Geschichten für die Zeit danach
Hans Augustin, geboren 1949 in Salzburg, lebt seit 1976 in Tirol. Für seine literarische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kulturpreis der Stadt Innsbruck und der Stadt Salzburg sowie zwei Mal dem großen Literaturstipendium des Landes Tirol.
Gedruckt mit freundlicher Unterstützung
des BM:UKK und des Landes Tirol.
1. Auflage 2013
Kyrene Verlag Innsbruck-Wien
Alle Rechte vorbehalten
Satz & Korrektur: Joe Rabl
Umschlag: Carina Haberl
Printed in the EU
ISBN: 978-3-902873-20-0
eISBN: 978-3-902873-42-2
www.kyrene-verlag.com
Der Fälscher
Bei Rotlicht wird geschossen
Die Rückkehr
Eine Bilanz
Schlachthälften
Kugelrot
Haus auf Abwegen
Il Barbiere
Die Feuermalerin
Der Herzläufer
Engelmacherin
Hungerchoral
La petit mort
Kein Schiff also seit Wochen.
Die Verladekräne halten sich in seltsamer Starre aufrecht; die Lagerplätze der Holzhändler sind seit langem leer.
Obwohl es gegen Mittag geht, liegt die Dämmerung noch immer oder schon wieder über der Landschaft; vereinzelt Menschen in der Allee, die zum Hafen führt, fröstelnd, ihr Tier an der Leine, das inneren Zwängen folgend an die Bäume oder Lichtmasten drängt.
Seither gerät Kolja Schischlin, Vorstand eines überflüssig gewordenen Kontors einer Holzhandelskompagnie, in eine Art besonderer Wachheit.
Er stellt das riesige Warenvermerkbuch so auf, dass es beinahe das ganze, einzige Fenster verdeckt, dann horcht er eine Weile in den Raum hinein, bis der Lärm, der in seinen Ohren tobt, verebbt ist, prüft durch den schmalen Spalt der geöffneten Tür die Leere auf dem Platz vor der Baracke, schließt leise wieder, setzt sich, wischt mit dem Ärmel über den ganzen Tisch und weiß sich von jetzt an ungestört.
Die Tischlampe nach unten gezogen, entnimmt Kolja aus dem verborgenen, hinteren Teil einer Lade Mappe um Mappe, Schächtelchen um Schächtelchen, Etui um Etui. Alles wird geprüft. Die Federn, die Schäfte, die Tinten und Farben, die Lineale, Auswischtüchlein und Armbrettchen, die Pinsel, Schablonen, Okulare, Zirkel, die Fläschchen mit den Bleichen und den zu Skalpellen umgearbeiteten Rasierklingen und – die ruhige Hand.
So beginnt die Arbeit eines Professionisten einer Kunst, derer sich viele bedienen, ohne die Künstler genau zu kennen und die Ergebnisse zu schätzen zu wissen.
Die, welche diese Kunst ausführen, sind Geächtete und Verfolgte; ihre Begabung ist eine unstillbare Leidenschaft und in den seltensten Fällen die Gier nach Geld, Macht oder Einfluss. Die Polizei, deren Interesse an diesen Künstlern und deren Werken ungeheuer groß ist, bedient sich zuweilen selbst dieser Methoden, um ihrer habhaft zu werden. Stanzt ihre Autorität auf eine handtellergroße Plakette, die alle erschauern lässt, wenn sie sich, immer zum gerade ungünstigsten Zeitpunkt, vom Handschweiß der Erregung des jeweiligen Beamten ganz patiniert, aus der Tiefe der Manteltasche geholt, zeigt.
Aber Kolja Schischlin kümmern weder Plaketten noch Gesetze, nicht die spektakulären Prozesse und Verurteilungen in den großen Zeitungsberichten, wenn die Kollegen seines Metiers dieses Schicksal zwischen zehn und zwanzig Jahren Gefängnis oder GULAG ereilt. Manchmal denkt er, es fehle einfach an Protestschreiben, Solidaritätsstreiks und dergleichen. Allerdings brächte er damit sich und seine Kunst ernsthaft in Gefahr.
Kolja frönt, wie ein Pianist seiner Geläufigkeit, seinem gekonnten Strich, unnachahmlich. Es gibt auch unter Fälschern Fälscher, ohne Absetzen, in einem Atemzug aus dem Bauch heraus, über die Hand in die Feder.
Kunst ist das; Kunst überhaupt.
Er ist der Einzige, der die Guillochen einer Banknote oder Aktie zu entschlingen weiß, wo Anfang und Ende sich treffen, und sie nachzuziehen versteht wie kein Zweiter und Sachverständige zum Schwitzen bringt.
Er kennt seine Begabung, und während er arbeitet, denkt Kolja an die Kriege der Experten, die Schlag auf Schlag Beweise und Gegenbeweise liefern, für die Echtheit eines Dokuments, ohne jemals das Original gesehen zu haben, das vielleicht in seiner Mappe verborgen liegt. Oder sie sehen Kopie und Original so oft, dass am Ende keiner mehr das eine vom anderen zu unterscheiden imstande ist.
Kolja kann darüber nur lächeln, man müsste nur ihn fragen. Aber niemand fragt ihn, weil man ihn nicht kennt. Man weiß nur, dass einer wie er existiert, aber man weiß nicht, wie er aussieht, und vor allem, wo er arbeitet.
Er hat Aufträge, gewiss; er kann sich darüber nicht beklagen. Obgleich immer Vorsicht geboten ist. Nie weiß man, wer wirklich dahintersteckt; es könnte auch eine Falle sein, ein Auftrag, bei dessen Ausführung er quasi in flagranti ertappt wird; oder bei der Übergabe der fertigen Arbeit verhaftet wird, das Beweismaterial noch in Händen, oder um das Honorar geprellt wird, weil man ihn hinhält oder – was der Gipfel ist – mit Falschgeld übers Ohr zu hauen versucht.
Aber Kolja Schischlin kennt derlei Tricks; die hat er all die Jahre gelernt. Ohne entsprechende Vorauszahlung rührt er keine Feder, kein Brillenetui an. Er kennt die Ausbleichzeiten der Farben auf den Banknoten, er merkt den Betrug schon beim Anfassen des Papiers, das Knistern beim Falten der Note, den Geruch. Man bezahlt eine anständige, seriöse Arbeit dieser Kunst nicht mit Falsifikaten. Das ist unehrenhaft. Außerdem verpatzt man sich durch so etwas nicht seine Beziehungen, die, wie jeder weiß, von unschätzbarem Wert sind.
Natürlich gibt es welche, die wollen nur schnelles Geld machen, aber langfristig lohnt sich das nicht. Wenn man sich auf diese Kunst nicht mehr verlassen kann, worauf ist dann noch Verlass?
Nichts darf passieren, keine Flecken, kein Umschütten eines Farbnäpfchens. Und vor allem – keine Hast darf aus dem Strich abzulesen sein. Er ist in diesem Punkt abergläubisch, denn die Hast überträgt sich auf den Betrachter und verrät sich dadurch.
Kolja denkt sträflich lange an das Schiff, das ihn abholen soll in eine andere Welt. Alles kann dann seinen Lauf nehmen: die Ankunft der zivilen Plakettenträger, die Erhebungen, die Verhöre in Abwesenheit des Verdächtigen, der Tatbestand, die Eröffnung des Verfahrens. Nikolaj Nikolajewitsch Schischlin, Ihnen wird zur Last gelegt, Falschgeld im Wert von … ja, von wie viel eigentlich … hergestellt zu haben.
Was soll’s, bis dahin würde er längst außerhalb des Landes sein.
Er hat sich hier noch eine letzte Aufgabe gestellt, monatelang vorbereitet; es war nicht leicht, das Originalpapier zu bekommen, die Vorlage für den Stempel des Einreisevisums, einer Aufenthaltsgenehmigung.
Er will seine Begabung auch in dieser Disziplin unter Beweis stellen. Wie gewohnt, selbst für das geübte Auge, nicht zu unterscheiden.
Seine Konzentration ist aufs Äußerste angeheizt; das Öfchen im Raum verausgabt sich und Kolja entledigt sich der allmählich zerfallenden Pelzjacke.
Er hat in den letzten Jahren doch einige Erfahrung gesammelt. Hin und wieder, zur Probe sozusagen, zum Beweis für die Echtheit und Qualität seiner Arbeit, den einen oder anderen Schein unters Volk gebracht, aus einer gewissen finanziellen Unpässlichkeit heraus, über diverse Leute, stillschweigend mit Augenzwinkern. Nie gab es Beanstandungen.
Das Geschäft von Madame Bograschowa war, ohne dass sie es wusste, eine glänzende Möglichkeit, diesen Schein einzuwechseln, gegen Naturalien, die aus den konfiszierten Warenbeständen des Schwarzmarktes stammten, den Oberst Bograschow, ihr Mann, mit seltener Unnachgiebigkeit aufspürte.
So gibt eine Hand der anderen ein bisschen Freude am Leben, etwas Abenteuer. So macht man sich das Leben ein wenig ein- und erträglicher. Die Emissionen mussten wohldosiert sein; ein Markt verträgt nur eine gewisse Menge. Ein Zuviel wirkt, wie bei allem anderen auch, inflationär, die Menschen werden misstrauisch, die Polizei nervös, die Spitzel geldgierig, der Staatsanwalt ist überfordert in seinen korruptiven Neigungen. Diese Beunruhigung will doch niemand. Also ist Kolja klug, überspannt den Bogen nicht und hat sein Ziel vor Augen: die Abreise.
Die Nacht findet einen völlig in die Arbeit vertieften Menschen vor, der aus ihr die dunkelblauen Linien der Guillochen aufs Papier zieht.
Draußen trommelt eine Menge von Wartenden vor dem Geschäft an Fenster und Tür. Es ist nichts geliefert worden, es wird, weiß Gott, wenn überhaupt, auch morgen nur die Hälfte von dem, was nötig wäre, dringend gebraucht würde, geliefert.
Die Regale sind gähnend leer, da tritt ein Herr ein. Er verlangt Brot; sie hätte keines mehr als dieses hier, und das wäre ihr eigenes, für sie, ihren Mann und Tjapa, er geht noch nicht mal zur Schule. Sie könne nicht, ob er das verstehe? Der Mann versteht und greift in die Innentasche seines Mantels.
Mascha schiebt den letzten Wecken Brot, ihr Brot, über den Ladentisch jenem Herrn zu, der ihr seinerseits, so viel erkennt sie, eine ausländische Banknote als Zahlungsmittel entgegenschiebt. Sie weiß nicht, was tun. Dollar, bedeutet ihr der Fremde. Sie ist so verwirrt, dass sie nur die Schultern zuckt und ihm entgegenstammelt, dass sie ihm nicht rausgeben könne.
Aber der Herr winkt ab; dann sei der Rest eben für sie. Alles ist so unwirklich, dass Mascha sich die Augen reibt, die Verwirrung wie etwas Zähes, Unverdaubares dennoch hinunterzuschlucken versucht. Ehe ihr bewusst wird, was da vor sich geht, ist der Mann draußen und verschwunden. Sie hält die leere Hand, die sie ihm zum Dank noch über den Ladentisch hingehalten hat, von sich, und der Geldschein, den sie in der anderen hält, ist der einzige Beweis für die Tatsächlichkeit dieser Begegnung.
Sie wird, sie muss Kolja sofort davon erzählen. Aber Kolja arbeitet an seiner Zukunft, wie wir wissen. In aller Eile und Verwirrtheit versteckt Mascha den Beweis dieser Begegnung in ihrer Unterwäsche. Die Haut ihrer Brüste spürt das Papier. In ihrem Kopf türmen sich plötzlich die Sehnsüchte, als hätte jemand eine Schleuse geöffnet und mit einem Mal den Zwang zur Verschwiegenheit. Ihr wird ganz heiß. Jetzt so tun, als ob nichts passiert wäre.
Sie sieht nach draußen, ob nicht vielleicht doch einer der Wartenden etwas bemerkt hat. Von dieser Unruhe getrieben, kehrt sie das feuchte Sägemehl auf dem Fußboden bald von einer auf die andere Seite. Hilflos treibt sie dahin auf einem Ozean von Wünschen und Ideen; ihr Magen ist so leer wie die Regale. Sie wird zu Bograschow gehen und einkaufen. Sie vergisst beinahe, die Kassenabrechnung zu machen, lässt dann ratternd die Rollos herunterfahren, versperrt und entschwindet in großer Eile in der Dunkelheit.
Kolja wird staunen.
Aber bis dahin wird sie ihr Erlebnis für sich behalten, und es wird ihr schwer werden.
Bei Bograschow, einer in einen Laden umfunktionierten Wohnung, gibt es gegen harte Währung beinahe alles zu kaufen. Sie ist aufgeregt, wie beim ersten Rendezvous mit Kolja, aber das ist schon lange her. Das Herz schlägt ihr bis in den Kopf, sie spürt ganz deutlich das Blut; der Geldschein raschelt etwas bei den schnellen Bewegungen des Gehens in ihrer Bluse.
Sie weiß, dieses Papier öffnet alle Türen, Hände, öffentliche oder private, hebt schwerfälligste Menschen blitzartig von ihren Stühlen, setzt lange verwehrte Unterschriften auf Dokumente, entfacht ein vielsagendes und vielversprechendes Lächeln auf den Gesichtern.
In der Dunkelheit des Flurs am Eingang greift sie gekonnt in ihr Unterkleid, spürt das Papier in den Fingern; wieder wird ihr heiß, sie entzieht es der körperlichen Wärme, erschrickt vor einem Mann mit gezückter Taschenlampe, wegen einer erbärmlichen Stiegenhausbeleuchtung, und zeigt auf Aufforderung den Geldschein. Die Leibwache riecht nach Fisch.
Die Innenseite der Wohnungstür ist, mittels einer schwarzen Decke, die als Vorhang dient, noch abgeschirmt. Drinnen stehen Schränke und Vitrinen mit allen möglichen Waren übereinander. Auf dem Boden dicht gedrängt Fässer und Kisten, geöffnet oder noch verschlossen; den Aufschriften zu entnehmen, aus allen Teilen der Welt, aber wie sie hierherkommen, kann Mascha sich nicht erklären. Die Fenster sind mit schweren Stoffen nach außen abgeschirmt.
Einige Männer und Frauen, Kunden offenbar, prüfen da und dort Angebotenes, packen ein, verkosten an einer langen Reihe von Tischen offenen Wein, Käse, Kaviar, Fisch, geräuchertes Fleisch, Pasteten, Oliven.
Plötzlich hat sie Angst, dass sie vielleicht Bekannte oder gar Freunde antreffen könnte, und sie wüsste nicht, was zu sagen. Sie weiß auch nicht, ob sie sich freuen oder bestürzt sein soll. Die tägliche Schlange der Wartenden vor ihrem Geschäft drängt sich ihr in den Sinn, die leeren Regale, und die Worte, mit denen sie sie vertrösten muss.
Sie streift an einem Ständer mit modischen Kleidern und blickt unwillkürlich auf ihren völlig abgetragenen Mantel; ganz deutlich hat sie den Herrn mit der Dollarnote vor Augen und denkt im selben Augenblick an Kolja, der nicht erreichbar ist, obwohl er das sein müsste.
Ach Kolja, das ist der Mensch, den sie liebt, und der nie sagt, was er wirklich tut oder fühlt; Kolja, der Vater von Tjapa, der sich in Philosophien über die Welt und den Sinn des Lebens verliert – und verloren bleibt, und sie sich manchmal fragt, woher er das nur alles hat. Aus dem Kontor der Holzhandelskompagnie sicher nicht.
Aber er ist begabt. Das ist unbestritten, ungeheuer begabt, das ist in seinen Zeugnissen nachzulesen. Aber worin er begabt ist, das hat Mascha noch nicht entdeckt, und Kolja hält sich diesbezüglich sehr im Hintergrund.
So ist sie in Gedanken eigentlich ganz weit weg, während ihr Körper in Bograschows Geschäft weilt, dessen Existenz in der Öffentlichkeit vehement bestritten wird, obgleich von einer nicht geringen Anzahl Bürger regelmäßig frequentiert, um sich mit jenem Hauch Luxus zu umgeben, von dem die Masse, die täglich vor den Geschäften um das Nötigste Schlange steht, nicht einmal zu träumen wagt.
Ein Glas in Öl eingelegter Tintenfische lässt sie erwachen; sie bückt sich und stellt es in ihre Tasche. Diese Exotik! Ein Stück weiter sieht sie sich eine Stange Salami vom Haken nehmen, frische Tomaten in eine Tüte packen, Milch in Dosen, so lange entbehrt, aus einer Stellage greifen, Butter, ein Stück Käse, ein paar Oliven, sie nimmt irgendetwas, weil sie in dieser plötzlichen Fülle gar nicht weiß, was sie wirklich vermisst. Sie wird in ausländischer Währung bezahlen, und dieses Bewusstsein macht sie mutig und stellt sie auf die Stufe jener, die auch hier einkaufen.
Sie wird sich losreißen müssen, von den hier angebotenen Dingen, sie wird diesen Traum von einem sorglosen Leben hier an der Kasse zurücklassen und gehen.
In einem zweiten Zimmer sitzt an einem Tisch knapp vor der Tür, die als Ausgang dient, eine in ihrem Alter unschätzbare Matrone. In ihren Ausmaßen wuchtig, ihr Haar in einen Knoten gepfercht, die Augenbrauen scharf über die Ränder hinweg nachgezeichnet, ihren Mund in ein ausgelebtes Rot getaucht, als ob sie morgens einen Farbtiegel geküsst hätte.
Mascha stellt ihre Tasche auf den Tisch und zeigt ihre Waren vor; ihr fällt ein, dass zur Vervollständigung des Angebots hier gerade noch die fahrbaren Einkaufskörbe fehlen.
Rasch tippt die Dame den Wert in einen Japaner, fragt knapp und unnachgiebig, in welcher Währung Mascha zu zahlen beabsichtige, und errechnet den gängigen Kurs mit den neuesten Tageswerten. Mascha zückt ihren Dollarschein; als die Dame die Banknote in der Lade der Handkasse verschwinden lassen will, stutzt sie, holt ihn nochmals heraus, prüft ihn mit den Fingern reibend, hält ihn gegen das Licht und schüttelt den Kopf.
Nicht mit diesem Schein, bemerkt sie ungerührt. Mascha steigt die Hitze der Scham und Hilflosigkeit auf.
Was ist damit?, fragt Mascha mit trockener Zunge.
Gefälscht, Kleine, grinst die Dame hämisch.
Nicht bei uns; nicht bei uns, meine Liebe! Gehen Sie zu Zakew, den können Sie bescheißen, nicht uns.
Mascha nimmt den Schein zurück, schüttelt den Kopf, knittert ihn mit den Fingern hin und her, erkennt nichts, weiß von nichts, schüttelt nur immer wieder den Kopf und wischt sich mit dem Handrücken über die Augen und die Nase.
Woher haben Sie den?
Mascha zuckt mit den Schultern. Langsam dämmert ihr der fremde Herr, der Rest sei für sie; Mascha, das Glück ist doch keinen Pfifferling wert, die Träume ganz und gar hohl und an diesem Tisch zerplatzt.
Kolja, wo ist bloß Kolja, er sollte jetzt hier sein, er würde ihr jetzt aus der Patsche helfen, schnell, denn Tjapa muss noch vom Kindertagesheim abgeholt werden.