También la lluvia
Film von Paul Laverty (Drehbuch)
und Icíar Bollaín (Regie)
Von Renate Mai
Reclam
Dieser Lektüreschlüssel bezieht sich auf folgende Textausgabe in der Originalsprache: También la lluvia. Guión original de Paul Laverty. Con un apéndice: escenas inéditas. Hrsg. von Michaela Schwermann. Stuttgart: Reclam, 2015. (Reclams Universal-Bibliothek. 19895.)
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RECLAM, UNIVERSAL-BIBLIOTHEK und
RECLAMS UNIVERSAL-BIBLIOTHEK sind eingetragene Marken
der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart
ISBN 978-3-15-960858-7
ISBN der Buchausgabe 978-3-15-15446-5
www.reclam.de
1. Erstinformation zum Werk
2. Inhalt des Drehbuchs
3. Unterschiede zwischen Drehbuch und Film
4. Personen
5. Struktur und Sprache
6. Interpretation
7. Historischer Hintergrund
8. Drehbuchautor und Regisseurin
9. Rezeption
10. Temas de trabajo
11. Lektüretipps und bibliographische Hinweise
Anmerkungen
Hinweise zur E-Book-Ausgabe
Der Film También la lluvia kam am 7. Januar 2011 in die Kinos in Spanien (tambienlalluvia2010.blogspot.de, Ficha técnica), war aber schon Ende Oktober 2010 bei der Internationalen Filmwoche in Valladolid zu sehen. Zur Nominierung für die »Oscars« wurde das Werk noch vor dem 30. September 2010 eine Woche lang in spanischen Filmtheatern gezeigt (El País, 28. Sept. 2010). Ab dem 29. 12. 2011 lief der Film unter dem Titel Und dann der Regen in Deutschland. Die Regisseurin Icíar Bo-llaín ist die Lebensgefährtin des Drehbuchautors Paul Laverty. Laverty erzählt die Geschichte des Drehbuchs in seiner Einleitung zur englischen Version des Films (abgedruckt in der Reclam-Ausgabe des Drehbuchs, Geschichte des Drehbuchs S. 177–194): Auf Anfrage des Historikers Howard Zinn hatte Laverty zunächst 10 Jahre lang an einem Drehbuch geschrieben, das in der Zeit von Kolumbus (um 1451–1506) bis Bartolomé de las Casas (1484 oder 1485–1566) spielte. Das Drehbuch fußte auf dem 1. Kapitel von Zinns Werk A People’s History of the United States (1980). Der Titel dieses ersten Drehbuchs war: Are These Men?, ein Zitat aus einer Predigt des Dominikanermönchs Antonio Montesinos (gest. 1545). Laverty war jedoch noch nicht zufrieden mit dem Drehbuch: Es fehlte die Perspektive, aus der heraus das Geschehen erzählt würde, außerdem fehlte der emotionale Aufhänger. Im April 2000 schließlich sah er im Fernsehen die Bilder der »Guerra del agua« in Bolivien. Er erkannte in diesem Konflikt eine Wiederholung der Auseinandersetzung zwischen den indigenen Völkern und den Eroberern, nur ging es dieses Mal nicht um Gold, Sklaverei und Gewürze, sondern um das Wasser. Das Wasser war das moderne Gold, die Theologen der Zeit der Eroberung waren die modernen Ökonomen. Das Elend der indigenen Bevölkerung war beiden gleichgültig. Der erfolgreiche Kampf gegen die Privatisierung des Wassers bekam eine exemplarische Bedeutung, auch wenn dadurch die grundsätzlichen Probleme der Wasserversorgung nicht gelöst waren. 2005 fuhr Laverty dann selbst nach Cochabamba, um sich ein Bild zu machen. Er sprach mit Zeitzeugen der »Guerra del agua«. In seinem neuen Drehbuch verband er die historische Epoche der Eroberung Lateinamerikas mit der heutigen Situation am Beispiel der »Guerra del agua«. Die Handlung verknüpfte er mit den fiktiven Gestalten Sebastián, einem idealistischen Filmregisseur, Costa, einem zynischen, opportunistischen Filmproduzenten, und Daniel, einem Anführer in der »Guerra del agua«.
Die Geschichte des Films Geschichte des Films ist eng verbunden mit dem Produzenten Juan Gordon der Madrider Filmgesellschaft Morena Films, der sich recht früh entschied, den Film zu produzieren. Als Regisseur hatte Laverty zunächst Alejandro González Iñárritu gewonnen. Beide trennten sich jedoch nach zweijähriger Zusammenarbeit. Schließlich bot Icíar Bollaín an, den Film zu drehen. Die Dreharbeiten fanden 2009 in Bolivien statt. Drehorte waren der Urwald in der Provinz Chapare bei der Stadt Villa Tunari im Nordosten von Cochabamba und die Stadt Cochabamba.