Siegfried Tesche
Aktualisierte und erweiterte Neuauflage
„Die Hauptsache ist, dass man weiß worüber man schreibt,
und nie sein Publikum unterschätzt.“ – Ian Fleming
Seit dem ersten Erscheinen dieses E-Books und dem Film „Skyfall“ sind drei Jahre vergangen, und es ist viel geschehen in der Bond Welt. Dieser Film hat weltweit an den Kinokassen 1,1 Milliarden Dollar eingespielt und stand damit lange Zeit auf Platz 7 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten – wie passend. Inzwischen ist er Dank erfolgreicher Comic-, Saurier- und anderer Action-Abenteuer auf Platz 12 abgerutscht. Das ist aber immer noch sensationell. Allein in Deutschland kamen über 7,7 Millionen Besucher. Das haben bis dahin nur wenige andere Bond Filme geschafft. Aber nicht nur der, sicher auch für die Macher, überraschende Erfolg ist Anlass, sich in aktualisierter Form mit dem Phänomen 007 zu beschäftigen, sondern auch andere Dinge. Der langjährige Rechtsstreit mit den Rechteinhabern von Spectre, Blofeld und weiteren nicht nur von Ian Fleming verfassten Elementen des Romans „Feuerball“ ist beigelegt worden: Geld regiert die Welt. Nach dem Tod von Rechteinhaber Kevin McClory wurden die Erben mit viel Geld „überredet“, also ausgezahlt, um ihre Anteile zur verkaufen. Nur deswegen darf der jüngste Film überhaupt „Spectre“ heißen und gut unterrichtete Quellen, zu denen hoffentlich auch der Autor dieser Zeilen gehört, wissen, dass es Anspielungen auf Blofeld und dessen weiße Katze in dem Film gibt, auch wenn der von Christoph Waltz gespielte Widersacher einen anderen Namen trägt. Er heißt Oberhauser. Die von den Machern geschaffene Organisation „Quantum“ wird wohl damit endgültig beerdigt … Aber nicht nur das ist Grund genug das vorhergehende Buch zu aktualisieren / erweitern. Es bietet, erstmal in diesem Vorwort, auch die Möglichkeit, auf die immer komplizierter werdende Möglichkeit einer Berichterstattung über die Bond Serie hinzuweisen.
Orwell lässt grüßen
Einem Orwellschen Gedanken nicht unähnlich, versuchen die Macher nämlich gerade die Berichte über ihre Dreharbeiten, Hintergründe und rechtliche Verwicklungen so weit wie möglich zu kontrollieren und zu beherrschen. Hält man sich nicht daran, so drohen auch gerne mal Einschüchterungsversuche, die sich dann in Zeilen wie: „Man ist nicht glücklich über die Berichterstattung“ ausdrückt. Man bekommt verklausuliert formuliert, mitgeteilt, dass man keine Interviews mehr bekommt, geschweige denn Zugang zu Dreharbeiten. So gab es z.B. bei dem Film „Spectre“ lange Zeit nur Fototermine, und zum Dreharbeitenbesuch in Mexiko City im März 2015 wurden nur dem Verleih genehme Journalisten eingeladen, die zudem noch Sperrfristen bis Anfang Oktober 2015 unterschreiben mussten. Ich gehörte nicht dazu. PR ist wichtig, kritische Auseinandersetzung ist nicht erwünscht. Das wird auch sehr deutlich gemacht. Das von mir mitverantwortete James Bond Sonderheft des „stern“ wurde mehrfach torpediert, weil es ja eine so genannte „Stand Alone“ Funktion hat, und der Verlag Gruner Jahr und dessen Autoren daran (zu Recht) verdienen und nicht die Bondmacher. Zu einem Setbesuch lud man gerne ein, für den „stern“, nicht für das Sonderheft. Eine „stern“ Heft Geschichte sieht man als PR.
Ein Cyber-Angriff und seine Folgen
Allerdings mussten auch die Macher erfahren, dass man nicht alles kontrollieren kann, und das auf besonders harte und schmerzliche Art und Weise. Im Herbst des Jahres 2014 wurden die Server der Filmfirma Sony gehackt. So bekamen die Eindringlinge Zugang zu vertraulichen Daten, zu denen u.a. drei Versionen des Drehbuchs zählen, als auch Mailverkehr zwischen den Produzenten und den Financiers. Das ist ein krimineller Akt, und ich möchte diesen auf keinen Fall gutheißen oder gar unterstützen, aber es ist interessant herauszufinden, wie früh man sich über die Ausrichtung eines Bondfilms auseinandersetzt, wie früh Sponsorpartner in die Story mit eingebunden werden, die darin sogar erwähnt werden, und wie intensiv man auf die Wünsche von Ländern eingeht – in diesem Fall Mexiko.
Bettelnde Milliardäre
Bei der Beschäftigung mit der Materie bin ich auch immer wieder darauf gestoßen, dass die Bondproduzenten inzwischen fast nur noch dort drehen, wo man ihnen finanziell entgegenkommt. Mit anderen Worten: Milliardäre, die die Hand aufhalten. Das ist doch wirklich mal etwas Besonderes! Man ist also nicht zufällig in Sölden oder Mexiko City. Norwegen, Italien und die Schweiz mussten dafür weichen, wie ich aus gut unterrichteten Quellen erfahren habe. Sie bezahlten nicht genug. Es ist also an der Zeit, mal wieder auf ein paar Dinge hinzuweisen, die nicht in Pressemitteilungen stehen, zu widerlegen was von PR-Machern verbreitet wurde und zumindest ein kleines bisschen Klarheit in die vielfältige und zum Teil undurchsichtige Welt der 007 Reihe zu bekommen. Besuche auf eigene Faust (und auf eigene Kosten) bei den Dreharbeiten von „Spectre“, „Skyfall“ und zu den Drehorten früherer Filme in Sölden, London, Indien, Mexiko und Marokko haben dazu beigetragen. Verlässliche Quellen und eine Reihe von Interviews ebenfalls. Ob das auch in Zukunft der Fall sein wird, ist allerdings fraglicher denn je. Wie aufmerksame Beobachter des Buchmarkts sicher festgestellt haben, führen Filmsachbücher nur noch ein Schattendasein, schreiben viele gerne umsonst in Blogs oder auf selbst kreierten Fanseiten oder in nicht gerade verlässlichen Quellen und stellen ihre guten, oder auch nicht so guten Erkenntnisse kostenlos ins Netz. Auch meine langjährigen Buchrecherchen sind davon betroffen: Schauen Sie z.B. mal bei Wikipedia unter Bernard Lee, dem langjährigen Darsteller des „M“. Die Zitate über ihn im dritten Absatz sind aus meinem Titel „Das große James Bond Buch“, das später erweitert und dem Titel „James Bond – Top Secrets“ erschien. Eine Quellenangabe gibt es jedoch nicht. Auf anderen Wikipedia Seiten ist von dem Autor Siegfried Tescher die Rede. Ich werde ihn mal befragen, wenn ich ihn treffe ... Gilt der alte Journalisten Grundsatz „Check, Re-Check, Double-Check“ nicht mehr? Regiert etwa „Copy und Paste“?
Fehlerteufel gibt es überall
Aber wer ist schon ohne Fehler? Auch in der Hinsicht war es nötig und wichtig, dem „Großen James Bond-Lexikon“ einen Nachfolger zu gönnen. Diese Neuauflage enthält daher neue oder erweiterte Einträge, korrigierte Angaben, ausführliche Listings sowie ein paar Angaben, die, Sie verehrter Leser, hoffentlich überraschen. Wenn das erreicht werden kann, dann ist viel gewonnen.
Siegfried Tesche im Herbst 2015
Ich danke allen Bond-Machern, Schauspielern und Künstlern, die mir im Laufe der Jahre Interviews gewährten, Informationen und Fotos zur Verfügung stellten:
Ken Adam, Klaas Akkermann, Woody Allen, Mathieu Amalric, Vic Armstrong, David Arnold, Joe Don Baker, John Barry, Shirley Bassey, Anne Bennett, Raymond Benson, Maurice Binder, Jacqueline Bisset, Willy Bogner jr., Klaus-Maria Brandauer, Thomas Brezina, Albert R. Broccoli, Barbara Broccoli, James Brolin, John Brosnan, Pierce Brosnan, Carole Bouquet, Jeffrey Caine, Martin Campbell, Barbara Carrera, Sean Connery, Daniel Craig, Maryam d´Abo, Timothy Dalton, Robert Davi, Jeffery Deaver, Roland und Ute Emmerich, Vic Fair, Ken Follett, Marc Forster, Frederick Forsyth, Geoff Freeman, Gert Fröbe, Alexia Ghinou, Al Giddings, Lewis Gilbert, Bill Girodet (Perry Oceanographics), Frank Glaubrecht, John Glen, Leonhard und Karin Gmür, Eva Green, Peter Greenaway, Guy Hamilton, Robert Harris, Leander Haußmann Anthony Hopkins, Peter Hunt, Famke Janssen, Gottfried John, Curd Jürgens, Jeroen Krabbé, Olga Kurylenko, Daliah Lavi, George Lazenby, John le Carré, Christopher Lee, Udo Lindenberg, Desmond Llewelyn, Art Malik, Carol McCullough, Michael Lonsdale, Carey Lowell, Lois Maxwell, Kevin McClory, Derek Meddings, Wayne Michaels, Mads Mikkelsen, Alec Mills, Roger Moore, Caterina Murino, Götz Otto, Ludger Pistor, Gary Powell, Jonathan Pryce, John Rhys-Davies, Claudio Santamaria, Clemens Schick, Karola Schmitt, Izabella Scorupco, Eric Serra, Talia Shire, Hy Smith, Donald Smolen, Fred Sorg, Talisa Soto, Roger Spottiswoode, Alan Strachan, Lee Tamahori, Kenneth Wallis, Christoph Waltz, Anthony Waye, Thomas Wheatley, Richard Williams, Michael G. Wilson, Andreas Wisniewski, Doris Wolf, Arthur Wooster, Dietmar Wunder, Michelle Yeoh, Freddie Young, Anthony Zerbe und den Verwaltern von Ian Flemings ehemaligem Anwesen „Goldeneye“ auf Jamaika mit Paul Dunbar.
Ich danke den Firmen, Sammlern, Freunden und Journalisten für ihre Hilfe:
Dr. Angeloni von der Fa. Brioni, Eckhart Bartels, Oliver Bayan, Peter Beddies, Jamie Beerman, Christine Berg, Dr. Jürgen Berger, Johannes Blunck, Christian Boucke, Tim Browne, Martin Büttner, Ajay Chowdhury, Jakob Falkner, Barbara Fischer, Dr. Bernd Fischer, Christina Fricke, Karen Geary vom Verlag Hodder & Stoughton, Judith Gerke-Reineke vom Ullstein Verlag, Marianne Gray, Hayo Göhmann, Tim Greaves, Klaus Grüner, Dr. Birgit Grüßer, Robin Harbour, Marc Hertling, Evelin Hoff, Dr. Kay Hoffmann, Dr. Frano Ilic von Studiosus und Marco Polo Reisen, Albrecht Jerrentrup, Jens-Peter Johannsen, Jörg Kastner, Joachim Kreck, Roland Kress, Jürgen Labenski, Dr. Hans Langsteiner, Ralf Laumer, Mary Ann Lisa, Anatol Locker und „Bravo Screenfun“, Sonja Ludwig vom Marokkanischen Fremdenverkehrsamt, Ulf Neumann, Thomas Nixdorf, Steven Oxenrider, Garth Pearce, Michael Petzel, Dr. Gabriele Planz von der Firma Saab, Martina Plokhaar von der Citroen AG, David Reinhardt, Astrid Ritter, Gudrun Rohe vom Heyne Verlag, Barbara Romeiser vom ECON Verlag, Prof. Dr. Michael Rudnig, Johannes Schultz von der BMW AG, Ulrike Seiler, Claudia Walter, Klaus Witulski, Thilo Wydra, Herrn Zahn von der Firma Schuberth Helme, Patrick Zeilhofer, Fred Zentner vom Cinema Bookshop in London, Nessrin Gräfin zu Königsegg und der Botschaft der Türkei.
Der englische Komödiant machte sich in einer seiner „Russ Abbott Shows“ im Frühjahr 1987 auf originelle Weise mit einer Reihe von Sketchen über die Bond-Filme lustig. Zu seinen Schöpfungen zählen Basildon Bond, Pee, Miss Funnyfanny, Goldtoenail und Bobajob. In der Folge „The Man With The Golden Labrador“ versucht ein gewisser Dr. Luke Backananga (der Name ist eine Anspielung auf den englischen Filmtitel „Look Back In Anger“, der von Harry Saltzman produziert wurde) ein Raketenlenkungssystem zu aktivieren, doch Basildon Bond bricht in sein Labor ein, wird auf einen Lasertisch geschnallt und Miss Funnyfanny muss hilflos zuschauen. Am Ende wird Basildon in zwei Hälften zersägt, und es gelingt ihm dennoch Backananga auszuschalten. Tja, auch zwei 003,5 Männer sollte man eben nicht unterschätzen.
Der amerikanische Fernsehsender war der erste, der die Rechte erwarb, die Bond-Filme im TV auszustrahlen. 1972 zahlten die Verantwortlichen 17 Millionen Dollar für die bisher produzierten Filme von → Eon Productions. „Goldfinger“ wurde als erstes ausgestrahlt und zwar am 17. September 1972. Er wurde von 49 % der Zuschauer gesehen – damals die höchste Einschaltquote aller Zeiten für einen Spielfilm, die allerdings nicht lange hielt. Zwei Wochen später übertraf „Love Story“ den Rekord.
Der als Klaus Adam geborene deutsche Filmarchitekt bestimmte aufgrund seiner bahnbrechenden Entwürfe von 1962 bis 1979 die Ausstattung der Bond Filme, aber auch viele technische Spielereien sind seinen Ideen zu verdanken. Adam schuf das Labor und die Privatgemächer von Dr. No, die ihm Aufträge von Stanley Kubrick einbrachten. Er entwarf Fort Knox für „Goldfinger“, den Krater für „Man lebt nur zweimal“, baute die U-Boot Halle für „Der Spion, der mich liebte“ und die Raumstation von „Moonraker – Streng geheim“. Er wurde zweimal mit dem Oscar ausgezeichnet, allerdings nie für einen 007-Film. Dafür war er „nur“ nominiert.
Der Schwedin gelang es bisher als einziger Darstellerin, Hauptrollen in zwei Bond-Filmen zu spielen. Sie ist als Geliebte des Killers Scaramanga in dem Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ und in der Titelrolle der „Octopussy“ in dem gleichnamigen Film zu sehen. Anfang der 80er Jahre drehte sie zudem Test-Szenen mit James Brolin, der als Ersatz für Roger Moore in „Octopussy“ die Hauptrolle spielen sollte. Immer mal wieder wird zudem behauptet, dass sie zumindest teilweise in einer in San Francisco spielenden Szene des Films „Im Angesicht des Todes“ zu sehen sein soll. Darauf angesprochen antwortete sie: „Ich denke, das ist ein Mythos.“
Das Videospiel „Agent Under Fire“, das den deutschen Titel „Agent im Kreuzfeuer“ trägt, kam Weihnachten 2001 in Großbritannien und den USA heraus. Es basiert auf keinem Bond Roman oder Film, sondern wurde rund um die populäre Figur konzipiert. Dieses Mal muss sich 007 mit Adrian Malprave, dem Anführer einer Terroristentruppe, herumschlagen, der mit einer Armee geklonter Soldaten die Weltherrschaft erlangen will. Er überfällt die Tagung der G 8 Staaten auf einem Flugzeugträger und will sämtliche Regierungschefs durch Klone ersetzen. Der animierte Bond, der keinem der filmischen Darsteller ähnlich sieht, muss zwölf Missionen überstehen, ehe der Plan vereitelt werden kann. Neben Malprave müssen auch dessen Killer Nigel Bloch und Carla der Schakal ausgeschaltet werden. Schauplätze sind die chinesische Küste, die Schweizer Alpen und Bukarest. Ein Aston Martin DB 5, ein BMW Z 8, aber auch ein Panzer und ein Düsenjet gehören zur den Fortbewegungsmitteln. Zoe Nightshade versüßt die Abenteuer.
Deutscher Titel des Computerspiels → „Agent Under Fire“.
Die norwegische Popband sang das Titellied des Films → „The Living Daylights“ (Der Hauch des Todes) und nahm dazu ein Video auf, das auf einer der Bühnen in den Londoner Pinewood Studios inszeniert wurde. Die Zusammenarbeit mit dem Komponisten John → Barry verlief allerdings nicht sehr erquicklich. Er beschwerte sich darüber, dass die Band kein Interesse an dem Film zeigte und ihn sich nicht vorher ansah. Das Desinteresse der Band an dem Song geht soweit, dass sie das Stück eine Zeitlang bei Konzerten nicht gespielt hat. Immerhin erreichten sie Platz 5 in den englischen Charts.
Der Vorname des Produzenten Albert R. → Broccoli wurde mehrfach für Inside Jokes in den Filmen verwendet. So steht auf dem Namensschild des Wissenschaftlers Saxby in dem Film „Diamantenfieber“ „Albert R. Saxby“. In dem Film „Leben und sterben lassen“ wird während des Aufenthalts auf der Alligatorfarm mal vom „dicken Albert“ in Bezug auf eines der Tiere besprochen.
In dem Film „Octopussy“ fuhr James Bond, gespielt von Roger Moore, kurzzeitig einen Alfa Romeo GTV. Er entwendet ihn in Berlin einer Passantin, rast damit, verfolgt von der deutschen Polizei, über die Avus und gelangt zur britischen Militärbasis Feldstadt. Der Berliner Alfa Romeo-Händler Michael Heine, selbst ein bekannter Rallyefahrer, stellte das Fahrzeug zur Verfügung. Er wollte selbst gerne für Roger Moore fahren, musste aber einsehen, dass „die französischen Stuntmen doch mehr Erfahrung hatten“, wie er auf Anfrage in einem Brief mitteilte.
„Ich lebte ein sehr privilegiertes Leben in London, saß Monate dort herum, aber ich habe nie etwas für das Drehbuch des Films geschrieben. Der Film war völlig außer Kontrolle, und ich hatte auch nie ein Interesse an dem Film. Manchmal habe ich ein paar eigene Witze erfunden, aber selbst davon gab es nicht viel. Tatsächlich hatte ich soviel Zeit, dass ich nebenbei noch ein Theaterstück für den Broadway geschrieben habe. Es war eine sehr schlechte künstlerische Erfahrung aber eine sehr angenehme und zügellose Erfahrung für mich selbst.“ Das sind die Erinnerungen von Woody Allen an seine Mitarbeit an „Casino Royale“, dessen Segmente unter der Regie von Val Guest entstanden sind.
Deutscher Titel des Computerspiels → „Everything Or Nothing“.
1962 erschienener Roman, der Bonds Abenteuer parodiert und von zwei Herausgebern des monatlich erscheinenden Magazins „Harvard Lampoon“ (Christopher B. Cerf und Michael K. Frith) verfasst wurde. Da der Einband Flemings US-Taschenbüchern entsprach, bestand New American Library (NAL), Flemings US-Verleger, darauf nicht mehr als 100.000 Exemplare herzustellen. Als Autor wurde I*N Fl*M*NG angegeben. Die Geschichte drehte sich um einen vier Fuß elf kleinen größenwahnsinnigen Gangster, der einen purpurfarbenen Anzug mit violettem Shirt und Krawatte trägt, und dessen Gesicht mit einem feinen Netzwerk purpurner Striche bemalt ist. Von seinen Mädchen verlangt er eine ähnliche Aufmachung und jedermann dem er begegnet besprüht er mit den schrägen Farben. Zudem kidnappt er die Königin, den Premierminister sowie das gesamte Kabinett und stiehlt das „House of Parliament“, indem er es untergräbt, sämtliche Brücken über die Themse sprengt und es dann den Fluss hinabströmen lässt. Ein wahrlich bahnbrechender Plan …
Der amerikanische Autor William Henley Knoles veröffentlichte von Oktober 1965 bis Herbst 1968 unter dem Pseudonym Clyde Allison 20 Bücher mit der Hauptfigur Trevor Anderson 0008, die die Bond-Romane parodierten, voller Anspielungen waren und eher Softpornos zuzurechnen waren. Die Titel waren: „Our Man From Sadisto”, „Our Girl From Mephisto“, „Nautipuss”, „Go-Go Sadisto”, „The Desdamona Affair”, „Gamefinger”, „Sadisto Royale”, „0008 Meets Gnatman”, „For Your Sighs Only”, „The Lost Bomb”, „The Merciless Mermaids”, „Mondo Sadisto”, „0008 Meets Modesta Blaze”, „The Sex-Ray”, „Roburta The Conqueress”, „From Rapture With Love”, „The Ice Maiden”, „The Sin Funnel”, „Platypussy” und „The Desert Damsels”. Die Bücher sind extrem selten. Eine komplette Serie erzielte bereits Preise von 5.000 $. Knoles beging 1972 im Alter von 46 Jahren Selbstmord.
Der amerikanische Musiker komponierte die Musik des Spielfilms → „Casino Royale“, der 1967 herauskam. Seine Frau Lani → Hall sang die Titelmelodie des Films → „Never Say Never Again“ (Sag niemals nie).
Es ist eines der wenigen Musikstücke, das nicht den Titel des Films trägt. Der von John Barry komponierte und Tim Rice geschriebene Song kam aber nur auf Platz 75 in Großbritannien und Platz 36 in den USA. Es war einer von sechs Songs, den die Komponisten den Produzenten für den Film → „Octopussy“ vorlegten. John Glen enthüllte später, dass Barry bei den Filmen die er inszenierte, nur rund sechs Wochen Zeit für den kompletten Soundtrack hatte.
Die deutsche Band verwendete in ihrem Hitsong „Forever Young“ aus dem Jahr 1984 auch die Textzeile → „Diamonds Are Forever“.
Der Spionageroman- und Drehbuchautor empfahl Ian Fleming den Literaturagenten Peter Janson-Smith, der ab 1956 dessen internationale Rechte vertrat. In dem Roman → „Icebreaker“ wird erwähnt, dass Bond für Eric Amblers Bücher schwärmt. Im September 1959 schickte Fleming Ambler ein enthusiastisches Telegramm, wonach er ein „Movie Treatment Mafia stolen atomic bomber blackmail of England culminating Nassau with extensive underwater dramatics“ geschrieben hatte und fragte bei Ambler an, ob der nicht Alfred → Hitchcock dafür interessieren könne. Der lehnte ab. Aus dem Treatment wurde der Roman „Thunderball“.
Ein Wagen des US-Autoherstellers American Motors Cassini Coupé. Ein AMC Hornet Hatchback Special war es, der den Spiralsprung über einen thailändischen Klong in dem Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ vollführte. Gewicht, Absprunggeschwindigkeit, die Brückenkonstruktion und der Abstand zwischen den beiden Rampen wurden zuvor von Computern berechnet. Der Fahrer Loren Willert vollführte das Kunststück.
Der erfolgreiche englische Schriftsteller (Lucky Jim), schrieb ein Dossier über Ian Flemings James-Bond-Romane, das unter dem Titel „Geheimakte 007“ auch in Deutschland in Buchform erschienen ist, und ein ironisches Sachbuch über Bonds Gewohnheiten mit dem Titel „The Book of Bond or Everyman His Own 007“. Außerdem verfasste er 1968 den Roman → „Colonel Sun“ (deutsche Titel: Die Spur führt nach Griechenland / 007 James Bond auf der griechischen Spur / 007 James Bond Liebesgrüße aus Athen). Es war der erste Bond Roman der nach Ian Flemings Tod erschien. In John Gardners 007 Roman → „No Deals, Mr. Bond“ werden die Werke von Amis erwähnt.
Die holländische Hauptstadt war 1971 zum Teil Schauplatz des Films → „Diamantenfieber“. Es entstanden Szenen an und auf den Grachten und vor einem Gebäude in der Innenstadt.
Der englische Filmemacher und Erfinder der legendären Puppentrickserien „Thunderbirds“, „Captain Scarlet“ und „UFO“ erhielt Anfang der 70er Jahre den Auftrag von Bond-Ko-Produzent Harry Saltzman den als nächstes geplanten Bond-Film „Moonraker“ zu „schreiben und produzieren.“ Anderson war hoch erfreut, las Flemings Roman, empfand ihn aber als uninspirierend. „Es gab nicht viel was man für einen Bond-Film nutzen konnte“, sagte er den Biografen Simon Archer und Stan Nicholls, also traf ich mich mit dem Autoren Tony Barwick und erschuf ein 70seitiges Treatment nach unserem eigenen Konzept.“ Sie legten es Saltzman vor, der als zunächst als „bemerkenswert“ und später als „hervorragend“ einstufte. Dann geschah längere Zeit nichts, bis Anderson plötzlich von Saltzman eingeladen wurde und ihm plötzlich einen Scheck über 20.000 Dollar anbot, den der jedoch ablehnte. Es stellte sich heraus, dass Saltzman und Broccoli bald danach getrennte Wege gingen. Als Broccoli den nächsten Film „Der Spion, der mich liebte“ alleine produzierte und dafür eine gigantische Halle auf dem Gelände der Pinewood Studios bauen ließ, die so genannte → 007-Stage, erkundigte sich Anderson nach der Story und war schockiert. „In unserem Treatment gab es einen Öltanker, der sich als Abschussbasis für Raketen entpuppte. Als ich dank einiger Freunde in das Drehbuch des neuen Films schauen konnte und Ähnlichkeiten entdeckte, begann ich rechtliche Schritte gegen Broccoli einzuleiten.“ Anderson wurde umgehend von zwei Anwaltsfirmen angegangen, „wurde sehr ängstlich und ließ den Fall ruhen“, wie er selbst sagte. Daraufhin bekam er einen Brief von einer der beiden Anwaltskanzleien, der besagte, dass das eine gute Entscheidung sei und bekam 3.000 Pfund Entschädigung angeboten. „Teil des Geschäftes war, dass ich das Treatment zu übergeben habe und sicherstellen musste, dass jede Kopie davon zerstört werden musste. Das habe ich akzeptiert.“
Die deutsche Sängerin brachte 1967 eine deutsche Cover-Version des Nancy Sinatra Songs „You Only Live Twice“ aus dem gleichnamigen Bond-Film heraus, doch dem Titel „Du lebst nur zweimal“ war, im Gegensatz zu dem Film → „Man lebt nur zweimal“, kein besonderer Erfolg beschieden.
Das österreichische Model drehte ein paar Szenen für den Film „Der Hauch des Todes“, schaffte es aber nicht in den fertigen Film, da sie im Schnittraum blieben.
Die am 19. März 1936 geborene Schweizerin wurde das erste James-Bond-Girl. In dem 1962 entstandenen Film „James Bond - 007 jagt Dr. No“ spielte sie das
Mädchen Honey, das zufällig in Bonds Abenteuer hineingezogen wird, weil sie auf der Insel des Wissenschaftlers Dr. No nach Muscheln taucht. Fleming hatte
das Mädchen Honeychile in seinem Roman so in die Handlung eingeführt, dass sie nur mit einem Gürtel und einem Messer bekleidet aus den Fluten stieg. In dem
Film trug sie in einem knappen weißen Bikini nebst Messer und hinterließ einen bleibenden Eindruck. Die am 8. Februar 1962 am Strand von Laughing Waters
inszenierte Szene schrieb Filmgeschichte und wurde in dem Bond Film „Stirb an einem anderen Tag“ im Jahr 2002 von Halle Berry beinahe kopiert. Allerdings
trug Berry damals einen orangefarbenen Bikini und musste dank ihrer Hautfarbe auch nicht dunkel getönt werden wie Andress 1962. Die Schweizerin war kurz
vorher erst auf Jamaika eingetroffen und erschien Regisseur Terence Young zu hellhäutig. Zudem musste das Make Up einige Verletzungen von ihr kaschieren,
da sich die Akteurin kurz vorher aufgrund von scharfkantigen Korallen an den Beinen verletzt hatte. Daher stieg sie mit viel Make Up und einem
geschwollenen Knie aus dem Wasser.
Bond Autor Ian Fleming war von ihrem Auftritt so begeistert, dass er sie in seinem Roman „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ erwähnte. Die englische Popgruppe
10cc widmet Ursula Andress´ Auftritt in dem Song „I´m Mandy Fly Me“ einige Textzeilen. Die Schweizer Schönheit wurde 1971 von den Bond-Produzenten gebeten
doch bitte Sean Connery zu überreden noch einmal in die Rolle des Agenten zu schlüpfen, und es gab Überlegungen, wonach sie in dem Film „Leben und sterben
lassen“ erneut als Honey Rider auftauchen sollte. Da jedoch Roger Moore und nicht mehr Sean Connery die Hauptrolle spielte, verwarf man den Gag wieder.
Der farbige amerikanische Musiker und Sänger steuerte zu dem Film „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ das Stück „We Have All The Time In The World“ bei, das jedoch nicht über den Titeln, sondern während des Films erklang und dessen Titelzeile sich sowohl am Ende von Flemings Roman als auch im letzten Filmdialog wieder findet. Komponist John Barry komponierte das Stück mit Sean Connery vor Augen und war enttäuscht, dass dann Lazenby die Rolle übernahm. Er besuchte den 1969 schon schwer kranken „Satchmo“ in New York, wo der das Stück aufnahm. „Danke für den Job“, sagte Armstrong zu Barry, der sich mühsam aus dem Krankenhaus ins Studio schleppte. Die Zeile „All the Time in the World“ taucht in mehreren Romanen wie etwa → „Icebreaker“ nochmals auf. Sie wird auch in einer frühen Drehbuchfassung des Films „Spectre“ wieder verwendet.
Die farbige amerikanische Sängerin ist in dem Film „Leben und sterben lassen“ mit ihrer Version des Titelliedes „Live And Let Die“ zu sehen und zu hören. Ursprünglich wollte Ko-Produzent Harry Saltzman das Stück sogar für den Titel haben, aber Paul McCartney setzte sich durch.
Der am 27. Februar 1962 im englischen Luton geborene Komponist schuf von „Der Morgen stirbt nie“ (1997) bis „Ein Quantum Trost“ (2008) sämtliche Soundtracks der Bond-Filme und ist selbst ein großer Fan des Komponisten John → Barry. Arnold studierte Klarinette, elektrische Gitarre und Klavier, sang auch mal in Clubs oder musizierte während sein Vater dazu sang. Später schloss er sich verschiedenen Punkbands an, die alle keine großen Erfolge hatten. Über ein Kurzfilmprojekt seiner Heimatstadt kam er zum Spielfilm. 1995 schuf er das Album „Shaken and Stirred“, das Coverversionen der Bondsongs enthielt und die Bond-Produzenten auf ihn aufmerksam werden ließen. Zudem empfahl ihn John Barry, der das Cover-Album als „toll“ empfand.
Der britische Hersteller exklusiver Sportwagen wurde von Romanautor Ian Fleming in dessen siebtem Roman „Goldfinger“ erwähnt. Nachdem Bonds Bentley bei
einer Verfolgungsjagd kaputt gegangen war, bekam er einen Aston Martin DB III. Die Filmemacher übernahmen die Idee und rüsteten den Filmhelden Bond 1964
für den Film „Goldfinger“ mit dem neuesten Modell der Autoschmiede aus Newport Pagnell, einem Aston Martin DB 5 aus. Der in silber metallic (silver birch)
lackierte Wagen verfügte über eine Reihe von Extras wie Ölsprüher, Reifenschlitzer, ausfahrbare Rammstoßstangen und zwei MG´s, eine ausfahrbare
kugelsichere Rückwand, eine Vernebelungsanlage, ein System mit dem man vorausfahrende Fahrzeuge unbemerkt verfolgen konnte und einen Schleudersitz. In dem
1965 entstandenen Film „Feuerball“ hatte der Wagen einen weiteren Auftritt. Dieses Mal besprüht er die Angreifer mit Hilfe einer Hochdruckwasserdüse.
In dem 1969 entstandenen Film „Im Geheimdienst Ihre Majestät“ fuhr Bond-Darsteller George Lazenby einen Aston Martin DBS, der jedoch ohne Extras
ausgerüstet wurde. In dem 1971 entstandenen Film „Diamantenfieber“ ist in „Q´s“ Werkstatt kurz wieder ein DBS zu sehen in den gerade Raketen eingebaut
werden, die im Film aber nicht verwendet werden. In dem 1987 entstandenen Film „Der Hauch des Todes“ fährt Bond-Darsteller Timothy Dalton zwei Versionen
eines Aston Martin DBS V8 Vantage - ein Cabriolet und ein Coupé. Das Coupé verfügte über folgende Extras: ausfahrbare Spikes, Frontraketen, elektronische
Zieleinrichtung, Laserstrahler in den Felgen, ausfahrbare Kufen und Turboantrieb. In dem 1995 entstandenen Film „GoldenEye“ fährt Bond-Darsteller Pierce
Brosnan wieder einen Aston Martin DB 5, der außer einem Champagnerkühler und einem Radio mit Faxübermittlung über keine besonderen Extras verfügte. Ein
baugleicher Wagen ist auch ganz kurz in dem 1997 entstandenen Film „Der Morgen stirbt nie“ zu sehen. Eine Szene mit dem Wagen, die 1999 für den Film „Die
Welt ist nicht genug“ an einem schottischen Schloss entstand schaffte es nicht in den fertigen Film, aber Fotos sind überliefert. Nachdem Daniel Craig die
Rolle des 007 übernahm, tauchten Aston Martin Modelle vom Typ DB 5 und ein neu gestalteter DBS in den Filmen „Casino Royale“ (2006) und „Ein Quantum Trost“
(2008) auf. In den jüngsten beiden Filmen „Skyfall“ und „Spectre“ ist wieder der silberne DB 5 zu sehen. Auch wenn er an Bonds Familiensitz „Skyall“ explodierte, klebte Q die Millionen Einzelteile für „Spectre“ auf wundersame Weise wieder zusammen.
Der englische Schauspieler spielte in dem Film „Sag niemals nie“ den Kollegen von James Bond namens Nigel Small-Fawcett, der den Agenten in Bahamas unterstützt – ihm aber Kopfschmerzen bereitet. Aber der als Mr. Bean bekannt gewordene Darsteller agierte in dem Film „Bean“ in bondtypischer Manier, auch ein Werbetrailer existiert, der Bezüge zu beiden Figuren herstellt. In den Jahren 2003 und 2012 spielte der Brite den Agenten Johnny English in zwei Filmen und parodierte damit sehr erfolgreich den berühmten Kollegen. Die Filme spielten bei weltweit jeweils über 160 Millionen Dollar ein. Über eine weitere Fortsetzung wurde schon gesprochen.
In dem Film „Der Hauch des Todes“ fuhr James Bond, gespielt von Timothy Dalton, kurzzeitig in Wien und Tanger einen Audi vom Typ 200. Der Auftritt des deutschen Wagens, ist dem englischen Importeur zu verdanken, der sich bei der Produktion gegenüber einem Jaguar durchsetzte. Wie viel Audi für den Kurzauftritt zahlte ist nie bekannt geworden. Der Wagen ist in deutschem Privatbesitz. Ein Audi A 5 ist auch Teil einer Verfolgungsjagd des Films „Skyfall“, die in Istanbul spielt.
Das französische Modell und ehemalige Miss Frankreich, wurde von Regisseur Terence Young für den vierten Film „Feuerball“ verpflichtet. Dort spielte sie Domino, die Geliebte des SPECTRE-Gangsters Largo. Nachdem sie erfährt, dass der an der Ermordung ihres Bruders beteiligt war, läuft sie zu Bond über und hilft ihm. Claudine Auger wurde aus über 400 Bewerberinnen ausgewählt und startete nach dem großen Erfolg eine internationale Karriere.
Es ist der Titel eines Films den es nicht gibt, der aber die James Bond Filme parodiert, dessen Hauptfigur Austin Powers zumindest in finanzieller Hinsicht der 007-Serie große Konkurrenz macht und vor keiner Zweideutigkeit zurückschreckt. Die dritte Komödie der Serie mit dem Titel „Austin Powers in Goldständer“ (2002) beginnt mit der Werbung für den Film „Austinpussy“, den Steven Spielberg inszeniert und in dem Austin Powers von Tom Cruise, seine Widersacher Dr. Evil und Mini-Me von Kevin Spacey und Danny de Vito und seine Geliebte von Gwyneth Paltrow gespielt wurden. Allein in diesen drei Minuten Film gibt es Anspielungen auf die Bondfilme „Goldfinger“, „Der Spion, der mich liebte“ und „Moonraker – Streng geheim“.
Der Spionageroman des Bulgaren Andrei Gulyashki erschien 1966 und ein Jahr später auch auf Englisch, allerdings nur in Australien. In beiden Fassungen gibt es signifikante Unterschiede. Der Roman gilt als Rache des Ostblocks gegen den „imperialistischen Spion“, der so häufig gegen eben diesen oder dessen Bewohner gekämpft hat. Nachdem die Bond Lizenzinhaber von Glidrose dagegen vorgingen, durften weder der Name James Bond noch die Nummer 007 in dem Buch auftauchen. Der Roman handelt davon, dass Bond, bei einer Konferenz im bulgarischen Varna, den russischen Wissenschaftler Konstantin Trofimov entführen und dessen Erfindung eines besonderen Lichtstrahls stehlen soll. Das klappt zunächst, doch Zahov heftet sich an seine Fersen. In der Originalfassung verliert Bond den Kampf mit dem Konkurrenten Zahov auf einer vereisten Insel in der Antarktis, ist moralisch am Ende, aber am Leben und kann verschwinden. In der englischen Fassung stürzt 007 in einen eisigen Abgrund.
Roger Moores letzter Einsatz als James Bond, der vor allem eines zeigte: der Mann war hier schon zu alt für den Part. Die Geschichte beginnt damit, dass 007 in Sibirien einen Mikrochip aus den Händen des ermordeten Kollegen 003 bekommen kann. Von M erfährt der Agent, dass der Industrielle Max Zorin Geschäfte mit Mikrochips betreibt und findet beim Pferderennen heraus, dass dessen Rennpferde über ungeahnte Kräfte verfügen. Er gelangt auf dessen Gestüt nahe Paris, begegnet seiner Killerin May Day und der amerikanischen Geologin Stacey Sutton, die mit Zorin dienstlich zu tun hat. Bond und sein als Chauffeur getarnter Kollege Tibbett kommen hinter das Geheimnis der Pferde, aber Tibbett kommt um und 007 entgeht nur knapp mehreren Anschlägen. In San Francisco findet Bond heraus, dass Zorin das Zentrum der amerikanischen Computerindustrie in Silicon Valley durch eine unterirdische Explosion überfluten lassen will. Stacey und er dringen in die Mine ein, entschärfen die Bombe, wobei May Day stirbt und bremsen Zorin, der in seinem Zeppelin flüchten wollte an der Golden Gate Bridge.
Die englische Popband Duran Duran sang 1985 das Titelstück des Films „A View To A Kill“ (Im Angesicht des Todes) und trat selbst in einem Musikvideo auf, das rund um den Pariser Eiffelturm, einem der Schauplätze des Films, gedreht wurde. Das im März und April 1985 aufgenommene Stück erreichte Platz 2 in England und sogar Platz 1 in den US-Charts.
Die „British Academy of Film and Television Arts“ zeichnete Macher und Darsteller der Bond Filme mehrfach aus. Folgende Filme wurden entweder nominiert oder erhielten Preise:
1963: | From Russia With Love: Best Cinematography – ein Preis |
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1964: | Goldfinger: Art Direction – eine Nominierung |
1965: | Thunderball: Art Direction – eine Nominierung (Ken Adam verlor gegen sich selbst und gewann für „The Ipcress File“) |
1967: | Casino Royale: Costume Design – eine Nominierung |
1967: | You Only Live Twice: Art Direction – eine Nominierung |
1977: | The Spy Who Loved Me: Production Design, Film Music – zwei Nominierungen |
1995: | GoldenEye: Sound + Special Effects - zwei Nominierungen |
2002: | Die Another Day: (Interactive - Offline Learning) |
2006: | Casino Royale: Editing, Cinematography, Productiondesign, Adapted Screenplay, Daniel Craig als Actor in a leading role, Visual Effects, Outstanding Brit. Film of the Year, Film Music – acht Nominierungen, Sound, Rising Star Award für Eva Green – zwei Preise |
2008: | Quantum of Solace: Sound, Visual Effects – zwei Nominierungen |
2012: | Skyfall: Music, Bester Britischer Film – zwei Preise, Best Supporting Actor (Judi Dench + Javier Bardem), Cinematography, Editing, Production Design, Sound – sechs Nominierungen |
Die Inselgruppe in der Karibik war 1965 Schauplatz des vierten Films „Feuerball“ und der Wiederverfilmung „Sag niemals nie“. Gedreht wurde überwiegend in Nassau, wo Touristen noch heute einen so genannten „Thunderball“-Canal besichtigen und zu verschiedenen Schiffswracks tauchen können. Die Unterwasseraufnahmen für die Filme „Der Spion, der mich liebte“ (1977), „In tödlicher Mission“ (1981) „Der Morgen stirbt nie“ und „Die Welt ist nicht genug“ (1999) entstanden ebenfalls auf den Bahamas. In dem Film „Casino Royale“ (2006) doubelte ein Teil der Inselgruppe für Madagaskar, diente aber auch als Schauplatz des Films.
Die thailändische Hauptstadt war zweimal Drehort von Bond-Filmen. Für „Der Mann mit dem goldenen Colt“ entstand 1974 eine Motorboot-Jagd durch die Klongs genannten Kanäle. Außerdem wurde in einem Box-Stadion gedreht, eine Auto-Verfolgungsjagd auf den Straßen inszeniert, und das Hauptquartier des Gegners Scaramanga lag auf der abgelegenen Insel Kao Ping Khan im südchinesischen Meer. Die Insel gilt bis heute als touristische Attraktion und wird als „James Bond Island“ in den Katalogen der Reiseveranstalter angepriesen. Für den 1997 entstandenen Film „Der Morgen stirbt nie“ doubelte die Stadt für den Schauplatz Saigon. Es entstanden eine Motorrad-Verfolgungsjagd, sowie der Sprung von einem Hochhaus.
In der 2003 von MGM produzierten Kinoagentenparodie „Agent Cody Banks“ wird ein 15jähriger amerikanischer Junge, der zuvor das CIA-Agentenförderprogramm absolviert hat darauf angesetzt sich an eine Mitschülerin heranzumachen, um herauszufinden wo sich ihr Vater aufhält. Der ist ein Experte für Nanotechnologie und wird von einer Organisation namens E.R.I.S. erpresst. Bewaffnet mit einem Skateboard, einem düsengetriebenen Snowboard, einer CIA-Feindabwehruhr und einem roten Ferrari Dino begibt er sich nebst seinen US-Geheimdienst Kollegen auf die Suche. Als man ihn nach seinem Namen fragt sagt er: „Banks, Cody Banks“. Die Fortsetzung mit dem Titel „Agent Cody Banks 2: Destination London“ kam im Sommer 2004 in die US-Kinos und über ein mageres Einspielergebnis von 28,8 Millionen Dollar nicht hinaus. Teil eins hat es beim gleichen Budget von 26 Millionen Dollar immerhin auf 58 Millionen gebracht.
Die französische Schauspielerin sollte in dem 1966 entstandenen Film „Casino Royale“ einen Gastauftritt bekommen. Produzent Charles K. Feldman hatte die Idee und gab sie an Regisseur Val Guest weiter, der daraufhin eine Traumsequenz mit ihr erdachte. Nach den Verhandlungen mit der Französin, sagte Feldman ihr aber dann ab weil sie „zu viele Bedingungen“ stellte. In dem 1968/69 entstandenen Film „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ sollte sie die weibliche Hauptrolle spielen. Regisseur Peter Hunt traf sich auch zweimal mit ihr, doch dieses Mal sagte sie schließlich ab, um an der Seite von Sean Connery den Western „Shalako“ zu drehen.
Der englische Komponist erschuf die Musik zu elf James-Bond-Filmen, komponierte das → „007 Theme“ und überarbeitete das von Monty Norman erdachte „James Bond Theme“. Noel Rodgers, der damalige Chef von United Artists Music, rief John Barry an einem Freitagabend an, ob er nicht bis zum Montag eine andere Version des Bond-Themas vorlegen könne, da man mit der Monty Norman Version nicht so glücklich war. Barry kannte weder den Film noch die Bücher, sondern lediglich die Comic Strips aus dem englischen „Daily Express“. Für ein Honorar von $ 1.000 komponierte er das 1.57 Minuten kurze Stück, verwendete als Inspiration sein Instrumental „Bea´s Knees“ und nahm es mit seinem „John Barry Orchestra“ auf. Barry hatte sich ausbedungen, das Stück bei Columbia veröffentlichen zu dürfen, und so kam das von ihm arrangierte Stück - noch in Mono - im September 1962 als Single heraus und hielt sich nahezu drei Monate in den englischen Charts. Nach dem großen Erfolg wurde er von den Produzenten für den Film „From Russia With Love“ engagiert und verbrachte zwei Monate in Istanbul. Danach arbeitete er an allen Soundtracks bis inklusive „The Living Daylights“, musste jedoch bei „Live And Let Die“, „The Spy Who Loved Me“ und „For Your Eyes Only“ pausieren, da er aus Steuergründen nicht in England arbeiten durfte. Er erhielt auch Anfragen, die Musik zu „Casino Royale“ und „Never Say Never Again“ zu komponieren lehnte aber ab, da er seine Verbindungen zu Eon Productions schätzte. Da viele seiner Soundtracks unter großem Zeitdruck entstanden, wurden nicht alle seiner Kompositionen auf Platte veröffentlicht. Erst ab dem Jahr 2000 wurden einige der vollständigen Musiken auf CD veröffentlicht.
Auch Star Trek kam nicht ohne einen Geheimagenten aus, denn in der Folge „Our Man Bashir“ (Unser Mann Bashir) aus dem Jahr 1995 orientierte sich die Serie an dem berühmten Vorbild mit der Doppelnull-Nummer, was den Machern kräftigen Ärger von den Rechteinhabern einbrachte. In der 44 Minuten langen Folge aus Season 4, Volume 5 von „Deep Space Nine“ ging es um den britischen Spion Dr. Julian Bashir, der im Auftrag seiner Regierung in einer Wohnung in Hongkong lebt und der von seiner Assistentin Mona mit „wunderbaren Martinis“ versorgt wird. Er muss sich mit dem Bösewicht Hippokrates Noah herumschlagen, der von einem Anwesen am Mount Everest aus mit Hilfe von 74 Lasern die Erdoberfläche zerstören will, um der Menschheit „eine neue Chance für eine neue Rasse zu geben“. Doch dank Noahs Assistentin „Honey“, die Bashir befreit, einer zusammensetzbaren Miniaturpistole im Schuhabsatz und einem explosiven Ohrclip und einem siegreichen Händchen beim Bakkarat behält Bashir die Oberhand, kann zudem Noahs Killer „Falken“ (Augenklappe über dem linken Auge!) ausschalten und darf sich mit einer willigen KGB-Agentin vergnügen. Zwar heißt es am Ende der Folge: „Julian Bashir der Geheimagent wird zurückkehren“, doch angesichts des anfangs erwähnten rechtlichen Ärgers ist es dazu nicht gekommen. Vielleicht lag es ja auch an den Texten. Wie heißt es doch einmal: „Richtige Spione müssen schwierige Entscheidungen treffen!“ So, so …
Der berühmte Jazz-Musiker brachte in den 60er Jahren eigene Interpretationen der Songs „Goldfinger“ und „Thunderball“ heraus. „Basie Meets Bond“ lautete gar der Titel einer Langspielplatte.
Die einzige Sängerin, die es bisher geschafft hat, drei Titelsongs der 007 Filme zum Besten zu geben, ist die am 8. Januar 1937 geborene Engländerin Shirley Bassey. Sie sang „Goldfinger“, „Diamonds Are Forever“ und „Moonraker“, der von den Musikern ironisch „Moon Finger“ genannt wurde, weil er so starke Ähnlichkeiten mit dem Klassiker „Moon River“ aufwies. Komponist John Barry schätzte die ausdrucksstarke Stimme der nahe Cardiff geborenen Bassey. Ihren Welterfolg mit „Goldfinger“ schätzte sie nicht so sehr, obwohl er ihr Glück und Geld eingebracht hatte, da sie sehr präzise auf die Szenen im Titelvorspann singen musste. Bis heute singt sie das Stück daher nur ausnahmsweise – wie etwa für die englische Queen bei den Feierlichkeiten zum Thronjubiläum im Juni 2002.
James Bond und die Beatles waren in den 60er Jahren zwei der größten Exportartikel Englands. Kein Wunder also, dass sowohl von Seiten der Pilzköpfe als auch von Seiten der 007-Filme Verweise auf die jeweils anderen gaben. Der Film „Hi-Hi-Hilfe!“ (Help!) verfügt über ein paar Bond-Anspielungen, denn ein dem „James Bond Theme“ vergleichbares Instrumental erklingt, aus einem Harrods-Kleinlaster der die Musiker verfolgt, fallen hinten Reißnägel heraus, ein Mann wirft mit einem Hut, und eine Laserwaffe wird auch eingesetzt. Ringo Starr war während der Dreharbeiten von „Feuerball“ auf den Bahamas dort zu Gast, denn auf den Inseln entstanden Teile von „Help!“. Später ließen sich die vier Musiker in Bond-Posen für Magazine ablichten. In „Goldfinger“ gibt es einen Satz von Bond in dem er sich abschätzig über die Liverpooler äußert und Jill erklärt, dass man ihre Musik nicht „ohne Ohrenschützer“ hören kann. Zu Anfang von „Casino Royale“ ist die Inschrift „Les Beatles“ auf einem Pissoir zu sehen. Im Gegensatz dazu, war Ian Flemings Frau Anne sehr angetan von den Beatles. Kurz nachdem der Roman „Thunderball“ 1961 erschien und zu einem großen Erfolg wurde, nannte sie ihren Mann „Thunderbeatle“, wohl auch weil sie die jetzt großen Einkünfte aus den Tantiemen sehr schätzte. Auch Autor John Gardner gibt sich als Fan der Musiker zu erkennen. In dem Roman → „Death is Forever“ klingt das Lied „Michelle“ an.
Erster, geplanter Titel von Ian Flemings Roman → „On Her Majesty´s Secret Service“.
Der französische Ex-Stuntman und Schauspieler hatte in dem Film „Casino Royale“ einen kleinen Auftritt, den er nur übernahm, weil er „Charles Feldman mich darum bat und ich ihm einen Gefallen tun wollte“, wie er einmal selbst sagte. Belmondo ist im abschließenden großen Kampf im Casino zu sehen.
Der am 9. September 1955 geborene Amerikaner wurde der vierte Autor der James Bond Romane. Ende 1995 fragte Peter → Janson-Smith, der damalige Leiter von Glidrose Publications Ltd. bei ihm an, ob er sich vorstellen könne die Aufgabe zu übernehmen, nachdem John Gardner seinen Rückzug erklärt hatte. Dem früheren Literaturagenten von Ian Fleming hatte dessen Sachbuch „The James Bond Bedside Companion“ gut gefallen. Benson musste zunächst vier Kapitel des ersten Buches schreiben, bevor er akzeptiert wurde. Bis zum Jahr 2003 verfasste er sechs Romane, drei Kurzgeschichten und drei Romane zum Film. Schon früher hatte der ehemalige Videospieldesigner die Storys zu den beiden → Computerspielen „Goldfinger“ und „A View To A Kill“ verfasst. Er plant seine Erfahrungen mit den Bond Stoffen eventuell in einem kleinen Memoirenband herauszugeben.
Als Benson den Job übernahm, wurde ihm erlaubt, ohne Rücksicht auf die Romane von Kingsley Amis (Robert Markham) und John Gardner zu schreiben und sich nur an die Originalfigur zu halten, die Ian Fleming erschuf. Dementsprechend benutzt Bond wieder seine Walther PPK, übernahm aber auch eher unpassende Zitate aus den Filmen, wie etwa den Spruch von Q: „Now pay attention 007“. Benson trug auch der aktuellen Entwicklung Rechnung, nachdem M damals kein Mann, sondern eine Frau war. Gardner baute dies allerdings auch bereits in seinen letzten Roman ein. Sehr gerne verwendete er Charaktere aus den frühen Fleming Romanen, doch wirkt die Integration von Freunden, Nachbarn und Kollegen in die Handlung doch eher manieriert. Wollte er ihnen allen ein Denkmal setzen? Ursprüngliche Ideen wie die, dass Bond weiterhin zu Zeiten des Kalten Kriegs agiert, wurden jedoch wieder verworfen. „Wir sind übereinkommen, dass Bond auf der Höhe der Zeit ist, aber auch Action wie in den Filmen, Gadgets und Humor darin auftauchen sollten“, so Benson. „Bonds Psyche und Privatleben sollte ich jedoch nicht zu sehr thematisieren.“