Hans-Werner Wiedholz
Die besten Stürmer der Fußball Bundesliga - Die Torschützenkönige
Eine Reise durch 5 Jahrzehnte der Verleihung der Torjägerkanone
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Anstoss
Mehr Interessante Fakten
Torschützenkönige der 60er Jahre
Torschützenkönige der 70er Jahre
Torschützenkönige der 80er Jahre
Torschützenkönige der 90er Jahre
Torschützenkönige der 2000er Jahre
Torschützenkönige der 2010er Jahre
Rechtlicher Hinweis
Impressum neobooks
Was genau macht eigentlich die Faszination beim Fußball aus? Warum gehen Wochenende für Wochenende Hundertausende friedliche Menschen in die Stadien und lassen sich von der Atmosphäre elektrisieren, feiern mit der Mannschaft und sind bestürzt über Niederlagen?
Sicher ist ein Schlüssel zur Beantwortung dieser Frage der kurze Moment wo ein Tor erzielt wird. Dieser Moment wo sich die Hoffnung in lautem Jubel entlädt.
Kein Wunder also das die Männer, die diese Augenblicke häufiger heraufbeschwören die Stars der Szene sind. Und wenn diese Fußballer dann oft treffen werden Sie vielleicht auch Torschützenkönig der Bundesliga.
Und genau um diese Ausnahmespieler geht es in diesem Buch.
1. Martin Max mit 33 Jahren
2. Gerd Müller mit 32 Jahren
Ulf Kirsten mit 32 Jahren
4. Horst Hrubesch mit 31 Jahren
Fritz Walter mit 31 Jahren
Stefan Kuntz mit 31 Jahren
Ulf Kirsten mit 31 Jahren
Michael Preetz mit 31 Jahren
Martin Max mit 31 Jahren
Luca Toni mit 31 Jahren
1. Gerd Müller mit 21 Jahren
2. Klaus Allofs mit 22 Jahren
3. Gerd Müller mit 23 Jahren
Dieter Müller mit 23 Jahren
Rudi Völler mit 23 Jahren
Stefan Kuntz mit 23 Jahren
Heiko Herrlich mit 23 Jahren
8. Rudolf Brunnenmeier mit 24 Jahren
9. Lothar Emmerich mit 24 Jahren
10. Gerd Müller mit 24 Jahren
1. Deutschland (45x)
2. Brasilien (4x)
3. Bosnien und Herzegowina (2x)
Ghana (2x)
5. Dänemark (1x)
Griechenland (1x)
Italien (1x)
Niederlande (1x)
Norwegen (1x)
Slowakei(1x)
Spanien (1x)
1. FC Bayern München (15x)
2. 1. FC Köln (5x)
3. Werder Bremen (4x)
Borussia Mönchengladbach ( 4x)
Bayer 04 Leverkusen (4x)
6. VfL Bochum (3x)
Borussia Dortmund (3x)
Eintracht Frankfurt (3x)
Hamburger SV (3x)
TSV 1860 München (3x)
FC Schalke 04 (3x)
VfB Stuttgart (3x)
13. VfL Wolfsburg (2x)
Seit der Saison 1963/64 werden die Tore der Bundesliga gezählt und die Torjägerkanone am Ende des Jahres vergeben.
Anzahl der Tore: 30
Alter des Torschützenkönigs: 28
Verein für den die Tore erzielt wurden: Hamburger SV
Besonderheiten: -
Uwe Seeler (* 5. November 1936 in Hamburg) galt in seiner aktiven Zeit als einer der besten Mittelstürmer der Welt. Aufgrund seiner Verdienste um den deutschen Fußball ernannte ihn der DFB 1972 als zweiten Spieler überhaupt zum Ehrenspielführer der A-Nationalmannschaft, obwohl er nie einen Titel mit ihr gewann. Seeler ist Ehrenbürger seiner Heimatstadt Hamburg.
Seit 1946 spielte der junge Uwe in der Jugendabteilung des HSV, des größten Sportvereins der Hansestadt. Dort lief er 1953 mit nur 16 Jahren zum ersten Mal für die Seniorenmannschaft in einem Punktspiel auf. Ab Juli 1954 war er dank einer Sondergenehmigung des DFB dauerhaft in der Ligamannschaft (Oberliga Nord) spielberechtigt. Dem kampfstarken Mittelstürmer gelang am 29. August 1954 im Spiel gegen den VfB Oldenburg sein erstes Oberligator. Danach war Seeler unangefochtener Stammspieler im Sturmzentrum der Hanseaten und aus der Mannschaft bald nicht mehr wegzudenken. Seine Trefferquote war phänomenal und als regelmäßiger Torschützenkönig der Oberliga Nord (1956: 32 Tore; 1957: 31 Tore; 1959: 29 Tore; 1960: 36 Tore; 1961: 29 Tore; 1962: 28 Tore) untermauerte er seinen Ruf als bester Mittelstürmer Deutschlands. Der HSV dominierte seinen Regionalverband und wurde von 1955–1963 neunmal in Folge norddeutscher Oberligameister. 1957 und 1958 stand er mit seiner Mannschaft jeweils im Finale um die deutsche Meisterschaft, musste sich aber zweimal geschlagen geben und sich mit dem Titel als Vizemeister begnügen. Ende der Saison 1959/60 erreichte der Hamburger SV wiederum das Endspiel um die deutsche Meisterschaft und traf dort auf den 1. FC Köln. Nach zwei Treffern von Seeler feierte der HSV mit 3:2 den dritten Titelgewinn in seiner Vereinsgeschichte und Seeler selbst hatte endlich einen bedeutenden Titel gewonnen. Im selben Jahr wurde er erstmals zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt und galt auch gemeinhin als einer der besten Stürmer Europas.
1961 erhielt Seeler ein lukratives Angebot von Italiens Spitzenverein Inter Mailand, das ihm 1,2 Millionen D-Mark bot - damals eine der höchsten gebotenen Transfersummen überhaupt - und versetzte die Fans in Aufruhr. Sein langjähriger Freund Adi Dassler bot Seeler an, die Adidas-Vertretung für Norddeutschland zu übernehmen, um ihn zu überreden, in Hamburg zu bleiben. Seeler verzichtete auf den Wechsel und blieb in seiner Heimatstadt, wo seine Anhänger den Entschluss bejubelten. 1963 gewann er mit dem HSV den DFB-Pokal. Beim 3:0-Sieg im Finale über Borussia Dortmund erzielte Seeler alle Tore, womit ihm als ersten Spieler drei Tore im Pokalfinale gelangen.
In der Saison 1963/64 wurde der HSV in die neu gegründete Bundesliga aufgenommen und wurde nach den letzten Erfolgen auch als Mitfavorit um die Meisterschaft gehandelt. Während die Mannschaft jedoch am Ende einen enttäuschenden sechsten Platz belegte, war Stürmerstar Seeler nicht zu stoppen und sicherte sich mit 30 Toren den Titel des ersten Bundesliga-Torschützenkönigs. Als Ausdruck seiner starken Leistungen wurde Seeler 1964 zum zweiten Mal Deutschlands Fußballer des Jahres. Im Februar 1965 schien Seelers Karriere beendet, als er sich im Bundesligaspiel in Frankfurt einen Achillessehnenriss zuzog. Doch sechs Monate später stand er wieder auf dem Platz, mit einem von Adi Dassler in Handarbeit gefertigten Spezialschuh, der hinten geschnürt wurde, und fand bald zu alter Leistungsstärke zurück. Doch der HSV durchlebte in diesen Jahren sportlich keine Glanzzeit und landete regelmäßig im Mittelfeld der Liga. Seeler aber hielt dem Verein die Treue und wurde in der Saison 1968/69 mit 23 Treffern Zweiter in der Torschützenliste hinter Gerd Müller. International sorgten die „Rothosen“ allerdings für mehr Aufsehen, als sie 1968 das Finale um den Europapokal der Pokalsieger erreichten (der HSV, als Finalist von 1967, spielte in diesem Wettbewerb mit, weil Finalgegner FC Bayern München als Titelverteidiger des Europapokals ebenfalls noch mal teilnahm), dort aber gegen den AC Mailand chancenlos mit 0:2 unterlagen. Es sollte Seelers letztes Endspiel sein. Im Mai 1972 trat „Uns Uwe“ mit einem Spiel des HSV gegen eine Weltauswahl vom aktiven Sport zurück.
Diesen Rücktritt unterbrach er noch ein Mal, als er auf Bitten des Sportartikelherstellers Adidas, mit dem er beruflich in Verbindung stand, am 23. April 1978 ein Gastspiel beim Cork Celtic FC in der ersten irischen Liga bestritt. Seeler war nach eigenen Angaben nicht bewusst, dass es sich dabei um ein Punktspiel gehandelt hat, weil ihm nicht bekannt war, dass in der irischen Liga auch für Punktspiele Gastspieler angemeldet werden konnten. Bei dem 6:2 Sieg gegen die Shamrock Rovers erzielte er 2 Tore.
Anzahl der Tore: 24
Alter des Torschützenkönigs: 24
Verein für den die Tore erzielt wurden: TSV 1860 München
Besonderheiten: -
Der Stürmer spielte von 1960 bis 1968 für 1860 München und hatte mit seinen zahlreichen Toren großen Anteil am Erfolg der Löwen in den 1960er-Jahren und gilt bis heute als Vereinsikone. Er erzielte in 207 Spielen 139 Tore für den Verein. Davon erzielte er in der Oberliga Süd von 1960 bis 1963 73 Tore in 88 Spielen und in der Fußball-Bundesliga ab 1963 66 Tore in 119 Spielen, womit er bis heute Bundesliga-Rekordschütze der 1860er ist. 1961 wurde Brunnenmeier Torschützenkönig in der damaligen Oberliga Süd und konnte diesen Erfolg 1963 in der Oberliga sowie 1965 in der Fußball-Bundesliga wiederholen.
Er wurde mit den Löwen 1963 Süddeutscher Meister, 1964 Deutscher Pokalsieger, erreichte ein Jahr später das Finale um den Europapokal der Pokalsieger und wurde 1966 Deutscher Meister.
In der Nationalmannschaft kam er von 1964 bis 1965 zu fünf Einsätzen und erzielte dabei drei Treffer. Außerdem war er Kapitän der Mannschaft.
In seinen letzten Jahren verflachten seine Leistungen bei den Sechz'gern. In seiner letzten Saison erzielte er in zwölf Bundesligapartien nur einen Treffer.
Nach seinem Abschied von München nach der Spielzeit 1967/68 spielte er für vier Spielzeiten in der ersten Schweizer Liga bei Neuchâtel Xamax und daraufhin noch eine Saison beim FC Zürich.
Von 1973 bis 1977 war er in Österreich noch im Kader von Schwarz-Weiß Bregenz, ehe er 1980 nach noch drei weiteren Jahren beim FC Balzers in Liechtenstein seine aktive Spielerlaufbahn beendete. Allerdings folgte dieser Saison noch ein kurzes Intermezzo in Tuttlingen. Er spielte auf seine alten Fußballer-Tage auch noch eine Saison lang (1977/78) in der Schwarzwald-Bodensee-Liga für den FC 08 Tuttlingen.
Anschließend war er noch beim FC Garmisch-Partenkirchen und FC Wacker München als Trainer aktiv. Für das Bezirksliga-Traineramt in Garmisch-Partenkirchen entsagte er dem Alkohol, wurde „trocken“ und stieg mit der Mannschaft binnen drei Jahren von der Bezirksebene in die Landesliga auf. Es stellte sich aber ein sportlicher Misserfolg ein und Rudi Brunnenmeier wurde in der Folge entlassen. Seine Konsequenz aus diesem Rückschlag soll gelautet haben: „Ich trinke mich jetzt tot!“
Anzahl der Tore: 31
Alter des Torschützenkönigs: 24
Verein für den die Tore erzielt wurden: Borussia Dortmund
Besonderheiten: -
Emmerichs Karriere begann beim SC Dorstfeld 09 im Dortmunder Stadtteil Dorstfeld. Dort bestritt er im Frühsommer 1960 sein erstes Spiel für die Herrenmannschaft des Vereins gegen den Lüner SV auf der Kampfbahn Schwansbell. Zufälligerweise erschien dort der damalige Trainer von Borussia Dortmund, Max Merkel, da er einen Verteidiger von Lünen als möglichen Ersatz für den verletzten Herbert Sandmann in Erwägung zog. Dessen Gegenspieler war allerdings Lothar Emmerich, der beim 4:0 Sieg Dorstfelds, alle Tore erzielte. Merkel war von Emmerichs Leistung begeistert und nahm ihn, an Stelle von Lünens Verteidiger, bei Borussia Dortmund unter Vertrag.
Für Dortmund absolvierte Emmerich 32 Einsätze in der Oberliga West und erzielte dabei elf Tore. 1963 wurde er mit dem BVB Deutscher Meister; dies war die letzte Meisterschaft vor Einführung der eingleisigen Bundesliga.
1965 gewann Emmerich, dem in der abgelaufenen Saison 14 Treffer gelungen waren, mit Dortmund den DFB-Pokal durch ein 2:0 gegen Alemannia Aachen; Emmerich erzielte den zweiten Treffer für den BVB. In der darauf folgenden Saison trat die Mannschaft daher im Europapokal der Pokalsieger an. Emmerich erzielte im Laufe des Wettbewerbs 14 Tore (darunter vier Tore gegen Titelverteidiger West Ham United in den Halbfinalspielen); dies ist die Rekordmarke in der Geschichte des Wettbewerbs. Im Finale setzte sich Dortmund mit 2:1 nach Verlängerung gegen den FC Liverpool durch und holte somit als erste deutsche Mannschaft den Titel in diesem Wettbewerb.
Auch persönlich bildeten die mittleren 1960er-Jahre Emmerichs sportlichen Höhepunkt: 1966 wurde er mit 31 Toren Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga, 1967 teilte er sich den Titel mit Gerd Müller (jeweils 28 Tore). Einer der Gründe für Emmerichs Torgefährlichkeit war das harmonische Zusammenspiel mit Siegfried Held, der 1965 nach Dortmund gewechselt war. Beide Spieler gingen als die Terrible Twins in die Fußballgeschichte ein.
Emmerich blieb bis 1969 bei der Borussia. Nach dieser Saison wechselte er zum belgischen Erstligisten K. Beerschot VAV.
Zudem gilt Emmerich noch immer als einer der fairsten Bundesligaspieler überhaupt, da er während seiner Karriere nie verwarnt wurde.
Bei der WM 1966 wurde er mit der deutschen Fußballnationalmannschaft Vizeweltmeister. Die Mannschaft unterlag England im Finale von London, in welchem auch das berühmte Wembley-Tor fiel, mit 2:4. Bei diesem Turnier schoss Emma als Linksfuß im Gruppenspiel gegen Spanien ein Tor aus spitzem Winkel zum 1:1-Ausgleich, was ihm den Spitznamen Emma mit der linken Klebe einbrachte. Insgesamt bestritt Emmerich fünf Spiele für die Nationalmannschaft.
Drei erfolgreichen und turbulenten Jahren in Belgien beim K. Beerschot VAC, wo er Torschützenkönig der belgischen Liga und einmal vor einem Stadtderby sogar entführt wurde, folgte die überraschende Verpflichtung durch den österreichischen Erstligaklub Austria Klagenfurt, welche erst durch die finanzielle Unterstützung des Kärntner Großindustriellen Adolf Funder möglich geworden war. Emma avancierte bald zu einem der Topstars in der österreichischen Nationalliga. 1972/1973 wurde er mit 20 Toren hinter Wolfgang Breuer vom SSW Innsbruck, der 22 Tore schoss, Zweiter der Torschützenliste in Österreich, 1973/74 mit 21 Toren wiederum Zweiter hinter Hans Krankl, der 36 Tore erzielte, wobei Austria Klagenfurt stets im Abstiegskampf verwickelt war, Emmerichs Konkurrenten jedoch bei den Spitzenklubs spielten.
Nach diesen überaus erfolgreichen Auslandsengagements gab er sein Comeback im deutschen Profifußball beim 1. FC Schweinfurt 05, dann FV Würzburg 04 und den Würzburger Kickers in der Zweiten Liga Süd.
Anzahl der Tore: 28
Alter des Torschützenkönigs: Lothar Emmerich 25 / Gerd Müller 21
Verein für den die Tore erzielt wurden: Borussia Dortmund / FC Bayern München
Besonderheiten: -2. Torschützenkönige
Lothar Emmerich
siehe Saison 1965/1966
Gerd Müller
Gerhard „Gerd“ Müller (* 3. November 1945 in Nördlingen), genannt „Der Bomber der Nation", ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und Rekordtorschütze der Fußballnationalmannschaft, der Bundesliga und des FC Bayern München. Seit 1992 ist er als Co-Trainer für die zweite Mannschaft der „Bayern“ tätig.
Wegen seiner außergewöhnlichen Körperbeherrschung und Fähigkeit zur Antizipation gilt Müller als einer der bisher besten Stürmer. Sein Markenzeichen war die schnelle Drehung auf engstem Raum mit überraschendem Torschuss selbst aus ungünstigsten Positionen. Beispielhaft ist sein nach eigener Aussage „wichtigstes Tor“, das Siegtor im WM-Finale 1974 von München. Wegen dieser Torgefährlichkeit stellten viele Mannschaften gleich zwei Gegenspieler zu seiner Manndeckung ab.
In seiner aktiven Karriere konnte er alle wichtigen nationalen und internationalen Titel erringen. Er war Weltmeister, Europameister (beide Male wurde er Torschützenkönig), Deutscher Meister und DFB-Pokal-Sieger, außerdem hat er den Europapokal der Landesmeister sowie den der Pokalsieger gewonnen.
Müller begann seine Fußballkarriere beim TSV 1861 Nördlingen, in dessen Jugendmannschaft er in der Saison 1962/1963 als 17-Jähriger 180 der insgesamt 204 Treffer erzielte. Der Erstligist TSV 1860 München wurde auf ihn aufmerksam und warb um den jungen Stürmer. Im Frühjahr 1964 erschien Walter Fembeck, Geschäftsführer des FC Bayern München, nur eine Stunde vor dem Kollegen der 60er, um Müller einen Profivertrag anzubieten. Müller, der sich beim mit Stars gespickten TSV 1860 ohnehin kaum Chancen ausgerechnet hatte, unterschrieb beim FC Bayern München. Ab der Saison 1964/65 spielte er für die Bayern in der Regionalliga Süd, der damals zweithöchsten Spielklasse. Trainer Zlatko ?ajkovski zeigte sich zunächst wenig begeistert von dem jungen, gedrungenen Stürmer: „Was soll isch mit dieses Junge, diese Figur, unmöglich.“ Später nannte er ihn jedoch liebevoll „kleines, dickes Müller“, eine Titulierung, die gerne zitiert wurde.
In seiner ersten Saison in München wurde er 26 Mal eingesetzt und erzielte gleich 33 Tore. Als Meister der Regionalliga Süd qualifizierte sich sein Verein für die Aufstiegsrunde zur Bundesliga, in der er mit sechs von 18 Toren maßgeblich zum Aufstieg in die Bundesliga beitrug.
Gerd Müller (1967) beim Signieren von Fußbällen. Im Hintergrund: Franz Beckenbauer und Werner Olk
Am 14. August 1965 bestritt Müller sein erstes Bundesligaspiel. In den folgenden Jahren avancierte der FC Bayern München mit Gerd Müller zur dominierenden Mannschaft in Deutschland und in Europa. Sie gewannen vier Deutsche Meisterschaften (1969, 1972–1974), viermal den DFB-Pokal (1966, 1967, 1969, 1971), dreimal den Europapokal der Landesmeister (1974–1976), einmal den Europapokal der Pokalsieger (1967) sowie den Weltpokal (1976).
Müller bestritt in den 14 Bundesligaspielzeiten 427 Spiele und erzielte 365 Tore. Damit ist er auch heute noch mit Abstand der erfolgreichste Torschütze der Fußball-Bundesliga. Am 3. Februar 1979 wurde Gerd Müller von seinem damaligen Bayern-Trainer Pal Csernai vorzeitig ausgewechselt. Müller bat daraufhin um die sofortige Freigabe. Am 10. Februar 1979 stand er zum letzten Mal für die Bayern in der Bundesliga auf dem Platz.
Angelockt durch einen lukrativen Vertrag wechselte er 1979 in die North American Soccer League (NASL) zu den Fort Lauderdale Strikers. In der NASL-Winterpause im Herbst 1979 kehrte Müller für ein halbes Jahr nach München zurück und trainierte mit der Mannschaft des TSV 1860 München. Ein geplanter Transfer zum TSV scheiterte an den finanziellen Forderungen seitens des US-amerikanischen Vereins. Müller blieb bis 1981 bei den Strikers und beendete seine Karriere 1982 bei dem Verein Smith Brothers Lounge.
Gerd Müller während des Finals der Weltmeisterschaft 1974
Seine Karriere in der A-Nationalmannschaft begann am 12. Oktober 1966 in Ankara gegen die Türkei. In seinem zweiten A-Länderspiel am 8. April 1967 in Dortmund gegen Albanien erzielte er die ersten vier seiner 68 Tore in der Nationalelf.
Der erste Höhepunkt seiner Länderspielkarriere war die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko. Bereits in der Vorrunde schoss er sieben Tore. Im Viertelfinale gelang ihm das Siegtor zum 3:2 gegen England. Im anschließenden „Jahrhundertspiel“, dem Halbfinale gegen Italien, erzielte er zwei Tore in der Verlängerung (Endstand 3:4). Als Müller sich bei einem scheinbar schon geklärten Eckball zwischen einen italienischen Verteidiger und den Torwart drängte und den Ball ins Tor spitzelte, kommentierte dies Fernsehreporter Ernst Huberty mit den Worten: „Wenn Sie jemals ein echtes Müller-Tor gesehen haben, dann jetzt.“ Müller wurde bei diesem Turnier mit zehn Treffern Torschützenkönig und wurde im selben Jahr als erster Deutscher zu Europas Fußballer des Jahres gewählt.
1972 wurde Gerd Müller mit der DFB-Auswahl Europameister. Bei diesem Turnier wurde er mit vier Treffern erneut Torschützenkönig.
Die Länderspielkarriere endete am 7. Juli 1974 mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft in seinem Heimatstadion in München, wo er im Finale gegen die Niederlande das Siegtor zum 2:1 in der 43. Minute erzielte.
Nach der Weltmeisterschaft 1974 erklärte Gerd Müller im Alter von nur 28 Jahren seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Einige Quellen bringen seinen Rücktritt in Zusammenhang mit seinen Äußerungen über seine Verärgerung über den DFB. Der DFB hätte nach Ansicht Müllers den Spielerfrauen in den Stadien schlechte Plätze zugewiesen und sie nicht zum Festbankett nach dem gewonnenen WM-Titel eingeladen. Außerdem habe der DFB zu niedrige Prämien („lachhaft“) für einen WM-Erfolg ausgelobt. Müller besteht aber darauf, dass er den Entschluss zum Rücktritt bereits drei Tage vor dem WM-Finale Trainer Helmut Schön mitgeteilt habe und private Gründe für seine Entscheidung maßgeblich gewesen seien. Er habe mehr Zeit mit seiner Frau und seiner damals dreijährigen Tochter Nicole verbringen wollen. Schön habe ihn gebeten, mit der Bekanntgabe des Rücktritts bis nach dem Endspiel zu warten.
Anzahl der Tore: 27
Alter des Torschützenkönigs: 25
Verein für den die Tore erzielt wurden: 1. FC Köln
Besonderheiten: -
Die Karriere des schnellen Linksaußen im höherklassigen Fußball begann 1962 beim damaligen Oberligisten Sportfreunde 05 Saarbrücken. Nach der Einführung der Bundesliga wurde Löhr 1964 mit 31 Treffern Torschützenkönig der Regionalliga Südwest, worauf der 1. FC Köln das damals 21-jährige Talent verpflichtete. Für den FC absolvierte Löhr von 1964 bis 1978 381 Spiele in der Fußball-Bundesliga. Seine 166 Tore sind bis heute Bundesliga-Vereinsrekord der Kölner. In der ewigen Torschützenliste der Bundesliga steht Löhr auf dem neunten Platz. In den Jahren 1968, 1977 und 1978 wurde er mit Köln DFB-Pokalsieger, 1978 zudem noch Deutscher Meister.
1968 wurde Löhr Torschützenkönig sowohl in der Bundesliga als auch im DFB-Pokal.
Er bestritt zwischen 1967 und 1970 20 Länderspiele, in denen er insgesamt fünf Tore erzielte. Löhr gehörte außerdem dem Kader der Fußball-Nationalmannschaft an, der 1970 bei der Fußballweltmeisterschaft in Mexiko Dritter wurde.
Löhr absolvierte in Europapokal der Landesmeister, Europapokal der Pokalsieger und UEFA-Pokal insgesamt 58 Spiele und erzielte dort 30 Tore.
Seine Karriere litt unter seiner früher eher anfälligen Gesundheit. So überstand er eine Tuberkulose, eine Lebererkrankung und eine schwere Blutvergiftung.
Anzahl der Tore: 30
Alter des Torschützenkönigs: 23
Verein für den die Tore erzielt wurden: FC Bayern München
Besonderheiten: -
Siehe Saison 1966/1967
Anzahl der Tore: 30
Alter des Torschützenkönigs: 23
Verein für den die Tore erzielt wurden: FC Bayern München
Besonderheiten: -
Siehe Saison 1966/1967
Anzahl der Tore: 24
Alter des Torschützenkönigs: 28
Verein für den die Tore erzielt wurden: Rot-Weiß Oberhausen
Besonderheiten: -
Wie sein älterer Bruder Friedhelm stammte Lothar Kobluhn aus der Oberhausener Jugend. Nach einem Jahr beim Verbandsligisten und ehemaligen Niederrheinmeister BV Osterfeld, wo er in der Saison 1962/63 als Mittelläufer durch sein hervorragendes Stellungsspiel von sich reden machte, kehrte Kobluhn zurück zu den Kleeblättern. Er spielte als Mittelfeldspieler von 1969 bis 1973 in der Fußball-Bundesliga für Rot-Weiß Oberhausen. In seinen 107 Partien im 1963 gegründeten Oberhaus schoss er 36 Tore. Insgesamt erzielte Lothar Kobluhn für RWO von 1963 bis 1974 in 317 Meisterschaftsspielen 94 Tore. Von 1974 bis 1976 stand er bei der SG Wattenscheid 09 unter Vertrag.
Am 10. Oktober 1970 wurde er in Kaiserslautern als erster Spieler der Bundesliga mit der damals neu eingeführten Roten Karte vom Platz gestellt.
1971 wurde er überraschend mit 24 Treffern Torschützenkönig in der Bundesliga und unterbrach die Serie von Gerd Müüößääääüö