GAARSON-GATE ist die Schwesterserie von STAR GATE – das Original!
Titel:
Fabrik des Lebens
von Robert Gruber und Wilfried Hary
»Neues, überlegenes Leben – nur um zu töten!«
21. März 2453: Durch einen Terroranschlag verschwinden 7 Menschen mittels eines GAARSON-GATES und geraten in ein fremdes GG-Netz, das schon lange existiert.
22. März 2453: Den Verschollenen gelingt es, kurzzeitig PSI-Kontakt mit Clarks-Planet im irdischen Machtbereich aufzunehmen und mitzuteilen, dass sie sich auf einer Dschungelwelt namens Vetusta befinden. Die Verbindung reißt ab, denn sie werden überwältigt und gefangen genommen vom Stationscomputer des GAARSON-GATES auf Vetusta. Dieser schickt drei von ihnen in das GG-Netz des so genannten Prupper-Imperiums, um herauszufinden, was in den letzten Jahrhunderten nach einem interstellaren Krieg der Prupper geschah. Denn er wurde in jenem Krieg stark beschädigt, verlor dabei den größten Teil seiner Erinnerungsspeicher und hat keinerlei Kontakt mehr mit dem Imperium. Die drei Verbannten sind: John Millory, Petro Galinksi und Cora Stajnfeld.
Sie irren wochenlang kreuz und quer durch das Neue Imperium der Pseudo-Prupper, die vor Jahrhunderten die nach dem Krieg aufgegebenen Welten übernommen haben, springen von Planet zu Planet - und dann ist ihre Reise jäh zu Ende: Man ist endgültig auf sie aufmerksam geworden und stuft sie sogar als gefährliche Spione ein.
Doch als sie am Ende gefangen werden, wendet sich das Blatt überraschend: Der neue Präsident des Planeten Basis, wo das stattfindet, macht ihnen den Vorschlag, eine Delegation zu begleiten, um das so genannte Restimperium der ›echten‹ Prupper auszusuchen. Sie sollen Informationen von dort zurück bringen, weil man Verhandlungen zwischen Restimperium und Neuem Imperium anstrebt. Sie willigen ein (siehe Gaarson-Gate Band 41: ›Die Verschwörung‹ – von W. A. Travers).
Doch der Sprung ins Ungewisse geht schief: Aus Aufzeichnungen geht zwar hervor, dass ihr Zielplanet Tarrem III einst von hoher Wichtigkeit war für das Prupper-Imperium, jedoch...
ISSN 1614-3299 - Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary
Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de
Diese Fassung: © 2016 by HARY-PRODUCTION, Canadastr. 30, D-66482 Zweibrücken, Telefon: 06332-481150
www.HaryPro.de eMail: wah@HaryPro.de
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.
Coverhintergrund: Anistasius
Titelbild: Gerhard Börnsen
Logo: Gerhard Börnsen
Diesen Roman gibt es auch im Printformat. Mehr Infos hier:
http://www.hary.li
Die Serie ist uneingeschränkt geistiges Eigentum des Autors Wilfried A. Hary: www.hary-production.de !
17. Juni 2453 - Gegenwart
Wie eine Perlenkette standen die fünf Monde am Himmel des Planeten Tarrem III.
Ihr Licht schimmerte in verschiedenen Rottönen, von Orange über Purpur bis hin zu sattem Karminrot. Fünf Monde - und einer fehlte noch.
Der einzige, der nicht in dieses Bild hineinpassen wollte, zumindest farblich.
Er war blau.
Blau wie ein großes Auge, das mit intensivem Blick die Geschehnisse auf der Oberfläche dieser ehemaligen Produktionswelt des Prupper-Imperiums beobachtete. Blau wie das Meer, das einst große Teile der Tarrem-III-Oberfläche bedeckt hatte.
Aber das war scheinbar Äonen her.
Das Klima auf Tarrem III hatte sich verändert, war trockener, wüstenartiger geworden. Die Meere waren dahin geschmolzen und verdunstet. Und was den blauen Mond anging, so legte die Farbe eine Illusion nahe. Die Illusion der Anwesenheit von Wasser.
Aber es gab keinerlei H2O auf dem blauen Tarrem III-Mond. Es waren andere chemische Verbindungen, die für die Farbgebung verantwortlich waren.
Cora Stajnfeld stand am Rande der alten, verlassenen Prupperstadt Center, betrachtete die Monde, die am Horizont aufgingen und atmete die klare Luft ein. Der Sauerstoffgehalt auf Tarrem III war geringfügig höher als auf der Erde, die Schwerkraft dafür um ein paar Prozent niedriger. Insgesamt eine belebende Mischung, wie Cora Stajnfeld fand.
Seit Wochen waren sie nun schon hier und sie fühlte sich zu Recht als Verschollene.
Ihre Gedanken kehrten zurück zu der Welt, von der aus sie hierher gestartet waren: BASIS!
Dort waren sie zunächst als Helden gefeiert worden, doch aus den Helden wurden Verfolgte und Gejagte – und am Ende wieder Helden.
Sie schüttelte unwillkürlich den Kopf.
Deutlich stand es wieder vor ihren Augen, was damals geschehen war und was letztlich dazu geführt hatte, hier zu sein...
26. Mai 2453 – vor über drei Wochen
Das Bergmassiv streckte sich unter ihnen aus, so weit das Auge reichte. Es war am ehesten noch zu vergleichen mit dem Himalaja auf der guten, alten Erde und dann steuerte der Fluggleiter mit den Gefangenen genau auf das mächtigste Massiv zu und senkte dabei die Flughöhe.
Cora schaute nach Korvan Seibold. Der Menschen-Prupper wirkte wie eine Katze und wenn man ihm in die Augen schaute, dann schienen diese von innen heraus zu glühen. Aber sie wusste, dass er kein Mutant war. Er hatte ganz normale menschliche Fähigkeiten. Auch wenn er sich ungewöhnlich gut im Dschungel auskannte. Das hatten sie auf ihrer Flucht vor den Polizeirobotern erfahren.
Es wurde ihr bewusst, dass sie eigentlich so gut wie gar nichts über den Prupper wussten.
Er erwiderte den Blick.
Korvan Seibold war von der Verhaftung genauso überrascht worden wie sie. Er musste auch genauso wie sie an Verrat gedacht haben. Doch jetzt war eine deutliche Verwandlung mit ihm vorgegangen: Zwar wirkte er unruhiger denn je, aber nicht mehr so enttäuscht.
»Was erwartet uns da vorn?«, fragte Cora leise.
Sein Gesicht verzog sich zu einem verzerrten Grinsen.
»Ich kann nur spekulieren.«
»Dann spekuliere doch mal: Ich bin ganz Ohr.«
»Nun, da vorn, das ist ein geheimer Militärstützpunkt. Es ist der Sitz des Flottenkommandos - und somit der militärischen Macht des ganzen Sonnensystems. Das weiß natürlich niemand in der Bevölkerung, aber dem Untergrund ist es schon länger bekannt.«
Dass er sich so unbekümmert mit ihr darüber unterhielt, obwohl die Polizeiroboter mit anwesend waren, fand Cora schon ungewöhnlich, aber dass er jetzt indirekt sogar zugab, selber ein Mitglied des Untergrundes zu sein...?
Er zuckte in der typisch menschlichen Geste die Achseln.
»Nun, Cora, was soll ich sagen: Ich glaubte zunächst tatsächlich an Verrat, aber wieso bringen uns dann die Roboter direkt in die Höhle des Löwen - und das, ohne euch vorher zu entwaffnen?«
Cora wusste darauf nichts zu sagen. Was denn auch? Sie wartete ab und beobachtete den katzenhaften Korvan Seibold aus wachsamen Augen.
Der wich ihrem Blick aus und schaute in Richtung Flugziel, das in weniger als drei Minuten erreicht werden würde, wie Cora schätzte.
»Meine Spekulation also... Ihr galtet als die gefährlichsten Spione des Restimperiums. Diese stellt man normalerweise nach der Festnahme erst einmal kalt, um sie nach allen Regeln der Kunst zu verhören. Man entwaffnet sie auf jeden Fall und bringt sie nicht etwa schnurstracks ins Zentrum der militärischen Macht. Immerhin dient die militärische Macht ja nach Einschätzung der Machthaber dem Schutz vor dem Restimperium der Grauen Prupper.«
»Ich verstehe!«, behauptete Cora und schaute Petro und John an. Die beiden nickten ihr leicht zu.
Also hatten sie denselben Gedanken: Das Blatt hatte sich für sie gewendet! Es fragte sich nun allerdings, in welcher Weise. Es war ja wohl kaum anzunehmen, dass sie von den größten Feinden über Nacht zu den besten Freunden mutiert waren, auch wenn es beinahe danach aussah. Allerdings sprach gegen die neue ›freundliche‹ Einschätzung ihrer Personen ganz eindeutig die Anwesenheit der Polizeiroboter und diese waren ja bei der Festnahme nicht gerade zimperlich mit ihnen umgegangen.
Oder war das nur geschehen, weil diese gar nicht anders konnten?
Sie wurden ja auch nicht für normale Einsätze verwendet. In den Straßen von BASIS-Stadt zum Beispiel konnte man keinen einzigen Polizeiroboter entdecken. Dass es überhaupt welche gab, das hatten die drei Gatereisenden auch erst erfahren, als sie vor ihnen auf der Flucht gewesen waren.
Nein, entschied Cora im Stillen, noch ist das Rätsel ihrer Festnahme und der gerade erfolgenden Deportation bei weitem nicht gelöst!