuten lang mit reinem Olivenöl einreiben und dann abtrocknen. Weiters verschrieb ich dem Kinde Haferschleim, damit es zu Kräften komme. Auch für die Gallengegend empfahl ich Kohlblattauflagen.

Nach sieben Wochen erschien die Frau wieder bei mir. Sie dankte bewegt. Ihr Kind war gerettet!

Hier war kein Wunder geschehen. Wohl hatte ich das kranke Kind im Gebet empfohlen, aber es wurde behandelt mit rein natürlichen Mitteln, die ihre Zeit zur vollständigen Heilung brauchen. Gott aber gebührt die Ehre, weil er zur rechten Zeit das richtige Heilmittel finden ließ!

VOM PENDELN

Das waren einige unter vielen Heilerfolgen.

Mit diesen einleitenden Worten habe ich auch den Werdegang meiner Pendlerei erzählt. Um der Wahrheit Ehre zu geben, muß ich aber gestehen, daß auch ich nicht in allen Fällen helfen konnte. Einerseits betrifft dies schwierige Patienten, die von einem Arzt zum anderen laufen und deshalb auch nicht gesund werden, oder Patienten, die mehr darauf ausgehen, Erbarmen zu wecken, als sie den Willen haben, gesund zu werden. Andererseits weiß Gott allein, warum in einer Anzahl von Fällen keine Heilung kommen durfte, obwohl die Bereitschaft zum Heilen und zum Gesundwerden von seiten des Arztes und des Patienten vorhanden war. Es wird wohl seine Richtigkeit damit haben, daß kein Fleisch sich rühme gegen den Herrn, wie der hl. Paulus sagt, und daß durch ständige Erfolge kein Selbstvertrauen heranwächst, das der Seele zum Verderben werden könnte.

Als ein wichtiges Ergebnis aus meiner bisherigen Arbeit muß ich unbedingt die Tatsache nennen, daß eine ganz bedeutende Anzahl Kranker ganz anders auf die Medikamente reagiert, als die Indikation besagt. Es muß also auf eine Vielzahl von Faktoren achtgegeben werden.

So fällt einmal ins Gewicht, wie ein Medikament auf den Gesamtorganismus einwirkt; hernach, ob es den erkrankten Organen hilft oder nicht. In kritischen Fällen, wo es sich um die Rettung eines gefährdeten Lebens handelt, wird man schädliche Nebenwirkungen in Kauf nehmen müssen. Anders aber bei Krankheiten, wo keine unmittelbare Gefahr besteht.

Bei den Bluttransfusionen wird der Tatsache verschiedenartiger Reaktion Rechnung getragen. Warum geschieht dies nicht in bezug auf die Medikamente, die oft Allergien verursachen, z. B. das Penizillin? Der Arzt hätte hiezu ein sehr einfaches Mittel zur Hand: das Pendel! In kritischen Lagen könnte man ohne weitere, zeitraubende Untersuchungen zu einem schlüssigen Resultat kommen. Ein seriös gehandhabtes Pendel ließe sicher viele Fehlschlüsse und gefährliche Experimente vermeiden!

Ein kranker Mitbruder bat mich einmal, mit dem Pendel seine Herzkrankheit zu bestimmen. Ich tat es anhand eines einfachen anatomischen Systems und zeichnete genau die kranken Stellen an. Als ich ihm das Resultat meiner Untersuchung mitteilte, sprang er auf und sagte: „Jetzt hast du in 10 Minuten genau dasselbe herausgebracht, was die mich behandelnden Ärzte nach langem Testen in 3 Monaten gefunden haben!“

„Das Pendel lügt nicht“, so sagt der „König der Pendler“, der 1939 verstorbene Abbé Mermet aus Genf.

Warum bestehen so viele Vorurteile gegen das Pendel? Einmal macht es den Eindruck des Ungewohnten, ja des Magischen. Nicht wenige Leute betrachten es als eine richtiggehende Zauberei. Andererseits hört man auch immer wieder, wie Pendler, die sich mit großen Worten anpriesen, jämmerlich versagten.

Hier ist einmal zu bemerken, daß es wirklich Leute gibt, die sich im Pendeln versuchen, obwohl sie dazu nicht kompetent sind. Sie verfügen nicht über genügende Kenntnis der menschlichen Organe, sie sind auch nicht bewandert in der psychophysischen Anlage des Menschen. Weiterhin fehlt ihnen die Gabe des Kombinierens, also die Fähigkeit, Zusammenhänge zu entdecken, Erscheinungen zu deuten und auf ihre wirklichen Ursachen zurückzuführen. So bringen sie durch ihre primitiven Praktiken das Pendel in Mißkredit.

Es gibt aber auch Leute, die wohl zum Pendeln fähig wären, es aber in Verruf bringen, weil sie mit ihrer Begabung möglichst rasch und möglichst viel Geld verdienen möchten.

Und wiederum wird das Pendel mißbraucht zum Feststellen von Dingen, die dem Menschen verschlossen bleiben. So soll der Pendler die Zukunft voraussagen können, er soll verborgene Schätze aufspüren helfen, oder er soll sagen können, wer einer Person schade, u. a. m.

Andererseits aber geht der Verdacht um, daß das Pendel mit dem Teufel in Verbindung stehe. Doch dies ist absurd. Der Teufel kann sich natürlich, sofern es die Menschen selbst wünschen, überall einmischen. Aber das seriös gehandhabte Pendel hat nichts mit dem Teufel zu tun. Es fällt immer wieder auf, wie Geistliche mit dem Pendel arbeiteten und es zu großen Erfolgen brachten. Ich brauche hier nur Abbé Mermet und Pfarrer Albert Emmenegger (verstorben 1967) nennen.

Man kann auch für das Pendeln das Schriftwort anwenden: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“

Wo durch die richtige Anwendung des Pendels nach jahrelangem Leiden ein Vater oder eine Mutter wieder zu frohen, arbeitsfähigen Menschen geworden sind; wo ein krankes Kind, das Jahre hindurch die Hauptsorge der Eltern war, wieder gesund wird; wo Leute ob der erlangten Hilfe Gott danken und ihm nachher umso eifriger dienen, dort ist der Teufel nicht mit im Spiele!

Es ist schon merkwürdig, wieviel Hexenglaube noch in vielen Volksteilen steckt. Da sind z. B. in einem Haus immer kranke Leute; in gewissen Ställen wird immer das Vieh krank. Da richtet sich sofort der Verdacht auf diesen oder jenen Menschen, der durch geheime Praktiken, durch Verhexung und Zauberei schaden könnte. Es ist der Glaube, daß sich Neid und Mißgunst mit dem Teufel in Verbindung setzen und auf diese Weise den Mitmenschen schaden könnten. Sicher hat der Teufel dort keine Macht, wo Menschen in Frieden miteinander leben und wo Gottes Gebote eingehalten werden. Ein glaubender Christ wird auch an das Schriftwort denken: „Ein zu Unrecht ausgesprochener Fluch hat keine Wirkung!“

Was unternimmt der Geistliche, der das Pendeln versteht oder die Wünschelrute betätigt, wenn ihn Leute bitten, Haus und Stall zu segnen, um schädliche Einflüsse zu bannen? P. Randoald Nußbaumer, OFM Cap, untersuchte die betreffenden, anscheinend verhexten Orte mit der Rute, stellte unterirdische Wasserläufe fest und empfahl, die Betten anderswo hinzustellen bzw. dem Vieh andere Plätze anzuweisen. So schaffte er vielen geplagten Leuten Ruhe.

Nicht wenige Leute halten das Pendel für einen Hokuspokus. Sie sehen nicht ein, wie man mit dem Pendel arbeiten könne; es sei so primitiv, daß es unmöglich so viel leisten könne. Und solange man das Wesen des Pendelns nicht kenne, würden sie dem Pendel auch nie glauben. Diese Einstellung ist unlogisch. Wer kann das Wesen der Elektrizität darlegen? Wir kennen bloß die Gesetze der Elektrizität. Trotzdem wird jeder vernünftige Mensch sich der Elektrizität bedienen! Dasselbe gilt beim Pendel. Mag auch die Forschung darüber noch in den Kinderschuhen stecken: Die Wirkung des Pendels, das Strahlungen aller Art aufnehmen kann, ist eine erwiesene Tatsache. Die Radioästhesie hat noch eine große Zukunft, doch kann sie nicht angewendet werden wie irgendein technischer Apparat, sondern es braucht dazu den lebendigen Menschengeist, der auf Grund ihrer Gesetze arbeitet. Dies ist freilich nicht allen Menschen gegeben, sondern nur solchen, die dafür ein besonderes Gespür und eine ausgesprochene Fähigkeit haben.

Grundsätzlich ist also das Pendel ein Werkzeug des Geistes, wenn ich auch nicht sagen kann, welcher Art die Strahlen sind, die es aufnimmt, und warum es sie in dieser Weise aufnimmt. Der Raum spielt dabei keine Rolle. Der Pendler kann sich mit irgendeinem Punkt auf Erden in Verbindung setzen und ihn wie gegenwärtig haben. Das sollte uns Menschen des Radio- und Televisionszeitalters gar nicht in Erstaunen versetzen. Wie im Falle von Radio und Fernsehen Sender und Empfänger ihre Rolle spielen, so sendet jeder materielle Gegenstand Strahlen aus. Diese Strahlen können empfangen, wahrgenommen und registriert werden. Der Pendler peilt die verschiedenen Gegenstände an, und die dabei ihm entgegentretenden Strahlungen geben ihm die verlangten Hinweise.

Ich will mich nicht über das Wesen der Radioästhesie weiter verbreitern, sondern mich lediglich auf deren Anwendung auf den gesunden und kranken Leib beschränken.

Merkwürdigerweise spielt das Material des Pendels keine Rolle. Das Pendel arbeitet nur, wenn der Geist es fragt. Ohne Fragen schweigt es. Es ist also kein physikalischer Apparat! Ich kann also eher sagen, was das Pendel nicht ist, als was es in seinem inneren Wesen ist, und worauf es beruht. Wir sagen einfach: Das Pendeln ist eine Gabe, die Gott dem Menschen geschenkt hat, und nun soll der Mensch diese Gabe zum Wohle der Menschheit anwenden.