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Sima G. Sturm

KÖNIGIN AUF MEINER BÜHNE

Roman

© 2016

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ISBN 978-3-95609-183-4

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1

Was zum Teufel ist denn jetzt bitte ein Mexikaner? Neugierig betrachtete Alexa die schon leicht verblichene Getränkekarte. Aha, das Kultgetränk der Reeperbahn also, beschrieben als roter, tomatensaftähnlicher Kurzer, feurig und scharf, der auf dem Kiez seinen Ursprung in Korn und Tabasco gefunden hatte.

Besser nicht, dachte Alexa und rümpfte die Nase. Sie wollte jetzt eher einen Durstlöscher und keinen Schnaps, der ihr wohlmöglich noch stundenlang in der Kehle brennen würde. Ihr Blick wanderte weiter über das umfangreiche Getränkeangebot.

»Der Cider schmeckt hier richtig gut«, hörte sie wie aus dem Nichts jemanden neben sich sagen.

Alexa bekam beim Klang der erotischen Stimme unwillkürlich eine Gänsehaut. Beinahe schon gegen ihren Willen drehte sie sich zu der Frau um, die sie da eben angesprochen hatte.

Sie? Das war eine echte Überraschung. Einen Moment lang wusste Alexa nicht, was sie tun sollte. Die Frau war ihr bereits aufgefallen, als sie vorhin die Kneipe betreten hatte.

Alexa hatte auf der gegenüberliegenden Seite der Tür gestanden und an ihrem Kaffee genippt, während eine Blondine namens Sindy oder Sina versucht hatte, sie in ein Gespräch zu verwickeln. Aber Alexa hatte keinerlei Interesse an ihr gehabt und ihren Blick einfach nur schweifen lassen, bis er just an dieser Frau hängengeblieben war.

Aber sie war offensichtlich eine waschechte Diva, die es gewohnt war, immer und überall im Mittelpunkt zu stehen. Alle hatten sie begrüßt, als sei sie etwas ganz Besonderes. Und sie hatte das geradezu gnädig über sich ergehen lassen. Mit ihrer geheimnisvollen Aura schien sie alle um sich herum in ihren Bann zu ziehen.

Nein, nichts für mich, hatte Alexa gedacht. Diese Art Frau bringt nur Ärger. Und sich wieder genüsslich ihrem Kaffee gewidmet.

Und nun sprach ausgerechnet diese Frau sie an. Alexa spürte ein angenehmes Kribbeln auf der Haut. Aus der Entfernung hatte die Frau eher wie eine eingebildete Tussi gewirkt, aus der Nähe wirkte sie nun wie eine unglaublich begehrenswerte Frau. Ihr schwarzes Haar wirkte ungebändigt und chaotisch und das, obwohl jede einzelne Strähne perfekt gestylt war. Die Frisur schien so richtig zu ihrem Wesen zu passen. Eine schlanke und wohlgeformte Figur tat ihr Übriges, so dass Alexa gar nicht anders konnte, als sie voller Bewunderung anzustarren. Oh ja, sie war genau der Typ Frau, auf den sie abfuhr.

»Hat es dir die Sprache verschlagen?« Es war ganz offensichtlich, dass Alexas Reaktion sie sehr amüsierte.

Alexa räusperte sich verlegen, aber trotzdem war der Kloß in ihrem Hals immer noch da. »Nein. Ich habe nur gerade überlegt, ob ich Cider überhaupt mag.«

»Noch nie probiert?« Die schöne Fremde ließ sich unaufgefordert auf den Hocker neben Alexa gleiten.

»He, Cora!« Aus der Ferne winkte jemand. »Kommst du nicht wieder?«

Cora schüttelte den Kopf. »Jetzt nicht!« Sie wandte sich wieder Alexa zu. »Und wie ist dein werter Name?« Ihr sinnlicher Mund verzog sich zu einem leichten Lächeln.

»Alexa.« Ihre Stimme klang fast krächzend. Diese Cora machte sie verrückt. Schon ein einziger Blick aus ihren strahlend blauen Augen brachte Alexas Knie zum Zittern. So etwas hatte sie schon lange nicht mehr erlebt.

Die Frau streckte ihr die Hand entgegen. »Freut mich wirklich sehr . . . Alexa.«

Alexa ergriff die ihr dargebotene Hand. Ein warmer, fester Händedruck, der ihr wie ein Stromschlag durch die Glieder fuhr. Sie senkte den Blick und starrte auf die Hand, die jetzt beinahe zärtlich in ihrer ruhte. Lange, grazile Finger . . . wie die einer Pianistin, dachte Alexa spontan. Sie hielt sie länger als nötig gewesen wäre fest. Es kostete sie fast ein wenig Überwindung, ihre Hand wieder freizugeben.

Als sie wieder aufschaute, hatte Cora dem Barkeeper bereits ein Signal gegeben, und im nächsten Augenblick standen zwei Cider vor ihnen auf der Theke. Irgendwie überraschte es Alexa nicht, dass offenbar selbst der Barkeeper ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen schien.

Sie prosteten sich zu und Alexa war froh, eine Beschäftigung gefunden zu haben. So konnte sie sich wenigstens an der Cider-Flasche festhalten. Und vielleicht war es ja auch gut zu wissen, was so alles auf dem Etikett stand.

Aus dem Augenwinkel heraus nahm sie wahr, dass die Schöne neben ihr sie interessiert musterte. Sofort schlug ihr das Herz wieder bis zum Hals. Sie sah sie an, wollte etwas sagen, brachte aber keinen einzigen Ton heraus. Was war denn nur mit ihr los? So kannte sie sich gar nicht!

»Du bist neu hier, oder?«, begann Cora denkbar unbeeindruckt mit dem Smalltalk.

»Mhm«, murmelte Alexa, mehr kam ihr nicht über die Lippen. Um Coras Frage wenigstens ein bisschen deutlicher zu beantworten, nickte sie zusätzlich noch mit dem Kopf.

Cora starrte sie an, und dann lachte sie. Ihre perlweißen Zähne blitzen hervor. Sie hätte ohne Weiteres im Fernsehen für eine Zahnpasta werben können. Süße Grübchen bildeten sich um ihre Mundwinkel.

»Nun, das dachte ich mir irgendwie. Hab dich hier zumindest noch nie gesehen«, setzte sie gutgelaunt fort.

Alexa sah dieses Glitzern in Coras Augen. Etwas verlegen wich sie ihrem Blick aus, indem sie an ihr vorbei sah. Sie bemerkte die Blondine von vorhin, die immer noch wie angewurzelt an derselben Stelle stand. Alexa hatte sie gar nicht mehr auf dem Schirm gehabt. Sie hatte vorhin die einseitige Unterhaltung ziemlich abrupt beendet, indem sie einfach auf ihre leere Kaffeetasse gezeigt und sich an die Bar begeben hatte. Die Blondine starrte jetzt zu ihr herüber, aber irgendetwas veranlasste sie dazu, sich plötzlich abzuwenden. Mit beleidigter Miene verschwand sie im nächsten Moment in der Menge.

»Was dann wohl bedeutet, dass du oft hier bist.« Alexa wandte sich Cora wieder zu. Ein Lächeln stahl sich in ihr Gesicht, ganz erleichtert, dass sie endlich die Sprache wiedergefunden hatte.

Cora wog den Kopf hin und her. »Hm, kann man so sagen, wenn es denn die Zeit erlaubt.« Sie zwinkerte Alexa fröhlich zu. »Was hat dich hierher verschlagen?«

»Ähm . . .« Alexa dachte kurz nach. ». . . die Musik«

»Die Musik?« Cora betrachtete sie mit hochgezogenen Augenbrauen.

»Mhm . . .« Alexa nickte bedächtig.

»Stehst du auf Rockmusik?«

Wieder nickte Alexa. »Ja . . . Ich bin kein Fan von piepsenden Popsternchen. Ich mag es tiefer . . . dunkler . . . rockiger.«

Betont langsam sprach sie die letzten Worte, während ihre Augen Coras geheimnisvollem Blick begegneten. Ihr schien Alexas Antwort zu gefallen. Ihre Augen lachten sie an, während ihre Mundwinkel sich leicht nach oben bogen.

»Was ist das für ein Dialekt? Ich tippe mal auf Berlin.«

»Hast du ein Problem damit?«, fragte Alexa irritiert.

Cora hob abwehrend die Hände. »Aber nicht doch . . . ist mal was anderes.« Und wieder war da dieses unverschämte Grinsen.

Was für eine faszinierende Frau. Gebannt verfolgte Alexa jede ihrer Bewegungen. Erst jetzt realisierte sie, dass sie so dicht beieinander saßen, dass sich ihre Knie beinahe berührten. Sie riecht so gut! Der Duft, der Alexa in die Nase stieg, ließ sie erst einen Moment lang die Luft anhalten. Dann sog sie den Duft tief ein. Er war betörend, eine Mischung aus Parfüm, das nicht zu süß, aber auch nicht zu herb war, Unisex wahrscheinlich . . . und dazu Coras ganz eigene Geruchsnote. Himmlisch!

Alexa schloss die Augen, sie musste sich sammeln. Sie spürte plötzlich eine Hand auf ihrem Oberschenkel, die sich zärtlich von ihrem Knie weiter aufwärts bewegte. Sofort löste dies ein wohliges Kribbeln in ihr aus, das unmittelbar darauf zu einem eindeutigen Ziehen an ihrer intimsten Stelle führte. Ihr entfuhr ein tiefer Seufzer. Verwirrt schlug sie die Augen auf.

Cora hatte sich leicht nach vorn gebeugt. Ihr Gesicht war jetzt so nah, dass es der perfekte Zeitpunkt gewesen wäre, sie einfach zu küssen. Ob ihr eigentlich klar war, was sie damit bei Alexa auslöste? Ein verlockendes Lächeln zeichnete sich auf Coras Lippen ab. Oh ja, sie wusste genau, was sie tat, das war so sicher wie das Amen in der Kirche.

»Wo sind denn deine beiden Freundinnen geblieben«, presste sie mühsam hervor, nur um überhaupt irgendetwas zu sagen. Pure Leidenschaft hatte sich ihrer ermächtigt, sie stand regelrecht in Flammen! Diese Nähe, diese Berührungen raubten ihr fast noch den letzten Funken Verstand.

Cora zuckte leicht zusammen und setzte sich wieder etwas aufrecht. Ihr eben noch verheißungsvolles Lächeln war einem ungläubigen Blick gewichen. Ihre Hand ruhte jetzt auf Alexas Oberschenkel, aber sie zog sie nicht zurück. Stirnrunzelnd fuhr sie sich mit der anderen Hand durchs wildgestylte dunkle Haar. Ihre Mimik signalisierte so etwas wie Verwirrung und Erstaunen in einem. Vielleicht, weil sie über Alexas Frage nachdenken musste, oder weil sie sich eben noch in derselben erotischen Stimmung befunden hatte wie Alexa. Und nun hatte Alexa diesen Bann gebrochen.

»Meine beiden Freundinnen?« Cora schien immer noch nicht zu verstehen. Sie starrte auf ihren Fuß, mit dem sie zum Takt der Musik wippte. Als sie endlich den Kopf hob, war dieses unwiderstehliche Lächeln in ihr Gesicht zurückgekehrt.

»Du meinst die beiden, mit denen ich vorhin hier angekommen bin?«

Alexa nickte nur. Was sollte sie auch sonst tun? Sie hatte die Stimmung kaputt gemacht und fühlte sich wie ein Trottel.

Sie spürte, wie Cora sie verwundert musterte. Aber da war noch etwas anderes. Sie konnte es nicht genau definieren, aber Cora schien sich sehr über sie zu amüsieren. Dieses leichte Zucken um die Mundwinkel, dazu dieses spöttische Funkeln in ihren Augen. Alexa musste ein paar Mal kräftig schlucken.

»Interessiert dich das wirklich so brennend oder versuchst du nur, mir auszuweichen?« Cora sah Alexa eindringlich an, als wollte sie mit der bloßen Kraft ihrer Gedanken Alexa am liebsten gleich hier die Kleidung vom Leib reißen.

»Ausweichen? Was soll es denn da bitte auszuweichen geben?«, sprudelte es aus Alexa heraus. Was für eine blöde Frage!

Mit einem anzüglichen Grinsen zog Cora vielsagend die Augenbrauen hoch. Sie ließ ihren Blick genüsslich von Alexas Gesicht zu ihren straffen, wohlproportionierten Brüsten wandern.

Eine merkwürdige Stille entstand. Heiß und schwül war es in dem Raum, und die Luft stand trotz der Ventilatoren still. Alexas Puls raste, ihr Brustkorb hob und senkte sich in schneller Folge.

Eine gefühlte Ewigkeit ließ Cora ihren Blick auf ihren Brüsten verweilen, gerade so, als wollte sie sich jedes noch so kleine Detail ganz genau einprägen. Ihre Lippen öffneten sich einen Spalt, und sie atmete tief ein. Dann wand sie sich ab, ein bisschen widerwillig, wie es schien.

Alexa winkte schnell ab. »Schon gut, vergiss die Frage.«

»Sehr gern, wenn wir jetzt dort fortsetzen, wo wir aufgehört haben . . .« Cora brachte das so verführerisch über die Lippen, dass es Alexa ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.

»Na, du gehst aber ran.« Alexa schüttelte amüsiert den Kopf. »Weshalb bist du dir überhaupt so sicher, dass du bei mir an der richtigen Adresse bist?«

»Woher ich weiß, dass du auf Frauen stehst? Meinst du das?« Cora wartete ihre Antwort gar nicht erst ab. »Das war mir schon bei unserem ersten Blickkontakt klar. Außerdem habe ich mitbekommen, wie du mich beobachtet hast.«

»Ah . . . na wenn das so ist.« Alexa spürte, wie sie ungewollt rot wurde.

Cora ergriff ihre Hand. Mit sanftem Druck ließ sie ihren Daumen über Alexas Handrücken kreisen. Alexa entfuhr ein zartes Stöhnen. Sie fühlte sich, als würde sie gleich Feuer fangen. In ihr drin brannte es bereits lichterloh. Wie durch einen Schleier sah sie Cora an. Coras Lippen näherten sich ihr, zögernd, begleitet von einem fragenden Blick. Ein Hauch von einer letzten Unsicherheit hing noch in der Luft.

Nun küss mich doch endlich! Alexa fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen; sie dachte nicht einmal daran, dass dieser Anblick Cora noch mehr erregen könnte.

Cora seufzte geräuschvoll auf. Sie rutschte noch ein bisschen näher heran. Begehren flackerte in ihren Augen auf. Und Alexa fühlte sich wie hypnotisiert, unfähig, sich auch nur einen Zentimeter von der Stelle zu rühren.

Als sich ihre Lippen schon fast berührten, war Alexa bereit, sich diesem Kuss, den sie nun sehnsüchtig erwartete, ganz und gar hinzugeben. Ihr ganzer Körper verlangte danach. Aber Coras Mund streifte nur rasch ihre Lippen, strich sanft ihre Wange entlang und verharrte schließlich ganz dicht an ihrem Ohr. Coras heißer Atem jagte Alexa einen wohligen Schauer über den Rücken.

»Und, schmeckt dir der Cider?«, fragte Cora. Ihre dunkle Stimme klang sehr verführerisch.

»Was?« Alexa erwachte wie aus einer Trance. Ruckartig richtete sie sich wieder auf. Sie riss die Augen auf und schaute Cora verdutzt an. »Ist das hier ein Spiel für dich?«

»Oh ja, ich spiele sehr gern.« Cora grinste vergnügt und lehnte sich lässig zurück. »Aber das ist keine Antwort auf meine Frage . . .«

Alexas Blick wanderte zwischen Cora und ihrem Cider hin und her. »Ja, das tut er . . . Ich bin ganz wild drauf.«

»Na, das trifft sich doch gut«, sagte Cora lässig. Sie schien großen Spaß an diesem Geplänkel zu haben. Erwartungsvoll blickte sie Alexa an, als wollte sie ihr sagen: Komm schon! Dazu ein Lächeln, das sich zärtlich und verlangend zugleich in ihrem Gesicht widerspiegelte.

Es war ziemlich offensichtlich, dass Cora nur auf Sex aus war. Doch obwohl Alexa einem One-Night-Stand grundsätzlich nicht abgeneigt war, zögerte sie jetzt. Coras Charmeoffensive verunsicherte sie irgendwie. Und der Gedanke daran, wahrscheinlich nur eine von vielen zu sein, schmeckte ihr irgendwie auch nicht besonders.

»Ähm, also . . . Ich bin nicht so eine, weißt du?« Alexa fing an zu stottern und sofort fühlte sie sich, als hätte man sie beim Lügen erwischt.

»Was für eine bist du nicht?«, fragte Cora leise. Sie schien beinahe enttäuscht. Ihre Hände ließen Alexa los und hingen nun fast schon ein wenig fehl am Platz an ihr herunter.

»Na, ich steig nicht mit der Erstbesten ins Bett . . .«, antwortete Alexa schnippisch. Die Worte waren ihr ein bisschen zu heftig über die Lippen gekommen.

»Mit der Erstbesten . . . Oh, danke für das Kompliment!« Cora sah sie schräg und unangenehm berührt von der Seite an.

»Also, so meinte ich das nicht. Alexa musste sich erneut räuspern. »Ich wollte nur sagen . . . ach, keine Ahnung . . .« Sie schlug die Augen nieder. »Ich will nicht, dass wir uns missverstehen.«

Cora gab ein Geräusch von sich, als würde ihr das Atmen schwerfallen. »Hm . . . Und was veranlasst dich zu glauben, dass ich mit dir schlafen will?«

Alexa fing an zu husten. Sie hatte viel zu hastig getrunken. Von der Anstrengung begann ihr Kopf zu glühen, und sie kam ins Schwitzen. Ihre feuchten Hände rutschten an der Flasche entlang, die sie krampfhaft umklammert hielt. »Nichts, ich dachte nur . . .«, stammelte sie.

»Aha, du hast also darüber nachgedacht.« Coras Lächeln wich einem ironischen Grinsen. Lässig schlug sie die Beine übereinander, während sie sich mit angewinkelten Ellenbogen auf der Theke abstützte.

»Na, du bist gut. Du flirtest hier doch mit mir wie eine Weltmeisterin«, konterte Alexa, nachdem sich der Hustenreiz endlich wieder gelegt hatte.

»So, gut bin ich also?« Coras Augen schossen Blitze. Belustigt verzog sie das Gesicht, während die kleinen Grübchen um ihre Mundwinkel zu tanzen schienen.

Alexa rollte kopfschüttelnd mit den Augen. »Also, du bist ja wirklich sehr überzeugt von dir.«

»Das bin ich! Bist du denn nicht überzeugt von dir?« Cora schaute Alexa fragend an, aber ihrer Mimik konnte Alexa nicht entnehmen, ob sie wirklich an einer Antwort interessiert war.

»Mach dir darüber mal keine Gedanken«, schnauzte Alexa sie an. Wahrscheinlich hörte sie sich gerade wie ein bockiges Kind an. Aber diese Frau trieb sie wirklich an den Rand des Wahnsinns. Da war diese Überheblichkeit, diese fast schon erdrückende Selbstsicherheit und doch war sie eine Frau, die so viel Charme und Sexappeal versprühte, dass Alexa das Denken in ihrer Gegenwart schwerfiel.

»Mach ich dich etwa nervös?« Cora legte fragend den Kopf schief.

Alexa warf den Kopf nach hinten. »Das hättest du wohl gern.« Sie setzte einen Schmollmund auf und brachte Cora damit zum Lachen.

»Du bist süß . . . Ich mag widerspenstige Frauen.«

»Ha!«, tönte Alexa. »Da hast du mich noch nicht erlebt, wenn ich richtig in Fahrt bin.« Die Flasche in ihrer Hand hüpfte auf ihrem zuckenden Oberschenkel auf und ab. Vorsichtshalber stellte sie ihr Getränk lieber vor sich auf der Theke ab.

Cora musste diese Geste bemerkt haben. Sie grinste triumphierend. »Das würde ich wirklich gern mal erleben.« Mit ihrem durchdringenden Blick zog sie Alexa unwiderstehlich in ihren Bann.

»Oh, das kann ich mir vorstellen«, krächzte Alexa. Ihr wurde schwummrig, und sie fühlte sich wie ein Kaninchen vor der buchstäblichen Schlange. »Aber das kannst du vergessen«, schoss es unbeherrscht aus ihr heraus.

Für einen winzigen Moment entgleisten Cora die Gesichtszüge. Sie war verblüfft, das war ihr deutlich anzusehen. Offenbar war die Diva es nicht gewohnt, eine Abfuhr zu bekommen. Ihre Augen verengten sich nachdenklich. Seufzend glitt sie von ihrem Hocker. »Das ist aber schade«, sagte sie nur. Sie beugte sich zu Alexa herunter, als wollte sie nun doch noch den angedeuteten Kuss von vorhin vollenden.

Natürlich hatte sich eine Frau wie Cora sofort wieder gefangen. Innerlich stöhnte Alexa auf. Cora saß ganz offensichtlich am längeren Hebel. Das Herz drohte ihr aus der Brust zu springen. Doch jetzt war sie es, die von Coras Reaktion überrascht wurde.

»Sag mir Bescheid, wenn du es dir anders überlegst«, hauchte Cora ihr zu. Wie aus Versehen streifte ihre Hand über Alexas Schulter.

Noch bevor Alexa etwas hätte erwidern können, war Cora bereits im Getümmel der inzwischen überfüllten Kneipe untergetaucht.

4

Hamburg, Schanzenviertel – Musikfestival regionaler Künstler

Sie stand auf der Bühne, alle Blicke wie gebannt auf sich gerichtet. Das Scheinwerferlicht umschmeichelte ihren schlanken Körper und ihr schwarzes Haar glitzerte, als hätten sich kleine Sternchen darin festgesetzt. Die ersten Töne erklangen, und sie bewegte sich anmutig und leicht im Rhythmus der Musik. »Ich krieg dich doch«, hauchte sie ins Mikrofon, und tosender Applaus brandete auf.

Alexa stockte der Atem. Sie rieb sich die Augen, konnte nicht glauben, was sie da sah. Obwohl sie längst wusste, wer da auf der Bühne stand, hielt sie jetzt ihre Kamera auf die Sängerin gerichtet und zoomte sie soweit es ging heran. Nein, es bestand kein Zweifel. Es war tatsächlich Cora, die Frau, der sie vor zwei Tagen erst begegnet war, die Frau, die nur wenige Augenblicke gebraucht hatte, um Alexa komplett den Kopf zu verdrehen.

Hektisch zog sie das Programmheft aus ihrer Tasche. Lockruf, eine Hamburger Frauenband, stand da oben auf der Bühne und Alexa hatte bis jetzt keinen Schimmer davon gehabt, dass es sich bei der Frontsängerin um dieselbe Frau handelte, die mit ihr so aufreizend geflirtet und sie bis in den Schlaf verfolgt hatte.

Alexa stieß einen tiefen Seufzer aus. Wieso war sie bloß nicht früher darauf gekommen? Auch wenn sie sich nicht groß auf dieses Event vorbereitet hatte, hätte ihr doch zumindest auffallen müssen, wer da eigentlich an diesem Wochenende auftrat. Und jetzt stand des Rätsels Lösung in all ihrer Pracht direkt vor ihr, hätte sie das gewusst, dann hätte sie gestern nicht bis in die Nacht hinein in dieser Kneipe gehockt und sehnsüchtig darauf gewartet, dass Cora auftauchen würde. Aber sie hatte Cora nicht angetroffen, und dementsprechend schlecht hatte sie auch wieder geschlafen.

»Hi!«

Alexa wirbelte herum. Sie starrte in ein frech grinsendes Gesicht, das ihr irgendwie bekannt vorkam. »Ähm . . . Hallo!« Woher kannte sie die Frau bloß?

»Sindy mein Name . . . nur für den Fall, dass du ihn vergessen hast«, plapperte die zierliche und ziemlich aufgetakelte Blondine, die Alexa spöttisch musterte, munter drauf los.

Alexa griff sich an den Kopf. »Ach, na klar, jetzt erinnere ich mich«. Sie reichte ihr zögernd die Hand. »Vorgestern Abend in der Kneipe . . .«

»Ja, die Frau, die du wegen ihr«, sie zeigte mit dem Finger auf Cora, »gleich wieder aus deinem Speicher gelöscht hast.« Die Frau grinste zwar immer noch, wirkte aber irgendwie angefressen. »Na hoffentlich hat es sich gelohnt mit ihr«, schob sie gleich noch hinterher. Ihre Bemerkung klang jedoch eher wie eine Frage.

Alexa zog die Augenbrauen hoch. »Was meinst du denn damit?«

Sindy lachte höhnisch. »Ah, ich verstehe schon. Du spielst gern die Unschuld vom Lande. Aber auf so was steht sie ja, das ist nun wirklich kein Geheimnis.«

»Ich weiß ehrlich gesagt nicht, worauf du hinaus willst«, stieß Alexa jetzt schon ziemlich verärgert aus. Diese Frau ging ihr total auf die Nerven und sie hatte keine Lust, sich auch nur eine Minute länger mit ihr zu unterhalten. »Und wie du siehst, bin ich heute beruflich hier.« Alexa tippte bestimmt auf ihren Presseausweis, für sie war dieses Gespräch beendet.

»Na, dann herzlichen Glückwünsch!«, giftete die Blondine.

Alexa hob fragend eine Augenbraue. »Herzlichen Glückwunsch wozu?«

Sindy schüttelte ob solcher Naivität lachend den Kopf. »Du weißt wirklich gar nichts über sie, oder?«

Auch wenn sie sich nicht länger mit Sindy unterhalten wollte, war Alexas Neugier jetzt doch wieder geweckt. »Was sollte ich denn über sie wissen?«

Sindy lachte erneut, dieses Mal noch ein wenig lauter. »Na, du bist doch die Reporterin!« Sie warf Alexa einen bedeutungsvollen Blick zu und schüttelte ungläubig noch einmal den Kopf. »Also, es gibt da zwei entscheidende Details, über die eigentlich jeder hier Bescheid weiß«, begann die Blondine, während sie sich etwas näher an Alexa heranschob.

Der Geruch, der von dieser Frau ausging, war Alexa zuwider. Patschuli! Sie hasste diesen Duft, den sie nur mit Erde, Gräbern und dem Tod verband. Unwillkürlich wich sie mit dem Kopf ein Stück zurück.

Die Blondine schien es gar nicht bemerkt zu haben, denn in einem fast verschwörerischen Ton fuhr sie jetzt fort. »Erstens ist diese Frau da oben der reinste Vamp. Sie stößt wirklich keine von der Bettkante und wechselt die Frauen häufiger als ihre Unterwäsche.« Dabei wies sie ausladend mit ihrem Arm über das Publikum hinweg.

Alexa verfolgte ihre theatralische Geste mit den Augen. Was für eine maßlose Übertreibung, dachte sie amüsiert, verzog aber keine Miene, weil sie die Blondine nicht verstimmen wollte. »Und zweitens?«, fragte sie neugierig lauernd.

Sindy kicherte triumphierend auf. »Mensch, du hast echt keine Ahnung. Du musst neu hier sein, anders kann ich mir das wirklich nicht erklären . . .«

Alexa rollte genervt mit den Augen. »Nun mach es nicht so spannend«, brummte sie unmutig.

Sindy winkte ab, die Belustigung in ihrem runden Gesicht war ganz offensichtlich. »Und zweitens verabscheut Cora die Presse zutiefst. Reporter sind in ihren Augen eine Plage, ein Haufen lästiger Paparazzi eben.«

Alexa riss entsetzt die Augen auf, damit hätte sie nun wirklich nicht gerechnet. Sie sah wohl derart erschüttert aus, dass Sindy ihr jetzt einen schon fast mitleidigen Blick zuwarf.

»Hast du das wirklich nicht gewusst?«

Alexa schüttelte traurig den Kopf, jedes weitere Wort schien ihr überflüssig. Sie deutete auf ihre Kamera. »Ich muss dann mal wieder«, quetschte sie noch mühsam hervor.

Die Blondine starrte sie nachdenklich an. »Mein Gott, dich hat sie also auch schon eingetütet.«

Alexa riss wutentbrannt ihren Kopf herum. Die Zornesröte stieg ihr ins Gesicht. Sie schleuderte der Frau einen vernichtenden Blick entgegen. »Mich hat ganz gewiss niemand eingetütet.«

Sindy hob wie zur Entschuldigung beide Hände in die Luft, das spöttische Grinsen war nun endgültig aus ihrem Gesicht verschwunden. Jetzt schien sie nur noch traurig, vielleicht auch enttäuscht zu sein.

»Und jetzt entschuldige mich bitte«, sagte Alexa mit gereizter Stimme. Abrupt drehte sie sich um und ging ein paar Stufen die Empore hinauf. Sindy würde ihr nicht mehr folgen können, da nur die Presse hier Zugang hatte.

Sie war nicht gerade nett zu der Frau gewesen, und jetzt fühlte sich Alexa sogar ein bisschen mies deswegen. Sie drehte sich um und wollte ihr wenigstens noch ein entschuldigendes Lächeln schenken, aber die Blondine hatte sich bereits aus dem Staub gemacht. Alexa zuckte mit den Schultern und presste die Lippen aufeinander. Sie hatte die Frau verärgert, und dabei hatte sie ausgerechnet von ihr einen entscheidenden Hinweis bekommen. Cora mochte also keine Reporter. Und Alexa wusste darüber genauso wenig Bescheid wie über Cora selbst.

Sie zwang sich, ein paar Mal tief ein- und auszuatmen, um die Fassung wieder zu gewinnen. Das eben Gehörte hatte sie dann doch ziemlich erschüttert. Jetzt war ihr natürlich klar, warum Cora in dieser Kneipe so empfangen und beinahe hofiert wurde. Jeder dort wusste wahrscheinlich, wer sie war, nur Alexa war völlig ahnungslos gewesen.

Alexa ging auf dem oberen Rang ein Stück weiter nach vorn. Als sie schließlich stehenblieb, hatte sie einen fantastischen Blick auf die Bühne.

Gerade sang Cora den Song »Ich gehöre dir". Zu der sinnlichen und gefühlvollen Ballade begleitete sie sich selbst am Piano. Ihre Finger wanderten beinahe zärtlich über die Tasten. Alexa geriet ungewollt ins Schwärmen. Sie schloss die Augen und gab sich einen Moment ganz dem zauberhaften Klang der Melodie hin, welche Coras außergewöhnliche Stimme perfekt umrahmte. Sie dachte daran zurück, wie Coras Hände sie berührt hatten. Unter ihrer Haut prickelte es schon wieder sehr verdächtig, es wurde echt Zeit, dass sie ihre Lustgefühle mal wieder unter Kontrolle bekam.

Als der Song endete, flogen plötzlich einige BHs und Höschen auf die Bühne. Cora war inzwischen vom Piano aufgestanden und ging an den Rand der Bühne. Sie lächelte. »Was tut ihr da Mädels, ihr werdet euch noch erkälten«, säuselte sie ins Mikrofon. Es folgte ein lautes Gelächter, doch sie blieb völlig unbeeindruckt. Sie stand einfach da und lächelte, als sei es das Normalste auf der Welt.

Scheint ihr nicht zum ersten Mal passiert zu sein. Alexa stöhnte bei dem Gedanken auf.

Mühsam versuchte sie, sich wieder auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Sie schoss ein paar Fotos, machte sich auch hier Notizen zu den einzelnen Songs und beobachtete die Reaktionen des Publikums. Die Leute feierten die Band, als wären sie bereits große Stars. Hierzulande waren sie es vielleicht auch.

Alexa hatte heute schon einige Auftritte verschiedener Künstler verfolgt, aber sie konnte sich nicht erinnern, dass das Publikum da je so euphorisch gewesen wäre und sich so hätte mitreißen lassen. Das hier war eine andere Hausnummer und wenn sich Alexa vorher ordentlich vorbereitet und recherchiert hätte, dann wäre sie jetzt möglicherweise nicht so überrascht darüber.

Wenn Cora nicht gerade am Piano saß, dann fegte sie über die Bühne, aufreizend, wild, manchmal fast akrobatisch. Es war Alexa ein Rätsel, wie die Frau es schaffte, dass ihr Gesang dabei so perfekt mit ihren tänzerischen Bewegungen harmonierte.

Die Hitze hier oben wurde beinahe unerträglich. Ein paar Schweißperlen rannen Alexa übers Gesicht. In ihrem Kopf arbeitete es unerlässlich. Sollte sie sich ihr gegenüber bemerkbar machen? Aber wie sollte sie das anstellen? Ihr Blick schweifte zur VIP-Lounge. Das war vielleicht ihre Chance. Aber im Moment war sie ein einziges Nervenbündel und darüber schien sie ihre eigentliche Aufgabe zu vergessen. Was würde sie tun, wenn Cora überhaupt nicht auf sie reagierte, sie einfach ignorierte, als wäre sie Luft? Alexa stöhnte erneut auf. Ihr Puls raste. An ihren Füßen schienen tonnenschwere Gewichte zu kleben.

Der Auftritt der Band rauschte fast in Schallgeschwindigkeit an Alexa vorbei. Auf die letzten Songs konnte sie sich dann überhaupt nicht mehr konzentrieren. Sie hatte nur noch Augen für Cora und überlegte, was gewesen wäre, wenn sie vorgestern mit ihr mitgegangen wäre.

Eine Nacht mit ihr, und dann? Sie wechselt die Frauen wie ihre Unterwäsche, hatte Sindy gesagt. Wahrscheinlich war das übertrieben, aber so offensiv, wie Cora sie in der Kneipe angebaggert hatte, so selbstsicher und kalkuliert, als würde sie das ständig tun, musste an dieser Aussage wohl etwas Wahres dran sein.

Die Bühne war mit einem Male frei. Alexa blickte sich verwirrt um. Aus den Lautsprechern dröhnten jetzt Hits aus den Charts. Wieder schaute sie in das Programmheft. Lockruf war die letzte Band des heutigen Abends gewesen. Und Alexa hatte noch nicht ein einziges Interview in der Tasche. Ihr Blick ging erneut zur VIP-Lounge. Sie spähte durch die Glasscheibe und sah einige von den Musikern dort sitzen, außerdem ein paar sehr schick gekleidete Mädels, ein paar Typen im Anzug, vielleicht Manager oder Promoter. Von den Lockruf-Mädels war noch keine zu sehen.

Sie verstaute ihre Kamera und raffte sich auf. Wenn sie noch länger zögerte, dann würde ihr bald der Mut fehlen, Cora überhaupt noch gegenüberzutreten. An der Eingangstür zur Lounge wies sich Alexa bei dem Muskelprotz mit ihrem Presseausweis aus. Er nickte ihr zu, ohne eine Miene zu verziehen.

Sie ging zielstrebig an die Bar und bestellte sich ein Glas Wasser. Ihre Kehle war furchtbar trocken. Abwesend starrte sie auf das Glas in ihrer Hand, ehe sie es an ihre Lippen führte und in einem Zug leerte. Sie kam sich plötzlich so verloren vor, ein Gefühl, dass sie aus ihrer Kindheit leider nur allzu gut kannte. Ihr eigentlicher Auftrag war in den Hintergrund gerückt. Ihr stand nicht der Sinn danach, von den noch anwesenden Künstlern vielleicht ein Interview zu ergattern. Gedankenverloren drehte sie dann eine Runde durch den Raum und steuerte fast mechanisch wieder auf den Ausgang zu.

Genau in diesem Augenblick öffnete sich schwungvoll die Tür, und die Mädels von Lockruf strömten herein. Alexa vernahm die lachenden Stimmen, noch ehe sie die Gruppe erblickte. Sie blieb reflexartig stehen und nestelte nervös an ihrer Tasche.

Die Gruppe schlenderte unmittelbar an ihr vorbei, um sich in eine der hinteren Sitzecken zu verziehen. Cora trottete gemächlich hinterher und tippte gerade etwas in ihr Handy. Sie schien niemanden um sich herum zu bemerken.

Erst als sie beide beinahe zusammenprallten, zuckte ihr Kopf nach oben. Der Schreck, der sie durchfuhr, war ihr deutlich anzusehen. Sie trat einen Schritt zurück. Erst dann blickte sie Alexa ins Gesicht.

»Wow, was für eine Überraschung!« Cora zögerte einen Moment. »Alexa, richtig?«

Alexa nickte zustimmend. »Ich bin beeindruckt, dass du dich noch an meinen Namen erinnerst.«

Cora schmunzelte. »Warum auch nicht, es war doch neulich ganz nett, oder nicht?«

»Ganz nett?« Alexa musste sich räuspern. Bitte nicht schon wieder ein Frosch im Hals. »So kann man das natürlich auch sehen.«

Cora schien sich darüber zu amüsieren. Sie schüttelte den Kopf und lachte vergnügt. Doch mit einem Schlag änderte sich ihre Miene. Ihre Mundwinkel sanken nach unten, ihr Blick verdunkelte sich. Er blieb an Alexas Presseausweis hängen.

»Du bist Reporterin?« Es war wohl weniger eine Frage als eine Feststellung. Ihre Stimme klang missmutig und sie starrte gebannt auf das kleine Kärtchen, welches um Alexas Hals baumelte.

Alexa atmete tief durch, ihre Augenlider flatterten unruhig. Genau vor diesem Moment hatte sie sich gefürchtet. Sindy hatte recht gehabt, Coras Reaktion war unmissverständlich.

»Ich . . . Ich habe schon gehört, dass du nicht . . . also, dass du nicht gut auf die Presse zu sprechen bist«, stotterte Alexa.

»Pah . . . Ach wirklich, hast du das?«, regte Cora sich auf und musterte Alexa mit eisigem Blick.

Alexa hob die Schultern. Sie fühlte sich plötzlich verspannt. »Ich hatte doch keine Ahnung . . .« Wieso versuchte sie sich eigentlich zu rechtfertigen?

»Was soll das denn werden?« Cora schien regelrecht aufgebracht. »Und? Hast du unsere Begegnung letztens schon zu einer schönen Story verpackt?«

»Was? Nein!« Alexa warf Cora einen flehenden Blick zu. »Was denkst du denn von mir?«

»Das, was ich eben von allen Reportern denke.« Cora baute sich schon fast bedrohlich vor Alexa auf. »Willst du mir etwa sagen, dass du da eine Ausnahme bist?« Sie wirkte erschreckend gereizt, und dann diese Bitterkeit in ihren Augen.

Was hatte Cora nur für ein Problem? Händeringend versuchte Alexa, einen passablen Ausweg aus dieser Situation zu finden. »Du kannst doch nicht alle über einen Kamm scheren!«

»Na, und ob ich das kann.« Cora schob ihre Hände in die Hosentaschen. Gelangweilt sah sie auf Alexa herab. »Wieso hast du mir neulich nicht gesagt, dass du Reporterin bist?«

»Wieso hätte ich das tun sollen?« Alexa verzweifelte allmählich. Hilflos gestikulierte sie mit ihren Händen. »Ich war nicht beruflich dort und wir hatten doch weiß Gott was Besseres zu tun, als über unsere Jobs zu plaudern.«

Mit ausdrucksloser Miene starrte Cora sie an. Es schien aussichtslos zu sein. Trotzdem wollte Alexa noch einen Versuch wagen. »Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht einmal, wer du bist.«

Cora runzelte die Stirn. Sie schien über Alexas Worte nachzudenken. Aber dann platzte es aus ihr heraus. »Und das soll ich dir glauben? Hältst du mich etwa für total bescheuert?«

Alexa schüttelte enttäuscht den Kopf. Resigniert ließ sie die Schultern hängen. »Ich bin erst seit ein paar Wochen in Hamburg, aber ich habe das Gefühl, ich kann sagen, was ich will . . .« Sie spürte, dass ihre Augen feucht wurden. Bloß das nicht! »Ich denke, es ist besser, wenn ich jetzt gehe . . .« Sie wandte sich zum Gehen.

»Wieso bist du eigentlich hier?«

Zögernd drehte sich Alexa um. »Weil es mein Auftrag ist, von diesem Festival zu berichten«, antwortete sie wahrheitsgemäß.

»Und das ist alles? Deswegen bist du jetzt auch hier oben?« Cora zog fragend die Augenbrauen hoch. Ihre Stimme hatte etwas Lauerndes, Provozierendes.

Alexa fühlte sich von dem stechenden Blick regelrecht durchbohrt. Schmerzhaft zog es ihr in der Brust. »Nein, nicht nur deswegen . . .«, sagte sie seufzend. Sie senkte den Kopf, weil sie von einer heftigen Traurigkeit erfasst wurde. Es überraschte sie immer wieder, wie stark sie in jeder Hinsicht auf Cora reagierte, wusste nicht recht, wie sie damit umgehen sollte. Erneut machte sie Anstalten zu gehen. Das hatte doch alles keinen Sinn.

»Warte!« Cora berührte Alexa an der Schulter.

Alexa erschauerte unwillkürlich bei dieser zarten Berührung. Als sie wieder zu Cora aufblickte, lief ihr eine Träne übers Gesicht. Cora hob ihre Hand und wischte sie vorsichtig weg, sie wirkte auf einmal gar nicht mehr so wütend. Einen Augenblick lang ruhte ihre Hand auf Alexas Wange. Dann trafen sich ihre Blicke und versanken ineinander.

»Hast du auf mich gewartet?«, fragte Cora sanft.

Alexa nickte stumm, unfähig anders darauf zu reagieren.

»Und du wusstest wirklich nicht, wer ich bin?« Coras Augen verrieten, dass sie immer noch skeptisch war.

»Ich hatte nicht den leisesten Schimmer«, gestand Alexa achselzuckend. »Ich habe dich und deine Band heute das erste Mal gesehen. Und ich bin fast aus den Latschen gekippt, als ich dich dann auf der Bühne stehen sah.« Sie lächelte zaghaft.

Coras Gesichtszüge entspannten sich weiter. Alexa hatte ihr ein zartes Lächeln entlockt. »Dann sollten wir unser Wiedersehen ein bisschen feiern . . . Was meinst du?«

»Das sollten wir unbedingt tun«, beeilte sich Alexa zu sagen. In ihrem Kopf schwirrte es, als hätte sich ein Schwarm Bienen darin festgesetzt.

»Wollen wir gehen?«, fragte Cora so leise, dass Alexa sie kaum verstehen konnte.

Alexa schluckte. Ihr Gesicht brannte. Sie spürte, dass sie errötete. Wieder einmal verfing sie sich in Coras blauen Augen. Diese Frau machte sie kopflos und ließ ihr Hirn auf die Größe eines Staubkorns zusammenschrumpfen. Selbst wenn sie es gewollt hätte, hätte sie sich gegen Coras ureigenen Sex-Appeal nicht zur Wehr setzen können. Sie fühlte sich wie eine Motte, die magisch vom Licht angezogen wurde.

»Oder hast du es dir wieder anders überlegt?« Coras Lächeln ging in ein anzügliches Grinsen über.

»Was heißt denn hier wieder?«, krächzte Alexa mit belegter Stimme.

Cora lachte heiser. »Süße, ich weiß, dass du es willst.«

Alexa atmete hörbar aus. Sie musste an ihren Traum denken. Dennoch fühlte sie sich plötzlich ungewohnt befangen. Zwar verlangte jede Faser ihres Körpers nach dieser unwiderstehlichen Frau, aber wollte sie sich wirklich ausgerechnet auf sie einlassen?

»Komm«, flüsterte sie und als Cora ihre Hand nahm, ließ Alexa es beinahe willenlos geschehen.

5

Cora steuerte ihren schwarzen Van in die Tiefgarage des Hotels. Sie mussten nicht einmal in die Lobby, sondern fuhren mit dem Fahrstuhl direkt hoch in den dritten Stock. Alles schien genau geplant zu sein, aber Cora konnte doch vorher gar nicht von ihrem heutigen Aufeinandertreffen gewusst haben? Hatte sie etwa immer und ständig ein Zimmer für ihr privates Vergnügen in petto? Alexa wusste nicht einmal, wo genau sie hier gelandet waren. Ihre neu gewonnene Gelassenheit wich bereits wieder einer inneren Anspannung. Sie war nur eine von vielen, aber das hatte sie ja schon von Anfang an gewusst. Warum nur störte dieser Gedanke sie dann so? In der Vergangenheit hatte dieses Wissen sie ja auch nicht sonderlich beschäftigt.

Das Zimmer war groß und geräumig und der Einrichtung sah man sofort an, dass es sich hier um ein Etablissement der gehobenen Klasse handelte. Beim Betreten des Raumes hatte Cora dicht hinter ihr gestanden. Alexa konnte ihren warmen Atem in ihrem Nacken spüren. Aber sie drehte sich nicht um. Sie blieb ganz still stehen und hörte dann, wie die Tür sanft geschlossen wurde.

Cora ging lässig um sie herum und ließ ihre Hand dabei spielerisch über Alexas empfindlichen Hals gleiten. Zart wie ein Hauch strich sie mit den Fingerkuppen an Alexas Kehle entlang, bahnte sich einen Weg nach unten und verharrte zwischen ihren Brüsten. Alexa reagierte sofort darauf. Eine heiße Glut eroberte ihren Körper, ließ sie hilflos nach Luft schnappen, weil ihr Atem viel zu schnell ging. Cora sah sie prüfend an. Ihr sinnlicher Mund kam Alexas gefährlich nah.

»Zieh dich aus«, forderte sie Alexa schroff auf. Ihre Gesichtszüge wirkten jetzt härter, wodurch sie gleich viel strenger aussah.

Alexa zögerte einen Moment. Sie streckte ihren Rücken durch und warf Cora einen widerspenstigen Blick zu.

»Mach schon, aber langsam«, forderte Cora jetzt schon ein wenig energischer. Sie selbst holte sich Wein aus der Minibar und steckte sich eine Zigarette in den Mund, die sie aber nicht anzündete.

War Rauchen hier überhaupt erlaubt? Alexa schossen plötzlich seltsame Dinge durch den Kopf, Dinge, die jetzt eigentlich gänzlich unwichtig waren. Sollte sie gehorchen, oder sich ihr lieber widersetzen?

Sie wollte bei diesem verheißungsvollen Spiel nur zu gern mitmachen. Aber würde sie sich wirklich genug entspannen und einfach so gehen lassen können? Würde sie ihre wild durcheinanderwirbelnden Gedanken unter Kontrolle bekommen? Nachdenklich und betont langsam knöpfte Alexa ihre Hemdbluse auf und ließ sie über ihre Schultern gleiten. Sie streifte ihre Schuhe ab und ließ Strümpfe und Jeans darauf folgen. Wie befohlen ließ sie sich viel Zeit damit.

Schließlich machte sie einen Schritt auf Cora zu, aber eine einzige Handbewegung von ihr ließ sie fast schon furchtsam zurückweichen. Alexa warf einen scheuen Blick an sich herunter. Der seidene Stoff ihrer Unterwäsche fühlte sich angenehm kühl auf ihrer Haut an. Sie spürte, wie Cora sie beobachtete, spürte, dass ihr gefiel, was sie sah. Eine neue Welle der Erregung schwappte über sie.

Mit den Fingern fuhr sie sich durchs dunkelblonde wellige Haar, das ihre Schultern umschmeichelte. Sie strich sanft über ihre Lippen und ließ ihre Hände streichelnd immer weiter an ihrem Körper abwärts gleiten. Cora spielte mit ihr, törnte sie an und dies auf eine Art und Weise, der Alexa einfach nicht widerstehen konnte. Aber sie war schließlich kein unbedarftes Mädchen, sondern eine gestandene Frau. Was Cora konnte, das konnte sie auch, und von ihrem Können wollte sie ihr gleich einmal einen Vorgeschmack liefern.

Das Kribbeln in ihrem Unterleib wurde stärker und ging in ein erregendes Ziehen über. Sie lehnte sich lasziv an die Wand, schob die Hand in ihr Höschen und hielt ihren Blick dabei herausfordernd auf Cora gerichtet. Weiter würde sie sich nicht ausziehen, Cora sollte auch noch ein bisschen was zu tun haben. Außerdem wollte sie auch ein wenig rebellieren, ihr zeigen, dass sie nicht alles mit sich machen lassen würde.

»Ich sehe schon, du willst dich mir widersetzen«, sagte Cora in einem tadelnden Ton, während sie ihre ungenutzte Kippe kurzerhand einfach auf den Tisch schnippte. »Sehr schön . . . Das gefällt mir.« Sie lachte leise, ging auf Alexa zu und schaute genießerisch auf sie herab. Cora packte sie am Genick und zog ihren Kopf näher zu sich heran. Ihr Griff war fest, aber nicht übermäßig grob. »Lass deine Hand in deinem Höschen!«, herrschte sie Alexa an. »Spiel ein bisschen mit dir und zeig mir, wie sehr dich das anmacht«, forderte sie weiter.

Alexa tat, wie ihr geheißen, ergab sich für den Augenblick ihrem Schicksal. Es gehörte zum Spiel und sie merkte schnell, dass sie sich echt beherrschen musste, wenn sie nicht jetzt schon kommen wollte. Sie öffnete ihre Lippen und stöhnte leise.

Cora quittierte dies mit einem gierigen, harten Kuss. Danach musste Alexa erst einmal nach Luft schnappen, ihr war von der im Raum stehenden sexuellen Spannung beinahe schon schwindlig. Mit ihrer anderen Hand wollte sie nach Cora greifen, doch sie hielt sie einfach fest und fixierte ihren Arm an der Wand. Mit ihrem Becken stieß sie rhythmisch gegen Alexas Unterleib. Da ihre Hand immer noch in ihrem Höschen steckte, sorgte dies für einen enormen Druck, durch den Alexa sich nur noch schneller dem Höhepunkt näherte. Alexa keuchte, sie würde das nicht mehr allzu lange aushalten können. Auch Cora war das nicht entgangen.

»Du kommst erst, wenn ich es dir erlaube«, sagte sie in strengem Ton, sie würde keinen Widerspruch dulden.

Alexa war versucht, sich ein wenig aus dem Griff zu befreien, doch Cora hielt sie nur noch fester. Sie lächelte, kühl und siegessicher. Alexa verdrehte die Augen und wehrte sich noch ein bisschen mehr. Doch Cora blieb davon vollkommen unbeeindruckt.

»Ich tu dir noch weh, Süße, wenn du so weitermachst und mich herausforderst«, raunte sie ihr stattdessen zu.

Alexa gab nach. Ihr Höschen war schon klatschnass, und ihre Beine drohten allmählich unter ihr nachzugeben. Cora lockerte nun ein wenig ihren Griff, dann ließ sie ganz von ihr ab. Ihr Blick wanderte langsam über Alexas Körper, und dann hauchte sie ihr unverschämte Dinge ins Ohr.

»Mon petit chat sauvage . . . Tu me fais chaud . . . Aber du wirst mir gehorchen, sonst werde ich dich bestrafen! Hast du mich verstanden?«

Alexa erschauerte. Natürlich hatte sie verstanden. »Je comprends très bien.«

Cora nannte sie ihre kleine Wildkatze. Oh ja, das war sie wirklich, wild und animalisch und unheimlich erregt. Cora würde das schon bald zu spüren bekommen. Sie waren beide heiß aufeinander. Es hätte keiner Worte bedurft, aber es hörte sich so wahnsinnig erotisch an und steigerte ihre Erregung ins Unermessliche.

»Du machst mich total verrückt«, erwiderte sie daher mit zittriger Stimme.

»Genauso soll es sein«. Cora lächelte, mit sich selbst zufrieden.

Ganz langsam streifte sie Alexa den BH ab und liebkoste ihre Brüste mit den vor Erregung zusammengezogenen Brustwarzen. Alexa stöhnte etwas lauter, und ihr Atem ging noch ein bisschen schneller. Schließlich glitt Cora an ihr hinab auf die Knie und half ihr aus dem Höschen. Alexa lehnte ihren Kopf gegen die Wand, auf der Suche nach etwas Kühlendem. Cora streichelte zärtlich über Alexas feucht glitzernde Löckchen, die sich verheißungsvoll in einem schmalen Dreieck kräuselten. Ohne Vorwarnung packte sie Alexas Po mit beiden Händen, zog sie näher zu sich heran. Ihre Zunge bahnte sich einen Weg zwischen Alexas Schenkel.

Alexa begann zu zittern. Vor ihren Augen flimmerte es. Coras Zunge stieß gierig in sie hinein, kreiste über das geschwollene Fleisch. »Ich kann aber nicht mehr länger warten«, keuchte Alexa schwer atmend.

Cora hörte schlagartig auf. Sie erhob sich und schaute Alexa strafend an.

»Scheint so, als müsstest du erst lernen, dich länger zu beherrschen.« Ihre Stimme war ruhig, aber sie hatte etwas Dunkles, fast schon Bedrohliches an sich.

Alexa biss sich um Beherrschung ringend auf die Unterlippe. Sie hätte gern einen entsprechend scharfen Kommentar zu dieser unerhörten Bemerkung abgegeben, gestand sich aber ein, dass sie sich im Moment nicht in sehr aussichtsreicher Position befand, um dieses kleine Duell für sich zu entscheiden.

Nackt stand sie jetzt vor Cora und fühlte sich ihr irgendwie komplett ausgeliefert. Würde Cora sie jetzt einfach so stehen lassen? Etwas unsicher suchte sie nach einer Antwort in ihrem Blick. Sie war diese unterwürfige Rolle nicht gewohnt, das merkte sie jetzt, auch wenn sie in ihrer Fantasie die letzten Tage immer wieder davon geträumt hatte. Diese Hilflosigkeit, dieses Ausgeliefertsein machte sie fast rasend vor Verlangen, sie sehnte sich nach der Erlösung, die Cora ihr nicht, oder vielleicht auch noch nicht, gönnen wollte.

Cora hatte jetzt ein Glas mit Wein gefüllt und kam zu Alexa zurück. Sie hob das Glas an Alexas Lippen, und sie nahm die Flüssigkeit gierig in sich auf. Schließlich stellte Cora das Glas beiseite, nahm Alexa an die Hand und zog sie im nächsten Augenblick schwungvoll auf das Bett. Noch ehe Alexa reagieren konnte, zauberte Cora von irgendwoher einen Schal hervor und fesselte damit ihre Hände ans Bettgestell.

Das alles ging so schnell, dass Alexa zu träumen glaubte. War tatsächlich sie es, die hier gefesselt wurde und alles anscheinend willenlos mit sich geschehen ließ? Alexa versuchte, die Fesseln zu lösen, aber Cora schüttelte mit dem Kopf und zog den Schal nur noch fester um ihre Hände.

»Hast du Angst?« fragte sie leise, ihre Stimme hörte sich jetzt gefährlich sanft an.

»Nein«, erwiderte Alexa, »aber das wirst du noch bereuen.« Und das war ihr voller Ernst.

Cora schnitt eine verächtliche Grimasse. »Oh, da wird jemand frech. Glaubst du wirklich, dass du dir in deiner Situation so einen Spruch erlauben kannst?«

Alexa konnte gerade noch ein »Ich tu, was immer ich will« herauspressen, als Coras Finger bereits tief in sie eindrangen. Mit dem Daumen rieb sie an ihrer Klit. Alexa stöhnte unvermittelt und gegen ihren Willen laut auf. Wie von selbst schob sie Cora ihr Becken entgegen und begann, unkontrolliert zu zucken. Jede Faser ihres Körpers spannte sich in erregter Erwartung an. Sie war wirklich nur noch einen Hauch davon entfernt, endlich die ersehnte Erlösung zu finden, doch wieder hörte Cora kurz vorher auf. Was noch schlimmer war, sie stand plötzlich auf und stellte sich neben das Bett.

Was wird das denn jetzt? Bitte mach doch einfach weiter! Alexa blickte genervt auf. Cora lächelte undurchsichtig und überheblich. Über Alexas Augen legte sich ein Schleier, ihre Erregung war ihr komplett entglitten, sie nahm Cora nur noch wie eine Silhouette wahr. Leise stöhnend ließ sie ihren Kopf zurück ins Kissen sinken.

Cora hatte sich inzwischen selbst von ihren Schuhen und ihrem T-Shirt befreit, ihre Hose behielt sie jedoch an. Alexa ließ ihren Blick über Coras wunderschöne Brüste schweifen. Ihr entfuhr ein tiefer Seufzer. Wie gern würde sie jetzt danach greifen, sie kneten und massieren.