„Abgründe ihrer Lust“ von Claas van Thijs
herausgegeben von: Club der Sinne®, Eichenallee 26m, 16767 Leegebruch, Dezember 2015
zitiert: van Thijs, Claas: Abgründe ihrer Lust, 1. Auflage
© 2015
Club der Sinne®
Inh. Katrin Graßmann
Eichenallee 26m
16767 Leegebruch
www.Club-der-Sinne.de
kontakt@club-der-sinne.de
Stand: 01. Dezember 2015
Gestaltung und Satz: Club der Sinne®, 16767 Leegebruch
Coverfoto: © sakkmesterke/Shutterstock.com;
Covergestaltung: Club der Sinne®
ISBN 978-3-95604-628-5
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Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden und volljährig.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Erfundene Personen können darauf verzichten, aber im realen Leben gilt:
Safer Sex!
Claas van Thijs
Abgründe ihrer Lust
Inhaltsverzeichnis
Urlaubsplanung
Die Buchung
Die Ankunft
Die Untersuchung
Anna
Marias Versprechen
Ganz unten
Sarahs Prüfung
Orlando
Abschied von Maria
Das Angebot
Die Rückkehr
Die Aufgabe
Neue Welten
Colette
Deal
Überraschender Besuch
Colettes Lust
Kuppeleien
Die Aussprache
Das Atelier
Der ominöse Gast
Die neue Generation
Diabolische Erfindungen
Eine unerwartete Freundin
Der Antrag
Der Liebhaber
Lisas Lust
Entspannungen
Das Anliegen
Die Beschwerde
Yomiko
Colettes Züchtigung
Das Versprechen
Ulrike
Der Widerspenstigen Zähmung
Die Erlösung
Sarah Läuterung
Die Aussprache
Der Vertrag
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Es war halb acht Uhr abends, Donnerstag. Gründonnerstag. Katja saß unschlüssig in ihrem Büro vor dem Notebook und blätterte durch die Super-Last-Minute-Offerten.
Seit das mit Tim letztes Jahr zu Ende gegangen war, war sie nicht mehr im Urlaub gewesen. Alleine wollte mochte sie nicht reisen; schon gar keine Singlereisen; diese organisierten Kuppelveranstaltungen widerten sie an. Sie war auch ganz zufrieden, so wie es war, war gerne mit sich alleine. Nur eben im Urlaub, da hätte sie gerne jemanden um sich. Einfach so. Zum Reden und Ausgehen.
Für Gruppenreisen fühlte sie sich mit ihren dreiunddreißig Jahren zu jung. Und ihre Freundinnen waren allesamt verheiratet. Mit ihnen war, wie sie auf deren Feten etwas verbittert zu lästern pflegte, diesbezüglich die nächsten hundert Jahre nichts mehr zu erwarten.
Katja hatte sich hochgearbeitet. Sie musste sich nach ihrem Studium durchsetzen, und der Weg hierher war kein Honigschlecken. Sie war sich ihrer Außenwirkung durchaus bewusst: Mit ihrer spröden Eleganz und ihrer nordischen Unterkühltheit hielt sie ihre Widersacher auf Distanz. Sie war eine wirklich schöne Frau, großgewachsen, blond mit strahlend blauen Augen. Was ihr beruflich sehr entgegen kam, entwickelte sich seit der Trennung von Tim in ihrem Privatleben leider immer wieder zu ihrem Nachteil. Ihr Sexualleben fand praktisch nicht mehr statt. Sie hatte sich damit abgefunden und kam auch einigermaßen damit klar.
Sie arbeitete sich durch die Reiseangebote, obwohl der Verstand ihr sagte, dass sie ohnehin nichts finden konnte, was zu ihr passte. Gelangweilt und müde klickte sie einen Link nach dem anderen durch. Doch dann stieß sie auf der fünfzehnten Ergebnisseite ihrer Suchmaschine auf ein eigenartiges Angebot, das sie aufhorchen ließ:
„Easter Holiday in Female-Submission-Ressort, professional management, exclusive Parkvilla in Southern Spain“
Leicht amüsiert klickte sie den Link. Sie glaubte an einen Scherz. Doch die Seite, die sie öffnete, sah sehr professionell aus. Als sie nähere Informationen haben wollte, stieß sie auf eine Kennwortabfrage. Genervt klickte sie einen anderen Link auf der Seite, alles nur mit Zugangskennung.
Sie schloss den Browser und wollte nach Hause fahren. Aber was sollte sie zuhause? Sie atmete noch einmal tief durch und öffnete die Seite erneut. Diesmal las sie den Text auf der „Welcome-Seite“:
Aus eigenen Erfahrungen wissen wir, dass es in der heutigen Zeit für die beruflich erfolgreiche Frau sehr pikant sein kann, sexuelle Vorlieben auszuleben, speziell wenn diese devoter Natur sind. Wir haben uns seit Jahren darauf spezialisiert, submissiven Frauen ein äußerst diskretes, entspannendes und anspruchsvolles Ambiente unter Gleichgesinnten individuell zu erarbeiten. Unser Personal ist darauf spezialisiert, ihren Wünschen in jeder Hinsicht entgegen zu kommen.
Um Sie und uns zu schützen, erhalten Sie weiterführende Informationen nur in unserem geschützten Memberbereich.
Zugang erhalten Sie, wenn wir Ihr Bewerbungsformular unter obigem Link positiv bescheiden. Bitte haben Sie Verständnis für diese Vorkehrungen! Sie sind in erster Linie zum Schutz Ihrer Privatsphäre gedacht.
„Ja, natürlich! Jose und Ramon dürfen ihren Machismo endlich auch Mal an unbefriedigten deutschen Hausfrauen ausleben, das wüsste ich aber!“
Katja klappte das Notebook zu und nahm es mit nach Hause, um über Ostern noch ein wenig zu arbeiten.
Katja stöhnte wohlig auf, genoss das heiße Wasser, wie es ihr über den Kopf rann, an ihren vollen runden Brüsten entlang, hinab zu ihren runden Hüften. Ihre Lebensgeister kehrten zurück, und gut gelaunt nahm sie ihren flauschigen Bademantel von der Wand, wickelte ihre langen Haare in ein Handtuch und ging ins Wohnzimmer. Sie legte die ZAZ-CD in den CD-Player und kuschelte sich auf die Couch. Ihre Gedanken schweiften umher: Es war ein eigenartiges Jahr gewesen – sie dachte an Tim und daran, warum ihre Beziehung gescheitert war. Er war mit ihren sexuellen Wünschen einfach nicht klargekommen. Es war zum Reizthema in ihrer Beziehung geworden. Sie hatten es probiert, doch Tim hatte sich dabei viel zu sehr verbiegen müssen, und es hatte auch Katja nicht erregt, wenn er nie etwas dabei empfand. Wenn er es einfach nicht genießen hatte können, sie so zu sehen. Im Gegenteil, in ihr war zusehends der Eindruck gewachsen, er verlor ein wenig den Respekt vor ihr. Nach Tim hatte sie verschiedene Männer getroffen, doch es passte einfach nicht. Sie hatten mehr Angst vor ihr als sie vor ihnen.
Diese Gedanken frustrierten sie, und sie griff nach dem Notebook. Die Seite war noch immer geöffnet. Da stieß sie auf eine Telefonnummer im Impressum. Es war eine Nummer mit deutscher Vorwahl. Sie nahm ihr Handy, unterdrückte ihre Rufnummer und rief an.
„Hallo?“ Die Stimme klang erstmal vielversprechend.
„Guten Abend. Bin ich mit dem Female-Submission-Ressort verbunden?“
Stille.
„Hallo?“, flötete Katja.
„Was wollen Sie?“
Katja war von der Stimme beeindruckt; sie begann zu stammeln. So kannte sie sich selbst nicht.
„Nun, äh … Ich bin auf ihre Website gestoßen. Zufällig. Ich meine …“
„Füllen Sie bitte den Fragebogen aus!“ *klick*
„Unverschämtheit! Das darf doch nicht wahr sein! Was bildet sich dieser blasierte Affe ein?“
Sie öffnete die Fragenbogenseite und las die Fragen.
„Wenn der meint, er kann sich an intimen Details von mir aufgeilen, dann …“
Sie las sich die Fragen durch. Sie war überrascht und gleichzeitig etwas enttäuscht: Die Fragen drehten sich um ganz banale Dinge: Hobbies, Lieblingsfilme, Bücher, Sportinteressen.
„Sag mal, ich will doch Ostern nicht nach Disney-Land!“
Dann sollte sie Lieblingsstellen aus Filmen und Büchern nennen und erklären, was sie an ihnen mochte. Zu guter Letzt noch einige Fragen zu Familie und Freunden. Das war‘s.
Es war alles unverfänglich, also tat sie ihm den Gefallen und füllte den Fragebogen aus. Wenn er es unbedingt so will, warum denn nicht?
Fertig!
Sie zögerte einen Moment. Dann drückte sie den „Senden“-Button.
Danach legte sie sich mit einem Buch auf die Couch. Fünf Minuten später meldete sich ihr Postfach. Sie setze sich auf und schaute in ihre Emails. Der Eingang ihrer Bewerbung wurde ihr bestätigt.
„Also wenn ihr wollt, dass ich in der Osterwoche zu euch runterkomme, solltet ihr in die Puschen kommen“, brummelte sie vor sich hin. Noch frustrierter, als sie ohnehin schon war, ging sie schlafen.
Am nächsten Morgen schaute sie nach dem Postfach. Jemand wollte ihren Penis verlängern, sonst nichts.
„Wenn ich nur einen hätte …“, zickte sie und machte sich einen Kaffee.
Karfreitag … Sie hasste diesen Tag.
Dann meldete sich das Postfach erneut. Sie rannte zum Notebook und …
„Tatsache! Ein Zugang! Die nehmen mich!“ Katja hüpfte durch ihr Wohnzimmer. Dann hielt sie inne: „Sag mal, hast du einen an der Klatsche? Du freust dich wie ein Kind, dass du in die engere Wahl für einen Urlaub kommst?“
Etwas verärgert über ihren kindlichen Ausbruch meldete sie sich dennoch an und schaute sich im Member-Bereich um. Die Bilder beeindruckten sie. Es war ein wirklich mondänes Anwesen. „Mal gespannt, was die haben wollen.“
Sie öffnete die Preisliste. Katja traute ihren Augen nicht; die wollten 1700 Euro pro Teilnehmerin am Tag. Sie lachte laut auf.
„Probieren könnt ihr es ja mal …“
Sie öffnete die Seite mit den Kritiken. Und war von neuem beeindruckt: Offenbar überwiegend Stammgäste äußerten sich durchgehend positiv. Katja zögerte. Der Preis war knackig, aber andererseits waren die Kritiken alle gut. Und so ein Preis schützt natürlich auch.
„Warum denn nicht. Flieg zwei Tage runter, was kann dir denn passieren? Endlich mal wieder verrückt sein.“
Auf dem Belegungsplan war Montag bis Samstag etwas frei. Sie schaute nach einem Flug. Ging auch, allerdings nur mit einem Rückflug am Mittwoch. Egal, Katja war jetzt wild entschlossen. Sie buchte den Flug und die drei Tage, von Montag bis Mittwoch.
Mit zitternden Fingern füllte sie das Buchungsformular aus, und als sie auf den „Senden“-Button drückte, lief es ihr eiskalt den Rücken runter.
Sie fröstelte. „Oh mein Gott, was habe ich getan?“
Als ob ihr Postfach sie hätte hören können, kam die Antwort.
„Sehr geehrte Frau Thyssen,
vielen Dank für Ihre Buchung, die wir hiermit verbindlich bestätigen.
Bitte teilen Sie uns ihre Flugnummer mit! Sie werden von unserem Fahrer an Ihrem Flugsteig abgeholt werden.
Damit Sie sich auf Ihren Aufenthalt vorbereiten können, hier die wichtigsten Informationen vorab:
Sie reisen bitte ohne Gepäck. Alles, was Sie während ihres Aufenthalts benötigen, erhalten Sie von uns.
Sobald Sie hier bei uns angekommen sind, werden Sie ein Vorgespräch mit unserer Frau Dr. Klaasen führen. Dieses Gespräch und die entsprechenden Untersuchungen werden in etwa drei Stunden in Anspruch nehmen. Frau Dr. Klaasen wird dann Ihren Behandlungsplan speziell auf Ihre Bedürfnisse ausrichten und Ihnen voraussichtlich bis 17:00 Uhr am Anreisetag zur Unterschrift vorlegen. Nach erteilter Genehmigung Ihrerseits wird die Behandlung umgehend aufgenommen.
Sollten sich während der Voruntersuchung Zweifel Ihrer- oder unsererseits am Erfolg der Behandlungsmaßnahmen ergeben, werden Sie alle unsere Einrichtungen bis zu Ihrer geplanten Abreise kostenlos und nach Ihrem Gusto nutzen können. Eine Behandlung findet dann nicht statt und Ihre Kreditkarte wird nicht belastet werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr FSR-Team
Katja fühlte ein Kribbeln, das sie lange vermisste. Sie kramte in ihrem Schrank und endlich fand sie ihren kleinen Freund –vorsichtshalber wechselte sie noch die Batterien und ging vergnügt ins Schlafzimmer. Die beiden hatten eine tolle Nacht vor sich.
Ganz ohne Gepäck zu reisen war herrlich! Als eine der ersten war sie aus der Abfertigungshalle heraus. Ein diskretes Schild mit ihrem Namen ließ sie aufatmen. Zumindest mal wurde sie wie besprochen abgeholt.
Der nette Herr in Chauffeuruniform brachte sie zum Wagen. Sie nahm im Fond Platz und sie fuhren ins Landesinnere. Katja wurde ob der langen Fahrt etwas unruhig, doch nach einer Stunde bog der Fahrer in einen schmalen Weg ein, es öffnete sich ein großes Eisentor und der Wagen fuhr einen langen Schotterweg, bis endlich die Villa aus dem Internet vor ihr auftauchte. Es musste ein riesiges Anwesen sein, die Bilder hatten nicht zu viel versprochen.
Der Chauffeur half ihr aus dem Wagen und eine sehr eloquente Dame kam ihnen entgegen.
„Sie sind dann wohl Katja? Ich bin die Leiterin und Inhaberin dieser … Einrichtung, mein Name ist Sarah. Herzlich willkommen! Würden Sie mir bitte die Ehre erweisen, mich zu begleiten?“
Katja folgte Sarah in die Lobby. Sie mochte diese Dame. Ihre aufrechte Haltung und ihre sehr distinguierte, leise Art zu sprechen, verliehen ihr eine majestätische Würde.
Hinter der Rezeption arbeiteten vier junge, sehr hübsche Mädchen. Links und rechts zweigten lange Korridore ab.
Eine der jungen Damen lächelte ihnen zu: „Katja?“
Sarah nickte. „Ich vertraue Sie jetzt Marie an, sie wird Sie im Weiteren instruieren. Sollte irgendetwas nicht zu Ihrer vollsten Zufriedenheit sein, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an mich!“, lächelte Sarah.
Katja nickte und sah ihr fasziniert hinterher. Welch Noblesse! Was für eine außergewöhnliche Dame!
Doch ein: „Hallo Katja, ich bin Maria, wie du ja schon gehört hast!“, riss sie aus ihrer Bewunderung.
Katja war etwas überrascht, sie war es nicht gewohnt, von so jungen Menschen geduzt zu werden. Maria hatte einen ganz leichten slawischen Akzent, den sie nicht wirklich zuordnen konnte, vermutete aber ihres sehr weich gesprochenen R wegen, dass sie Polin war.
Maria öffnete die Tür zu einem kleinen Raum.
„Bitte, hier kannst du dich frei machen. Deine Kleider kannst du mir geben, ich lasse sie sofort reinigen; du erhältst sie nach deiner Entlassung zurück!“
Katja sah sie mit großen Augen an, doch Maria lächelte nur auffordernd.
„Frau Dr. Klaasen wartet nicht gerne, Katja!“
Etwas brüskiert ob des Tonfalls der jungen Dame beeilte sich Katja dann dennoch, sich auszuziehen. Sie stand jetzt vor Maria in BH und Slip.
Marie schmunzelte und verdrehte die Augen.
„Alles bitte!“
Katja errötete. Es war ihr unangenehm, sich vor Maria komplett zu entblößen. Sie zog BH und Slip aus und wollte sich auf den Stuhl setzen.
„Kommst du?“, fragte Maria und verließ den Raum mit Katjas Kleidern über dem Arm.
„Wie? Ich soll dir folgen? Nach draußen, wo mich jeder sehen kann?“
„SIE, bitte, du musst das Personal hier siezen.“
„Aber du, äh, ich meine, Sie duzen mich doch …“ Den Rest des Satzes sparte sie sich, denn Maria hatte bereits das Zimmer verlassen.
Katja folgte ihr splitterfasernackt.
Als ihnen zwei Männer begegneten, bedeckte sie ihre Brüste und die Scham mit ihren Händen.
„Die Hände bleiben an der Seite, sofern nicht anders angewiesen, Katja!“
Widerwillig zeigte sie sich den Herren in ihrer ganzen, spröden, nordischen Schönheit, was diese mit einem bewundernden, kopfnickenden Lächeln quittierten.
Nachdem sie etwa die Hälfte des langen Ganges passiert hatten, blieb Maria stehen. Hier saßen Leute auf den Stühlen links und rechts des Korridors. Männer und Frauen, die allesamt angezogen waren; nur eine einzige weitere Frau, wohl in den späten Vierzigern, war ebenfalls nackt.
Katja lächelte ihr verschwörerisch zu, doch sie erwiderte ihren Blick nicht. Sie saß nur regungslos auf ihrem Stuhl.
Katja erschrak. Sedieren sie die Menschen hier?
Ihre Überlegungen wurden von Marias: „Setzt du dich bitte einen Moment?“ unterbrochen.
Der einzig freie Stuhl war zwischen zwei sehr beleibten Männern.
Widerwillig setzte sie sich auf den kalten Stuhl, ihre Arme berührten dabei die beiden Herren. Es war ihr äußerst unangenehm. Ihr gegenüber saßen drei jüngere Männer, sportlich leger gekleidet.
„Du darfst hier deine Beine niemals übereinanderschlagen, liebe Katja! Wenn du sitzt, öffne bitte deine Schenkel immer etwas, man sollte deine Schamlippen sehen können! Schau dir Eva an!“
Katjas Blick ging wieder zu der anderen nackten Frau, die wie paralysiert geradeaus starrte. Sie saß links gegenüber von ihr. Erst jetzt fiel Katja auf, dass sie mit weit geöffneten Schenkeln da saß, die Hände mit den Handflächen nach oben darauf liegend. Sie war rasiert und man konnte zwischen ihren äußeren Schamlippen, die leicht geöffnet waren, auch ihre inneren hervorstehen sehen. An den inneren Schamlippen trug sie je einen Ring.
Katja schluckte. Sie setzte sich aufrecht und spreizte ihre Beine.
„Ein wenig weiter, bitte!“, hörte sie Marias ungeduldige Stimme.
Katja errötete. Die Männer schauten sie jetzt alle an. Für einen Moment dachte sie daran, an diesem Punkt abzubrechen, war aber dann doch gewillt weiterzumachen. Sie musste die Beine der Sitznachbarn leicht zur Seite drücken, um sich weiter zu öffnen und spürte die kühle Luft an ihrer ebenfalls rasierten Mumu, wie sie sie nannte. Geradeso als ob die jungen Männer ihr gegenüber mit ihren ungenierten, lüsternen Blicken einen Luftzug hinterließen, während die sich von ihren herrlich runden Brüsten zwischen ihre offenen Schamlippen senkten.
Maria verschwand in einem kleinen Raum und kam mit einem Touchpad zurück.
„Stellst du dich bitte mal hier an die Wand?“
Erleichtert stand Katja auf; sie fürchtete schon, die Blicke der drei Männer würden ihr Fötzchen dauerhaft austrocknen, so wie sie sie aussaugten. Sie wurde unter die Messlatte geführt, und ein junger Mann in weißem Kittel drückte sie ungeniert an ihrer rechten Brust fest an die Wand. Mit der anderen Hand richtete er ihren Kopf gerade, dann glitten die Hände an ihren Flanken entlang, zogen ihre Körperkonturen nach, an ihren Hüften drückte er sie noch einmal an die Wand, nicht ohne ihr mit beiden Daumen unangenehm auf ihren Venushügel zu drücken.
„Sehr schön! Bitte nicht bewegen!“
Spanier!, dachte Katja.
Er zog die Messlatte nach unten, machte einen Schritt zur Seite, und zwei kurz aufeinander folgende Blitze verrieten Katja, dass sie fotografiert worden war.
„Einseinundachtzig“, rief er Maria zu, die sich auf dem Touchpad Notizen machte.
Katja wurde nun auf eine Waage gestellt. Und als ob all diese Menschen die Richtigkeit der Daten ihrer peinlichen Vermessung zu bestätigen hätten, las er ab: „Sechsundsiebzigfünf.“
Katja erschrak. Sie schaute entsetzt an sich herab, ihr Körper wies in der Tat mittlerweile hie und da leichte Wölbungen auf. Schlagartig wurde ihr bewusst, dass sie mit dem nachlassenden Interesse an Sex auch ihren Körper nicht mehr so wichtig nahm. Sie hatte sich in letzter Zeit gehen lassen, viel Arbeit, kaum Sport und unregelmäßiges, schlechtes Essen. Aber fast 77 kg? Sie musste dringend etwas tun!
Aber noch peinlicher war ihr diese ganze Aktion hier. Jeder im Gang schien nun auf ihre „Love-Handles“ und ihren plötzlich viel zu fetten Hintern zu gaffen. Sie schämte sich.
Maria schien es ihr anzusehen und lächelte sie fröhlich an: „Etwas Winterspeck schadet doch nie! Ist doch alles, wo es hingehört. Richtige Männer wissen das“, lachte sie.
Ich hasse diese polnischen Frohnaturen!, dachte Katja.
Maria klopfte an eine Tür. Die Tür öffnete sich und Katja wurde hereingebeten.
Frau Dr. Klaasen war Mitte fünfzig, hatte graue Haare, die lang über ihre Schultern herabfielen.
„Sie sind also Katja? Setzen Sie sich doch bitte!“
Sie sprach mit einem holländischen Akzent. Katja wunderte sich zusehends über die unterschiedlichen Nationalitäten und die Tatsache, dass hier überall deutsch gesprochen wurde, Aber immerhin: Frau Dr. Klaasen siezte sie.
„Sie siezen mich?“, fragte sie etwas überrascht.
„Aber ja, Katja. Ebenso wie Sarah gehöre ich hier nicht zum ‚Personal‘. Ich bin Neurologin und Psychotherapeutin und lediglich in beratender Funktion hier. Allerdings werden meine Empfehlungen in der Regel auch umgesetzt“, fügte sie fast süffisant hinzu, und Maria kicherte leise vor sich hin, was Katja nicht entging. Ein vorwurfsvoller, auffordernder Blick Marias ließ sie sofort ihre Beine spreizen, und Maria lächelte zufrieden.
Katja runzelte die Stirn. „Was sind das für ‚Empfehlungen‘?“
Die Ärztin sah Katja lange an. Sehr lange.
Katja fühlte sich unwohl unter diesem durchdringenden Blick; ausgeliefert und offen, lesbar wie ein Buch. Sie begann, ihrem Blick auszuweichen, als könne sie so wenigstens einige Seiten dieses Buches vor ihr verbergen. Sie begann sogar wieder, an ihren Fingern zu knibbeln. Ihre Hände wurden feucht. Das war nicht Katjas Art. Nicht mehr. Normalerweise war sie souverän. Aber jetzt hier, nackt und beobachtet, einem halben Kind gegenüber sitzend, das sie unerschrocken duzte und von ihr ein „Sie“ verlangte; das mit einem Touchpad hantierte, schräg vor ihr, etwa einen halben Meter entfernt. Am meisten aber machte sie nervös, dass sie offenbar irgendwelche Dinge anzukreuzen schien. Das sagte ihr, dass ihr Verhalten gerade beobachtet und kategorisiert wurde.
Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, lächelte sie die Ärztin an. „Sie sind eine außergewöhnlich schöne Frau, Katja.“
Katja räusperte sich, sie errötete, damit hatte sie nicht gerechnet. Sie wollte beschwichtigen, doch Frau Dr. Klaasen kam ihr zuvor:
„Warum sind Sie hier?“, fragte sie.
„Äh … Ich verstehe nicht? Ich habe gebucht. Äh. Internet, Sie verstehen?“
Katja konnte es nicht fassen, sie erkannte sich selbst nicht wieder. Vollkommen von der Rolle stammelte sie nur noch wirres Zeug. Warum brachte diese Frau sie derart aus der Fassung? Missmutig sah sie die Kleine unbeirrt weitere Notizen machen.
Frau Dr. Klaasen stand auf und schaute aus dem Fenster. Ohne sich umzudrehen, fragte sie über ihre Schulter hinweg: „Hat sie jemand hierher geschickt?“
„Aber nein, wo denken Sie hin? Das würde niemand wagen!“, kam es wie aus der Pistole geschossen. Die Blicke von Maria und der Ärztin trafen sich. Die Ärztin nickte, und Maria machte erneut Notizen.
„Sie meinen, hier werden auch Frauen von ihren Männern hergeschickt?“, fragte Katja entsetzt.
Die Ärztin wandte sich wieder dem Park zu. „Ja leider, liebe Katja. Manche geben es offen und unumwunden zu. Und manchen …“, sie drehte sich um, „… manchen fühlen wir dann etwas auf den Zahn.“ Sie lächelte und setzte sich wieder.
„Sie meinen, Sie glauben mir nicht?“
„Wir machen uns ein Bild, Katja -wir glauben hier nicht. Dafür zeichnen andere Einrichtungen verantwortlich. Sollten wir hier den Eindruck gewinnen, Aspirantinnen wären nicht freiwillig hier, irgendjemand möchte uns zum Erfüllungsgehilfen seiner Allmachtsfantasien machen, dann bescheren wir diesen Damen einen unvergesslich angenehmen Aufenthalt. Das ganze Verwöhnprogramm, von Wellness bis Kosmetik, von feurigem Südländer inklusive Tango Argentino bis hin zum kanadischen Holzfäller: Die Dame hat jeden Tag freie Auswahl. Zusätzlich haben wir hier speziell ausgebildete Therapeuten, die diese bedauernswerten Wesen von ihrem Zwang befreien können, einem Mann über die eigene Lust hinaus gefallen zu wollen. Natürlich setzen wir uns dann auch mit den Herren in Verbindung. Sie ahnen nicht, wie generös manche Männer werden können, wenn man ihnen die Verwandlung der Angetrauten zur willenlosen Lustsklavin verspricht. Auf diese Weise können wir den Aufenthalt der bedauernswerten Geschöpfe auch entsprechend verlängern.“
Katja schmunzelte. Frau Dr. Klaasen war ihr mit einem Mal sehr sympathisch geworden.
„Klingt verlockend!“
Die Ärztin lachte herzlich. „Aber meine Liebe! Sie haben es doch in Ihrer Email gelesen. Wenn Sie diesen Weg gehen wollen, dürfen Sie ihn jederzeit gehen.“
„Moment mal! Dann müsste ich noch nicht einmal für meinen Aufenthalt bezahlen?“
„Nein. Wir sind kein Bordell. Alle Männer in unserem Verwöhnprogramm sind zwar von uns geschult, aber ehrenamtlich hier; sie erhalten lediglich eine kleine Aufwandsentschädigung. Sollten Sie indes Gefallen an unseren Damen finden, müssten wir Ihnen das in Rechnung stellen; oder Sie verzichten ganz einfach auf die Stornierung, dann sind sie für Sie inklusive. Und was die Verköstigung angeht: Selbst bei 76,5 kg werden wir sie ausreichend, gesund und sehr delikat ernähren können, ohne dass uns dabei die Felle davonschwimmen.“
Maria grinste breit und Katja errötete.
„Möchten Sie Bedenkzeit, Katja?“
Katja fühlte sich zusehends wohler. Die Worte der Ärztin waren warm, und sie fasste Vertrauen zu ihr.
„Was ist die Alternative? Was sind das für Empfehlungen? Was erwartet mich?“
„Die Erfüllung Ihrer geheimsten Träume, Katja. Wir erfüllen hier jeden Wunsch unserer Klientinnen.“
Katja schaute sie ungläubig an. „Manche Dinge behalte ich aber lieber für mich, Frau Dr. Klaasen …“
„Nennen Sie mich bitte Anna! Nun, liebe Katja. Es bleibt Ihnen unbenommen, diese Dinge für sich zu behalten. Angesichts der großzügigen Zuwendung, die sie uns täglich zur Verfügung stellen, halte ich das allerdings nicht für sonderlich klug.“
„Anna, es gibt Dinge, die traue ich mich noch nicht einmal zu denken …“
„Vertrauen Sie uns, liebe Katja. Wir werden Ihnen helfen, Ihre Wünsche zu formulieren und umzusetzen. Wenn Sie jetzt hier einwilligen, werden wir, Maria und ich, Sie in den nächsten Stunden an ihre Abgründe führen. Ich muss Sie jedoch darauf hinweisen: Es ist ein körperlich und psychisch anstrengender Prozess. Aber Sie werden sich hinterher frei fühlen und werden sich über Ihre Bedürfnisse im Klaren sein. Zusammen mit Ihnen werden wir dann erarbeiten, was wir im Rahmen Ihres Aufenthalts mit Ihnen umsetzen werden.“
Katja atmete tief ein. „Sie werden in meine Seele schauen, nicht wahr?“, fragte sie.
„In die Abgründe Ihrer Seele.“
„Ich schäme mich! Ich habe Angst, Anna!“
„Niemand, der hier jemals saß, hatte keine Angst davor, Katja.“
Katja sah sie fragend an.
„Sicher, Katja. Alle hier haben diesen Test hinter sich.“
Katjas Blick traf Maria, und Anna schmunzelte.
„Anhand Ihrer Angaben im Internet haben wir ein Screening gemacht, Maria ist diejenige, die Ihren Neigungen am nächsten kommt.“
„Sie wollen mich nicht ernsthaft nach diesen paar wenigen Fragen schon einschätzen können?“, fragte Katja.
„Nun, unterschätzen Sie unseren Fragenkatalog nicht. Gerade weil sie lapidar wirken und Sie mit Freitext darauf antworteten, können wir sehr präzise Rückschlüsse ziehen. Dabei ist nicht so sehr entscheidend, WAS Sie antworten, sondern das WIE.“
Katja schüttelte ungläubig den Kopf. „Das glaube ich Ihnen nicht, tut mir leid! Bis hierher war es ja ganz nett. Aber ich denke, ich ziehe dann doch die Joker-Option. Sind Sie … äh, bist du bitte so lieb und bringst mir bitte meine Kleider, Maria?“
Sie stand auf und wollte sich von Anna verabschieden. Die lächelte sie verständnisvoll an und sagte: „Setzen Sie sich bitte noch einen Moment?“
Doch Katja dachte nicht daran, sich wieder zu setzen. Anna nickte Maria zu, die ihr von ihrem Touchpad ablas:
„Katja Thyssen, 33 Jahre alt, blond, 1,81 groß, momentan mit 76,6 kg etwa 4 kg über ihrem Normalgewicht, das sie bis vor ca. 4-6 Monaten konstant hielt. Wohnt seit etwa einem Jahr alleine, davor langjährige Partnerschaft mit einem Mann, der nach ihrem Ermessen ihre sexuellen Vorlieben nicht teilte. Nach Beendigung der Beziehung einige Versuche, die sexuellen Vorlieben auszuleben, was jedoch nur unzureichend gelang. Hauptsächlich, weil sie selbst sich für diese Vorlieben schämt.
Zu den sexuellen Präferenzen gehören neben ausgeprägten masochistischen Tendenzen vor allem Demütigungen und Erniedrigung. Gerade Letzteres bereitet ihr große Probleme, weil sie durch ihr sehr dominantes Auftreten potentiellen Kandidaten jeglichen Zugang verstellt und ihre überzogene Schamhaftigkeit im Bereich Unterwerfung ihr es auch verbieten, sich Partnern von dieser Seite zu zeigen.
Ein angelernter Zwang zu Hygiene versagen ihr den Zugang zu Spielen mit körpereigenen Düften, Flüssigkeiten und Sekreten. Eine latente bisexuelle Neigung ist vorhanden.
Über Intensität und Ausprägung der einzelnen Vorlieben werden individuelle Untersuchungen Aufschluss geben.“
Katja stand noch immer vor ihrem Stuhl. Sie war zur Salzsäule erstarrt. Langsam ließ sie sich auf den Stuhl sinken. Kreidebleich stammelte sie: „Was ist das? Seid ihr vom KGB oder von der CIA?“
Anna lächelte milde.
„Keine Angst, Katja. Das ist alles ganz sicher unter Verschluss. Nur ganz wenige Menschen, die wir, wie Sie ja wissen, äußerst sorgfältig aussuchen, kennen unsere Einrichtung. Wir mögen kein Aufsehen. In der Tat verwenden wir Methoden, die auch die CIA verwendet. Die kommen aber nicht von denen, sie wurden für wissenschaftliche Zwecke entwickelt. Wir verwerten diese Methoden für unsere, oder besser, für Ihre Interessen.“
Noch immer benommen, flüsterte Katja heiser: „Und wie soll das jetzt weitergehen?“
„Wenn Sie einverstanden sind, Katja, machen wir jetzt verschiedene Tests mit Ihnen. Wir werden Ihnen an verschiedenen Körperstellen Sensoren anlegen und zusätzlich Ihre Hirnströme messen, während wir Ihnen für Sie harmlos anmutende Bilder oder Filme zeigen. Wie in den Fragen, die Sie im Internet beantwortet hatten, sind in manchen davon kognitiv nicht wahrnehmbare Schlüsselreize versteckt, auf die Sie intuitiv, aus dem Unterbewusstsein heraus, reagieren. Diese Reaktionen sind messbar, und auf diese Weise können wir ein ziemlich präzises Profil Ihrer Bedürfnisse und Wünsche erstellen. Die Tests sind in mehrere Episoden unterteilt. Nach jeder Episode folgen Praxistests, in denen wir Intensität und Ausprägung der positiv ausgewerteten Parameter an Ihnen testen. Diese Tests sind obligatorisch, sie werden in jedem Fall durchgeführt, damit Sie es zumindest einmalig hier in einer geschützten Umgebung erlebt haben. Schließlich haben Sie auf bestimmte Schlüsselreize reagiert, und wir möchten nicht, dass Sie aus Gründen irgendwelcher moralischer Tabus auf eine lustvolle Erfahrung verzichten. Sind Sie damit einverstanden?“
Katja zögerte. Ihr Mund war trocken. Es war ihr unangenehm. Ängstlich fragte sie: „Meine ganzen Perversionen werden offen vor Ihnen beiden ausgebreitet?“
Maria reichte ihr ein Glas Wasser und ergriff das Wort: „Katja, Anna hat dir bereits gesagt hat, dass sich unsere Bedürfnisse in vielen Bereichen ähneln. Du musst dich hier für nichts schämen.“
„Wenn Sie wollen, dürfen Sie hinterher auch mein Profil sehen, Katja“, schlug die Ärztin als vertrauensbildende Maßnahme vor.
Katja nickte nachdenklich. „Wird es wehtun?“, fragte sie unsicher.
Anna schaute sie liebevoll an.
„Die Praxistests können schmerzhaft werden, Katja. Aber das werden Schmerzen sein, die Sie erotisch finden werden, sonst würden Sie keine Wirkung darauf gezeigt haben.“
„Hast du noch nie zuhause mit dir selbst deine Spielchen gespielt? Wäscheklammern? Dich selbst gepeitscht?“ fragte Maria überraschend direkt und Katja errötete.
„Ich bin einverstanden!“, stammelte sie.
Sie wurde zu einem Stuhl geführt, ähnlich wie beim Frauenarzt. Ihr wurden verschiedene Elektroden am Kopf angebracht, über ihre Finger wurden Kappen gestülpt, Klebepads wurden ihr an die Brustwarzen und Schamlippen geheftet und in ihre Vagina wurde ein dünner Stab eingeführt, der am Sitz befestigt wurde, damit er nicht herausgleiten konnte. Dann wurden ihr ein Kopfhörer und eine Videobrille aufgesetzt, auf der die Bilder und Filme projiziert werden sollten.
„Sind Sie bereit, Katja?“
„Ja!“ flüsterte sie kehlig. Sie hatte noch immer Angst.
Dann begannen die Bilder vorbeizuziehen und das 2. Klavierkonzert von Rachmaninow, eines ihrer Lieblingsstücke, schottete sie akustisch von der Außenwelt ab.
Die haben ihre Hausaufgaben gemacht. Hier ist nichts dem Zufall überlassen, dachte sie noch, dann gab sie sich den Bildern hin.
Nach fünf Minuten war es vorbei.
„Schließ bitte deine Augen, Katja!“, hörte sie, kurz bevor ihre die Brille abgenommen wurde.
„Und jetzt, langsam öffnen, damit du dich ans Licht gewöhnst.“
Katja atmete tief durch. Anna lächelte.
„Da ist ja schon einiges dabei, liebste Katja.“
„Worum ging es denn?“, fragte sie neugierig und auch ein wenig ängstlich.
„Wenn ich nicht ganz falsch liege, sollten Sie bei DER Signifikanz schon ein wenig Lust auf das, was gleich passiert, verspüren“, lächelte Anna und nickte Maria zu.
Katja fühlte sich ertappt und schaute auf ihre Brüste, von denen ein Pad bereits abgefallen war. Ihre Nippel standen weit ab.
„Legst du mal deine Hände in die Schlaufen?“
Kaum war sie Marias Bitte nachgekommen, spürte sie, wie ihre Handgelenke festgezurrt wurden. Auch ihre Beine wurden mit Gurten in den Schalen fixiert. Dann fühlte sie einen beißenden Schmerz an ihrer rechten Brustwarze, als Maria ihr eine Klammer darauf heftete. Katja stöhnte laut auf, und ihr Körper bäumte sich etwas auf.
„Das … das tut aber höllisch weh!“, keuchte sie.
Anna schaute auf den Monitor und nickte Maria erneut zu. Dieses Mal spürte sie diesen Schmerz an der linken Brustwarze. Sie wimmerte.
„Ruhig, Katja! Ganz ruhig, flüsterte Anna, die ihren Blick nicht vom Monitor nahm.
Auch Katja schaute auf den Monitor, da waren mehrere bunte Kurven, sie konnte nichts daraus lesen. Plötzlich spürte sie, wie ein Finger ganz vorsichtig ihr Kitzlerhäubchen massierte. Sie seufzte lustvoll auf, sah Maria an, deren Augen waren fast liebevoll auf sie gerichtet.
„Sie ist nass, Anna.“
„Ich sehe es, das war zu erwarten. Gehen wir einen Schritt weiter!“
Maria lächelte Katja an, machte die Klammern mit einem Ruck ab und Katja schrie erschrocken auf. Anna ließ ihre Kurven dabei die ganze Zeit über nicht aus den Augen. Katja stöhnte auf ihrem Sitz. Hände und Beine waren fixiert, sie konnte sich gegen das kleine Biest nicht wehren. Fast zornig wurde ihr Blick, als sie Maria mit Krokodilklammern hantieren sah.
„Das wagst du nicht!“ zischte sie sie an.
„Oh, Madame scheint diese netten kleinen Spielsachen bereits zu kennen …“ lachte sie.
Sie zog Katjas noch immer schmerzende rechte Brustwarze lang und heftete die gemeine, mit kleinen Metallzähnen gespickte Klammer darauf. Katja sog die Luft zwischen ihren Zähnen ein. Sie funkelte Maria an als diese unbeeindruckt ihre linke Brustwarze langzog.
„Biest!“, murmelte sie noch bevor sie doch wieder herzergreifend aufschrie.
Der Schmerz raubte ihr beinahe die Sinne.
„Hm. Jetzt wird es besser, wir kommen langsam näher“, hörte sie die Ärztin sagen.
„Schau!“ Sie drehte den Monitor in die Richtung ihrer Peinigerin, während Katja mit schmerzverzerrtem Gesicht von einer zur anderen schaute.
„Was schlagen Sie vor?“
Die Ärztin schaute noch einmal auf den Monitor, während Katja wieder Marias Hand zwischen ihren Beinen spürte. Sie stöhne leise auf und drückte ihr Becken gegen Marias Hand. Die lächelte sie an.
„Gleich, Katja! Gleich!“
Katja wollte jetzt mehr, sie wollte …
Die Blicke von Anna und Maria trafen sich.
„Denkst du auch, was ich denke?“
Maria nickte, und Katja gefiel diese erneute Einigkeit überhaupt nicht.
Maria sah sie an. „Du hast schon öfters mit deinen Nippeln gespielt, nicht wahr?“
Katja war das peinlich.
„Wir müssen das wissen, Liebes. Wenn du schon beim ersten Kontakt mit solchen Klammern eine solche Schmerztoleranz hast, stufen wir dich eventuell viel zu hoch ein.“
Anna runzelte die Stirn und hob die rechte Augenbraue, als sie verwundert in Katjas Richtung sah.
Katja erschrak.
„Ja!“ rief sie plötzlich ganz hektisch. „Ja, ich habe mir schon öfters Klammern an die Brustwarzen geheftet.“
„Was für welche?“
„Auch solche … ja. Aber die tun trotzdem höllisch weh!“
„Ich weiß, Katja. Das tut aber nichts zur Sache. Du möchtest doch, dass mit deinen Brustwarzen gespielt wird, oder?“
Katja atmete schwer. „Was ist?“
„Ja, gottverdammt! Ja ich mag es.“
„Gut!“
Sie drehte und zog an den Klammern, sofort schrie Katja wieder laut auf.
„Was hast du noch angestellt mit deinen Brustwarzen?“
Katja konnte es nicht fassen. Dieses Ding da neben ihr war noch ein halbes Kind, aber sie hatte sie eingefangen. Ihre gnadenlose Grausamkeit entfachte in ihr etwas Unbekanntes, sie spürte es zwischen ihren Beinen, und offensichtlich konnte sie es auch nicht vor Dr. Klaasen verheimlichen, denn die schmunzelte jetzt süffisant.
„Interessant!“, brummelte sie.
Wieder der Schmerz. Katja bäumte sich auf.
„Was hast du noch getan?“ Maria zog jetzt die Brustwarze immer länger.
Katja biss die Zähne zusammen und kniff ihre Augen zu.
Maria zog weiter.
„NADELN!“, schoss die Antwort aus ihr heraus, und augenblicklich ließ Maria von ihr ab.
„Sieh mal einer an. Durch die Brustwarzen?“
„Nein, nur durch die Oberhaut.“
Und schon wieder dieser markdurchdringende Schmerz.
„Ja! Okay, ich habe Erfahrung mit Nadeln durch meine Brustwarzen“, keuchte sie, und Maria nickte zufrieden.
„Geht doch!“
Anna schüttelte ungläubig den Kopf und sah Maria an. Sie grinsten sich an. Dann wandte sich Maria wieder ihrer Probandin zu. Sie streichelte ihr die Stirn. „Tief einatmen, Katja!“ Sie nahm Katjas rechte Brust in die linke Hand und drückte den Warzenhof leicht zusammen. „Bei drei! Eins-zwei-“
„AAHHHHHHHHHHGRR!“
„Sorry, Schatz, ich weiß es tut weh …“
Anna hatte sich jetzt neben sie gestellt.
„Geht es Ihnen gut?“
Katja hatte kalten Schweiß auf der Stirn, noch immer war da diese schrecklich Klammer, schon wenn Maria sich ihr näherte, fing sie an zu wimmern.
Anna nickte Maria wieder zu, dann wandte sie sich Katja zu. „Wie sind Sie eigentlich auf uns gekommen?“
„Übers Internet. Ich saß im Büro und AHHHHHAAAHHHHAUUUAA! DU AAAAS!!!“
Maria hatte ihr jetzt auch die zweite Klammer entfernt. Und sofort spürte Katja einen saftigen Schlag auf ihre Brust.
„SIE Aas, wenn schon! So viel Zeit muss sein!“, schmunzelte Maria. Sie beugte sich über Katja und küsste sie.
Katja war perplex. Maria war ein wunderschönes Mädchen. Gerade als sie ihren Kuss erwidern wollte, entzog sie sich ihr wieder.
Maria streichelte Katja nun wieder zwischen den Beinen. Katja stöhnte, sie ließ ihr Becken lustvoll kreisen.
Anna und Maria schauten sich an.
„Sollen wir?“
„Was denkst du? Ich würde sehr gerne!“
Anna lachte. „Dann auf geht’s! Hände waschen!“
Katja stöhnte auf. Sie ahnte, was jetzt kommen würde. Sie hatte es ja selbst herausgefordert. Sie sah die beiden ans Waschbecken verschwinden.
„Sag mal“, flüsterte Anna. „Was war denn das für eine Münchhausiade von wegen Schmerztoleranz und beim ersten Mal?“
„Hat doch geholfen. Sie waren sich doch auch nicht sicher, oder?“, antwortete Maria.
„Aber woher warst du dir so sicher, dass sie –“
„Ihre Werte sind nahezu identisch mit meinen.“
Anna grinste. „So jung und schon so verdorben …“
„Alles für unsere Patienten, Frau Doktor.“
Die lächelte der jungen Maria verklärt hinterher.
Was für ein großartiges Mädchen!, dachte sie. Katja dieses Geständnis zu entlocken war ein Husarenstück! Aber wichtig für Katja …“
Dann setzte sie sich wieder auf den Stuhl neben ihrer Patientin und sah ihr sanftmütig in die verweinten Augen.
„War es schlimm, Katja?“
„Ja, schon. Aber …“
„Sie sind erregt und zwar hochgradig, Katja.“
„Was ist das, Anna?“
Anna lächelte. „Ihre Lust? Endorphine? Serotonin? Vollkommen egal. Es erregt Sie. Und Sie wissen es jetzt, dass es Sie auch dann erregt, wenn Sie den Ablauf des Spiels nicht selbst bestimmen dürfen. Sie haben eine sehr gute Lust-Schmerz-Balance, wie ich es immer vollkommen unwissenschaftlich nenne. Wenn man Ihnen Schmerz zufügt, erhöht sich Ihre Lust und dadurch auch wieder Ihre Bereitschaft, weitere Schmerzen hinzunehmen. Mit dieser Veranlagung haben Sie die optimalen Voraussetzungen, um in einen rauschähnlichen Zustand zu verfallen. Einen Rausch aus Essenzen, die sie selbst in ihrem Körper erzeugen und der somit auch nicht schädlich ist.“
„Ist das gut oder schlecht“
„Fragen Sie mich das im Ernst?“
„Kann denn da nichts passieren? Suchtgefahr oder so?“
„Ist umstritten. Meiner Meinung nach sorgt der Körper schon alleine dafür, dass die Ausschüttung der Botenstoffe natürlich reguliert werden, solange nicht chemisch von außen eingegriffen wird.“
„Drogen?“
Anna nickte.
„Im Grunde haben sie dieselbe Wirkung. Was Sie da tun, ist dagegen homöopathisch.“
„Wie ist dieser Rausch?“
„Du warst eben kurz davor, Liebste!“, mischte sich Maria ein, die mittlerweile Handschuhe trug.
Der Anblick der sterilen Einweghandschuhe ließ Katja leise seufzen.
„“