Cover
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
Epilog
Glossar
Impressum
PERRY RHODAN – die Serie
Nr. 2116
Sturm auf den Irrläufer
Wettlauf um Gucky – die Stunde der Siganesen schlägt
von Arndt Ellmer
Es ist ein merkwürdiges Imperium, auf das Perry Rhodan mit der Besatzung der LEIF ERIKSSON im Herbst 1311 Neuer Galaktischer Zeitrechnung gestoßen ist: Das Reich Tradom erstreckt sich offensichtlich über mehrere Galaxien, befindet sich fast 400 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt und wird von einer Militärmacht beherrscht, die bereits nach der Menschheitsgalaxis greift.
Durch das mysteriöse Sternenfenster kam Trah Rogue, ein so genannter Konquestor, in die Milchstraße. Das affenähnliche Wesen forderte die Liga Freier Terraner ultimativ auf, dem Reich Tradom beizutreten. Perry Rhodan weigerte sich, und es kam zum Konflikt. In dessen Verlauf konnte das Raumschiff des Konquestors vernichtet werden – allerdings gelang Trah Rogue die Flucht.
Mittlerweile stießen Raumschiffe aus der Milchstraße durch das Sternenfenster nach Tradom vor: die LEIF ERIKSSON unter Rhodans Kommando und die KARRIBO unter dem Befehl der Arkonidin Ascari da Vivo. Während die Galaktiker im unbedeutenden Kugelsternhaufen Virginox eine geheime Basis errichten, schwärmen Beiboote aus, um die Galaxis zu erkunden.
Bei einer dieser Missionen gerieten der offensichtlich tote Mausbiber Gucky und die zwei Katsugo-Roboter mit ihren siganesischen Besatzungen in die Hände der Tradom-Herrscher. Um sie zu befreien, starten die Terraner zum STURM AUF DEN IRRLÄUFER ...
Reca Baretus – Die Ertruserin leitet den Sturm auf den Irrläufer.
Perry Rhodan – Der Terraner will dringend weitere Informationen.
Alexander Woodi – Der USO-Agent kämpft um das Leben seiner Kameraden.
Caar Vassquo – Der USO-Spezialist wagt den Ausbruch aus der Falle.
Tynka Mintcoo – Die Siganesin riskiert eine besondere Operation.
An einem Ort jenseits der Wahrnehmung ...
Eine Kreatur erwacht.
Sensible Rezeptoren haben sie geweckt.
Sie nimmt alle Informationen in sich auf.
Ungeheuerliche Vorgänge zeichnen sich ab.
Die Kreatur muss eine Entscheidung fällen.
»Wir stecken in ganz fürchterlichen Schwierigkeiten!«, lautete der ultrakurze Funkimpuls aus der PHÖNIX. Gleichzeitig übermittelte uns Rudo K'Renzer die Koordinaten seiner Position.
Perry Rhodan sah mich an. Ich ahnte seine Frage und nickte. »Wenn Don so etwas sagt, dann schweben er und seine Leute in Lebensgefahr!«
Als Rudos Stellvertreterin kannte ich die Ausdrucksweise des Kreuzerflottillen-Chefs besser als die meisten Besatzungsmitglieder der LEIF ERIKSSON. Und ich hielt es für selbstverständlich, dass der Terranische Resident sich in einem solchen Fall an mich wandte.
»Alarmstufe Rot für das Schiff und alle Beiboote!«, sagte Rhodan, kaum dass ich ausgesprochen hatte. »Kurs Pombar! Rock, hol aus der Kiste raus, was geht!«
Es bedeutete einen maximalen Überlichtfaktor von 85 Millionen. Die Flugzeit betrug etwa eine halbe Stunde. In einer solchen Situation war das viel zu viel, trotz der unvorstellbaren Geschwindigkeit.
Der Emotionaut wählte einen Zielpunkt in einem halben Lichtjahr Entfernung von Pombar. Das genannte Sonnensystem lag im Siepan-Sektor Tradoms und gehörte damit zur Randzone der 180.000 Lichtjahre durchmessenden Galaxis. Von Jankar im Kugelhaufen Virginox lag Pombar etwas über 44.000 Lichtjahre entfernt.
Aus K'Renzers Daten wussten wir, dass es sich um einen orangefarbenen Stern der Spektralklasse K3V handelte. Er besaß sechs Planeten, von denen Pombar der innerste war. Irgendwo dort musste gerade die Hölle los sein. Die PHÖNIX oder ein Einsatzkommando befand sich in höchster Gefahr. Wir konnten es uns aussuchen.
Wenn die PHÖNIX-Besatzung in Schwierigkeiten steckte, war es mehr als nur ernsthaft. Bei Rudo K'Renzer handelte es sich schließlich nicht um irgendeinen Kommandanten, sondern um den Chef der sechs wichtigsten Flottillen. Zugleich war Rudo der ehemalige Befehlshaber der LFT-Experimentalflotte, die sich beim Kampf gegen die Kosmische Fabrik MATERIA am Dengejaa Uveso und bei zahlreichen anderen Einsätzen hervorgetan hatte.
Ihn und sein Schiff zu verlieren, das hätte ich uns und vor allem mir nicht verziehen.
Ich hob die Arme über den Kopf und strich mit den Handflächen meinen grünen Sichelkamm glatt. Wenn ich mit geknickten Haarspitzen in den Einsatz gegangen wäre, hätte ich mich nicht wohl gefühlt.
*
Austritt!
Die Schlieren in Grau und Rosa verschwanden vom Bildschirm. In einer winzigen, kaum messbaren Zeitspanne wechselte die LEIF ERIKSSON in den Normalraum über.
Meine Augen fingen an zu brennen. Seit Minuten starrte ich auf das Hologramm meines Terminals mit den Daten der Ortung und den Flugwerten des ENTDECKERS. Gewöhnlich zeigen wir Ertruser unsere Gefühle nicht offen, und wenn, dann bemerken die Lebewesen in unserer Umgebung es meistens nicht.
Beim Anblick des 1800-Meter-Trägerschiffes wurde ich geradezu sentimental. Die LEIF ERIKSSON erinnerte mich in ihrer Größe stets ein wenig an Ertrus. Unter den Kugelschiffen war sie das, was meine Heimat unter den Planeten darstellte. Sie war ein Riese, manchmal unbeholfen, aber in seiner ganzen Wucht ausgesprochen durchschlagend.
Vielleicht muss man wirklich eine Schwerkraft von 3,4 Gravos gewohnt sein, um ein Körpergefühl für einen ENTDECKER zu bekommen.
»Steinigt mich!«, hörte ich Lauter Broch't in diesem Augenblick sagen. »Entweder sind unsere Geräte ausnahmslos defekt, oder wir haben einen Fehlsprung absolviert!«
Sein Tonfall klang irgendwie empört. Ich konnte es ihm nicht verdenken. In dem vor uns liegenden Sonnensystem gab es keine auffällige Energieentfaltung. Über dem ersten und zweiten Planeten flogen ein paar Handelsschiffe. Mehr war nicht los.
»Unsere Systeme arbeiten fehlerlos«, antwortete A. A. Cordable fast beleidigt. »Wir sind auf den Meter genau am Zielpunkt materialisiert.«
Die Antiortungssysteme arbeiteten zuverlässig, wie ich bei einem Blick auf das Holodisplay erkannte. Der Fehler lag also nicht bei uns.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Rhodan sich mit einer entschlossenen Handbewegung in das Hyperfunksystem einklinkte. »Rudo, was ist los?«
Die PHÖNIX hing nach unseren Informationen noch immer in der Sonnenkorona des Sterns.
»Keine Antwort«, zischte Lauter Broch't. »Wenn da nur nicht ...«
Ein Signal traf ein. Es stammte von einer Funkboje in der Korona. K'Renzer und der Solonium-Kreuzer waren nicht mehr da.
Rudo verließ seine Position nicht ohne Grund. Er wusste genau, dass er das anfliegende Schiff dadurch in Gefahr brachte. Wenn die LEIF ERIKSSON in einen Hinterhalt von Katamaren geriet – ich dachte den Gedanken lieber nicht zu Ende. Der Terraner mit dem schwarzen Haarzopf und der Adlernase hatte aber garantiert einen triftigen Grund, nicht auf uns zu warten.
Der geraffte und hoch verdichtete Funkimpuls enthielt die Daten über das Pombar-System und das Volk der Pombaren, soweit sie dem Einsatzkommando bekannt geworden waren.
Rudo hatte die beiden Katsugos und den Ilt auf Pombar abgesetzt. Gerade im richtigen Augenblick, wie es schien. Die Truppen des Reiches Tradom setzten praktisch genau zu dieser Zeit den Herrscher gefangen. Dem Landesherrn drohte die Todesstrafe.
Aber das war es nicht, was unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Die Daten aus der Boje zeigten Gucky und SHECAT. Wie ein kurzer Kommentar erläuterte, waren die Aufnahmen von einer Miniaturkamera angefertigt worden, die SHECAT begleitet hatte. Diese Kamera war später von TOMCAT aufgenommen worden, so dass man überhaupt wissen konnte, was geschehen war.
Die Siganesen in dem Roboter und der Mausbiber drangen in ein Gebäude ein, das die Daten als Museum auswiesen. Der Katsugo brach eine durchsichtige Vitrine auf, in der ein menschliches Skelett ohne Kopf zu erkennen war.
Plötzlich tauchten die Fremden auf. Sie bewegten sich rasend schnell und erinnerten mich von der Statur her an mein eigenes Volk. Aber sie waren hässlich. Die Körper bestanden ausschließlich aus Muskelsträngen. Die Kugelköpfe besaßen keine Augen. Ein Muster aus schwarzen und weißen Flecken bedeckte sie. Der tonnenförmige Brustkorb dieser Wesen sah aus, als habe jemand die anthrazitfarbenen Anzüge überdimensional aufgepumpt. Starke Kreuzgurte hielten ihn zusammen. Die Arme verfügten über Gelenke vom doppelten Durchmesser einer Ertruserfaust. Die Unterarme bestanden aus einer nicht genau erkennbaren Anzahl von Streben.
»Himmel, was sind das bloß für Wesen?«, entfuhr es Prak-Noy.
Niemand antwortete. Alle starrten auf das, was im Museum vor sich ging. Teilweise hatte die Syntronik in TOMCAT offensichtlich Aufnahmen nachbearbeiten müssen, so schnell war alles verlaufen.
Einer der Eindringlinge schleuderte ein Messer. Das Gebilde bewegte sich so schnell, dass unsere Augen ihm kaum folgen konnten. Der Syntron verlangsamte die Aufzeichnung um dreißig Prozent.
Das Messer änderte seine Bahn. Es folgte der Ausweichbewegung des Ilts und durchstieß den Paratronschirm.
Ein Aufschrei hallte durch den ovalen Raum der Hauptleitzentrale, als es Gucky traf. Das Ding durchdrang den Paratronschirm und den Kampfanzug. Augenblicke später stürzte der Ilt zu Boden.
Rhodan schwenkte seinen Sessel herum. Das Blut war aus seinem Gesicht gewichen. Er starrte hinüber zum Halbrund der Terminals, wo der Ara saß.
Prak-Noy hob eine der dürren Hände. »Die Vermessung liegt in wenigen Augenblicken vor, Perry.«
Ein Hologramm baute sich auf. Es zeigte den Ilt zuerst nackt, dann im Kampfanzug. Die Medosyntrons vermaßen die Oberfläche und die Position des messerähnlichen Gegenstands, der durch den Kampfanzug gedrungen war.
»Der Gegenstand steckt in den beiden unteren Herzkammern«, flüsterte der Chefmediziner. »Die Länge der Klinge ergibt, dass das Messer anscheinend sein Herz durchbohrt hat. Es müsste auf der Rückseite der Kammern ausgetreten sein. Da kann nicht einmal der Medosyn des Anzugs etwas ausrichten, sofern er noch funktioniert.«
Niemand antwortete. Die künstliche Stille in der Zentrale des Schiffes pflanzte sich mit Hilfe der Übertragungssysteme durch das gesamte Schiff fort.
Gucky tot! In meinem Körper breitete sich Hitze aus. Es war die Hitze des Zorns. Meine Hände krampften sich um die Lehnen des Sessels, offenbar so stark, dass das Material knirschte.
Die Aufzeichnung aus dem Museum war zu Ende. Ein eiförmiges Schiff mit zwei frei schwebenden Ringwülsten tauchte auf. Wir hatten ein solches Schiff noch nie gesehen. Die Aufzeichnungen der PHÖNIX zeigten, wie es mit extrem hoher Verzögerung auf Pombar zuhielt, landete und nach wenigen Stunden wieder ins All hinausraste.
Das Schiff war zweifellos der Grund, warum Rudo K'Renzer den Treffpunkt verlassen hatte.
Die goldene SERT-Haube des Emotionauten fuhr nach oben. Rock Mozun drehte den Kopf nach links. Er blinzelte in die grelle Lichtflut über COMMAND.
»Perry, ich warte auf deinen Befehl!«, sagte er. Dabei sah mein ertrusischer Landsmann nicht den Aktivatorträger an, sondern mich.
Ein kurzes Zucken seiner Wangenmuskeln war das Einzige, was er sich abrang. Es zeigte seine Entschlossenheit, nicht eher zu ruhen, bis wir uns Gewissheit über das Schicksal des Ilts und der Siganesen in den beiden Katsugos verschafft hatten.
Inzwischen lag eine ausführliche Analyse dessen vor, was im Pombar-System vor sich ging. Die E'Valenter unter dem Kommando eines Di'Valenters hatten die Lage unter Kontrolle. Teilweise suchten die Truppen des Reiches Tradom nach der Familie des Landesherrn, die sich angeblich mitsamt einem so genannten Seelenspiegel abgesetzt hatte.
Mehrere Schiffe nahmen Kurs auf die Sonne. Ein paar Orter hatten Alarm geschlagen. In den Funksprüchen war von einer kleinen Flotte fremder Kugelschiffe die Rede.
Also hatte Rudo den Virtuellbildner eingesetzt, um den Kurs des eigenen Schiffes zu verschleiern.
Die PHÖNIX verfolgte das eiförmige Schiff, das war uns längst klar. Am Schluss der übermittelten Daten bat Rudo uns, auf ein Signal von ihm zu warten.
Ob es ihm gelang, der Spur des schnellen Raumfahrzeugs zu folgen, blieb ungewiss. Wir würden es vermutlich innerhalb der nächsten Stunden erfahren.
Ich blickte auf Perry Rhodan. Der Aktivatorträger hatte sich erhoben, sein Gesicht war aschfahl, die Mimik wie erstarrt. Er sah niemanden an, schien in die Luft zu sprechen, als er sich an uns wandte.
»Rhodan an alle!«, erklang seine Stimme. »Die Umstände machen es erforderlich, dass ich euch über einige Vorgänge informiere, die sich vor Jahren auf der Brücke in die Unendlichkeit abgespielt haben. Bisher habe ich sie aus verschiedenen Gründen geheim gehalten.«
Mit leiser, fast brüchiger Stimme berichtete der Aktivatorträger von einer Begegnung auf der Brücke in die Unendlichkeit. Dabei war er mit einem Skelett konfrontiert worden, dessen Unterarmknochen ihn geradezu angesprungen hatte. Es stammte von einem Wesen mit tonnenförmigem Brustkorb. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen hatte dieses Wesen selbst nach dem Tod noch Leben in sich getragen. Moo, sein kleiner Roboter, hatte das Skelett auf der Brücke zerstrahlt und Rhodan möglicherweise das Leben gerettet.
Später, als er mit Kaif Chiriatha die Brücke beschritten hatte, waren der Terraner und die Galornin an einen Pilzdom gelangt, hinter dessen Wandung sie eine düstere Stadt erkannten. Gestalten warfen mit Messern nach ihnen, obwohl sie die beiden Benutzer des Bohlenstegs eigentlich gar nicht sehen konnten. Damals hatte Rhodan sich gefragt, welche Macht außer den Boten Thoregons noch Zugang zur Brücke hatte.
Die Messer waren durch die Wandung des Pilzdoms gedrungen. Rhodan hatte ihnen ausweichen müssen. Eines davon war Kaif Chiriatha, der Zweiten Botin Thoregons, durch den Schutzanzug gedrungen und hatte sie getötet.
Die Wesen jenseits des Pilzdoms hatten Perry Rhodan mit ihrem tonnenförmigen Brustkorb und ihrer Schnelligkeit schon damals entfernt an Ertruser erinnert.
»Du denkst, dass es sich bei den Angreifern im Museum um solche Wesen gehandelt hat?«, fragte ich.
Der Terraner nickte. »Es muss nicht heißen, dass sie in Tradom beheimatet sind. Passen würde es jedoch.«
Er schüttelte den Kopf, wirkte dabei mehr als nachdenklich. Er denkt an Gucky, überlegte ich, seinen Freund seit Jahrtausenden.
In diesem Moment wurde mir die relative Unsterblichkeit der Aktivatorträger erst so richtig bewusst. Sie lebten Jahrhunderte und Jahrtausende, und die meisten Freunde alterten irgendwann und starben an ihrer Seite. Wenn aber jemand starb, den sie über so lange Zeit hinweg kannten, war das mehr als nur ein Schock.
Unwillkürlich dachte ich an die KARRIBO. Ihr Flugziel lag auf der anderen Seite von Tradom, 185.000 Lichtjahre von Virginox entfernt. Dort lag jenes hyperdimensionale Phänomen, das wir für den PULS von Tradom hielten.
Wo ein PULS war, gab es mit höchster Wahrscheinlichkeit einen Pilzdom. In Tradom lebte also mindestens ein Wesen, das die Brücke in die Unendlichkeit benutzte.
War dieses Wesen dann ein Bote eines Thoregons?
Im Fall des Reiches Tradom handelte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein kriegerisches Wesen ohne Skrupel. Eines aus dem Volk Trah Rogues vielleicht.
Der Gedanke, dass vor langer Zeit auch hier in Tradom ein Heliote erschienen war und zu den Bewohnern der wichtigsten Planeten gesprochen hatte, erschien mir auf einmal absurd.
Vielleicht löste die Besatzung der KARRIBO in diesen Stunden das Rätsel.
»Wir warten eine Stunde«, sagte Perry Rhodan in diesem Augenblick. »Cerxtro, halte ein halbes Dutzend Überlichtsonden zum Ausschleusen bereit. Sie sollen der Wärmespur folgen und dabei versuchen, die Richtung zu ermitteln, in der wir die PHÖNIX suchen müssen. Wenn K'Renzer sich nicht meldet, handeln wir auf eigene Faust.«
Niemand widersprach ihm. Unsere Expedition stand unter starkem Zeitdruck. Seit vor wenigen Stunden vier Spezial-Katamare im Roanna-Sektor aufgetaucht waren, hatte er zugenommen. Der Auftrag der Schiffe ließ sich an ihrem Flugverhalten leicht erkennen. Er lautete, die einseitige Blockade des Sternenfensters aufzuheben.
*
Aus den Aufzeichnungen ging nicht eindeutig hervor, dass sich beide Katsugos und der Ilt im Ei-Schiff befanden. Wir mussten sogar mit der Möglichkeit rechnen, dass Gucky noch auf Pombar weilte. Irgendwo in einem Gefängnis der E'Valenter, vielleicht sogar in ihrem Tributkastell.
Ich erhob mich. »Lass mich mit einem Beiboot zum ersten Planeten fliegen«, sagte ich, mühsam beherrscht. »Ich hole den Kleinen da heraus, falls er noch dort ist.«
»Nein, Reca. Du schaffst das nicht innerhalb einer Stunde. Ein weiteres Einsatzteam auf dieser Welt zurückzulassen, kann ich nicht verantworten.«
Der Terraner rechnete damit, dass sich ein Teil der Besatzung des Ei-Raumers noch immer auf Pombar aufhielt, um Nachforschungen anzustellen. Der Logik des Terraners hatte ich kein einziges Argument entgegenzusetzen.
Lauter Broch't meldete, dass eine minimal energetische Funkverbindung zur Raumboje hergestellt war. Über die Instrumente dieses Relais hörten wir den Funkverkehr im Bereich der beiden innersten Planeten mit.
Die Valenter untersuchten die Zerstörungen im Museum. Sie fanden keine Roboter und auch keinen Körper eines Pelzwesens.
Dann riegelten die Polizisten des Reiches auf Befehl ihres Kommandanten Le Karanu den Raumhafen ab. Kein Schiff durfte Pombar verlassen, keines landen. Eine verschärfte Ausgangssperre verbannte die Pombaren in ihre Häuser.
Perry Rhodan nahm es ohne weiteres Wort zur Kenntnis. Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt. Die Wangen wirkten eingefallen. Er presste die Lippen zusammen, so dass sie kaum zu sehen waren. Der unsterbliche Terraner litt sichtlich.