1. Ferienziel Florida
1. Miami, Miami Beach und Everglades National Park
4. Nordflorida und der Panhandle mit Abstecher nach New Orleans
ANHANG: Florida Wissen
2. Reisevorbereitung
2. Florida Keys, Key West und Dry Tortugas National Park
5. Vom Panhandle nach Süden zur Tampa Bay
3. Unterwegs in Florida
3. Die (Atlantik-) Küste der Kontraste: Von Miami nach Jacksonville (mit Abstechern nach Georgia)
6. Die südliche Golfküste
Großes Sonderkapitel ORLANDO
7. Von der Golfküste nach Miami
8. Floridareise mit Ausgangspunkt Atlanta
Dr. Hans-R. Grundmann GmbH
Verlagsgruppe REISE KNOW-HOW
Impressum
Hans-R. Grundmann
Florida
mit Atlanta, Charleston, New Orleans
8. komplett aktualisierte und überarbeitete Auflage 2019 mit separater Floridakarte ist erschienen im
Reise Know-How Verlag
ISBN 978-3-89662-755-1
eISBN 978-3-89662-736-0
© Dr. Hans-R. Grundmann GmbH
Sartoriusgang 8
26122 Oldenburg
Gestaltung
Umschlag: Carsten Blind, Asperg, Hans-R. Grundmann
Satz und Layout: Hans-R. Grundmann, Ulf Behrmann, Carsten Blind
Karten: map solutions, Karlsruhe
Fotos Fotonachweis auf Seite 490
Druck
Media Print, Paderborn
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– Prolit Gmbh, 35463 Fernwald
– AVA, CH-8910 Affoltern
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– Barsortimenter
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Alle in diesem Buch enthaltenen Informationen und Daten wurden mit großer Sorgfalt recherchiert, zusammengestellt und vom Verlag gewissenhaft bearbeitet. Inhaltliche und sachliche Fehler sind dennoch nicht auszuschließen. Alle Angaben erfolgen daher ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne einer Produkthaftung; Verlag und Autor übernehmen keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche wie sachliche Fehler.
Willkommen im Sonnenstaat
Als im frühen 16. Jahrhundert die Spanier erstmals an Floridas Küste anlegten, hielten sie das neu entdeckte Land für eine Insel und lagen damit nicht ganz falsch. Denn Florida hat in mancher Hinsicht mehr mit den Inseln der Karibik gemein als mit dem Rest der kontinentalen USA. Tropische Temperaturen, Palmen und Sandstrände, karibische Klänge und kubanische Küche machen es zu einem vergleichsweise exotischen Reiseziel.
Andererseits ist Florida aber auch Durchschnittsamerika mit Shopping Malls, Fast Food an jeder Ecke, ausufernden Großstädten, vielspurigen Freeways und was sonst noch so dazu gehört. Hinzu kommt eine touristische Infrastruktur typisch amerikanischer Prägung. Kein anderer US-Staat ist so sehr vom Tourismus bestimmt wie Florida. Mancher Ort verdankt ihm sogar seine Entstehung.
Die größten Attraktionen Floridas sind so bekannt, dass man sie kaum erwähnen muss: Neben Sonne, Sand und Meer gehören dazu vor allem die Vergnügungsparks bei Orlando, speziell Walt Disney World, die Art Deco-Meile in Miami Beach, das schillernde Key West und das J. F. Kennedy Space Center beim Cape Canaveral.
Florida hat auch darüber hinaus viel zu bieten. In zahlreichen State, einigen National Parks und anderen Naturschutzgebieten stößt man auf eine ungewöhnlich vielfältige Flora und Fauna und – unter Wasser vor der Inselkette der Florida Keys – auf Korallenriffe. Eine Florida-Spezialität sind die Spring Parks, die um ergiebige Frischwasserquellen und ihre Abflüsse entstanden und teilweise Lebensraum für Seekühe und Alligatoren sind.
Jahrhundertealte Forts, angelegt in den Anfängen der Besiedelung bis zum Bürgerkrieg, Plantagen aus der Zeit der Sklaverei und die älteste, von spanischen Kolonisten gegründete Stadt der USA, St. Augustine, sind sehenswerte Besuchsziele nicht nur für historisch Interessierte. Geballte (Waffen-) Technik bieten das erwähnte Kennedy Space Center bei Cape Canaveral, das Museum of Naval Aviation für Militärflugzeuge bei Pensacola und der Battleship Parkin Mobile/Alabama. Echte Kunstschätze warten u.a. im Ringling Art Museum in Sarasota und im Dalí Museum in St. Petersburg. Wer Kneipenbummel und Nachtleben sucht, wird vor allem in Miami Beach fündig, aber auch in Key West, Orlando,Tampa/Ybor City und anderen Brennpunkten des Tourismus.
Dieses für 2019 wieder gründlich aktualisierte Buch steigt im Allgemeinen Teil 1 – nach einer kompakten Darstellung all dessen, was man vor einer Reise nach Florida unbedingt wissen sollte – rasch in die Details für Reiseplanung- und vorbereitung ein. Das umfangreiche Kapitel »Unterwegs in Florida« befasst sich danach intensiv mit allen praktischen Fragen, die sich für und auf Reisen im Sonnenstaat stellen (können).
Der Aufbau des Teil 2 »Routen und Reiseziele« ist auf Seite 110 beschrieben. Der Reiseteil ist gespickt mit up-to-date-Informationen und Internetadressen für noch mehr Details. Neben den zahlreichen Empfehlungen für Unterkünfte vom Hostel über Mittelklasse-Motels bis hin zur Luxusherberge findet der Leser ebenso viele überprüfte Hinweise auf besonders schön gelegene und/oder komfortable Campingplätze.
Ein abschließendes Kapitel ist dem möglichen Reisebeginn und/oder auch -ende in Atlanta gewidmet mit ausführlicher Beschreibung von Routen durch Georgia, South Carolina und Alabama und lohnender Ziele am Wege nach/von Florida.
Wer mehr über Florida erfahren möchte, findet im Anhang »Florida Wissen« alles Wichtige zu Geschichte, Bevölkerung, Staat, Politik und Wirtschaft, Kunst und Kultur. Eine gute Reise wünscht Ihnen
Hans-R. Grundmann
TEIL 1PLANUNG, VORBEREITUNG UND DURCHFÜHRUNG
einer Reise nach Florida
1Ferienziel Florida
1.1Reiseplanung und -information
1.1.1Warum nach Florida?
1.1.2Reisezeiten
1.1.3Reiseziele und -dauer
1.1.4Information hier und vor Ort
1.2Geografie und Klima
1.3National Parks und State Parks
1.4Flora und Fauna
1.4.1Eichen, Mangroven, Pinien und Palmen
1.4.2Floridas Tierwelt
2Reisevorbereitung
2.1Flüge nach Florida
KastenGepäckfreigrenzen und -kontrollen bei USA-Flügen
2.2Pass & Einreiseformalitäten
KastenESTA 31Krankenversicherung
2.3Transport in Florida
2.3.1Öffentliche Verkehrsmittel
2.3.2Mietwagen – Pkw, SUV und Minivans
2.3.3Die Campmobilmiete
•Grundsätzliches
•Campertypen
•Miet-Tarife, Gesamtkosten und Konditionen
2.3.4Kostenvergleich Pkw – Campmobil
2.4Die Finanzen
3Unterwegs in Florida
3.1Autofahren in den USA
3.1.1Abweichende Verkehrsregeln
ThemaPolizeikontakt und Alkohol am Steuer
3.1.2Straßensystem
3.1.3Tanken und Pannenhilfe
KastenHilfreiches Vokabular für Autoreisende
3.2Unterkunft und Camping
3.2.1Motels, Motor Inns, Hotels und Lodges
Thema Discount Coupons
KastenDie wichtigsten Motel-/Hotelketten
KastenH/Motels telefonisch richtig reservieren und stornieren
3.2.2Sonstige Unterkünfte
3.2.3Camping in Florida
•Die Situation
•Staatliche Campgrounds
•Kommerziell betriebene Campgrounds
•Campingplatzreservierung
•Campen ohne Campingplatz
3.3Essen und Trinken
3.3.1Selbstversorgung
KastenPreiswert einkaufen mit Kundenkarte
3.3.2Restaurants
•Fast Food- und Restaurantketten
•Restaurantküchen
•Mahlzeiten
•Verhalten im Restaurant
•Kaffeebars
3.3.3Bars, Lounges und Saloons
KastenVokabular in Restaurants und Kneipen
3.4Aktivitäten
3.5Alles Weitere von A bis Z
KastenÜbersicht Feiertage USA
EssayOchopee Post Office
TEIL 2ROUTEN UND REISEZIELE IN FLORIDA
Zum Aufbau des Reiseteils & Piktogramme
1Miami und Umgebung
1.1Miami
1.1.1Geschichte
1.1.2Praktisches
•Orientierung, Information und öffentlicher Transport
•Unterkunft und Camping
•Essengehen
1.1.3Stadtbesichtigung
•Downtown Miami
•Little Havana
•Nördliche Stadtteile
•Südliche Stadtteile
1.1.4Tropische Gärten und Metrozoo
KastenDas Coral Castle bei Homestead
1.2Miami Beach
1.2.1Kennzeichnung und Entwicklung
1.2.2Praktisches
•Orientierung, Information und öffentlicher Transport
•Unterkunft, Camping und Essengehen
1.2.3Stadtbesichtigung
ThemaArt Deco in Florida
1.3Everglades National Park
KastenAchtung: Moskitos
1.4Biscayne National Park
ThemaDas Phänomen Everglades
TOP 10 in Miami und Umgebung
2»Inselhüpfen« auf den Florida Keys
2.1Geographie und Geschichte
KastenMM für «Mile Marker»
2.2Die oberen Keys
BerichtTauchen zu Kriegsschiffen, Haien und Hochzeiten
2.3Die mittleren Keys
•Windley Key und Upper Matecumbe Key
•Lignumvitae, Long, Grassy, Vaca und Pigeon Key
2.4Die südlichen Keys
2.5Key West
2.5.1Geschichte
2.5.2Praktisches
ThemaDie Schwulen- und Lesbenszene in Key West
2.5.3Besichtigung
ThemaKey West und Kuba: alte Nachbarn, Eiszeit und Zukunft
2.6Abstecher auf die Dry Tortugas
TOP 10 auf den Florida Keys
3Küste der Kontraste: Von Miami nach Jacksonville
3.1Zur Route
3.2Städte im urbanen Streifen nördlich von Miami
3.2.1Fort Lauderdale
•Kennzeichnung
•Praktisches
•Stadtbesichtigung
Kasten»Tourboot« Watertaxi in Fort Lauderdale
3.2.2Boca Raton, Delray Beach und Lake Worth
3.2.3Palm Beach
3.2.4West Palm Beach
ExkursAbstecher zum Lake Okeechobee
3.3Von Palm Beach nach Cape Canaveral
3.4Das Kennedy Space Center
ThemaStimme des schwarzen Florida: Zora Neale Hurston
Sonderkapitel Orlando
Orlando, Welthauptstadt der Vergnügungsparks
Geschichte
KastenVergnügungsparkstatistik
Praktisches
•Orientierung, Information und öffentlicher Transport
•Unterkunft
•Camping
•Essengehen, Abendunterhaltung und Shopping
ThemaCelebration: Disneys Musterstadt
Stadt Orlando
Walt Disney World
•Geografie, Zeiten und Tickets
•Anfahrt und Transport zwischen den Parks
•Unterkommen in Disney World
KastenTipps und Hinweise
Die vier Disney Themenparks
Magic Kingdom
•Bereiche
•Programm und Gastronomie
Epcot
•Kennzeichnung und Bereiche
•Future World
•World Showcase
•Gastronomie
Disney’s Hollywood Studios
•Bereiche
•Programm und Gastronomie
Disney’s Animal Kingdom
•Discovery Island
•Die Bereiche
•Gastronomie
Wasserparks
Disney Springs und Boardwalk
Die Universal Parks
Universal Studios
•Anfahrt, Eintritt & Information
•Die Bereiche
•Gastronomie
Islands of Adventure
CityWalk
Weitere Themenparks
SeaWorld
Discovery Cove
Aquatica
Volcano Bay
Am International Drive
The Holy Land Experience
Gatorland
ExkursFortsetzung einer Rundreise durch Florida ab Orlando
ThemaFloridas Quellflüsse und Spring Parks
3.5Die Nordküste von Daytona Beach bis Jacksonville
3.5.1Daytona Beach
3.5.2Von Daytona Beach nach St. Augustine
3.5.3St. Augustine
•Geschichte/Praktisches
•Stadtbesichtigung
•Anastasia Island
ThemaRipley’s Believe It or Not!
3.5.4Jacksonville und Umgebung
•Jacksonville
•Amelia Island
TOP 10 an der Atlantikküste
ExkursAbstecher nach Georgia
•Nach Cumberland Island
•Zum Okefenokee Swamp
4Nordflorida und der Panhandle
4.1Durch Florida von Ost nach West
4.1.1Von Jacksonville nach Tallahassee
ExkursVon Lake City nach Süden
•Abstecher von der I-75
•Gainesville
4.1.2Tallahassee
•Praktisches
•Stadtbesichtigung
4.1.3Von Tallahassee nach Pensacola
4.1.4Pensacola und Pensacola Beach
•Praktisches
•Stadtbesichtigung
•Pensacola Beach
4.2Abstecher nach New Orleans
4.2.1Lohnenswert?
4.2.2Küstenroute in Alabama
4.2.3Auf der I-10 durch Alabama
4.2.4Die Mississippiküste
4.2.5New Orleans
•Wissenswertes
Thema Hurrikan »Katrina« und die Folgen
•Praktisches
•Stadtbesichtigung
ThemaNew Orleans Jazz
ThemaVoodookönigin Marie Laveau
ThemaMardi Gras in New Orleans
4.2.6Ante Bellum Plantations am Mississippi
4.3Von Pensacola nach Apalachicola
4.3.1Die Emerald Coast
ThemaDr. Beach: Wo ist der schönste Strand im Land?
4.3.2Panama City Beach
ThemaUrlaubsregion Nordwestflorida Beaches
4.3.3Von Panama City nach Apalachicola
TOP 10 in Nordflorida und dem Panhandle
5Vom Panhandle nach Süden zur Tampa Bay
ThemaDas Massaker von Rosewood
6Die südliche Golfküste
6.1Die Tampa Bay
6.1.1Tampa
•Geschichte und Entwicklung
•Praktisches
•Sehenswertes
ThemaDie Renaissance der Zigarre
6.1.2St. Petersburg und St. Pete Beach
•Kennzeichnung
•Praktisches
•Sehenswertes
6.1.3Clearwater und die Golfküste nördlich der Tampa Bay
•Clearwater Beach
•Caladesi und Honeymoon Island
•Tarpon Springs
6.2Von der Tampa Bay nach Naples/Marco Island
6.2.1Zur Route
6.2.2Bereich Sarasota/Venice
•Die Sarasota und Bradenton vorgelagerten Inseln
•Sarasota
•Nach Venice und Gasparilla Island
6.2.3Bereich Fort Myers
•Stadt Fort Myers
•Estero Island (Fort Myers Beach)
•Pine Island und Matlacha, Sanibel & Captiva Island
6.2.4Naples und Umgebung
TOP 10 an der Golfküste
7Vom Golf nach Miami/Fort Lauderdale
7.1Tamiami Trail nach Miami
7.2Alligator Alley
ThemaDie Seminolen heute
8Floridareise mit Ausgangspunkt Atlanta
8.1Atlanta und Umgebung
8.1.1Kennzeichnung, Geschichte und Klima
8.1.2Ankunft, Orientierung, Transport und Information
8.1.3Unterkunft und Camping
8.1.4Restaurants und Shopping
8.1.5Sightseeing Atlanta
•Downtown
•Sweet Auburn
•Midtown und Buckhead
•Weitere Sehenswürdigkeiten
•Stone Mountain Park
8.2Alternative Routen nach Florida
8.2.1Die direkte Route und der Umweg über Savannah
•Nach Macon und weiter auf der I-75 nach Süden
•Nach Tallahassee
•Nach Florida über Savannah
•Savannah
Praktisches
Die Altstadt
Tybee Island
•Von Savannah nach Jacksonville
Brunswick
The Golden Isles
8.2.2Über Charleston und Savannah nach Jacksonville
•Von Atlanta nach Charleston via Augusta
•Charleston
Geschichte
Orientierung und praktische Informationen
Unterkunft und Camping
Leibliches Wohl und mehr
Stadtbesichtigung
Plantations bei Charleston
Mount Pleasant and Sullivan’s Island
•Von Charleston nach Savannah
Zur Route
Beaufort
Hilton Head Island
8.2.3Über Mobile nach New Orleans und/oder Pensacola
ExkursAbstecher nach Columbus/Georgia
ANHANG:FLORIDA WISSEN
1Geschichte
•Indianerkulturen
•Erste Europäer
•Britisches Zwischenspiel
•Die Amerikanisierung Floridas
•Florida im Bürgerkrieg
•Die Jahrhundertwende
ThemaDie Seminolenkriege
•Die »goldenen 1920er-Jahre«
•Wirtschaftskrise und Auswirkungen des 2. Weltkriegs
•Bürgerrechtsbewegung
•Einwanderung aus Kuba und Haiti
•Florida im neuen Jahrtausend
ThemaKriminalität
2Bevölkerung
•Angloamerikaner
•Afroamerikaner
•Hispanics
3Staat und Politik
4Wirtschaft
5Kunst und Kultur
6Sport
Touristische Vertretungen Florida in Deutschland
Index
PiktogrammeDie im Reiseteil benutzten Piktogramme sind weitgehend selbsterklärend. Sie erleichtern bei der Suche nach Quartieren, Campingplätzen, Restaurants etc. den raschen Zugriff auf die jeweilige Information im Text bzw. machen zusätzlich auch optisch auf Hinweise zum Wandern/Schwimmen und auf Fotopunkte aufmerksam.
Steckbrief Florida: Zahlen und Fakten
Größe |
Mit einer Fläche von ca. 170.000 km2 (Deutschland 357.000 km2) liegt Florida unter den 50 US-Staaten auf Platz 22. |
Einwohner |
Doch mit über 21 Mio Einwohnern (2018) rangiert der Staat bevölkerungsmäßig – nach Kalifornien und Texas – an dritter Stelle. Die Bevölkerungsdichte liegt mit 121 Personen/km2 zwar deutlich unter der von Deutschland (232 Personen/km2 bei 83 Mio Einwohnern), ist aber für US-Verhältnisse hoch und zudem extrem unterschiedlich verteilt. Das Gros der Bevölkerung lebt an den Küsten südlich der Linie Tampa-Orlando-Daytona, rund um Orlando und im nordöstlichen Ballungsraum Jacksonville. Die Innenbereiche der Halbinsel und der Norden samt dem Panhandle oberhalb der Linie Tampa/Orlando/Daytona Beach sind nur relativ dünn besiedelt. |
Hauptstadt |
Seit 1824 Tallahassee |
Flagge |
Die Staatsflagge zeigt ein rotes Kreuz auf weißem Hintergund und – in der Mitte des Kreuzes – das Staatssiegel, erste Seite dieses Buches. |
Verwaltung |
Der Staat Florida besteht aus 67 Landkreisen (Counties). |
Regierung |
Das Parlament hat zwei Kammern mit Sitz in Tallahassee/Nordflorida. Ein Gouverneur, der alle vier Jahre neu gewählt wird, regiert den Staat. |
Staatshymne |
Suwannee River von Stephen C. Foster, Seite 288 |
Staatsmotto |
In God we trust |
In diesem Kapitel geht es zunächst einmal um wichtige und nützliche Vorabinformationen zum Ferienziel Florida. Weitergehende Details zu Florida, seiner Geschichte, Land und Leuten, finden sich im ausführlichen Anhang, Teil 3 dieses Buches.
Vielfältige Attraktionen
Dass Florida eines der beliebtesten Reiseziele der USA ist, hat gute Gründe. Die klimatischen und geografischen Bedingungen für Badeurlaub und Wassersport aller Art sind ideal. Endlose Strände, darunter einige der schönsten der USA, warten am Atlantik, an der Golfküste und auf der Inselkette Florida Keys. Darüberhinaus gibt es zahllose weitere Sehenswürdigkeiten und Attraktionen für unterschiedlichste Interessen wie das Kennedy Space Center beim Cape Canaveral oder die Vergnügungsparks vor allem bei Orlando. City Life findet man in Miami, Fort Lauderdale und Tampa, historische Stätten in St. Augustine/Nordflorida, Key West und auf Garden Key weit draußen im Golf von Mexico. National und State Parks schützen Sumpf- und Küstenlandschaften, darunter die Everglades und – nicht nur – darin eine reiche Fauna. Für manche sicher überraschend verfügt Florida auch über viele hochkarätige Museen zu Kunst, Kultur und Geschichte.
Florida ist als Reiseziel für »Amerikaneulinge« genauso geeignet wie für amerikaerfahrene Urlauber, denn es unterscheidet sich vor allem im Süden und im sog. Panhandle deutlich vom Rest der USA. Die Entfernungen in Florida sind im Gegensatz zum Rest der USA überschaubar und die touristische Infrastruktur ist dicht.
Urlaubskosten
Flugzeiten und -kosten von Europa nach Florida sind relativ günstig, Mietwagen in Florida ebenfalls. Die Hotel- und Moteltarife liegen – außer in der Hochsaison (vor Weihnachten bis Mitte April) – unter denen anderer US-Reiseregionen.
Winterziel Florida?
Florida galt lange als reines Winterreiseziel. Im frühen 20. Jahrhundert kamen wohlhabende Nordstaatler zum Überwintern in den Staat und verließen ihn wieder, wenn die heiße Jahreszeit nahte. Dank der heutzutage lückenlosen Klimatisierung allerorten lässt es sich in Florida durchaus auch in heißen Monaten aushalten, von den vielen Bademöglichkeiten mal ganz abgesehen.
Südflorida
Als ideale Reisezeit gelten in Südflorida dennoch Winter und Frühling, da die Temperaturen dann am angenehmsten sind und es nur selten regnet. Der Sommer hingegen kann ziemlich nass sein, außerdem muss man zwischen Mai und Oktober mit hoher Luftfeuchtigkeit rechnen. Gelegentlich gibt es monsunartig heftige Regenfälle, nach denen aber bald wieder die Sonne scheint. Nicht selten stehen nach Regen viele Straßen für kurze Zeit komplett unter Wasser. Die geringere Beliebtheit Südfloridas im Sommer führt zu deutlich reduzierten H/Moteltarifen.
Nordflorida
An der nördlichen Golf- und Atlantikküste sind die Sommermonate die beliebteste Reisezeit mit den höchsten Preisen. Im Winter ist es in Nordflorida zum Baden zu kalt. Tagsüber werden zwar auch 15-20°C erreicht, aber nachts sinken die Temperaturen kräftig. Immerhin ist es dann überwiegend trocken und sonnig.
Zentralflorida
Das zentrale Florida mit Orlando und den Vergnügungsparks vermarktet sich zwar als ganzjährige Reiseregion. Da man sich in den Parks aber viel im Freien aufhält und in der Sonne anstehen muss, wenn auch oft abgeschattet und mit Wassernebel besprüht, sollte man dort den Hochsommer eher meiden.
Überlegungen
Wer nicht gleich drei Wochen oder mehr Zeit hat ( unten), sollte sich keine komplette Florida-Rundfahrt oder mehr vornehmen, sondern sich für Teilregionen entscheiden. Welche Region in erster Linie in Frage kommt, hängt natürlich von persönlichen Interessen, von der Jahreszeit und der möglichen Reisedauer ab.
Eine Woche
Bei nur 7-8 Tagen Aufenthalt ist man am besten mit einer festen Unterkunft in einem passenden Ort bedient. Am Standquartier kann man den gewünschten Ferienaktivitäten nachgehen und/oder von dort aus die Umgebung erkunden. Eine gute Wahl für einen solchen Kurzurlaub ist z.B. Miami Beach, das mit dem nahen Miami besonders viel Abwechslung bietet und ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge auf die Florida Keys und in die Everglades ist. Auch Orlando passt für eine Woche Action: der Besuch in den Vergnügungsparks lässt sich gut mit Ausflügen an die Strände an beiden Küsten, nach Cape Canaveral und zu nahen Spring Parks kombinieren. Wer eher Badeurlaub im Sinn hat, sollte die »Strandstädte« an der südlichen Golfküste vorziehen, von wo der Weg nach Orlando nicht weit ist. Tampa und Fort Myers sind ebenso wie Miami, Fort Lauderdale und Orlando von europäischen Flughäfen aus mit Nonstop-Flügen zu erreichen.
Zwei Wochen
Bei einem Aufenthalt von zwei Wochen (oder mehr) wäre es dagegen schade, sich nur auf ein Standquartier zu beschränken. Man könnte zwei Wochen z.B. zwischen Miami Beach und Orlando aufteilen oder auch eine kleine Rundreise durch den südlichen Teil des Staates unternehmen. Wer den Besuch der Vergnügungsparks bei Orlando mit einem Badeurlaub im Spätsommer/Herbst kombinieren möchte, sollte überlegen, nach dem Hauptspaß in den Amusement Parks zum Entspannen ins nordwestliche Florida zu fahren. Dort ist zwar weniger »los«, aber man findet im Panhandle die schönsten Strände der ganzen USA.
Etwa ab zwei Wochen lohnt sich ggf. auch die Miete eines Campmobils, zumal viele Campingplätze (vor allem in State Parks) schon allein für sich attraktive Ziele sind, Seite 39ff.
Drei und mehr Wochen
Für eine Rundreise durch den ganzen Staat sollte man am besten bis zu vier Wochen Zeit haben. Mit einigen Auslassungen kann man aber auch in drei Wochen eine beachtliche Route realisieren. Die im Reiseteil dieses Buches beschriebenen Strecken lassen sich leicht zu einer größeren Rundfahrt verbinden.
Die zentrale Touristeninformation des Staates Florida heißt Visit Florida und residiert in der Hauptstadt Tallahassee ( 1-850-488-5607).
Internet
Visit Florida unterhält die ausführlichen Websites www.visitflorida.com bzw. www.visitflorida.com/de mit jeder Menge aktuellen Informationen zu Florida als Urlaubsziel. Von dort kann man sich zu wichtigen Orten und Regionen durchklicken, Infos zu Sehenswürdigkeiten, Unterkunft, Shopping, Anreise etc. finden und ggf. Reservierungen vornehmen.
Wem es weniger um Reiseinformationen als um Hintergrundwissen geht, sollte sich die Website des Staates Florida ansehen. Dort findet sich Wissenswertes zu Natur, Wirtschaft und Politik des Staates in englischer Sprache; www.myflorida.com.
Lokale Tourist Information
In allen größeren und auch den meisten kleineren Orten in Florida gibt es lokale Informationsstellen, die Tourist Information Centers oder Convention & Visitors Bureaus. Sie haben neben allgemeinen Florida-Infos jede Menge Broschüren, Karten und Werbung (Hotels, Restaurants, Aktivitäten) zur jeweiligen Stadt und Region. Diese Stellen sind immer einen kurzen Besuch wert. Die Adressen finden sich im Reiseteil jeweils vor den Restaurant- und Übernachtungstipps. Vor Ort sind die Hinweisschilder »Tourist Information« selten zu übersehen.
AAA Karten & TourBooks
In den Vertretungen des amerikanischen Automobilclubs AAA (als Triple A bezeichnet; www.aaa.com) gibt es Straßenkarten, Stadtpläne und TourBooks für Mitglieder kostenlos; das gilt auch für Mitglieder europäischer Clubs.
Die TourBooks sind eine Art Reiseführer mit Betonung kommerzieller Attraktionen. Sie enthalten außerdem ein umfangreiches Motel-/Hotelverzeichnis für Häuser ab unterer Mittelklasse, Preisbereich ab ca. $60. Wer einigermaßen Englisch versteht, wird es unterwegs als zusätzliche Informationsquelle zu schätzen wissen (aktuelle Öffnungszeiten/Eintrittspreise, Ermäßigungen für Clubmitglieder etc.). TourBooks gibt es für alle US-Staaten, mal sind auch mehrere Staaten in einem Band zusammengefasst, mal gibt es zu einem Staat mehrere Bände (so auch zu Florida).
AAA Büros
Vertretungen des AAA gibt es in fast jeder Stadt, in großen Städten mehrere; alle Adressen über die Homepage www.aaa.com.
Discount Card des AAA
Gegen Vorlage der ADAC-Clubkarte gibt es alle gewünschten Unterlagen – wie gesagt – gratis. Die Clubkarte sorgt obendrein für Gleichstellung mit amerikanischen AAA-Mitgliedern bei Club-Discounts und Sondertarifen in Motels, Vergnügungsparks etc. (auf den Slogan »Show your Card« achten).
Lage
Florida ist der südlichste Staat der kontinentalen USA. Selbst seine Nordgrenze (mit Georgia und Alabama) liegt noch südlich der Grenze Kaliforniens mit Mexiko. In Key West, am südwestlichen Zipfel des Staates, kann man daher den Southernmost Point bewundern, den südlichsten Punkt der kontinentalen Vereinigten Staaten, der dort durch einen bunten Betonklotz markiert wird ( Seite 172). Wegen dieser exponierten Lage galt Florida früher als der Southernmost State. Doch seit 1959 das ferne Hawaii zum US-Bundesstaat wurde, muss bei diesem Superlativ immer der Zusatz »continental« hinzugefügt werden, denn die Inselgruppe im Pazifik liegt noch ein Stück weiter südlich. So wurde aus dem Southernmost State der Sunshine State.
Leicht übersehen wird, dass der Staat Florida nicht nur aus der riesigen Halbinsel im Südosten Nordamerikas besteht. Das Staatsgebiet zieht sich von der Hauptstadt Tallahassee ganz im Norden über dem westlichen Ende der Halbinsel noch ca. 350 km weiter nach Westen. Dieser 60-150 km breite Streifen ist bekannt als der Florida Panhandle, der Pfannenstiel des Staates. Er grenzt im Norden überwiegend und Westen ganz an Alabama.
Von Wasser umschlossen
Neben der südlichen Lage prägt vor allem das Meer die Geografie des Staates. Wenn man einmal von der Nordgrenze absieht, ist Florida rundum von Wasser umgeben. Von keinem Ort des Staates fährt man über 100 km bis ans Meer, im Osten an den Atlantik, im Westen an den Golf von Mexiko. Die Küstenlänge beträgt ca. 2.200 km. Wenn man die Ufer aller Buchten und Inseln mitzählt, kommt man sogar auf über 10.000 km Küstenlinie.
Vorgelagerte Inseln
Den Küsten sind über Hunderte von Kilometern sandbankartige schmale Barrier Islands vorgelagert. Einige der bekanntesten Städte Floridas wie Miami und Palm Beach, St. Pete oder Daytona Beach liegen auf solchen über Brücken erreichbaren Inseln.
Atlantikküste und Florida Keys
An der Atlantikküste ziehen sie sich nahezu ununterbrochen von Georgia kommend bis hinunter nach Miami. Südlich der Stadt beginnen die Florida Keys, Inseln, die sich in einer geschwungenen Linie über eine Distanz von rund 200 km aneinanderreihen und mit Key West im Golf von Mexico enden .
Golfküste
Entlang der Golfküste sind Barrier Islands nicht durchgängig vorhanden. Dort erstrecken sich die Strände auf den vorgelagerten Sandinseln zwischen Fort Myers und Tarpon Springs und – im Nordwesten – zwischen der Apalachicola Bay und Pensacola.
Sümpfe
Die Festlandsküsten sind überwiegend versumpft und beherbergen riesige Mangrovenwälder, die nur per Boot zugänglich sind.
Vor dem größten Sumpfgebiet, den südwestlichen Everglades, liegt zwischen Marco Island und den Florida Keys die Welt der 10.000 Islands, die in Wahrheit noch niemand wirklich gezählt hat.
Seen und Flüsse
Florida ist ausgesprochen reich an Binnengewässern. Das größte unter ihnen ist der riesige Lake Okeechobee ( Seite 194) mit einer Fläche von 1.890 km2. Im Landesinneren gibt es noch eine Menge weiterer Seen: größere wie den Lake George oder Lake Kissimmee und zahllose kleinere, die sich u.a. in National Forests und zahlreichen State Parks verbergen.
Die großen Flüsse des Staates findet man in seiner Nordhälfte. Die wichtigsten sind der breite St. Johns River, der in der Nähe von Jacksonville in den Atlantik mündet, und der vielbesungene malerische Suwannee River, der aus Georgia kommt und nördlich der Insel Cedar Key in den Golf von Mexiko fließt. Flüsse und Seen bedecken in Florida insgesamt über 30.000 km2. Fast 20% der Fläche des Staates bestehen somit aus Wasser.
Landschaft
Florida ist unglaublich flach. Die höchste Erhebung ist der gerade mal 105 m hohe Britton Hill ganz im Nordwesten in der Nähe des Dorfes Lakewood unweit der Alabamagrenze. Da es also keinerlei Berge, noch nicht einmal wirkliche Hügel gibt, fehlen spektakuläre Landschaften, wie man sie z.B. aus dem Westen der USA kennt. Wer größere Straßen und Autobahnen nicht verlässt, sieht daher nichts als eintönige und oft ziemlich dicht besiedelte Landstriche. Auch die Küstenstrecken als solche sind daher weniger attraktiv als etwa in Main oder entlang der Pazifikküste.
Das heißt nicht, dass Florida keine Naturschönheiten besitzt. Ganz im Gegenteil. Es gibt wunderschöne Quellflüsse in schattigen Wäldern, umwerfende weiße Sandstrände und üppige subtropische Sumpflandschaften. Im Gegensatz zum Westen indessen, wo man oft schon beim Durchfahren mancher Region bleibend beeindruckt wird, muss man sich um Florida mehr »bemühen«, muss landschaftlich reizvolle Ecken gezielt anfahren, sich Zeit nehmen und etwas genauer hinsehen als anderswo. Wer etwa nur mit dem Auto durch den Everglades National Park braust, wird enttäuscht sein, weil es so außer grüner Landschaft nicht viel zu sehen gibt. Wenn man die Everglades aber im Boot oder zu Fuß erkundet, dann kann der Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
Klimazonen
In Florida treffen verschiedene Klimazonen aufeinander: im Norden herrscht das warme, aber gemäßigte Klima der Südstaaten, im Süden das tropisch-feuchte Klima der Karibik; dazwischen liegt eine subtropische Übergangszone. Das Wetter ist daher in den Regionen oft sehr unterschiedlich. Im Winter kann es in Pensacola im Panhandle schneien, während die Urlauber auf Key West in der Sonne brutzeln. Und an ein- und demselben Sommerwochenende kann in Tallahassee das Gießen der Gärten wegen Wasserknappheit untersagt sein, während in Miami sintflutartiger Regen die Straßen überschwemmt.
Orkane (Hurricanes)
Generell ist das Wetter extremer und unberechenbarer. Von Juni bis November, speziell August, September und Oktober, sind Hurricanes keine Seltenheit. Bei Orkangefahr sorgen zeitige Unwetterwarnungen dafür, dass man gefährdete Gebiete umfahren bzw. verlassen kann. Evakuierungsrouten sind ausgeschildert.
Sommer
In Florida ist es bekanntlich deutlich wärmer und sonniger als in Mitteleuropa. Die Sommer sind überall sehr heiß. Von Mai bis September herrschen durchgehend Temperaturen von weit über 30°C verbunden mit schweißtreibend hoher Luftfeuchte.
Winter
So etwas wie Winter, obendrein noch Schnee, kennt man allenfalls an der Nordgrenze des Staates – aber auch dort als Ausnahme. Indessen sind Nachttemperaturen unter dem Gefrierpunkt in Nordflorida samt Panhandle von November bis Februar durchaus normal. Anderswo in Florida, speziell südlich der Linie Orlando-Tampa, kennt man kaum Frost, Schneefall ist dort eine Sensation.
Konsequenz für Reisen nach Florida
Wie bereits eingangs erwähnt sind Frühling und Herbst die besten Zeiten für Reisen nach und durch Florida. In Südflorida gelten die Monate November, mehr noch ab kurz vor Weihnachten bis April als Hauptreisezeit. Generell ist es dann bei 20°-25°C angenehm warm und meistens sonnig und trocken.
Der Hochsommer ist für Südflorida und die Keys eine eher ungünstige Zeit, in der es extrem schwül sein kann und außerdem regelmäßig, wenn auch meist nur kurz regnet. Im Panhandle hingegen sind die Sommer trockener. Dort gelten die Sommermonate von Mai bis September als Hauptsaison.
Die schönsten Regionen Floridas stehen weitgehend unter Naturschutz. Wälder, Sümpfe, Flüsse, Seen, Küstenabschnitte und komplette Inseln sind National Parks und Forests und vor allem State Parks, die vom Staat Florida installiert wurden.
Idee hinter den Nationalparks
Der Naturfreund Horace McFarland hielt sie für »das einzige, was wir haben, das nicht von irgendwo importiert wurde« und der Autor James Bryce nannte sie »die beste Idee, die Amerika je hatte«. Tatsächlich stellen die amerikanischen Nationalparks auch für Touristen aus dem Ausland eine der Hauptattraktionen der USA dar. Ihre Einrichtung basiert auf dem Gedanken, außergewöhnliche Landschaften, Naturwunder und bedeutsame historische Stätten vor Zerstörung und kommerzieller Ausbeutung zu bewahren und gleichzeitig den Bürgern des Landes den (kontrollierten) Zugang zu ermöglichen. Bereits 1872 wurde im nordwestlichen US-Staat Wyoming der Yellowstone Park ins Leben gerufen. Aber erst seit 1916 existiert der National Park Service, der seither die Nationalpark-Idee in weltweit nachgeahmter Weise in die Praxis umgesetzt hat; www.nps.gov.
Nat`l Parks in Florida
In Florida sollte es noch etwas länger dauern, bis man sich ernsthafte Gedanken über die Erhaltung der Naturschönheiten des Staates machte. Die Everglades, das große Sumpfgebiet ganz im Süden der Halbinsel wurde erst 1947 zum ersten Nationalpark des Staates erklärt ( Seite 141ff). Hinzu kamen in den folgenden Jahrzehnten nördlich der Everglades die Big Cypress National Preserve ( Seite 394), an der Atlantikküste die Canaveral National Seashore (nördlich des Kennedy Space Center, bislang kaum erschlossen) und der ungewöhnliche Biscayne National Park ( Seite 144), dessen Attraktionen zu 95% unter Wasser liegen. An der nördlichen Golfküste fasste man mehrere Inseln und Küstenstreifen zur Gulf Islands National Seashore zusammen ( Seite 303).
Ein etwas jüngerer Zuwachs (1992) ist der Dry Tortugas National Park ( Seite 176), der eine Gruppe von sieben kleinen Inseln ca. 100 km westlich von Key West umfasst.
National Forests
Hinzu kommen noch drei National Forests, Waldgebiete, die der nationalen Forstverwaltung Washingtons unterstehen: der Osceola NF ( Seite 287) an der Grenze zu Georgia, der Ocala NF ( Seite 258) nördlich von Orlando und der Apalachicola NF ( Seite 349) im Panhandle (www.fs.usda.gov/florida).
Eintritt/Jahrespass
Der Eintritt für einen der National Parks in Florida beträgt maximal $30 (Everglades NP) für alle Insassen (bis zu 6 Personen) eines privaten Autos. Der Kauf eines Jahrespasses, America the Beautiful Annual Pass, der für den Eintritt in alle Nationalparks, das Parken an Trailheads von National Forests u.a.m. gilt, kostet $80 und lohnt sich schnell, insbesondere, wenn während der USA-Reise nicht nur Florida bessucht werden soll.
State Parks
In Florida gibt es 175 staatseigene Parks. »The real Florida« lautet das Motto dieser Parks, denn sie bieten eine ursprünglichere Seite Floridas, die mit der Künstlichkeit der Vergnügungsparks nichts gemein hat. Während man in manchem Bundesstaat den Eindruck haben kann, dass sich die Bundesregierung die »Leckerbissen« für ihre Nationalparks geschnappt und den Einzelstaaten nur die Attraktionen »zweiter Klasse« überlassen hat, können es einige State Parks in Florida mit National Parks durchaus aufnehmen. Nicht umsonst wurde Florida schon häufiger für die attraktivsten State Parks der USA ausgezeichnet; www.floridastateparks.org.
Unterwasserpark
Tatsächlich sind die Florida State Parks an Vielfalt kaum zu überbieten. So ist etwa der 1960 gegründete John Pennekamp Coral Reef State Park ( Seite 150ff) vor der Küste von Key Largo ein Unterwasser-Park und zugleich der älteste seiner Art in den USA. Er schützt ein Gebiet von 230 km2, zu dem die bekanntesten Korallenriffe Floridas gehören.
Strandparks
Viele der Florida State Parks an den Küsten besitzen traumhafte Strände. Mehrere davon landeten mit ihren Beaches bereits in die alljährlich neu erstellte Top-Ten-Liste der schönsten Strände der USA ( Kasten auf Seite 341).
Spring Parks
Eine Reihe von State Parks im Landesinneren bestehen aus Arealen rund um glasklare Quellflüsse. In den Silver Springs und Rainbow Springs, den größten Inlandquellen des Staates, treten Wassermengen von 15.000-36.000 l/sec (im Durchschnitt 2 Mio m3 täglich) an die Oberfläche. Die um die Quellen und die ersten Kilometer ihrer Abflüsse herum entstandene Vegetation und die unerhörte Wassertransparenz bei sommers wie winters immer gleichen Temperaturen zwischen 20°C und 23°C sorgten früh für die Anlage von State Parks zum Schutz der spezifischen Flora und Fauna des Quellbereichs und – soweit möglich – Verhinderung ihrer kommerziellen Ausbeutung. Auch der National Forest Service sorgte für den Schutz der in seinen Wäldern entspringenden Quellflüsse. Unter www.floridasprings.org/visit/map findet man eine Karte und Liste von 40 öffentlich zugänglichen Quellen. Die schönsten sind in einem Themenkasten auf Seiten 259f genannt.
Historical Parks
Viele State Parks beziehen sich auf historische Sehenswürdigkeiten. Im Fort Clinch State Park ( Seite 280) an der nördlichen Atlantikküste kann man z.B. die Festung aus dem frühen 19. Jahrhundert besichtigen und am Strand schwimmen gehen. In der Koreshan State Historic Site ( Seite 383f) südlich von Fort Myers an der Golfküste geht es in erster Linie um eine außergewöhnliche historische Siedlung einer Sekte, aber zum Gelände gehören – wie häufig – auch ein schöner Campingplatz und ein Kanuverleih.
State Park Typen
Camping
Der Erschließungsgrad der Parks ist unterschiedlich. Die meisten kann man mit dem Auto, einige nur per Boot oder zu Fuß erreichen. Die verschiedenen Bezeichnungen geben Hinweise dazu: eine State Preserve ist der am wenigsten entwickelte Typ. Dort gibt es kaum Infrastruktur. Bei den State Parks kann man von gut ausgebauten Besuchereinrichtungen wie Bootsstegen, Picknickbereichen und oft Campingplätzen ausgehen, letztere in der Ausstattung von einfach bis – überwiegend – komfortabel.
Eintritt State Parks
Die meisten State Parks sind täglich von 8 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang geöffnet. Einzelbesucher ohne Auto zahlen $2-$5/Person Eintritt, Einzelbesucher mit Auto $4-$6, bei zwei bis acht Personen im Fahrzeug beträgt der Eintritt $5-$10.
An den Entrance Stations erhält man meist eine Karte des Parks und zahlt den Zutritt. In abgelegeneren Parks oder in der Nebensaison müssen Besucher an einer Self-Service-Pay-Station den Betrag in einen Umschlag stecken und in einen Behälter werfen. Wie bei den Nationalparks kann man auch für die Florida State Parks einen Jahrespass (Annual Pass) kaufen, der $60 pro Einzelperson oder $120 pro Familie (bis zu 8 Personen) kostet.
Geocaching/-seeking
In Florida State Parks dürfen Geoseeker oder -cacher Geocaches verstecken und suchen. Geocaching-Fans wissen, was gemeint ist.
Weiterführende Informationen
Wer noch mehr über Floridas State Parks wissen möchte, als auf den offiziellen Websites steht, findet in Michal Strutins Florida State Parks: A Complete Recreation Guide (Mountaineer Books) detaillierte Informationen zu den einzelnen Parks.
Internetinfo
Offizielle Seite State Parks Florida: www.floridastateparks.org
Ranger
In National- wie in State Parks sind sog. Ranger – in graugrünen Uniformen leicht erkennbare und immer hilfsbereite – männliche und weibliche »Mädchen für alles«. Sie organisieren Wanderungen, Bootsfahrten etc. und haben in den Parks polizeiliche Befugnisse. Viele Ranger sind Idealisten, denn trotz ihrer überdurchschnittlichen Ausbildung (mindestens Bachelor-Abschluss) und vielfältigen Aufgaben gehören sie zu den am schlechtesten bezahlten öffentlichen Angestellten.
Waldland
Als die ersten weißen Siedler eintrafen, war das Gebiet des heutigen Florida ein einziger üppiger Urwald