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© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2016
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2016
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Projektleitung: Reinhard Brendli
Lektorat: Irmela Sommer
Bildredaktion: Nadia Gasmi
Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München
eBook-Herstellung: Verena Reiser
ISBN 978-3-8338-5479-8
3. Auflage 2019
Bildnachweis
Coverabbildung: Getty Images
Illustrationen: Stephan Winkler, Berit Wenkelbach
Fotos: A1 Your Photo, Alimdi, Corbis, DDP Images, Petra Ender, Flora Press, Focus/ Science Photo Library, Fotofinder, Fotolia, Getty Images, iStockphoto, Kramp und Gölling, Masterfile, Mauritius Images, Ostkreuz, Plainpicture, privat, Sandra Seckinger, Shutterstock, Stocksy, Thinkstock
Syndication: www.seasons.agency
GuU 8-5479 10_2019_02
Aktualisierung: 2019/004
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wenn Ihr Kind krank ist, braucht es Hilfe. Das ist einfach gesagt – aber wann und von wem ist sie am besten zu leisten? Muss Ihr Kind gleich zum Arzt? Oder sollten Sie sogar den Notarzt rufen? Was können Sie selbst tun? Bei solchen und vielen anderen Fragen zu möglichen Erkrankungen eines Kindes soll Ihnen dieses Buch zuverlässige Informationen und konkrete Entscheidungshilfen geben.
Wenn Ihr Kind krank ist, werden Sie sich als Erstes fragen, was ihm denn eigentlich fehlt. Antworten darauf finden Sie in den zehn ausführlichen Diagnosetabellen mit den häufigsten Beschwerden. Ein Kind, dem es nicht gut geht, braucht liebevolle Pflege und besondere Zuwendung und Aufmerksamkeit. Das Kapitel »Mein Kind ist krank« gibt Ihnen dazu eine Reihe von Anregungen. In den Kapiteln »Krankheiten des Babys« und »Krankheiten des Kindes« werden die häufigsten Beschwerdebilder vorgestellt. Es wird erklärt, welche Ursachen sie jeweils haben und welchen Verlauf sie nehmen, welche Art der ärztlichen Behandlung nötig ist und was Sie selbst mit rezeptfreien Medikamenten, Haus- und Naturheilmitteln tun können. Ganz besondere Verantwortung tragen Sie in einer Notsituation. Das Kapitel »Erste Hilfe bei Notfällen« befasst sich damit.
Es soll sich in diesem Buch jedoch nicht alles nur um Krankheiten drehen: Im Service-Teil erfahren Sie, wie Sie mit gezielter Vorsorge zur Gesundheit und zum Wohlbefinden Ihres Kindes beitragen können. Und noch etwas, bevor Sie weiterlesen: Dieses Buch ist als praktischer Ratgeber im Krankheitsfall und als Nachschlagewerk gedacht. Auf keinen Fall kann und soll es den Besuch beim Arzt ersetzen.
Ihre
Irgendetwas stimmt nicht mit meinem Kind: Es schläft schlecht und quengelt, hat keinen Appetit und keine Lust zum Spielen. Ist eine Erkältung im Anzug? Oder kündigt sich eine richtige Kinderkrankheit an? Wie Sie beurteilen können, was Ihrem Kind fehlt, wie Sie es auf den Arztbesuch vorbereiten und wie Sie ihm liebevoll über die Krankheitstage hinweghelfen, erfahren Sie in diesem Kapitel.
Es ist oft gar nicht leicht, herauszufinden, ob ein Kind krank ist. Nehmen wir zum Beispiel Bauchschmerzen: Ältere Kinder klagen manchmal über Bauchweh, wenn sie Angst vor dem nächsten Schulaufsatz haben oder aufgeregt sind wegen der bevorstehenden Geburtstagsfeier. Kleine Kinder haben »Bauchschmerzen«, obwohl es eigentlich ganz woanders wehtut. Und Babys schließlich schreien – vielleicht, weil sie tatsächlich Bauchweh haben, vielleicht aus einem anderen Grund.
Ob Ihr Kind krank ist, können Sie am besten beurteilen, wenn Sie es bewusst beobachten. Erst einmal geht es dabei um allgemeine Veränderungen des Verhaltens. Ihnen fällt zum Beispiel auf, dass Ihr Kind mehr schläft als sonst, dass es weniger Appetit hat als normalerweise, dass es momentan besonders quengelig ist, dass Ihr Baby nicht so gut trinkt wie üblich und nicht recht zunimmt oder dass es einen veränderten Schlaf-wach-Rhythmus hat und mehr schreit. Da Sie als Mutter oder Vater Ihr Kind am allerbesten kennen, werden Sie schnell merken, wenn mit ihm etwas nicht stimmt.
Wenn Sie sich sicher sind, dass Ihr Kind wirklich nicht ganz gesund ist, stellt sich natürlich die Frage, was genau ihm fehlt und ob es sich dabei um eine ernstere Sache handelt. Neben dem allgemeinen Befinden sollten Sie daher einige körperliche Vorgänge bei Ihrem Kind mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgen. Ihre Beobachtungen können Ihnen selbst, aber auch dem Arzt, den Sie eventuell aufsuchen, wichtige Anhaltspunkte für Art und Schwere einer Erkrankung geben.
Beim Baby und beim jüngeren Kind sollten Sie zunächst mit dem Thermometer messen, ob es Fieber hat (siehe unten und Diagnosetabellen auf den >/> und > bis >). Achten Sie außerdem auf den Stuhlgang: Ist er weicher oder fester als sonst? Ist Ihrem Kind übel, oder musste es sich erbrechen (siehe Diagnosetabellen auf den > / > und 110 / 111)? Klagt es über Bauchschmerzen (siehe Diagnosetabelle auf den > /> )? Oder hat Ihr Kind Husten – und wenn ja, wie klingt er (siehe Diagnosetabelle auf den > / >)? Wie steht es mit dem Hals (siehe Diagnosetabelle auf >)? Klagt Ihr Kind vielleicht über Kopfschmerzen (siehe Diagnosetabelle auf den > / >)? Schauen Sie es außerdem von Kopf bis Fuß genau an: Vielleicht hat es einen Ausschlag (siehe Diagnosetabellen auf den > / > und > bis >).
Am genauesten messen Sie Fieber mit einem Digitalthermometer im Po. Geben Sie etwas Babycreme auf die Spitze, damit sich das Thermometer besser einführen lässt. Messungen mit Ohr- oder Stirnthermometer führen oftmals zu falschen Ergebnissen. Beachten Sie, dass der Wert beim Ohrthermometer etwa 0,4 °C und beim Stirnthermometer etwa 1,3 °C unter dem Messergebnis im Po liegt.
Grundsätzlich gilt: Gehen Sie mit Ihrem Kind lieber einmal zu oft zum Arzt als einmal zu wenig. Denn nur in seltenen Fällen können Sie wirklich zweifelsfrei entscheiden, was Ihrem Kind fehlt und was Sie ohne ärztliche Hilfe dagegen tun können. Kein Arzt wird es Ihnen übel nehmen, wenn Sie zu ihm kommen und es sich dann herausstellen sollte, dass Ihrem Kind nichts fehlt.
Gerade bei Kindern ist es für Laien oft sehr schwer, abzuschätzen, ob dieses oder jenes Anzeichen eine ernste Krankheit – vielleicht im Anfangsstadium – bedeutet oder ob es nur ein Wehwehchen ist. Durchfall beispielsweise kann bei einem schon größeren und ansonsten gesunden Kind völlig harmlos sein, während er beim Baby schnell zu einem lebensbedrohlichen Flüssigkeitsverlust führen kann.
In den folgenden Kapiteln werden verschiedene Erkrankungen im Einzelnen besprochen. Sie finden dort jeweils Hinweise, wann Sie unbedingt zum Arzt gehen müssen, oder eine Empfehlung, wie lange Sie abwarten und Ihr Kind daheim beobachten können.
Hat Ihr Kind Angst vor dem Arztbesuch, lassen Sie es beim Spielen selbst in die Rolle des Arztes schlüpfen, dann ist die Angst schnell vergessen.
Vor allem kleinere Kinder gehen nicht gerne zum Arzt. Nehmen Sie sich deshalb vorher etwas Zeit und erklären Sie Ihrem Kind, was der Doktor in etwa tun wird und warum. Manchmal leistet ein kleiner Arztkoffer zum Spielen gute Dienste. Wenn Ihr Kind ein paarmal das Herz der Mama abgehört hat oder ihr in den Mund schauen durfte, verliert die Untersuchung beim Arzt ihren Schrecken. Außerdem kann eine kleine, vorher angekündigte Überraschung nach dem überstandenen Arzttermin helfen.
Für Ihre eigene Vorbereitung ist es sinnvoll, dass Sie sich alle Fragen, die Sie dem Arzt stellen wollen, sowie Ihre Beobachtungen zum Krankheitsverlauf – beispielsweise zum Verlauf des Fiebers – notieren, damit Sie beim Termin nichts Wichtiges vergessen. Nehmen Sie auf jeden Fall die Versicherungskarte der Krankenkasse und den Impfausweis Ihres Kindes mit, wenn vorhanden, auch das Vorsorgeheft und den Allergieausweis.
Ist Ihr Kind schon alt genug, so sollte es seine Beschwerden erst einmal selbst beschreiben. Auf diese Weise lernt es, sich auszudrücken, und kann gleichzeitig etwas Vertrauen zum Arzt fassen. Zudem können Sie ihm die Angst vor der ungewohnten Situation nehmen, indem Sie selbst möglichst ruhig und gelassen bleiben. Auf keinen Fall sollten Sie Ihr Kind während einer Untersuchung oder einer Behandlung allein lassen.
Es schadet Ihrem Kind nicht, wenn es ein paar Tage lang weniger isst als sonst. Geben Sie ihm, wenn es krank ist, immer leicht verdauliche Speisen in kleinen Portionen – ein randvoller Teller wirkt oft eher abschreckend. Versuchen Sie, auf seine Vorlieben einzugehen und ihm das Essen besonders liebevoll anzurichten. Über eine lustige Verzierung oder eine kleine Überraschung auf dem Teller wird sich Ihr Kind auf jeden Fall freuen.
Auch wenn Ihr krankes Kind kaum oder gar nichts essen mag: Ausreichend trinken muss es unbedingt! Geben Sie ihm am besten Wasser oder Früchtetee. Wenn es keinen Durchfall hat, können Sie ihm auch verdünnte Fruchtsäfte anbieten. Im Zweifelsfall ist sogar eine Limonade besser, als überhaupt nichts zu trinken.
Katzenschmaus (rutscht auch, wenn Ihrem Kind der Hals wehtut): Schneiden Sie ein Brötchen aus weißem Mehl in Scheiben und übergießen Sie es mit heißer Milch. Warten Sie, bis die Krusten etwas aufgeweicht sind, dann süßen Sie die Brötchen-Milch-Mischung mit Zucker oder Honig. Zuletzt rühren Sie eine Messerspitze Butter unter. Nach Belieben wird der Katzenschmaus mit Zimt bestreut.
Kartoffelbrei-Burg mit Wassergraben (als Aufbaukost bei einer Magen-Darm- Infektion geeignet): Geben Sie in die Mitte eines tiefen Tellers einen großen Klecks selbst gemachten Kartoffelbrei. Garnieren Sie diesen mit gedünsteten Karottenscheiben. Gießen Sie etwas dünne Rindfleischbrühe in den Teller, sodass um den Brei ein »Wassergraben« entsteht. Stecken Sie in die Spitze des kleinen Berges eine Papierfahne.
Das Anmalen von »Mister Ei« macht auch kranken Kindern Spaß, denn es geht schnell und strengt sie nicht allzu sehr an.
Mister Ei: Kochen Sie ein Ei hart. Wenn es abgekühlt ist, stellen Sie es in einen Eierbecher und malen ihm mit Lebensmittelfarben ein buntes, lustiges Gesicht. Basteln Sie dann einen passenden Hut aus Papier, den Ihr Kind verzieren oder anmalen darf, und servieren Sie »Mister Ei«.
Das Auge isst mit: Fantasievoll dekorierte Gerichte regen auch den Appetit eines kranken Kindes an.
Lachender Otto (links im Bild auf >): Bereiten Sie Milchreis zu und füllen Sie eine Portion davon in einen tiefen Teller. Glätten Sie die Oberfläche mit einem Messer. Dekorieren Sie darauf ein Gesicht mit Früchten der Jahreszeit – zum Beispiel mit Kirschen als Augen, einer halben Pfirsichscheibe als Mund und einer Bananenscheibe als Nase.
Bunte Ritterspieße (rechts im Bild auf >): Bestreichen Sie kleine Brotecken mit frischem Kräuterquark und schneiden Sie Käse, Wurst, Obst (Weintrauben eignen sich gut) oder Gemüse in Stückchen. Dann spießen Sie je einen oder mehrere dieser mundgerechten Bissen auf einen Zahnstocher und legen alle auf einen flachen Teller.
Osternest: Raspeln Sie einige Karotten mit einer groben Reibe. Mischen Sie frisch gehackte Haselnüsse, etwas Zitronensaft und Traubenzucker nach Belieben unter. Geben Sie diesen Karottensalat in einen tiefen Teller und drücken Sie in die Mitte eine Mulde. Dann schälen Sie eine Kiwi und legen sie als »Ei« hinein.
Melonentiere: Schneiden Sie eine reife Wasser- oder Honigmelone in Scheiben, und stechen Sie mit den Förmchen für die Weihnachtsbäckerei verschiedene Tiere aus. Legen Sie alle auf einen großen, weißen Kuchenteller. Dann malen Sie mit Lebensmittelfarben eine passende Fantasielandschaft um die Tiere herum.
Würzreis: Kochen Sie eine kleine Portion Rundkornreis (50 g Reis in 200 Milliliter Wasser) mit etwas Salz. Mischen Sie fein gehackte frische Petersilie darunter und würzen Sie den Reis zum Schluss mit einem Teelöffel Sojasoße.
Kartoffel-Karotten-Suppe: 500 g Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden sowie 500 g Karotten schälen und in Scheiben schneiden. Die Karotten und die Kartoffeln getrennt mit etwas Jodsalz kochen, dann die Karotten pürieren, die gepellten Kartoffeln durch die Kartoffelpresse dazupressen und mit etwas Zitronensaft und Sojasoße abschmecken.
Mit Bettruhe wird ein Kind sehr viel schneller gesund. Es ist im Warmen, kann sich ausruhen, die Kräfte schonen und seine ganze Energie dazu nutzen, mit der Krankheit fertigzuwerden. Vor allem bei Fieber ist diese Art der Schonung ausgesprochen sinnvoll.
Aber das alles ist meistens leichter gesagt als getan, denn vor allem jüngere Kinder empfinden es oft als Strafe, längere Zeit im Bett liegen zu müssen. Versuchen Sie deshalb, das Krankenlager so aufzuschlagen, dass Sie immer in der Nähe sein können. Dann sieht Ihr Kind Sie und wird durch das, was Sie tun, ein wenig von seiner Krankheit abgelenkt. Natürlich sollte es in seiner Umgebung nicht zu turbulent zugehen, Radio und Fernsehen bleiben besser ausgeschaltet. Aber natürlich spricht nichts gegen eine gelegentliche Kindersendung zum Aufheitern.
Wichtig ist, dass Ihr Kind zwischendurch immer wieder schlafen kann, ohne gestört zu werden. Schütteln Sie das Bettzeug regelmäßig auf und lüften Sie das Zimmer jede Stunde ein paar Minuten lang. Ihr Kind muss dabei gut zugedeckt sein! Wenn es stark schwitzt, sollten Sie mehrmals täglich seinen Schlafanzug wechseln.
Liebe ist die beste Medizin, die Sie Ihrem kranken Kind verabreichen können. Das darf gerne auch ein gemütliches Krankenlager mit Kissen und Decken auf dem Wohnzimmersofa sein.
Es tut Ihrem Kind unendlich gut, wenn es spürt, dass Sie sich besonders liebevoll mit ihm beschäftigen. Ein krankes Kind fühlt sich oft nicht wohl, ist manchmal zornig oder weiß selbst nicht genau, was es eigentlich will. Es ist wichtig, in dieser Situation viel Geduld zu haben und nicht gerade jetzt in allen Erziehungsfragen konsequent sein zu wollen. Lassen Sie sich immer wieder kleine Überraschungen einfallen und nehmen Sie sich viel Zeit, um mit Ihrem Kind zu spielen, zu reden oder ihm etwas zu erzählen.
Wenn ein Kind nicht sehr krank ist, fällt es ihm bald schwer, vermeintlich »einfach nur so« im Bett zu liegen und »nichts« zu tun. Ist es erst einmal auf dem Weg der Besserung, möchte es am liebsten gleich wieder aufstehen und Bäume ausreißen. Wenn Ihr Kind eine Zeit lang im Bett bleiben soll, müssen Sie sich also zu seiner Beschäftigung viel einfallen lassen. Natürlich sollten Sie von Fall zu Fall entscheiden, inwieweit Ihr Kind schon wieder selbst aktiv werden darf. In jedem Fall ist Abwechslung das Wichtigste.
Mit lustigen Spielen können Sie Ihrem Kind die Zeit vertreiben (siehe >), kleinere Kinder freuen sich auch über Malbücher mit hübschen Motiven zum Ausmalen, außerdem steht Vorlesen bei fast allen kleinen Patienten hoch im Kurs. Ältere Kinder lesen gerne einen spannenden Schmöker.
Sie können mit Ihrem Kind zusammen spielen oder es zu einer spielerischen Beschäftigung für sich allein anregen – je nach Alter, momentaner Stimmung und Verfassung. Geeignet sind natürlich vor allem Spiele, für die man kein oder nur wenig Zubehör braucht. Sicher erinnern Sie sich zum Beispiel an die guten alten Rate- und Gedächtnisspiele.
Einer sucht sich einen Gegenstand im Zimmer und nennt dessen Farbe. Nun muss der andere raten. Manchmal weiß man’s schnell, manchmal dauert es ziemlich lange!
Gefragt sind bei diesem Spiel Wörter, die zwei verschiedene Bedeutungen haben. Eine wird gesagt, die andere muss geraten werden. Also: Die Bank zum Sitzen und …? Die Bank fürs Geld!
Der eine nennt einen Gegenstand, den er gerne in seinem Koffer mitnehmen würde. Nun muss der andere diesen wiederholen und einen neuen hinzufügen. Dann ist wieder der Erste dran; er muss beide Dinge aufzählen und etwas Neues nennen – so geht es immer hin und her.
Es ist gelb und hüpft von Haus zu Haus – was ist das? Ein Postfrosch!
Wenn sich Ihr Kind eine Weile allein beschäftigt, schlagen Sie ihm vor, seine Wunsch-Speisekarte für die nächsten Tage zu malen oder zu schreiben. Auf dieser »Bestellung« darf alles sein, was es gerne essen möchte.
Fangen Sie an, eine Geschichte zu erzählen. Nach ein paar Sätzen darf dann Ihr Kind weitererfinden, dann wieder Sie – immer im Wechsel. Oftmals kommen da sehr drollige und witzige Dinge heraus.
Schneiden Sie oder Ihr Kind selbst aus Pappe verschiedene Figuren aus, die es bemalen und mit denen es anschließend spielen kann. Kinder entwickeln interessante Rollenspiele auf ihren Bettdecken- Hügeln.
Löschen Sie das Licht und lassen Sie im Kinderzimmer den Rollladen herunter. Dann darf Ihr Kind mit der Taschenlampe Muster oder Buchstaben an die Wand »malen«. Das funktioniert natürlich auch unter der Bettdecke.
Vielleicht möchte sich Ihr Kind einen Wunschzettel für den Geburtstag, für Weihnachten oder ein anderes bevorstehendes Fest ausdenken.
Viele Krankheiten kann Ihr Kind in jedem Alter bekommen, einige Beschwerden jedoch kommen ausschließlich im Babyalter vor. Und manche Krankheiten, die für ein Kind mit vier oder fünf Jahren harmlos sind, können für ein Baby gefährlich werden. Um Krankheiten und Beschwerden im Babyalter geht es in diesem Kapitel.
Dieses Kapitel informiert Sie über die häufigsten Krankheiten im Kindesalter. Dazu zählen die typischen Infektionskrankheiten wie Masern, Röteln, Scharlach und Windpocken, aber auch Beschwerden, die Gesicht und Kopf, die Atemwege, den Bauch und den Bewegungsapparat sowie die Haut betreffen. Sehr hilfreich sind die sieben Diagnosetabellen, die Sie von den Beschwerden Ihres Kindes zur möglichen Ursache leiten.
Die normale Körpertemperatur eines Kindes liegt zwischen 36,5 und 37,5 °C. Als erhöhte Temperatur bezeichnet man Werte von 37,5 bis 38 °C; darüber spricht man von Fieber, ab 39 °C von hohem Fieber. Allerdings kann bei Kindern die Körpertemperatur auch durch wildes Rennen und Herumtoben beim Spielen schnell bis auf 38 °C ansteigen, ohne dass sie deswegen gleich krank sind. Gemessen werden sollte die Temperatur immer im Po, das ist am genauesten.
In den Diagnosetabellen finden Sie häufige Infektionen, die mit Fieber einhergehen. Hat Ihr Kind zusätzlich zum Fieber einen Ausschlag, lesen Sie auf > weiter. Über Fieber im Babyalter informieren Sie sich auf den > / >. Die Höhe der Temperatur allein sagt jedoch noch nichts darüber aus, wie krank Ihr Kind ist. Generell sollten Sie zum Arzt gehen, wenn Ihr Kind länger als einen Tag fiebert oder wenn es sich sehr unwohl fühlt. Bis etwa 39 °C muss nichts gegen das Fieber unternommen werden, wenn Ihr Kind sich einigermaßen wohlfühlt und ausreichend trinkt. Falls es zu Fieberkrämpfen (siehe >) neigt, sollte die Temperatur bereits bei 38,5 °C gesenkt werden. Wirksame Mittel, um das Fieber zu senken, sind Wadenwickel (Anleitung siehe >) und Fieberzäpfchen. Lassen Sie sich vom Arzt geeignete Präparate für Ihr Kind empfehlen.
Mein Kind hat Fieber
Schnupfen / Husten | Halsschmerzen | Kopfschmerzen | Erbrechen / Durchfall | Bauchschmer-zen | Besonderheiten | |
nein | nein | nein | nein | nein | drei Tage lang hohes Fieber, dann kleinfleckiger, roter Ausschlag ohne Fieber | beginnendes Dreitagefieber > |
Schnupfen und meist später Husten | möglich | möglich | nein | nein | meist nur leichtes Fieber | Erkältung > |
ja, beides | möglich | häufig | nein | möglich | plötzliches, hohes Fieber, Gliederschmerzen | Grippe > |
grünlich-gelber Dauerschnupfen | nein | Schmerzen und Druckgefühl in der Stirn, neben der Nase oder in den Wangenknochen | nein | nein | Schmerzen und Druckgefühl werden bei Berühren stärker | Entzündung der Nasenneben höhlen > |
möglich; häufig vorausgehend | nein | nein | nein | nein | sehr starke Ohrenschmerzen; Schwerhörigkeit | Mittelohrentzündung > |
nein | Kau- und Schluckbeschwerden | möglich | nein | möglich | schmerzhafte Schwellung vor dem Ohr, ein- oder beidseitig | Mumps > |
nein | ja; weißlich-gelbe Beläge auf den Mandeln | nein | nein | möglich | geschwollene, schmerzhafte Lymphknoten, vor allem am Hals | Pfeiffersches Drüsenfieber > |
nein | nein | nein | nein | nein | gerötete Mundschleimhaut, darauf erst Bläschen, dann schmerzhafte Wunden | Mundfäule > |
nein | Halsschmerzen, Schluckbeschwerden; geröteter Rachen | nein | nein | bei Kleinkindern möglich | gelblich-weiße Eiterstippen auf den Mandeln möglich | Rachen- und Mandelentzündung > |
nein | Halsschmerzen, starke Schluckbeschwerden; geröteter Rachen | nein | nein | nein | hohes Fieber; röchelnde Atmung oder Atemnot; kloßige Sprache; Speichelfluss | Entzündung des Kehlkopfdeckels; rufen Sie bei Verdacht sofort den Notarzt |
zunächst trockener, dann schleimiger Husten | nein | nein | möglich durch Hochwürgen von Schleim | nein | vor allem bei Kleinkindern erschwerte Atmung | Bronchitis > |
Wadenwickel helfen bei Fieber sehr effektiv, die Körpertemperatur zu senken. Und so geht’s: Tauchen Sie zwei Leinentücher in lauwarmes Wasser (auf keinen Fall in ganz kaltes Wasser!), wringen sie leicht aus und wickeln je eines um eine Wade Ihres Kindes (nicht zu straff). Schlagen Sie jeweils ein trockenes, dickes Frotteehandtuch darüber und lassen Sie die Wickel zehn bis fünfzehn Minuten an den Beinen. (Vorsicht: Bleiben die Wickel zu lange am Bein, trocknen die Tücher und wärmen!) Dann machen Sie die Tücher erneut nass und legen sie wieder an – das Ganze insgesamt dreimal. Steigt das Fieber wieder an, wiederholen Sie die Prozedur nach etwa zwei Stunden noch einmal. Verwenden Sie Wadenwickel nur dann, wenn Ihr Kind warme Füße und warme Beine hat und nicht fröstelt.
Mein Kind hat Fieber
Schnupfen / Husten |
Halsschmerzen | Kopfschmerzen | Erbrechen / Durchfall |
Bauchschmerzen | Besonderheiten | |
schmerzhafter, trockener oder verschleimter Husten | nein | nein | nein | möglich | Kind wirkt schwer krank; sehr hohes Fieber möglich; beschleunigte, flache Atmung; Atemnot | Lungenentzün-dung > |
nein | nein | sehr starke Kopfschmerzen mit Nackensteifigkeit | häufig beides | nein | hohes Fieber; Berührungs- und Lichtempfindlichkeit | Gehirn- hautent- zündung > |
nein | nein | nein | Erbrechen und / oder Durchfall | krampfartige Bauchschmerzen | bei starkem Flüssigkeitsverlust Teilnahmslosig-keit und Apathie | Magen-Darm-Infektion > |
nein | nein | nein | beides bei jüngeren Kindern möglich | krampfartige Bauchschmerzen | jüngere Kinder: eventuell nur Fieber, ältere Kinder: häufiger Harndrang, Beschwerden beim Wasserlassen | Harnwegsinfektion > |
nein | nein | nein | beides möglich | krampfartige Schmerzen im rechten Unterbauch | Schonhaltung mit angezogenen Beinen, Schmerzen beim Gehen | Blinddarmentzün-dung > |
Oft lässt sich schwer entscheiden, was sich hinter einem Ausschlag verbirgt: Sind die roten Punkte nur ein paar Mückenstiche? Oder kündigen sich vielleicht Windpocken an? Außerdem kann auch bei einer Erkrankung wie der Magen-Darm-Infektion ein Ausschlag auftreten. Für die erste Zuordnung einzelner Symptome finden Sie in der Diagnosetabelle unten einige Anhaltspunkte für die mögliche Ursache. Mit Sicherheit feststellen, was Ihrem Kind fehlt, kann natürlich nur der Fachmann. Deshalb sollten Sie immer zum Arzt gehen, wenn Ihr Kind einen Ausschlag hat.
Achten Sie besonders darauf, wo der Ausschlag beginnt: Hinter den Ohren? Das spricht zum Beispiel für Masern oder Röteln. Auch die Art der Hauterscheinung ist wichtig: Kleinste, leicht erhabene Rötungen, die sich beim Darüberstreichen wie Samt anfühlen, deuten auf Scharlach hin. Rote Flecken mit Bläschen könnten Windpocken sein. Wichtig für die Diagnose ist außerdem, ob der Ausschlag juckt oder nicht. Informieren Sie sich anhand der Diagnosetabelle, wenn Fieber zum Ausschlag hinzukommt. Es können auch gleichzeitig oder vorher Schnupfen, Husten oder Halsschmerzen auftreten. Generell ist es sinnvoll, sich nach ansteckenden Erkrankungen umzuhören, die in der Schule gerade »umgehen«.
Auch andere Infektionen führen zu Hautausschlägen in Form von Flecken oder Bläschen. Dabei kommen Pilze (siehe > / >), Viren (siehe Fieberbläschen, >), Bakterien (siehe Grind, >) oder Parasiten (siehe Krätze, >) infrage. Im Gegensatz dazu ist ein allergischer Hautausschlag keine ansteckende Erkrankung, sondern eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf einen bestimmten Stoff (siehe > / >). Auslöser können Nahrungsmittel, Kleidung, Medikamente oder Tiere sein. Der Verdacht auf eine Allergie liegt nahe, wenn die Hautveränderung in gleicher Form öfter wiederkehrt.
Mein Kind hat einen Ausschlag
Stelle des Ausschlags | Aussehen des Ausschlags | Fieber | Juckreiz | Ansteckung | Besonderheiten | |
überall möglich | Rötung und Schwellung der betroffenen Hautstellen | nein | meist ja; möglicherweise stark | nein | bei allergischer Reaktion Ausschlag am ganzen Körper möglich sowie Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufkollaps, Atemnot | Insektenstiche > |
überall möglich | unterschiedlich; zum Beispiel rote Punkte oder Flecken; Quaddeln | nein | möglich | nein | Auslöser können beispielsweise Nahrungsmittel, Tiere, Metalle, Arzneimittel sein | allergischer Hautausschlag > |
vor allem in Gelenkbeugen, an Gesicht und Hals | trockene, gerötete, schuppende Hautstellen | nein | oft stark | nein | tritt in Schüben auf; Kratzspuren | Neurodermitis (atopisches Ekzem) > |
überall möglich | runde bis ovale Rötungen mit schuppigem Rand | nein | möglich | ja | bei Fußpilz nässende, gerötete Einrisse zwischen den Zehen | Hautinfektionen mit Pilzen > |
vor allem Hände, Füße, Achselhöhlen, Gesäß und Genitalien | punkt- oder strichförmige Hautrötungen | nein | stark, vor allem nachts | ja | durch Kratzen offene Stellen und Krustenbildung möglich | Krätze > |
hauptsächlich am Rumpf, manchmal auch an Armen und Beinen | kleine, rote Flecken | vor dem Ausschlag drei Tage lang hohes Fieber, dann fieberfrei | selten | ja | anschließend oft appetitlos und sehr unruhig | Dreitagefieber > |
beginnt hinter den Ohren, breitet sich dann vom Kopf über den Körper aus | kleinere, hellrote Flecken, die zu dunkler werdenden Flächen zusammenfließen | hohes Fieber | möglich | ja | zu Beginn: Zeichen einer schweren Erkältung; Lichtempfindlichkeit; auf der Mundschleimhaut kleine weiße Flecken | Masern > |
beginnt hinter den Ohren, breitet sich dann vom Kopf über den Körper aus | kleine, einzeln stehende rote Flecken | möglich | möglich | ja | zu Beginn: Zeichen einer Erkältung; schmerzhafte, geschwollene Lymphknoten im Nacken | Röteln > |
Mein Kind hat einen Ausschlag
Stelle des Ausschlags | Aussehen des Ausschlags | Fieber | Juckreiz | Ansteckung | Besonderheiten | |
beginnt als schmetterlingsförmige Rötung im Gesicht, breitet sich dann auf Arme und Beine aus | rote Flecken, die in girlandenartig aneinanderliegende Ringe übergehen | möglich | möglich | ja | Ausschlag verblasst und wird wieder stärker | Ringelröteln > |
beginnt in der Leistengegend, breitet sich dann über den Körper aus | roter, kleinfleckiger, leicht erhabener Hautausschlag, der an Samt erinnert | meist hoch | möglich | ja | meist starke Halsschmerzen; erst weißlich belegte, später himbeerrote Zunge, feuerroter Gaumen | Scharlach > |
beginnt meist am Rumpf, breitet sich dann über den Körper aus, auch auf der behaarten Kopfhaut und der Mundschleimhaut | zunächst rote Flecken, dann wasserhaltige Bläschen, die aufplatzen und verkrusten | meist niedrig, in seltenen Fällen auch sehr hoch | stark | ja | bei Krankheitsbeginn häufig Kopfschmerzen und leichtes Fieber; schubweise immer neue Flecken und Bläschen | Windpocken > |
insbesondere an Hand- und Fußsohlen | rote Flecken oder Bläschen mit rotem Hof | möglich | selten | hauptsächlich in der ersten Woche | manchmal zusätzlich Halsschmerzen | Hand-Mund-Fuß-Krankheit > |
vor allem im Mund- und Nasenbereich | Bläschen und Blasen, die rasch platzen und gelblich-braune Krusten hinterlassen | nein | möglich | ja | Ausschlag breitet sich schnell aus, wenn das Kind an den Blasen kratzt | Grind (Impetigo) > |
vor allem an den Lippen | Bläschen, die platzen und gelbliche, teils nässende Krusten hinterlassen | eventuell fieberhafter Infekt | möglich | ja | Bläschen können schmerzen | Fieberbläschen > |