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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

Epilog

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 2184

 

Orakel in Gefahr

 

Roxo Quatron und seine Mannschaft – die Jankaron im Risikoeinsatz

 

von Arndt Ellmer

 

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An drei ganz unterschiedlichen Stellen sind zur aktuellen Handlungszeit – man schreibt den Mai 1312 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – Menschen von der Erde in kosmische Geschehen verwickelt, die ursächlich mit dem Thema Thoregon zusammenhängen. So operiert beispielsweise das Hantelraumschiff SOL mit seiner Besatzung unter dem Kommando des Arkoniden Atlan im so genannten Ersten Thoregon, einer Art Miniatur-Universum.

Kampfraumschiffe der Terraner, Arkoniden und Posbis haben zur selben Zeit in der Galaxis Tradom einen Brückenkopf errichtet, fast vierhundert Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Die Überwindung dieser unglaublichen Distanz war nur möglich, weil die Verbündeten es schafften, das Sternenfenster in ihre Hand zu bekommen. Dieses Medium erlaubt die Reise über ungeheure Strecken in Nullzeit, und es wurde ursprünglich errichtet, weil das Reich Tradom die Milchstraße erobern wollte.

Und während in der Galaxis Tradom die Kämpfe gegen die unbekannten Herrscher der Inquisition der Vernunft weitergehen, entwickelt sich in der heimatlichen Milchstraße ein ganz neues Problem. Unbekannte Mächte, die sich des Hilfsvolkes der Cishaba bedienen, verankern unweit des Milchstraßenzentrums ein Objekt im Hyperraum, das offensichtlich in der Lage ist, die Galaxis zu vernichten. Wie man dagegen vorgehen kann, ist völlig unbekannt. Währenddessen gehen die Terraner um Perry Rhodan in der Galaxis Tradom zur Offensive über. Mit dabei sind auch die Jankaron – und sie treffen auf ein ORAKEL IN GEFAHR ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Roxo Quatron – Mit seinen drei Begleitern bricht der Jankaron zu einer speziellen Erkundung in Tradom auf.

Perry Rhodan – In der Galaxis Tradom lässt der Terraner die verbündeten Flotten zum Angriff übergehen.

Sha Mentsa – Als Fremdenführer zeigt der Krun den Besuchern seine Heimatwelt.

Humphrey Parrot – Seine Kollegen und der Wissenschaftler arbeiten an der Funksonde aus der Vergangenheit.

Prolog

 

»Mit dieser Sonde können wir nicht vorsichtig genug sein«, sagte Humphrey Parrot. »Sie wirkt nur äußerlich harmlos.« Die Blicke des hageren, fast asketisch wirkenden Chefwissenschaftlers der LEIF ERIKSSON schienen Perry durchdringen zu wollen. »Was sich in ihrem Innern befindet, können wir erst nach einer gründlichen Untersuchung sagen.«

Die Sonde funkte noch immer die Kennung der JOURNEE. Aber das war die einzige Gemeinsamkeit, die sie mit dem in der Vergangenheit verschollenen Spürkreuzer aufwies.

Perry Rhodan nickte. »Ab sofort gilt für die LEIF ERIKSSON Gelb-Alarm«, stimmte er dem Chefwissenschaftler zu. »Wie willst du weiter verfahren?«

»Der Zwei-Mann-Jäger setzt die Sonde in zehn Millionen Kilometern Entfernung von uns ab«, erläuterte Parrot. »Meine Leute transmittieren gerade die nötige Ausrüstung in eine Space-Jet. Wir schirmen die Sonde mit einer Paratronstaffel ab. Das müsste reichen. Sobald wir die Sonde auf Herz und Nieren geprüft haben, steht dem Weitertransport in den ENTDECKER nichts mehr im Weg.«

Parrot setzte sich in Bewegung. Er verließ COMMAND, das mitten in der Hauptleitzentrale der LEIF ERIKSSON aufragende Halbrund mit den Sesseln und Terminals der Schiffsführung. Perry sah ihm nach, wie er zu einem der in Bereitschaft geschalteten Transmitter hinüberstakste. Der Chefwissenschaftler trat in das Entmaterialisationsfeld, wo er sofort abgestrahlt wurde.

Pearl TenWafer, die epsalische Kommandantin des Kugelraumers, wandte den Kopf. Fragend sah sie Rhodan an. »Startfreigabe für die Space-Jet«, bestätigte Rhodan. Pearl führte die Anweisung aus.

Rhodan kratzte sich am rechten Nasenflügel. Die kleine Narbe juckte und leuchtete weiß wie jedes Mal, wenn er innerlich angespannt war.

Eine Nachricht von der JOURNEE! Er hatte gehofft, dass sie sich eines Tages melden würde. Aber richtig damit gerechnet hatte er nicht. Und jetzt geschah es, kaum dass die Besatzung der LEIF ERIKSSON aus der Vergangenheit zurückgekehrt war.

Rhodan suchte nach einer Erklärung. Offensichtlich hatten die Sensoren der Sonde auf die hyperenergetischen Phänomene der Zeitreise reagiert, die das eltanische Schiff TEFANI im Übermaß erzeugt hatte. Es bedeutete, dass die Sonde nicht zufällig im interstellaren Leerraum deponiert worden war. Sie hatte auf den Eintritt eines bestimmten Ereignisses gewartet.

Vielleicht 160.000 Jahre lang ...

Rhodan hatte es plötzlich eilig, die Hauptleitzentrale zu verlassen.

»Du findest mich in den Hangarlabors«, sagte er zu Pearl TenWafer.

 

*

 

Der Antigrav trug ihn mit Höchstgeschwindigkeit durch die Korridore und Schächte des 1800 Meter durchmessenden Kugelraumers, gesteuert vom Syntron. Sicherheitsschotten öffneten und schlossen sich, blassrosa leuchtende Energieschirme bildeten Strukturlücken und ließen ihn durch. Je weiter er sich dem Hangarbereich des ENTDECKERS näherte, desto umfangreicher wurden die Schutzvorkehrungen im Rahmen der Alarmstufe Gelb.

Zweihundert Meter vor dem Ziel schaltete Perry Rhodan den Gürtel ab. Er beschloss, den Rest des Weges zu Fuß zu gehen. Die Space-Jet hatte das Schiff inzwischen verlassen und näherte sich der Sonde.

Ein leiser Luftzug streifte den Nacken des Terraners. Rhodan blieb stehen und wandte sich um.

»Ich dachte mir, ich sollte dich in dieser Situation nicht allein lassen«, sagte Gucky mit heller Stimme. Hinter der Helmscheibe sah Rhodan den Nagezahn des Mausbibers blitzen.

Der Terraner musterte den Ilt, der in Augenhöhe vor ihm schwebte. Das einen Meter große Pelzwesen mit dem platten Biberschwanz und dem mausähnlichen Kopf trug seinen Kampfanzug. In der Hand ruhte ein schussbereiter Strahler.

»Was schaust du so verwundert?«, piepste der Ilt. »Ach so. Das ist alles zu deinem persönlichen Schutz, weißt du.«

»Ich glaube nicht, dass ich ...« Rhodan begriff plötzlich. Er grinste breit. »Du willst doch nur davon ablenken, dass du dich über die Vorschriften des Gelb-Alarms hinweggesetzt hast.«

Sie untersagten nicht nur den Einsatz von Transmittern nahezu vollständig, sondern vor allem die unnötige Anwendung parapsychischer Kräfte. Die Regelung beruhte auf den Erfahrungen, die die Galaktiker in Tradom mit den Kreaturen von Quintatha und den Rudimentsoldaten gemacht hatten.

»Nein, Perry, da irrst du dich«, beteuerte Gucky.

Rhodan ging nicht weiter darauf ein. »Du bist in deinem Kampfanzug zwar ein bisschen ›overdressed‹, aber ich nehme dich trotzdem mit.«

Gemeinsam setzten sie ihren Weg fort. Rhodan bemerkte, dass der Ilt ihn pausenlos von der Seite ansah.

»Du denkst an die Crew der JOURNEE, stimmt's?«, fragte Gucky.

Rhodan nickte. »Wir hätten mehr für ihre Rettung tun sollen.«

»Du weißt, dass das nicht möglich war. Wir hatten keine Zeit, ganz Tradom abzusuchen. Richte deine Aufmerksamkeit lieber auf die Sonde.«

»Sie enthält eine Botschaft für uns, davon bin ich überzeugt«, stimmte Rhodan zu. »Wenn sie wirklich von der Crew stammt und keine Fälschung ist, birgt sie möglicherweise wichtige Hinweise zur Bekämpfung der Inquisition.«

Oder gab er sich einer Illusion hin? Vielleicht enthielt die Sonde eine ganz andere Botschaft. Sie sollten sich in der Jetztzeit keine Sorgen um Zim November und seine Crew machen.

Sie erreichten die Hangarsektion, durchquerten mehrere Schleusen und gelangten in die Haupthalle des Laboratoriums. In der Mitte des Ovals hing ein Hologramm. In seinem Innern drehte sich ein Gebilde, das entfernt einem AGLAZAR ähnelte. Die Sonde unterschied sich von dem Katamar-Bautyp durch eine geschwungene Rumpfform mit hochgezogenem Bug und Heck sowie flächige Verbindungsstücke. Sie bestand aus einem bräunlichen, von innen heraus glimmenden Material.

Unmittelbar unter dem Hologramm kauerte Sackx Prakma. Seine Hände umklammerten einen plumpen Würfel, den Rhodan als Scanner identifizierte.

»Guten Tag, Sackx.« Rhodan umrundete das Hologramm und betrachtete die Sonde von allen Seiten.

Der Assistent des Chefwissenschaftlers murmelte etwas und scannte weiter. »Sechs Meter lang und zweieinhalb Meter breit bei einer Höhe von fünfeinhalb Metern«, sagte er, als der Terraner seinen Rundgang beendet hatte. »Wenn du mich fragst, Perry, das Ding ist uralt.«

»Wie alt, Sackx?«, fragte der Ilt.

Sackx Prakma fuhr erschrocken herum. »Gucky! Dich habe ich gar nicht gehört.«

»Du warst zu beschäftigt«, antwortete Perry an Stelle des Ilts. »Was sagt Humphrey?«

»Nichts.« Prakma legte den Scannerwürfel beiseite und erhob sich umständlich. Er gab dem Syntron des Labors Anweisungen. Ein zweites Hologramm flammte auf. Es zeigte die Umgebung der LEIF ERIKSSON. In der Bildmitte hing die Sonde, eingehüllt von einer grellblauen Paratronblase.

»Ich konnte Parrot die zehn Millionen Kilometer Sicherheitsabstand nicht ausreden«, fuhr der auf Olymp geborene Wissenschaftler fort. »Siehst du die winzigen Lichter? Das sind unsere Raumlinsen mit den Technikern und Archäologen.« Sackx Prakma wandte sich an Gucky. »Das Alter der Sonde beträgt mindestens 100.000 Jahre.«

»Red keinen Unsinn, Sackx!«, erklang in diesem Augenblick die Stimme Humphrey Parrots. »Wir haben den Korrosionsfaktor des Materials wissenschaftlich noch gar nicht ermittelt. Eine exakte Bestimmung gelingt uns sowieso nur, wenn es sich um Material handelt, wie wir es in der Thatrix-Zivilisation kennen gelernt haben.« Der Chefwissenschaftler wechselte das Thema. »Wir schicken jetzt die Mikroscanner rein.«

Das Hologramm veränderte sich. Es zeigte die Oberfläche der Sonde. Deutlich erkannte Perry die Perforation des Materials. Das Bombardement aus interstellarem Staub war an der Sonde nicht spurlos vorübergegangen. Als der erste Mikroscanner, eine winzige Kugel von zwei Zentimetern Durchmesser, die Oberfläche berührte, löste sich eine Wolke aus winzigen Teilchen und trudelte in der Schwerelosigkeit davon.

Das Kügelchen sank in das glimmende Material ein, bis es fast völlig darin verschwunden war. Erste Daten trafen im Labor ein. Die Dicke der metallenen Außenhaut lag bei mindestens zwanzig Zentimetern. Darunter ortete der Scanner eine Wabenstruktur.

»Das sieht nach einer zusätzlichen Schutzhülle aus«, vermutete Parrot. »An einem guten Dutzend Stellen entdecken wir soeben Einschläge, die durch diese Schicht bis ins Innere der Sonde reichen.«

»Wie lange dauert es, bis du Entwarnung geben kannst?«, erkundigte sich Rhodan.

»Ein bis zwei Stunden. Die Space-Jet nimmt jetzt die Raumlinsen an Bord und geht auf eine Sicherheitsdistanz von fünf Millionen Kilometern.«

Rhodan und Gucky beobachteten die winzigen Lichtreflexe im Hologramm. Sie vereinigten sich zu einem einzigen. Dieser entfernte sich mit zunehmender Beschleunigung von dem Objekt, verließ die Paratronkugel durch eine Strukturlücke und raste davon. Hoch über dem Ort des Geschehens kam der Diskus wieder zum Stillstand.

»Das Ding könnte eventuell aus zwei Teilen bestehen«, murmelte Sackx Prakma und verschwand erneut unter dem holographischen Abbild der Sonde. »Sicher bin ich mir aber nicht.«

»Es wäre theoretisch möglich, dass das zweite Teilstück nachträglich hinzugefügt wurde«, ergänzte Gucky. »Das wolltest du doch sagen, nicht wahr?«

Prakma flüchtete sich in undeutliches Gemurmel. Rhodan nahm es ihm nicht übel. Er kannte das angespannte persönliche Verhältnis zwischen dem Chefwissenschaftler und seinem Assistenten. Fachlich ergänzten sie sich perfekt, aber charakterlich konnten sie einander nicht ausstehen.

Sackx wollte sich in diesem Fall einen Widerspruch Parrots ersparen. Rhodan nahm es als Zeichen, dass er mit seiner Untersuchung in eine wichtige Phase eingetreten war und seine Ruhe haben wollte. Geduldig wartete er, während Gucky unruhig von einem Bein auf das andere trat.

Tete Kramanlocky traf ein. Als Chef der Schiffsverteidigung kümmerte er sich persönlich um die Sicherheitsvorkehrungen in der Halle. Er testete mit Hilfe eines tragbaren syntronischen Geräts den Prallschirm an der gewölbten Außenseite und checkte die Energiespeicher für die Schirmstaffel. Danach verschwand er wortlos durch den nächstbesten Transmitter.

Rhodan deutete nach links hinüber, wo ein Schriftzug über der Tür auf den Weg zu einer Messe hinwies. »Kleiner, darf ich dich zu einem Möhrensaft einladen?«

Gucky ließ seinen Nagezahn blitzen. »Gern. Vitamine verbessern das Denkvermögen.«

»Und worüber denkst du nach?«

»Über die Sternenfenster.«

»Was ist mit ihnen?«

»Sie stehen als Nächstes auf der Tagesordnung«, fuhr Gucky fort. »Oder habe ich dich da falsch verstanden?«

»Nein, Kleiner.«

»Dann solltest du handeln, bevor die Arkonidin es tut.«

»Selbstverständlich. Ich kümmere mich darum, sobald wir wissen, was es mit der Sonde auf sich hat.«

Humphrey Parrot meldete sich und gab Entwarnung.

»Keine Bomben, keine Mikromaschinchen, keine Hyperfallen, nichts«, teilte er mit. »Das Innere der Sonde besteht aus zwei gleich großen Hohlräumen. In jedem befindet sich eine längliche Kapsel, nicht größer als ein Handstrahler. Es handelt sich um zwei Datenspeicher. Ihre Hülle ist teilweise beschädigt. Mehr können wir noch nicht sagen.«

»In Ordnung, Humphrey«, entschied Rhodan. »Wir schleusen die Sonde ein.«

 

*

 

Die gewölbte Außenseite der Halle öffnete sich. Hinter dem Energieschirm leuchteten die Sterne Tradoms. Ein Stück seitwärts blinkten die Positionslichter der Space-Jet.

Ein Schatten näherte sich der Öffnung, durchdrang in einer Blase den Schirm und sank zu Boden.

Sackx Prakma schob sich mit einem Seufzer unter dem Hologramm hervor. Mit einem kurzen Antippen seines Steuergeräts ließ der Olympgeborene das energetische Abbild in sich zusammenfallen.

»Das Original ist immer besser als die Kopie«, murmelte er und eilte auf die Sonde los.

Während sich die riesigen Hälften des Außenwandschotts schlossen, kam die Sonde einen halben Meter über dem Boden zur Ruhe. Fliegende Scheinwerfer nahmen ihre Positionen ein, sie leuchteten jeden Winkel des Gebildes aus. Das schwach energetische Transportfeld erlosch.

Die leichten Luftbewegungen in der Halle erzeugten übergangslos eine Wolke aus feinem Staub. Der Steuersyntron erzeugte ein schwaches energetisches Feld und saugte den metallischen Staub ab.

»Die Oberflächenkorrosion bestätigt meine Vermutung«, wandte sich Sackx Prakma an Perry. »Der Zahn der Zeit hat ziemlich lange an dem Metall genagt. Ich schlage vor, dass wir erst einmal den Dreck entfernen.«

Diesmal erntete er keinen Widerspruch von Parrot. Der Chefwissenschaftler, den die meisten nur »Blue« nannten, weil ihm die Bartstoppeln im Gesicht ein graublaues Aussehen verliehen, aktivierte ein halbes Dutzend Mikrokameras. Die silbernen Kügelchen verschwanden blitzartig in den Ritzen und Löchern der Sonde.

Rhodan richtete seinen Blick auf die flirrenden Schläuche aus Energie rund um die Sonde. Ihre Mündungen näherten sich der Oberfläche. Saugströme entfernten das korrodierte Material von der Oberfläche. Gleichzeitig erzeugte der Steuersyntron Hochdruckstrahlen, die das lockere Material abschmirgelten. Die Farbe veränderte sich langsam von einem bräunlichen zu einem rötlichen Ton.

Obwohl die Sonde keine Gefahr darstellte, empfand Rhodan ein flaues Gefühl im Magen. Nach seiner Einschätzung hätte es gut zur Hinterhältigkeit der Inquisition gepasst, wenn sie mit Hilfe der Sonde ein Attentat auf die LEIF ERIKSSON versucht hätte – gewissermaßen eine Zerstörung aus der Vergangenheit.

Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die glimmende Oberfläche der Sonde. »Sackx! Was ist das für ein Material?«

Prakma warf ihm einen schiefen Blick zu. Der Probenanalysator lief noch, und gerade schwebte ein Roboter durch das Energiefeld. Er fuhr an einem seiner Tentakel einen winzigen Schaber aus, der ähnlich einem Seziermesser die Oberfläche abtrug – bei zweihundert Schabbewegungen pro Minute. Die Auswertung dauerte ein paar Minuten. Das war viel, gemessen an der Rechenkapazität der Syntrons.

Inzwischen hatten die energetischen Saugrüssel einen Großteil der Hülle freigelegt. Die Sonde ähnelte jetzt einem völlig zerzausten Vogel mit aufgequollenen Schwingen.

»Ich denke, du ahnst es bereits«, drang die Stimme Prakmas an Rhodans Ohren. »Die chemische Zusammensetzung ist identisch. Die gemessene hyperphysikalische Komponente zeichnet sich aber deutlich schwächer ab, was mit dem Alter des Materials zu tun haben muss.«

Perry Rhodan nickte. Die Konsistenz des Materials beseitigte seine letzten Zweifel. Dieses Metall gab es in der Gegenwart und der Vergangenheit Tradoms nur ein einziges Mal. Die Wandungen der Eltanenschiffe waren daraus gefertigt.

»Zim und die JOURNEE hatten Kontakt zu den Eltanen«, sagte Gucky leise. »Das steht jetzt fest. Perry, in diesem Ding steckt die Lösung für alle unsere Probleme.«

»Für alle?« Rhodan schüttelte den Kopf. Gucky übertrieb mal wieder heillos. »Vielleicht für die wichtigsten, Kleiner. Oder nur für eines.«