Cover

Dorothy Harbour

Achtung, Energievampire!

Das Praxisbuch für den psychischen Selbstschutz

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Die Informationen, die in diesem Buch vermittelt werden, wurden nach bestem Wissen und Gewissen aufgezeichnet. Eine Haftung der Autorin und des Verlags für etwaige Schäden, die sich aus dem Gebrauch oder evtl. Missbrauch des in diesem Buch präsentierten Materials ergeben, ist ausgeschlossen.

MayaMedia im Internet: www.mayamedia.de

Veröffentlicht im Verlag MayaMedia, Berlin

Copyright © 1998 by Dorothy Harbour

Copyright © 1999 für die deutsche Ausgabe by Integral Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House

Copyright © 2013 für die eBook-Ausgabe by MayaMedia GmbH, Berlin

Die Originalausgabe erschien unter dem Titel „Psychic Protection in Modern Life“ bei Red Rock Press Ltd., New York, USA.

Aus dem Amerikanischen von Wilhelm Morinus

ISBN 978-3-944488-26-4

www.mayamedia.de

Inhalt

Einführung

Der Kampf um Lebensenergie

Kleine Typologie der Energievampire

An wen richtet sich dieses Buch?

Ermitteln Sie Ihre persönliche Energiebilanz und individuelle Gefahrenzonen

Checkliste I: Persönliches Befinden und Selbsteinschätzung

Checkliste II: Arbeitsplatz und Beruf

Checkliste III: Freundeskreis

Checkliste IV: Familie und Beziehung

Checkliste V: Freizeit

Auswertung der Checklisten

Erster Teil: Der unsichtbare Schutzschild

1 Lernen Sie in wenigen einfachen Schritten, Auren zu sehen

Aufbau und Funktionsweise der Aura

Wer nicht sehen kann, mag tasten, fühlen ...

Kleine Augenkunde

Vorbereitung auf die Übungen zum Aura-Sehen

Erste Übung: Fingerspiele

Zweite Übung: Partneraura

Dritte Übung: Musikalische Aurastimulation

Vierte Übung: Im Strahlenkleid

2 Das Aufbauprogramm zur Aurastärkung

Erster Schritt: Stärken Sie Ihre Aura in der Säule aus Licht

Übung: Die Säule aus Licht

Zweiter Schritt: Säubern Sie Ihre Aura vom energetischen Unrat des Alltags

Übung: Reinigung der Aura

Dritter Schritt: Stärken Sie Ihre Aura durch Bewusstseinsprogrammierung

Übung: Programmieren Sie Ihr Bewusstsein

3 Wenn Sie in Not geraten: SOS-Maßnahmen zur Sofortverteidigung

Eine luxuriöse Verteidigungsmethode: Überschwemmen Sie den Angreifer mit Energie

Spontane Visualisierung der Lichtsäule

Spontane Ausdehnung des Auraschutzes auf wehrlose Dritte

Zweiter Teil: Die Schleusen schließen

4 Lernen Sie in wenigen einfachen Schritten, Ihre Chakras zu schließen und zu schützen

Anordnung und Arbeitsweise der Chakras

Warum wir lernen müssen, die Chakras bewusst zu schließen

Erste Übung: Öffnen der Chakras

Zweite Übung: Säubern der Chakras

Dritte Übung: Schließen der Chakras

Vierte Übung: Schützen der Chakras

5 „Psychoschrott“ lockt Energievampire an: Reinigen Sie Ihr Unterbewusstsein!

Fallbeispiel: Der innere Dieb

Erste Übung: Reinigung des Unterbewusstseins mit dem goldenen Vlies

Ein bewährtes Hilfsmittel: das Traum- und Fantasietagebuch

Zweite Übung: Gezielte Reinigung des Unterbewusstseins mit der Lichtdusche

6 Erschaffen Sie sich einen geistigen Schutzraum

Fallbeispiel: Der unsichtbare Strohhalm

Übung: Die Weiße Schutzburg

Bannritual zur Erschaffung und Reinigung eines geistigen Schutzraums

7 Verbünden Sie sich mit Ihrem spirituellen Hüter

Die Suche

Das Ritual der Anrufung und Verbindung

Dritter Teil: Schutz vor Energievampiren in Geschäft und Beruf

8 Das Erfolgsgeheimnis starker Teams: Drei energetische Grundregeln

9 Wenn der Gruppengeist an Energiemangel leidet

Fallbeispiel: Auch wer lächelt, kann Zähne zeigen

SOS-Check: So schützen Sie sich wirkungsvoll vor Mobbing

Notprogramm bei Mobbinggefahr

Übung: Abwehr psychischer Angriffe mit der Gummiwandmethode

10 So schützen Sie Ihr Unternehmen vor Energievampiren

„Leichen im Keller“ locken Energievampire an

Fallbeispiel: Der vergessene Erfinder

So reinigen Sie das Gedächtnis Ihres Unternehmens von negativen Energien

Übung: Energetische Unternehmensreinigung mit dem goldenen Vlies

Pflegen und stärken Sie die Aura Ihres Unternehmens

Übung zur Übertragung des persönlichen Auraschutzes

Vierter Teil: Psychischer Schutz im Privatleben

11 Geben Sie den Energievampiren auch in Ihrer Freizeit keine Chance

So schützen Sie sich vor suggestiver Werbung und tyrannischen Verkäufern

So schützen Sie sich vor aufdringlichen Zeitgenossen, die Ihnen Zeit und Nerven rauben wollen

12 Bewahren Sie Ihre Familie vor Energievampirismus

Fallbeispiel: Ein Energievampir namens Sarah

Fünf Regeln zur spirituellen Erziehung Ihres Kindes

Übung: Dehnen Sie Ihren Auraschutz auf Ihr Kind aus

Reinigungs- und Bannritual: Bewahren Sie Ihr Heim vor Energievampiren

13 „Der Vampir an meiner Seite“ – Schutz vor Energiekämpfen in Liebe und Ehe

Die drei Grundtypen des Beziehungsvampirs

So zähmen Sie den Energievampir an Ihrer Seite

Drei Regeln zum Schutz vor Beziehungsvampirismus

Erste Energieregel gegen Beziehungsvampirismus

14 Dem Energievampir die Zähne ziehen – ein Langzeitprogramm gegen Stress und Energiedefizite in der heutigen Welt

Ursachen eines überpersönlichen Energievampirismus

Sieben Empfehlungen gegen überpersönlichen Energievampirismus

Anhang

Verzeichnis der Übungen und Rituale

Einführung

Mitte der Achtzigerjahre wagte ich den Schritt in eine ungewöhnliche Selbständigkeit. Sozusagen über Nacht gab ich meinen ungeliebten Job bei einer Versicherungsgesellschaft auf, um nahe San Francisco eine „Praxis für spirituelle Energie- und Lebensberatung“ zu eröffnen – ein Unterfangen, für das es in meinem damaligen Umfeld keinerlei Vorbilder gab.

Ganz im Gegenteil: Spirituelle Fragen schienen weder die Menschen, mit denen ich den größten Teil des Tages in einem Großraumbüro verbrachte, noch meine Freunde und Bekannten besonders zu beschäftigen. Stattdessen rivalisierten sie nahezu unablässig um materielle Güter und berufliche Karriere, um Geld, Wohlstand und Macht über andere.

Doch gerade diese allgemeine Jagd nach Macht und Materiellem bestärkte mich in der Überzeugung, dass all diese Menschen in Wahrheit ganz etwas anderes suchten: eine lebenswichtige Ressource, die in der physischen Welt knapp und daher ständig umkämpft ist.

Und wie ich seit langer Zeit aus eigener Anschauung wusste, handelt es sich bei dieser unverzichtbaren Kraft um nichts anderes als das „Licht des Lebens“, die in den verschiedenen Kulturen und Epochen „Äther“ oder „Orgon“, „Prana“ oder „Chi“ genannte universelle Lebensenergie – um eine Ressource also, die auf der spirituellen Ebene in unerschöpflicher Fülle verfügbar ist.

Möglicherweise wundern sich manche meiner Leser nicht nur über die Verbindung, die ich zwischen Lebensenergie und Macht- oder Profitstreben hergestellt habe, sondern mehr noch über meine Behauptung, dass ich „aus eigener Anschauung“ von diesen Zusammenhängen gewusst hätte.

Ist denn nicht gerade die Lebensenergie – das in jenem von uns brennende „Lebenslicht“ – etwas, das sich dem Anblick durch unsere Augen entzieht? Um zunächst diese Frage zu beantworten, möchte ich für einen Moment in meine – und vielleicht auch in Ihre – Kindheit zurückkehren.

Kinder sind von Natur aus sensitiv

Wie so viele Menschen in den ersten Lebensjahren, verfügte auch ich als kleines Kind über eine Sensitivität, die in früheren Zeiten auch unter Erwachsenen weitverbreitet gewesen sein muss: Ohne zu bemerken, dass ich überhaupt etwas Besonderes „leistete“, erspürte ich etwa mit drei oder vier Jahren intuitiv Gedanken und Gefühle der Menschen in meiner Umgebung – und zwar gerade solche Gedanken, die unausgesprochen blieben, und just solche Gefühle, die der Betreffende zu verbergen suchte.

Ebenso selbstverständlich verfügte ich über eine Gabe, deren biochemische Grundlage erst die heutige Wissenschaft zu ergründen beginnt: So mühelos, wie wir alle den unsere Sonne umgebenden Strahlenkranz wahrnehmen, sah ich als kleines Mädchen den Lichtmantel oder – mit einem verbreiteten Ausdruck – die Aura, die jeden lebenden Menschen, jedes Tier und sogar – in schwächerer Ausprägung – alle Pflanzen umgibt.

Anders als bei den meisten anderen Kindern verlor sich diese Veranlagung bei mir in späteren Jahren nicht. Entmutigt durch herben Spott und subtile Strafen, lernte ich zwar mit der Zeit, meine „seltsame Begabung“ vor der Mitwelt zu verbergen.

Doch meine Faszination für das geisterhafte Farbenspiel war stärker als mein Wunsch, nicht länger eine Außenseiterin zu sein, sondern ganz wie die anderen meine Mitmenschen gleichsam wie in Stein gehauen zu sehen.

Denn was auch immer meine Erzieher mir einzuschärfen versuchten, ich wusste gleichwohl in jedem Augenblick meines Lebens, dass sie in einem wesentlichen Punkt irrten: Lebewesen ähneln nicht scharf umgrenzten Skulpturen, sondern den Engeln oder Heiligen auf alten Gemälden, wo sie meist mit einer Aureole aus Strahlen oder gar als Leiber aus schierem Licht dargestellt sind.

Jeder Mensch ist von einem Energiefeld umgeben

Was genau es mit unserer Aura auf sich hat und wie auch Sie lernen können, das jedes Lebewesen umgebende Energiefeld zu sehen, erläutere ich im folgenden Kapitel. Hier geht es mir vorerst um einige grundsätzliche Wahrheiten:

Jeder Mensch ist von einer schützenden Hülle aus purer Energie umgeben. Auch wenn heute die meisten Erwachsenen nicht imstande sind, spontan die Aura von Lebewesen zu sehen, darf nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft sowohl das Vorhandensein solcher Energiefelder als auch deren prinzipielle Sichtbarkeit als gesichert gelten.

Die menschliche Aura kann prinzipiell jeder sehen

Unsere Sehorgane verfügen über bestimmte Rezeptoren, mittels derer man die regenbogenfarbene Aura sehen kann. Diese Rezeptoren lassen sich durch gezieltes Training aktivieren – einfache Fokussierungstechniken, die in älterer Zeit zu den selbstverständlich überlieferten Kulturgütern zählten.

Doch so wie sich das moderne Weltbild mehr und mehr verengt hat, bis nur noch die materielle Welt und die sogenannten Naturgesetze als Realität anerkannt wurden, so wurde und wird auch der Blick jedes einzelnen Menschen im Zuge seiner Sozialisation codiert – bis die meisten von uns „ihren Augen nicht mehr trauen“ und schließlich nur das noch zu sehen vermögen, was nach herrschender Lehre als sichtbar akzeptiert ist.

Der Kampf um Lebensenergie

Zum Ende des zweiten christlichen Jahrtausends setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass zwischen dem uralten Konzept einer universellen Energie, der alles Leben entspringt, und dem naturwissenschaftlichen Forschungsstand kein wirklicher Widerspruch besteht.

Alles ist Energie

Nach den Einsichten der Physiker lässt sich Materie in Energie transformieren (und umgekehrt) und jede Energieform in jede beliebige andere umwandeln. So nehmen wir ohne Erstaunen hin, dass beispielsweise „Windenergie“ oder „Wasserenergie“ in „elektrische Energie“ transformiert werden können, die sich ihrerseits etwa in „Wärmeenergie“ umwandeln lässt und so fort.

Jenseits dieser „unbelebten“ Bereiche unserer physischen Realität verwenden wir einen sehr ähnlichen Energiebegriff längst in anderen Lebensbereichen. So sprechen wir etwa von „sexueller Energie“, vom „energischen Auftreten“ einer Person mit Willenskraft oder auch von „krimineller Energie“.

In solchen Formulierungen drückt sich die verbreitete und zutreffende Überzeugung aus, dass es sich bei all diesen Energien nur um verschiedene Erscheinungsformen von ein und derselben kosmischen Urkraft handelt, welche die gesamte Schöpfung, alle Lebewesen ebenso wie die vermeintlich „tote Materie“, durchdringt.

Wie misst man spirituelle Energie?

Im Unterschied zu physikalischen Kräften wie der Wind-, Wasser- oder elektrischen Energie vermögen wir jedoch die Lebensenergie bislang überhaupt nicht – oder erst in zaghaften Ansätzen – zu kontrollieren und zielbewusst zu transformieren.

Die Probleme beginnen schon bei der Messung von Lebensenergien: Selbst die elektrischen Reizströme in lebenden Organismen treten teilweise in so geringer Dosierung auf, dass auch die feinsten Messinstrumente sie nicht oder nur unzulänglich zu erfassen vermögen.

Und wie erst verhält es sich mit jenen mächtigen Lebensenergien, die sich bereits der technischen Bestimmung und Messung immer wieder entziehen? So wird beispielsweise niemand am Vorhandensein und der gewaltigen Macht sexueller Energie zweifeln – wer aber hätte diese Energie, die Sigmund Freud „Libido“ nannte, jemals objektiv zu messen vermocht?

Noch erheblich größer sind unsere Schwierigkeiten, wenn wir versuchen, die Umwandlung etwa von libidinöser in spirituelle, geistige oder kreative Energie bewusst zu steuern – eine Transformation, die dennoch unzweifelhaft immer wieder gelingt, wie wir aus den Werken außerordentlich willensstarker Individuen (Heiliger, Weiser, Künstler) aller Zeiten und Epochen ersehen können.

Besitzen wir ein „energetisches Immunsystem“?

Ähnlich verhält es sich mit anderen Erscheinungsformen der Lebensenergie, die bisher desgleichen nur vage definiert und dennoch unzweifelhaft wirksam sind. Wer könnte etwa bestreiten, dass manche Menschen über eine erheblich stärkere „Ausstrahlung“ als andere verfügen?

Wie aber lässt sich diese charismatische Energie messen oder gar manipulieren? Mit welchen Mitteln können wir unsere eigene Ausstrahlung steigern – besitzen wir vielleicht einen „inneren Trafo“, den es zu entdecken und einzusetzen gilt?

Wie vermögen wir uns umgekehrt der charismatischen Energie anderer Menschen zu entziehen, uns davor zu schützen, dass die Energiestrahlen politischer Rattenfänger oder marktschreierischer Verkäufer durch unsere Aura in unsere Persönlichkeit eindringen? Besitzen wir vielleicht ein „energetisches Immunsystem“, das es nicht minder als unser körperliches Abwehrsystem zu stärken und zu pflegen gilt?

Ist Ihnen jemals der Gedanke gekommen, dass viele Opfer in unserer Gesellschaft – Opfer körperlicher Misshandlung oder sexueller Gewalt, Opfer von Arbeitslosigkeit oder sozialer Degradierung, Opfer von Mobbing, persönlicher Übervorteilung und vieler Gewaltakte mehr – im Grunde allesamt von Energievampiren überwältigt worden sind?

Psychische Macht über andere ist Kontrolle ihrer Energie

Diese Formulierung mag im ersten Moment etwas skurril klingen, gleichwohl umschreibt sie präzise den gemeinten Tatbestand: Psychische Macht über andere Individuen kann nur derjenige erlangen (und missbrauchen), der die ihnen innewohnende Lebensenergie kontrolliert und für seine Zwecke zu manipulieren vermag.

Positiv gesprochen: Wer sich vor Energieräubern zu schützen versteht, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit keinem jener Gewaltakte zum Opfer fallen, da er den energetischen Aggressoren keine Angriffsfläche bietet.

Die Motive der Energievampire

Was aber verleitet diese Energievampire überhaupt dazu, die Lebenskraft ihrer Mitmenschen zu rauben? Die Antwort hierauf ergibt sich aus dem oben Gesagten:

Anders als elektrische Energie, die wir etwa aus Wind- oder Wasserkraft gewinnen können, vermögen die meisten von uns die Ressource namens Lebensenergie in der physischen Welt bislang kaum zu kontrollieren und zu manipulieren.

Zwar brennt in jedem Lebewesen – ähnlich der Energie in Verbrennungsmotoren – ein „Lebenslicht“, das ihm die für sein Überleben nötige Lebensenergie spendet. Um sein Energieniveau zu steigern, versucht es sich aber der normalerweise einzigen ihm verfügbaren Quelle zu bemächtigen: indem es die Energie eines geeigneten, da unzulänglich geschützten Mitmenschen raubt.

Auch Wortgefechte sind Energiekämpfe

Leuten wie mir, die imstande sind, den jedes Individuum umgebenden Energiemantel zu sehen, bietet sich ein nur allzu vertrauter und doch immer wieder erschreckender Anblick, wenn wir beobachten, wie zwei Menschen miteinander streiten: Beider Auren fließen ineinander und verfärben sich an den Schnittstellen orange- bis feuerrot.

Wenn einer der beiden endlich den Sieg errungen hat und der Unterliegende zurückweicht, so ist klar zu erkennen, wie sich auch die Auren wieder voneinander trennen. Die Aura des Siegers ist dann förmlich aufgebläht und hat an Umfang ebenso wie an Strahlkraft gewonnen. Die Aura des Unterlegenen scheint dagegen in sich zusammengefallen zu sein wie ein Ballon, aus dem die Luft durch ein Leck entweicht.

Der Angreifer mag glauben, dass er sich nun so großartig fühlt, weil er in einem intellektuellen Wettstreit über die besseren Argumente verfügt habe. Tatsächlich aber ist er berauscht von der Energie, die er seinem Gegner geraubt hat. Entsprechend matt und ausgelaugt fühlt sich der Unterlegene, der soeben durch einen vampiristischen Angriff einen Teil seiner Lebenskraft eingebüßt hat.

Ich bin sicher, dass wir in unserer Gesellschaft sehr viel rücksichtsvoller und achtsamer miteinander umgehen würden, wenn nur mehr Menschen imstande wären, dieses furchtbar eindrucksvolle Schauspiel des alltäglichen Energieraubs zu beobachten. Aber vielleicht erklärt das ja umgekehrt, warum die „erwachsen“ gewordene Menschheit sich so eifrig bemüht hat, „auf diesem Auge“ nichts zu sehen?

Kleine Typologie der Energievampire

Offenbar treten Vampire keineswegs nur in Gruselgeschichten auf. Berüchtigte Blutsauger wie Dracula mögen sogar umgekehrt fantasievolle Umschreibungen ihrer realen Vorbilder sein: der Energievampire, die sich nicht am Blut, sondern – weitaus schlimmer – an der Lebenskraft ihrer Opfer laben.

Betrachten wir nun die drei verbreitetsten Typen solcher Energieräuber etwas genauer.

Der Liebesvampir

Die alltäglichsten Fälle von Energievampirismus ergeben sich einfach aus der Tatsache, dass Menschen über unterschiedliche Energieniveaus verfügen.

Beinahe in jeder Gruppe oder Familie und in einer erklecklichen Anzahl von Ehen und anderen Partnerbeziehungen gibt es ein Individuum, das sich – zu Recht oder nicht – weniger vital als der Rest der Gruppe fühlt und folglich vom „Energiereichtum“ des oder der anderen zu profitieren versucht.

Wohl jeder von uns kennt in seinem eigenen Bekanntenkreis diesen verbreitetsten Typus des Energieräubers, der sich meist mit kleinen, aber beharrlich wiederholten Raubzügen begnügt: Ständig beleidigt, trostbedürftig, auf irgendeine Weise um Zuwendung buhlend, zwingt er seine Mitmenschen mit vielfältigen Mitteln, ihm ihre Aufmerksamkeit zu schenken und ihn so an ihren Energieressourcen teilhaben zu lassen.

Das geht häufig über lange Zeiträume leidlich gut – bis eines Tages der ständig „ausgesaugte“ Ehepartner oder Elternteil erkrankt, zusammenbricht, die Flucht ergreift oder auf sonstige dramatische Weise die Erschöpfung seiner Energien kundtut. (Im 13. Kapitel wird uns der Liebesvampir in weiteren Erscheinungsformen – als charismatischer Wilderer, heimischer Langzeitschmarotzer und mitleidheischender Energiebettler – nochmals begegnen.)

Der Machtvampir

Andere Menschen zu dominieren, ihnen die eigene Meinung aufzuzwingen, ihr Denken und Verhalten zu manipulieren, ist für viele eine probate Methode, um sich gut, stark und selbstbewusst zu fühlen: Machtvampire berauschen sich gleichsam an der Macht, die sie über andere ausüben.

Daher drängen sie im Beruf wie in der Familie in dominante Rollen – als Abteilungsleiter, als Chefs jeden Ranges, als derjenige, der „die Hosen anhat“ und andere nach seiner Pfeife tanzen lässt.

Natürlich begegnen Machtvampire uns gerade in der Politik, in Verbänden und allen Organisationen, die Machtpositionen vergeben, häufiger als in anderen Gesellschaftsbereichen. Die „charismatische Ausstrahlung“, die wir an ihnen bewundern, ist meist nichts anderes als die Summe aller Energien, die sie ihren Bewunderern und Untergebenen geraubt haben.

Aber auch der herrische Verkäufer, der uns unbedingt zum Kauf eines überteuerten Produktes von fragwürdigem Nutzen überreden will, folgt oftmals nicht allein seinem Profitstreben, sondern ebenso seiner Neigung, durch Ausübung von Macht über den Kunden dessen Energiequellen anzuzapfen. Schließlich ist auch Geld nichts anderes als ein Symbol für die Energieströme, um deren Besitz die Menschen ständig kämpfen.

Kein Wunder also, dass wir uns am Ende so leer und ausgepumpt fühlen, wie unser Konto es nach einem solcherart manipulierten Fehlkauf tatsächlich ist. Unser vampiristisches Gegenüber aber hat sich mit unserem Geld und zugleich mit unserer Lebensenergie vollgesaugt. (Auf Energievampire am Arbeitsplatz gehe ich im Dritten Buchteil ausführlicher ein. Auf die Begegnung mit vampiristischen Verkäufern sollten Sie gefasst sein, wenn Sie das 11. Kapitel lesen.)

Der Angstvampir

Häufiger, als viele glauben mögen, begegnen uns psychisch kranke oder in irgendeiner Weise seelisch gestörte Individuen. Da ihre Lebensenergie blockiert ist, versuchen sie anderen Menschen Kraft abzuzapfen.

Meist dringen sie in die Persönlichkeit eines anderen Individuums ein, indem sie diesem Zweifel oder Angst einflößen – Zweifel an bisherigen Vertrauenspersonen oder an sich selbst und den eigenen Fähigkeiten, Angst vor angeblichen Verschwörern oder sonstigen drohenden Katastrophen.

Normalerweise können wir den Umgang mit solchen Personen leicht vermeiden, und ich rate dringend, sich insbesondere vor jeder emotionalen Verstrickung zu hüten. Was aber, wenn unser Chef, ein Arbeitskollege – oder gar der eigene Partner – sich als Energievampir dieses Typs entpuppt?

An wen richtet sich dieses Buch?

Achtung, Energievampire! habe ich aufgrund meiner langjährigen Erfahrung mit energetischen Verstrickungen geschrieben. Das eigentliche Problem besteht nicht etwa darin, dass in dieser Welt ein Mangel an Lebensenergie herrschte, sondern in der bedauerlichen Tatsache, dass die meisten Menschen sich ihrer Verstrickungen – sei es als „Räuber“ oder als Opfer – überhaupt nicht bewusst sind.

Tatsächlich wird auf diesem Gebiet häufig so unbewusst gehandelt, dass weder der angreifende Energievampir noch sein Opfer eine wirkliche Vorstellung von dem dramatischen Geschehen gewinnen.

Als Versuch, die grundlegenden Gesetze transparent zu machen, die bei der Gewinnung und Verteilung von Lebensenergie wirksam sind, richtet sich dieses Buch daher an alle Menschen, die an der Erweiterung ihres Bewusstseins interessiert sind und mit der Entwicklung des ihnen innewohnenden Potentials vorankommen möchten.

Darüber hinaus hoffe ich mit dem vorliegenden Buch vor allem folgende Menschen und Gruppen zu erreichen:

Unverarbeitete Traumata ziehen Energievampire an

Achtung, Energievampire! soll all den Menschen sofortige Verteidigung ermöglichen, deren psychischer Schutzschild aus irgendeinem Grund defekt oder unvollständig ist. Beschädigungen der Aura – Lecks oder Stellen, an denen die Energie nicht ungehemmt zirkulieren kann – können auf weit zurückliegende Ereignisse zurückgehen, insbesondere auf traumatische Erfahrungen in der frühen Kindheit, die nie richtig verarbeitet worden sind.

Aber auch seelische Erschütterungen oder körperliche Wunden aus jüngerer Zeit, etwa infolge einer schmerzlichen Trennung oder eines nur körperlich überwundenen Unfalls, können unsere Aura in Mitleidenschaft ziehen – mit der Folge, dass Energievampire in uns die „leichte Beute“ wittern und unsere schlecht gesicherten Lebensenergien hemmungslos zu plündern beginnen.

Schützen Sie sich vor den Räubern Ihrer Lebensenergie durch das Sofortprogramm zur Auradiagnose und Aurastärkung in diesem Buch!

Ohne Schutzmaßnahmen ist vor Machtvampiren niemand sicher

Mit Achtung, Energievampire! möchte ich alle ansprechen, die im privaten bzw. familiären Bereich und/oder im beruflichen Umfeld den potenziellen Attacken von Energievampiren ausgesetzt sind.

Sensitive Menschen spüren die von Energieräubern ausgehende Aggression zwar ungleich bewusster als andere, doch prinzipiell leidet jedes Individuum, das sich im Wirkungsfeld etwa eines Machtvampirs befindet, unter der atmosphärischen „Verschmutzung“, die ein solcher Angriff nach sich zieht.

Mangelndes Bewusstsein bietet hier keinen Schutz – im Gegenteil! Im Umkreis eines Machtvampirs müssen alle, deren Aura geschwächt ist, darauf gefasst sein, dass die Angriffswelle des Räubers in ihrer Psyche wahre Verwüstungen anrichtet:

Von plötzlichen Schuldgefühlen über Angstattacken bis hin zu überwältigender Empfindung der eigenen Unterlegenheit, ja Wertlosigkeit werden nicht nur beispielsweise die vom Angreifer ausersehenen Mobbingopfer getroffen, sondern immer wieder auch am „Wegesrand“ befindliche Dritte ereilt.

Menschen mit spirituellem Bewusstsein sind besonders gefährdet

Gerade die Menschen, die im Zeichen der Neuen Spiritualität gelernt haben, sich geistig zu öffnen, können auch bevorzugte Opfer von Energievampiren sein.

Wer Erfahrung darin hat, mit Hilfe von Meditationstechniken seine Chakras – die subtilen Energiezentren – (siehe Zweiter Teil) zu öffnen, sollte nun schleunigst lernen, sie auch bewusst wieder zu schließen.

Anderenfalls schweben wir ständig in der Gefahr, auch von ungebetenen Gästen, gar von aggressiven Eindringlingen wie den Energievampiren heimgesucht zu werden.

Heiler und Helfer müssen lernen, sich zu wappnen

Auch Menschen, deren Beruf es ist, anderen zu helfen, sind in besonderer Weise durch Energieräuber gefährdet. Zum einen werden sie tagtäglich mit psychischen Nöten, Bedürfnissen, Beschädigungen anderer konfrontiert – ein nicht geringer Teil ihrer Klienten dürfte den (unbewussten) Energievampiren zuzurechnen sein.

Auf der anderen Seite müssen gerade die Helfer sich für diese psychischen Nöte ihrer Klienten öffnen, um ihnen wirklich helfen zu können – daher finden Energieräuber hier die geistigen „Schleusen“ so weit geöffnet wie sonst nur bei Menschen, deren Aura durchlöchert oder anderweitig beschädigt ist.

Aus diesem Grund brauchen professionelle Heiler und Helfer, beispielsweise Psychotherapeuten, unbedingt wirksame Schutztechniken, um sich bewusst geistig reinigen, öffnen, aber auch ebenso zielsicher wieder schließen zu können.

Neben den bewährten Sofortprogrammen zur Aurastärkung (siehe Erster Teil) oder zur Anlage eines geistigen Schutzraumes (siehe Zweiter Teil) pflege ich meinen Klienten vor allem eines ans Herz zu legen:

Allzu viele Menschen tendieren dazu, ihr Unterbewusstsein als eine Art „Schrottplatz“ zu missbrauchen, auf dem sie all die verdrängten Erinnerungen und Schwachstellen deponieren, die ihr bewusstes Ich für blamabel oder inakzeptabel hält.

Häufig versuchen Energievampire – insbesondere die Räuber vom Typus des Macht- und des Angstvampirs – jedoch unsere Verteidigung zu schwächen, indem sie Schuldgefühle in uns erzeugen. Auf diese Weise unterminieren sie unser Selbstvertrauen, um sich zugleich als Machthaber, der angeblich weiß, „wo es langgeht“, anpreisen zu können oder um fortan ein offenes Ohr für ihr Verschwörungs- oder Katastrophengeraune zu finden.

Damit wir uns wirksam vor Energieräubern schützen können, ist es daher von elementarer Wichtigkeit, dass wir nicht nur unsere Aura stärken und pflegen sowie die nötigen Techniken erlernen, um uns geistig schließen zu können.

Ebenso wichtig ist es, unser Unbewusstes von allem „Psychoschrott“ zu reinigen, mit dessen Hilfe potenzielle Energieräuber sich Zugang in unser Innerstes erschleichen könnten. (Auf diesen Aspekt gehe ich insbesondere im 5. Kapitel ein.)

Ermitteln Sie Ihre persönliche Energiebilanz und individuelle Gefahrenzonen

Auf den folgenden Seiten finden Sie ausführliche Checklisten, mit deren Hilfe Sie ermitteln können, ob Sie möglicherweise an Energiemangel leiden und wo Ihre Gefahrenzonen liegen: am Arbeitsplatz oder im Freundeskreis, in der Familie, der Partnerbeziehung oder im heimischen Umfeld.

Beantworten Sie die folgenden Fragen möglichst spontan mit „ja“ oder „nein“, ohne lange darüber nachzugrübeln. Notieren Sie Ihre Antworten separat. Im Anschluss an die Fragenkataloge finden Sie einige Hinweise zur Auswertung, die Sie aber auch erst lesen sollten, nachdem Sie die Fragen beantwortet haben.

Checkliste I: Persönliches Befinden und Selbsteinschätzung

  1. Fühlen Sie sich häufig ohne ersichtlichen Grund erschöpft?
  2. Leiden Sie öfter an Alpträumen und/oder Schlaflosigkeit, Angstattacken und/oder Depressionen, Antriebs- und/oder Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen und/oder Schwindelgefühl?
  3. Ärgern oder sorgen Sie sich häufig über einen Mangel an eigener Vitalität?
  4. Sind Sie der Ansicht, zuwenig Geld zu haben bzw. in Ihrem Beruf unterbezahlt zu sein?
  5. Passiert es Ihnen öfter, dass Sie sich durch die physische und/oder psychische Präsenz eines anderen Menschen bedrängt oder eingeschüchtert fühlen?
  6. Haben Sie häufig in Gegenwart anderer Menschen das Gefühl, dumm oder unbeholfen, hässlich oder schwach zu sein?
  7. Geschieht es Ihnen öfter, dass Sie sich in der Nähe anderer Menschen nicht konzentrieren können, Ihre Gedanken vergessen oder nicht die richtigen Worte finden?
  8. Widerfahren Ihnen nach Ihrer Einschätzung häufiger als anderen Menschen Unglücksfälle oder Missgeschicke? Würden Sie sich als Pechvogel bezeichnen?
  9. Werden Sie öfter als Ihre Nachbarn oder Bekannten Opfer von Diebstahl oder Raub?

Checkliste II: Arbeitsplatz und Beruf

  1. Empfinden Sie öfter Widerwillen gegenüber Ihrer Arbeit bzw. Ihrer beruflichen Situation?
  2. Zieht Sie die Vorstellung herunter, nach einem Wochenende oder Urlaub an die Arbeit zurückzukehren?
  3. Herrscht an Ihrem Arbeitsplatz eine gespannte Atmosphäre?
  4. Ist Ihr Unternehmen/Ihre Abteilung durch starre Strukturen bzw. eine steile Hierarchie geprägt?
  5. Wird Ihre fachliche Kompetenz im Kollegenkreis in Zweifel gezogen?
  6. Zeigt man Ihnen gegenüber im Kollegenkreis zuweilen Mangel an Respekt?
  7. Haben Sie den Eindruck, dass Ihre konkrete Arbeit Ihren Begabungen und Neigungen nicht entspricht?
  8. Fühlen Sie sich, wenn Sie morgens an Ihre Arbeit denken, mutlos, verdrossen oder müde?
  9. Fühlen Sie sich abends nach der Arbeit häufig ausgelaugt?
  10. Wenn Sie manchmal Alpträume haben: Spielen Personen oder Umstände aus Ihrer Arbeit darin eine negative Rolle?
  11. Falls Sie ein eigenes Unternehmen haben oder ein Geschäft verantwortlich leiten: Gibt es dort Probleme mit der Motivation der Mitarbeiter, mit Fehlzeiten, Diebstahl oder Hader in der Belegschaft?
  12. Falls Sie ein Unternehmen besitzen/führen: Macht Ihnen die Konkurrenz durch dreiste Kampfmaßnahmen bzw. durch bessere Ideen und Strukturen zu schaffen?

Checkliste III: Freundeskreis

  1. Wenn Sie an Ihre Freunde denken: Zweifeln Sie öfter daran, von ihnen geschätzt zu werden
  2. Wenn Sie einen Abend oder ein Wochenende mit Ihren Freunden verbracht haben: Fühlen Sie sich hinterher öfter verunsichert oder deprimiert?
  3. Kommt es häufig vor, dass Freunde Ihre Überzeugungen nicht respektieren und versuchen, Sie zu ihren eigenen Ansichten zu bekehren?
  4. Haben Sie in Gegenwart eines Freundes öfter den Eindruck, von ihm (oder ihr) „erdrückt“ zu werden?
  5. Gibt es unter ihren Freunden Leute, die von Ihnen häufig Bewunderung oder andere Formen einseitiger Zuwendung fordern?
  6. Falls Sie manchmal Alpträume haben: Kommen Ihre Freunde oder einer Ihrer Freunde darin häufiger in negativen Rollen vor?

Checkliste IV: Familie und Beziehung

  1. Denken oder fühlen Sie öfter, dass Sie mit Ihrem Lebenspartner bzw. Ihrer Lebenspartnerin nicht oder nicht mehr glücklich sind?
  2. Wenn Sie an Ihren Lebenspartner bzw. Ihre Lebenspartnerin denken: Empfinden Sie spontan Gefühle wie Überforderung, Verunsicherung oder Angst?
  3. Wenn Sie mit Ihrem Lebenspartner bzw. Ihrer Lebenspartnerin intensiv einige Zeit verbracht haben: Fühlen Sie sich dann erschöpft bzw. ausgelaugt?
  4. Verlangt Ihr Lebenspartner bzw. Ihre Lebenspartnerin öfter einseitige Zuwendung von Ihnen, zum Beispiel wegen häufiger Erkrankungen, Anfällen von Unwohlsein o. Ä.?
  5. Haben Sie den Eindruck, zu Ihrer Lebensgemeinschaft mehr Geld, Ideen, Impulse verschiedenster Art beizusteuern als er oder sie?
  6. Kommt es bei Ihnen häufiger als bei Nachbarn oder Bekannten vor, dass Mitglieder Ihrer Familie Dinge verlieren oder bestohlen werden, dass ein Haus oder Auto der Familie aufgebrochen wird?

Falls Sie Kinder haben: