Cover
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
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11.
12.
Epilog
Glossar
Impressum
PERRY RHODAN – die Serie
Nr. 2129
Der Gewährsmann
Er ist ein Medile – und geht durch die Hölle des Sklavenmarktes
von Horst Hoffmann
Während sich im Dezember des Jahres 1311 Neuer Galaktischer Zeitrechnung die LEIF ERIKSSON unter dem Kommando von Perry Rhodan auf dem Planeten Jankar versteckt, operiert die arkonidische KARRIBO nach wie vor in den Weiten der Galaxis Tradom. Die Mascantin Ascari da Vivo verfolgt im Sternenmeer des Reiches Tradom durchaus ihre eigenen Pläne.
Arkoniden und Terraner haben dennoch ein gemeinsames Ziel: Sie wollen die Invasion der Milchstraße verhindern. Immerhin haben sich 22.000 Katamare des Reiches Tradom am Sternenfenster versammelt, um von dort aus in die Menschheitsgalaxis vorzustoßen und diese ihrem Imperium einzugliedern. Aufgrund einer Manipulation ist das Sternenfenster derzeit nicht passierbar, das aber kann sich bald ändern.
Die kleine Streitmacht aus der Milchstraße muss im Reich Tradom in erster Linie nach Verbündeten suchen und Helfer für ihre Aktionen gegen die Inquisition der Vernunft finden. Aus diesem Grund greift die KARRIBO einen Stützpunktplaneten des Reiches an und befreit Gefangene. Einer dieser Gefangenen ist DER GEWÄHRSMANN ...
Ascari da Vivo – Die Arkonidin will den Terranern von der LEIF ERIKSSON helfen.
Perry Rhodan – Der Terraner wagt den Ausbruch aus dem Gefängnis.
Benjameen da Jacinta – Der Zeroträumer bekommt Kontakt zu einem wichtigen Wesen.
Tess Qumisha – Die Terranerin nimmt an der Expedition nach Shurriks teil.
Bleu Cefu – Der Medile ist ein Gewährsmann des Trümmerimperiums.
KARRIBO: Verhöre
13. Dezember 1311 NGZ
Die Angst hielt sein Herz fest umklammert. Er war darauf eingestellt gewesen, bald unter der Folter der Valenter zu sterben. Nur noch Stunden hatten ihn von dem Tod getrennt, der ihm alle Ängste genommen hätte. Keine Möglichkeit zum Verrat mehr, der seine größte Sorge war. Den letzten Triumph hätte er gehabt, nicht die Polizisten des Reiches Tradom.
Doch dann waren sie gekommen, die Fremden mit ihrem riesigen Raumschiff. Roboter und schwer bewaffnete Kämpfer hatten jeden Widerstand gebrochen. Und dann hatten die Fremden ihn und die anderen Gefangenen befreit, die auf ihren Transport nach Sivkadam warteten – bevor sie von ihren Bewachern liquidiert werden konnten.
In Beibooten hatte man sie zu einem unbekannten Raumschiff transportiert. Viele Gefangene hatten gejubelt, doch lange nicht alle. Sie wussten nichts von den Fremden.
Der Gedanke an die Fremden schnürte ihm fast die Luft ab. Das Risiko, von den Valentern oder anderen Dienern der Inquisition verhört zu werden, war kalkulierbar gewesen. Alles hätte sich von selbst erledigt. Er hätte nicht einmal selbst etwas zu tun brauchen. Er wäre einfach gestorben und seine wertvollen Informationen mit ihm.
Nie durften sie in fremde Hände fallen!
Nun hatte sich alles verändert. Die Technik der Befreier, soweit er das mitbekommen hatte, war jener der Reichspolizisten überlegen. Zumindest ihre Waffen- und Schutzschirmtechnik.
Konnte sie seine Programmierung aufheben und das Unmögliche schaffen? Das, was niemals passieren durfte?
Konnte sie die Botschaft finden und dechiffrieren, die er zu überbringen hatte – als Gewährsmann des Trümmerimperiums?
*
Draußen waberten die Gluten, die jedem Raumschiff ohne Paratronschirme schnell den Garaus gemacht hätten. In den Hologrammen und auf den Bildschirmen waren nur Symbole oder helles Licht zu sehen. Die Belastungsanzeige der Paratrons lag im mittleren Bereich, noch nicht kritisch. Dennoch herrschte gedrückte Stimmung an Bord.
Das Flaggschiff der arkonidischen Admiralin Ascari da Vivo schwebte in der Korona der blauen Sonne Bmerasath. Damit war die KARRIBO exakt 31.504 Lichtjahre entfernt von dem Planeten Jankar im Kugelsternhaufen Virginox, im Halo der großen Galaxis und etwas »unterhalb« von Tradom. Und sie war zu weit entfernt von der einzigen Basis der beiden galaktischen Schiffe im Großraum Tradom.
Das Wichtigste war: Hier konnten sich die Arkoniden vor Ortungen durch die Schiffe des Reiches als relativ sicher betrachten. Bmerasath besaß keine Planeten. Der Stern war während der ersten Erkundungen von Virginox nach Tradom bevorzugt als »Sprungbrett« in die Hauptgalaxis benutzt worden. Hier hatten die Beiboote der beiden durch das Sternenfenster nach Tradom gelangten galaktischen Schiffe meist einen Orientierungsaufenthalt eingelegt.
Bmerasath war ideal dazu geeignet, die nähere kosmische Umgebung des Sternhaufens im Auge zu behalten, während Ascari die Feinbeobachtung von Beibooten erledigen ließ. Und was diese erbrachte, war nicht dazu angetan, die Stimmung der Admiralin zu heben.
»Die 21.500 Katamare halten sich immer noch in Virginox auf«, sagte sie hart. Ihre Stimme stand scheinbar im Widerspruch zu ihrer makellosen Erscheinung, dem schönen Gesicht, der atemberaubenden Figur. Aber das galt nur für diejenigen, die sie nicht kannten. Nach außen hin mochte sie durch ihr Auftreten provozieren – in Wirklichkeit kannte sie an Bord jeder als kühle Rechnerin und Strategin. »Unsere Aktion gegen die Polizeibasis der Valenter war ein Fehlschlag. Es ist uns nicht gelungen, die Tradomer glauben zu machen, der Angriff würde von uns und der LEIF ERIKSSON vorgetragen, und damit die Katamare aus Virginox herauszulocken.«
»Wir haben es versucht, Admiralin«, sagte Tirako da Goshuran, Ascaris Stabs- und Planungschef und Stellvertreter an Bord. »Mehr konnten wir nicht tun.«
Ascari funkelte ihn gereizt an. »Die Katamare durchsuchen Virginox weiterhin nach den Terranern. Keiner von uns weiß, was mit Rhodan und der LEIF ERIKSSON geschehen ist. Und das ist alles, was du zu sagen hast?«
»Nein. Denke bitte daran, dass wir während des Überfalls auf die Polizeibasis 122 Gefangene der Valenter befreit und an Bord genommen haben. Noch haben wir sie nicht verhört, aber da könnten wir interessante Dinge herausfinden, die uns vielleicht weiterhelfen.«
»Was erwartest du dir davon?«, fragte sie. »Die meisten werden Kriminelle oder unwichtige Querulanten sein.«
»Gewöhnliche Kriminelle schafft man ganz sicher nicht nach Sivkadam«, wagte der Stabschef zu widersprechen.
»Sivkadam, die Folterwelt«, murmelte Ascari da Vivo. »Du hast Recht. Und was für die Valenter wichtig ist, könnte es also auch für uns sein ...«
»Ganz genau«, sagte der Stabschef mit seiner ruhigen Stimme. »Wir können davon ausgehen, dass sich unter den Befreiten einige politisch Verfolgte befinden. Nach den Aufzeichnungen, die wir von allen Befreiten haben, tragen zwei von ihnen Hemden, auf denen ein Symbol ist, das wir als das des geheimnisvollen Trümmerimperiums interpretieren. Zumindest taucht es in mehreren Berichten auf, die von unseren Beibootbesatzungen gesammelt wurden.«
»Stimmt. Auch in Guckys Bericht von Pombar wird dieses Galaxiensymbol vor dem gelben Strahlenkranz erwähnt. Bei den Burschen sollten wir anfangen.«
»Die Abteilung Innere Sicherheit wird sich darum kümmern«, sagte der 63-jährige Arkonide mit den halblangen grauweißen Haaren.
»Einverstanden!« Die Admiralin erhob sich, um zu demonstrieren, dass das Gespräch für sie zu Ende war. »Solange wir nichts für Rhodan tun können, müssen wir diesen Weg gehen.«
Mit einer tiefen Verneigung, die rechte Hand auf die Brust gelegt, entfernte sich der Zweisonnenträger.
*
Die 122 Befreiten waren auf drei kleinere Hangars der KARRIBO verteilt worden. Von ihnen waren achtzig Quintanen, zwanzig Prymbos, fünf Rishkanische Kara, fünf Pombaren. Das restliche Dutzend Wesen gehörte zu unterschiedlichen Völkern, die meisten den Arkoniden völlig unbekannt. Derzeit glich der Bordrechner die Aufnahmen dieser Wesen mit den unzähligen Informationen ab, die man bereits aus Tradom gesammelt hatte. Es konnte nur eine Frage der Zeit sein, bis man genau wusste, um welche Völker es sich handelte.
Qertan entblößte seine kegelförmigen Zähne und wies mit einem Finger auf das Hologramm. »Die Quintanen sind erstaunlich aufgeweckt«, sagte der Dron und gab ein grollendes Geräusch von sich, seine Art des Lachens. »Die wollen ausbrechen, sie fühlen sich bei uns gefangen.«
Mit pendelnden Armen blickte Birir auf ihn hinunter. »Kann ich gut verstehen«, kommentierte der gut drei Meter große Naat, der zur persönlichen Leibgarde der Admiralin gehörte. »Sie waren im Gefängnis, und sie fühlen sich jetzt wieder wie im Gefängnis.«
»Ein Teil der Gruppe ist für Verhandlungen mit uns, die anderen wollen sofort gewaltsam ausbrechen«, sagte Qertan. »Sie trauen niemandem mehr.«
»Das muss uns gleichgültig sein«, wandte Ascari da Vivo energisch ein. »Wenn ich mir die anderen Hologramme anschaue ...« Die Mascantin wies auf die Beobachtungsgeräte. »... einer von den Prymbos will auch lieber jetzt als später einen Ausbruch versuchen.«
Sie warf die langen Haare nach hinten und lächelte eisig. »Gehen wir hinein!«, ordnete sie an.
Das Schott zu dem Hangar, in dem die achtzig Quintanen untergebracht waren, schwang auf. Zuerst betrat Qertan den Raum, dann Ascari da Vivo. Ihr folgten zwei der Naats ihrer Leibwache, drei arkonidische Kosmospsychologen und dann die anderen drei Naats. Zwischen den klobig wirkenden Wesen und dem an einen Saurier erinnernden Dron wirkte die Mascantin klein und schmächtig, ließ aber keine Unsicherheit erkennen.
Die Quintanen, die sich in Gruppen aufgeregt unterhalten hatten, hielten inne, richteten ihr Augenmerk auf die Ankömmlinge. Es handelte sich bei ihnen um insektoide Wesen, die einen gepanzerten Körper mit vier Armen und zwei Beinen aufwiesen. Quintanen gehörten zur größten Bevölkerungsgruppe der Galaxis Tradom; man fand sie auf praktisch allen Planeten. Im Schnitt waren sie 1,50 Meter groß, so auch diejenigen im Hangar der KARRIBO, doch gab es Umweltangepasste in den unterschiedlichsten Größen.
»Begrüßt Ihre Erhabenheit, die Mascantin Ascari da Vivo!«, rief Qertan mit seiner rauen Stimme in den Hangar. Die Worte des Dron wurden vom Translator sofort in das Anguela-Idiom übersetzt, die in Tradom allgemein verstandene Hauptverkehrssprache. »Sie ist die Kommandantin dieses Schiffes, und ihr habt ihr zu verdanken, dass ihr befreit wurdet.«
Der über zwei Meter große Dreiplanetenträger wich zur Seite, so dass die Befreiten die arkonidische Mascantin sehen konnten. Ascari musterte die Quintanen. Auch wenn sie nicht sehr viel über den Metabolismus der Insektoiden wusste, stellte sie fest, dass viele von ihnen ausgezehrt und kraftlos wirkten. Einer kippte zur Seite und wurde von zwei Artgenossen gestützt.
»Ich sehe, was mit euch los ist«, sagte Ascari. »Die Valenter haben euch halb verhungern lassen. Zwar habt ihr hier an Bord erste Nahrung und Getränke bekommen, aber ich werde veranlassen, dass ihr weitere, auf euren Metabolismus zugeschnittene Nährstoffe erhaltet. Wir werden euch auch bessere sanitäre Einrichtungen und frische Kleidung zur Verfügung stellen. Dazu benötigen wir von euch allerdings weitere Informationen, vielleicht auch einen zu Untersuchungszwecken.«
Sie bemühte sich, nicht die beiden Quintanen direkt anzublicken, die das Kleidungsstück mit dem Symbol des Trümmerimperiums trugen. Sie hatte sie gleich entdeckt, als sie den Hangar betreten hatte. Als Einzige trugen sie ein solches Bekleidungsstück. Die Oberkörper der anderen Befreiten waren nackt und schillerten in allen Farbschattierungen.
Einer der Quintanen trat vor. Unter seinem gepanzerten Oberkörper rasselte es, als er die vier Arme ausbreitete. Die Arkonidin interpretierte es als Begrüßungszeichen.
»Wer bist du?«, fragte Ascari; der Translator übersetzte sofort. »Was hast du mir zu sagen?«
»Entschuldige«, sagte der Quintane vorsichtig; das Anguela-Idiom klang bei ihm rasselnd. »Aber wenn von meinen Mitgefangenen kein Einwand kommt, möchte ich für sie sprechen.«
Ein leises Gemurmel hob an, aber es kam kein Widerspruch. Ascari nickte dem Insektenabkömmling auffordernd zu.
»Ich bin Flyeri«, stellte das Wesen sich vor. »Ich bitte dich, den Unmut meiner Brüder und Schwestern zu entschuldigen. Aber wir fühlen uns immer noch wie Gefangene.«
»Dazu besteht kein Grund«, erwiderte die Admiralin. »An Bord meines Schiffes seid ihr sicher.«
»Ja«, quälte Flyeri hervor. »Aber wie sieht unsere Zukunft aus? Was habt ihr mit uns vor?«
»Keinesfalls bringen wir euch zu der Folterwelt. Bei passender Gelegenheit werden wir euch auf einem freundlicheren Planeten absetzen. Bis dahin bitten wir euch um Geduld.«
»Das ist alles?« Flyeri schien es nicht glauben zu können. »Ihr verlangt keine Gegenleistung von uns?«
»Doch«, antwortete Ascari da Vivo freiheraus. »Wie ihr sehen könnt, sind wir Fremde im Reich Tradom – und keine Freunde der Inquisition der Vernunft. Wir benötigen Informationen über eure Galaxis. Ich will wissen, was ihr verbrochen habt, um in die Gefängnisse der Valenter zu wandern. Waren es politische Gründe?«
Bevor Flyeri etwas sagen konnte, löste sich ausgerechnet einer der Quintanen mit dem bunten Hemd aus der Gruppe der Gefangenen. »Natürlich sind wir politisch Verfolgte«, behauptete er. »Mein Freund dort und ich – wir vertreten das Trümmerimperium. Von uns beiden wissen die Valenter das. Bei den anderen vermuten sie, dass wir sie in unsere Geheimnisse eingeweiht haben. Deshalb wurden auch sie verhaftet. Aber sie sind ahnungslos.«
Ascari da Vivos Gesicht wurde hart. »Abführen zur Untersuchung!«, befahl sie knapp. »Alle beide.«
Die fünf Naats traten vor und nahmen die Quintanen mit den bunten Hemden in ihre Mitte. Flyeri protestierte kurz, wurde dann aber ruhig, als sich rechts und links von ihm die fast doppelt so großen Naats Orim und Bandar aufbauten.
Auch die Arkonidin schenkte ihm keinen Blick mehr. Zusammen mit ihren Begleitern verließ sie den Hangar.
»Die Befreiten werden in Gruppen zu fünf Wesen von unseren Spezialisten verhört«, sagte sie zu Qertan. »Sorge dafür. Orim und Bandar begleiten mich und diese beiden Quintanen ins Medo-Center. Außerdem kommt einer der Psychologen mit. Ich muss alles über sie erfahren.«
»Glaubst du, dass sie wirklich etwas mit dem Trümmerimperium zu tun haben?«, fragte der Sicherheitschef.
»Nein«, sagte die Admiralin. »Dazu sind sie zu vorlaut. Aber wir müssen sie verhören, vielleicht wissen sie wirklich etwas.«
*
Während die beiden Quintanen abgeführt wurden, kümmerten sich Psychologen und Mediker um die anderen Befreiten. Frische Kleidung und Nahrung wurden in die Hangars geliefert; Roboter bauten zusätzliche sanitäre Einrichtungen nach den Wünschen der verschiedenen Wesen ein. Manche waren so geschwächt, dass man sie erst »aufpäppeln« musste; aufgrund des manchmal völlig unbekannten Körperbaus keine leichte Aufgabe.
Sicherheitshalber ließ Ascari da Vivo trotzdem die Wachen vor den Hangarschotten verstärken und die Beobachtung der Tradomer intensivieren. »Wir gehen nicht das geringste Risiko ein«, schärfte sie den Wachen ein.
Qertan zeigte sein Organisationstalent. Jeweils in Gruppen von fünf Wesen wurden die Befreiten zu den Verhörräumen gebracht. Nach ausgeklügeltem Plan ließ er sie über verschiedene Wege transportieren. Sie sollten auf diese Weise sehr wohl einige Details der KARRIBO wahrnehmen und auf ihre Art beeindruckt sein, dabei aber keine Geheimnisse erfahren. Man wusste nicht, was sie hinterher erzählten – und dann sollte es schon dem entsprechen, was die Besatzung der KARRIBO ihnen mitteilen wollte.
Ascari selbst begab sich mit den beiden Quintanen in die Bordklinik der KARRIBO und wies den Insektoiden je eine Antigravliege an. Ohne Widerstand zu leisten, legten sie sich darauf nieder, bis energetische Fesseln nach ihnen griffen.
Während zwei Medoroboter die Körper der Quintanen gründlich untersuchten und alle biologisch-medizinischen Erkenntnisse in ihren Speichern erfassten, ließ sich Ascari neben den Befreiten nieder. Man hatte ihnen die bunten Hemden bereits abgenommen, sie wurden separat untersucht.
Die Mascantin begrüßte kurz Voo'lak, den Chefmediker vom Volk der Aras, in alter arkonidischer Tradition »Bauchaufschneider« genannt, ignorierte ihn dann. Er kümmerte sich um die Ergebnisse.
»Ihr beide vertretet also das Trümmerimperium«, sagte Ascari da Vivo. »Wie heißt ihr und was sind eure Aufgaben?« Sie hatte sich mit den Psychologen geeinigt, dass sie das erste oberflächliche Verhör führte; später sollten die Arkoniden selbst an ihre Arbeit gehen.
»Ich bin Truxha«, sagte jener, der im Hangar das Wort ergriffen hatte, und scheuerte seine zwei Beine gegeneinander. »Und das ist Barlinx.«
»Schön«, sagte die Arkonidin. »Und jetzt erzählt mir mehr über das Trümmerimperium.«
»Eigentlich dürfen wir darüber nicht sprechen«, sagte Barlinx leise. Jetzt klang die Stimme des Quintanen wie ein Säuseln, während er seinen Oberkörper nach vorne beugte. »Aber ihr habt uns aus der Gewalt der grausamen Valenter befreit und damit aus der Gewalt des Reiches. Das Trümmerimperium ist ein gewaltiger Machtfaktor in Tradom und den angeschlossenen Galaxien. Unsichtbar, aber überall zugegen. In allen Galaxien des Reiches wird emsig am Umsturz gearbeitet. Der Tag der Revolution ist nicht mehr fern.«
»So ist es«, ergänzte Truxha. »Und wir beide gehören dazu. Als die Valenter eines Tages unsere Heimatwelt heimsuchten und unsere Familien töteten, gelang uns beiden als Einzigen die Flucht. Wir wurden nach einer wahren Irrfahrt von Planet zu Planet von einem Gewährsmann des Trümmerimperiums kontaktiert und stießen begeistert zu den Revolutionären.«