10 Jahre open space in der Praxis
„JUGEND für Europa“
Direkt zum Deutschen
Practicing Open Space – Our First Ten Years
“YOUTH for Europe”
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10 lat open space w praktyce
“MŁODZIEŻ dla Europy”
Wersja w języku polskim
10 ans de pratique du Forum Ouvert
“JEUNESSE pour l’Europe”
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Practicando Open Space – Nuestros Diez Primeros Años
“Juventud para Europa”
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开放空间实践 - 我们的第一个十年
“欧洲青年”
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Impressum
Practicing Open Space – Our First Ten Years
How Open Space transformed the way of doing business in the German Agency
“YOUTH for Europe”
Hans-Georg Wicke
Die Originalausgabe ist erschienen als Kapitel 5 des Buches
Meine open space Praxis
Michael M Pannwitz
mmpannwitz@gmail.com
in Zusammenarbeit mit Georg Bischoff
joseph92@freenet.de
© 2010 Westkreuz-Verlag GmbH Berlin/Bonn
Herstellung: Westkreuz-Druckerei Ahrens KG Berlin
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
ISBN 978-3-939721-22-2
E-Book Ausgabe
© 2013 Westkreuz-Verlag GmbH Berlin/Bonn
Herstellung: KOMAG mbH Berlin/Brandenburg
ISBN 978-3-944836-05-8
English translation by Michael Dills: dills.translation@t-online.de
Autorem polskiej wersji językowej artykułu jest Piotr Banach.
Kontakt z autorem pod adresem pioban@openspace.pl
Jean-Luc Bernet, Catherine Corbaz et Christine Koehler ont réalisé la version française de cet article.
Ils peuvent être contactés respectivement aux adresses suivantes Jean-Luc Bernet: jean-luc.bernet@wanadoo.fr, Catherine Corbaz: cat.corbaz@gmail.com et Christine Koehler: contact@christine-koehler.fr
Eleder Aurtenetxe Pildain estuvo a cargo de la versión española de esta historia. Puedes contactar con él en: eleder.aurtenetxe@gmail.com
感谢陈胡露为本故事中文版翻译提供的帮助。如您欲与她联系,请写邮件至: ch.hulu@gmail.com
10 Jahre open space in der Praxis
„JUGEND für Europa“
kreativer & verantwortungsvoller & partizipativer & systemischer
Hans-Georg Wicke
Mit einem Vorwort von Harrison Owen
Vorwort
Als Michael M Pannwitz mich fragte, ob ich ein kurzes Vorwort für Hans-Georg Wickes Artikel „JUGEND für Europa – 10 Jahre open space in der Praxis“ schreiben könne, meinte ich: Das wäre mir ein Vergnügen. Nachdem ich nun den Artikel gelesen habe, muss ich noch hinzufügen: Es ist mir sogar eine Ehre.
Vor 28 Jahren hatten wir bei einer Konferenz in Monterey in Kalifornien einfach weder Zeit noch Energie für die übliche Konferenzplanung, also tauchte open space zum ersten Mal wie ein „komisches Etwas“ auf. Weder ich noch sonst jemand ahnte damals, dass open space nicht nur Spaß machte, sondern auch noch nützlich war. Nach einigen Jahren und etlichen Wiederholungen wurde klar, dass die seltsamsten Dinge im open space passieren. Was da geschah, widersprach praktisch allen Erkenntnissen der verschiedenen Theorien und der Praxis des Leitens von Treffen. Vielleicht sogar des herkömmlichen Leitens selbst.
Wir alle wussten ja, wie eine Konferenz zu organisieren ist. Open space passte eigentlich auf keinen Fall in unsere Muster, wie sollte das bloß funktionieren? Oder genauer gesagt, es konnte eigentlich so gar nicht funktionieren. Und doch ging es. Es war unerklärlich, es ging sogar richtig gut! Heftige Konflikte wurden aufgelöst, für große Herausforderungen wurden ungeahnte Lösungen gefunden, entmutigte Leute fanden plötzlich ihre Stimme wieder. Und scheinbar passierte all das wie von selbst. Und wir merkten, dass es tatsächlich umso besser ging, je weniger wir (als Begleiter) eingriffen.
Skeptiker würden wohl sagen, dass diese außergewöhnliche Erfahrung einfach ein Sonderfall wäre. Vielleicht hatte es irgendetwas mit der Einzigartigkeit der Beteiligten zu tun, oder mit irgendwas im Wasser – oder war es einfach ein verdammter Glücksfall? Wir konnten dem kaum etwas entgegensetzen. Pech für die Skeptiker, denn die Erfahrung setzte sich fort, die Fragen allerdings wurden immer mehr und grundsätzlicher. Was um Himmels willen lief da?
Nachdem nun ein paar Jahre ins Land gegangen sind, tauchen Antworten auf. Unser Geheimnis scheint das uralte Phänomen der Selbstorganisation zu sein. Diese wirkt auf der Ebene der von uns erfundenen Systeme genauso, wie Selbstorganisation seit 13,7 Milliarden Jahren im ganzen Kosmos wirkt. Nichts Neues, nichts Seltsames, nur das, was immer schon stattfand. Open space ist nicht irgendein exotischer neuer Prozess, noch weniger ist er das Produkt meines kreativen Geistes. Open space ist einfach da.
Nach 28 Jahren und mehr als 200 000 open space Veranstaltungen in 143 Ländern sind wir ein bisschen schlauer geworden. Und es tauchen neue grundsätzliche Fragen auf. Die nicht am wenigsten gestellte ist: Was machen wir denn nach open space? Meine humorvoll gemeinte Antwort war vor ein paar Jahren noch: Open more space! Also mehr davon. Aber ich ahnte eigentlich nicht, was dabei herauskommen würde. Allerdings haben wir nun ein großartiges Bild der Folgen von 10 Jahren open space in einem Betrieb, dank Hans-Georg Wicke und all der tollen Menschen bei JUGEND für Europa. Was mit einer Einzelveranstaltung begann, ist anscheinend fast eine Lebensweise geworden, auf jeden Fall aber ein prägender Bestandteil der täglichen Arbeit bei JUGEND für Europa. Diese Geschichte ist ganz besonders. Und ich empfehle sie jedem, der nach einem befriedigenderen und produktiveren Miteinander in der eigenen Organisation sucht. In dieser Geschichte geht es um junge Menschen und um Dienstleistungen für junge Menschen. Ich bin sicher, es lässt sich genauso auf jede x-beliebige andere Organisation übertragen. Deshalb ist es mir sowohl ein Vergnügen als auch eine Ehre, Euch zu ermuntern, diese Geschichte zu lesen, von ihr zu lernen und Euch über sie immer wieder zu freuen.
Harrison Owen
Potomac, Maryland, USA
2013