Cover
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
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Glossar
Impressum
PERRY RHODAN – die Serie
Nr. 2150
Festung der Inquisition
Im Zentrum von Tradom – die Schlacht um den Brückenkopf Roanna
von Uwe Anton
Auf den von Menschen bewohnten Planeten der Milchstraße schreibt man den März des Jahres 1312 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – dies entspricht dem März 4899 alter Zeitrechnung. Nach erbitterten Kämpfen ist die gefährliche Situation für die Terraner und ihre Verbündeten beseitigt. Die Vernichtung der Erde und anderer Welten droht in der nächsten Zeit wohl nicht.
Am Sternenfenster, dem unglaublichen Durchgangstor zum feindlichen Reich Tradom, haben Terraner, Arkoniden und Posbis die Oberhand über die gegnerischen Flotten gewinnen können. Das Tor, mit dessen Hilfe man die Entfernung von unvorstellbaren 388 Millionen Lichtjahren praktisch in Nullzeit überwinden kann, ist in der Hand der Milchstraßenbewohner.
Jetzt geht es darum, das Handeln weiterhin zu bestimmen. Perry Rhodan befiehlt den Vorstoß auf die »andere Seite«: Wenn die Milchstraße und ihre Zivilisationen dauerhaft in Sicherheit sein sollen, müssen die grausamen Machthaber des Reiches Tradom gestürzt werden. Der nächste Vorstoß der Terraner gilt deshalb der FESTUNG DER INQUISITION ...
Perry Rhodan – Nach vielen Rückschlägen befiehlt der Terraner nun den entscheidenden Vorstoß.
Trah Zebuck – Der Konquestor muss in der Zentrale des Reiches Tradom ein unangenehmes Geständnis ablegen.
Zim November – Mit dem Spürkreuzer JOURNEE geht der junge Emotionaut auf große Fahrt.
Benjameen da Jacinta – Dem arkonidischen Zeroträumer gelingt ein seltsamer Kontakt.
Perry Rhodan
4. März 1312 NGZ
Perry Rhodan glaubte, sterben zu müssen.
Er hatte gewusst, was ihn erwartete, hatte sich auf dieses Phänomen vorbereitet, so gut er es vermochte, doch sein Verstand konnte sich kaum gegen die Furcht zur Wehr setzen, die sein Unterbewusstsein in einen bodenlosen schwarzen Abgrund zu reißen drohte.
Er hatte versucht, sich dagegen zu wappnen, musste sich jedoch eingestehen, dass es ihm nicht gelungen war.
Nur einmal in seinem Leben hatte er etwas Ähnliches empfunden.
Damals ...
Er erinnerte sich.
Damals, als ihn nackte Panik ergriffen hatte. Als er gesehen hatte, wie die Antwort, die er ersehnte wie kaum etwas anderes in seinem Leben, auf ihn zukam. Er sah sie in der Form einer Woge, die auf ihn zugerollt kam wie die Welle einer mächtigen Brandung. Sie wuchs und wuchs. Der Kamm der Woge wurde scharf wie die Schneide eines Messers. Dröhnend und donnernd kam das riesige Gebilde auf ihn zugeschossen.
Er wusste, dass der Aufprall ihn zermalmen würde. Menschengeist war nicht dazu geschaffen, diese Antwort zu erfahren. Was er erfuhr, würde ihm das Gehirn zerreißen.
»Nein!«, schrie er in höchster Verzweiflung. »Halt ein! Ich will die Antwort nicht wissen!«
Und die riesige Woge bäumte sich hoch auf. Mit einem donnernden Krach, der das Universum bis in seine Grundfesten zu erschüttern schien, prallte sie gegen ein unsichtbares Hindernis und löste sich in schaumige, flockige Bestandteile auf, die nach allen Seiten davonsprühten.
Die Angst war zu viel für ihn. Das Bewusstsein versagte, und der Kosmos versank in Finsternis ...
Damals ...
Als er am Fuß des Berges der Schöpfung fast die Antwort auf die Dritte Ultimate Frage erfahren hatte: WER HAT DAS GESETZ INITIIERT, UND WAS BEWIRKT ES?
Nein, Menschengeist war nicht dazu geschaffen, dieses Wissen aufnehmen zu können, und Menschengeist schien auch nicht aushalten zu können, was er jetzt erlebte.
Jetzt ... jetzt befand er sich in einem winzig kleinen Schiff in einem unendlich langen Schlauch, und dieser Schlauch bestand aus einem graublauen Wogen und Wallen, das in seinen Augen brannte, als hätte Hitze Substanz gewonnen und wäre auf unerklärliche Weise körperlich geworden. Das Feuer schien nach ihm zu greifen, immer näher zu kommen, nur um im letzten Augenblick wieder zurückzuweichen.
Aber nicht für lange. Das Feuer schien in dem unendlichen Wallen nur die Verstärkung eines anderen Elements zu suchen, eines gar nicht mehr fassbaren, und dann raste es wieder heran, und diesmal wich es nicht zurück.
Diesmal schlug es zu.
Ein furchtbares Gefühl ließ Rhodan fast das Bewusstsein verlieren. Er glaubte, sein Innerstes würde nach außen gekehrt. Sein Körper schien umgestülpt und der so freigesetzte Geist von dem graublauen Wallen aufgesogen zu werden.
Ich sterbe, dachte Rhodan erneut. Ich sterbe!
*
Er schloss die Augen, sammelte sich wieder, so gut er es vermochte, und suchte nach einem ruhigen Pol in seinem Inneren, fand ihn aber nicht. Ein heftiges Pochen dröhnte durch seinen Körper. Erst nach einer geraumen Weile wurde ihm klar, dass es sich dabei um Impulse seines Zellaktivatorchips handelte, um so starke, wie er sie noch nie zuvor gespürt hatte.
Zumindest konnte er sich nicht daran erinnern.
Doch woran konnte er sich überhaupt noch erinnern?
Damals, am Berg der Schöpfung, hatte ihm der Zellaktivator nicht helfen können. Er vermochte zwar den Körper zu regenerieren, nicht aber den Geist vor Unfassbarem abzuschirmen.
Jetzt schien es etwas anders zu sein.
Rhodan glaubte zu spüren, wie sein Körper wieder die angestammte Struktur annahm und die zersplitterten Fragmente seines Geistes sich wieder zu einem Ganzen zusammenfügten, das immer besser seiner eigentlichen Aufgabe nachkommen konnte.
Das Feuer und das unsagbar fremde Element schienen sich zurückzuziehen oder in ihrer Angriffswut gegen sein Ich zumindest nachzulassen.
Lag es wirklich an dem schützenden Einfluss des Zellaktivators, oder gewöhnten sein Körper und Geist sich nur an die neue Umgebung, konnten immer besser in ihr existieren?
Der Terranische Resident wusste es nicht. Er wusste nur, dass er von Sekunde zu Sekunde klarer denken konnte, das Feuer immer kälter, erträglicher wurde.
Einen winzigen Augenblick lang glaubte er, wieder würde etwas nach ihm greifen, noch aus der Milchstraße hierher in den Sektor Hayok, etwas ganz anderes als das Feuer des Schlauchs, eine Präsenz von durchdringender Klarheit und Unschuld, doch dann prallte sie zurück, als würde sie von der widernatürlichen Umgebung vertrieben werden. Sein Mund bildete Silben, dann ein Wort, doch als er es ausgesprochen hatte, hatte er es auch schon wieder vergessen. »Kiriaade ...«
Rhodan öffnete die Augen. Zuerst sah er nur ein unergründliches türkisgrünes Strahlen, das die gesamte Umgebung und damit auch sein Ich ausfüllte.
Dann konnte er erste Einzelheiten ausmachen. Das Strahlen war nichts anderes als ein Medium, das das kleine Schiff umgab. Rhodan fiel kein anderes Wort dafür ein. Es präsentierte sich als zähes, unentwegt pulsierendes Etwas, das sich gleichzeitig zusammenzuziehen und auszudehnen schien, ohne seine Ausmaße dabei auch nur im Geringsten zu verändern.
Er warf einen Blick auf die Instrumentendisplays. Sie zeigten völlig sinnlose Werte an. Obwohl die Triebwerke unverändert arbeiteten, schien das Schiff keinen einzigen Meter zurückzulegen.
Rhodan schaute wieder auf die Innenseite des Schlauchs, in dem er sich befand. In dem wogenden Türkisgrün vermittelten zahlreiche Schlieren den Eindruck einer keineswegs gemächlichen Bewegung.
Dann war er, völlig abrupt und überraschend, durch.
Rhodan sah mit bloßem Auge klar und deutlich eine Fensterstation. Sie sah genauso aus, wie Cheplin, der Schwarmer von Aarus-Jima, sie beschrieben hatte.
Und auch der Flug durch das Hebewerk war genauso verlaufen, wie der Schwarmer es vorhergesagt hatte.
Grausam und ohne Gnade. So nah hatte Rhodan sich dem Tod noch nie gefühlt.
*
Der Resident korrigierte sich.
Er sah nur einen kleinen Teil der Station. Mit neunzehn Kilometern Durchmesser war das scheibenförmige Gebilde zu gewaltig, als dass er es in seinen gesamten Ausmaßen erfassen konnte.
Die Space-Jet schwebte 50 Meter über der Oberfläche, einer zerfurchten Ebene mit zahlreichen Aufbauten, Auslegern, Einbuchtungen, Türmen und Antennenschüsseln, und sank schnell. Sie war im Inneren eines Schirmfelds ausgestoßen worden, das die Fensterstation mit einem Abstand von hundert Metern umhüllte. Der Schirm war halb transparent und ermöglichte nur einen stark verschleierten Blick auf die Umgebung des Hayok-Sternenarchipels, genau so, wie die Stationen von draußen auch nur verschleiert wahrgenommen werden konnten.
Um ihn herum entfaltete sich hektische Aktivität. Weitere Jets wurden durch die Öffnung des Schlauchs ausgespien. Sie stoben nach einem ihm noch nicht ersichtlichen Muster auseinander und hielten auf die zahlreichen Schotten der Fensterstation zu. Gleichzeitig eröffneten sie das Feuer auf einige der Schotten.
Die ersten Kleinraumschiffe schleusten bereits TARA-V-UH-Kampfroboter aus.
Rhodan schüttelte sich. Er galt als Sofortumschalter, war imstande, sich blitzschnell auf neue Gegebenheiten umzustellen, doch im Augenblick vermochte er in dem sich entfaltenden anscheinenden Chaos keinerlei Planung zu entdecken. Die Space-Jets hatten zweifellos genau definierte Aufträge zu erfüllen, doch er durchschaute sie nicht.
Die Passage durch das Hebewerk hatte ihn stärker in Mitleidenschaft gezogen, als er es für möglich gehalten hätte.
Das Hebewerk ... Allmählich wurden die Zusammenhänge wieder klar.
Während und nach der Schlacht am Sternenfenster waren den Terranern und Arkoniden einige Objekte in die Hände gefallen. Eines davon hatte sich als höchst nutzbringend erwiesen: eben dieses Hebewerk, mit dem die Verbindung vom Normalraum zu den Fensterstationen hergestellt werden konnte.
Troym LeCaro, der Oberste der Eltanen, beherrschte die Technologie des Hebewerks.
Rhodan hatte den Dimensionsschlauch an der ersten Fensterstation – noch auf der Seite der Milchstraße – anbringen lassen und gemeinsam mit Ascari da Vivo einen Plan zur Eroberung der Station ausgearbeitet.
Vor ihm leuchteten Explosionen auf, färbten das All einen Augenblick lang blutrot. Holos zeigten Trümmerstücke, die der Space-Jet entgegenflogen und von den Prall- und Schutzschirmen des kleinen Schiffs abgelenkt oder in den Hyperraum geschleudert wurden.
Aufgrund der Daten von LeCaros Speicherkristall lag ihnen ein Lageplan der Fensterstation vor. Sie wussten, wo sich die Hangars befanden, und die Besatzungen der Space-Jets hatten sich gewaltsam Zutritt verschafft.
Rhodans Jet nahm wieder Fahrt auf und näherte sich einem der großen Löcher, die die Bordwaffen gerissen hatten. Sie durchdrang ein Prallfeld, das sich hinter ihr wieder schloss, um die Atmosphäre im Hangar festzuhalten und einen Druckverlust zu verhindern. Holos zeigten das Innere des großen Raums. Es wimmelte dort von Kampfrobotern, die den Brückenkopf in der Fensterstation sicherten und das weitere Vordringen vorbereiteten.
Sanft setzte das kleine Schiff auf. Rhodan vernahm Geräusche, sah sich verwirrt um und stellte überrascht fest, dass er nicht allein in der Jet war.
*
Raumsoldaten umgaben ihn, zumeist junge Männer, die ihm fast noch wie Kinder vorkamen, obwohl sie schon längst keine mehr waren. Sie standen völlig geistesabwesend da, starrten geradeaus ins Leere, schienen gar nicht zu wissen, wo sie sich befanden.
Weitere Holos leuchteten auf. Rhodan glaubte, ein leises Knirschen zu vernehmen; die Bodenluken wurden geöffnet. Dutzende von TARAS schwärmten aus dem Schiff und gesellten sich zu denen, die sich bereits im Hangar befanden.
Im nächsten Augenblick fiel die geistige Starre endgültig von ihm ab, und er konnte wieder so klar denken wie vor der Passage durch das Hebewerk.
Dass es zu einer zeitweiligen geistigen Beeinträchtigung kommen würde, hatte er aufgrund von Cheplins und Parrots Bericht gewusst. Aber dass es so schlimm werden würde ... Vielleicht hatte Troym LeCaro den Dimensionsschlauch nicht richtig oder nur unzureichend justiert, so dass es zu wesentlich stärkeren Phänomenen und Störungen gekommen war, als der Schwarmer sie beim ersten Vorstoß in die Station erlebt hatte.
Rhodan drängte sich zwischen den Raumsoldaten hindurch, die noch immer wie gelähmt wirkten, sprang auf den Hangarboden hinab und machte sofort Reca Baretus aus, die Leiterin der Abteilung Außenoperationen und Chefin der Landungstruppen. Die über zweieinhalb Meter große Ertruserin hatte sich in der ersten Jet befunden, die durch den Dimensionsschlauch vorgestoßen war, und ihre Reaktionsfähigkeit bereits zurückgewonnen.
»Schwere Kämpfe in allen Bereichen der Station, in die wir vorstoßen!«, rief sie ihm zu. »Sämtliche Lebewesen scheinen sie zwar verlassen zu haben, aber man wirft uns alles an Robotern entgegen, was man hat!«
Natürlich, dachte Rhodan. Das waren die Grundzüge des Plans. Den ersten Vorstoß haben Kampfroboter vorgenommen. Es gilt, das Leben von Terranern und Arkoniden zu schonen ... »Scheinen?«, fragte er.
Die überaus muskulöse und durchtrainierte Ertruserin trug einen gepanzerten Schutzanzug, dessen bloßes Gewicht Rhodan wahrscheinlich schon zerquetscht hätte. »Wir hatten unsere Individualtaster kaum aktiviert, als sie auch schon durch eine Art Störstrahlung unwirksam gemacht wurden. Die Impulse werden überlagert!«
»Aber ihr habt welche entdeckt?«
»Etwas mehr als hundert. Wir konnten sie jedoch nicht identifizieren.«
»Hundert Lebewesen ...« Das war in einer Station dieser Größe so gut wie nichts. Wenn sie die Störstrahlung nicht ausschalten konnten, würden die Feinde sich Wochen, Monate oder gar Jahre vor ihnen verbergen können.
Irgendwo im Inneren der Station, nicht besonders weit entfernt vom Hangar, erklang das Donnern einer Explosion.
»Bevor sie die Station verlassen haben, haben sie sie mit Fallen gespickt«, erläuterte Reca Baretus. »Die TARAS entdecken die meisten und können sie unschädlich machen, aber manche sind so justiert, dass sie erst auf organische Materie ab einer bestimmten Masse reagieren.«
Rhodan nickte düster. Mittlerweile hatten auch die Soldaten der Jet, mit der er an Bord der Fensterstation gelangt war, die geistige Lähmung abgeschüttelt und taten das Ihre zum scheinbaren Durcheinander im Hangar dazu. Zum scheinbaren ... Der Resident hatte an genug militärischen Operationen teilgenommen, um zu sehen, dass jeder Angehörige der Abteilung Außenoperationen genau wusste, was er tat.
Die Raumsoldaten hatten sich längst wieder zu ihren Einheiten zusammengefunden und gingen höchst gezielt vor. Jeder Handgriff saß. Einige folgten den TARAS ins Innere der Station, andere sicherten den Brückenkopf im Hangar, wieder andere setzten tragbare Transmitter zusammen. Sie konnten sie natürlich nur innerhalb der Station benutzen, betreten und verlassen konnte man sie nur über das Hebewerk. Schon leuchteten kleine Torbogen auf.
Als eine der Ersten verließ Ascari da Vivo einen der Transmitter. Die arkonidischen Kräfte waren in andere Bereiche der Station vorgestoßen, doch Rhodan hatte sich mit der Admiralin geeinigt, seinen Brückenkopf als den zentralen auszubauen, von dem aus die gesamte Operation geleitet werden sollte.
Ascari hatte nur wenig Widerspruch erhoben. Das wäre ihr auch schwerlich möglich gewesen, hatten die Terraner doch den Paradim-Panzerbrecher »organisiert«, der diesen Einsatz erst möglich gemacht hatte.
Angeführt wurden die Soldaten bei der Admiralin von Qertan, dem Echsenwesen. Seine breite und gedrungene Gestalt hielt einen Zweihand-Kombistrahler im Anschlag. Die stoische Ruhe des Fremdwesens vermittelte Rhodan unwillkürlich ein Gefühl vermeintlicher Sicherheit. Zwei ihrer Begleiter waren Báalols, Anti-Mutanten.
Wahrlich kein schlechter Schachzug, dachte Rhodan. Falls es an Bord der Station psionisch begabte Wesen gibt, können sie deren Fähigkeiten neutralisieren ...
Ascari trug ebenfalls einen schwer gepanzerten Schutzanzug. Rhodan war überzeugt davon, dass er mit allem ausgestattet war, was die arkonidische Technologie zu bieten hatte. Ihn überraschte nicht im Geringsten, dass sie darauf bestanden hatte, den Einsatz der Kräfte des Imperiums persönlich zu leiten; dazu kannte er sie mittlerweile viel zu gut.
Weitere Personen traten aus den Transmittern. Rhodan erkannte Humphrey Parrot und Sackx Prakma, den Chefwissenschaftler der LEIF ERIKSSON und seinen Stellvertreter, und Trerok, der auf arkonidischer Seite eine ähnliche Position einnahm. Die drei führten großes Gepäck mit sich, Messgeräte und andere Instrumente, die von mehreren Robotern getragen wurden. Umgeben von einem Kordon aus Raumsoldaten, machten sie sich sofort an die Arbeit, lösten energetische Prall- und Schutzfelder auf und nahmen die Geräte in Betrieb.
»Nehmen wir an dem Vorstoß in die Station teil?«, fragte Ascari da Vivo.
Rhodan nickte. »Natürlich.«
»Das würde ich nicht tun.« Humphrey Parrot schaute von seinen Instrumenten auf. »Die Station ist eine einzige Todesfalle und wird in wenigen Minuten explodieren.«
Rhodan sah Ascari an.
Dann lachte der Chefwissenschaftler der LEIF ERIKSSON kurz, und Rhodan fragte sich, ob Parrot die Auswirkungen des Transfers durch das Hebewerk tatsächlich schon vollständig überwunden hatte.
*
»Könntest du dich klarer ausdrücken?«, fragte Rhodan. »Hast du eindeutige Informationen?«
»Allerdings«, sagte der dürre Wissenschaftler. »Ich kann es nicht fassen, aber sie versuchen genau das, was ich in der Fensterstation DREI durchgezogen habe.« Es war typisch für Parrots Charakter, dass er in solch einem Zusammenhang lediglich von sich selbst und nicht von der gesamten Gruppe sprach, mit der er in den Einsatz gegangen war.
»Humphrey«, sagte Rhodan, »wir sind im Einsatz. Geht es etwas präziser?«
»Entschuldigung. Die Energiezapfer der Fensterstation arbeiten mit voller Kraft. Die Energie wird in einen Speicher geleitet. Sobald er bis über den absoluten Rand seiner Kapazität gefüllt ist, wird er explodieren – und die Station mit ihm. Offensichtlich gibt es hier keine Selbstvernichtungsanlage, aber auf diese Weise geht es genauso gründlich.«
»Was ist mit den Sicherheitsschaltungen des Energiespeichers?«
»Außer Kraft gesetzt mit einem Überrangkode.«
»Woher haben sie den? Ich dachte, nur die Eltanen wären im Besitz dieser Kodes?«