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Edgar Cayce


DIE TAUSEND LEBEN
DEINER SEELE


Karma und Reinkarnation

Herausgegeben von
Noel Langley und
Hugh Lynn Cayce


Aus dem Englischen
übertragen von Frank Fiedeler






Illustration

Inhaltsverzeichnis

Über den Autor
Copyright
Vorwort von Hugh Lynn Cayce – Wer war Edgar Cayce?
I. »Habe ich früher schon gelebt?«
II. Wenn wir schon einmal gelebt haben, warum können wir uns dann nicht mehr erinnern?
III. Das Unbewußte des Menschen ist unsterblich
IV. Physisches und emotionales Karma
V. Das Element der Angst im emotionalen Karma
VI. Berufskarma
VII. Lebens-Readings für Kinder
VIII. Der Mensch – ein Fremder auf der Erde
IX. Edgar Cayces eigenes Credo
X. Verurteilt die Bibel die Wiedergeburt?
XI. Warum gibt es in der Bibel keine Wiedergeburt? Die verheimlichte Geschichte der Wiedergeburt
XII. Die Hexenprozesse von Salem: Die »puritanische Ethik« in der amerikanischen Psyche
XIII. Die Auswirkungen der Suche nach Bridey Murphy
XIV. Die Arbeit von Dr. Ian Stevenson
XV. Das Gesetz der Gnade
XVI. Gruppenkarma
XVII. Die gegenwärtige Einstellung zur Wiedergeburt
XVIII. Die Wiedergeburt in der Zukunft
XIX. Schlußfolgerung
Anhang:
Die fünfzehn Anathemata gegen Origen
Die A. R. E. heute

ANHANG

Die fünfzehn Anathemata gegen Origen

Henry Perceval hat die fünfzehn Anathemata gegen Origen vollständig abgedruckt. Sie sind leicht zugänglich in Head und Cranstons bewundernswertem Buch Reincarnation, An East-West Anthology (The Julian Press, New York, 1961), und selten noch haben solche großartigen Machtworte so unproportional wenig Substanz enthalten. Sie lesen sich in der Tat eher wie analphabetische Großsprecherei als verantwortungsbewußt durchdachte Glaubenssätze, und buchstäblich nirgends zitieren sie biblische Originalstellen für ihre Verdammungen.

»Wenn jemand die legendäre Präexistenz der Seelen behauptet«, beginnen sie hochtrabend, »und die monströse Wiedererstehung, die ihr folgt, der soll anathema (verflucht) sein.«

Grundsatz 2: »Wenn jemand sagt, daß die Schöpfung aller vernunftbegabten Wesen nur Intelligenzen ohne Körper umfaßt … und daß eine Einheit zwischen ihnen durch die Identität der Substanz, Kraft und Energie besteht und durch ihre Einheit mit und Kenntnis von Gott dem Wort; daß sie aber, weil sie den Anblick Gottes nicht mehr wollten, sich mit dem Übel eingelassen haben, wobei jeder seinen eigenen Neigungen folgte; und daß sie mehr oder weniger hochentwickelte Körper angenommen und Namen erhalten haben … der soll anathema sein.«

(Dies würde die Aussagen der gesamten Bibel in Frage stellen, denn sie sagt aus, daß alle Wesen ursprünglich im Geiste Gottes erschaffen wurden, durch Ihn ihre Wesenheit erhalten haben und dann von ihrem Schöpfer abfielen.)

Die Grundsätze 3 und 5 verstricken sich in ihren eigenen Unklarheiten, aber Satz 7 stellt fest: »Wenn jemand sagt, daß Christus … Mitleid mit den Abgefallenen hatte, die sich in den Geistern zeigten … und daß er, um sie zu retten, durch verschiedene Klassen hindurchging, verschiedene Körper und verschiedene Namen annahm, ein Engel unter Engeln, eine Kraft unter Kräften wurde … und schließlich Fleisch und Blut gleich dem unseren geworden ist und Mensch unter Menschen … wenn jemand dies alles sagt und nicht bekennt, daß das Wort Gottes sich selbst erniedrigt hat und Mensch wurde, der soll anathema sein.«

(Der ungekürzte Text ist noch angestrengter bemüht, die Inkarnation Christi in menschlicher Form abzustreiten; und doch ist er gleichzeitig bemüht, anzudeuten, daß Er etwas entfernt Ähnliches getan haben könnte, das aber zu unfaßbar für die sterbliche Vernunft sei. Das ist typisch für Theodoras ständige Angstneurose, ihren Kuchen zugleich haben und vertilgen zu wollen.)

Grundsatz 8 ist sogar noch komplizierter non sequitur:

»Wenn jemand nicht anerkennt, daß Gott das Wort … in jedem Sinn des Wortes Christus ist, sondern behauptet, daß er das nur in einer ungenauen Weise und wegen der Erniedrigung des Verstandes sei, und daß e converso der Verstand nur wegen des Logos Gott genannt wird, der sei anathema.«

(Wenn man dem irgendeinen Sinn entnehmen kann, so den, daß Christi eigene Versicherung, daß er sowohl Gottes Sohn als auch Menschensohn sei, vollkommen in Abrede gestellt wird.)

Die Grundsätze 9, 10 und 11 verstricken sich so sehr gegenseitig in ihren Wortsalat, daß sich ihre kombinierte Großsprecherei selber aufhebt; aber der Grundsatz 12 macht eine Anstrengung, das beste von den vorhergehenden Grundsätzen zu retten: »Wenn jemand sagt, daß das zukünftige Gericht die Zerstörung des Körpers bedeutet; und daß … es danach keine Materie mehr geben wird, sondern nur noch Geist, dann sei er anathema.«

(Dies macht aus dem symbolischen Triumph Christi über das Fleisch durch seinen Tod eine sinnlose Geste, die für absolut keinen konstruktiven Zweck vollführt wird, welcher Art auch immer.)

Grundsatz 14 stolpert sogar noch unwissentlicher in einen passiven Atheismus: »Wenn jemand sagt, daß alle vernunftbegabten Menschen eines Tages in einem vereint sein werden … und die Körper verschwunden sein werden, und daß die Kenntnis der zukünftigen Welt die Vernichtung der Welten mit sich bringen wird … daß in dieser vorgegebenen Apokalypse nur Geister weiterexistieren werden, wie es in der erlogenen Präexistenz war; dann soll er anathema sein.«

(Kurz gesagt: »Das alles soll nicht dahinschwinden.«)

Grundsatz 15: »Wenn jemand sagt, daß das Leben der Geister dem Leben gleicht, das am Anfang war, als die Geister noch nicht herabgekommen oder gefallen waren; so daß das Ende … das wahre Maß des Anfangs sein wird; dann soll er anathema sein.«

Kein Wunder, daß selbst der ängstliche Papst Virgilius Himmel und Erde in Bewegung setzte, um eine solche Falltür anathematisiert zu bekommen; und daß Justinian auf einen byzantinischen Freibeuter zurückgreifen mußte, um sie durchzudrücken.

Aber es sollte noch idiotischer kommen.

In seiner Selbstberauschung (denn inzwischen mußte der ganze Schöpfungsprozeß dem von sich selbst vergöttlichten Justinian klar wie Kloßbrühe erschienen sein) steuerte er persönlich zehn weitere willkürliche Anathemata gegen Origen bei.

Diese sind in ihrem Inhalt sogar noch schwachsinniger als die ersten fünfzehn, und außerdem sind zwei der Grundsätze direkte Angriffe auf kirchliche Prinzipien, die älter sind als Origen. Der erste bezieht sich auf die Idee, daß Christus ins Fegefeuer hinuntersteigt und sich dort einer Form von Kreuzigung unterwirft, als dem einzigen Mittel, die Seelen der Verdammten zu erlösen. (Hinweise darauf finden sich oft genug in den frühen Kirchenschriften, um festzustellen, daß es einst einen ehrenwerten Platz in den Evangelien eingenommen haben mußte.)

»Wenn jemand sagt oder denkt, daß Christus der Herr in der Zukunft der Dämonen gekreuzigt werden wird, wie er es für die Menschen wurde, so soll er anathema sein«, posaunt Justinian, abgrundtief unzugänglich für die Möglichkeit, daß er und seine famose Gattin eines Tages im Kreise eben jener Dämonen schmachten und die Erlösung durch den Menschensohn bitter nötig haben könnten.

Der nächste Punkt liegt sogar noch weiter zurück im Altertum – die poetische Auffassung der Seele als ein leuchtendes Glühen reinen Lichts, wenn sie von ihren materiellen Beschränkungen befreit ist. Sie war eines der Lieblingsbilder Origens, und Justinian spießt sie grimmig auf: »Wenn jemand sagt oder denkt, daß sich bei der Wiederauferstehung die menschlichen Körper in sphärischer Gestalt und nicht wie in ihrer gegenwärtigen Form erheben werden, dann soll er anathema sein.«

(Hier spürt man die wutentbrannte Theodora, die den Gedanken verweigert, sich am Tag des Jüngsten Gerichts als etwas Sphärischeres zu sehen als eine himmlische mit Juwelen behängte Kaiserin mit intakter diplomatischer Immunität.)

Der letzte der zehn Grundsätze ist der empfindsamste:

»Wenn jemand sagt oder denkt, daß die Bestrafung von Dämonen und unfrommen Menschen nur vorübergehend ist und eines Tages enden muß, und daß es eine Rehabilitation von Dämonen und unfrommen Menschen geben wird, dann soll er anathema sein.«

(Also kann man das Gleichnis vom verlorenen Sohn vergessen.)

Autor

 

Edgar Cayce wurde 1877 in der Nähe von Hopkinsville/Kentucky geboren. In Armut aufgewachsen und ohne Ausbildung in die Welt geschickt, war Cayce ein tiefreligiöser Mann, der seine übersinnlichen Fähigkeiten ausschließlich zum Wohle seiner Mitmenschen einsetzte. In Trance diagnostizierte er die Krankheiten von Menschen, die zu ihm kamen und schlug ihnen oft recht ungewöhnliche Heilungsweisen vor.

 

  

Die A. R. E. heute

Die Gesellschaft für Forschung und Aufklärung (Association for Research and Enlightenment) ist eine gemeinnützige Organisation mit offener Mitgliedschaft, die dem spirituellen Wachstum, dem ganzheitlichen Heilen, der psychischen Forschung und ihren spirituellen Dimensionen gewidmet ist; und, spezieller, der praktischen Nutzung der übersinnlichen Readings des verstorbenen Edgar Cayce. Durch landesweite Programme, Veröffentlichungen und Studiengruppen bietet A. R. E. allen Interessierten praktische Information und Möglichkeiten für individuelles Studium und Anwendungen, um sich selbst, andere Menschen und das Universum besser zu verstehen. Die Mitgliedschaft und der Einfluß der A. R. E. ist bei wachsender Verbreitung auf der ganzen Welt in den Vereinigten Staaten konzentriert.

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