Cover
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
Epilog
Glossar
Impressum
PERRY RHODAN – die Serie
Nr. 2195
VAIA erwacht
Im PULS von Tradom – der Augenblick der Entscheidung
von Uwe Anton
In den Weiten der Galaxis Tradom scheint die Entscheidung zwischen den Flotten aus der Milchstraße und der Inquisition der Vernunft bereits gefallen zu sein. Mit schweren Einheiten operieren Arkoniden, Terraner und Posbis unter dem Kommando von Perry Rhodan in Tradom, fast 400 Millionen Lichtjahre von zu Hause entfernt.
Dieser Einsatz über riesige Entfernungen ist nur zu schaffen, weil ein so genanntes Sternenfenster geöffnet wurde, durch das die unglaubliche Distanz quasi in Nullzeit zu überbrücken ist. Über dieses Sternenfenster hatten die Herrscher Tradoms die Invasion der Milchstraße begonnen – Perry Rhodan und seine Verbündeten konnten erst nach vielen Rückschlägen, mit einer wirklichen Gegenwehr beginnen.
Jetzt aber scheint der Konflikt auf den endgültigen Höhepunkt zuzustreben. Die Flotten der Inquisition sind praktisch überall geschlagen, und Anguela, der ehemalige Verkünder der Superintelligenz VAIA, hat die Macht über die Festung der Inquisition zurückgewonnen.
Doch der Souverän der Vernunft ist noch am Leben und stößt ins Zentrum der schlafenden Superintelligenz VAIA vor. Dort kommt es zum entscheidenden Duell – denn VAIA ERWACHT ...
Perry Rhodan – Der Terraner hat eine erschütternde Begegnung.
Gucky – Der Ilt geht zum ersten Mal über die Brücke in die Unendlichkeit.
November – Der Souverän der Vernunft greift zur letzten Waffe.
Anguela – Der Verkünder hofft auf eine positive Zukunft für die Galaxis Tradom.
November
Rhodan!, dachte er voller Hass. Rhodan!
Der Mensch, der seine Herrschaft in Frage gestellt, der ihn an den Rand des Abgrunds gebracht hatte. Der ihm eine Niederlage nach der anderen zugefügt, der das Reich in Scherben geschlagen hatte und für den Tod der Inquisitoren verantwortlich war.
»Rhodan!«, flüsterte er.
Rhodan, der jetzt vor ihm stand und schwankte, sich kaum auf den Beinen halten konnte. Schwach war der Terraner, schwach und hilflos. Sein Leben war verwirkt, und er wusste es.
Rhodan streckte eine Hand aus, als wolle er den Souverän der Vernunft um Gnade anflehen, Gnade, die ihm niemals gewährt werden würde.
»Rhodan!«, sagte der Souverän und kostete seine Lebensenergie. Heiß brannte sie in seinen Adern. Sie war so intensiv wie keine andere, an der er sich je zuvor gelabt hatte.
Nur Rhodan stand noch zwischen ihm und seinem endgültigen Triumph – einem Triumph, den der verhasste Feind nun nicht mehr verhindern konnte. Zuerst würde er den Terraner ausschalten und dann VAIA, und dann würde das Reich Tradom in neuem Glanz erstehen, mächtiger und prachtvoller denn je zuvor, unter der alleinigen Herrschaft des Souveräns der Vernunft.
Wie sehr hatte er diesen Augenblick herbeigesehnt! Er hatte immer gewusst, dass es so kommen, dass er, der Souverän, den endgültigen Sieg davontragen würde, doch dass es ausgerechnet hier geschah, im kommenden Zentrum seiner Macht ... das hätte er sich niemals träumen lassen!
Rhodans Gesicht verzerrte sich zusehends. Seine Augen schienen aus den Höhlen zu quellen. November sah den Schmerz in ihnen und die Furcht und das Wissen, dass es nun zu Ende ging.
Er griff tiefer in den Terraner, den verhassten Feind, leckte spielerisch über seine Lebenskraft, sog sie auf, ließ sie in sich fließen und kostete sie. In diesem Moment war alles vergessen, die Schande, all die Schmach, die Verzweiflung. Er spürte die leuchtende, die glühende, die brennende Energie und wie sie ihm Kraft gab und sein eigenes Leben erneuerte.
»Rhodan!«, schrie er triumphierend, und der Terraner sank auf die Knie, langsam, ganz langsam, sackte dann zusammen und rutschte zu Boden. Wie in Zeitlupe breitete er Arme und Beine aus, rollte sich mit letzter Kraft auf den Rücken und lag dann endlich, endlich still.
Ich habe ihn ausgesaugt!, dachte November. Noch immer spürte er Rhodans Kraft in seinen Adern, reines, konzentriertes Leben, nicht vergleichbar mit dem irgendeines Wesens, das er im Lauf der langen Jahrtausende auf diese Weise zum Tode gebracht hatte, um sein eigenes Leben zu verlängern.
Er trat zu Rhodan und schaute auf ihn hinab.
Die Augen des Terraners waren geöffnet. Glasig starrten sie ins absolute Nichts, das sich hier buchstäblich bis zum Rand der Schöpfung ausdehnte.
Rhodan!, dachte November voller Hass und holte aus, um seinem toten Widersacher einen letzten Tritt zu verpassen.
Etwas erwacht im PULS ...
November spürte es ganz genau. Jedes denkende, sich seiner selbst bewusste Lebewesen, das sich zurzeit im Umkreis von Anguelas Auge aufhielt, konnte es spüren. Und ein solches sensibles Wesen war der Souverän der Vernunft ganz ohne Zweifel.
Er wusste auch, wer dort erwachte. Oder was. Und wem er zu verdanken hatte, dass VAIA wieder zu sich kam.
Rhodan!, dachte November erneut voller Hass. Seinetwegen hatte er all seine Machtmittel eingebüßt. Doch der Kampf um das Reich Tradom war noch nicht verloren. Noch lange nicht. Falls er hier erreichen konnte, was er sich vorgenommen hatte.
Der Souverän ließ den Blick über die Holos in der Zentrale der SETA WAE gleiten. Sie zeigten den letzten Rest seiner Streitmacht – einer Armee, die einst aus Milliarden von Kämpfern bestanden hatte.
Zwei Dhyraba'Katabe bedienten die Kontrollen des tropfenförmigen, schneeweißen Raumschiffs von knapp 110 Metern Länge, das seine Leute gerade noch rechtzeitig in dem Versteck gefunden hatten, in das Inquisitorin Corona es geschafft hatte. Zumindest bemühten sich die Ehrwürdigen Wissenschaftler, das ehemalige Schiff des Verkünders zu bedienen. November bezweifelte, dass sie die hoch stehende Technik auch nur ansatzweise begriffen.
In seinen Augen waren sie nur Handlanger, die schnell an ihre Grenzen stießen, wenn sie es mit neuen Technologien, Konzepten und Entwicklungen zu tun bekamen.
Zwei weitere Wissenschaftler trieben sich in den Tiefen der SETA WAE herum, wahrscheinlich, um zu versuchen, die Geheimnisse dieses Schiffes zu ergründen. Was sie sowieso nicht schaffen werden, dachte der Souverän. Genauso wenig, wie sie es geschafft haben, die anderen Aufgaben zu erfüllen, die ich ihnen gestellt habe.
Andere Holos zeigten die sechs Kreaturen von Quintatha. Wie Raubtiere streiften sie durch die Gänge der SETA WAE, anscheinend auf der Suche nach einer Gefahr, die sie abwenden, einem Gegner, den sie besiegen konnten.
November lachte heiser auf. Sechs Kreaturen! Seines Wissens die letzten lebendigen Vertreter der mächtigsten Krieger, die das Reich je gekannt hatte! Mehr waren ihm nicht geblieben.
Und wem hatte er das zu verdanken? »Perry Rhodan!«
Noch schlimmer traf ihn der Verlust der Rudimentsoldaten. Ganze zwei von ihnen befanden sich an Bord, und auch sie waren vermutlich die Letzten ihrer Art. Wie es aussah, würden die Genetiker von Kaaf keinen Nachschub mehr herbeischaffen können.
Diese zwölf waren seine letzten Getreuen. Aber er würde nicht mehr benötigen als sie. Nicht für das, was er vorhatte.
Sein Blick glitt über die Hologramme, die die Valenter zeigten. Gut ein Dutzend hatte er an Bord beordert, doch er zählte sie nicht zu seiner kleinen Streitmacht. Valenter gab es noch mehr als genug, und sie waren entbehrlich. Ihre Aufgabe bestand einzig und allein darin, ihm Kraft zu geben.
»Wir haben den Rand der Glutzone erreicht!«, riss die Stimme eines Dhyraba'Katabe ihn aus seinen Gedanken. Genau wie seine Kollegen hielt der Ehrwürdige Wissenschaftler den Blick gesenkt. Wer einen Inquisitor schaut, muss sterben. Und das galt natürlich erst recht für den Souverän der Vernunft.
November hob langsam den Kopf und sah zum Hauptholo. Nahezu geistesabwesend rief er einen der Valenter zu sich.
Der Soldat stand auf und näherte sich ihm. Fast gleichmütig blieb er vor ihm stehen. Den Blick hielt er weiterhin gesenkt.
Warum empfindet er keine Furcht?, dachte der Souverän. Warum ergibt er sich so geradezu unbeteiligt in sein Schicksal? Warum schaut er auch jetzt nicht auf, da sein Schicksal besiegelt ist und es keine Konsequenzen mehr hat, wenn er einen Inquisitor schaut?
Der Souverän streckte die Hand aus und zwang den Kopf des Valenters nach oben, so dass er ihn schauen musste. Nun nahm er etwas in dessen Augen wahr, entsetzliche Angst, unfassbares Grauen.
Auf eine unerklärliche Art und Weise erhöhten diese Gefühle seinen Genuss, als er dann die Vitalenergie des Valenters aufnahm. Sie brannte kurz und heiß in seinem Körper und erlosch schnell wieder.
Wegzehrung, dachte er abfällig. Die Valenter haben eine Schlacht nach der anderen verloren, wenn auch durch Verrat. Und jetzt taugen sie nicht einmal mehr als Kanonenfutter. Wegzehrung, zu mehr sind sie nicht mehr nütze.
Er schaute kurz zu den anderen Valentern hinüber, die das Schauspiel nicht einmal beobachtet hatten. Sie wussten, er konnte sie sofort töten, mit einem einzigen Gedanken. Ihr Leben war verwirkt. Jeder Einzelne von ihnen konnte nur darauf hoffen, dass er der Letzte sein würde, der den Hunger des Souveräns stillen musste, und vielleicht, nur vielleicht, diese Mission ihr Ende gefunden hatte, bevor er an die Reihe kam.
Dann wandte November sich dem Hauptholo zu.
*
In einer Zone mit einem Durchmesser von 5000 Lichtjahren brodelte eine normal- und hyperenergetische Hölle, in die kein Raumschiff einfliegen konnte. Jedenfalls kein gewöhnliches und jedenfalls nicht tief genug für Novembers Zwecke.
Der Souverän sah eine hell- bis dunkelrote, ständig wabernde, von riesigen Eruptionen überzogene Wand vor sich, die erst durch die eingeblendeten Maße ihre wahren Dimensionen offenbarte. Das gewaltige Glühen, Leuchten und Strömen der aufgewühlten Oberfläche war Ausdruck von Turbulenzen, die durch die Überlappung und Überlagerung magnetischer und hyperphysikalischer Kraftlinien entstanden.
Sie heizten die Materie dermaßen auf, dass Gewalten tobten, die so nicht einmal im Zentrumssektor einer Galaxis in Erscheinung traten. Raum und Zeit wurden mitunter in einem Maß verzerrt, dass sie völlig ihre Bedeutung verloren. Das hyperenergetische Chaos ließ sich teilweise nicht einmal mehr mit den Instrumenten der SETA WAE anmessen.
»Wir fliegen hinein!«, befahl November ohne das geringste Zögern. »Überlichtetappe von fünfhundert Lichtjahren!« Wenn es einem Schiff gelingen konnte, dieses unmöglich klingende Unterfangen zu bewerkstelligen, dann dem des ehemaligen Verkünders – einem Thoregon-Schiff!
Wollte er seine Herrschaft noch im letzten Augenblick sichern, musste er durch die Glutzone in den eigentlichen PULS im Mittelpunkt des Auges vordringen. Dort konnte er VAIAS erwachenden Leib hoffentlich noch rechtzeitig töten und per Fernsteuerung die Kontrolle über die PULS-Forts übernehmen.
Diese Forts waren mächtiger als sämtliche Schlachtschiffe Tradoms und der Milchstraße zusammen. Wenn er sie seinen Wünschen entsprechend einsetzen konnte, würde der Tod über die aufständischen Völker von Tradom kommen ... der Tod und die Vernichtung, bis sein Hunger und Blutdurst gestillt waren.
Und nachdem er Tradom befriedet hatte, würde er das Sternenfenster im Sektor Roanna wieder in seine Gewalt bringen und dann die Milchstraße heimsuchen, jene 400 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxis mit dem Planeten Terra, der ihn und die anderen Inquisitoren auf so seltsame Art und Weise angesprochen hatte. Alle außer Inquisitorin Corona ...
Er würde die Bewohner Terras von der Oberfläche ihrer Welt fegen und sich anschicken, das Geheimnis dieses sechsdimensional strahlenden Juwels zu ergründen. Damit würde sich der Kreis schließen.
Wegen Terra hatte er die Eroberung der Milchstraße befohlen, und die Unterwerfung Terras würde ihn alle Schmach vergessen lassen, die er hatte erdulden müssen, seit Trah Rogue die Flagge Tradoms in den Boden dieser Welt gerammt hatte.
Dieses Vorgehen behagte ihm nicht, aber es war nötig. Ideal wäre es jedoch gewesen, VAIAS Leib bis in alle Ewigkeit im PULS zu konservieren, denn nur so blieb gewährleistet, dass die Hohen Mächte ihren Vertrag achteten und Tradom nicht zu ihrem Schlachtfeld wurde.
Eins nach dem anderen, dachte der Souverän.
Nun galt es vordringlich, seine Macht über das Reich Tradom zu sichern. Danach blieb ihm noch genug Zeit, sich auf die veränderte Situation einzustellen und gegen einen möglichen Übergriff der Kosmokraten und ihrer Diener zu wappnen.
Ein Ruck ging durch die SETA WAE. November schaute überrascht auf. Bislang war der Flug völlig ruhig und unproblematisch verlaufen.
»Wir sind in den Normalraum zurückgestürzt!«, meldete der Dhyraba'Katabe, der im Pilotensessel Platz genommen hatte.
»Ursache?«
Der Ehrwürdige Wissenschaftler zögerte kurz. »Die hyperphysikalischen Widerstandskräfte der Glutzone ...« Es klang eher nach einer Vermutung denn nach einer konkreten Erkenntnis.
»Können wir mit einer zweiten Überlichtetappe tiefer in die Glutzone vordringen?«
»Wir können es versuchen.« Aus dem Blick des Dhyraba'Katabe sprach Hilflosigkeit.
»Überlichtetappe!«
Diesmal fiel die SETA WAE bereits nach dreißig Sekunden in den Normalraum zurück.
*
Eintritt ... Austritt.
Als den Instrumenten zufolge die Hälfte der Strecke bewältigt war, misslang der Wiedereintritt in den Hyperraum immer häufiger. Meist gelang der Sprung zwar im zweiten Anlauf, doch hin und wieder glitt die SETA WAE gewissermaßen seitwärts am Widerstand ab.
Novembers Ungeduld wuchs. Die Zeit wurde allmählich knapp. Er musste zu VAIA vorstoßen, bevor die Superintelligenz endgültig erwachte, oder alles war verloren. »Auch diese Etappe hat keinen Raumgewinn gebracht!«
Der Dhyraba'Katabe antwortete nicht. Aus weit aufgerissenen Augen starrte er auf ein Holo.
Vor ihnen in der Glutzone war etwas. November konnte es im Glosen der Energien nicht genau ausmachen, doch es war riesig.
Dann dämmerte es ihm. Er wusste nicht, wieso er nicht sofort darauf gekommen war, doch bei diesem gewaltigen Objekt konnte es sich nur um das zuständige Fort dieses Abschnitts handeln.
Der Souverän der Vernunft richtete seine gekrümmte Gestalt unwillkürlich ein wenig auf. Das war der kritische Augenblick! Wenn das Fort die SETA WAE als feindliche Einheit einstufte und das Feuer eröffnete, waren sie rettungslos verloren.
Nicht einmal das Thoregon-Schiff eines Verkünders würde in dieser Umgebung einem Feuerschlag widerstehen können. Die Schutzschirme waren bereits jetzt bis an den Rand ihrer Kapazität ausgelastet, um die hyperenergetischen Effekte von dem Raumer fern zu halten, die Triebwerke reagierten nur noch stockend.
Nein!, dachte November inbrünstig. Es kann nicht sein! Daran werde ich nicht scheitern!
»Nehmt Funkkontakt zu dem Fort auf!«, befahl er den Dhyraba'Katabe. »Teilt ihm mit, dass es sich bei der SETA WAE um ein Thoregon-Schiff auf wichtiger Mission handelt!«
»Wir senden, Souverän!«
Sekunden verstrichen und wurden zu Minuten. Die SETA WAE hing bewegungslos im Tosen der energetischen Gewalten. November fragte sich, wie viele Geschütze mit welcher Durchschlagskraft auf sie gerichtet waren.
Er spürte die Stille fast körperlich. Sie drang auf ihn ein, zerrte an ihm, und er fragte sich, ob die Wesen, denen er die Vitalenergie aussaugte, etwas Ähnliches empfanden wie er in diesem Augenblick.
Die zeitlose Stille wurde beendet von einer Stimme, die er noch nie zuvor vernommen hatte. Sie war tief und dunkel wie die des Verkünders Anguela, dem dieses Schiff einst gehört hatte. »Die SETA WAE wurde als Schiff eines Thoregon-Boten identifiziert und darf den Flug fortsetzen!«
Eine Automatik!, dachte der Souverän. Wahrscheinlich hat sie das Schiff von dem Augenblick an gesteuert, da wir in die Glutzone eingedrungen sind, und die Dhyraba'Katabe haben versucht, ihre Existenz zu verbergen, um nicht als überflüssig dazustehen. Oder aber sie wurde durch den Kontakt mit dem Fort aktiviert ...
Er atmete erleichtert auf. »Eine neue Überlichtetappe!«, entschied er. »Kurs auf das Zentrum der Glutzone.«
Diesmal vibrierte die SETA WAE heftig, nachdem ihr der Sprung auf Überlicht gelungen war. Aber sie fiel nicht wieder in den Normalraum zurück.
Wir fliegen gegen den Strom, wurde November klar. Erst jetzt wird es wirklich ernst!
Er rechnete damit, dass das Schiff sofort wieder zurückgeworfen wurde, doch es verblieb über eine längere Etappe im übergeordneten Kontinuum. Als der Rücksturz dann erfolgte, war von dem Fort keine Spur mehr zu orten.
Vermutlich befinden wir uns nun in einer Zone nahe am eigentlichen PULS, in der möglicherweise selbst die Forts nicht mehr sicher manövrieren können! November richtete sich angespannt auf, als er den Schmerz spürte.
Es war ein Brennen, zuerst kaum wahrnehmbar, doch es wurde schnell intensiver, drang immer tiefer in seinen Körper ein, floss an seinen Nervenbahnen entlang, stieg immer höher, bis ins Gehirn.
Die SETA WAE begann sich heftig zu schütteln – eine völlig ungewohnte Reaktion des technologisch hoch überlegenen Thoregon-Schiffs.