Cover
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
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Glossar
Impressum
PERRY RHODAN – die Serie
Nr. 2127
Kampf der Titanen
List und Gegenlist – der Konquestor am Ziel
von Arndt Ellmer
Gegen Ende des Jahres 1311 Neuer Galaktischer Zeitrechnung verharren die Bewohner der Milchstraße in gespannter Erwartung: Am Sternenfenster im Sektor Hayok haben sich Hunderttausende Raumschiffe versammelt, eine Armada der stärksten galaktischen Mächte, um den befürchteten Angriff der Katamare aus der fernen Galaxis Tradom abwehren zu können. Dabei wissen alle, dass die Katamare im Zweifelsfall stärker sein werden.
Gleichzeitig verstärken der Terranische Liga-Dienst sowie die Raumflotte der Liga Freier Terraner die Suche nach den sieben Raumschiffen, mit denen der Konquestor Trah Rogue nach wie vor innerhalb der Milchstraße operiert. Jedes dieser Raumschiffe ist mächtig genug, eine der galaktischen Zentralwelten anzugreifen und zu vernichten.
Die Verantwortlichen in der Milchstraße können nur hoffen, dass Perry Rhodan, der sich mit seiner LEIF ERIKSSON in Tradom aufhält, in der Fremde etwas gegen die Herrscher Tradoms unternehmen kann. Solange es aber keinen Kontakt zu Rhodan und seinen Begleitern gibt, bleibt den Terranern nichts anderes übrig, als intensiv zu forschen.
In Geheimaktionen wurden ein Spionagering auf dem Merkur und ein Zwischenlager im galaktischen Spielkasino, der BASIS, entdeckt, ebenso eine Forschungsstation auf der Überschweren-Welt Paricza. Von dort konnte Trah Rogue zwar entkommen – doch nach wie vor droht der KAMPF DER TITANEN ...
Trah Rogue – Der Konquestor von Tradom möchte Informationen in die Heimat senden.
Monkey – Der Kommandant der Neuen USO glaubt an ein Ablenkungsmanöver des Gegners.
Reginald Bull – Der Residenz-Minister wartet auf die Raumschlacht am Sternenfenster.
Noviel Residor – Der Chef des Terranischen Liga-Dienstes sichert das Solsystem ab.
»Was machen die da?«
Aus zusammengekniffenen Augen starrte Reginald Bull auf das Hologramm. In die 300.000 Einheiten der arkonidischen Flotte war Bewegung gekommen. Alle Verbände auf dieser Seite der Aagenfelt-Barriere zogen sich ein Stück von ihren bisherigen Positionen zurück.
Das war gegen die mündlich getroffene Abmachung. Strategisch bedeutete es zudem einen Nachteil. Schafften die 22.000 Katamare den Durchflug durch das Sternenfenster und griffen die galaktische Wachflotte an, erhielten die Doppelrumpfschiffe aus Tradom zu viel Spielraum.
»Tut mir Leid, wir erhalten keine Antwort auf unsere Anfrage«, sagte Cheffunker Hylmor von Port Teilhard, der sofort reagiert hatte. »Die AUMOKJON tut, als seien wir nicht vorhanden.«
Bully hasste solche Situationen. Die jetzige Situation am Sternenfenster war für seine Begriffe ohnehin unerträglich. Wenn jetzt die Verbündeten Streit untereinander bekamen, war das mehr als schädlich.
»Keine weitere Anfrage an Kraschyn mehr!«, ordnete er an. Zum Idioten wollte er sich nicht machen lassen.
Die Arkoniden ließen sich eine Stunde Zeit für das Manöver. Ihre Schiffe kehrten nicht an die alten Positionen zurück.
Natürlich hatte es etwas zu bedeuten. Kein Mascant ordnete so etwas an, nur um die Aufmerksamkeit der Soldaten zu trainieren. Dafür hatten die Schiffe ihre Syntrons und ihre Positroniken.
Bully blieb zwei Stunden auf COMMAND, dann kehrte er in seine Kabine zurück. Dort ging er wütend auf und ab. »Du solltest dich ein wenig zerstreuen«, riet der Servo. »Geh in die Fitnessabteilung! Trainiere dir den Frust von der Seele! Du tust deinem Körper damit etwas Gutes.«
»Da kam ich gerade her, als Jani Keitz mich in die Zentrale rief«, gab Bully zur Antwort und massierte die leicht schmerzenden Handgelenke. »Was es nützt, siehst du selbst.«
Er ging vom Eingang bis zum hinteren Ende des Wohnraums, von der Schlafzimmertür bis zur Hygienezelle. Er versuchte sich ein wenig abzulenken, indem er sich Gedanken über den Begriff »Hygienezelle« machte. Der stammte noch aus der Zeit der alten Kugelraumer, als ein großer Teil des Schiffsvolumens für die technischen Anlagen gebraucht wurde. Für die Besatzungen hatte man damals ausgesprochen knapp kalkuliert.
Nein, den Namen »Hygienezelle« verdiente der komfortable Badetrakt seiner Suite wirklich nicht.
Reginald Bull, seines Zeichens Verteidigungsminister der Liga Freier Terraner und Mitglied der Regierung unter Maurenzi Curtiz, hielt auf einmal inne. Er beschloss, ein warmes Bad zu nehmen. Wenn er sich sonst nicht entspannen konnte, dann vielleicht damit.
»Ich bin für niemanden zu sprechen«, wies er den Servo an. »Ausnahmen nur bei wichtigen Vorkommnissen, die mit dem Sternenfenster zusammenhängen.«
Der Servo heizte das Badezimmer vor, ließ Wasser ein, mischte Lavendelzusatz hinein und prüfte das Wasser anschließend auf seine Temperatur.
Bully entkleidete sich und stieg in die Wanne. Er streckte sich, verschränkte die Arme hinter dem Kopf, schloss die Augen. Seine Gedanken schweiften weg vom Sternenfenster zu den Gefährten in Tradom.
Wie es ihnen wohl ergehen mochte? Eine Morsenachricht vom 10. November besagte, dass man wohlauf war. Der Rückweg in die Milchstraße blieb der LEIF ERIKSSON und dem arkonidischen Superschlachtschiff KARRIBO jedoch erst einmal versperrt. Das Sternenfenster hatte sich mit Hilfe des alten Volkes der Eltanen in eine Einbahnstraße verwandelt.
In Bully stritten sich die Empfindungen. Er wünschte sich, dass es für alle Zeiten so blieb, zumindest so lange, bis den Projektorstationen die Energie ausging oder der Zahn der Zeit die Maschinen ausfallen ließ.
Andererseits hoffte er, dass der ENTDECKER mit den Gefährten bald in die Heimat zurückkehrte. Dass gleichzeitig damit eine Invasion von 22.000 Katamaren einherging, war ihm bewusst. Die Aagenfelt-Barriere rings um das Sternenfenster konnte die Invasion lediglich um ein paar Stunden verzögern, sie aber nicht verhindern. Inzwischen waren alle Katamare auf ihre Positionen am blockierten Übergang zurückgekehrt, von denen sie am 9. Dezember bis auf wenige hundert Einheiten verschwunden waren.
Etwas war in Tradom vorgefallen. Es konnte nur mit den beiden Kugelschiffen zusammenhängen. Fast 22.000 Katamare gegen zwei galaktische Einheiten. Das Ende einer solchen Schlacht war jedem klar.
Das Bild brannte sich schmerzlich in Bullys Bewusstsein. Auch die entspannende Wärme des Wannenbads verhinderte es nicht.
Und dann war da noch dieser Tagtraum gewesen. Oder sollte er es besser als Wachimpression bezeichnen? Er hatte Guckys Stimme zu hören geglaubt, gefolgt von einem gequälten Röcheln, das plötzlich abbrach. In einer erschreckend realistischen Vision hatte er sich eingebildet, die leblosen Augen des Ilts zu sehen.
Noch jetzt, einen Monat und drei Tage danach, suchte ihn dieser Eindruck immer wieder des Nachts heim. Manchmal wachte er schweißgebadet auf. Der Servo bot ihm jedes Mal ein Beruhigungsmittel an. Er lehnte entrüstet ab. Kein Mittel der Welt, nicht einmal Alkohol hätte ihn dazu bewogen, Flucht im Vergessen zu suchen. Seit annähernd dreitausend Jahren stellte er sich der Realität und der Verantwortung.
Das würde er auch weiter tun, selbst in Gegenwart Kraschyns, des schlimmsten Mörders, der ihm in diesem Jahrhundert unter die Augen gekommen war. Seine Erhabenheit Bostich I. besaß eine Reihe von Mascanten. Dass er ausgerechnet Kraschyn mit dem Kommando seiner Wachflotte betraute, hätte Bully in jedem anderen Fall als diplomatische Hinterhältigkeit verstanden. Angesichts der Schwere der Bedrohung jedoch akzeptierte er selbst die Zusammenarbeit mit diesem Arkoniden. Man konnte Kraschyn zudem vorwerfen, was man wollte: Er war einer der fähigsten Heerführer des Göttlichen Imperiums.
Der Terraner drehte sich in der Wanne auf die Seite. Er starrte den Handtuchhalter an. Die bunten Muster auf den Tüchern bildeten konzentrische Ringe, die sich ineinander bewegten. Übergangslos stoben sie auseinander.
»Hast du nicht andere Handtücher?«, knurrte Bully. »Das Zeug langweilt mich.«
Der Halter verschwand in der Wand. Sekunden später erschien er mit neuen Handtüchern.
»Besser so?« Die Muster zeigten bewegte Bilder, die offensichtlich aus einem Zoo stammten.
»Ja, danke.«
Ein paar Augenblicke spürte der Terraner tatsächlich so etwas wie Entspannung in sich aufsteigen. Er schloss die Augen und tauchte bis zum Hals ins Wasser ein. In dieser Haltung blieb er, bis ein Dringlichkeitssignal ihn aufschreckte. Die angenehmen Empfindungen verschwanden übergangslos.
»Zentrale an Minister Bull«, erklang eine menschliche Stimme. »Die fünf angekündigten Großtender treffen soeben ein.«
Trägerplattformen des Ponton-Typs! Bully rechnete schon seit Stunden damit.
»Ich komme!« Es rauschte, als er aus dem Wasser stieg. Ein paar Liter schwappten über. Er beachtete es nicht. Im Hinausgehen zog er zwei Handtücher vom Halter und trocknete sich flüchtig ab. Keine zwei Minuten vergingen, bis er angezogen vor dem Transmitterfeld anlangte.
Das in die Wand integrierte Gerät entstofflichte ihn und strahlte ihn in die Hauptleitzentrale der ROALD AMUNDSEN ab.
*
Die kreisrunden Plattformen mit ihren 5000 Metern Durchmesser und einer Dicke von 1000 Metern ähnelten in ihrer Grundform überdimensionalen Eishockey-Pucks. Wer sich mit terranischer Raumfahrt auskannte, übersah die Ähnlichkeit mit den konstruktionellen Vorbildern, den legendären DINO-III-Tendern, natürlich nicht. Von diesen unterschieden sie sich unter anderem dadurch, dass die angeflanschte Kommandokugel fehlte. Die Landeflächen boten insgesamt vier Schiffen der ENTDECKER-Klasse oder Dutzenden kleineren Einheiten Platz. Die gewölbte Schmalseite der riesigen Fahrzeuge blieb dem internen Betrieb sowie Versorgungs- und Reparaturfahrzeugen vorbehalten.
Bully beobachtete den Anflug der Kolosse. Ihre Verzögerungswerte lagen weit unter den Möglichkeiten von Schlachtschiffen. Die Konstrukteure hatten Kompromisse zwischen optimaler Funktionalität und Wendigkeit schließen müssen. Für eine Raumschlacht eigneten sich die Tender trotz ihrer Offensivbewaffnung mit Transformkanonen und MVH-Geschützen nicht. Die Waffensysteme reichten jedoch aus, sich den Gegner so lange vom Leib zu halten, bis die nötige Mindestgeschwindigkeit für eine Metagrav-Etappe erreicht war.
Ein Funksignal traf ein. Die Tender meldeten Bereitschaft.
Bully nickte Jani Keitz zu. Die Kommandantin senkte kurz die Augenlider zum Zeichen, dass sie ihn verstanden hatte. Sie schickte den vorbereiteten Funkspruch mit der Order hinaus.
Die ersten ENTDECKER verließen ihre Positionen. Vier hatten insgesamt auf einem der Ponton-Tender Platz. Drei der Riesenplattformen flogen auf dieser Seite des Sternenfensters, die anderen beiden auf der Rückseite.
Bully warf einen flüchtigen Blick auf die Kennungen, die in das Hologramm eingeblendet wurden.
CHRISTOPHER COLON, FERNAO MAGALHAES, EDMUND HILLARY ... Ohne Ausnahme handelte es sich um Namen bekannter terranischer Entdecker und Forscher.
Wie riesige Leuchtkäfer schwebten die 1800-Meter-Kugeln davon. Jede führte im »Kielwasser« einen Schwarm kleinerer Einheiten mit sich, Schiffe der CORDOBA- und NOVA-Klasse, VESTA-Kreuzer, 60-Meter-Korvetten. Im Abstand von ein paar Lichtminuten folgten ihnen Schiffe der WÄCHTER-Klasse.
Das große Umrüsten begann. Bully quittierte es mit einem besorgten Blick auf das Sternenfenster-Hologramm. Die energetischen Leuchterscheinungen wiederholten sich nicht. Die Wissenschaftler hatten den Vorgang als Anzeichen dafür genommen, dass Reparaturtrupps in Tradom versuchten, die einseitige Blockade aufzuheben. Die Nervosität bei den Besatzungen der galaktischen Wachflotte nahm zu.
Die Tender trafen nach Meinung des Aktivatorträgers fast schon zu spät ein. Ob Zeit blieb, die auf Merkur geleisteten Vorarbeiten in die Tat umzusetzen, vermochte niemand zu sagen. Sie konnten es nur hoffen oder sich wünschen.
Bully rief sich die Worte des Ersten Terraners in Erinnerung, die Maurenzi Curtiz anlässlich seiner erneuten Wiederwahl vor neun Tagen gesprochen hatte. »Wünschen wir uns, dass es uns gelingt, dieser Sterneninsel ein paar Jahrzehnte des Friedens zu bescheren. Diese Zeit würde reichen, die Rückschläge der vergangenen Jahrhunderte zu verkraften und den Schatten der Monos-Ära endgültig hinter uns zu lassen. Wir sollten dabei aber nicht an die äußeren Werte denken, sondern an die inneren. Die Aktivierung der Chronofossilien vor langer Zeit gab allen Völkern einen Schub, nicht nur denen, die unmittelbar einen Evolutionssprung erlebten. An diese Zeit sollten wir anknüpfen. Schaffen wir es, können wir dem Jahrtausend der Kriege ruhig und gefasst ins Auge blicken.«
Es klang verheißungsvoll, aber Bully hielt es für Zukunftsmusik. Gegen die 22.000 Katamare auf der anderen Seite würden sie vermutlich nichts ausrichten, egal, wie sehr sie sich anstrengten. Die Fortschritte, die sie bisher erzielt hatten, reichten vielleicht gegen die sieben Doppelrumpfschiffe in der Milchstraße. Aber selbst da blieb Bully skeptisch. Frühestens in wenigen Tagen würde es sich weisen.
Er beobachtete, wie die zwölf ENTDECKER auf dieser Seite des Sternenfensters ihre Positionen auf den Ponton-Tendern erreichten und andockten. Die kleineren Einheiten gruppierten sich um sie herum oder gingen auf einen parallel verlaufenden Kurs.
Ein Stück weiter außerhalb der Flugbahnen der terranischen Wachschiffe materialisierten weitere Einheiten. Sie kamen aus dem Solsystem, von Boscyks Stern, von Wega, von Kreit und anderen Standorten. Es handelte sich um kleinere Tender und Nachschubeinheiten der so genannten NACHSCHUB/LOGTRANS-Klasse. Innerhalb einer Stunde wuchs ihre Zahl auf zweihundert an. Drei Stunden später waren es siebenhundert. Bis Mitternacht zählte der Syntron tausend Einheiten. Sie nahmen unverzüglich ihre Arbeit auf.
Zehntausend Einheiten der terranischen Flotte wollten umgerüstet sein.
Reginald Bull gähnte verhalten. Das Bad hatte ihn ein wenig erfrischt, das Eintreffen der Tender bei Laune gehalten. Jetzt war er hundemüde vom Zusehen, Dasitzen und Nichtstun.
»Weckt mich, sobald sich etwas tut«, sagte er zu Jani Keitz.
Die auf Titan geborene Terranerin warf ihm einen verständnisvollen Blick zu. »Gute Nacht.«
Bully sah zu, dass er in das Abstrahlfeld kam. Das Empfangsgerät entließ ihn in seine Kabine. Er blieb stehen, runzelte die Stirn und dachte nach. Etwas in ihm arbeitete. Es machte ihn unruhig, aber auch unzufrieden. Nach einer Weile fiel es ihm ein.
»Jani, wie lange, sagtest du, dauert die Umrüstung aller zehntausend Einheiten? Fünf Tage?«
»Das ist richtig«, klang es aus dem Akustikfeld.
Angesichts der permanent vorhandenen Drohung auf der anderen Seite des Sternenfensters hielt Bully das für zu viel.
»Ändere das Programm. Es muss in dreieinhalb bis vier Tagen zu schaffen sein.«
Sie wollte es versuchen. Versprechen konnte sie es ihm aber nicht.
Der untersetzte Terraner zog die Stiefel aus und warf sich angezogen auf das Bett. Augenblicke später war er eingeschlafen.
*
»Bauteile«, dozierte Kyrk TanLin mit Fistelstimme, »sind in diesen Stunden das A und O des Universums. Mit ihnen steigt und fällt jede Aktie.«
Der Chef aller Triebwerke und Bordmaschinen der ROALD AMUNDSEN schlug mit der flachen Hand auf den Rand der Steuerkonsole. Seine Augen funkelten angriffslustig.
Reginald Bull ahnte düster, dass er die nächsten zwei bis drei Stunden einiges zu hören bekam. Kyrk eilte der Ruf voraus, dass sein Mundwerk größer war als sein Körper.
»Da!« TanLin wippte auf den Zehenspitzen. »Sieh dir das an!«
Bully legte den Kopf noch weiter in den Nacken. Hoch über der Schwebeplattform trieben bizarre Gegenstände vorüber. Manche wirkten wie bauchige Wale, andere setzten sich aus verschachtelten Quadern und Würfeln zusammen. Verbindungsgestänge zwischen den einzelnen Baugruppen machten den Eindruck, als müssten die dünnen Streben selbst bei geringfügigen Schubwerten wie Streichhölzer einknicken. In Wirklichkeit wiesen selbst die dünnsten einen Durchmesser von zwanzig Metern auf. Es handelte sich um Transportgestänge. Sie stabilisierten die schwebende Fracht, die auf keine andere Weise ans Ziel gebracht werden konnte. Die Installation riesiger Frachttransmitter in den ENTDECKERN hätte mehr Zeit in Anspruch genommen als der Transport von einzelnen Baugruppen.
»Für den Fachmann sind die Aggregate leicht zu identifizieren. Ich erkläre sie dir.« Kyrk balancierte auf den Zehenspitzen.
Bully fiel ihm ins Wort, ehe der 1,48 Meter kleine Terraner fortfahren konnte. »Das sind zusätzliche MVH-Geschütze, multivariable Hochenergiesysteme in einem neuen Leistungsbereich«, sagte er. »Ihre Durchschlagskraft liegt nach vorläufigen Angaben der Techniker in Merkur-Alpha um acht Prozent höher als die herkömmlicher Systeme.«