3. Kapitel
»Muss ich mir dein Getue mit dem Scheißfisch eigentlich gefallen lassen?« Karl las gerade den Kunstteil der Times. Er raschelte ungehalten mit der Seite, um Candy von C. F. abzulenken. Das war der Name, für den sich Candy letztlich entschieden hatte – C. F. Das sei ja wohl der bescheuertste Name für einen Fisch, den er je gehört hätte, hatte Karl – sehr hilfreich – kommentiert. »Ach echt?«, hatte Candy gesagt. »Was für Fischnamen kennst du denn sonst so?«
Sie hatten darüber gestritten, ob der Fisch vielleicht überhaupt kein Clownfisch war. Karl hatte ein farbenprächtiges Buch über exotische Fische aufgeschlagen, das er just an dem Morgen erstanden hatte. »Der ist doch wie so ein Symphon-was-weiß-ich. Der sieht total anders aus.«
Candy beharrte darauf, dass er gestreift war, also …?
»Meine Güte, das sind rote Krakellinien. Der sieht nicht die Bohne wie ein Clownfisch aus.«
Das Aquarium war um Mitternacht von einem »Kollegen«, der ein Lagerhaus hatte, erstanden worden, und es war groß. Der Kollege hatte gratis noch einen Sack rosafarbener Steine dazugegeben, etwas Kies, ein paar Korallen und anderen Krimskrams wie zum Beispiel einen Miniaturtiefseetaucher. Annähernd eine Stunde hatte es gedauert, bis sie wieder in East Houston in ihrem eigenen Lagerhaus waren, dessen Obergeschoss in zwei sehr geräumige Apartments umgewandelt worden war. Die Renovierung hatte für jede Etage anderthalb Millionen gekostet. Der Innenarchitekt, Lenny Babbo, war völlig von den Socken gewesen, wie viel Platz und wie viel Geld er zur Verfügung hatte.
»Und überhaupt gibst du ihm zu viel zu fressen«, sagte Karl. »Frankie wäre entsetzt.« Karl hatte das Fischbuch beiseitegelegt und las jetzt die Besprechung einer Neuerscheinung.
Candy betrachtete seinen Fisch und überlegte, ob er ihm einen neuen Namen geben sollte. »Meinst du, wir sollten vielleicht zu Frankie gehen und mal schauen, wie’s ihm geht? Nach gestern Abend«, schloss er vage.
»Keine Ahnung. Hör mal zu: Da ist die Rezension eines Buchs von so einer bescheuerten Autorin, die sich Angel nennt. Was soll der Scheiß mit bloß einem Namen? So was verdienen nur Leute wie Elvis und Frank.«
»Frank Giacomo?«
»Sinatra, du Blödmann.«
»Ach, ja. Old Blue Eyes. Was ist mit Madonna?«
Karl schüttelte den Kopf. »Nein. Das ist doch was ganz anderes. Die war schon immer Madonna. Wie heißt die denn, Madonna Jones? Nein, das war immer ein Name. Die hat sich das Recht nicht verdient, nur einen Namen zu haben. Nicht so wie Elvis. Bevor der berühmt wurde, hieß er Elvis Presley. Der hat sich den einen Namen verdient. So wie Sinatra.« Er schmiss die Zeitung hin. »Ach, egal. Das Buch hört sich sowieso misslungen an.« Er rutschte auf Candys weißem Ledersofa etwas tiefer. »Wie zum Teufel kommt die blöde Schlampe eigentlich zu einem Verleger?«
Seit ihrer Konfrontation mit Bobby Mackenzie, dem Verleger von Mackenzie-Haack, der den neuen Plan ausgeheckt hatte, sich einen Autor namens Ned Isaly vom Hals zu schaffen, indem er ein paar Auftragskiller anheuerte, trieben sich Candy und Karl mit Vorliebe bei Barnes & Noble herum. Eins musste man Bobby aber lassen: die Idee war nicht auf seinem Mist gewachsen, sondern stammte von dem Mega-Bestsellerautor Paul Giverney, den der geldgierige Bobby Mackenzie publizieren wollte, der jedoch nur unter der Bedingung zustimmen wollte, dass Ned Isaly der Garaus gemacht wurde. Keiner wusste, wieso Paul ihn aus dem Weg haben wollte, auch die Auftragskiller nicht. Es war ein Glück, dass Candy und Karl »gewisse Standards« hatten, deren wichtigster darin bestand, dass sie die Zielperson kennenlernen wollten, bevor sie sie beseitigten, und darauf bestanden, selbst diejenigen zu sein, die entschieden, ob der Kerl am Leben bleiben durfte oder weg musste. Vor zwei Jahren war der »Kerl« ein preisgekrönter Schriftsteller namens Ned Isaly gewesen. Jetzt war der Kerl der New Yorker Agent L. Bass Hess, dem sie ein paar Wochen lang quer durch Manhattan gefolgt waren.
Bücher hatten ihrem Leben eine neue Dimension hinzugefügt. Für Bücher konnte man sterben. Buchstäblich. Bücher waren etwas, wofür man ermordet wurde. Candy und Karl kannten New York, das legale und das illegale, besser als die halbe Metropolitan Police es kannte und genauso gut wie die andere Hälfte. Wie hätten sie je ahnen sollen, dass es so viel böses Blut in der Verlagswelt ab, dass sie jemanden eher ermorden als veröffentlichen würde?
Bevor Danny Zito ihnen den Auftrag zugeschanzt hatte, hatte sich ihre Erfahrung auf Danny Zito selbst beschränkt. Danny hatte sich insofern kopfüber ins Verderben gestürzt, als er einen Enthüllungsbericht (»zumindest teilenthüllend«, hatte Karl gemeint) über die Familie Bransoni geschrieben und als Buch veröffentlicht hatte. (»Danny kann schreiben?«, hatte Leo Bransoni gekichert. »Verdammt, Danny kann nicht mal buchstabieren.« »Hatte wahrscheinlich einen Ghostwriter«, hatte Candy gesagt. »Der wird innerhalb von achtundvierzig Stunden wahrscheinlich selber zum Ghost«, hatte Leo entgegnet.)
Danny hatte sich ins Zeugenschutzprogramm begeben und hielt sich in Chelsea versteckt. Davon hatten die vom Zeugenschutzprogramm streng abgeraten. »Direkt in die Schusslinie«, hatte Danny denen gesagt. Er schrieb Bücher und malte. In Chelsea gab es jetzt jede Menge Galerien.
Joey Giancarlo, oder Joey G-C, wie er genannt wurde, hatte Candy und Karl drei Wochen vorher gebeten, einen Typen namens L. Bass Hess um die Ecke zu bringen – den Inhaber der Literaturagentur Hess drüben am Broadway.
»Mein Sohn Fabio, der hat da so ’n Buch geschrieben. Einen Roman über Chicago in den dreißiger Jahren. Von der Zeit hat er zwar nicht den blassesten Dunst, aber es ist ja Literatur, also was soll’s?« Joey zuckte die Schultern, die so massig waren, dass der Hals komplett darin verschwand. »Also, Fab, der hat sich mit Danny Zito unterhalten …«
»Danny ist doch im Zeugenschutzprogramm. Wie hat Fabio sich da mit ihm unterhalten können?«
Wieder Schulterzucken. »Was weiß ich. Danny hat sein Buch ja publiziert …«
Karl lachte. »Drum ist er ja im Zeugenschutzprogramm.«
Das ignorierte Joey. »Fab denkt sich also, Danny kann ihm ’n paar Tipps geben, wer das Buch rausbringt, aber Danny meint, ›Nein, erst mal nimmst du dir ’nen Agenten.‹ ›So ein Scheiß‹, sagt Fab, ›was denn für’n Agenten?‹ ›Der Agent verkauft das Buch‹, meint Danny, ›nicht der Autor.‹ Danny gibt ihm den Namen von diesem Hess. Fabio also gleich nach Manhattan zum Broadway runter …«
Das Gespräch fand hinter der zweieinhalb Meter hohen Steinmauer statt, die das zwei Hektar große Grundstück an der Küste von Jersey umschloss.
»… und der Typ empfängt ihn nicht. Empfängt ihn einfach nicht.« Joey nahm die kubanische Zigarre aus dem Mund und spuckte ein Fitzelchen Tabak aus, als wollte er L. Bass Hess ins Auge spucken. Dann fuhr er fort: »Das knallblonde Flittchen bei dem im Vorzimmer hinter dem Tresen meint, er soll ihr sein Manuskript dalassen, die würden sich dann bei ihm melden. Ha, das passt Fabio nicht so recht, aber dann lässt er es doch da. Und meldet sich dieses Arschloch von Agent bei ihm? Ein Monat vergeht, ein geschlagener Monat, bis das Flittchen anruft und sagt« – an der Stelle ging Joey mit der Stimme ein paar Dezibel höher –, »›Mr. Hess sagt, in der vorliegenden Form lässt sich das Manuskript nicht vermarkten. Sorry.‹« Joey schüttelte ein paar Mal langsam den Kopf. »Ich kann euch sagen, so down hab ich Fabio noch nie gesehen. Ihr kennt doch den Jungen …«
Das stimmte: ein Volltrottel.
»… stets ein Lächeln auf den Lippen, immer ein sonniges Gemüt, der Fabio. Ein richtiges Sonnenscheinchen.«
Key West hat Sonnenuntergänge und vielleicht auch Santa Fe, nicht aber Fabio. Fabio zog seine schlechte Laune mit sich herum wie ein Karrengaul das Elend dieser Welt.
Nachdem seine Zigarre erkaltet war, riss Joey ein Streichholz am Daumennagel an und murmelte schiefmäulig: »Das ist eine persönliche Beleidigung der Familie. Schnappt euch den.«
»Du weißt ja, wie wir arbeiten, Joey: Wir folgen der Zielperson, machen uns mit ihr vertraut, schauen, wie sie sich verhält …«
»Menschenskind, Karl, ich sag dir doch grade, wie der Scheißkerl sich verhält … Okay, okay, ich weiß, ihr habt eure Bedingungen. Aber ihr seid die Besten, also macht los.« Joey nahm einen dicken Umschlag aus der Innentasche seiner Jacke.
Sie winkten ab. »Keine Vorkasse, Joey. Erst wenn wir den Auftrag annehmen.«
Joey G-C verdrehte die Augen. »Ihr seid mir vielleicht welche.«
Pünktlich um halb eins verließ L. Bass Hess jeden Tag sein Büro, um im 21 oder in der Gramercy Tavern zu Mittag zu essen. Das waren die Restaurants, in die er Kunden ausführte oder wo er sich mit Lektoren und anderen Verlagsleuten traf. Während der Woche übernachtete er in seiner Zweitwohnung an der Upper East Side und begab sich zum Abendessen nach Downtown ins Bhojan auf der Lexington (was Candy und Karl überraschte, dass Hess indisch aß, andererseits war es ja auch billig). Da das Bhojan aber ein paar Tage geschlossen hatte, war er ins Clownfish Café gegangen. Auch dies sehr zu Candys und Karls Überraschung.
Neben dem Sofa, auf dem Karl saß, war ein Stapel Zeitschriften, hauptsächlich Fachzeitschriften wie Publishers Weekly, Booklist, Kirkus Review. Sie hielten sich gern auf dem Laufenden, gerieten aber manchmal in Verzug. Karl hatte sich die ein paar Wochen alte Publishers Weekly vom Stapel genommen und blätterte sie durch.
In einem altmodischen Coffeeshop, wo immer ein Stapel auf Vorrat lag, hatte Candy morgens ein paar Hefte National Geographic mitgenommen. Eben hatte er aus einem mit dem Foto von Korallenriffen auf dem Umschlag laut vorgelesen, bis Karl sagte, er solle den Mund halten und ihn einfach in Ruhe seinen Kaffee trinken lassen.
E-Books fanden sie beide schrecklich. Den Kindle hielten sie für Schwachsinn. Wenn man liest, will man doch ein Buch lesen und nicht auf so einem platten elektronischen Täfelchen.
Candy hatte es mit knapper Not unversehrt an Körper und Geist durch die Grundschule geschafft, allerdings ohne Bücher. Karl dagegen war aufs College gegangen und hatte Hemingway und Fitzgerald gelesen, jedenfalls vor der Kabbelei mit dem Studienleiter. Er hatte nur noch einen Monat bis zur Abschlussprüfung gehabt (eine Tatsache, die Candy verblüffte, der noch niemandem begegnet war, der es auch nur Lichtjahre in die Nähe eines Schulabschlusses geschafft hatte), als er sich verpflichtet hatte, dem Studienleiter einen Denkzettel zu verpassen. Nichts Ernsthaftes, kein Mordanschlag, bloß ein Warnschuss, eins vors Schienbein, als plötzlich ein paar Typen aus dem Dunkel aufgetaucht waren – Typen, die unsere Jugend unterrichten, ist es denn zu fassen, kamen mit Knarren daher, Lehrer mit Knarren!, und ließen mir gar keine andere Wahl, oder?
Die Einzelheiten hatte Candy nie so recht herausgekriegt, wie etwa, wer Karl bezahlt hatte und warum. Der Studienleiter war zu Boden gesackt, und Karl hatte sich aus dem Staub gemacht, aus dem College, aus der Stadt, mit nichts als seiner .38er, der Browning mit Kammerverschluss, und einem Exemplar von Der Große Gatsby.
»Hey, C«, sagte Karl von der Couch herüber, »hör mal: Dieser Scheißagent, dem wir die ganze Zeit hinterherhechten. Das Arschloch verklagt eine ehemalige Klientin wegen einer Provision für ein Buch, von dem die Autorin behauptet, er hätte nie was damit zu tun gehabt. Sie sagt, sie hätte einen neuen Agenten dran.« Karl ließ die Zeitschrift sinken und überlegte. »Vielleicht ist es Zeit, dass wir uns mal persönlich mit Hess treffen.« Sie machten immer ein persönliches Treffen, bevor sie entschieden, ob die Zielperson die Kugel wert war. Karl schwang die Beine vom Sofa.
»Du meinst, jetzt gleich?«
Karl schlüpfte in seine Arfango-Loafers. »Ja, jetzt gleich.«
»Bass Hess«, sagte Candy. »Klingt wie Schlangenzischen.«
Sie waren L. Bass Hess jetzt zwei Wochen lang überallhin gefolgt, und einem übleren Geizkragen waren sie nie begegnet. Es war das erste Mal, dass sie mit dem Gedanken spielten, einen Auftrag sausen zu lassen, weil die Zielperson so langweilig war, dass sie sich nicht mit ihr abgeben wollten.
Sie hätten den Typen locker im Schlaf erledigen können. Der hatte eine Routine wie ein Tag mit Martha Stewart (ob im Gefängnis oder außerhalb). Sie hätten vor Saks stehen bleiben und an der Fifty-first und Fifth über die Schulter feuern und Hess auf dem Gehsteig vor der St. Patrick’s Church ablegen können, vorausgesetzt sie taten es exakt um 17.55 Uhr an einem Mittwoch, wenn er, weshalb auch immer, zur Kirche ging. Tagtäglich dieselbe Routine, der einzige Unterschied waren die Leute, die er zum Mittagessen in der Gramercy Tavern oder im 21 traf oder in einem neuen französischen, total angesagten Lokal namens Arles in SoHo. In diesen Lokalen traf er sich gewöhnlich mit Klienten oder Lektoren oder anderen Agenten.
Da Candy und Karl im Voraus wussten, dass er in eines dieser Restaurants gehen würde, riefen sie jedes Mal an und fragten, ob er schon angekommen war. Nachdem sie herausgefunden hatten, in welches er gehen würde, fuhren sie hin und nahmen sich einen Tisch in der Nähe. Sie bestellten sich Whisky und Steaks, aber blutig, und kümmerten sich nicht um die Speisekarte. Was da drin stand, war ohnehin kaum auszusprechen, geschweige denn essbar. Sie machten sich nichts aus Soupe de mer, jungen Blattsalaten oder Ahi-Thunfisch (Karl meinte, das hörte sich an, wie wenn ein Fisch niest) und Charcuterie Pâté. Sie schauten gern zu, wie die Teller aufgetragen wurden, mit neckischen Designs, leuchtenden Farben, Brokkoli-Bäumchen, Römersalat-Schiffchen, die auf irgendeinem See draußen schwimmen sollten, spitzen oder schneckenförmig gewundenen Gebilden, pudrigem Gestöber, Gesprenkel. Was zum Teufel hatte so ein Zeug auf einer Gabel zu suchen? Das gehörte auf ein Rollfeld. Die sollten Teller mit Füßchen machen, die laufen konnten, sich umdrehen, herumwirbeln und zurück in die Küche hoppeln.
Die Gramercy Tavern mochten sie am liebsten. Sie mochten deren anständige Fischgerichte (obwohl der Küchenchef den Kabeljau und den Heilbutt gern mit überflüssigem Schnickschnack aufmotzte). Sie hörten gern zu, wie Hess den Streifenbarsch bestellte. Das machte ihnen einen Riesenspaß. Hess verzehrte immer irgendein Stück Fisch mit einer gekochten Kartoffel, Erbsen oder grünen Bohnen. Nie verstieg er sich in gebratene oder mit Saucen garnierte Gefilde. Aber das war fast wie nichts zu essen. Kein Dessert, kein alkoholisches Getränk. Eistee trank er. Kein Wunder, dass er dünn wie eine Bohnenstange war. Candy und Karl waren immer glücklich, wenn Hess’ Gast, ein Autor oder Lektor, einen doppelten Martini bestellte, on the rocks und mit drei Oliven, gefolgt von einem butter- und öltriefenden Essen, das irgendein Baukünstler in der Küche fabriziert hatte, dazu eine Flasche Sancerre und zum Nachtisch eine ordentliche Ladung Eiscreme.
Dafür musste Hess dann wirklich ein Heidengeld berappen. Candy und Karl machte es Spaß, das Gespräch zu belauschen, denn sie mochten Klatsch aus der Verlagsbranche. Etwa wenn ein Lektor sagte: »Der Vertrag stinkt zum Himmel. Wenn die mit der Ausschüttung nicht raufgehen, machte der die Fliege.« Oder: »Ich hab die Schnauze voll, von den Typen hingehalten zu werden.«
»Okay, dann macht er’s eben nicht. Wir können ja Bobby Drei Winde unter Vertrag nehmen.« »Bobby Drei Winde?« »Wieso nicht? Erinnerst du dich an die Geschichte in Vegas? Steve Wynn und das Bellagio?« »Das war perfekt.« »Super. Der Kerl liefert immer.«
Es klang genauso wie Joey G-C, wenn er einen Mordauftrag erteilte. Der Schütze, den er am liebsten wollte, war ein kleiner, muskelbepackter Typ namens Ralph »Doppelschuh« Bono. Ralph ließ sich seine Schuhe maßanfertigen, mit ein paar zusätzlichen Zentimetern. Die anderen Kerle hatten irgendwann angefangen, ihn »Doppelschuh« zu nennen, und der Name war an ihm hängen geblieben.
»Wer zum Teufel ist Bobby Drei Winde?«, wollte Karl hinterher wissen.
»Dieser Schriftsteller, halb Sioux oder Cherokee. Ein Indianer.«
»Ur-Amerikaner sagt man dazu«, meinte Karl.
»Okay, also ein uramerikanischer Indianer. Ein total angesagter Reiseschriftsteller.«
Karl kicherte. »Die bitterböse Verlagswelt.«
»Giftnudeln.«
Sie kannten sich also aus mit L. Bass Hess’ Gewohnheiten und der Route in sein Büro in der Nähe von Broadway und Twenty-third. Sie hätten es mit verbundenen Augen gefunden.
Und da gingen sie nun hin.