Warum wollten Sie 2010 auf die Bühne gehen?
Lang genug habe ich geschwiegen, es wird Zeit, dass ich meinen Leidensgenossinnen die Augen öffne und sie vor den Folgen von »Männerbekanntschaften« warne.
Wo waren Sie vor 2010?
Erfahrungen sammeln! Ich habe seit ca. 20 Jahren die Spezies »Mann« studiert!
Gescheiterte Beziehungen, schmerzliche Blind Dates und lange Nächte in Bars machten mich ungewollt zur Expertin!
Ich weiß um das Geheimnis Mann, ich habe die Lösung!
Was haben Sie vor dem Aufstieg beruflich gemacht?
Innenarchitektin, Erzieherin, Köchin, Putzfrau, Buchhalterin, Projektmanagerin, kurz gesagt: Hausfrau und Mutter.
… und warum haben Sie all diese Jobs aufgegeben?
Mein Lebensgefährte hat mich verlassen, und die Kinder sind fast erwachsen, plötzlich war ich arbeitslos.
Worum geht es in Ihrem Programm genau?
Am besten ist, Sie kommen vorbei und sehen selbst.
Welches ist für Sie der schönste Ort auf dieser Welt?
Ein Schuhgeschäft.
… und ihre Lieblingsbeschäftigung?
Komplimente hören.
Was, glauben Sie, muss in Deutschland dringend verändert werden?
Die Botoxpreise!
Danke schön und viel Erfolg.
Viele Männchen können Sie in der Pfeife rauchen …
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
ISBN 9783943172089
Die Autorin:
EMMA P. ist ein Phänomen. Als ehemalige klassische Tänzerin entschloss sich die Mutter von zwei erwachsenen Kindern nach 17 Jahren Bühnenpause, eine neue Karriere zu beginnen. Sie kreierte im Jahr 2009/10 die Rolle, schrieb ihr Soloprogramm und probierte sich auf Berliner Kleinkunstbühnen aus. Nach ihrer erfolgreichen Premiere im Dezember 2010 im Münchner Hofbräukeller bekam EMMA P. von Udo Walz die Möglichkeit, sich dem Berliner Publikum in seiner Galerie »fasanen37« vorzustellen.
Internet: www.Emma-p.de
Facebook: Emma P
Originalausgabe 2011
© 2011 MARLON
Ein Imprint der Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Gutenbergstr. 1, 47443 Moers www.marlon-verlag.de
Autor und Verlag haben dieses Buch sorgfältig geprüft. Für eventuelle Fehler kann dennoch keine Gewähr übernommen werden. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.
Fotos: © Henrik Andree For OOPSPHOTO.DE (Foto, Composing und Layout)
Lektorat: Eckhard Schwettmann, Gernsbach
Korrektorat: Otmar Fischer, Münster
Umschlag: BrendowPrintMedien, Moers
Satz: CDS-TEX
Emma P.
Artgerechte Haltung eines Männchens
Erwerb, Erziehung, Entsorgung
Cover
Titel
Impressum
Interview mit Emma P.
Vorwort
I Vom Einfangen eines Männchens – die richtigen Methoden
Die Anschaffung des Männchens
Wie fange ich ein Männchen ein?
Das Einfangen des Männchens in einer Bar
Das Einfangen eines Männchens bei Facebook
Wie fange ich ein Männchen in einem Elektronik-Fachgeschäft
Das Einfangen eines Hoteldirektorenmännchens
Wie fange ich ein Promimännchen?
Das Einfangen eines Männchens beim Kölner Karneval
Das Einfangen eines Männchens am Flughafen
Was tun, wenn ein Männchen sich nicht widerstandslos einfangen lässt?
II Die verschiedenen Männchentypen
Wie Frauchen sie erkennt, welche empfehlenswert sind und vor welchen sie die Finger weglassen sollte
Balztänze
Das Scheinmännchen
Das Urlaubsmännchen
Das Ei-Männchen
Das ausgesetzte Männchen
Das Männchen in der Midlifecrisis
Das betroffene Männchen
Wie mache ich mein Exemplar zum Ehemännchen?
Das Muttermännchen
III Notwendigkeit und empfohlene Dauer der Ehe
Was Sie vor, während und nach dem ersten Date unbedingt beachten sollten
Warum Sie das Männchen Ihrer Wahl schnellstens heiraten sollten
Auch das Karrierefrauchen braucht ein Männchen
Der Ehering ist die Leine des Männchens
Drei Dinge, die Sie niemals tun dürfen, bevor Sie den Ring am Finger haben
Die zehn Todsünden einer Ehefrau
Woran erkennen Sie, dass Sie Gefahr laufen, sich in ein Männchen zu verlieben? Und warum ist das so gefährlich?
Das Männchen-Grippevirus
Warum eine Hochzeit entscheidend für die Zukunft ist
IV Aufzucht und Erziehung eines Männchens
Die Aufzucht eines jungen Männchens
Die artgerechte Umgebung eines Männchens
Überfordern Sie Ihr Männchen nicht!
Wie bekomme ich mein Männchen aus dem Haus getrieben, ohne dass es Argwohn schöpft?
Füttern durch fremde Frauchen verboten!
Alkohol ist nicht nur was für Männer
Das MaE-Syndrom
Die Bedrohung: das Auto
Das Männchen und die Blumen
Tampons kaufen – ein Meilenstein
Shopping ohne Männchen
Zusammenleben mit einem metrosexuellen Männchen
Warum einem Männchen Haare im Gesicht wachsen
Was tun, wenn das Männchen krank ist?
Frauenfußball macht impotent
Was dem Hamster das Laufrad, ist dem Männchen der Hometrainer
Wie man es schafft, das Selbstbewusstsein eines Männchens im Keim zu ersticken
Die richtige Erziehung des Männchens anhand eines Beispiels
Sagen Sie nie »Warmduscher« zu einem Männchen
Urlaubsreisen mit einem Männchen
V. Entsorgung eines Männchens – die humansten Methoden
Gründe für die Entsorgung eines Männchens
Weitergabe des Männchens in pflegende Hände
Vorbereitung der Entsorgung durch Aufrichtigkeit
Nachwort für die Frauchen
Nach der Scheidung
Nachwort für die Männchen
Beschwerde (statt Danksagung)
Ebenfalls im Marlon Verlag erschienen
Bevor Sie sich daranmachen, ein Männchen einzufangen, sollten Sie zunächst einmal eine gute Auswahl treffen und sich sehr genau überlegen, für welche Zwecke Sie ein Männchen einsetzen wollen. Wenn Sie dies versäumen, laufen Sie Gefahr, unüberlegt und übereilt zu handeln, und finden sich plötzlich als Halterin eines Männchens wieder, das absolut ungeeignet für Ihre Bedürfnisse und Zwecke ist.
Das wichtigste Kriterium für JEDE künftige Halterin sollte sein, dass ihr Männchen ausgewachsen ist. Vor allem sollte seine geistige Entwicklung möglichst abgeschlossen sein – womit wir dann schon vor einem fast unlösbaren Problem stehen: Leider hat das Männchen meistens schon ein recht hohes Alter erreicht, wenn die geistige Entwicklung abgeschlossen ist, was den Nachteil mit sich bringt, dass seine Physis oft zu wünschen übrig lässt – und das nicht nur beim Paarungsakt.
Wenn Sie sich also ein Männchen zulegen wollen, müssen Sie sich entscheiden: Planen Sie die langfristige Haltung eines Männchens, dann empfiehlt sich unbedingt das zahme, auch geistig ausgewachsene, damit jedoch auch ältere Exemplar! Da ich die zweijährige Ehe empfehle, hat das ältere Männchen im Prinzip den Vorteil, sich selbst zu entsorgen. Darauf können Sie sich aber heutzutage leider nicht mehr verlassen, da so manches Männchen mehr als 100 Jahre alt wird. Frau Heesters kann ein Lied davon singen!
Aber vielleicht suchen Sie ja doch ein Männchen für den kurzen Zeitvertreib? Dann ist es selbstverständlich von Vorteil, ja sogar notwendig, auf dessen körperliche Konstitution zu achten. Der geistige Entwicklungsstand ist in diesem Fall allenfalls sekundär. Wenn Sie als Halterin es allerdings auch noch schaffen, solch ein Exemplar zum Schweigen zu bewegen, damit es keine Nörgeleien von sich geben kann, werden Sie mit Gewissheit großes Vergnügen an Ihrem Männchen haben. Trainieren müssen Sie dieses allerdings trotzdem. Wie? Das erfahren Sie später.
Den Köder auswerfen!
Wie fängt man ein Männchen? Nichts leichter als das! Männchen können nicht denken. Sie handeln ausschließlich instinktiv, wenn es um die Aussicht auf einen Paarungsakt zwecks Vermehrung der eigenen Spezies geht.
Der Instinkt reagiert auf visuelle Reize und Gerüche. Dies lässt sich auch sehr schön in der Insektenwelt beobachten. Hier muss ich einmal kurz ausholen, um an einem Beispiel deutlich zu machen, dass jede Spezies ihre eigene Wahrnehmung hat. Ein Kartoffelkäfer gibt sich mit der Kartoffelpflanze zufrieden. Diese riecht nicht besonders angenehm und macht auch sonst nicht viel her, doch für den Kartoffelkäfer ist das vollkommen ausreichend. Für die fleißige Biene hingegen reichen solch schwache Reize nicht aus. Hier sind ein verführerischer Duft, angenehme Farben und eine schöne Form von äußerster Wichtigkeit.
Diesen Vergleich kann man nun auch vollständig auf die Welt der Männchen anwenden. Das finanziell erfolgreiche Männchen bevorzugt Chanel No. 5, Dior-Kleider, Make-up, Silikon, Botoxlippen und -brüste und eine durchtrainierte Figur, wohingegen das Bauernmännchen eher auf Kölnisch Wasser, H&M-Klamotten, ungefärbte Haare und Natürlichkeit in Gesicht und Figur reagiert.
Wenn sich nun die zukünftige Besitzerin eines Männchens entschieden hat, welche Spezies sie bevorzugt und wofür sie das Männchen einsetzen will, muss sie nur noch den entsprechenden Köder auswerfen.
Es gibt verschiedene Orte, wo ein Männchen unbemerkt eingefangen werden kann. Mit einer guten Strategie kann das Männchen praktisch überall gefangen werden. Nachdem Sie mein Buch gelesen haben, werden Sie in der Lage sein, eigene Techniken zu entwickeln. In der Bar hat sich die im Folgenden beschriebene Methode bewährt.
Das Einfangen eines Männchens auf diese Weise will allerdings gut vorbereitet sein – und dies oft schon Tage im Voraus. Um erfolgreich sein zu können, sind zunächst einmal die Grundvoraussetzungen zu schaffen:
Wenn diese Vorbereitungen getroffen sind, kann die Jagd beginnen. Nun begeben Sie sich mit Ihrer Freundin in ein Lokal Ihrer Wahl. Hier setzen Sie sich und Ihre möglichst schon leicht angetrunkene Freundin (um den Kostenaufwand zu reduzieren, können Sie ihr zu Hause schon ein paar Gläschen Prosecco anbieten) neben das leckerste Männchen-Exemplar, das in diesem Laden ausfindig zu machen ist.
In diesem Augenblick beginnt auch schon die Werbungsphase, jetzt ist überlegtes Vorgehen gefragt. Lautes Lachen suggeriert dem Männchen, dass dieses Frauchen leicht zu unterhalten ist und offenbar ein sorgenfreies Leben führt. Leider hat sich im Gefolge der Emanzipation das Werbeverhalten des Männchens stark verändert. In einer Bar sitzt ein einzelnes Exemplar deshalb meist schüchtern und starr vor sich hin blickend vor seinem Glas und ist deshalb auch nicht durch Blickkontakt anzulocken. Früher konnte man ein Männchen noch »aus Versehen« mit einem Drink bekleckern, um den Vorgang zu beschleunigen; heute jedoch kommt es des Öfteren vor, dass ein Männchen in einem solchen Fall mehr als unfreundlich reagiert. Das liegt am mangelnden Selbstbewusstsein der modernen Männchen – hierzu an anderer Stelle mehr –, doch ändert das natürlich nichts daran, dass das Anlocken für ein Frauchen dadurch zu einer echten Herausforderung geworden ist.
Die fast schon einzige Alternative zu einem Bekleckern des Männchens besteht heutzutage darin, die Freundin weiter abzufüllen; sie wird sich nicht wehren, da sie ja unkompliziert ist.
Wenn sie dann schließlich vom Hocker gefallen ist, schaltet sich automatisch der Beschützerinstinkt des Beutetieres ein – endlich geht es voran. Jetzt ist es äußerst wichtig, dass Sie völlig hilflos und besorgt wirken, das stärkt das Selbstbewusstsein des Männchens. Natürlich wird das Leckerli in einer solchen Notlage dem Frauchen heldenhaft seine Unterstützung anbieten. Gemeinsam können Sie nun die betrunkene Freundin nach Hause bringen, die wird nämlich nicht mehr benötigt.
Danach fahren Sie natürlich zu ihm nach Hause. Zwar ist es manchmal sehr unangenehm und hart, den Paarungsakt in einer Junggesellenwohnung zu vollziehen, doch das ist erheblich besser, als sich der Gefahr auszusetzen, in Zukunft ständig einen Stalker vor Ihrer Wohnungstür anzutreffen. So etwas beeinträchtigt nachhaltig die Nachbarschaftsverhältnisse – glauben Sie mir, ich weiß wovon ich rede!
Einen letzten Hinweis gilt es für Sie unbedingt noch zu beachten: Vergessen Sie nicht, dem Männchen hinreichend zu schmeicheln und es für seinen selbstlosen Einsatz zu loben, sonst könnte es bei ihm leicht zu Potenzstörungen kommen.
Mit etwas Glück beginnt nun auch für Sie ein entspannter Abend – und selbstverständlich dürfen auch Sie nun getrost Alkohol trinken.
Die Zeiten sind hart. In der realen Welt ist es inzwischen fast unmöglich geworden, ein Männchen zu fangen. Männchen sind bekanntlich sehr scheu und fühlen sich deshalb im Netz wesentlich sicherer als auf freier Wildbahn. Weil Männchen aber auch Rudeltiere sind, brauchen sie ein gewisses Maß an Kommunikation und Konversation. Und so trifft man sie scharenweise im Internet, vorzugsweise in anonymen Chats, immer häufiger aber auch in sozialen Netzwerken. Hier erfreut sich insbesondere Facebook immer größerer Beliebtheit. Das Männchen kann hemmungslos mit schönen Frauen reden, ohne dass es ein wirkliches Risiko eingeht. Selbst beim Austausch von Privatnachrichten und im Chat-Room bleiben ihm immer noch genügend Rückzugs- und Fluchtmöglichkeiten. Glaubt das Männchen jedenfalls!
Aber auch in dieser virtuellen Welt bleiben die Männchen natürlich instinktgeleitet. Geht die künftige Halterin eines solchen Wesens hier auf die Pirsch, muss sie in erster Linie visuelle Reize ausstrahlen beziehungsweise aussenden. Wenn Sie folgende Ratschläge beherzigen, wird die Jagd bei Facebook zu einem Kinderspiel: