Um mit diesem Buch Spaß zu haben, musst du nicht gut in der Schule sein. Hier zählen keine guten Noten, hier zählt, ob sich ein Kind für die Welt interessiert. Bei den Allgemeinwissens-Fragen in diesem Buch geht es um Dinge, die im Unterricht gar nicht oder nur am Rande vorkommen: um Comics, Politik, Internet, Weltraum, Bücher und Sport. All das gehört zum Allgemeinwissen. Doch was ist das genau?

Mit Allgemeinwissen ist das Wissen gemeint, das für möglichst viele Menschen wichtig ist und das sie gemeinsam haben. Ein Beispiel: Luise weiß ihre eigene Handynummer. Die Nummer auswendig zu können ist für sie wichtig. Außer ihr kennen noch ihre Freunde, ihre Familie und ein paar Lehrer die Nummer. Für diese kleine Gruppe ist dieses Wissen nützlich. Für alle anderen Leute in Deutschland, die Luise nicht kennen, ist es unbrauchbar. Luises Telefonnummer ist also kein Allgemeinwissen. Andere Nummern sind das schon – und zwar solche, die für eine große Gruppe Menschen in Deutschland wichtig sind: zum Beispiel die 110, mit der man in einem Notfall die Polizei rufen kann.

Aber wer entscheidet, was man wirklich wissen sollte? Zunächst mal: niemand. Es gibt kein Gesetz, das bestimmt, was dazu gehört und was nicht. Muss man wissen, wie viele Beine Spinnen haben? Wer als Erstes den Mond betreten hat? An welche Länder Deutschland grenzt? Was der eine interessant und wichtig findet, kann dem Nächsten komplett überflüssig erscheinen. Trotzdem besteht Allgemeinwissen nicht einfach aus wahllosen Fakten, die man auswendig lernen kann.

Es gibt ein Grundwissen über die Welt, das einem hilft, besser zurechtzukommen. Man braucht dieses Wissen, um Informationen aus Büchern, Internet, Fernsehen und Zeitung überhaupt verstehen und sich mit anderen darüber unterhalten zu können. Nur wer weiß, wie die Welt um einen herum funktioniert, kann sich seine eigene Meinung bilden. Man könnte Allgemeinwissen also so beschreiben: Es ist das Wissen, das man braucht, um sich im Alltag selbstständig zurechtzufinden und mitreden zu können.

»Dein SPIEGEL«, das Kinder-Nachrichten-Magazin des SPIEGEL-Verlags, hat einen Wissenstest speziell für Kinder entwickelt. Es gilt, 150 Aufgaben aus acht Gebieten zu lösen: Kultur, Sport, Politik, Geschichte, Wirtschaft, Natur, Technik und Religion. Die Themen reichen von Astronauten über Comics, europäische Hauptstädte, Sportarten bis hin zu Märchenfiguren. Obwohl die Themen nicht auf dem Lehrplan stehen, wissen viele Kinder die Antworten. Einfach, weil sie sich für alles Mögliche interessieren, das ihnen im Alltag, im Fernsehen und in Gesprächen begegnet. Wer regelmäßig in Zeitschriften blättert, Wissenssendungen guckt oder hört, Sachbücher liest, Fragen stellt oder im Internet recherchiert, wird hier gut zurechtkommen.

Die Fragen des Wissenstests wurden vorher von Kindern getestet. Mädchen und Jungen der Klassenstufen 4 bis 7 aus Schulen in ganz Deutschland bekamen die Fragen vorab zugesandt. Die jüngsten Kinder waren 8, die ältesten 14 Jahre alt. Sie kamen aus Großstädten und Dörfern, stammten aus ganz unterschiedlichen Familien, gehörten verschiedenen Religionen an und besuchten Klassen in mehreren Schulformen. Manche der Kinder gingen auf die Grundschule, andere auf eine Gesamtschule, Stadtteilschule oder ein Gymnasium. Alle füllten den gleichen Test aus. Sie durften dabei nicht voneinander abgucken, aber hinterher gemeinsam mit dem Klassenlehrer diskutieren, welche Themen sie interessant und welche sie eher langweilig fanden.

Die Ergebnisse der Schüler zeigen: Gutes Allgemeinwissen hängt nicht unbedingt von der Schulform und dem Schulerfolg ab. Viele Kinder kannten die richtige Antwort, weil sie schon mal mit den Eltern über das Thema gesprochen oder es selbst gelesen, gehört oder gesehen hatten. Die älteren Kinder konnten in der Regel mehr Fragen beantworten als die jüngeren. Dafür kannten sich die Jüngeren mit anderen Themen besser aus, zum Beispiel mit Märchen und Tieren. Die Älteren hatten mehr Interesse an Politik und Internet-Themen. Für das Ergebnis und die Auswertung am Ende dieses Buches ist deswegen nicht nur wichtig, wie viele Antworten die Kinder richtig hatten. Es wird auch gewertet, in welcher Klassenstufe sie sind.

Übrigens: Bei dem Test gab es kein einziges Kind, das alles wusste. Das ist hier auch nicht das Ziel. Einige Fragen sind besonders schwierig. Diese sind mit einer Glühbirne gekennzeichnet, sie bedeutet: Nicht verzweifeln. Niemand kann alles wissen. Eine Wissenslücke kann etwas Gutes sein: Wer eine Antwort nicht weiß und hinten in der Auflösung nachliest, erfährt etwas, das er vorher noch nicht wusste. Am besten einfach loslegen und probieren, wie viele Fragen man schafft. Es gibt immer nur eine richtige Antwort und am Ende – je nach Alter – eine faire Auflösung. Viel Spaß!