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Keep on Trekkin‘!

 

Star Trek lebt

Sie haben es sicher bereits gehört. Nicht? Januar 2017 kommt eine neue Star Trek-Serie ins amerikanische TV. Oder ins Internet. Oder wie auch immer CBS sein »All access«-Programm verbreiten möchte. Auf alle Fälle – wir klopfen alle vorsichtshalber auf Holz – wird es eine neue Star Trek-Serie geben.

Aus dem Gespann »Orci & Kurtzman«, das in den letzten Jahren so nette Serien wie Scorpion oder Limitless (nach dem gleichnamigen Film) ins TV gebracht hat, wird Alex Kurtzman jetzt das kreativ überblicken, was sich Generationen von Star Trek-Fans gewünscht haben: Der meisten Lieblingsuniversum im TV! Wo es doch noch vor 10 Jahren hieß, dass Star Trek tot sei…

Moment.

Als einer der Chronisten des Star Trek-Universums darf ich kurz anmerken: Es stimmt. Trotzdem. Immer noch. Das Universum, das inzwischen den Beinamen »Prime« erhalten hat, ist mit der letzten Folge Enterprise zu Ende gegangen. Es lebt noch in den Romanen weiter und in so vielen so guten Fan-Produktionen, aber natürlich wird es in der neuen Serie Abenteuer einer unbekannten Mannschaft in einem Universum geben, das auf den drei Abrams-Kinofilmen basiert. Alles andere wäre aus marktwirtschaftlicher Sicht nur eins: Humbug!

Ich darf möglichen Diskussionen darum direkt den Wind aus den Segeln nehmen: Wer die Filme nicht mag, sollte nicht zu viel von der Serie erwarten. Alex Kurtzman hat einen Stil. Den wird er beibehalten. Und mal ganz im Ernst: Was für Geschichten hätte das »Prime-Universum« denn noch zu bieten? Genau.

Ich für meinen Teil freue mich auf neues Star Trek im TV und hoffe zutiefst, dass es ein besseres als zu Berman-Zeiten wird. Bei der ersten Entführung eines Mannschaftsmitglieds, dem die anderen zu Hilfe eilen, werde ich hier schreiben: »Ok, Berman, sie machen dich nach!«

Was denken Sie? Was wünschen Sie sich vom neuen Star Trek? Was sind Ihre Hoffnungen, Ihre Befürchtungen? Mich interessiert es grandios und ich möchte unsere Leser bitten, mir zu schreiben: dialog@corona-magazine.de lautet die Adresse und um zu zeigen, dass ich es sehr ernst mit meiner Bitte meine:

Wer mir bis zum 20.11.2015 eine Mail mit seiner Meinung zur neuen Star Trek-Serie schreibt, kommt in eine Verlosung um drei Tageskarten für Samstag, den 5.12.2015, der German ComicCon in den Dortmunder Westfalenhallen. Und wer die Veranstaltung, die mit über 20.000 Besuchern und jede Menge Gästen rechnet, ein wenig in der Vorbereitung verfolgt hat, weiß, dass die Samstagskarten schon lange ausverkauft sind.

Also! Drei Tageskarten für den Samstag. Was denken Sie über die neue Star Trek-Serie?

Haben Sie Spaß mit der neusten Ausgabe des Corona Magazines, in der es – wen wundert’s? – unter anderem auch um Star Trek gehen wird!

 

Bleiben Sie uns gewogen!

 

Herzlichst

Ihr Mike Hillenbrand

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Spotlight:

 

Star Wars – The Marvel Covers: Der Wahnsinn hat Methode, oder: Beurteile ein Buch nicht nach dem Cover

von Uwe Anton

 

Star Wars 1 ist nach Angaben des Verlags das erste amerikanische Comic-Book seit über 20 Jahren, das über eine Million Exemplare verkaufte. Texter Jason Aaron und Zeichner John Cassaday führen darin zurück in die Zeit unmittelbar nach dem ersten Film (Eine neue Hoffnung, nach neuer Zählweise Episode 4), und mit dabei sind alle Helden aus dem Film. Luke Skywalker hat zwar den Todesstern vernichtet, aber das Imperium ist noch längst nicht am Ende. Um ihm einen weiteren Schlag zu versetzen, wollen unsere Helden die Waffenfabrik Alpha auf dem Mond Cymoon 1 zerstören. In einem gekaperten Raumschiff brechen sie dorthin auf …

Möglich wurde dieser kommerzielle Millionen-Erfolg durch zwei Konzernkäufe und irrwitzige Marketing-Überlegungen.

 

James Bond 007: SPECTRE – Ein misslungener Spagat

von Martin Zurek

 

Bond. James Bond. Kaum eine andere Filmfigur weckt Erwartungen und ruft Bilder hervor, wie der ominöse Geheimagent im Auftrag ihrer Majestät. Mit SPECTRE kommt nun das 24. Abenteuer mit dem britischen Kultspion in die Kinos und für diesen Teil hatte man sich viel vorgenommen. Angekündigt war, endlich Licht in die nebulöse Vergangenheit von James Bond zu bringen und mehr von der Person und weniger vom Auftragskiller zu zeigen. Konnte man dem hohen Anspruch gerecht werden? Ja und nein. Der Film macht vieles richtig, zeigt aber bei anderen Dingen erhebliche Schwächen.

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Star Trek:

 

TREKminds - Nachrichten aus der Star Trek-Welt

von Thorsten Walch

 

Die Stars aus Star Trek in anderen Rollen - Teil 8: Kate Mulgrew

von Thorsten Walch

 

Star Trek-Kolumne: Star Trek und die Konkurrenz

von Thorsten Walch

 

Klingonische Sprache: Marc Okrand spricht über ein neues Filmprojekt Conlanging

von Thorsten Walch

 

Rezension: Star Trek: The Fall Band I – Erkenntnisse aus Ruinen

von Stephan Karaus

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Fernsehen:

 

TUBEnews - Nachrichten aus der Welt der Fernsehröhre

von Pia Fauerbach

 

Filmklassiker: Andromeda – tödlicher Staub aus dem All (1971)

von Marc Richter

 

Disneys A World Beyond auf Blu-ray und DVD: Eine Reise in die Welt von Morgen

von Birgit Schwenger

 

Die phantastischen TV-Empfehlungen im November 2015

von Klaus Schapp

 

Zurück in die Zukunft - Ankunft in der Gegenwart

von Reiner Krauss

 

 

 

Kino:

 

PAN – Im Nimmerland des Stilmix verloren

von Bettina Petrik

 

Paranormal Activity: Ghost Dimension - Endmystifiziert, entzerrt bis zur völligen Entzauberung

von Bettina Petrik

 

cineBEAT - Nachrichten aus der Welt der Kinoleinwand

von Pia Fauerbach

 

Im Kino: The Last Witch Hunter

von Oliver Koch

 

Crimson Peak - Die Optik der Seelenabgründe

von Bettina Petrik

 

Kino-Vorschau: Neuerscheinungen im November 2015

von Bettina Petrik

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Literatur (inkl. Audio):

 

Die Hörbuch Neuerscheinungen im November 2015

mit freundlicher Unterstützung von www.hoerbuchjunkies.com

 

Neues aus dem iFuB-Verlag

von Hestia van Roest

 

Kritik: Perry Rhodan – Die neue Comicserie: Die Kartografen der Unendlichkeit, Bd.1

von Thorsten Walch

 

Comic Kolumne: Trigan 1: Kampf um Elekton - Die Guten, die Bösen und die Hässlichen

von Uwe Anton

 

Darth Vader und Freunde: Jeffrey Brown gibt Einblick in Vaders Familienleben

von Birgit Schwenger

 

Universum – Die große Bild-Enzyklopädie

von Frank Stein

 

Kurzgeschichte des Monats: Kawumm! von Sascha Rimpl

von Armin Rößler

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Fandom:

 

Im Gespräch mit Nicole F.: Cosplay, ein Kostümspiel von Fans für Fans

von Reiner Krauss

 

Kolumne: Mein letzter Samstag

von Mike Hillenbrand

 

 

 

Weitere Inhalte:

 

newsBEAT - Neuigkeiten aus aller Welt

mit freundlicher Unterstützung von phantastik-news.de

 

Phantastische Spiele: Zombie 15

von Oliver Adam

 

Phantastische Spiele: Mara und der Feuerbringer – Das Kartenspiel

von Wolfgang Fröhning

 

Subspace Link - Neuigkeiten von über aller Welt

von Reiner Krauss

 

Wissenschaft: Seltsame Sterne

von Marcus Haas

 

Corona Magazine-Gewinnspiel

 

Mitarbeit am Corona-Projekt

 

Haftungsausschluss

 

Impressum

 

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Star Wars – The Marvel Covers: Der Wahnsinn hat Methode, oder: Beurteile ein Buch nicht nach dem Cover

von Uwe Anton

 

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© Marvel

 

Eine Million verkaufte Exemplare

 

Star Wars 1 ist nach Angaben des Verlags das erste amerikanische Comic-Book seit über 20 Jahren, das über eine Million Exemplare verkaufte. Texter Jason Aaron und Zeichner John Cassaday führen darin zurück in die Zeit unmittelbar nach dem ersten Film (Eine neue Hoffnung, nach neuer Zählweise Episode 4), und mit dabei sind alle Helden aus dem Film. Luke Skywalker hat zwar den Todesstern vernichtet, aber das Imperium ist noch längst nicht am Ende. Um ihm einen weiteren Schlag zu versetzen, wollen unsere Helden die Waffenfabrik Alpha auf dem Mond Cymoon 1 zerstören. In einem gekaperten Raumschiff brechen sie dorthin auf …

 

Möglich wurde dieser kommerzielle Millionen-Erfolg durch zwei Konzernkäufe und irrwitzige Marketing-Überlegungen.

 

Die Shopping-Tour

 

Ende des Jahres 2009 war der erste der beiden Deals perfekt. Micky Maus und Spider-Man lebten nun unter einem Dach. Die Aktionäre von Marvel Entertainment stimmten dem Kauf des Comic-Verlags und Filmproduzenten durch den Unterhaltungskonzern Disney zu. Etwa 4,3 Milliarden US-Dollar flossen über die Theke, und die Fans schrien entsetzt auf, weil sie befürchteten, dass Spider-Man demnächst mit Mäuseohren herumlaufen würde.

 

Aber damit war die Einkaufstour noch nicht beendet. Im Oktober 2012 kaufte Disney für 4,05 Milliarden US-Dollar George Lucas' Produktionsfirma Lucasfilm einschließlich sämtlicher Franchises, die bekanntesten davon Star Wars und Indiana Jones, und kündigte umgehend eine neue Star Wars-Trilogie im Kino an.

 

Die Star Wars-Comics

 

Lucasfilm hatte die Comic-Lizenzen von Star Wars bislang an den Verlag Dark Horse vergeben, und Disney führte zum erstmöglichen Zeitpunkt zusammen, was nicht zusammengehören muss, aber kann, um die Kassen klingeln zu lassen. Die Lizenz wurde gekündigt, und die Star Wars-Comics kehrten zu Marvel zurück. Dark Horse hatte im Prinzip über Jahre hinweg annehmbare Arbeit geleistet, mehr aber auch nicht. Wenigen Highlights (wie etwa einige von Paul Gulacy gezeichnete Bände) stand hauptsächlich ordentliche Dutzendware gegenüber.

 

Marvel erklärte zeitnah, einen vollständigen Neuanfang vorzunehmen. Die Dark Horse-Geschichten fielen damit, wie auch die in anderen Verlagen erschienenen Star Wars-Romane, als Berichte aus einem Paralleluniversum in die Nichtexistenz. (Woraufhin die Fans erneut entsetzt aufschrien, weil sie befürchteten, damit praktisch alles, was sie an Printprodukten zu Star Wars zusammengetragen hatten, in die Tonne klopfen zu müssen. Fast alles, was sie über Star Wars wussten, war mit einem Schlag hinfällig geworden! Die Geschichte wurde neu geschrieben.)

 

Diese Aussage bezog sich allerdings hauptsächlich auf die Romane und Comics, die die Star Wars-Geschichte nach der Episode 6 fortgesetzt hatten. Denn der neue Film (Star Wars 7: Das Erwachen der Macht) wurde tatsächlich zügig in Planung genommen, und es war von vornherein klar, dass Regisseur J.J. Abrams und Produzentin Kathleen Kennedy einen Dreck um das gaben, was andere Autoren sich in Jahren und Jahrzehnten ausgedacht hatten. Anstatt aus diesem Fundus Ideen zu übernehmen, wollten sie sich in ihrer Kreativität nicht einschränken lassen und gemeinsam mit dem Disney-Konzern austüfteln, was sich am besten verkaufen ließ. Vier Milliarden Dollar sind eine Menge Holz, die so schnell wie möglich wieder hereingeholt werden wollen.

 

Übrigens war Marvel in der Tat der erste Verlag, der Star Wars als Comic-Book auf den Markt gebracht hatte. Zwischen 1977 und 1986 schrieb das »Haus der Ideen« die Star Wars-Geschichte mit 107 Heften einer regulären Comic-Serie, 3 Annuals (jährlich erscheinenden Sonderausgaben) und der vierteiligen Adaption des dritten Films fort.

 

Die Strategie

 

Die (kommerziell gesehen) große Zeit der amerikanischen Comic-Books ist mindestens eben diese 20 Jahre her, auf die Marvel sich oben bezieht. Damals galten Comics noch als Wertanlage. 1991 erschien X-Men 1, ein Neustart der klassischen Serie, mit fünf verschiedenen Covern, was dazu führte, dass es laut Guinness-Buch der Rekorde als bestverkauftes Comicheft aller Zeiten gilt. (Nebenbei machte es Jim Lee zu einem Superstar der amerikanischen Comicszene.)

 

Den Verantwortlichen von Marvel/Disney/Lucasfilm war jedoch klar: Wollten sie vielleicht verlorenen Boden bei den Fans wieder gut machen, musste der neue Star Wars-Comic beim Hausverlag ein Erfolg werden. Was lag also näher, als auf die alte Strategie zurückzugreifen, mit der man 1991 über eine Million Exemplare eines Comics verkauft hatte, wenn auch mit fünf verschiedenen Titelbildern?

 

Vielleicht konnte man ja auch noch eins draufsetzen. Die Gedanken von Verlegern sind per se unergründlich, aber am unergründlichsten dann, wenn es darum geht, finanziell vielversprechende Konzepte umzusetzen. So auch in diesem Fall. Irgendwann und irgendwie kam das Haus der Ideen auf die Idee, das erste Comicheft der neuen, fortlaufenden Star Wars-Serie mit … äh … ja, in der Tat … mit siebzig verschiedenen Covern zu veröffentlichen.

 

Die spinnen, die Amis. Aber nein, Entschuldigung, dieses Zitat stammt aus einer anderen Comicserie. Überhaupt … was will der Verfasser dieser Zeilen denn? Der Erfolg gibt dem Verlag doch recht, oder? Zum ersten Mal seit über zwanzig Jahren wieder ein Comicheft, das über eine Million Exemplare verkauft hat!

 

Das Buch

 

Natürlich zielt diese Verkaufsstrategie auf den Sammlermarkt ab, auf die Treue der Star Wars-Fans zum Franchise. Die siebzig verschiedenen Cover erschienen überdies in unterschiedlicher Auflagenhöhe. Manche Variant-Cover wurden nur in sehr geringer Zahl (und dementsprechend teuer) auf den Markt gebracht. Das Konzept der unterschiedlichen Cover-Varianten und der damit verbundenen unterschiedlichen Preisgestaltung ist den amerikanischen Fach-Comichändlern schon längst in Fleisch und Blut übergegangen und wird mittlerweile in geringerem Ausmaß auch in Deutschland praktiziert. Ein Händler muss zum Beispiel 10, 25, 50 oder 100 Exemplare bestellen, um ein Exemplar der selteneren Cover-Variante zu bekommen. Ob der Händler danach alle Exemplare verkauft, interessiert den Verlag nicht die Bohne. Unverkaufte Exemplare kann er zu Zeiten der direct sales nicht zurückgeben.

 

Man ist ja nicht dumm bei Marvel. Es wird kaum einen Leser geben, der das Heft mit sämtlichen siebzig verschiedenen Covern erstanden hat. Bei den Fans, die mehrere Varianten ihr Eigen nennen, kann man davon ausgehen, dass sie auch ein Buch kaufen werden, das sämtliche Titelbilder präsentiert. Nicht nur die des ersten Heftes; sowohl bei der fortlaufenden Star Wars-Serie als auch bei den frisch gestarteten Zusatz- und Miniserien hat Marvel die Politik der unterschiedlichen Variant-Cover gezielt fortgesetzt, wenn auch nicht so exzessiv wie beim ersten Heft. Was liegt also näher, alle Cover des Marvel-Neustarts in einem Buch zu sammeln?

 

Star Wars – The Marvel Covers umfasst sämtliche Cover der neuen Serien Star Wars 1 – 6, Darth Vader 1 – 6 und Princess Leia 1 – 5. (Mit einer Ausnahme: Eins der 70 Titelbilder von Star Wars 1 war einfach nur weiß, damit die Fans sich bei einer Signierstunde oder auf einem Con eine Skizze ihres Lieblingszeichners darauf anfertigen lassen konnte. Dieses Cover fehlt in der Zusammenstellung aus verständlichen Gründen.)

 

Herausgekommen ist dabei … ja, man muss es eingestehen, ein über weite Strecken sehr schönes Buch für alle, die sich für Artbooks interessieren. Marvel hat an Zeichnern herangezogen, was Rang und Namen in der amerikanischen Szene hat, von Daniel Acuna bis Leinil Yu. Alex Ross ist genauso vertreten wie Howard Chaykin, John Cassaday (der Zeichner des ersten Sechsteilers), Frank Cho oder Dutzende andere Künstler.

Natürlich findet nicht jedes Cover bei jedem Betrachter – von »Leser« kann man ja kaum sprechen - ungeteilte Zustimmung. Den werten Kolumnisten nerven ein wenig die unterschiedlichen Farbversionen, vor allem die unkolorierten Schwarzweiß-Cover, auch wenn sie einige Aufschlüsse über die Arbeit der Koloristen geben. Überflüssig hält er die »Little Marvel Variants« von Skottie Young, die die ikonischen Helden karikaturhaft als Kinder oder Spielzeugpuppen zeigen, auch wenn sie in den USA eine beträchtliche Gefolgschaft haben. Mit einigen Covern (etwa von Pascal Campion, Pasqual Ferry oder Stan Sakai) kann er sich nur schwer anfreunden, aber das ist letzten Endes auch Geschmacksache.

 

Andererseits gibt es in diesem Band auch sehr beeindruckende Bilder. Etwa, wenn die Comic-Kultur sich augenzwinkernd selbst zitiert und Mike Perkins die Gestaltung der ersten Star Wars-Serie bei Marvel aufgreift (S. 76), einer der wenigen Fälle, bei denen der Titel-Schriftzug erhalten blieb, weil das Cover sonst nicht verständlich ist. Oder wenn Daniel Acula Boba Fett zielen und schießen lässt und im Fadenkreuz Han Solo zu sehen ist (S. 20/21), was die alten Säcke unter den Fans sofort als Hommage an den ersten Auftritt des Punishers 1974 in Amazing Spider-Man 129 erkennen.

Oder wenn die Cover-Painter ikonische Darstellungen ihrer Helden entwerfen, etwa John Cassaday (S. 15), Edgar Delgado (S. 67), Alex Ross (S. 85) oder Mark Brooks (S. 143). Oder wenn sie drei Titelbilder entworfen haben, die zusammen ein Panoramabild ergeben, wie Mark Brooks (S. 27) oder Mico Suayan (S. 90/91).

 

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© Marvel

 

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© Marvel

 

Star Wars – The Marvel Covers ist ein Buch, das zum Blättern und Verweilen einlädt. Die Amerikaner haben ein geflügeltes Wort: »Don't judge a book by its cover!« Das heißt eigentlich »Zieh keine voreiligen Schlüsse!«, aber hier kann man es auch wörtlich nehmen. Dieses Buch muss man nach seinen Covern beurteilen.

 

Peanuts

 

Eine Million verkaufte Exemplare von Star Wars 1.

 

Marvel hat damit einen dringend benötigten Erfolg errungen, um verlorenes Vertrauen bei den Star Wars-Fan zurückzugewinnen und eine Duftmarke zu setzen. Wir sind wer, und wir machen alles (oder vieles) richtig.

 

Aber lassen wir die Kirche im Dorf. Bei einem Volumen von 8,35 Milliarden Dollar, die Disney für die Einkäufe von Marvel und Lucasfilm ausgegeben hat, wird schnell klar, dass Comics trotz der fünf oder zehn Millionen Dollar Brutto-Umsatz, die bei einem Verkaufspreis von $ 4.99 mit dem ersten Star Wars-Comic erzielt wurden (manche Cover-Varianten waren teurer), bei der Strategie des Konzerns nur eine sehr untergeordnete Rolle einnehmen. Ein Vertreter der Deutschen Bank würde in diesem Zusammenhang vielleicht von »Peanuts« sprechen, und das bei dieser Größenordnung völlig zu Recht. Die Investitionen lassen sich nur durch Filme und Fernsehserien wieder hereinholen, und Rechte daran hat Marvel ja auch einige mitgebracht.

 

Schlechte Zeiten also für Comics? Nein. Ohne Marvel-Comics wird es auch keine Marvel-Filme oder Fernsehserien geben, und das ist eine Überlebensgarantie. Bei Star Wars und Indiana Jones waren Comics schon immer eher unwichtige Nebenprodukte. Der amerikanische Comicmarkt mag vor sich hindümpeln, aber tot ist er noch lange nicht.

 

Jess Harrold

Star Wars – The Marvel Covers

Marvel Worldwide, New York 2015, 204 S., $ 34.99

Für etwa € 29.00 im einschlägigen Fachbuchhandel erhältlich

NEWS#1 – newsBEAT

Mit freundlicher Unterstützung von phantastik-news.de

 

German Comic Con: Der Dezember wird heldenhaft!

 

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Am 5. und 6. Dezember 2015 ist es endlich soweit: Die German Comic Con öffnet zum ersten Mal ihre Tore in der Westfalenhalle Dortmund. Dass es in Deutschland schon lange überfällig war, neben guten Fantasy- und Sci-Fi-Conventions auch eine Veranstaltung in diese Richtung zu organisieren, steht außer Frage. Nun gibt es sie. Gleich zu Beginn wartet die GCC mit einem großen Gebot an Stargästen auf. Unter anderem geben sich James Masters (Buffy – Im Bann der Dämonen, Torchwood), BJ Britt (Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D.), Laurie Holden (The Walking Dead), Silvester McCoy (Der Hobbit, Doctor Who) und noch eine lange Liste weiterer Film- und TV-Stars die Ehre. Auch was Zeichner und Erfinder von Comics angeht, lässt man sich nicht lumpen und schafft es sogar, Gewinner des Eisner Awards nach Dortmund zu holen.

 

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Weiterführende Informationen zum Thema:

http://www.germancomicon.de – Offizielle Homepage mit weiteren Infos zu Programm und Tickets

 

World Fantasy Awards: Die Gewinner

 

Die diesjährigen World Fantasy Awards wurden gestern verliehen. Der Preis für den besten Roman ging an Cuckoo Song von Frances Hardinge. Zur besten Novelle wurde Newspaper Heart von Stephen Volk gekürt, zur besten Kurzgeschichte A Woman's Place von Emma Newman. Alle Preisträger sind über den nachfolgenden Link zu finden.

 

Weiterführende Informationen zum Thema:

http://www.britishfantasysociety.org/british-fantasy-awards/winners-of-the-british-fantasy-awards-2015/

 

HobbitCon, FedCon und Comic Con Germany: Der monatliche Check

 

Unzählige News zu kommenden Phantastik-Conventions gab es im Sommer, deshalb hier eine Liste von kürzlich angekündigten Stargästen der wichtigsten Fan-Treffen Deutschlands 2016.

 

HobbitCon 4, 1. – 3. April 2016, Maritim Hotel Bonn:

Ein Wiedersehen mit unzähligen Der Hobbit-Filmtrilogie-Schauspielern wartet, nämlich mit William Kircher, Mark Hadlow, Peter Hambleton, John Tui, Dallas Barnett, John Bell, Jed Brophy, Dean O’Gorman, Adam Brown, Stephen Hunter und John Callen.

 

FedCon 25, 13. – 16. Mai 2016, Maritim Hotel Bonn:

Die Jubiläums-FedCon wird eine ausgesprochene Star Trek-Con. Die Fans können sich beispielsweise erstmals auf Bruce Greenwood (Christopher Pike aus Star Trek 11 und 12) freuen. Weiterhin haben William Shatner und Walter Koenig aus Raumschiff Enterprise, Jonathan Frakes, Marina Sirtis, Hallie Todd und Robin Curtis aus Raumschiff Enterprise – Das Nächste Jahrhundert ihr Kommen zugesagt. Zudem werden Alice Krige, ebenfalls in einem Kinofilm der zweiten Star Trek-Crew zu sehen, sowie in Star Trek: Raumschiff Voyager, genau wie Ethan Phillips und Manu Intiraymi zu Gast sein. Auch Terry Farrell aus Star Trek: Deep Space Nine kommt vorbei, genau wie Connor Trinneer und Dominic Keating aus Star Trek: Enterprise. Zudem geben sich James Morrison (Space: Above and Beyond) Julie Benz (Buffy – Im Bann der Dämonen) und Rekha Sharma (Battlestar Galactica) die Ehre.

 

Comic Con Germany, 25. – 26. Juni 2016, Messehalle Stuttgart:

Die erste Comic Con Germany bringt Stars aus verschiedensten populären Franchises nach Deutschland. Als neueste Stargäste wurden von den Veranstaltern Naomi Grossman (American Horror Story: Asylum), Kelly Hu (X-Men 2), Emilie Rivera und Kenny Johnson (Sons of Anarchy) angekündigt. Zudem werden Cody Saintgnue (Teen Wolf), Robert Maschio (Scrubs – Die Anfänger), Robert Picardo (Star Trek: Voyager), Nicole de Boer (Star Trek: Deep Space Nine) und Jon Provost (Lassie) als Gäste genannt.

 

Weiterführende Informationen zum Thema:

http://www.hobbitcon.de

http://www.fedcon.de

http://www.comiccon.de

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James Bond 007: SPECTRE – Ein misslungener Spagat

von Martin Zurek

 

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© 2015 Sony Pictures Releasing GmbH

 

(mz) – Bond. James Bond. Kaum eine andere Filmfigur weckt Erwartungen und ruft Bilder hervor, wie der ominöse Geheimagent im Auftrag ihrer Majestät. Mit SPECTRE kommt nun das 24. Abenteuer mit dem britischen Kultspion in die Kinos und für diesen Teil hatte man sich viel vorgenommen. Angekündigt war, endlich Licht in die nebulöse Vergangenheit von James Bond zu bringen und mehr von der Person und weniger vom Auftragskiller zu zeigen. Konnte man dem hohen Anspruch gerecht werden? Ja und nein. Der Film macht vieles richtig, zeigt aber bei anderen Dingen erhebliche Schwächen.

 

Eines steht aber jetzt schon fest: die vollmundigen Versprechungen der Produzenten haben gefruchtet. In Großbritannien spielte SPECTRE innerhalb der ersten Woche umrechnet 63,8 Millionen US-Dollar ein und stößt damit Harry Potter und der Gefangene von Askaban vom Thron der erfolgreichsten Kinostarts. Und dieser Trend begrenzt sich nicht auf die britischen Inseln. In nahezu jedem Land, wo SPECTRE schon zu sehen ist, hat er alle Rekorde gebrochen und gilt als der erfolgreichste Filmstart aller Zeiten.

 

Alte Namen, neue Gesichter

 

Zu den absoluten Highlights des Films gehört auf jeden Fall die gute Besetzung. Gewohnt wortarm und beinah schon nebensächlich souverän kommt der von Daniel Craig verkörperte James Bond daher. Es besteht kein Zweifel daran: Craig ist in der Rolle angekommen. Mit Wehmut denkt man daran, dass er sich bisher nicht zu einer klaren Zusage für den nächsten Bond hat hinreißen lassen. James Bond zur Seite stehen bekannte Namen mit neuen Gesichtern. Ben Whishaw überzeugt als introvertierter, nerdiger Quartiermeister Q. Dem üblichen Klischee zum Trotz gibt er sich aber keinesfalls ängstlich oder risikoscheu, und genau diese Mischung macht diese Figur seit ihrer Neubesetzung so reizvoll und liebenswert. Auch die wohl bekannteste Vorzimmerdame der Filmgeschichte darf nicht fehlen. Mit Naomie Harris wurde ebenfalls ein gutes Händchen bewiesen und der legendären Moneypenny ein neues und frisches Gesicht verpasst, das keinesfalls willenlos dem Charme von Bond erliegt, sondern ihm resolut und wortgewandt gegenübertritt. Eine der spannendsten Besetzungen in SPECTRE stellt wohl Ralph Fiennes als Bonds direkter Vorgesetzter M dar, und Fiennes hat wahrlich eine Mammutaufgabe vor sich. Zuvor unterstand der Agent mit dem Doppel-Null-Status 17 Jahre lang der M gespielt von Judi Dench, nun muss Fiennes diese Fußstapfen füllen. Schafft er das? Er entscheidet sich für eine bessere Lösung. Sein M hebt sich deutlich von seiner Vorgängerin ab. Wo die Version von Dench meist distanziert, kühl und selbstbeherrscht wirkte, merkt man Fiennes‘ Interpretation deutlich die militärische Vergangenheit des Gareth Mallory an. Er ist ein »Macher«, der nicht vor persönlichem Einsatz und schmutzigen Händen zurückschreckt. Hier harmonieren das Drehbuch und der Schauspieler auf ganzer Linie und schaffen es, eine eigentlich allzu bekannte Rolle mit neuem Leben zu füllen.

Natürlich sind auch wieder eine ganze Reihe von Widersachern dabei, die James Bond gerne aus dem Weg schaffen würden. Andrew Scott, den meisten wohl durch seine Darstellung des Moriarty in der britischen Fernsehserie Sherlock bekannt mimt, mit Max Denbeigh den innenpolitischen Gegner von Bond und M. Mit solidem schauspielerischem Handwerk sorgt er dafür, dass der Zuschauer dieser Figur ab der ersten Minute mit absoluter Antipathie entgegentritt. Bliebe dann noch Christoph Waltz in der Rolle des Oberhauser. Leider wird ausgerechnet diese Figur im Film weder wirklich etabliert noch ausgeformt. Das liegt keinesfalls am Spiel von Waltz, der einen herrlich ruhigen und nahezu pedantisch wirkenden Antagonisten auf die Leinwand bringt, sondern viel mehr am Drehbuch. Wäre da nicht ein ausgezeichneter Schauspieler wie Christoph Waltz am Werke, so würde die Figur schlichtweg in der Versenkung verschwinden.

 

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© 2015 Sony Pictures Releasing GmbH

 

Als abschließendes Highlight bleibt noch der optische Aspekt von SPECTRE. Die Bildsprache ist gewaltig und überzeugt auf ganzer Linie. Sam Mendes versteht es, die Atmosphäre klassischer Bond-Filme mit den Raffinessen moderner Aufnahmetechnik zu kombinieren. Oftmals fallen lange Szenen auf, die vom Schnitt unberührt bleiben. Das Aufgebot an Statisten, das zeitweise aufgefahren wird, lässt ein bisschen den Glanz alter Filme auf SPECTRE